Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen

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Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
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beratung und forschung · bewachungs- und sicherheitsgewerbe · branchenunabhängige callcenter · parteien und verbände · touristi

                                                                                                        besonderen
sonstige dienstleistungen · wohnungs- und immobilienwirtschaft · zeitarbeitsunternehmen · beratung und forschung · bewachungs- und
sicherheitsgewerbe · branchenunabhängige callcenter · parteien und verbände · touristik · sonstige dienstleistungen · wohnungs- und
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                   Im Frontjob –
                                                                                                       die

                   Gute Arbeit endlich
                   möglich machen                                                                                    01/ 2 021
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
EDITORIAL                                                                                 THEMEN

                                    Foto: Kay Herschelmann
                                                             Christine Behle                                          S C H W E R P U N K T:
                                                             Mitglied des ver.di-Bundes-                              GUTE ARBEIT IM FRONTJOB
                                                             vorstandes und Leiterin der Fachbereiche
                                                             Besondere Dienstleistungen und                           Die Corona-Arbeitsschutzregel                                              3
                                                             Sozialversicherung, Bund und Länder,                     Das Friseurhandwerk in der Pandemie                                        4
                                                             Gemeinden, Verkehr
                                                                                                                      Sicherheitsdienste und Infektionsgefahr                                    5
                                                                                                                      Interview: Marius Rothe über Zeitarbeit
                                                                                                                      in der Corona-Krise                                                        6
              Gute Arbeit braucht eine starke Gewerkschaft –
              auch und gerade in der Pandemie
                                                                                                                      SICHERHEITSBRANCHE
              Auch im Jahr 2021 findet Gewerkschaftsarbeit unter anderen                                              Behinderung von Betriebsratsarbeit                                         7
              Voraussetzungen statt. Vieles ist wegen der Corona-Regeln                                               Warnstreiks in Bremen                                                      8
              nicht möglich, vieles läuft anders, als wir es bisher kennen.
              Doch starke Gewerkschaften finden immer einen Weg und die                                               GELD UND WERT
              Mittel, sich für die Ziele ihrer Mitglieder einzusetzen.                                                Guter Bundeslohntarifvertrag                                               9
                   Es ist richtig, dass gewerkschaftliche Arbeit viel mit Zusam-
                                                                                                                      T E C H N I S C H E Ü B E R WA C H U N G
              menkommen und Verständigen, mit Zusammenerleben und
                                                                                                                      Neues aus dem Tarifgeschehen                                         10
              Zusammenstehen zu tun hat. Dabei ist eine gewisse Stimmung
              entscheidend, die sich nur schwer in Videokonferenzen vermit-                                           CALLCENTER
              teln lässt.                                                                                             Neuer Branchenvorstand bei ver.di                                    11
                   Wenn Gewerkschaften Massen mobilisieren, wenn wir zu-
              mindest theoretisch einen Betrieb lahmlegen können, haben wir                                           REISEBRANCHE
              die Macht, unsere Ziele durchzusetzen. In Zeiten von Corona                                             Personalabbau bei der DER Touristik                                  12
              fällt jedoch gerade diese Mobilisierung schwer. Wie überzeugt
              man neue Kolleginnen oder Kollegen, in die Gewerkschaft ein-                                            DAS GUTE BEISPIEL
              zutreten, wenn von zu Hause gearbeitet wird oder der Betrieb                                            Streiken trotz Corona in der
              sogar stillsteht?                                                                                       Wohnungswirtschaft                                                   13
                   Hier sind viele, sehr kreative Wege gefragt. Dass wir das
                                                                                                                      MESSEN
              aber können, haben wir schon bewiesen. Im Herbst haben wir
                                                                                                                      Die Messe Essen in der Krise                                         14
              unter Pandemie-Bedingungen Tarifauseinandersetzungen
              durchgefochten, die sich sehen lassen können. Insgesamt kann                                            O-TON
              man sagen, dass die Tarifbilanz für 2020 durchaus erfolgreich                                           Arbeitsplätze retten trotz Insolvenz                                 15
              war – es hat viele Verhandlungen gegeben, die zu Tariferhöhun-
              gen geführt haben.                                                                                      ZU GUTER LETZT
                   Corona hat die Digitalisierung der Arbeitswelt beschleunigt                                        Karikatur Reinhard Alff                                              16
              und viele Arbeitsbereiche dauerhaft verändert. Nach der Pande-
              mie werden deutlich mehr Menschen zu Hause oder unterwegs
              arbeiten als vorher. Wir werden unsere gewerkschaftliche Arbeit
              dieser Entwicklung anpassen und dazulernen müssen.
                                                                                                         besonderen

                   Denn Gewerkschaften sind ein Qualitätskriterium für die                                            IMPRESSUM
              Demokratie. Nur mit starken Gewerkschaften findet ein Aus-                                              Der ver.di Report die besonderen Nr. 01/2021 · April 2021
                                                                                                                      Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
              gleich der Interessen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer-                                           Fachbereich Besondere Dienstleistungen
              *innen statt. Das erleben wir bereits während der Pandemie.                                             Paula-Thiede-Ufer 10 · 10179 Berlin
              Brachte doch die Pandemie nicht nur einen hartnäckigen Virus,                                           Internet: www.verdi.de
                                                                                                                      V.i.S.d.P.: Christine Behle
              sondern auch dringliche Fragen rund um das Thema Gute
                                                                                                                                                                                           Fotos v.o.n.u.: ver.di Fototeam Hessen (2), W. Wohlers, ver.di

                                                                                                                      FB-Redaktionsteam: Anette Berger, Enrico Bloch, Annemarie Dinse,
              Arbeit. Dabei sind es nicht nur Pflegekräfte und Ärzt*innen, die                                        Hans-Peter Kilian, Nicole Rettig, Marius Rothe, Holger Schmidt und
                                                                                                                      Christian Szepan
              ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, sondern auch viele Kolle-                                          Redaktionelle Bearbeitung: Uta von Schrenk
              ginnen und Kollegen aus den Branchen der Besonderen Dienst-                                             Layout: einsatz · Wolfgang Wohlers
              leistungen, zum Beispiel im Friseurgewerbe oder im Wach- und                                            Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern
                                                                                                                      Titelbild: Werner Bachmeier
              Sicherheitsbereich, die sich täglich einem hohen Gesundheits-
                                                                                                                      Die Artikel stellen die Meinungsvielfalt unseres Fachbereiches
              risiko am Arbeitsplatz ausgesetzt sehen, in Kurzarbeit sind oder                                        dar und spiegeln nicht in jedem Fall die Meinung des
 besonderen

              Angst haben, ihren Arbeitsplatz aufgrund von dauerhaften                                                Bundesfachbereichsvorstandes wider.
                                                                                                                      Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung durch die Redaktion.
              Reisebeschränkungen ganz zu verlieren. Dringende Fragen in
                                                                                                        die

              Zeiten der Pandemie, auf die nur starke Gewerkschaften eine
              gute Antwort finden können.                                                                             SERVICE
                                                                                                                      Fachbereich Besondere Dienstleistungen
die

                                                                                                                      Internet: http://besondere-dienste.verdi.de
                                                                                                                      Ansprechpartnerin „die besonderen-Report“:
     2                                                                                                                redaktion.besondere.bfb13@verdi.de · Fax: 030/69 56-35 00
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
S C H W E R P U N K T: G U T E A R B E I T I M F R O N T J O B

So sicher
wie möglich
Viele Kolleg*innen aus den Branchen der Besonderen Dienstleistungen sind in der Pandemie
einem erhöhten Infektionsrisiko an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt. Umso wichtiger, dass die
Arbeitgeber die Corona-Arbeitsschutzregel umsetzen

VON KATRIN WILLNECKER                                                                                    Kommen die Arbeitgeber ihren gesetzli-
                                                                                                     chen Verpflichtungen nicht oder nur unbe-

