Radio FRI - Freies Radio Innviertel - Machbarkeitsstudie

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Radio FRI - Freies Radio Innviertel - Machbarkeitsstudie
Machbarkeitsstudie

Radio FRI – Freies Radio Innviertel

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Redaktionelle Verantwortung: Mag. Martin Wassermair
Mitarbeit: Flavia Andessner

#publik – Verein zur Förderung der Kommunikation in Politik und Kultur
ZVR: 605540277
contact@hashtag-publik.at
http://hashtag-publik.at

Im Auftrag der ARGE FRI (Freies Radio Innviertel), Niederweilbach 2, 4983 St. Georgen bei
Obernberg, vertreten durch Mag.a Herta Gurtner.

radio-fri@servus.at
http://radio-fri.at/

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# Inhaltsverzeichnis

Freies Radio – endlich auch im Innviertel!                                 5

Ausgangslage und Zielsetzung                                               6

Das Innviertel – eine Region im Wandel                                     8

20 Jahre Freie Radios in Österreich                                       10

Meinungen und Statements                                                  14

Freie Radios – Stellenwert und Bedeutung in der oö. Medienlandschaft      16

Netzwerk und Interessenvertretung                                         18

Frequenz und Versorgungsgebiet                                            20

Potentialerhebung                                                         23

Organisation                                                              28

Redaktionsstatut                                                          30

Programm und Sendenetzwerk                                                32

Kosten und Finanzierung                                                   37

Literatur- und Referenzverzeichnis                                        43

Danksagung                                                                44

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"95 Prozent der Menschen verbringen 95 Prozent ihrer Zeit in einem Umkreis von 25 Kilometern."

(Der Österreichische Journalist)

"Bürgermedien sind ein wirksames Mittel, die kulturelle und sprachliche Vielfalt sowie die soziale
Integration und die lokale Identität zu fördern."

(Europäisches Parlament)

"Das gesellschaftliche Klima, die Art, wie wir miteinander reden und streiten, wie wir
Kompromisse finden, bedeutungsvolle Informationen von Pseudo-News trennen, Fakten von
Propagandamüll und echte Skandale von blödsinnigen Aufregern, wird davon bestimmt werden,
ob es gelingt, ein redaktionelles Bewusstsein zu schaffen."

(Bernhard Pörksen, Die große Gereiztheit)

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# Freies Radio – endlich auch im Innviertel!

Die Arbeitsgemeinschaft Freies Radio Innviertel (Arge FRI) verfolgt die Absicht, mit dem Aufbau
und der Etablierung eines nicht-kommerziellen Freien Radios die gesellschaftliche Partizipation
im Innviertel nachhaltig zu fördern, das integrative Potential der zahlreichen Organisationen in der
Region noch deutlicher herauszustreichen und der kulturellen Vielfalt ein öffentlichkeitswirksames
Sprachrohr zu bieten.

Mit dieser Machbarkeitsstudie wird in einem ersten Schritt eine Ausbildungsfrequenz angestrebt,
die eine enge Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Bildungseinrichtungen voraussetzt und
zunächst bis zu ca. 20.000 Menschen in Ried im Innkreis und den Umlandgemeinden erreichen
kann.

Die Machbarkeitsstudie unternimmt daher schon im Vorfeld den Versuch, die dafür notwendigen
Voraussetzungen näher zu untersuchen, das Spektrum von Kulturvereinen, Sozialeinrichtungen
und von jenen Menschen, deren Stimme im Allgemeinen medial kaum bzw. nicht wahrgenommen
wird, auszuloten und den verantwortlichen Instanzen in Politik und Verwaltung schließlich als
Entscheidungshilfe zu dienen.

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# Ausgangslage und Zielsetzung

Bei den Plänen für ein Freies Radio im Innviertel bildet vor allem das Verständnis den
Ausgangspunkt, dass eine funktionierende Demokratie im 21. Jahrhundert mediale Öffentlichkeit
als eine ihrer wichtigsten sozialen Einrichtungen voraussetzt. Öffentlichkeit ist gemeinhin der Ort
zur Bestimmung und Diskussion der als bedeutsam erachteten und allgemeinverbindlich zu
lösenden Probleme. Sie bildet demzufolge den Raum für die Beteiligung an kollektiven
Willensbildungs-, Entscheidungs- und Kontrollprozessen, weshalb auch die Qualität der
Demokratie in erster Linie an der Qualität der öffentlichen Kommunikation zu messen ist.

Mitgestaltung der ländlichen Region

Die oberösterreichische Landesregierung beschreibt die ländliche Entwicklung in einer Erklärung
aus dem Jahre 2016 vereinfacht als "das Ergebnis vielfältiger und vernetzter Maßnahmen für die
Erhaltung und Weiterentwicklung des ländlichen Raumes als funktionsfähiger und
zukunftsorientierter Lebensraum."

Betrachtet man regionale Entwicklung aus soziokultureller Perspektive, so ist auch der ländliche
Raum als ein soziales System zu verstehen. Dieses Gefüge schafft Informations- und
Kommunikationsflüsse, die eine wesentliche gesellschaftliche Wirkung erzielen und auch in
unterschiedlichen Netzwerken zum Ausdruck kommen.

Vor diesem Hintergrund ist die ländliche Region auch in ihrer Organisationsform in einer steten
Entwicklung. Daraus folgend stellt sich vorrangig die Frage, wer sich an der Gestaltung
überhaupt beteiligen kann. In diesem Zusammenhang finden Freie Radios eine besondere
Bedeutung, die schon alleine daraus resultiert, dass sie als offen zugängliche Medien den
BürgerInnen in einem regionalen Rahmen die Möglichkeit bieten, sich selbst Gehör zu
verschaffen und sich über relevante Themen und Fragestellungen zu informieren und
auszutauschen.

Begegnungs- und Bildungsräume

Freie Radios schaffen Begegnungsräume zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen und
Interessenlagen, zwischen Generationen, Sprachen und Kulturen und ermöglichen eine breite

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gesellschaftliche Beteiligung. Im ländlichen Raum gewinnen Freie Radios als Treffpunkte noch
einmal besonders an Bedeutung, weil oftmals keine vergleichbaren Orte der Begegnung zur
Verfügung stehen.

Freie Radios nehmen aber auch die Position von Bildungseinrichtungen ein. Kinder, Jugendliche
und Erwachsene erhalten die Möglichkeit, sich über die Beschäftigung mit dem Medium Radio
wichtige Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen.

