Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald

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Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Neubau
Nationalparkzentrum Ruhestein
       im Schwarzwald
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Neubau
Nationalparkzentrum Ruhestein
       im Schwarzwald
Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Inhalt

     4   Grußwort                                           35   Der Nationalpark, die Wildnisbildung
         Winfried Kretschmann MdL                                und die vielen Formen ihrer Vermittlung
         Ministerpräsident                                       Charly Ebel, Ursula Pütz, Dr. Sebastian Schwab
         des Landes Baden-Württemberg                            Fachbereich Besucherinformation
                                                                 im Nationalpark Schwarzwald
     9   Das Nationalparkzentrum –
         Bauen in und mit der Natur                         42   Eine Spur wilder
         Ministerialdirigent Prof. Kai Fischer                   Friedo Meger
         Ministerium für Finanzen                                Kunstraum GfK mbH, Hamburg
         des Landes Baden-Württemberg
                                                            48   Projektdaten
    14   Der Nationalpark Schwarzwald
         und die Gedanken dahinter                          50   Planungsbeteiligte
         Dr. Wolfgang Schlund
         Dr. Thomas Waldenspuhl                             52   Ausführende Firmen
         Leitung des Nationalparks Schwarzwald
                                                            60   Impressum
    19   Vom heimischen Urwald inspiriert –
         die Architektur des Nationalparkzentrums
         Jörg Sturm und Susanne Wartzeck
         Sturm & Wartzeck Architekten, Dipperz

    28   Nachhaltig Bauen
         Leitender Regierungsdirektor Christian Lindinger
         Vermögen und Bau Baden-Württemberg,
         Amt Pforzheim

2                                                                                                                 3
Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Grußwort

    Winfried Kretschmann MdL
    Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

                                                                                                                                                                         Untersicht
                                                                                                                                                                         Skywalk und Riegel B

    Der Nationalpark Schwarzwald ist ein ganz beson­       Dabei ist das neu entstandene Nationalparkzentrum       Mein Dank gilt allen, die dabei geholfen haben,
    derer Ort in Baden-Württemberg. Mit seinen 10.000      auch architektonisch ein würdiges Tor zum National-     die Idee und den Bau des Nationalparkzentrums
    Hektar Fläche ist er ein Anziehungspunkt für tau-      park. Es passt sich bestens in die Landschaft ein und   voranzubringen – der gesamten Arbeitsgemeinschaft
    sende Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen        fällt mit seiner markanten Formensprache trotzdem       Nationalpark Schwarzwald, dem Amt Pforzheim
    Land, die hier eine einzigartige Landschaft erleben    ins Auge. Es befindet sich inmitten einer wunder­       des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-
    und genießen. Gerade in der Corona-Krise haben         baren Natur und ist perfekt an Ort und Klima            Württemberg, der Agentur Kunstraum GfK für die
    viele Menschen aus der Not eine Tugend gemacht         angepasst, dabei modern und furios. Das Herzstück       Planung der Dauerausstellung und natürlich dem
    und ihre Heimat neu entdeckt. Daher freue ich mich     des neuen Nationalparkzentrums ist die rund 1.000       federführenden Architekturbüro Sturm und Wartzeck,
    sehr, dass mit der Öffnung des neuen Nationalpark-     Quadratmeter große Dauerausstellung über den Wald,      dem es gelungen ist, ein echtes architektonisches
    zentrums Ruhestein – wenn es die Corona-Situation      seine Lebensphasen, Bewohner und seine Jahres­          Highlight im Holzbau und damit selbst ein kleines
    zulässt – dann auch eine zentrale Anlaufstelle zur     zeiten. Mit seinem spektakulären Skywalk hat das        Naturwunder zu schaffen. Der Parkverwaltung und
    Verfügung steht, die für die Besucherinnen und         Zentrum das Potential sich als Aushängeschild und       allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche
    Besucher Orientierung und Informationen bietet und     Symbol von Park und Region zu etablieren.               ich für ihre Arbeit in Zentrum und Park viel Erfolg
    ihr Verständnis für die Umwelt und die wilde Natur                                                             und den Besucherinnen und Besuchern spannende
    fördert. Ich bin sicher, dass das neue Zentrum dazu    Der Schutz unserer Umwelt ist die wohl größte           Erlebnisse auf ihren Rundgängen und viele neue
    beitragen wird, Themen wie Artenschutz, biologische    Herausforderung der Gegenwart. Es war und ist daher     Erkenntnisse über den Schwarzwald und seine
    Vielfalt und Klima­wandel erfahrbar zu machen und      eines der zentralen politischen Anliegen dieser         einzigartige Natur.
    sie noch tiefer in den Köpfen und Herzen der           Landesregierung, dem Natur- und Artenschutz in
    Menschen zu verankern. Im Nationalpark lernen wir,     unserem Land den ihm gebührenden Stellenwert
    wie natürliche Wälder reagieren und sich den äußeren   einzuräumen. Der Nationalpark Schwarzwald ist ein
    Einflüssen und Wetterereignissen, die sich derzeit     wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Nationalen
    in teils rasanter ­Geschwindigkeit ändern, anpassen.   Strategie zur biologischen Vielfalt, zu der sich die
    Durch den Einsatz moderner Medien vermittelt das       Bundesrepublik 2007 verpflichtet hat. Mit dem neuen
    neue Informationszentrum den Besucherinnen und         Haus wird die Aufgabe des Nationalparks, einen noch
    Besuchern Zusammenhänge zwischen den Arten,            wacheren Sinn für die filigranen Netze der Natur
    Einflüsse von uns Menschen sowie umfassende            zu entwickeln, von denen unser Leben abhängt,
    räumliche und zeitliche Perspektiven, die bei einem    noch einmal verstärkt.
    Gang durch die Natur so nicht klar erkennbar sind.

4                                                                                                                                                                                     5
Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Ansicht
    Riegel H und F von Westen

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Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Das Nationalparkzentrum –
                          Bauen in und mit der Natur
                          Ministerialdirigent Prof. Kai Fischer
                          Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg

Foyer
Haupttreppe und Eingang

                          Die angemessene Unterbringung der Behörden und         Überwiegend bringt der Landesbetrieb Vermögen
                          Verwaltungseinheiten des Landes ist eine wesentliche   und Bau Baden-Württemberg große Behörden wie
                          Kernaufgabe der Staatlichen Vermögens- und Hoch-       beispielsweise die Polizei oder die Finanzämter unter,
                          bauverwaltung Baden-Württemberg. Für eine enorme       bei denen die Grenzen für gestalterische Spielräume
                          Bandbreite verschiedenster Nutzungen – von Staats-     aufgrund spezifischer Anforderungen in der Regel eng
                          theatern bis zu Museen, von Universitäten und          gesteckt sind. Der Neubau des Nationalparkzentrums
                          Kliniken bis zu Polizeidienststellen und Gerichten     am Ruhestein für die erst seit 2014 bestehende Ver-
                          sowie von den Schlössern und Gärten bis zum            waltung des Nationalparks Schwarzwald war hingegen
                          Nationalpark – pflegt, erhält und erweitert der        für alle Beteiligten etwas Neues und Besonderes.
                          Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württem-
                          berg kontinuierlich den vielfältigen Immobilien­       Neben der praktischen Aufgabe der zu schaffenden
                          bestand mit rund 8.000 landeseigenen Gebäuden.         Unterbringung der zentralen Informations- und
                          Für die Sanierung und Modernisierung des Gebäude-      Anlaufstelle im Nationalpark Schwarzwald, ging es bei
                          bestands sowie für Neubaumaßnahmen des Landes          dem Entwurf und dessen Realisierung insbesondere
                          werden derzeit rund eine Milliarde Euro pro Jahr       um den Bezug des Gebauten zur Umgebung und
                          umgesetzt.                                             zur Nationalparkidee im Speziellen. Mit welchem
                                                                                 Bild soll sich der Nationalpark Schwarzwald künftig
                          Zum Immobilienbestand des Landes gehören viele         in der Öffentlichkeit präsentieren? Und wie stiftet
                          baukulturell herausragende Gebäude, die seit           das Gebäude Identität für die Verwaltung selbst?
                          Generationen für Menschen und Orte identitäts­         Antworten darauf zu finden war eine Herausforderung
                          stiftend wirken. Sie bilden beispielsweise das         gleichermaßen für das Land als Bauherr, für die
                          Arbeitsumfeld von Menschen, prägen Stadträume          Verwaltung des Nationalsparks Schwarzwald sowie
                          oder stellen Lern- und Vermittlungsorte für gesell-    für die Planer.
                          schaftliche Werte und Ideen dar. Die Weiterentwick-
                          lung und der Neubau von öffentlichen Gebäuden          Das Land Baden-Württemberg fördert entsprechend
                          des Landes sind daher stets der Qualität und           der politischen Zielsetzungen die Baukultur durch
                          Nach­haltigkeit dieses Bestandes sowie grundsätzlich   die Auslobung von Planungswettbewerben für
                          der Angemessenheit verpflichtet.                       unterschiedlichste Bauprojekte. Selbstredend, dass
                                                                                 für das Nationalparkzentrum am Ruhestein die beste
                                                                                 Lösung über einen offenen Planungswettbewerb
                                                                                 gefunden werden sollte.

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Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Ansicht von Norden

     Die Anfang 2015 gekürten Wettbewerbssieger, die        Die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung
     Planer-ARGE Nationalpark Schwarzwald unter der         Baden-Württemberg hat über die Kernaufgabe der
     Leitung des Architekturbüros Sturm & Wartzeck,         Unterbringung hinaus eine Vorbildrolle für die Bau-
     wählten für ihren Entwurf das eingängige Bild          kultur in Baden-Württemberg insgesamt. Mit dem
     umgestürzter und frei übereinanderliegender Bäume      neuen Nationalparkzentrum Ruhestein hat die
     eines sich selbst überlassenen Waldes.                 Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung ein
                                                            außergewöhnliches Bauwerk realisiert, mit dem sie
     Das Nationalparkzentrum fügt sich behutsam in den      ihrer Vorbildrolle in hohem Maße gerecht wird. Durch
     vorhandenen Waldbestand ein und empfängt die           die Umsetzung prototypischer Projekte durch die
     Besucherinnen und Besucher mit Zurückhaltung           öffentliche Hand werden Innovationen und Entwick-
     gegenüber der umgebenden Natur. Erst im Inneren        lungen gefördert. Die Leistungsfähigkeit und Nachhal-
     der „Baumstämme“ lassen sich die vielfältigen          tigkeit des heimischen Baustoffes Holz etwa sowie die
     räumlichen Zusammenhänge und Sichtbezüge über          damit einhergehende regionale Wertschöpfungskette
     mehrere Geschosse sowie eine außergewöhnliche          benötigen solche Vorbildprojekte, um Bauherren wie
     Atmosphäre erleben, die viel mehr an einen Waldspa-    Planer gleichermaßen zu begeistern und damit einen
     ziergang erinnert als an den Gang durch ein Gebäude.   immer größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten zu
                                                            können.
     Bildhafte Entwürfe müssen aber erst noch bautech-
     nisch umgesetzt werden. Bei diesem Entwurf gleicht     Dass sich das Land Baden-Württemberg für die
     aufgrund der schiefwinkligen Geometrien kaum ein       Umsetzung von Projekten wie dem Nationalpark­
     Detail dem anderen. Das Können der beteiligten         zentrum Ruhestein entscheidet und die notwendigen
     Ingenieurbüros als auch der ausführenden Gewerke       finanziellen Mittel bereitstellt, ist von unschätzbarem
     war bei der baulichen Umsetzung vor Ort somit          Wert. Beides ist nicht zuletzt Ausdruck der Wirt-
     außerordentlich gefordert. Das komplexe statische      schaftskraft und Leistungsfähigkeit einer ganzen
     Konzept des Ingenieurbüros Schlaich Bergermann         Region und wirkt auch in diesem Sinne identitäts-
     Partner aus mehreren übereinanderliegenden             stiftend.
     Brückenträgern geht dabei an die Grenzen des
     konstruktiven Holzbaus. An Stellen, wo die physika-
     lischen Kräfte zu groß werden, wurden daher hybride
     Konstruktionen aus Holz und Stahl eingesetzt.

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Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Foyer
     Empfang

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Neubau Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald
Der Nationalpark Schwarzwald
     und die Gedanken dahinter
     Dr. Wolfgang Schlund und Dr. Thomas Waldenspuhl
     Leitung des Nationalparks Schwarzwald

     Baden-Württembergs erster und einziger Nationalpark     ist mit seinen dichten, weitläufigen Bergmisch- und
     erstreckt sich auf den Höhen des Nordschwarzwalds       Schluchtwäldern mit Tannen, Fichten, Buchen und
     zwischen Baden-Baden und Freudenstadt über rund         Kiefern, mit seinen Quellen, Gebirgsbächen, dunklen
     zehntausend Hektar: der Nationalpark Schwarzwald.       Karseen und Waldmooren, seinen Feuchtheiden
     Hier gilt seit dem 1. Januar 2014 das Motto „Natur      und mächtigen Blockhalden von rauer Schönheit.
     Natur sein lassen“. In den kommenden Jahren wird        Er hatte schon immer etwas Wildes an sich, obwohl
     sich der wirtschaftende Mensch in diesem Schutz­        er gleichzeitig von einer langen Nutzungsgeschichte
     gebiet immer mehr zurücknehmen, ein Großteil der        geprägt ist.
     Wälder darf sich spätestens ab dem Jahr 2044 dann
     völlig frei von menschlichen Eingriffen entwickeln.     Mit dem Nationalpark hat der Naturschutz im Nord-
                                                             schwarzwald jetzt eine neue Dimension erreicht.
     Vom seltenen Dreizehenspecht bis zum Borken-            Die Tannenbergmischwälder können sich fortan auf
     käfer – im Nationalpark ist Platz für alle. Der         einem Großteil der Fläche wieder frei, ohne jegliche    Nationalpark
                                                                                                                     Schliffkopf
     schnellste Vogel der Welt, der Wanderfalke, und die     Lenkung entwickeln. Bäume dürfen hier uralt werden.
     kleinste Eule Europas, der Sperlingskauz, sind hier     Borkenkäfer bringen hie und da Fichten zum Abster-      Im Diebelsbachtal