S   icherheitskräfte, die den Zugang zu Impf-
    zentren regeln, Leiharbeitnehmer*innen
in Schlachthöfen, Friseur*innen dicht an den
                                                                                                     friedigend nach, sollten die Betriebs- und
                                                                                                     Personalräte ihre Mitbestimmungsrechte
                                                                                                     wahrnehmen und die Arbeitgeber auffor-
Köpfen – Arbeiten in der Pandemie setzt                                                              dern, die Corona-Arbeitsschutzregel einzu-
nicht nur Pflegekräfte und Ärzt*innen einem                                                          halten.
erhöhten Infektionsrisiko aus. Auch viele Kol-
leg*innen aus den Branchen der Besonderen                                                                Wichtig zu wissen: Infiziert man sich
Dienstleistungen gehen Tag für Tag ein hohes                                                         während der beruflichen Tätigkeit, sollte
Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz ein. Umso                                                          man eine Verdachtsanzeige auf das Vorlie-
wichtiger ist es, dass ihre Arbeitgeber die Co-                                                      gen einer Berufskrankheit an die zuständi-
rona-Arbeitsschutzregel einhalten.                                                                   gen Unfallversicherungsträger stellen. Sollte
                                                                                             Foto:
                                                                                        W. Wohlers   dies durch die Arbeitgeber oder die Betriebs-
    Erarbeitet haben diese Regel die staatli-                                                        ärzt*innen nicht erfolgen, genügt eine
chen Arbeitsschutzausschüsse. Die Gewerk-              Zu den technischen Maßnahmen gehö-            E-Mail oder ein formloses Schreiben der
schaftsbänke der Ausschüsse haben sich in-         ren zum Beispiel das Auseinanderstellen von       Beschäftigten an die zuständige Berufs-
tensiv dafür eingesetzt, den Beschäftigten         Möbeln oder die Nutzung zusätzlicher              genossenschaft oder Unfallkasse mit dem
ein möglichst hohes Schutzniveau zu bieten.        Räume, transparente Trennwände, Klima-            Satz: „Ich beantrage die Anerkennung mei-
Zudem wollten sie den betrieblichen Interes-       oder Lüftungsanlagen oder Markierungen.           ner während der Tätigkeit erworbenen In-
senvertretungen ihre Mitwirkung bei der            Organisatorische Maßnahmen sind unter an-         fektion mit Covid-19 als Berufskrankheit.“
Umsetzung der Maßnahmen in den Betrie-             derem Homeoffice, gestaffelte Arbeits- und        Dies löst ein entsprechendes Prüfungsverfah-
ben erleichtern.                                   Pausenzeiten, längere Kantinen- und Essens-       ren aus. Wird die Erkrankung als Berufs-
                                                   ausgabezeiten oder vermehrte Reinigung            krankheit beziehungsweise Arbeitsunfall
    Die Arbeitgeber sind verpflichtet zu prü-      der Arbeitsplätze. Wenn solche Maßnahmen          anerkannt, übernimmt die gesetzliche Un-
fen, ob die Beschäftigten vor einer Anste-         nicht umsetzbar sind, müssen die Arbeit-          fallversicherung Lohnersatz-, Behandlungs-
ckung mit dem Corona-Virus oder den psy-           geber für persönlichen Schutz der Beschäf-        und Rehabilitationskosten sowie Kosten für
chischen Belastungen durch die Pandemie            tigten sorgen, etwa durch die Bereitstellung      Umschulungsmaßnahmen und die Rente bei
ausreichend geschützt sind. Ist das nicht          zur Handhygiene.                                  Erwerbsminderung oder für die Hinterblie-
oder unzureichend der Fall, müssen sie den                                                           benen.
Schutz schaffen. In vielen Betrieben und Ein-
richtungen erkennen die Arbeitgeber erst                                                                 ver.di setzt sich dafür ein, dass COVID-19
jetzt, wie wichtig es ist, die Beschäftigten ge-                                                     als Berufskrankheit anerkannt wird und das
sundheitlich zu schützen. Viele nehmen die                                                           nicht nur bei medizinischen und pflegeri-
Gefährdungsbeurteilung, nach deren Prinzi-                                                           schen Tätigkeiten! W
pien die Arbeitsschutzregel umzusetzen ist,
zum ersten Mal ernst.                                                                                Weitere Informationen: www.sopo.verdi.de
                                                                                                     Hier findet sich ein Praxisleitfaden zur SARS-
    Die wichtigsten Anforderungen sind Ab-                                                           CoV-2 Arbeitsschutzregel.
                                                                                                                                                               besonderen

stand und Hygiene. Die Schutzmaßnahmen
erfolgen dabei nach dem TOP-Prinzip: Zuerst                                                          Die Autorin ist Referentin für Arbeits- und Gesund-
müssen, wenn möglich, technische Maßnah-                                                             heitsschutz bei ver.di. Als Mitglied im Ausschuss für
men umgesetzt werden. Ist dies nicht mög-                                                            Arbeitsstätten (ASTA) wirkt sie an der Corona-Arbeits-
                                                                                                     schutzregel mit.
lich, folgen organisatorische Maßnahmen
                                                                                                                                                              die

und zum Schluss erst personenbezogene                                                        Foto:
Maßnahmen.                                                                        Werner Bachmeier                                                            3
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
S C H W E R P U N K T: G U T E A R B E I T I M F R O N T J O B

                                               Die Würde
                                               des Menschen
                                               Die Frisur allein macht’s nicht – auch das Geld
                                               muss zum Leben reichen

                                               VON SONJA AUSTERMÜHLE                                   zepte gegeben hat. Um die Gesundheit und damit
                                                                                                       auch die Würde der angestellten Friseur*innen zu

                                               D    ie vorgezogene Öffnung der Friseursalons im
                                                    Lockdown bereits zum 1. März rechtfertigte
                                               der bayerische Ministerpräsident Markus Söder mit
                                                                                                       schützen, hätte sie bereits vor einer Eröffnung
                                                                                                       sicherstellen müssen, dass die Einhaltung der
                                                                                                       Arbeits- und Gesundheitsschutzstandards auch
                                               den Worten, dass dies „auch etwas mit Würde zu          hinreichend kontrolliert werden kann und welche
                                               tun habe“. Söder scheint offensichtlich allein die      zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Fri-
                                               Würde der Kund*innen im Blick gehabt zu haben.          seur*innen noch ergriffen werden müssen. Dafür
                                               Denn die Arbeits- und Lebensbedingungen vieler          hatte sich ver.di unmittelbar vor der Wiedereröff-
                                               Friseur*innen sind alles andere als würdevoll.          nung bei der Politik und den zuständigen Ämtern
                                                                                                       eingesetzt. Denkbar wären auch weitergehende
                                                     Die Friseur*innen sind seit dem 1. März wie-      Maßnahmen wie z. B. die bundesweit flächende-
                                                     der wechselnden Kundenkontakten ausge-            ckende Einführung der Testpflicht vor einem Fri-
                                                       setzt und erbringen körpernahe Dienst-          seurbesuch.
                                                         leistungen. Abstandhalten ist nicht
                                                           möglich. Sie werden einem weitaus               Der effektivste Schutz für die Friseur*innen
                                                             größeren Ansteckungsrisiko ausge-         wäre sicherlich gewesen, die Salons weiterhin ge-
                                                              setzt als die meisten anderen Be-        schlossen zu halten und dabei das von ver.di
                                                               schäftigtengruppen. Und das bei         geforderte Mindestkurzarbeitergeld einzuführen
                                                               Gehältern, die bei Vollzeitarbeit oft   sowie dafür zu sorgen, dass die Arbeitgeber mit
                                                                nicht über 1.850 Euro brutto lie-      schnellen Hilfen auch über den Lockdown hinweg
                                                                gen. Das ist laut statista im Jahre    die Arbeitsplätze erhalten können.
                                                               2019 nicht einmal die Hälfte des
                                                               Durchschnittsgehalts aller in Voll-         Langfristig ist vor allem das Grundübel anzu-
                                                              zeit beschäftigten Arbeitnehmer*in-      gehen: Kein Handwerksberuf wird so schlecht
                                                             nen in Deutschland.                       entlohnt und wertgeschätzt wie der der/des Fri-
                                                                                                       seur*in. Immer mehr Arbeitgeber und auch deren
                                                               Bei einem solch geringen Gehalt ist     Innungen entziehen sich der Tarifbindung. Dem
                                                         klar, dass der Bezug des Kurzarbeitergel-     könnte die Politik z. B. bei der jetzigen Novellie-
                                                      des während der Salonschließungen zu mas-        rung der Handwerksordnung entgegentreten. Zu-
                                                   siven Existenznöten geführt hat und teils immer     gleich muss bei den Kund*innen ein besseres Be-
                                               noch führt. Insofern hat die Wiedereröffnung der        wusstsein dafür entstehen, dass ein Haarschnitt
                                       Foto:   Salons die meisten angestellten Friseur*innen fi-       einer langjährig erlernten Handwerksleistung ent-
                            Werner Bachmeier
                                               nanziell entlastet. Doch ob sie auf Arbeit sicher       springt, und nicht nur 10 bis 20 Euro wert ist.
                                               sind, haben nicht sie allein in der Hand. Die Ein-
                                               führung und Umsetzung der Sicherheits- und Hy-              Sicherlich auch aufgrund von Corona war laut
                                               gienemaßnahmen obliegt dem Arbeitgeber. Von             dem Statistischem Bundesamt zufolge im Septem-
                                               ihm hängt oft ab, wie genau die Regeln beachtet         ber 2020 im Vergleich zu September 2019 eine Fri-
                                               werden. Für die direkte Ansprache der Kund*in-          seurdienstleistung im Schnitt um 6,3 Prozent teu-
                                               nen und das Meistern der sich dabei eventuell er-       rer. Da bleibt nur zu hoffen und sich gemeinsam
                                               gebenden Konfliktsituationen sind dann meist die        dafür einzusetzen, dass diese Preissteigerungen
 besonderen

                                               Friseur*innen selbst zuständig. Unklar ist häufig       nach der Krise an die angestellten Friseur*innen
                                               auch, wer für das pandemiekonforme Reinigen             weitergegeben werden.
                                               des Salons sowie der Berufskleidung zuständig ist
                                               und letztere zur Verfügung stellt.                         Hierzu braucht es vor allem auch einen aktiven
                                                                                                       Einsatz der betroffenen Kolleg*innen. Nur gemein-
die

                                                  Da reicht es nicht, als Politik darauf zu verwei-    sam kann es gelingen, die Arbeitsverhältnisse und
     4                                         sen, dass die Branche sich eigene Hygienekon-           Verdienste im Friseurhandwerk zu verbessern. W
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Das Geschäft
mit dem Risiko
Seit Beginn der Pandemie sorgen vielerorts private Sicherheits-
beschäftigte für die Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen. Für ihr
erhöhtes Infektionsrisiko werden sie jedoch nicht angemessen entlohnt