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# Das Innviertel – eine Region im Wandel

Wie aus einer aktuellen Trendanalyse des Landes Oberösterreich für die Zukunftsthemen der
LEADER-Regionen 2014 – 2020 hervorgeht, ist auch das Innviertel schon jetzt einem
tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Wandel unterzogen.

Folgende Themen werden für die Steuerung und Gestaltung der regionalen Entwicklung von
besonderer Bedeutung sein:

    •   Neue regionale Produktions- und Dienstleistungssysteme
    •   Innovationen im Tourismus- und Freizeitbereich
    •   Gesundheit und Wohlbefinden
    •   Land- und Forstwirtschaft im Wandel
    •   Ernährungskultur und Lebensmittel
    •   Regionale Ressourcen und Energien
    •   Wissenstransfer und Innovationspartnerschaften
    •   Natur und Ökosysteme
    •   Kultur und Identität
    •   Klimaschutz
    •   Zukunftsorientierte Siedlungs- und Freiräume
    •   Überregionale Vernetzung
    •   Intellektuelles und kreatives Potential
    •   Lebensbegleitendes Lernen
    •   Daseins- und Nahvorsorge
    •   Mobilität
    •   Jung und Alt
    •   Gestaltungskraft Frauen
    •   Integration und Inklusion
    •   Sozialer Zusammenhalt und Engagement

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Die hier zum Ausdruck gebrachten Trends sind für die LEADER-Region Innviertel von großer
Relevanz – und zugleich Chance wie auch Herausforderung. Umso mehr ist es erforderlich, den
in den lokalen und regionalen Räumen lebenden Menschen die Möglichkeit zu geben, sich über
die Zusammenhänge zu informieren und an der öffentlichen Diskussion zu beteiligen. Nur unter
dieser Voraussetzung finden sie Gehör und damit auch Anreize, an der Entwicklung innovativer
regionaler Lösungen und Modellprojekte teilzunehmen.

In einer von zunehmender Diversität geprägten Gesellschaft lassen sich Inklusion und
Zusammenhalt nicht mehr alleine über die Gemeinsamkeit von Interessen und Ansichten
herstellen, sondern benötigen partizipative Ausdrucksformen, um sich im Gemeinwesen
gleichberechtigt einbringen zu können.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Stellenwert eines Freien Radios für das Innviertel
einzuordnen. So wie der freie und nicht-kommerzielle Rundfunk seit 1998 angesichts des
unaufhaltsamen gesellschaftlichen Wandels ganz allgemein weitreichende Funktionen
übernommen hat, ist auch die Etablierung eines Radio FRI im Hinblick auf seine kulturelle,
soziale und demokratische Impulsgebung dringend zu empfehlen.

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# 20 Jahre Freie Radios in Österreich

Seit 1. April 1998 ist neben ORF auch privater Rundfunk zugelassen. Innerhalb der privaten
Anbieter muss zwischen kommerziellen und nichtkommerziellen Radios unterschieden werden.
1998 gingen auch die ersten Freien Radios in Wien, Linz und Salzburg auf Sendung.

Dritte Mediensäule

Freie Radios bilden neben den kommerziellen Privatsendern und dem Öffentlich-Rechtlichen
Rundfunk die dritte Säule in der österreichischen Medienlandschaft. Sie beruhen auf dem Prinzip
des Offenen Zugangs und des Freien Meinungs- und Informationsaustauschs und sind im Sinne
des Gemeinwohls nicht auf Gewinn ausgerichtet.

Public Value

Indem der nichtkommerzielle Rundfunksektor Defizite der öffentlich-rechtlichen und privat-
kommerziellen Medien ausgleicht, erfüllt er eine komplementäre Funktion im Österreichischen
Mediensystem. In diesem Sinne löst der nichtkommerzielle Mediensektor ebenso Aufgaben im
Sinne des Public Value ein, wie sie im ORF-Gesetz § 4 festgeschrieben sind, wie etwa die
Förderung des Verständnisses für alle Fragen des demokratischen Zusammenlebens, die
Vermittlung und Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft oder die angemessene
Berücksichtigung aller Altersgruppen, der Anliegen behinderter Menschen, der Familien und der
Kinder sowie der Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

Antwort auf Kommerzialisierung und Medienkonzentration

Jede Form von Medienkonzentration, ob öffentlich-rechtlich oder kommerziell, stellt eine
Gefährdung von Meinungsvielfalt innerhalb einer pluralistischen, offenen, demokratischen
Gesellschaft dar. Die Programmschöpfung der Freien Radios kann demzufolge auch als Antwort
engagierter BürgerInnen auf steigende Kommerzialisierung und Medienkonzentration gesehen
werden.

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Merkmale

Freie Radios spiegeln aufgrund des offenen Zugangs in erster Linie die Vielfalt ihrer
SendungsmacherInnen wider. Darüber hinaus können folgende Merkmale auf einen
gemeinsamen Nenner werden:

    •    Komplementär zu öffentlich-rechtlichem und privat-kommerziellem Rundfunk
    •    Lokale und regionale Wirkung
    •    Partizipation und Wahrnehmbarkeit
    •    Beitrag zur öffentlichen Meinung
    •    Vermittlung von Medienkompetenz
    •    Gemeinnützige Ausrichtung
    •    Praktizierte Diversität
    •    Sprachrohr der Zivilgesellschaft
    •    Offenheit für Kunst und Kultur
    •    Uneingeschränkt zugängliches Medienarchiv
    •    Nachhaltigkeit

Charta

Die Charta des Verbandes der Österreichischen Freien Radios von 1998 formuliert die
Grundsätze und die Mission der Freien Radios und bildet damit auch die Grundlage für das
Organisations- und Programmkonzept von Radio FRI:

#1 Offener Zugang / Public Access
Freie Radios geben allen Personen und Gruppen innerhalb des gesetzlichen Rahmens die
Möglichkeit zur unzensierten Meinungsäußerung und Informationsvermittlung. Vorrang haben
dabei soziale, kulturelle und ethnische Minderheiten sowie solche Personen und Gruppen, die
wegen ihrer gesellschaftlichen Marginalisierung oder sexistischen oder rassistischen
Diskriminierung in den Medien kaum oder nicht zu Wort kommen.