     bereits zuhause. Ebenso wie viele andere, zum Teil      ben, Schneebruch und Windwurf reißen Löcher in
     seltene Tiere und Pflanzen. Viele der über 6.000        den Wald und schaffen Platz für neues Leben. Verän-
     bisher in diesem Gebiet bekannten Arten aus den         derung bringt ein Mehr an Vielfalt hervor. Diese
     Gruppen der Flechten, Moose, Farn- und Blüten­          Vielfalt wird sich nicht auf Anhieb gleich in Gestalt
     pflanzen, Pilze, Spinnentiere, Insekten, Vögel und      neuer Tier- und Pflanzenarten einstellen, denn die
     Säugetiere sind an Lebensräume gebunden, die ihre       Natur hat ihr eigenes Tempo. Wo sie sich aber sofort
     sehr besonderen Bedingungen erfüllen. Dazu zählt        zeigt, zeigt sie sich im Reichtum an unterschied­
     zum Beispiel viel totes Holz.                           lichsten Strukturen: Undurchdringliches Dickicht
                                                             wechselt sich mit Lichtungen ab; kalte, schattige,
     Die zweigeteilte Fläche – eingebettet in den 375.000    nasse Stellen wechseln mit trockenen und sonnen­
     Hektar großen Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord        beschienenen; üppige Bodenvegetation mit Pilzen,
     und in große Natura 2000-Gebiete – ist gut gewählt,     Flechten, Moosen, Gräsern und Sträuchern wird
     was die Ansprüche von Natur wie Mensch betrifft.        unterbrochen von kargen, sandigen Böden; neben
     Denn nicht zuletzt für seine Gäste kann der National-   toten Baumstämmen am Boden und liegenden
     park ein wertvoller Ort sein, der zu spannenden         Wurzeltellern wächst bereits die nächste Generation
     Entdeckungsreisen in der werdenden Wildnis und zu       in die Höhe.
     wohltuender Erholung einlädt. Der Nordschwarzwald

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Kino

            Der Nationalpark Schwarzwald ist ein sogenannter         In dieser sturmgeprägten, schneereichen und wild
            Entwicklungsnationalpark – eine Kategorie, die           anmutenden Landschaft leben Auerhühner, Rot­
            speziell für Schutzgebiete in dicht besiedelten und      hirsche und Kreuzottern ebenso wie Alpine Gebirgs-
            vom Menschen stark geprägten Landschaften entwi-         schrecken, Warzenbeißer, Alpenspitzmäuse oder
            ckelt wurde. Sein Gebiet ist in drei Zonen eingeteilt:   Nordfledermäuse.
            Kernzone, Entwicklungszone und Managementzone.
            In der Kernzone, die derzeit rund die Hälfte der         Es wird sehr spannend sein zu verfolgen, wie sich der
            Fläche ausmacht, gilt es, die Natur sich selbst zu       derzeit fichtendominierte Nadelwald in naher und
            überlassen. Der Mensch wird hier – außer zur Wege-       ferner Zukunft verändern wird. Prognosen gehen
            sicherung – nicht mehr eingreifen. Innerhalb dieses      davon aus, dass ein strukturreicherer Mischwald mit
            Herzstücks des Nationalparks dürfen sich beispiels-      Fichten, Weißtannen und Rotbuchen entstehen
            weise auch die in Wirtschaftswäldern als Schädlinge      könnte – falls der Klimawandel mit seiner Tempera-
            gefürchteten und bekämpften Borkenkäfer frei             turerhöhung nicht doch ganz andere Baumarten
            entfalten, leisten doch auch sie einen wichtigen         begünstigt. Wie sich der Nationalpark Schwarzwald
            Beitrag für eine vielfältige und natürliche Wald­        dann tatsächlich entwickeln wird, welche Arten
            entwicklung. Die Entwicklungszone wird langsam           zurückkehren, welche dauerhaft heimisch werden und
            darauf vorbereitet, später mit der Kernzone zu           welche Bäume sich durchsetzen, lässt sich nur bedingt
            verschmelzen. Hier sind noch bis zum Jahr 2044           vorhersagen.
            Maßnahmen wie die Pflege von Auerhuhngebieten
            oder die Renaturierung von Mooren möglich. Danach        Es erfordert Mut, der Natur das Ruder zu überlassen,
            darf auch hier der Mensch nicht mehr eingreifen.         die Kontrolle abzugeben und nicht mehr selbst zu
                                                                     entscheiden, wohin die Reise geht. Dieser Mut wächst
            Lediglich maximal ein Viertel der Fläche des National­   aus dem Vertrauen in die Kraft der Natur und ihre
            parks wird dauerhaft Managementzone bleiben. Hier        eigene Weisheit – in das Wunder der Wildnis.
            können die Mitarbeitenden des Nationalparks auch
            nach 2044 weiterhin pflegend und lenkend eingreifen
            – unter anderem, um Biotop- und Artenschutzziele zu
            sichern und um die umliegenden Wälder durch einen
            breiten Pufferstreifen rund um den Nationalpark vor
            Borkenkäfern zu schützen. Zur Managementfläche
            zählen die beweideten, zwergstrauchreichen Grinden.

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Vom heimischen Urwald inspiriert –
                      die Architektur des Nationalparkzentrums
                      Jörg Sturm und Susanne Wartzeck
                      Sturm & Wartzeck Architekten, Dipperz

Luftraum über Foyer
Blick nach Osten

                      Leitidee                                                  Bestandsbäumen platziert. Die hohen Lasten werden
                      Bereits unsere erste Konzeptidee zum neuen                über möglichst geringe Fundamentflächen abgetragen.
                      Nationalparkzentrum basierte auf der Struktur eines       Durch Pfahlgründungen erfolgt eine minimale
                      heimischen Urwalds, dessen wesentliches Kenn­             Verdichtung des Untergrundes, Waldboden und
                      zeichen das Totholz ist. Ein solcher Wald lässt sich in   Wurzelwerk bleiben zum Großteil unberührt.
                      direkter Nähe zum Ruhestein rund um den Wildsee
                      erleben mit zahlreichen umgeknickten und überei­          Standort
                      nander gestapelten Baumstämmen. Analogien dazu            Die Passhöhe Ruhestein ist geprägt von touristischer
                      zeigt der naturbelassene Waldboden, der eine Mikro-       Nutzung. Hier befinden sich neben dem National-
                      struktur aus geschichteten Ästen ausbildet. Entspre-      parkzentrum ein kleines Skigebiet mit Sessellift und
                      chend haben wir das Nationalparkzentrum in einzelne       die „Große Ruhesteinschanze“. Auf 915 Meter Höhe
                      Riegel gegliedert, die sich in Anlehnung an Bau­m-        treffen die Schwarzwaldhochstraße und die Landes-
                      stämme und Äste scheinbar willkürlich im bestehen-        straße 401 aufeinander. Letztere trennt das Gelände
                      den Wald stapeln. Die Analogie zum Wald wurde             der zugehörigen Gebäude des Nationalparks in einen
                      auch in Bezug auf Oberfläche und Materialität der         südlichen und nördlichen Bereich. Das neue Natio-
                      Fassade fortgesetzt. Die silbergrauen Schindeln           nalparkzentrum ist im südlichen Bereich auf einer
                      bilden die Farbigkeit und Textur der geschuppten          ehemaligen Brachfläche platziert, die bis zum Bau-
                      Tannenstämme nach.                                        beginn als Parkplatz genutzt wurde. Im nördlichen
                                                                                Bereich liegt die über 100 Jahre alte Jugendstilvilla
                      Die Lage der Riegel ist nicht zufällig gewählt, sondern   „Villa Klumpp“, die bisher als „Naturparkzentrum“
                      ergibt sich aus den vielfältigen Abhängigkeiten –         gedient hatte. 2013 wurde die Anlage um ein
                      der Hanglage, der Nutzungsbereiche, der Besucher­         „Naturparkhaus“ erweitert und im Zuge der Neubau-
                      führung und dem vorhandenen Baumbestand. Um               maßnahme „Nationalparkverwaltung“ um einen weite-
                      die Eingriffe in die Natur zu minimieren, kam der         ren Gebäudeteil mit zusätzlich 14 Büroräumen
                      Positionierung der Gebäude daher eine besondere           ergänzt.
                      Bedeutung zu.
                                                                                Raum und Nutzung
                      Der größere Teil des Nationalparkzentrums (Verwal-        Ein prägendes Merkmal für die Räume und Raum­
                      tung, Foyer, Betrieb) wurde auf einem baumfreien          verbindungen im Nationalparkzentrum sind die
                      Bestandsplateau platziert, während die Ausstellungs-      vielfältigen Aus- und Durchblicke. Den zentralen
                      bereiche und der Skywalk teilweise freitragend in den     Raum bildet das Foyer mit Restaurant, Terrasse und
                      Wald ragen. Diese Gebäudeteile sind exakt zwischen        großen Panoramafenstern, die den direkten Blick-
                      den als besonders schützenswert bestimmten                kontakt zum umliegenden Wald ermöglichen.