V    iele Kolleg*innen in den privaten Sicherheitsdiensten schieben
     derzeit Frontjobs, ohne sie geht in der Pandemie gar nichts.
„Neuerdings stehen Security-Leute vor Supermärkten und Rathäu-
                                                                                       lichen Nahverkehr ausfindig machen, auf genügend Abstand in vol-
                                                                                       len Fußgängerzonen achten oder den Zugang zu Supermärkten und
                                                                                       Krankenhäusern regeln.
sern, kontrollieren die Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen
in Bahnhöfen, Bussen und Bahnen. Ebenso in Innenstädten und so-                            Dieser Trend stellte sich bereits zu Beginn der Pandemie im ver-
zialen Brennpunkten“, berichtete das ZDF Ende März 2021. Auch                          gangenen Frühjahr ein. Schon damals stellte der Bundesverband der
die Kommunen lassen sich von der Wach- und Sicherheitsbranche                          Sicherheitswirtschaft (BDSW) ein wachsendes Bedürfnis nach Absi-
unterstützen. So sorgt der kommunale Vollzugsdienst (VD) in Frei-                      cherung fest. Die Zahl der Anfragen solcher Kunden habe zu Beginn
burg für Entlastung der Polizei bei ihren Ordnungsaufgaben, und                        der Pandemie spürbar zugenommen, gab damals der Verband be-
auch die Kommune in Kamp-Lintfort setzt auf private Sicherheits-                       kannt. Auch große Sicherheitsunternehmen wie Kötter Security be-
dienste zur Unterstützung der Ordnungsämter, hieß es in dem Be-                        stätigten den Zuwachs an pandemiebedingten Aufträgen. Neben
richt.                                                                                 Kliniken und Krankenhäusern sowie Supermärkten hätten auch Kre-
                                                                                       ditinstitute und Industriefirmen ihre Buchungen erhöht.
    Die Aufgaben für die Beschäftigten dabei sind und waren viel-
fältig, je nach aktueller Lage in der Pandemie und den daher jeweils                                      An all diesen Einsatzorten sehen sich die Kolleg*innen einem er-
geltenden Corona-Schutzmaßnahmen: Die Kolleg*innen der priva-                                                       höhten Infektionsrisiko und zudem Auseinandersetzun-
ten Sicherheitsdienste sollen etwa Maskenver-                                                                         gen mit genervten und gestressten Bürger*innen aus-
weigerer im öffent-                                                                                                    gesetzt. In den Arbeitsbedingungen, geschweige
                                                                                                                        denn Löhnen der Sicherheitsbranche, spiegelt sich
                                                                                                                         dieses Risiko und die Verantwortung, die die Be-
                                                             r ver.di
                    und Du fü
                                                                                                                           schäftigten für die Sicherheit der Unternehmen
         fü r Di ch                                                                                                         und der Gesellschaft tragen, jedoch nicht wider.
  ver.di                                                                                    e Ge  w e rksc h aft.
                                                                                 eine stark
                                                     e it n eh mer*innen                        en:                         „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wird of-
                    r K  rise  b rauchen A      rb
                                                                      te n  o d er zu verbleib                         fensichtlich,  wie wichtig die Sicherheitsleistungen
   Gerade in
               de                                          inzutre
                             G rü n d e , in ver.di e                                                                   unserer  Kolleg*innen  für einen vernünftigen Ablauf
                le gute
   Es gibt vie                                                                                                          des gesellschaftlichen Lebens sind und welcher Ge-
                                                                                                         se.
                                 h ein                                                     en in der Kri                 fahr für die eigene Gesundheit sie sich dabei aus-
              s e   t z t   s ic                                      te n u nd Betroffen
    ver.di                       rstützung      d er  B es  ch ä ftig                                                    setzen“, sagt Anette Berger, zuständige Bundes-
                  tliche Unte
    ■  für st a a                                                                                                         fachgruppenleiterin bei ver.di. „Leider erkennen
                                                                re  ic  h  t
                                         nderem er
                                                                                                                          aber nicht alle Arbeitgeber diese tägliche Leistung
                       t  u  n t e r   a                                                                                   an.“ W
     ver.di ha                    d es  K u rzarbeiterg
                                                             elds
                   längeru    ng                                        rgeld  s
      ■ die Ver                                        Kurzarbeite
                              d es g esetzlichen                                                                            Redaktion die besonderen report
      ■ die Erh
                        u n g
                    öh
                                           se lb st st ä n dige                          un d K urza rbeitergeld
                                    Solo                                            sen-
       ■ Unters
                    tützung für                                       m Arbeitslo
                                     ie n stm  ö g lichkeiten zu
                       Hinzuverd                                                 ngen
       ■ bessere                          u n g unterstütz
                                                                ender Leistu
                               ea n tra g
        ■ erleich
                      terte B
                                                                                        rung
                                                                            d Qualifizie
                                                                                                                                                                                 besonderen

                                                           ■ Bildun
                      et                                            g un
          ver.di biet                                                     g bei Erwer
                                                                                     bslosigkeit
                                                            ■
                         atung                                     a tu n
          ■ Rechts
                   ber                                        B er
                                                                                    tockung
                       zeugnisbera
                                   tung
                                                            ■ Beratu
                                                                        ng bei Aufs
           ■ Arbeits                                                                                                 Corona – Aktuelle
                                                                           es mehr
                             service                         ■ und viel
            ■ Lohnst
                     euer                                                                                            Informationen unter:
                                           beratung
                                                                                                                                                                                die

                              e Mietrechts
            ■ te lefo n is ch                                                                                        https://besondere-
                                                                                                                      dienste.verdi.de                                          5
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
S C H W E R P U N K T: G U T E A R B E I T I M F R O N T J O B

                       „Die Wertschät-
                      zung bleibt aus“

                                                                                                                    Randstad Betriebsrat
                            Die Corona-Krise hat für die Beschäftigten
                      in der Zeitarbeit vielfältige Belastungen mit sich
                     gebracht: Kurzarbeit, Jobwechsel, Chaos und teils

                                                                                                                    Foto:
               erhöhte Infektionsgefahr. Ein Gespräch mit Marius Rothe,
                                   Betriebsrat bei Randstad Deutschland

               die besonderen: Wie hat sich die Zeitarbeit in der Pandemie        wenn das automatisch mehrere Wochen Quarantäne und die
               verändert?                                                         Trennung von meiner Familie nach sich gezogen hätte. Generell
                                                                                  aber sind die Arbeitgeber und Beschäftigten in der Zeitarbeit
               Marius Rothe: Mit Beginn der Pandemie standen wie in ande-         daran interessiert, dass die Zeitarbeitnehmer*innen lange in den
               ren Branchen und Betrieben auch unsere Kolleginnen und Kolle-      Betrieben eingesetzt werden können.
               gen vor der Herausforderung, dass sie nicht immer wussten, ob
               sie morgen noch in den Einsatz dürfen oder ob der Einsatzbe-       Sind die Kolleg*innen beim Wechsel des Arbeitsplatzes immer
               trieb schließt.                                                    ausreichend vor einer Infektion geschützt?

               Beschäftigte in der Zeitarbeit werden immer dann und überall       Schwer zu beantworten. In jedem Unternehmen, in dem sich
               da eingesetzt, wo es personelle Engpässe gibt und sich in kurzer   Betriebsräte für Zeitarbeitnehmer*innen einsetzen, erhalten sie
               Zeit kein Personal finden lässt.                                   alles, was sie benötigen. Aber bei über 9.000 Zeitarbeitsagentu-
                                                                                  ren kann ich die Frage nicht pauschal mit Ja beantworten. Ein
               Die Wertschätzung dafür bleibt aber aus, seit Jahren leider.       prominentes Negativbeispiel in der Coronaphase liefert die
               Wobei die Verbesserungen, die wir in den Tarifrunden erreichten    Fleischindustrie. Ich begrüße zwar die Abschaffung der Werkver-
               konnten, sich absolut sehen lassen können. Gerade auch die         träge, hätte mir aber bessere Bedingungen für die Zeitarbeit ge-
               Zeitarbeiter*innen waren es, die kurzfristig in andere Einsätze    wünscht.
               disponiert und zum Teil branchenfremd eingesetzt wurden.
               Statt Autoteile zu kommissionieren, haben sie Toilettenpapier      Ist auch in der Zeitarbeit Kurzarbeit das Mittel der Wahl?
               produziert oder in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie
               ausgeholfen.                                                       Das kann ich nur für unser Unternehmen beantworten: Kurzar-
                                                                                  beit hat uns als Betriebsrat vor ganz neue Herausforderungen ge-
               Im Grunde systemrelevante Arbeit?                                  stellt. Wir haben recht schnell reagiert und mit dem Arbeitgeber
               Ja, aber gemessen an den Corona-Bonus-Zahlungen ist die Zeit-      Vereinbarungen dazu getroffen. Der Effekt der Kurzarbeit war,
               arbeit nicht als systemrelevant anerkannt.                         dass ein sehr großer Teil unserer Kolleg*innen mit an Bord ge-
                                                                                  blieben ist. Das war uns wichtig, weil wir nicht das in der Zeit-
               Was für Belastungen bringt Corona für die Branche mit sich?        arbeit so häufige „Heuern und Feuern” praktizieren wollen. In
                                                                                  Summe ist die Kurzarbeit bei uns also positiv zu bewerten.
               In der Zeitarbeit arbeiten fast alle Berufsgruppen, und die Pro-
               bleme hätten unterschiedlicher nicht sein können: Mütter wuss-     Was bedeutet Corona für die Betriebsrats- und Gewerkschaftsar-
               ten nicht, ob sie Einsätze antreten können oder nicht, die Kitas   beit in der Zeitarbeit?
               waren ja zu. Viele Zeitarbeitnehmer*innen mit kaufmännischen
               Lebensläufen konnten gar nicht erst beim Kunden starten. Die       Sie lässt sich auch außerhalb von Krisenzeiten nur schwer gestal-
               Büros waren geschlossen, die Teams stark verkleinert oder es       ten. Das liegt daran, dass die Kolleg*innen oft sehr verstreut in
               war niemand zum Einarbeiten vor Ort. Positiv möchte ich her-       verschiedenen Einsätzen arbeiten. Im Betrieb versuchen wir
               vorheben, dass einige Kunden auch ihren Zeitarbeitnehmer*in-       immer wieder dezentrale Sprechstunden zu organisieren, um uns
               nen Homeoffice ermöglicht haben – was zeigt, dass die Zeit-        mit den Kolleg*innen auszutauschen, mal mit mehr, mal mit
               arbeitnehmer*innen dort längst fest integriert sind. Ein           weniger Erfolg. Durch Corona gelingt dies gar nicht mehr. Das
               immenser Druck lastet auf den Beschäftigten, die im produzie-      Ausweichen auf Online-Sprechstunden probieren wir zwar auch,
 besonderen