#2 Partizipation
Freie Radios stellen Trainings-, Produktions- und Verteilungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie
bilden Plattformen lokaler und (über-)regionaler Musik-, Kunst- und Kulturproduktion, für

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gesellschaftspolitische Initiativen und für gesellschaftlich oder medial marginalisierte
Communities. Sie laden ihre HörerInnen zur aktiven Beteiligung ein, spiegeln die
gesellschaftliche, kulturelle und sprachliche Vielfalt ihrer Ausstrahlungsgebiete wider und fördern
den interkulturellen Dialog.

#3 Gemeinnützigkeit / Nichtkommerzialität
Freie Radios sind kein Privateigentum, sondern sind gemeinsam von ihren NutzerInnen
getragene Organisationsformen, die vor allem dem Prinzip der Gemeinnützigkeit unterliegen. Ihre
Tätigkeit ist nicht auf Gewinn ausgerichtet und verfolgt das Prinzip eines werbefreien Radios
ohne kommerzielle Produktwerbung. Um die Existenz und Unabhängigkeit gewährleisten zu
können, braucht es eine Diversifizierung der Einnahmequellen. Die Finanzierung erfolgt durch
öffentliche Förderungen, Mitgliedsbeiträge, Kooperationen, Spenden und Sponsoring.

#4 Transparenz / Organisation
In Freien Radios sind die Organisation und die Auswahlkriterien für Sendeinhalte transparent und
nachprüfbar zu halten. Die TrägerInnen Freier Radios handhaben ihr Management, ihre
Programmgestaltung und ihre Beschäftigungspraxis so, dass sie jede Form der Diskriminierung
ausschließt; sie sind dabei gegenüber allen UnterstützerInnen, dem Personal und den
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen offen und verantwortlich. Sie fördern die Mitwirkung von
MigrantInnen und Frauen in allen Bereichen.

#5 Lokalbezug / Regionale Entwicklung
Freie Radios verstehen sich als Kommunikationsmittel im lokalen und regionalen Raum und
unterstützen die regionale Entwicklung. Damit fungieren freie Radios auch als fördernde
Plattformen für regionalbezogene Kunst- und Kulturschaffende, in denen es für Künstler_innen
Auftritts- und Verbreitungsmöglichkeiten gibt. Darüber hinaus findet eine Auseinandersetzung mit
überregionalen und internationalen Themen statt. Freie Radios arbeiten aktiv zusammen, z.B.
durch Programmaustausch oder die gemeinsame Realisierung von medialen, kulturellen,
künstlerischen oder gesellschaftspolitischen Projekten.

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#6 Unabhängigkeit
Freie Radios sind im Besitz, in der Organisationsform, in der Herausgabe und in der
Programmgestaltung unabhängig von staatlichen, kommerziellen und religiösen Institutionen und
politischen Parteien.

#7 Antidiskriminatorischer Anspruch
Freie Radios fördern eine selbstbestimmte, solidarische und emanzipatorische Gesellschaft. Sie
wenden sich gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder sexueller
Orientierung, Herkunft, Abstammung Hautfarbe oder Ethnie, religiöser oder politischer
Anschauung, aufgrund körperlicher oder geistiger Fähigkeiten, sozialer Herkunft, Sprache oder
Alter. Sie treten für freie Meinungsäußerung, Meinungsvielfalt, Gleichberechtigung,
Menschenwürde und Demokratie ein.

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# Meinungen und Statements

"Freie Radios sind zu einer wichtigen Möglichkeit für alle Menschen geworden, sich an der
Öffentlichkeit zu beteiligen. Dass alle Menschen sich an öffentlichen Debatten beteiligen können
und niemand ausgeschlossen wird, ist für Demokratien unverzichtbar. Weil freie Radios diese
Möglichkeit bieten, sind sie regelrecht staatstragend. Dazu trägt auch die vielfältige
medienpädagogische Arbeit bei, die von freien Radios geleistet wird. Denn die
(Medien-)Kompetenz zur Beteiligung an öffentlichen Debatten wird kaum in Familien und nur
selten in Schulen vermittelt, ist für die Souveräne der Demokratie aber unverzichtbar – auch und
gerade angesichts der seit den 1980er Jahren erfreulich vielfältig gewordenen Orte der
politischen Debatte."

(Christian Swertz, Professor für Medienpädagogik, Universität Wien)

"Das Freie Radio spielt im wahrsten Sinne des Begriffs eine wesentliche Rolle als
demokratisches Medium und als Medium der Selbstermächtigung. Für die lange Tradition der
Erwachsenenbildung sind die freien Medien, und hier vor allem das freie Radio, eine
unverzichtbare Entwicklung für politische Bildung und verwirklichte Teilhabe."

(Christian Kloyber, Direktor Bundesinstitut für Erwachsenenbildung)

"In der Tat waren die Freien Radios insbesondere in den 90iger-Jahren ein wesentlich
entscheidender Punkt dafür, dass es – auch nach mehreren Verfahren und gerichtlichen
Entscheidungen in Österreich sowie auf europäischer Ebene – zu einer Öffnung des
seinerzeitigen ORF-Monopols und zur Zulassung sowohl von kommerziellen wie auch
nichtkommerziellen Hörfunkveranstaltern gekommen ist. Die Freien Radios (vielfach auch
Bürgerradios oder Community Medien genannt) sind heute nicht nur ein Beitrag zur
Meinungsvielfalt, sondern zeichnen sich auch durch einen offenen Zugang zahlreicher
Sendungsgestalter aus und nehmen sich beispielsweise sehr den in Österreich vorkommenden
Minderheitensprachen sowie der zunehmenden Migration an."

(Alfred Grinschgl, ehem. Geschäftsführer des Fachbereichs Rundfunk der RTR-GmbH)

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"In addition to the important role that local community media play for increased accountability to
the public, more government support is imperative, because openness to participation by
members of the community for the creation of media content will become a highly important
feature in future media."

(EU-Kommission, Media Pluralism Monitor 2015)

"Independent and sustainable public service and not-for-profit community media can serve as a
counterbalance to increased media concentration. By virtue of their remit and organisation, public
service media are particularly suited to address the informational needs and interests of all
sections of society, as is true of community media in respect of their constituent users."