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Luftraum über Foyer
                                                                                                                      Blick nach Westen

     Das Foyer ist der „Verteiler“. Es hat Anbindung zur     Material und Konstruktion
     Wechselausstellung, zum Shop-Bereich, zum Kino,         Entsprechend der Nutzung des Gebäudes wurde
     zur Dauerausstellung und zum Skywalk sowie interne      auf einen vielfältigen Einsatz des Werkstoffes
     Zugänge zu den Werkstätten und zur Restaurant-          Holz geachtet. Je nach Anforderungen wurden
     küche. Die Funktionsbereiche können bei Bedarf          verschie­dene Holzarten (Nadelholz, Buche) und
     tageszeitlich abgetrennt und einzeln erschlossen        Holzwerkstoffe (Vollholz, Brettschichtholz, Brett-
     werden.                                                 sperrholz, Furnierschichtholz) eingesetzt. Das
                                                             verwendete Holz stammt dabei vorwiegend aus
     Die Höhenstaffelung der Gebäudeteile macht die          heimischen Wäldern.
     unterschiedlichen „Stockwerke“ des Walds erlebbar.
     Die Dauerausstellung ist in drei schräg liegenden       Das Haupttragwerk besteht aus Holz-, Stahl-, und
     Riegeln untergebracht. Die Ausstellungsbesucher         Hybridfachwerken mit einer Höhe von bis zu fünf
     tauchen hier über Rampen und höhengestaffelte           Metern. Zwischen den Fachwerken sind vorgefertigte
     Kabinette langsam in den Wald ein. Diese schrägen       Dach- und Bodenelemente als Kastenträger ein­
     Riegel sind so angeordnet, dass sich die Besucher       gehängt. Zusätzlich sind einige der Riegel vollflächig
     am Ende der Rampe unter dem Riegel der Ausgangs-        als wandartige Träger aus Brettsperrholz ausgeführt.
     ebene befinden. „Blickluken“ und Panoramafenster
     schaffen, begleitend zur Ausstellung, gelenkte Bezüge   Das Tragwerk ist auf hohe Wind- und Grundschnee-
     und Ausblicke zu den geschützten Waldbereichen.         lasten ausgelegt. Zusätzlich waren Schneeverwe­
     Ein Luftraum stellt eine Verbindung zwischen            hungen und besondere Lastfälle wie „Baumwurf“
     dem oberen und unteren Riegel her. Der Bereich          und Erdbebenlasten der Zone 1 zu berücksichtigen.
     für Wechselausstellungen, ebenfalls mit direkter        Aufgrund der besonderen Wetterbedingungen am
     Verbindung zum Foyer, befindet sich am Ende des         Ruhestein mit bis zu 200 Tagen im Jahr mit hoher
     Rundgangs.                                              Luftfeuchtigkeit wurden beim konstruktiven Holz-
                                                             schutz höchste Anforderungen definiert. Beispiels­
     Hier beginnt auch der 65 Meter lange und frei           weise sind sämtliche sichtbaren Fachwerkträger des
     bewitterte Skywalk. Er verbindet das Nationalpark­      Skywalks hinterlüftet und nicht direkt der Witterung
     zentrum mit dem 34 Meter hohen und um 15 Grad           ausgesetzt.
     geneigten Aussichtsturm und einer frei auskragenden
     Aussichtsplattform. Die Turmspitze befindet sich auf
     Höhe der Baumwipfel. Von hier öffnet sich ein weiter
     Blick in das angrenzende Tal und in den Nationalpark.

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Foyer
     Zugang zum Ausstellungsbereich

22                                    23
Ri
                                                                                                                                                  eg
                                                                                                                                                      el
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                                                                                                                                              8
                                                                                                                 el E
       gel E                                                                                              Rieg
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                                                                                                     lF                                                                                                  el A
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                                                                                                                                                                        eg
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1. Untergeschoss                 Riege                                                        Obergeschoss                                                                               Riege
                                                                                                                                                                                                  lB
                                   3

                                                                                                                                                                                    Tu
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                                                                                                                                                                                          d
                                                                                                                                                                                           Sk
                                                                                                                                                                                              yw
                                                                                                                                                                                                  alk
                                                                                                                                              1
                                                                                                                                                           4   2
                                                               C
                                                            el                                                      12
                                                  R   ieg
                                                                                                                                          6
                                                                                                                                     6
                                                                                                                          11                      7
                                                                                                            10                                                                                      2

                                                                                                                                                                                              2

2. Untergeschoss                                                                              Erdgeschoss

                                              2

1 Foyer, Kassenbereich, Shop,                                      7 Terrasse
  Garderoben
                                                                   8 Verwaltung (fünf Büros,
2 Dauerausstellung,                                                  Besprechungsräume, Personalraum)
  Wechselausstellung
                                                                   9 Bildung (zwei Klassenzimmer,
3 Raum der Stille                                                    Vorbereitung, Vortragsraum)
4 Kino                                                             10 Werkstätten
5 Skywalk und Turm                                                 11 Hausbetrieb (Hausmeister, Putzräume,
                                                                                                                                                                                          5
6 Restaurant (Gastraum, Küche,                                        Geräteräume, Müllräume)
  Lager, Personalräume)                                            12 Technik

24                                                                                                                                                                                                       25
26   27
Montage Skywalk
     Nachhaltig Bauen
     Leitender Regierungsdirektor Christian Lindinger
     Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Pforzheim

     Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde erstmalig 1713      Das Leitthema des Nationalparks ist der Wald,
     von Hans Carl von Carlowitz vor dem Hintergrund          verbunden mit dem Motto „Natur Natur sein lassen“.
     einer Holznot in Kursachsen verwendet. Er beschreibt     Wichtige Kriterien des Planungswettbewerbs waren
     ein forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr   daher der Erhalt des vorhandenen Baumbestandes
     Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen        auf dem Grundstück und die Erlebbarkeit aller
     kann. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts         Stock­werke des Waldes von den Wurzeln über den
     wurde erkannt, dass alle Rohstoffe und Energievorräte    Stammbereich bis hin zum Kronenraum. Der
     auf der Welt endlich sind. Dadurch ging der Gebrauch     realisierte Siegerentwurf hat beide Ziele vorbildlich
     des Begriffes auf den Umgang mit allen Ressourcen        umgesetzt. Wie die Finger einer Hand schieben sich
     über.                                                    die Gebäuderiegel in den Wald. Nahezu alle Bäume,
                                                              die nicht unmittelbar auf der Baufläche des Gebäudes
     Bei einem Gebäude, das die Wesensmerkmale des            standen, konnten erhalten werden.
     Nationalparks Schwarzwald architektonisch wider­
     spiegeln soll, spielt Nachhaltigkeit naturgemäß eine     Der Schwarzwald besteht jedoch nicht nur aus dem
     besondere Rolle. Sie beschränkt sich dabei nicht         Nationalpark, in dem der Wald nicht mehr angetastet
     alleine auf ökologische Kriterien, sondern umfasst in    werden soll. Die Region bietet mit dem dort nach-
     einem ganzheitlichen Ansatz ebenso ökonomische,          wachsenden, nachhaltig bewirtschafteten Rohstoff
     technische, soziokulturelle und funktionale Aspekte.     Holz ideale Bedingungen für ein Holzbauland. Seine
                                                              Holzbaubetriebe sind ein starker Motor für innovative
     In der Praxis bedeutet dies, dass zur Bewertung des      Entwicklungen und Impulse. Um diese Potenziale
     ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes eine Öko-          in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit zu rücken,
     bilanz errechnet wird. Zudem werden seine Kosten         wurde der größtmögliche Einsatz des Baustoffes Holz
     über den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Auch          für den Neubau vorgegeben. Der gewagte Gebäude-
     alltägliche Belange werden miteinbezogen: Die            entwurf mit seinen weit auskragenden Bauteilen
     Anpassbarkeit an sich ändernde Nutzungen, die            konnte nur durch den Einsatz modernster Holzbau-
     Qualität der Raumluft oder die Verfügbarkeit von         technologien Wirklichkeit werden und lotet dabei
     Fahrradstellplätzen sind nur einige weitere der vielen   die Leistungsgrenzen des Baustoffes aus.
     Kriterien.

28                                                                                                                                      29
Montage Skywalk

                  Die verbauten Holzarten stammen zu neunzig Prozent      Die Klimatisierung des Foyers, des Kinos und der
                  aus zertifizierten heimischen Beständen. Zum Einsatz    Ausstellungsräume erfolgt über mechanische Lüf-
                  kamen vor allem heimische Weißtanne für konstruk­       tungsanlagen, welche dezentral in den verschiedenen
                  tive Bauteile und Innenausbauten sowie Schwarz-         Gebäuderiegeln angeordnet sind. Im Sommer besteht
                  wald-Fichte für die Schindelfassaden. Lediglich die     in den Bereichen der Ausstellung und im Kino ein
                  Schindeln des schwer erreichbaren Turmes wurden         erhöhter Bedarf an Kühlung. Das gewählte Kühlkon-
                  aus Alaskazeder gefertigt. Für die vertikalen Trag-     zept kommt ohne energieaufwändige Kälteerzeugung
                  ­konstruktionen wurde größtenteils Baubuche-            über strombetriebene Kompressoren aus. Es sind zwei
                   Furnierschichtholz aus der Rhön verwendet. Je nach     Löschwasserzisternen im Erdreich, die das benötigte
                   Beanspruchungsgrad als reine Holz-Fachwerkträger       Kühlwasser liefern. Nachdem dieses die Wärme aus
                   oder als Holz-Stahl-Hybridkonstruktion.                dem Ausstellungsbereich aufgenommen hat, fließt es
                                                                          durch die Trinkwarmwasser-Wärmepumpe der Küche.
                  Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer           In einem nächsten Rückkühlungsschritt wird es über
                  Energien waren weitere wesentliche Bestandteile der     ein Erdkollektorfeld geführt, bevor das Kühlwasser
                  Planungsaufgabe. So weist die Gebäudehülle einen        wieder in die Zisternen eingeleitet wird. In einer
                  Wärmeschutz in der Qualität eines Passivhauses auf      weiteren Zisterne wird Regenwasser gesammelt,
                  und unterschreitet die gesetzlichen Vorgaben            welches nach Aufbereitung zur WC-Spülung und als
                  deutlich, um die Vorbildfunktion des Gebäudes zu        Gießwasser im Außenbereich genutzt wird.
                  unterstreichen.
                                                                          Das Land Baden-Württemberg setzt bei seinen
                  Die Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser           Baumaßnahmen auf die Zertifizierung mit dem
                  erfolgt zentral durch zwei Holzpelletkessel. Über ein   Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB). Dieses
                  Nahwärmesystem werden neben dem Nationalpark-           System wurde vom Bundes-Bauministerium gemein-
                  zentrum auch die Villa Klumpp und das Verwaltungs-      sam mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
                  gebäude mit Wärme versorgt. Alle Gebäude verfügen       Bauen (DGNB) für Bauten der öffentlichen Hand
                  über eigene Pufferspeicher. Sämtliche Büros und         entwickelt. Am Ende der Nachhaltigkeitsbewertung
                  Besprechungsräume im Nationalparkzentrum werden         steht ein Zertifikat. Dieses wird in Bronze, Silber oder
                  mittels einer Fußbodenheizung beheizt.                  Gold vergeben. Das Nationalparkzentrum Ruhestein
                                                                          wurde mit einem Zertifikat in Silber ausgezeichnet.

    30                                                                                                                               31
Montage Deckenelemente
     Erhalt der Bäume

32                            33
Großvatertanne
                      Der Nationalpark, die Wildnisbildung
                      und die vielen Formen ihrer Vermittlung
                      Charly Ebel, Ursula Pütz, Dr. Sebastian Schwab
                      Fachbereich Besucherinformation im Nationalpark Schwarzwald

                      Das Team, das den Nationalpark Schwarzwald                Direkt daneben geht es in die Dauerausstellung,
                      professionell begleitet, tut dies vor dem Hintergrund     das Herzstück der Besucherinformation. Auf einem
                      eines klar definierten gesetzlichen Informations-         Rundgang werden die Arten- und Lebensräume des
                      und Bildungsauftrags. Denn das Großschutzgebiet           Nationalparks Schwarzwald vorgestellt und verschie-
                      soll dazu beitragen, Interesse für das Themenfeld         dene Aspekte zur Wildnisbildung darin beleuchtet.
                      „Wildnis“ zu wecken und Menschen dafür zu                 Es geht um Themen wie den Faktor Zeit, die
                      begeistern.                                               Kommunikation in der Natur, um Stoffflüsse und
                                                                                biologische Vielfalt. Die Vermittlung erfolgt unter
                      Dem Nationalparkzentrum am Ruhestein als zentrale         Einsatz moderner Medien und auf verschiedenen
                      Anlaufstelle kommt dabei eine große Bedeutung zu.         Ebenen, mal mit wissenschaftlichem oder philo­
                      Die Gäste, vielleicht erstmals in Kontakt mit dem         sophischem Ansatz, mal künstlerisch-intuitiv und
                      Gebiet, sollen hier ihr Informationsbedürfnis stillen     auf eher emotionale Art und Weise.
                      können und gleichfalls zum Beobachten und zum
                      Staunen angeregt werden über die raue Natur des           Im benachbarten Raum der Stille mit Blick in den
                      Schwarzwalds und ihre wilden Schönheiten. In der          wilden Wald werden die Gäste dazu eingeladen, die
                      Ausstellung können sie tief eintauchen in weithin         vielen Eindrücke nachwirken zu lassen. Denn auch
                      unbekannte Welten, etwa in die Welt der Pilze –           die Themen Stille, Achtsamkeit und Erholung haben
                      verbunden mit dem Ziel, sie für deren Schutz zu           in der Bildungsarbeit des Nationalparks einen hohen
                      sensibilisieren.                                          Stellenwert.