               renden Gewerbe eingesetzt wurden. Uns haben Kolleg*innen           aber nicht jede oder jeder Zeitarbeiter*in hat die Möglichkeit,
               berichtet, dass sie nicht immer willkommen waren; viele hatten     sich von dem ohnehin schon knappen Entgelt die nötige Technik
               Angst, dass über die Zeitarbeit Corona in den Betrieb gebracht     dafür anzuschaffen. W
               wird. Ein Riesendurcheinander herrschte, gerade zu Ostern
               2020, bei den Grenzgänger*innen. Ich wüsste selbst nicht, ob       Fragen: Uta von Schrenk
die

               ich den Mut hätte, in den Einsatz nach Deutschland zu fahren,
     6
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
SICHERHEITSBRANCHE
                                                                                                           AUTOVERMIETUNG

                                                                                                           W EUROPCAR
                                                                                                           IM WANDEL

So nicht!                                                                                                  Was heißt das für die
                                                                                                           Beschäftigten?
                                                                                                                Bereits 2017 wurde die Buch-
Unternehmen torpedieren die Arbeit von Betriebsräten                                                       binder-Autovermietung von der
                                                                                                           französischen Europcar-Gruppe
und aktiven Gewerkschafter*innen in der Sicherheitsbranche
                                                                                                           gekauft. Bedingt durch die Co-
                                                                                                           rona-Krise und die damit verbun-
VON JAN BLECKERT                                     missachtet hatte, über eine drohende Amtsenthe-       denen massiven Einbrüche in der
                                                     bung informiert. Dies zu tun ist Aufgabe eines        Mobilitäts- und Reisebranche wur-

D   ie Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Betriebs-
    ratsgremien für die Beschäftigten und die Un-
ternehmen sind. Es ist daher unverständlich, warum
                                                     jeden Betriebsratsgremiums bzw. eines jeden Be-
                                                     triebsratsmitglieds. Die Antwort des Arbeitgebers
                                                     war, wenn der Betriebsrat eine Amtsenthebung
                                                                                                           den die Bestrebungen verstärkt,
                                                                                                           die beiden Autovermietungen
                                                                                                           unter einem Management in
in der Region Stuttgart einige Arbeitgeber massiv    beschließt, dann wird ein Amtsenthebungsverfah-       Deutschland zu vereinen. Die Flug-
gegen Betriebsräte arbeitsrechtlich vorgehen. In     ren gegen den Vorsitzenden eingeleitet. Es ist er-    hafenstationen und eine Zentrale
den meisten Fällen geht es den Arbeitgebern          schreckend, mit welchen Methoden bei Securitas        der Buchbinder-Autovermietung
darum, aktive Betriebsräte und Gewerkschafter*in-    die Interessensvertretungen unter Druck gesetzt       wurden, verbunden mit einem er-
nen zu zermürben – sie betreiben Union Busting.      werden.                                               heblichen Personalabbau, in 2020
                                                                                                           geschlossen, die restlichen deut-
    Den heftigsten Aufschlag zu Beginn des neuen        Das Unternehmen WISAG Sicherheit & Service         schen Stationen ab Anfang 2021
Jahres machen zwei Unternehmen der Securitas.        Süd reiht sich hier ebenfalls ein. In dem Unterneh-   durch einen Teilbetriebsübergang
So hat die Securitas Aviation am Flughafen Stutt-    men hat die Geschäftsführung kurz vor Weihnach-       mit Europcar verbunden.
gart dem Betriebsratsvorsitzenden über das           ten 2020 und zu Beginn des neuen Jahres kurzer-            Durch diese massiven Ände-
Zustimmungsersetzungsverfahren zur fristlosen        hand die Mehrheit des Betriebsratsgremiums mit        rungen, verbunden mit einem
Kündigung informiert. Da im Vorfeld das Betriebs-    mehreren Abmahnungen überzogen. Als Grund             plötzlichen Wechsel der Geschäfts-
ratsgremium einer fristlosen Kündigung nicht zu-     wird immer wieder der Verstoß gegen die betriebs-     führung sowie der Ankündigung
gestimmt hatte, will der Arbeitgeber nun die Zu-     verfassungsrechtlichen Pflichten der Betriebsrats-    der Verschmelzung der Unterneh-
stimmung des Gremiums durch das Arbeitsgericht       mitglieder angeführt.                                 men, herrschen bei den Beschäf-
ersetzen lassen.                                                                                           tigten erhebliche Verunsicherun-
                                                        Auch Kötter Security torpediert Betriebsratsar-    gen. Dazu kommen die
    Eine fristlose Kündigung muss durch erhebliche   beit. Die in den Betriebsrat gewählte Kollegin, die   persönlichen Auswirkungen durch
Verstöße begründet werden. Um solche Verstöße        die erste Betriebsratswahl in der Niederlassung       die nunmehr seit über einem Jahr
zu finden, ist der Betriebsratsvorsitzende monate-   Stuttgart eingeleitet hatte, ist von Kündigung be-    andauernde Kurzarbeit.
lang von einem Privatdetektiv überwacht worden.      droht. Der Arbeitgeber ist nicht bereit, die Kündi-        Zwar ist es dem bei Europcar
Damit wurden die Privatsphäre und die Persönlich-    gung zurückzunehmen und auf den Boden der             schon lange existierenden Be-
keitsrechte des Kollegen verletzt. Und als man       vertrauensvollen Zusammenarbeit mit gewählten         triebsrat gelungen, auch für die
nichts gefunden hatte, sollte der Nebenjob des       Betriebsräten zurückzukehren. Das Verfahren im        neuen Kolleg*innen von Buchbin-
Kollegen als Begründung für die Kündigung her-       Kündigungsschutzprozess ist noch nicht abge-          der soziale Absicherungen zu ver-
halten. Über diese Nebentätigkeit war der Arbeit-    schlossen.                                            handeln. Dennoch konnte die Un-
geber jedoch nachweislich in der Vergangenheit                                                             ternehmensführung bislang kaum
informiert und hatte keine Einwände vorgetragen.        In allen Fällen werden die Betriebsratsgremien     die kulturellen Unterschiede bei-
Somit gibt es keinen Grund, gegen den Kollegen       und die betroffenen Mitglieder von ver.di unter-      der Unternehmen gewinnbringend
vorzugehen. Es liegt die Vermutung nahe, ihn zur     stützt. Der Umgang mit der betrieblichen Demo-        für die Beschäftigten nutzen, was
Aufgabe seines Amtes oder gar seines Beschäfti-      kratie droht allem Anschein nach in vielen Betrie-    zu einer erheblichen Fluktuation
gungsverhältnisses bringen zu wollen.                ben verloren zu gehen. W                              führt.
                                                                                                                Notwendig sind hier verbindli-
    Auch bei den Securitas                                                                                 che Zusagen und Perspektiven.
Sicherheitsdienstleistungen                                                                                Dies wird zwar kommuniziert, eine
wurde dem Betriebsratsvor-                                                                                 gute Zukunft muss aber auch für
sitzenden gleich zu Beginn                                                                                 die Beschäftigten spürbar ge-
des neuen Jahres mit einer                                                                                 macht werden. Immerhin: Durch
Amtsenthebung wegen                                                                                        die Verschmelzung der Unterneh-
                                                                                                                                                   besonderen

grober Pflichtverletzung ge-                                                                               men werden zukünftig auch die
droht. Was war passiert?                                                                                   Buchbinder-Kolleg*innen betriebs-
Der Betriebsratsvorsitzende                                                                                rätlich vertreten sein. Und die Zahl
hatte ein Mitglied seines                                                                                  der ver.di-Beitritte steigt. W
Gremiums, das nachweis-
                                                                                                                                                  die

lich wiederholt die Pflichten                                                                              Michael Klotz
eines Betriebsratsmitglieds                                                                                                                       7
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
WACH UND SICHERHEIT

                                           Ohne Angst
                                            Mit Warnstreiks versuchen die Beschäftigten der Wach- und Sicherheits-
                                            branche in Bremen bessere Löhne durchzusetzen

                                                                                                   das Mercedes-Benz-Werk und Rheinmetall in Bre-
         Fotos: ver.di (3)

                                                                                                   men, Airbus Bremen sowie die Terminals von eu-
                                                                                                   rogate und BLG.