(Ministerkomitee des Europarats, Empfehlung zu Medienpluralismus und Medientransparenz,
2018)

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# Freie Radios – Stellenwert und Bedeutung in der oö. Medienlandschaft

Gemeinsam mit dem Institut für Kulturwirtschaft und Kulturforschung an der Johannes Kepler
Universität Linz führte das Freie Linzer Stadtradio Radio FRO 105.0 im Jahr 2011 eine Studie zu
Reichweiten und Potenzialen Freier Radios durch. Die Publikation von "Der Dritte Mediensektor
in Oberösterreich" ist als Datengrundlage noch immer von aktueller Gültigkeit und bietet
umfangreiche Informationen zu Bekanntheit und Reichweite, aber auch zur HörerInnenstruktur,
zu Programmcharakteristika und Potenzialen des Dritten Mediensektors in Oberösterreich.

Oberösterreich – Land der Freien Radios

Diesen Erhebungen zufolge kann Oberösterreich als das "Land der Freien Radios" angesehen
werden. Laut Studienauswertung von 2011 können über 680.000 Personen die Freien Radios in
Oberösterreich (Radio FRO 105.0, Freies Radio Salzkammergut, Freies Radio Freistadt und
Freies Radio B138) empfangen, etwa 400.000 Menschen (60 %) wissen von der Existenz des
Dritten Mediensektors und ca. 250.000 (36 %) ist ein konkretes Freies Radio in OÖ bekannt.
Rund 150.000 Personen haben ein solches auch schon gehört, und immerhin ca. 50.000
Personen nutzen die Angebote regelmäßig. Diese Zahlen zeigen, dass sich Freie Radios
inzwischen als unverzichtbarer Teil der oberösterreichischen Medienlandschaft etabliert haben.

Eigenständigkeit, Lokalität und Unabhängigkeit

Der Stellenwert Freier Radios wird aber nicht zuletzt auch durch ihre inhaltlichen Schwerpunkte
unterstrichen, die für die Menschen in Oberösterreich große Bedeutung haben. Unabhängige
Berichterstattung, Meinungsvielfalt, die Fokussierung auf lokale und regionale Themen und
AkteurInnen oder Mehrsprachigkeit sind wichtige Sendungsinhalte, die von kommerziellen
Programmen und auch vom Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht oder nur unzulänglich
wahrgenommen werden.

Die Freien Radios schaffen Eigenständigkeit, Lokalität und Unabhängigkeit und leisten
insbesondere für die Erhaltung kleinräumiger lokaler Identitäten einen wichtigen Beitrag.

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Im Hinblick auf die HörerInnen lassen sich folgende signifikante Kennzeichen festhalten:

    •   Die Freien Radios sind nicht nur für junge Menschen bedeutsam, sondern haben einen
        großen Teil ihrer HörerInnenschaft auch bei den 46–60-Jährigen.
    •   Freie Radios werden von ihren HörerInnen wegen ihrer regionalen Schwerpunkte gehört.
    •   Vor allem zivilgesellschaftlich engagierte Personen hören Freie Radios.
    •   Zielgruppensendungen, etwa für SeniorInnen, Kinder oder MigrantInnen, werden gut
        angenommen.

Im Hinblick auf das Innviertel ist auf Grundlage der Studie davon auszugehen, dass – im
Gleichklang mit den oberösterreichweiten Ergebnissen von 2011 – auch in dieser, von freien
Radios bislang noch nicht abgedeckten Region bis zu 50% Prozent der Bevölkerung eine "Vielfalt
an Meinungen und Sichtweisen" sowie eine "unabhängige, kritische Berichterstattung zu
sozialen, politischen, kulturellen Themen" in ORF- und privat kommerziellen Radios vermissen.

Somit kommen folgende Merkmale der Freien Radios auch im Falle von Radio FRI zum Tragen:

    •   Offener und diskriminierungsfreier Zugang
    •   Radio zum Selbermachen
    •   Wahrnehmbarkeit abseits von Massengeschmack und Quotendruck
    •   Gemeinnützigkeit und Werbefreiheit
    •   Praktizierte Vielfalt und Mehrsprachigkeit
    •   Regionale Information und Meinungsaustausch
    •   Ausbildung und Medienkompetenzvermittlung
    •   Frei und öffentlich verfügbares Medienarchiv
    •   Erlebbarkeit von Demokratie und Teilnahme

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# Netzwerk und Interessenvertretung

Radio FRI versteht sich als unabhängiges und nicht-kommerzieller Rundfunkangebot mit starker
lokaler und regionaler Verankerung. Darüber hinaus schafft die aktive Teilnahme an Netzwerken
und Interessenvertretungen eine wichtige Voraussetzung, um den Grundsätzen und der
demokratiepolitischen Bedeutung der Freien Radios ein öffentlich wirksames Gehör zu
verschaffen und an der breiten Vermittlung von Medienkompetenz mitzuwirken.

Verband der Freien Radios Österreichs

Der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) wurde 1993 gegründet und ist der Dachverband
der derzeit bestehenden 14 österreichischen Freien Radios. Als solcher vertritt er die Anliegen
der Freien Radios u.a. gegenüber der Politik, den Rundfunkbehörden und den
Verwertungsgesellschaften.

Der VFRÖ war maßgeblich an der Ermöglichung der Vergabe von Lizenzen an Freie Radios und
der Durchsetzung bundesweiter Fördermodelle für den nichtkommerziellen Rundfunk beteiligt. Zu
seinen politischen Kernforderungen zählen weiterhin das Erreichen einer stärkeren gesetzlichen
Verankerung und Anerkennung des dritten Rundfunksektors, die Absicherung bestehender und
die Vergabe neuer terrestrischer Lizenzen, die Erhöhung der finanziellen Fördermittel sowie
gerechtere Urheberrechtsverwertungsbedingungen für Freie Radios.

Der VFRÖ unterstützt u.a. durch Projekte, Veranstaltungen und Workshops aktiv den Austausch
und die Zusammenarbeit der Freien Radios und deren SendungsmacherInnen untereinander. Er
betreibt mit dem Cultural Broadcasting Archive (CBA) seit 10 Jahren ein Online-Sendungsarchiv
mit freien Radiobeiträgen.

Auf europäischer Ebene ist der VFRÖ aktives Mitglied des Comunity Media Forum Europe
(CMFE) und von AMARC Europe.

COMMIT

Das Community Medien Institut für Weiterbildung, Forschung und Beratung (COMMIT) wurde
2010 als bundesweite Weiterbildungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen
nichtkommerziellem Rundfunk, Erwachsenenbildung und Forschung in Österreich gegründet.