                      An der Infotheke und im Shop im Eingangsbereich           Auf dem Rückweg ins Foyer durchqueren die
                      können sich die Gäste über Angebote im National-          Besucherinnen und Besucher den Wechselausstel-
                      park und dessen Umgebung informieren. Hier erhal-         lungsbereich. In jährlich wechselnden Präsentationen
                      ten sie Ideen für ihren weiteren Aufenthalt, vielleicht   greift das Nationalparkteam hier schwerpunktmäßig
                      auch die Inspiration zur Planung eines anschließenden     aktuelle, historische oder auch kulturelle Themen auf
                      Ausflugs oder einer Tour. Ebenso sind hier Infor-         mit Bezug zu seinem Arbeitsgebiet.
                      mationen über saisonale Einschränkungen und die
                      Verhaltensregeln erhältlich.                              Gäste, die zwischendurch die frische Schwarzwaldluft
                                                                                genießen möchten, können auf dem Skywalk aus
                      Nächster Programmpunkt könnte das Kino sein.              der Vogelperspektive in die Baumkronen eines etwa
                      Abwechslungsreiche Kurzfilme behandeln natur­             120 Jahre alten Tannen- und Fichtenwalds blicken.
                      wissenschaftliche Themen und informieren über
                      den Nationalpark selbst sowie seine Geschichte.

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Buhlbachsee

     Südlich unterhalb des Zentrums lockt ein Wildnis-       Für größere Fachgruppen bis zu knapp 200 Personen
     erlebnis­bereich. Hier, in diesem struktur- und tot-    steht für Vorträge, Tagungen oder Symposien der
     holzreichen Wald, dürfen sich alle frei – und aus-      Vortragsraum im Obergeschoss zur Verfügung. Zum
     nahmsweise auch abseits der Wege – bewegen. Es          Auftrag der Bildungsarbeit des Zentrums gehören
     stehen dort viele Sitz- und Spielmöglichkeiten zur      der Austausch, die Weitergabe und die Diskussion
     Verfügung. Besonders für Familien mit Kindern dürfte    neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, etwa zum
     dieser Bereich ein kurzweiliger Anlaufpunkt sein.       Prozessschutz oder zu den Arten und Lebensräumen
                                                             im Nationalpark.
     Und wer, erfüllt von den Eindrücken der Ausstellung,
     den wilden Wald noch intensiver in natura genießen      Das Nationalparkzentrum steht – wie der National-
     möchte, kann vom Ruhestein aus zahlreiche Wander-,      park selbst – allen offen. Alle Informationen werden
     Rad- und Reitwege, Langlaufloipen und Schneeschuh-      angeboten in Deutsch, Englisch und Französisch
     trails nutzen, diverse Erlebnispfade erkunden oder      sowie in Gebärdensprache. Ein Blindenleitsystem ist
     sich einer Ranger-Führung anschließen.                  installiert, das Gebäude ist vollständig barrierefrei.
                                                             Die Angebote für Gruppen sind inklusiv und werden
     Für Gruppen insbesondere aus Schulen und Kinder-        ständig intern und extern evaluiert und weiterentwi-
     gärten eröffnet das Nationalparkzentrum eine Vielzahl   ckelt. Wie schon bei der Konzeption des Zentrums
     an Möglichkeiten. Das Team der Wildnisbildung           sind darin neben dem gesamten Nationalparkteam die
     erarbeitet für diese Gruppen altersgerechte Program-    zuständigen Ministerien und Fachbehörden, Vertre­
     me. Zur Verfügung stehen zwei separate Bildungs-        terinnen und Vertreter der Region, der Nationalpark-
     räume im Obergeschoss. Die Dauerausstellung mit         beirat, die Universitäten und Fachhochschulen und
     ihren verschiedenen Bereichen kann in die Gruppen­      alle Interessierten aus der Region eingebunden. Ohne
     programme mit einbezogen werden. Dafür sind hier        die politische und fachliche Unterstützung aus diesem
     Zeiten vor der morgendlichen Öffnung des Hauses         Kreis sowie das konstruktive Miteinander wären
     reserviert.                                             weder der Nationalpark selbst noch in dessen Folge
                                                             das Nationalparkzentrum und die neuen Besucher­
     Die umliegenden Waldbereiche sind als Wildnis­          informations- und Wildnisbildungsmöglichkeiten
     erlebnisflächen in die Gruppenangebote mit einge-       entstanden.
     bunden. Bei der Bildungsarbeit soll so viel Zeit wie
     möglich im Freien verbracht werden. Das National-
     parkzentrum ist dafür ein hervorragender Start- und
     Endpunkt. Schlechtwetterphasen aber lassen sich gut
     auch mal innerhalb des Hauses überbrücken.

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Pool-Arbeitsplätze
Nationalparkverwaltung

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Obergeschoss
     Vortragsraum

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Eine Spur wilder
     Friedo Meger
     Kunstraum GfK mbH, Hamburg

     Erinnern Sie sich noch an den Geruch Ihrer ersten        2015 erhielt Kunstraum vom Nationalpark und dem
     Schultasche? Die Ausdünstungen von Schulbüchern,         Land Baden-Württemberg den Auftrag zur Gestaltung
     Heften und Tinte, an vergessene Brotpapiere mit          der Ausstellung „Eine Spur wilder“ im zukünftigen
     mittlerweile ranziger Butter, und vielleicht an den      Nationalparkzentrum auf dem Ruhestein. Schon
     Duft von Leder oder Kunststoff. Es sind diese            bei den ersten Recherchen wurde für uns unschwer
     Erinnerungen an unsere Wahrnehmung, die unser            offenkundig, dass der noch junge Nationalpark
     Bild von der Welt ganz stark prägen.                     innerhalb der Bevölkerung ringsum nicht unum­
                                                              stritten ist. Woher aber rühr(t)en die Antipathien
     Ein altes Foto wiederentdeckt, eine vertraute Melodie,   gegen so etwas Großartiges wie einen Nationalpark,
     ein Geruch aus einer bestimmten Situation: Das           ein Stück Natur mit höchstem Schutzstatus?
     was wir sehen, hören, riechen und schmecken ist das,
     was für uns die Welt sehr entscheidend ausmacht.         „Eine Spur wilder“ lautet sein Motto. Aber was
     Letztlich ist es die sinnliche Wahrnehmung, welche       bedeutet eigentlich „wild“? Das Adjektiv „wild“
     die Vorstellungen aller wahrnehmenden Lebewesen          kommt aus dem Althochdeutschen „wildi“, das für
     „von Welt“ bestimmt.                                     „ungezähmt“, „verirrt“, „unbebaut“ und „fremd“ steht.
                                                              In unserem Zusammenhang beschreibt es, dass die
     Die Wahrnehmung bedient sich dabei eines genialen        Natur im Nationalpark sich „unbebaut, ungezügelt
     Mechanismus: Damit ein über der Wiese gleitender         und ohne menschlichen Einfluss“ entwickeln können
     Falke auf der Suche nach Beute wegen der Vielzahl        soll.
     der Eindrücke das Wesentliche nicht übersieht,
     wird ein Teil einfach ausgeblendet. Das Feld mit         Was sich so der Kontrolle des Menschen entzieht und     Dauerausstellung
     farbenprächtig blühenden Kräutern unter ihm ist          wofür ihm die Erfahrungsgrundlage fehlt, erscheint      Dr. Wolfgang Schlund und
     ihm weitaus weniger wichtig als die Bewegung einer       ihm als fremd. Und was dem Menschen nicht vertraut      Ministerpräsident
                                                                                                                      Winfried Kretschmann
     kleinen Maus.                                            ist, kann bei ihm Ängste auslösen, deren Abwehr
                                                                                                                      Pilzmyzel im Wurzelbereich
                                                              mitunter sogar in Aggressivität umschlägt.
     Diese Selektion ermöglicht es ebenfalls uns Men-
     schen, das Sinnvolle von dem abzutrennen, was in         Wie sähe unser Bild von der Welt aus, wenn wir für
     dem Moment überflüssig erscheint. Diese Selektion        einen gezielten Augenblick unsere Eindrücke mal
     kann freilich auch vereiteln, dass Dinge stärker         nicht selektierten? Wenn wir uns auf das Abenteuer
     in unser Bewusstsein rücken, die uns bislang neu         einließen, das Fremde oder das scheinbar Unwichtige
     und fremd sind.                                          ganz bewusst wahrzunehmen? Dann wird aus dem