                                                                                                      Bei den Warnstreiks am Mercedes-Benz-Werk
                                                                                                   und bei Rheinmetall in Bremen kam es von Seiten
                                                                                                   Kötters zu Versuchen, in das Streikrecht einiger
                                                                                                   Kolleg*innen einzugreifen: „Wie uns vereinzelt
                                                                                                   Kolleg*innen berichteten, wurde durch leitende
                                                                                                   Angestellte verbal Druck auf sie ausgeübt, die
                                                                                                   Arbeit wieder aufzunehmen oder gar nicht erst am
                                                                                                   Streik teilzunehmen. Seitens eines Objektleiters
                                                                                                   wurde zudem versucht, Streikende nach Hause
                                                                                                   zu schicken. ver.di verurteilt diesen Eingriff in
                                                                                                   die Grundrechte unserer Kolleg*innen aufs
                                                                                                   Schärfste“, sagt Gewerkschaftssekretär Nils Wolp-
                                                                                                   mann.

                                                                                                      Nils Wolpmann zeigte sich erfreut über die ins-

                                                          M       it diversen Warnstreiks haben
                                                                  die Beschäftigten der Wach-
                                                            und Sicherheitsbranche in Bremen
                                                                                                   gesamt rege Beteiligung der Kolleg*innen: „Diese
                                                                                                   Woche hat gezeigt, welche Kraft wir haben, wenn
                                                                                                   wir solidarisch zusammenstehen und entschlossen
                                            sich Ende März für bessere Löhne eingesetzt. ver.di    für unsere Forderungen kämpfen. Zugleich ist
                                            verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der           deutlich geworden, welche verantwortungsvollen
                                            Sicherheitswirtschaft (BDSW) einen neuen Lohn-         und wichtigen Aufgaben die Beschäftigten der
                                            tarifvertrag für das Land Bremen. Zum 31.12. ver-      Sicherheitsbranche für die Produktion und deren
                                            gangenen Jahres war der bisherige ausgelaufen.         Verwertungskreisläufe erfüllen. Das muss endlich
                                            „Die Lage ist ernst“, sagt Sascha Tietz, Landesfach-   entsprechend honoriert werden.“
                                            bereichsleiter Besondere Dienstleistungen. „Die der-
                                            zeitigen Tariflöhne reichen bei einem Stundenlohn          Um in der Pandemie den Gesundheitsschutz
                                            von 10,50 Euro bzw. 12 Euro für viele Kolleg*innen     der Kolleg*innen und der Bevölkerung zu gewähr-
                                            kaum aus, um bis ans Monatsende zu kommen.“            leisten, hat ver.di auf eine zentrale Streik-Kund-
                                            Das Angebot der Arbeitgeber jedoch sieht für die       gebung verzichtet. Stattdessen wurden objektbe-
                                            Kolleg*innen im Objektschutzdienst für dieses Jahr     zogen Streikposten mit begrenzter Teilnehmer-
                                            eine Steigerung von lediglich 15 Cent vor, und das     *innenzahl organisiert, zu denen bewusst nicht
                                            nicht einmal rückwirkend. Für das kommende Jahr        öffentlich mobilisiert wurde.
                                            bieten sie 20 Cent.
                                                                                                      Die ver.di-Tarifkommission bedankt sich in die-
                                                „Wir sprechen im Niedriglohnsektor in absolu-      sem Zusammenhang bei den Vertrauensleuten der
                                            ten Zahlen. ver.di fordert eine deutliche Steigerung   IG Metall bei Airbus, Mercedes und Rheinmetall
                                            der Grundlöhne um mindestens 1,50 Euro die             sowie der ver.di im Hafen und bei dem Energie-
                                            Stunde“, erläutert Maja Imlau, Mitglied der ver.di-    unternehmen swb für ihre Unterstützung.
                                            Tarifkommission. „Das ist das Mindeste, um ein Le-
                                            ben ohne Angst vor Altersarmut führen zu kön-              Landesfachbereichsleiter Tietz stellt fest: „Wie
 besonderen

                                            nen.“                                                  der Name sagt, sind diese Arbeitskampfmaßnah-
                                                                                                   men als Warnung zu verstehen. Der BDSW sollte
                                                An den zwei- bis dreistündigen Warnstreiks in      sie sich zu Herzen nehmen und die Einsicht gewin-
                                            der Woche vom 22. bis 26. März beteiligten sich        nen, dass unsere Forderungen nicht überzogen,
                                            Kolleg*innen der elko Sicherheit, von Kötter Secu-     sondern fair und gerecht sind.“ W
die

                                            rity sowie Securitas. Bestreikt wurden relevante
     8                                      Objekte wie die Kraftwerke Hafen und Hastedt,          Redaktion die besonderen report
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
GELD UND WERT
                                                                                                                                         WOHNUNGSWIRTSCHAFT

                                                                                                                                         W BERLIN
                                                                                                                                         ver.di Berlin unterstützt

             Geht doch                                                                                                                   „Deutsche Wohnen & Co
                                                                                                                                         enteignen“
                                                                                                                                              Wohnungspolitische Ausein-
                         ver.di konnte für die Geld- und Wertbranche einen                                                               andersetzungen gibt es seit Jah-
                                                                                                                                         ren in vielen Groß- und Universi-
                         guten Bundeslohntarifvertrag abschließen
                                                                                                                                         tätsstädten, aber auch immer
                                                                                                                                         mehr in Städten mittlerer Größe.
                         VON IGOR MIHAJLOVSKI                                    mittelständischen und kleineren Unternehmen             In Berlin steigen die Mieten, ge-
                                                                                 sehr unter den Corona-Maßnahmen und im Nach-            messen an den Einkommen der

                         A    uch unter Corona-Bedingungen kann man
                              einen guten Lohnabschluss hinbekommen.
                         Dazu bedarf es vier gemeinsamer Sitzungen mit
                                                                                 gang des ersten Lockdowns litten. Diese Entwick-
                                                                                 lung jedoch auf die Mitarbeiter*innen abzuwäl-
                                                                                 zen, war mit der ver.di-Tarifkommission nicht zu
                                                                                                                                         Haushalte, besonders stark;
                                                                                                                                         Menschen werden aus ihren Woh-
                                                                                                                                         nungen verdrängt, bezahlbarer
                         maximal fünf Teilnehmer*innen pro Verhandlungs-         machen. Entsprechend intensiv und lautstark             Wohnraum ist in vielen Kiezen
                         kommission und entsprechender Anti-Corona-Re-           waren die Auseinandersetzungen in den einzelnen         kaum mehr zu bekommen. Eine
                         geln. Im Vorfeld der Verhandlungen hat der Arbeit-      Verhandlungsrunden. Die Unterbrechungen im              Initiative möchte das nun mit
                         geberverband angekündigt, dass ein Abschluss            Nachgang des argumentativen Austauschs haben            einem großen Schritt ändern:
                         oberhalb einer Null-Runde nicht zu machen sei.          durchaus gutgetan – mit klarem Sachverstand und         „Deutsche Wohnen & Co enteig-
                         Die Vertreter der BDGW wurden nicht müde, diese         dem Ziel vor Augen haben die Sozialpartner einen        nen“ strebt per Volksentscheid
                         Ankündigung in jeder Verhandlungsrunde aus-             Abschluss hinbekommen. „Unser Dank geht an              die Vergesellschaftung von insge-
                         führlich darzustellen – die Kassen wären leer.          alle beteiligten Personen und Unterstützer*innen,       samt 240.000 Wohnungen der
                                                                                 insbesondere an unsere Mitglieder“, heißt es aus        großen Wohnungsunternehmen
                             Dies war jedoch mit uns nicht zu machen. Im         der Kommission.                                         an. Dies entspricht in etwa elf Pro-
                         Vorfeld der Verhandlungen hatte die Bundestarif-                                                                zent aller Wohnungen in Berlin.
                         kommission die Erwartungshaltung der ver.di-Mit-        Der Abschluss beinhaltet:
                         glieder abgeholt, hierzu hat sie sich sowohl von        W eine Corona-Prämie von 275 Euro                           Das Land Berlin hat, wie an-
                         den Landestarifkommissionen und Arbeitsgemein-          W ab den 1. Juni 2021 eine prozentuale Erhöhung         dere Länder und Kommunen
                         schaften Feedback als auch über eine Mitgliederbe-         von 2,5 Prozent                                      auch, in den 1990er und 2000er
                         fragung eingeholt, was erwartet wurde. Dies bein-       W und ab dem 1. Januar 2022 eine weitere Erhö-          Jahren in großem Umfang öffent-
                         haltete keineswegs eine Null-Runde! Da die                 hung von 1,5 Prozent, jedoch endet der Tarif-        lichen Wohnraum privatisiert. Der
                         Mitarbeiter*innen ihren Unternehmen in schwieri-           vertrag am 31. Juni 2022.                            politische Einfluss auf den Woh-
                         gen Zeiten beigestanden haben, gab es auch hier                                                                 nungsmarkt ist dadurch zurück-
                         die Erwartung an ein Zeichen der Wertschätzung in           Dies ist eine Neuheit in unseren Abschlüssen,       gegangen, Finanzinvestoren und
                         Form einer Corona-Prämie. Dennoch waren die Mit-        erstmalig endet der Tarifvertrag zur Mitte der Som-     Konzerne haben sich breitge-
                         glieder rücksichtsvoll realistisch, haben die schwie-   merzeit. Für die Beschäftigten ein Vorteil, da es für   macht. Die Initiative möchte diese
                         rige Situation der Unternehmen beachtet und daher       alle viel angenehmer ist, bei schönem Wetter den        Entwicklung umkehren. Ihr Ziel:
                         eine sehr zurückhaltende Forderung aufgestellt.         zukünftigen Forderungen Gehör zu verschaffen.           Wenn sich wieder mehr Wohn-
                                                                                                                                         raum in öffentlicher Hand befin-
                            Während die Forderungen der Arbeitnehmer-                „Unserem gemeinsamen Ziel – gleicher Lohn für       det, lässt sich die Entwicklung der
                         *innen sehr verständnisvoll waren, kann man dies        gleiche Arbeit – werden wir in der kommenden            Mieten wieder besser kontrollie-
                         von den Verhandlungsrunden leider nicht behaup-         Lohnrunde wieder die höchste Priorität geben, um        ren. Nicht mehr Rendite soll dann
                         ten. Der Arbeitgeberverband hat immer wieder            die unterschiedlichen Stundenlöhne, betreffend der      zählen, sondern Bezahlbarkeit
                         versucht, den Interessen seiner Mitgliedsunterneh-      Bundesländer und innerhalb der Abteilungen, an-         und Gemeinwohlorientierung.
                         men gerecht zu werden. Auffällig war, dass die          zugleichen“, so die Bundestarifkommission. W
                                                                                                                                              Der ver.di-Landesbezirk Ber-
                                                                                                                                         lin-Brandenburg unterstützt die
Foto: Werner Bachmeier