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Der Verein gestaltet Weiterbildungsangebote für ehrenamtliche und angestellte MitarbeiterInnen
des nichtkommerziellen Rundfunks und betreibt Projekte sowie Begleitforschung in
Zusammenarbeit mit nichtkommerziellen Medien, Instituten der Erwachsenenbildung und der
Wissenschaft.

Ein wichtiges Anliegen von COMMIT ist die öffentliche Verbreiterung der Anerkennung
nichtkommerzieller Medien sowie ihrer gesellschaftlichen Leistungen.

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# Frequenz und Versorgungsgebiet

Durch die Einbindung in das Netzwerk der Freien Radios steht Radio FRI schon jetzt in einem
engen Austausch, was den Planungen vor allem im Hinblick auf redaktionelle Erfahrung und
technische Expertise zugutekommt.

Vor diesem Hintergrund ist auch die Entscheidung einzuordnen, Radio FRI zunächst auf Basis
einer Ausbildungsfrequenz zu starten. Eine solche wird von der Kommunikationsbehörde
(KommAustria) jeweils für die Dauer eines Jahres vergeben. Ausschlaggebend sind dafür die
lokalen Bedürfnisse sowie die unmittelbare Anbindung an Bildungseinrichtungen.

Quelle: Wikipedia

Schul- und Bildungsstadt Ried im Innkreis

Zur Einrichtung des Sendestandorts bietet sich Ried im Innkreis an. Die Stadt verfügt über
zahlreiche Schulen und Bildungsinstitutionen und ist auch ein kultureller und sozialer
Knotenpunkt. Unter diesen Voraussetzungen kann es gelingen, das Freie Radio auf breiter Basis
bekannt zu machen und als offene Plattform für eine aktive Beteiligung zur Verfügung zu stellen.

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Für die terrestrische Ausstrahlung ist zunächst eine geeignete Frequenz ausfindig zu machen,
was wiederum eine ausgewiesene Fachkompetenz erforderlich macht. Dazu bestehen seitens
Radio FRI bereits die notwendigen Kontakte und Vorgespräche, weshalb die Erhebung der
technischen Machbarkeit sowie die Koordination für das Lizenzverfahren jederzeit in Angriff
genommen werden können.

Derzeit kann im Hinblick auf das Versorgungsgebiet jedenfalls davon ausgegangen werden, dass
über die Sendeanlage ca. 20.000 Menschen in Ried im Innkreis und den Umlandgemeinden zu
erreichen sind.

Über die digitalen Verbreitungswege, die angesichts der aktuellen Technologieentwicklung immer
weiter voranschreiten, ist die Reichweite jedoch noch einmal deutlich größer zu bemessen.

Ausbildungsradio

Die Ausbildung von Radiointeressierten, insbesondere in der Kooperation mit Schulen im
Sendegebiet und im außerschulischen Bildungsbereich, nimmt auch bei Radio FRI eine
besondere Rolle ein.

Zu diesem Zwecke bietet der Sender laufend Workshops für unterschiedliche radiointeressierte
Gruppen an. Medien- und bildungspolitische Ausbildung in Form von Radio-Workshops bildet
eine der Grundlagen Freier Radios (siehe auch "Charta des Verbands Freier Radios
Österreichs") und ist auch bei Radio FRI in den Vereinsstatuten festzuschreiben.

Die Einschulung zur Bedienung der Studiotechnik erfolgt im Rahmen der vorbereitenden
Maßnahmen für neue SendungsmacherInnen. Für den Erwerb darüber hinausgehender
technischer Fähigkeiten werden spezielle Workshops angeboten. Die erlernten Fähigkeiten
können schließlich im Rahmen der Sendungsgestaltung angewendet und ausgebaut werden.

Zur Qualitätssicherung der Radiosendungen werden Reflexionsworkshops angeboten.
Arbeitsschwerpunkte liegen in der praktischen Anwendung und Umsetzung durch die aktive
Gestaltung von Programmbeiträgen.

                                                                                          Seite 21
Der laufende Kontakt zu den Schulen und den weiteren Kooperationspartnern erfolgt durch die
Ausbildungskoordination. So kann eine kontinuierliche Zusammenarbeit im Rahmen bestehender
Projektpartnerschaften sichergestellt bzw. neue Kooperationen akquiriert und weitere
Interessierte zur Zusammenarbeit motiviert werden.

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# Potentialerhebung

Freie Radios erzielen ihre kulturelle, gesellschaftliche und demokratische Wirkung auf vielfältige
Weise. Aus diesem Grunde dient auch Radio FRI als Sprachrohr von Menschen in ihrem
unmittelbaren Lebensumfeld, als Begegnungsraum zwischen unterschiedlichen Kulturen und
Generationen, als identitätsstiftende Plattform sowie als Entwicklungs- und Ausbildungszentrum
für eine selbstbestimmte Medienproduktion.

Zivilgesellschaftliche Kommunikationsplattform

Um diese Ziele zu erreichen, kommt es wesentlich darauf an, das Freie Radio lokal und regional
entsprechend zu verankern. Die Niederschwelligkeit im Zugang und die gestalterische Freiheit
bieten zahlreiche Anreize für Einzelpersonen, Vereine, Organisationen und Projektgruppen, eine
gemeinsame zivilgesellschaftliche Kommunikationsplattform zu etablieren.

Dafür ist es notwendig, die vorhandenen Potentiale ausfindig zu machen und darüber zu
informieren, dass insbesondere Freie Radios in der Regionalentwicklung eine bedeutsame Rolle
einnehmen können. Um auch für das Radio FRI die lokale und regionale Vielfalt abbilden zu
können, wurde für die Erhebung ein mehrstufiges Verfahren gewählt.

Zuspruch und Unterstützung

Zumal die Pläne für das Radio FRI vorsehen, in einer ersten Ausbauphase mit einer
Ausbildungsfrequenz im Sende- und Versorgungsgebiet von Ried im Innkreis zu starten,
konzentrierten sich die anfänglichen Erhebungen zunächst auf diesen Raum. Im engen
Austausch mit den Mitgliedern der ARGE FRI sowie über diverse Vernetzungsaktivitäten konnte
in weiterer Folge auch darüber hinaus eine vielversprechende Unterstützung und damit
ermutigender Zuspruch gefunden werden.