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Dauerausstellung
Diorama zur Biodiversität

                            abgestorbenen Baum, der doch lediglich für unge­      halben Jahrtausend als Keimling – eine für uns
                            nutztes, ja vergeudetes Holz steht, plötzlich ein     ungeheuerliche Zeitspanne. Der Ablauf ihres Lebens
                            unglaublich vitaler Lebensraum. Die Larve eines       bleibt indes für uns gemeinhin ebenso unsichtbar
                            Prachtkäfers oder der Fruchtkörper eines Pilzes       wie der Flügelschlag einer Libelle.
                            werden uns womöglich nun ebenso wichtig wie die
                            mächtige und einträgliche Weißtanne daneben.          Das zweite Kapitel widmet sich der Dynamik in Folge
                                                                                  der Jahreszeiten, welche das Wesen des Nationalparks
                            Die Ausstellung „Eine Spur wilder“ bietet die         bestimmt. Hier erleben die Ausstellungsgäste, wie
                            Möglichkeit, scheinbar Bedeutungsloses in den Fokus   ein Sturm ein Jahrhunderte währendes Werk, einen
                            der Besucherinnen und Besucher zu rücken. So          uralten Baum, in wenigen Augenblicken darnieder
                            beschäftigt sich das erste Kapitel mit dem toten      streckt. Hier legt sich dichte Schneedecke über die
                            Stamm einer Tanne und dem vielfältigen Leben, das     Landschaft, die nun fast wie erstarrt wirkt, bevor sie
                            sich darin und ringsum entwickelt. Viele Präparate    im Frühjahr zu neuem Leben erwacht. Jede Verände-
                            und Nachbildungen bringen den Betrachtern bislang     rung birgt bereits neues Leben und neue Chancen.
                            unbekannte Arten näher, die sonst meist im Verbor­
                            genen bleiben.                                        Das letzte Kapitel der Ausstellung führt Besucher
                                                                                  und Besucherinnen schließlich unter die Erde. Hier,
                            Die Ausstellung „Eine Spur wilder“ bietet darüber     wo das Leben den Blicken der Mensch weitgehend
                            hinaus die Möglichkeit, den Menschen auf sinnlich     entzogen ist, lassen sich auf einmal sehr viel vielfäl­
                            nicht wahrnehmbare Prozesse aufmerksam zu machen.     tigere und fantastischere Formen des Lebens ent­
                            Auf den Austausch von Stoffen und Informationen       decken als „oben“. Wir sehen, hören und begreifen
                            etwa, auf die nicht allein Tiere in ihrem täglichen   jetzt die Zusammenhänge, die dieses wilde Stück
                            Überlebenskampf angewiesen sind. Auch Pflanzen        Natur erst möglich machen.
                            müssen „wissen“, wo es Nährstoffe gibt und welche.
                            Wo Wasser im Boden steckt und welche gefährlichen     Was geschieht, wenn wir uns auf das Abenteuer
                            Arten bedrohlich nahe kommen. Wie Pflanzen diese      einlassen, das Fremde oder das scheinbar Unwichtige
                            Informationen wahrnehmen, zählt teilweise noch zu     wahrzunehmen? Wir öffnen dann eine Tür –
                            den Rätseln der Wissenschaft.                         vielleicht nur einen Spalt weit –, hinter der sich eine
                                                                                  ganz andere, eine zwar fremde, doch äußerst faszi­
                            „Eine Spur wilder“ gelingt es, zeitliche Abläufe zu   nierende Welt offenbart. Sie ist anders, als die, die wir
                            verdeutlichen, die sich unserer menschlichen          jeden Tag wahrnehmen. Aber vielleicht ist sie einfach
                            Wahrnehmung ansonsten entziehen. Besagte tote         lediglich: eine Spur wilder.
                            Tanne begann einst ihr Leben vor mehr als einem

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Sitzbereich Restaurant
     Haupttreppe und Schließfächer

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Projektdaten

     Chronologie
     Gründung Nationalpark: Januar 2014
     Entscheidung Architekturwettbewerb: Februar 2015
     Genehmigung Bauunterlage: August 2016
     Baugenehmigung: November 2016
     Baubeginn: April 2017
     Fertigstellung: Oktober 2020

     Nationalparkzentrum
     Nutzungsfläche: 3.342 m²
     davon Ausstellungsfläche: 1.150 m²
     Brutto-Grundfläche: 5.201 m²
     Brutto-Rauminhalt: 26.076 m³

     Nationalparkverwaltung
     Nutzungsfläche: 358 m²
     Brutto-Grundfläche: 595 m²
     Brutto-Rauminhalt: 2.122 m³

     Kosten
     Gesamtbaukosten: 35.500.000 Euro
     Dauerausstellung: 3.000.000 Euro
     Anteil DBU an Dauerausstellung: 1.000.000 Euro

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Planungsbeteiligte

     Bauherr                                       Technische Ausrüstung                            Bauphysik
     Land Baden-Württemberg vertreten durch        EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain                  Ingenieurbüro Dr. Schäcke + Bayer GmbH,
     Vermögen und Bau Baden-Württemberg                                                             Waiblingen-Hegnach
     Amt Pforzheim                                 Küchenplanung                                    Brüssau Bauphysik GmbH, Fellbach
                                                   Ingenieurbüro Seewöster GmbH, Wiesloch
     Nutzer                                                                                         BNB-Koordinator
     Nationalpark Schwarzwald, Ruhestein           Freianlagen und Verkehrsanlagen                  ee concept, Darmstadt
                                                   (f)landschaftsarchitektur gmbh, Solingen
     Projektleitung                                                                                 Ökologische Baubegleitung
     Vermögen und Bau Baden-Württemberg            Bauleitung Freianlagen                           INULA, Sasbach
     Amt Pforzheim                                 UmweltDienst Dorka GmbH, Freudenstadt            UmweltDienst Dorka GmbH, Freudenstadt

     Projektsteuerung                              Bauleitung Verkehrsanlagen                       SiGeKo
     Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg,   Kirn Ingenieure, Freudenstadt                    DEKRA, Karlsruhe                                Projektteam
     Stuttgart                                                                                                                                      Vermögen und Bau Baden-
                                                   Ausstellungsgestaltung                           Gerüstplanung                                   Württemberg, Amt Pforzheim