                                                                                                                                         Initiative, die am 26. Februar in
                                                                                                                                         die zweite Sammelphase gegan-
                                                                                                                                         gen ist. Binnen vier Monaten
                                                                                                                                         müssen 175.000 gültige Unter-
                                                                                                                                         schriften gesammelt werden. Die
                                                                                                                                         Chancen dafür stehen nicht
                                                                                                                                                                                 besonderen

                                                                                                                                         schlecht: In der ersten Sammel-
                                                                                                                                         phase konnten statt der notwen-
                                                                                                                                         digen 20.000 bereits 70.000 Un-
                                                                                                                                         terschriften erreicht werden. W
                                                                                                                                                                                die

                                                                                                                                         Patrick Schreiner
                                                                                                                                                                                9
Im Frontjob - Gute Arbeit endlich möglich machen - Besondere Dienstleistungen
TECHNISCHE ÜBERWACHUNG

                                                 Neues aus dem
                                                 Tarifgeschehen
                                                  TÜV SÜD: Tariferfolg sorgt für 6,2 Prozent Gehalts-
                                                  erhöhung in den nächsten zwei Jahren

              D    ie Tarifrunde beim TÜV SÜD wurde im            Um Druck auf die Arbeitgeberseite vor

                                                                                                                                                              Foto: TÜV SÜD Zentrale
                   Januar 2021 vor allem mit Hilfe eines      der zweiten Verhandlungsrunde am 19. Ja-
              ganztägigen Streiks zu einem erfolgreichen      nuar 2021 aufzubauen und Mächtigkeit zu
              Abschluss gebracht: Ab Januar 2021 steigen      demonstrieren, haben wir am 18. Januar zu
              die Gehälter und Ausbildungsvergütungen         einem ganztägigen Streiktag, als „stay at
              um 3,3 Prozent, ab Januar 2022 um weitere       home-Streik“ aufgerufen. Rund 450 Be-
              2,9 Prozent. In Zeiten der Pandemie ist das     schäftigte haben sich an dem Streik beteiligt
              ein sehr gutes Ergebnis.                        und blieben zu Hause bzw. haben die Arbeit
                                                              im Homeoffice niedergelegt – ein großer Er-
                  Anfang Dezember 2020 fand die erste         folg, der unsere Erwartungen weit übertrof-
              Verhandlungsrunde statt – bei steigenden        fen hat.
              Inzidenzzahlen. Das Angebot der Arbeitge-
              ber bei der ersten Verhandlung war sehr             Für das Gemeinschaftsgefühl wurden alle
              niedrig: 1,7 Prozent ab 2021 und 1,5 Pro-       zu einer digitalen Streikversammlung einge-         Die gute Streikbeteiligung und die da-
              zent ab 2022. Und das, obwohl die wirt-         laden. Auf einer Art digitalem Whiteboard,       durch demonstrierte Entschlossenheit der
              schaftlichen Auswirkungen der Pandemie          wie einer Pinnwand im Internet, konnten die      Beschäftigten des TÜV SÜD hat gewirkt und
              auf die Geschäfte des TÜV SÜD eher gering       Kolleg*innen sich informieren, aber auch         auf die Arbeitgeberseite Eindruck gemacht.
              waren. Es gibt einige Gesellschaften, die von   ihre Meinung kundtun. Mit dieser Art von         Nur deshalb konnten wir nach langen Ver-
              den Auswirkungen des Lockdowns betroffen        Streik und der digitalen Streikversammlung       handlungen am 19. Januar 2021 den vorlie-
              waren bzw. sind. Konzernweit gab es jedoch      haben auch wir Neuland betreten. Die Rück-       genden Tarifabschluss erreichen. W
              keine großen wirtschaftlichen Schwierigkei-     meldung der Teilnehmer*innen war durch-
              ten.                                            weg positiv.                                     Eva Schmidt und Kai Winkler

                                                                                                               wegen der dortigen schlechteren wirt-
               TÜV Rheinland                                                                                   schaftlichen Ergebnisse nicht durchsetzen.

               TÜV Rheinland                                  TÜV Rheinland Industrieservice                   TÜV Rheinland
               Arbeitsmedizinische Dienste                    (TIS), Werkstoffprüfung (TWP)                    Kraftfahrt
                                                              und Energy (TRE)
               Im vergangenen Jahr haben wir uns für die                                                       Hier befinden wir uns derzeit nicht in Ver-
               Zahlung einer Corona-Prämie eingesetzt         Erreicht wurden:                                 gütungsverhandlungen. Allerdings verhan-
               und mit den Verhandlungen begonnen.            W 1,9 % lineare Erhöhung in TIS/TWP/TRE          deln wir zur Zeit drei andere Tarifverträge:
               Jetzt gibt es sie in Höhe von 500 Euro! Die-   W Laufzeit vom 01.01. bis zum 31.12.2021.        Erfolgsbeteiligung, Überleitung der Be-
               ser Erfolg ist nach der Vergütungserhö-                                                         schäftigten aus der TÜV Pfalz Verkehrs-
               hung von 65 Euro pro Monat ab Septem-          Sowohl in der TRE als auch in der TWP sind       technik (TPV) und Zuordnung.
               ber 2019 das zweite gelungene Beispiel der     mit direkten Kundenkontakten, Schichtbe-
               guten und erfolgreichen Zusammenarbeit         trieb und Homeoffice vergleichbare Zusatzbe-     Fazit:
               zwischen Kolleginnen und Kollegen der          lastungen während der Corona-Zeit wie in         Es bleibt bei der Erkenntnis, dass wir ohne
               AMD TÜV, den Betriebsräten und ver.di.         der TIS aufgetreten. Letztendlich war der Vor-   einen größeren Zuwachs an Mitstreiter-
 besonderen

               Hieran wird deutlich: Die Zusammenarbeit       stand aber nur bereit, für die TIS eine ergän-   *innen stets unter dem bleiben werden,
               macht Sinn und zahlt sich für alle aus. Be-    zende Corona-Prämie in Höhe von 472 Euro         was möglich wäre. Nur durch mehr Mit-
               sonders die Unterstützung der Kolleg*in-       zu zahlen, 1.028 Euro waren bereits in 2020      glieder erreichen wir die nötige Durchset-
               nen und die Beteiligung aller an den Aktio-    gezahlt worden. Damit ist in der TIS der ma-     zungsfähigkeit. Das gilt auch für 2021. W
               nen zur Corona-Prämie haben diesen             ximale steuerfreie Betrag von 1.500 Euro er-
die

               gemeinsamen Erfolg ermöglicht.                 reicht. In der TRE und TWP konnten wir uns       Markus Nöthen
  10
CALLCENTER

Sichtbar machen
Der neue Branchenvorstand Callcenter will die Interessen der Kolleg*innen
bündeln und in der Öffentlichkeit wie auch in ver.di vertreten

VON CHRISTIAN SZEPAN                                 Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema            Auch deshalb stellt der durch die Corona-
UND MICHAEL ILSE                                 „wertschätzende Entlohnung“. Um dies zu           Krise getriebene Umbruch der Arbeitsbedin-
                                                 erreichen, will sich der Branchenvorstand in-     gungen in Richtung „Home Office“ ver.di