Zu diesem Zwecke wurde ein eigenes Schreiben (siehe Unterstützungserklärung weiter unten) an
eine Vielzahl von Einzelpersonen, sozialen Organisationen, Vereinen aus den Bereichen Kunst,
Kultur und Brauchtum sowie auch Bildungseinrichtungen und Institutionen des öffentlichen

                                                                                            Seite 23
Lebens übermittelt. Die Kontakte erfolgten telefonisch und per E-Mail, in verschiedenen Fällen
(z.B. Stadtamt Ried i. I.) wurden die Ansprechpersonen persönlich aufgesucht.

Vielfältiges Interesse

Im Zeitraum Februar bis März 2018 konnten somit folgende Unterstützungen aus den Bereichen
Soziales, Kunst, Kultur, Öffentliche Einrichtungen, LEADER und Unternehmen eingeholt werden
(hier aus Datenschutzgründen ohne detailliertere Kontaktangaben):

 Nr.   Organisation / Tätigkeit                     Name                       Ort

  1    Frauennetzwerk 3                             Mag. Anna Pucher           4910 Ried i. I.

  2    Streetwork- mobile JugendarbeitVerein        Kerstin Hofstätter         4910 Ried i. I.
       I.S.I.-Initiativen für soziale Integration   Stefan Schwabeneder

  3    Seniorenwohnheim Mehrnbach                                              4941 Mehrnbach

  4    2gether - Verein zur Förderung des           Josef Trajer               4780 Schärding
       kulturellen und demokratischen
       Miteinanders in St. Florian/Inn

  5    afo architekturforum oberösterreich          Franz Koppelstätter        4020 Linz

  6    ARGE Kunst und Kultur - Mitten im            Rita Atzwanger             5252 Aspach
       Innviertel

  7    Daringer Kunstmuseum                         OSR Erika Oberleitner      5252 Aspach

  8    Drehorgel-Kabarett                           Franz Schwentner, MSc      4950 Altheim

  9    Freier Rundfunk OÖ. GmbH / Radio FRO         Andreas Wahl               4040 Linz

 10    INNzöne Jazzfestival                         Paul Zauner                4776 Diersbach
       INNtöne Verein

 11    Innviertler Künstlergilde                    Walter Holzinger           4910 Ried i. I.

 12    Kultur im Gugg                               Angelika Hanslmayr         5280 Braunau

 13    Kulturprojekt Sauwald                        Ingeborg Habereder         4783 Wernstein am Inn

 14    Kulturverein Kunst im Keller (KiK)           Stefan Stürzer             4910 Ried i. I.

 15    Kunsthaus Burg Obernberg                     Mag. Josef Brescher        4982 Obernberg am Inn

 16    Lebensraum Innviertel                        Mag. Andrea Eckerstorfer   4910 Ried i. I.

 17    Mülikoasahof Haag am Hausruck                Martina Waldenberger       4680 Haag am Hausruck

                                                                                                 Seite 24
18   Verein Atelier Galerie 20er Haus                                   4910 Ried i. I.

19   Verein für Zeitgeschichte Braunau    Florian Kotanko               5280 Braunau

20   Bildungszentrum St. Franziskus       Josef Schwabeneder            4910 Ried i. I.

21   BORG Ried im Innkreis                Mag. Rosmarie Meingaßner      4910 Ried i. I.

22   HTL Braunau                          Hans Blocher                  5280 Braunau

23   Projekt Together - LMS Ried          Gerald Endstrasser            5020 Salzburg

24   Stadtamtsleitung Ried im Innkreis    Ing. Mmag. Peter Eckkrammer   4912 Neuhofen i. I.

25   Tourismusverband s'Innviertel        Gerald Hartl                  4943 Geinberg

26   Volkskundehaus / Kultur Ried         Sieglinde Frohmann            4910 Ried i. I.

27   Wirtschaftskammer OÖ                 Christoph Wiesner             4910 Ried i. I.

28   Stvt. Heimleitung Seniorenwohnheim   Christoph Koller              4941 Mehrnbach
     Mehrnbach

29                                        Julia Csongrady               4910 Ried i. I.

30                                        Dr. Sigrid Kofler             4926 St. Marienkirchen
                                                                        am Hausruck

31                                        Annemarie Dämon               4753 Taiskirchen

32                                        Ingrid Schiller               4950 Altheim

33   Mülikoasahof Haag am Hausruck /      Thomas Waldenberger           4680 Haag am Hausruck
     wüdwux

34   Verein Atelier Galerie 20gerhaus     Christine Wawrinek            4972 Utzenaich

35   Kulturprojekt Sauwald                Helmut Mitter                 4783 Wernstein

36                                        Andreas-Phillip Zebisch       4780 Schärding

37                                        Sandra Zebisch                4780 Schärding

38                                        Renate Dobler                 4756 Brunnenthal

39                                        Michael Vuckovic              4782 St. Florian am Inn

40                                        Kristina Friedrich            4910 Ried i. I.

41   Fotograf                             Alois Endl                    4770 Andorf

42   LEADER Geschäftsführer               Markus Wiesbauer              4982 Obernberg am Inn

43   Bezirkshauptfrau                     Yvonne Weidenholzer           4753 Taiskirchen

                                                                                              Seite 25
44                                         Herta Gurtner          4983 St. Georgen

45                                         Notburga Ertl          4973 St. Martin i. I.

46                                         Mahr Brigitte          4970 Eitzing

47   Bürgermeister Waldzell                Hans Jöchtl            4924 Waldzell

48                                         Erika Kobencic         4950 Altheim

49                                         Josef Schöppl          4982 Kirchdorf am Inn

50                                         Katrin Hochhold        4973 St. Martin i. I.

51                                         Stefanie Burgstaller   5273 St. Veit

52   IST - Immobilien Sales & Trade GmbH                          4950 Altheim

                                                                                          Seite 26
ARGE FRI (Freies Radio Innviertel)
Niederweilbach 2
4983 St. Georgen bei Obernberg

Unterstützungserklärung

Gemeinsam mit lokalen Vereinen, Organisationen und Einrichtungen strebt die "ARGE FRI –
Freies Radio Innviertel" die Errichtung einer Sendeanlage im Raum Ried im Innkreis an. Mit
dieser Initiative soll das Innviertel kulturell und gesellschaftlich bereichert werden.