     Architekt und ARGE-Leitung                    Kunstraum GfK mbH, Hamburg                       Ingenieurbüro Mirow, Karlsruhe
     Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz
                                                   Umwelt- und Geotechnik                           Rechtsberatung
     Bauleitung                                    Smoltczyk & Partner GmbH, Stuttgart              Thümmel, Schütze & Partner
     Baumeister Architekten, Stuttgart                                                              Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB,
                                                   Brandschutz                                      Stuttgart
     Tragwerksplanung                              Assel Brandschutz, Fulda
     schlaich bergermann partner GmbH, Stuttgart                                                    Filmische Begleitung
                                                   Bauleitung Brandschutz                           Sohl Media Filmproduktion, Kirchberg
     Prüfstatik                                    B // A Consulting, Loßburg
     Harrer Ingenieure GmbH, Karlsruhe                                                              Live-Stream
                                                   Vermessung                                       Onkel Lina GbR, Heidelberg
                                                   Rappold & Rappold GbR, Ettlingen
                                                   Ortmann Ingenieurbüro für Vermessung GbR, Bühl   Moderation
                                                                                                    Dr. Denise Burgert, Stuttgart

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Ausführende Firmen

     Bauschild                              Metallbau                                   Lose Möblierung                                    Mittelspannungsanlage
     Scherf e.K., Altensteig                Egon Haist GmbH, Baiersbronn                UnternehmenForm GmbH & Co. KG, Stuttgart           Klotter Elektrotechnik GmbH, Rheinau

     Baustelleneinrichtung                  Sichtestrich                                Fliesen und Platten                                Blitzschutz
     BplusL Infra Log GmbH, Niederdorf      ebo Estrich Bossert GmbH, Kernen            Konz & Schaefer GmbH, Leinfelden-Echterdingen      Walter Blitzschutztechnik GmbH, Rheinau-Freistett

     Erd- und Rohbau                        Estrich                                     Bodenbelag                                         Heizung und Gebäudeautomation
     Lang Bau GmbH & Co. KG, Ettlingen      RN Estrich GmbH, Lichtenstein               Raumausstattung Mayer GmbH, Gutach-Bleibach        Christian Bachhäubl e.K, Baiersbronn

     Konstruktiver Holz- und Stahlbau       Trockenbau                                  Sonnenschutz                                       Lüftung
     Züblin Timber GmbH, Aichach            Schwarzwald Akustik                         Merkle GmbH, Nagold                                Büchele Lufttechnik, Karlsruhe
                                            Decken- und Trennwandbau GmbH,
     Fassade Holz-Schindeln                 Oberkirch-Nußbach                           Sonnenschutz Verwaltung                            Kältetechnik
     Zinser Holzbau GmbH, Loßburg                                                       Hoffmann Sonnenschutztechnik GmbH, Ispringen       Hi.Teq Kälte- und Klimatechnik GmbH, Worms
                                            Trockenbau Verwaltung
     Holzbau Verwaltung                     Siegfried Herter, Wildberg                  Maler                                              Brandmeldeanlage
     Weschle Holzbau GmbH, Friesenheim                                                  Raisch Maler & Lackierer, Pfalzgrafenweiler        b.safe Gebäude-Sicherheitssysteme GmbH, Leonberg
                                            Innentüren
     Dachabdichtung und Klempner            Rienth GmbH & Co. KG, Winnenden             Baureinigung                                       Telefonanlage
     Schweizer Metallbedachungen GmbH,                                                  Günter Ott Gebäudereinigung e.K., Horb am Neckar   Binder Systemhaus GmbH, Balingen
     Ludwigsburg                            Innentüren Verwaltung
                                            Schreinerei Bucher GmbH & Co. KG, Owingen   Außenanlagen                                       Medientechnik Kino
     Gerüst                                                                             Reif Bauunternehmung GmbH & Co. KG,                Kinoton Digital Solutions GmbH, Germering
     Wilhelm Gerüstbau GmbH, Aichtal-Aich   Einbaumöbel                                 Baiersbronn
                                            Kalmbach Innenausbau GmbH, Simmersfeld                                                         Förderanlagen
     Verglasung und Fensterbau                                                          Außenanlagen Verwaltung                            OTIS GmbH & Co. OHG, Frankfurt am Main
     Kehrel Fenster GmbH & Co. KG,          Einbaumöbel Verwaltung                      Werner Burghardt, Freudenstadt
     Eiterfeld-Betzenrod                    Karl Rieger Innenausbau GmbH, Waldachtal                                                       Küchen Cafeteria
                                                                                        Sanitär                                            Edgar Fuchs GmbH Großküchentechnik,
     Putz                                   Schließanlage                               Kläger Haustechnik, Freudenstadt                   Aschaffenburg
     BB Stuck GmbH, Aldingen                B.KON GmbH, Haar
                                                                                        Elektro und Beleuchtung                            Sicherheitsdienst
                                                                                        Elektro Ofzky, Freudenstadt                        HSS Humanity Security Services, Horb am Neckar

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Ausführende Firmen Ausstellung

                                                                                            Dauerausstellung
                                                                                            Diorama zur Biodiversität

     Animation                                   Messebau
     Dock 11 GmbH, Hamburg                       GIGLER holz-design, Neubeuern

     Bodenbelag                                  Präparator
     Böhmler Einrichtungshaus GmbH, Stuttgart    Arge Salzer Mandler, Gerstungen

     Ausstellungsmöbel                           Text
     Karl Rieger Innenausbau GmbH, Waldachtal    Content Kitchen, Hamburg

     Programmierung                              Übersetzungen
     Neue Farben GbR, Hamburg                    ConTec Fachüberstetzungen GmbH, Dortmund

     Film                                        Druck
     Krosnoff-Media, Quickborn                   Wissinger GmbH, Freudenstadt

     Medien- und Lichttechnik                    Plattformlift
     AMS Alpha Media Solutions GmbH, Hechingen   Leoba Liftsysteme GmbH, Mössingen

     Hohlraumboden                               Zutrittskontrolle
     Lindner, Arnstorf                           Axess AG, Anif

     Maler
     Horst Teufel Malerbetrieb, Freudenstadt

     Messebau Schlosser
     Metallbau Arnold, Neckartailfingen

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Ruhestein
     Ansicht von Südwesten

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Luftbild

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Impressum

     Herausgeber                                               Auflage
     Ministerium für Finanzen                                  3.000 Stück
     Baden-Württemberg
     Neues Schloss, Schlossplatz 4                             Stand
     70173 Stuttgart                                           April 2021
     www.fm.baden-wuerttemberg.de                              Ministerium für Finanzen
                                                               Baden-Württemberg
     Redaktion und Konzeption
     Vermögen und Bau Baden-Württemberg                        Die Broschüre steht unter
     Amt Pforzheim                                             www.fm.baden-wuerttemberg.de
                                                               (Service > Publikationen)
     Gestaltung                                                zum Download zur Verfügung.
     Braun Engels Gestaltung, Ulm

     Druck
     Schirmer Medien GmbH & Co. KG, Ulm

     Fotonachweis
     Achim Birnbaum, Stuttgart
                                                                   klimaneutral
                                                                   natureOffice.com | DE-363-22TDJ95

     Weitere Fotografien von                                        gedruckt
     bloomimages, Hamburg (Innenklappen),
     Staatsministerium Baden-Württemberg (S. 4),
     Daniel Müller, Nationalpark Schwarzwald
     (S. 15 oben), Luis Scheuermann, Nationalpark
     Schwarzwald (S. 15 unten, S. 37),
     Sturm und Wartzeck, Dipperz (S. 24-27, S. 48 / 49),
     Dirk Altenkirch, Karlsruhe (S. 29 / 30 / 32 / 33 / 39),
     qu-int GmbH, Nationalpark Schwarzwald (S. 34),
     Sohl Media, Kirchberg (S. 51)

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