U    m die Interessen der Kolleg*innen im
     Mindestlohnsektor für sogenannte
„Dienstleistungsunternehmen Callcenter“
                                                 tensiv für einen Branchentarifvertrag einset-
                                                 zen. Eine andere Möglichkeit ist auch, dass
                                                 die „outgesourcte“ Arbeit nicht schlechter
                                                                                                   vor neue Herausforderungen, die auch bein-
                                                                                                   halten, die Kolleg*innen in der täglichen Ar-
                                                                                                   beit nicht aus den Augen zu verlieren und
besser vertreten zu können, haben sich ver.di-   vergütet werden sollte als die gleiche Tätig-     ihre Bedarfe zur Verbesserung der Arbeits-
Vertreter*innen aus sämtlichen Landesbezir-      keit bei den Auftraggebern.                       bedingungen zu erkennen und in der be-
ken bundesweit zu einem ver.di-Branchenvor-                                                        triebsrätlichen Arbeit zu berücksichtigen.
stand Callcenter zusammengefunden.                  Andere wichtige Themen sind die Fremd-
                                                 bestimmung der täglichen Arbeit mit der               Die Aufgabe des Gremiums wird es sein,
   Einige Male hat sich der Branchenvor-         Folge von hohen Krankenquoten sowie die           die Branche sowohl in der Öffentlichkeit als
stand bereits getroffen – vorerst virtuell.      geforderte (noch höhere) zeitliche Flexibilität   auch innerhalb der Gewerkschaft „sichtba-
Dabei haben die Vertreter*innen festgestellt,    und Umgehung des Arbeitszeitgesetzes in           rer“ zu machen. Dazu sollen auch Callcenter
dass die Arbeitsbedingungen sich in den ver-     den Callcentern, die eine Vereinbarkeit von       fachgruppenübergreifend einbezogen wer-
schiedenen Betrieben sehr ähneln und alle        Beruf und Familie zunehmend schwierig ma-         den, um die Zusammenarbeit noch besser zu
vor vergleichbaren Problemen stehen.             chen. Darüber hinaus ist für Beschäftigte, die    verzahnen. „Wir erwarten, dass durch unse-
                                                 im Mindestlohnsektor arbeiten, die Einrich-       ren Input von der Basis unsere Themen in der
    Als eines der wichtigsten Themen hat der     tung eines Arbeitsplatzes im eigenen Zu-          Organisation ihren Raum finden. Dadurch
Branchenvorstand die „gläsernen Beschäf-         hause eine große Herausforderung. Selbst          können wir uns gegenseitig stützen“, heißt
tigten“ durch den Einsatz von „Überwa-           wenn der Arbeitgeber alle notwendigen             es aus dem Branchenvorstand.
chungssoftware“ identifiziert und Möglich-       Dinge für einen Arbeitsplatz nach Arbeits-
keiten herausgearbeitet, wie dieser durch die    schutzgrundsätzen zur Verfügung stellt, ist          In Hinblick auf die in 2022 anstehenden
Mitbestimmung bei „Verhaltens- und Leis-         doch die Bereitstellung des Raumes in der ei-     Betriebsratswahlen will der Branchenvor-
tungskontrolle“ zumindest bestmöglich zu         genen Wohnung oder eines Arbeitszimmers           stand auch mit diesen Themen mehr ver.di-
regeln sein sollte.                              sehr schwierig, denn Wohnraum ist teuer.          Mitglieder in die Betriebsräte bringen. W

 Gute Arbeit ist möglich
 Die Fachtagung Callcenter hat mobile und digitale Arbeit diskutiert

 „G       ute Arbeit in mobilen und digitalen
          Arbeitswelten!“, lautete der Titel
 der Fachtagung für Betriebs- und Personal-
                                                 tretungen unter mobilen Bedingungen. In
                                                 themenspezifischen Workshops wurde
                                                 Know-how vermittelt und intensiv diskutiert.
                                                                                                   Möglichkeit von Sanktionen über die Da-
                                                                                                   tenschutz-Aufsichtsbehörde hingewiesen,
                                                                                                   die ihre Aufgabe seit Inkrafttreten der
 räte aus Callcentern in diesem Jahr. Am 11.     Ziel sollte sein, den Raum zum Austausch          neuen DSGVO ernst nehme. Auch die wei-
 März 2021 sind insgesamt rund 50 Be-            und Kennenlernen in „kontaktfreien Zeiten“        teren Referent*innen von der TBS, von
 triebs-, Personalräte, Sachverständige und      zu nutzen und sich über geeignete Instru-         ver.di und die Beiträge der Betriebs- und
 Gewerkschafter*innen digital zusammen-          mente für verbesserte Arbeitsbedingungen          Personalräte waren „informativ und berei-
 gekommen. Die Teilnehmenden haben sich          in Callcentern zu beraten.                        chernd“, und trotz des kontaktlosen For-
 über ihre Erfahrungen, aktuelle Herausfor-                                                        mats bei hoher Themenvielfalt „hat es di-
 derungen, betriebliche Aktivitäten und             Dabei haben Sachverständige mit Hin-           gital doch gemenschelt“, hieß es in den
 Maßnahmen rund um Mobile Arbeit in der          weisen auf rechtliche Handlungshilfen unter-      Feedbacks.
                                                                                                                                                    besonderen

 Pandemie ausgetauscht, sich gegenseitig         stützt, insbesondere auf den Beitrag von
 beraten und unterstützt.                        Professor Däubler zum Thema Beschäftig-              Die nächste Callcentertagung ist im Ok-
                                                 tenüberwachung waren viele Teilnehmende           tober 2022 in Hattingen geplant.
     Die Kernthemen waren Arbeitsschutz,         gespannt. Däubler hat wesentliche Problem-        http://www.callcentertagung.de/ W
 Beschäftigtendatenschutz, Gestaltung Mo-        lagen auf den Punkt gebracht und neben
                                                                                                                                                   die

 biler Arbeit und Arbeit der Interessenver-      einer juristischen Bewertung auch auf die         Markus Nöthen
                                                                                                                                                   11
REISEBRANCHE
              R E I S E B R A N C H E
              W BETRIEBSRAT
              EBR-Arbeit bei BCD Travel
                  BCD Travel ist ein Geschäfts-
              reisenanbieter, der in über 100
              Ländern weltweit vertreten ist.
                                                   Auf einen Espresso
              Aufgrund der Pandemie musste
              BCD als Branchenriese seit März
              2020 in vielen europäischen Län-
                                                   bei der DER Touristik
              dern Kurzarbeit anmelden. Es gilt,   Infolge der Corona-Krise baut die DER Touristik Personal ab: 17 Prozent im
              die Gesundheit der Kolleg*innen
                                                   Veranstalterbereich, 6 Prozent im Vertrieb. Der Gesamtbetriebsrat und ein
              zu schützen und zu sparen. In der
              Folge arbeiten weltweit fast alle    starker Manteltarifvertrag konnten Schlimmeres verhindern
              Mitarbeiter*innen von daheim
              und alle Mitbestimmungsgremien       VON HOLGER SCHMIDT                                     vor dem Hintergrund, dass viele der Maßnahmen
              virtuell. Das betrifft auch den                                                             wohl mit oder ohne Corona gekommen wären
              Europäischen Betriebsrat (EBR).
              In monatlichen internen und Ma-
              nagement-Telefonaten werden
                                                   „P     rojekt Espresso“. Was nach Genuss und Le-
                                                         bensgefühl klingt, ist in der DER Touristik
                                                   der Name des aktuellen Spar- und Personalabbau-
                                                                                                          und entsprechende Projekte forciert werden.
                                                                                                              Für den Reisevertrieb der DER Touristik bedeu-
                                                                                                          tet das Programm im ersten Schritt die kurzfristige
              die aktuellen wirtschaftlichen       programms. Unternehmensberater*innen dachten           Schließung von 40 Reisebüros, die primär schon
              Daten besprochen, Kommunika-         dabei an schnell wirksam und anregend für das          länger unrentabel waren. Damit gehen rund 6 Pro-
              tionen und Umstrukturierungen        Betriebsergebnis – manche Arbeitnehmer*innen           zent der Arbeitsplätze verloren. Auch dieser Ab-
              sowie natürlich der aktuelle Stand   sehen eher schwarz, wenn sie an den Namen den-         schluss sieht ein kurzes Freiwilligenprogramm und
              der Kurzarbeit diskutiert.           ken.                                                   ansonsten betriebsbedingte Kündigungen vor. Ku-
                  So wurde zwischen November                                                              riosum hierbei – an anderen Standorten sind Stel-
              und Februar eine europaweite            Wie überall in der Touristik, hat sich Corona       len neu zu besetzen.
              Vereinbarung über Homeoffice-        auch bei DER massiv auf Umsatz und Ergebnis aus-
              Arbeitsbedingungen entwickelt.       gewirkt, so dass ein Sparprogramm zu erwarten              Wieder einmal wird der einen oder dem ande-
              Damit wurde ein Mindeststan-         war und vom Gesellschafter REWE trotz der star-        ren Arbeitnehmer*in jetzt klar, welche Bedeutung
              dard für alle Kolleg*innen verein-   ken Ergebnisse im Kerngeschäft erwartet wurde.         dem starken Kündigungsschutz des Manteltarif-
              bart. Als nächstes plant das Gre-                                                           vertrags zukommt.
              mium eine Diskussion zum Thema          Im Veranstalterbereich bedeutet dies einen er-           Der lange Verhandlungsprozess wurde von
              Gesundheitsschutz im Home-           neuten Personalabbau von 17 Prozent bis 2023           ver.di unterstützt durch regelmäßigen gemeinsa-
              office. Auch hier ist ein europa-    (nach bereits 10 Prozent durch das Vorgängerpro-       men Austausch und Beratung, sowie Tipps für Be-
              weiter Standard das Ziel.            gramm in 2018). Durch Outsourcing, Digitalisie-        triebsräte und Arbeitnehmer*innen. Auch in den
                  Inzwischen ist es trotz Pande-   rung und das neue Buchungssystem soll die Ar-          nächsten Monaten gilt es für die Betriebsräte, eng
              mie gelungen, die EBR-Delegier-      beitsmenge an den Standorten Frankfurt und Köln        mit der Gewerkschaft zusammenzuarbeiten, um
              ten und auch das „Leadership         reduziert werden. Der Personalabbau soll sozial-       etwa den Abschluss von neuen §3-Tarifverträgen
              Team“ turnusmäßig neu zu wäh-        verträglich, unter anderem durch freiwilliges Aus-     zu erzielen, um eine effektive und durchsetzungs-
              len. Die Post-Covid-Phase wird       scheiden mit Abfindungen, geschehen. Betriebs-         starke Betriebsratsstruktur zu sichern und besten-
              zeigen, wie stark BCD noch ist,      bedingte Kündigungen sind aber möglich.                falls auch die Tendenz zur Arbeitsverlagerung in
              welche Arbeitsweisen, ob analog                                                             nicht mitbestimmte Einheiten zu stoppen. Arbeit-
              oder virtuell, sich bewährt haben         Der vom Gesamtbetriebsrat erzielte Abschluss      nehmer*innen sind gut beraten, sich mit einer Mit-
              und wo es eine Verbesserung in       konnte deutlich weitergehende Forderungen des          gliedschaft arbeitsrechtliche Unterstützung zu si-
              der Zusammenarbeit geben muss.       Arbeitgebers abwehren und wurde insgesamt von          chern, die Betriebsräte nicht leisten können. Auch
                  Länderübergreifende Themen       der Belegschaft positiv aufgenommen, obwohl die        gegenüber dem privaten Rechtsschutz hat dies ei-
              werden Gesundheitsschutz             Dotierungen des Vorgängerprogramms nicht er-           nige Vorteile – nicht zuletzt die gelebte Solidarität
              ebenso wie Datenschutz und           reicht wurden. Da es für Arbeitnehmer*innen be-        und Würdigung von kollektivrechtlichen Bestand-
              Qualifizierung sein. Der intensive   reits in den vergangenen Jahren in der Regel nur       teilen der Arbeitsverträge.
              Austausch, die Diskussionen und      Gehaltseinbußen zu verzeichnen gab und auch in
              das gemeinsame Vorgehen dieses       2021 ein großer Teil der Belegschaft in Kurzarbeit         Also auch weiterhin kein „Abwarten und Es-
              europäischen Gremiums sollen         ist, bleibt abzuwarten, ob viele Kolleg*innen nicht    presso trinken“.
              weiterhin helfen, dass bei aller     mangels Zukunftsperspektiven ausscheiden wer-              Dass schlechte Zeiten ohne Tarifvertrag und Be-
              notwendigen Internationalisie-       den.                                                   triebsräte noch schwerer verdaulich sind, mussten
 besonderen