Ich/Wir unterstütze/n die Bestrebungen für ein lokales, nichtkommerzielles und unabhängiges
Radio mit offenem Zugang. Ich/Wir begrüße/n die Möglichkeit, die Medienlandschaft im
Innviertel weiter auszubauen und zur Förderung des regionalen Diskurses sowie zu einer
vielfältigen Informationsproduktion beizutragen.

Ich/Wir erkläre/n mich/uns deshalb bereit, das Radio im Rahmen unserer Möglichkeiten zu
unterstützen und diese eventuell auch als Sendefläche zu nutzen.

Name / Organisation:
Adresse:
Telefon / Fax / e-Mail:

Datum:                            Unterschrift:

                                                                                          Seite 27
# Organisation

Die Initiative für ein Freies Radio im Innviertel ist bereits seit 2016 in erster Linie von der ARGE
FRI getragen, die damit vorrangig das breite Interesse sowie die gesellschaftliche und
demokratische Notwendigkeit eines unabhängigen und nicht-kommerziellen Rundfunkprojekts in
der Region zum Ausdruck bringen will.

Radio FRI richtet sich an Vereine und Initiativen in den Bereichen Kunst und Kultur, soziale
Organisationen, Jugendliche, ältere Menschen sowie an MigrantInnen und bietet ihnen die
Möglichkeit, sich durch die Gestaltung eigener Sendungen aktiv zu beteiligen. Der freie Zugang
und die Möglichkeit der aktiven Beteiligung von Menschen, die nicht zwingend über eine
journalistische Ausbildung verfügen müssen, ist einer der zentralen Unterschiede im Vergleich zu
öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkangeboten.

Vereinsgründung

Die Grundsätze von kultureller und medialer Vielfalt sollen sich bei Radio FRI vor allem auch in
der Organisationsform widerspiegeln. Zu diesem Zwecke wird in einem ersten Schritt ein Verein
gegründet, der die gesellschaftliche Breite der beteiligten RadiomacherInnen abbildet.

Der Verein ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Er bezweckt die Vernetzung von Einzelpersonen,
Kunst- und Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen, sozialen und gesellschaftlichen
Gruppierungen, Vereinen und Körperschaften für die Unterstützung des Aufbaus und Betriebs
eines freien und nichtkommerziellen Radios im Innviertel.

Darüber hinaus soll der Verein die Medienvielfalt und Kommunikation fördern, die Freiheit der
Meinungsäußerung wahren und Personen die aktive Mitarbeit bei Radio FRI ermöglichen.

Teamaufbau

Im Hinblick auf Errichtung und Betrieb von Radio FRI als voll funktionsfähige Informations- und
Kommunikationsplattform mit offenem Zugang ist es unerlässlich, von Beginn an ein Team
aufzubauen, dessen Tätigkeiten die wichtigsten Umsetzungsaufgaben umfassen.

                                                                                               Seite 28
Dazu zählen in erster Linie eine Programmkoordination, die vor allem auch als Ansprechperson
bei der Betreuung der SendungsmacherInnen zur Verfügung steht, eine Stelle für technische
Belange (hier insbesondere Studiotechnik) sowie eine Buchhaltungskraft.

Der Beschäftigungsumfang wird sich anfänglich auf Teilzeitmodelle beschränken, muss aber
schon mittelfristig konsequent ausgebaut werden, um die Zielsetzungen von Radio FRI in
ausreichendem Maße zu erfüllen.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, insbesondere auch verschiedene Möglichkeiten der
Arbeitsmarktförderung (z.B. AMS 50+ Programme) ins Auge zu fassen. Dies nicht zuletzt auch
deshalb, weil auf diesem Wege etwa Personen mit langjähriger Erfahrung in Medienbetrieben in
die Aufbau- und Etablierungsphase von Radio FRI einbezogen werden können.

                                                                                         Seite 29
# Redaktionsstatut

Das Redaktionsstatut des Vereins Freies Radio Innviertel garantiert die Unabhängigkeit der
redaktionellen MitarbeiterInnen gemäß §21 PrR-G. Grundlage des Redaktionsstatutes sind die
Programmgrundsätze des Vereins Freies Radio Innviertel, die Programmrichtlinien sowie die
Charta der Freien Radios Österreich.

§1 Herausgeber des Freien Radio Betriebes ist der Verein Freies Radio Innviertel.

§2 Der Verein Freies Radio Innviertel verpflichtet sich zu einem umfassenden Programm, das
Information, Unterhaltung, Kunst und Kultur, sowie BürgerInnenbeteiligung und Lokalität
beinhaltet.

§3 Es sollen künstlerische, geistige, politische und gesellschaftliche Strömungen aus dem
regionalen Bereich reflektiert und damit ein Diskussionsforum über Radio geschaffen werden.

§4 Ziel des Vereins Freies Radio Innviertel ist die Sicherung von Meinungsvielfalt und Pluralität.
Innenpluralität wird durch wechselnde ProgrammmacherInnen garantiert. Auch die Mitarbeit
immer neuer Redaktionsmitglieder und die damit einhergehenden internen Diskussionen sind
Garant für eine sich immer erneuernde Meinungsvielfalt.

§5 Alle Programmelemente sind im Sinn der österreichischen Bundesverfassung und im Einklang
mit der österreichischen Rechtsordnung zu gestalten. Die Ausübung des Rechts auf freie
Meinungsäußerung und Information ist nur insoweit beschränkt, als dies die geltenden Gesetze
vorsehen.

§6 Für die Programmarbeit beim Verein Freies Radio Innviertel sind die geltenden Bestimmungen
des Mediengesetzes, des Privatradiogesetzes oder andere gesetzliche Bestimmungen gültig.

§7 Bei der Sendungsgestaltung ist insbesondere der §16 Pr-G Abs. 3-4 des Privatradiogesetzes
zu beachten, demzufolge Sendungen keine pornographischen oder gewaltverherrlichenden
Inhalte haben dürfen sowie im Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren Inhalt die Menschenwürde

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und die Grundrechte anderer achten müssen und nicht zu Hass aufgrund von ethnischer
Zugehörigkeit, Geschlecht, Religion und Nationalität aufrufen dürfen. Ein Grundsatz bei der
Sendegestaltung ist es, niemanden aufgrund
der Herkunft oder des Geschlechtes zu diskriminieren.

§8 Bei der Programmgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass in jedem Fall die Würde des
Menschen gewahrt bleibt, die Privatsphäre nicht verletzt und generell dem Gebot fairer
Vorgangsweisen entsprochen wird.