              rung des Unternehmens die Ar-                                                               Arbeitnehmer*innen der DER Touristik etwa im
              beitnehmerinteressen nicht auf          Alle Betriebsräte und ver.di waren sich deshalb     Online-Bereich erleben. Hier wurden sehr schnell
              der Strecke bleiben. W               einig, dass weitere Sparbeiträge der Arbeitneh-        Beschäftigungsverhältnisse abgebaut und einen
                                                   mer*innen nicht verkraftbar sind, so dass das ar-      Sozialplan gab es auch nicht.
              Bettina Diekmann,                    beitgeberseitige Ansinnen nach einem Notfalltarif-         Doch auch in guten Zeiten lohnen sich mehr
die

              EBR-Vorsitzende                      vertrag auch für den Preis eines leicht verlängerten   Mitglieder: Sie sichern dann eine gerechte Vertei-
  12                                               Kündigungsschutzes abgelehnt wurde – gerade            lung von Kuchen. W
DAS GUTE BEISPIEL

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Die Handwerkerorganisation des Wohnungsunternehmens LEG zeigt:
Streiken in Zeiten von Corona ist nicht einfach, aber möglich

VON BENEDIKT FRANK

D    ie LEG (börsennotiertes Wohnungsun-
     ternehmen mit Sitz in Düsseldorf) hat
vor rund vier Jahren ihre eigene Handwerks-
organisation TSP gegründet. Es hatte sich
herausgestellt, dass es auf die Dauer unwirt-
schaftlich ist, Handwerkstätigkeiten an pri-
vate Betriebe zu vergeben, und dass man
mit eigenen Handwerker*innen wesentlich
flexibler und unabhängiger agieren kann.

    Die Handwerker*innen der TSP werden
aber anders behandelt als die Beschäftigten
im LEG-Mutterkonzern, denn für diese gilt
ein Tarifvertrag. Diese Tatsache ist aus Sicht
eines Großteils der TSP Beschäftigten so auf
die Dauer nicht hinnehmbar. Aus diesem
Grund haben sich bis dato rund 50 Prozent

                                                                                                                                           Fotos: ver.di
der Beschäftigten in ver.di organisiert und
sich unter dem Motto „Wo LEG drauf steht,            Die Wohnungswirtschaft leidet
muss auch LEG drin sein“ auf den Weg zu           nachweislich nicht unter den Folgen
einem Tarifvertrag gemacht.                       der Coronapandemie. Im Gegenteil:
                                                  Auch in diesem Jahr wird die LEG si-
    Im Juni 2020 hat die ver.di-Tarifkommis-      cher wieder hohe Gewinne machen und an         weiterhin kein Gesprächsangebot seitens
sion den Arbeitgeber erstmalig zu Tarifver-       die Rekordgewinne aus 2020 anknüpfen           des Arbeitgebers an ver.di.
handlungen aufgefordert, was dieser ab-           können.
lehnte. Von Juli bis Oktober 2021 fanden an                                                          Stattdessen wollte die LEG den Streik per
den unterschiedlichen TSP Standorten viele,           Mit seiner strikten Verweigerungshaltung   einstweiliger Verfügung unterbinden, da
kreative Aktionen statt, um den Forderun-         zwang der Arbeitgeber die ver.di-Mitglieder,   ver.di hier nicht die zuständige Gewerkschaft
gen der Beschäftigten nach einem Tarifver-        den Druck zu erhöhen. Anfang November          sei. Das Arbeitsgericht Berlin wies den An-
trag Nachdruck zu verleihen. Im September         2020 haben TSP-Beschäftigte deshalb zu-        trag auf einstweilige Verfügung jedoch ab.
2020 übergab die ver.di-Tarifkommission der       nächst an einzelnen Tagen einzelne Stand-
Geschäftsführung der TSP eine Liste mit Un-       orte bestreikt. Ende November fand ein             Inzwischen haben die Beschäftigten be-
terschriften für einen Tarifvertrag. Auf dieser   Streiktag aller Standorte statt. Da sich der   gonnen, die LEG-Mieter*innen über den
Liste haben mehr als die Hälfte aller TSP-Be-     Arbeitgeber aber auch hiervon sichtlich un-    Streik und seine Gründe zu informieren und
schäftigten unterschrieben.                       beeindruckt zeigte, sahen sich die Kol-        erhalten sowohl von den Mieter*innen, als
                                                  leg*innen gezwungen, die Streiks im Januar     auch vom Mieterbund zahlreiche Solidari-
    Doch der Arbeitgeber lehnte Verhandlun-       2021 auszuweiten. So waren die Beschäftig-     tätsbekundungen.
gen unter anderem mit der Begründung, un-         ten aller TSP-Standorte im Januar zunächst
sere Lohnforderung, welche den Konzern 0,9        zu einem zweitägigen Streik aufgerufen,            Auch Appelle hochrangiger ver.di-Vertre-
Millionen Euro kosten würde, wäre zu hoch,        dann zu einem dreitägigen Streik und dann      ter*innen und sogar von Politikern an den
bzw. tarifliche Vereinbarungen mit ver.di         bis Anfang Februar zweimal zu einem jeweils    LEG-Vorstand, doch wenigstens mit ver.di
seien insgesamt nicht tragbar, weiterhin ab.      fünf Tage dauernden Streik. Dennoch gibt es    Gespräche aufzunehmen, führten bislang
                                                                                                                                                            besonderen

                                                                                                 nicht zu Fortschritten innerhalb dieses Tarif-
                                                                                                 konflikts.
 Mit der Facebook Seite https://www.facebook.com/LikedenStreik wollen die Kol-                       Diese Tatsache zwingt die Kolleg*innen,
 leg*innen größtmögliche Solidarität für die Streikenden der TSP organisieren. Wer den           den Druck weiterhin hoch zu halten und
 Streik der TSP Handwerker*innen unterstützen will, kann diese Seite liken, teilen und           jetzt nicht nachzugeben. Die Handwerker-
                                                                                                                                                           die

 positiv kommentieren.                                                                           *innen sind fest entschlossen, weiter zu
                                                                                                 streiken. W                                    13
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