§9 Berichte und Informationen sind mit der gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu
prüfen. Es gelten die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit.

§10 Die Sendungen des Vereins Freies Radio Innvierte entsprechen dem Grundsatz der
Nichtkommerzialität. Werbung für wahlwerbende Gruppen ist unzulässig. Namensnennungen
von Firmen oder bestimmten Produkten sind zu vermeiden.

§11 Die Unabhängigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Freiheit der journalistischen
Berufsausübung aller journalistischen MitarbeiterInnen bei der Erledigung der ihnen übertragenen
Aufgaben wird vom Verein Freies Radio Innviertel zugesichert.

                                                                                          Seite 31
# Programm und Sendenetzwerk

Das Programm von Radio FRI wird in verschiedene Sendeschienen untergliedert. Darin können
spezielle Fenster eingerichtet werden, die auf konkrete Themenstellungen bezogen sind. Dies
ermöglicht den Programmmachenden, einzelne Beiträge gezielt zu platzieren und das Freie
Radio als attraktive Plattform zu nutzen.

Das transparente Programmschema gewährleistet ein vielfältiges und zugleich übersichtliches
Programm und sorgt für die nötige Orientierung am Sender. Das Programm läuft täglich rund um
die Uhr, wobei es insbesondere in der Anfangsphase und im Zuge der Etablierung des Senders
auch zu Wiederholungen kommen kann.

Journalistische Sorgfalt

Grundlage des Programms bilden das Redaktionsstatut sowie die Charta der Radios in
Österreich. Dadurch werden weitreichende Objektivität und Unabhängigkeit der redaktionellen
Tätigkeit sowie die Verpflichtung zur journalistischen Sorgfalt sichergestellt. Alle
Programmbeiträge sind an die Bestimmungen des österreichischen Medienrechts und alle
sonstigen für die Programmgestaltung maßgeblichen Gesetzesvorschriften gebunden.

Zumal sich Radio FRI auch bei der Vernetzung der Freien Radios engagieren wird, ist auch der
Austausch von Programmanteilen anderer Sender, die für das Sendegebiet hohe thematische
Relevanz aufweisen, anzustreben.

Vier Programmsäulen

    1. Offener Kanal

Der Offene Kanal ist eines der Hauptmerkmale der Freien Radios und versteht sich als Angebot
an alle, die Interesse an der praktischen Medienarbeit haben. Eine breite Palette von
Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen und Projektgruppen erhalten im Offenen Kanal die
Möglichkeit, eigenständig und eigenverantwortlich Sendung zu gestalten.

                                                                                         Seite 32
Ziel ist dabei vorrangig die Schaffung einer lebendigen und vielfältigen Kommunikationsplattform
in einem öffentlich zugänglichen Radio, die anhand einer Vielzahl von Ausdrucksformen,
Sichtweisen und Themengebieten das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Region
widerspiegele und damit zugleich der gesetzlich geforderten Meinungsvielfalt im Programm
entsprechen.

Interessierte können im Rahmen des Offenen Kanals einen Antrag auf Sendezeit stellen und
werden technisch und redaktionell geschult. Auch bei Radio FRI ist das Sendungsmachen
ehrenamtlich, dafür stehen Sendezeit und Infrastruktur zur Verfügung.

    2. Infokanal

Im Rahmen des Infokanals gestalten vorrangig lokale und regionale Organisationen und
Einrichtungen, Gemeinden, Netzwerke und Verbände zu den unter den Zukunftstrends der
LEADER-Regionen genannten Themen regelmäßig entweder selbst Programmbeiträge oder
beauftragen das Radio FRI mit der Umsetzung.

Produktion und Sendezeit setzen im Rahmen des Infokanals eine finanzielle Beteiligung an den
Programm- und Infrastrukturkosten voraus. Aufgrund des gemeinnützigen und nicht gewinn-
orientierten Ansatzes von Radio FRI ist der Kostenaufwand bei einer Kooperation allerdings
deutlich geringer als bei z.B. kommerziellen Medien.

Dieses Angebot trägt wesentlich dazu bei, regionalen Themen und Anliegen eine breite mediale
Öffentlichkeit zu schaffen. Eine erste Auflistung möglicher Programmpartnerschaften wurde
bereits im Kapitel Potentialerhebung aufgezeigt.

    3. Journal

Das Radio FRI möchte mit einer eigenen Redaktion über das lokale und regionale Geschehen
berichten und dafür einen diskursiven Raum schaffen. Zu diesem Zwecke ist ein Journal in

                                                                                           Seite 33
Planung, das sich aktuellen und relevanten Themen aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft widmet.

Für die Journal-Redaktion gelten die im Redaktionsstatut verankerten Grundsätze der Objektivität
und journalistischen Sorgfalt. Durch die enge Vernetzung mit den anderen Freien Radios in
Oberösterreich ergibt sich auch die Möglichkeit zum wechselseitigen redaktionellen Austausch
von überregionaler Information.

Zumal alle Beiträge der Journal-Redaktion im gemeinsamen Archiv der Freien Radios (CBA –
Cultural Broadcasting Archive) gespeichert bleiben, stehen sie auch in weiterer Folge jederzeit
online zur Verfügung (On Demand Service).

Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen sollen die journalistische Qualität sichern helfen. Mit
der Ausbildungsfrequenz und der damit verbundenen Zusammenarbeit mit Schulen und
Bildungseinrichtungen bietet sich bereits in einer sehr frühen Phase eine ideale Voraussetzung
zur Vermittlung der erforderlichen medialen Kompetenz.

    4. Musik
Musik bildet im Radioprogramm ganz allgemein eine wichtige Säule. Freie Radios eröffnen mit
ihrer regionalen Verankerung vor allem auch die Möglichkeit, Musik abseits der
gewinnbringenden Vermarktung öffentlich zu machen.

Radio FRI macht es sich daher ganz besonders zur Aufgabe, lokale und regionale Musik gezielt
in das Programm einzubeziehen und Musikschaffenden damit wertvolle Sendeflächen zur
Verfügung zu stellen. Gerade regionale Szenen wie jugendliche Bands, DJs, Musikkapellen aber
auch Musikschulen finden so eine mediale Plattform, die sie sich oft seit langer Zeit wünschen.

Regionale Live-Übertragungen

Das Programm von Radio FRI besteht im Wesentlichen aus den Beiträgen aus der gesamten
Region. Abgesehen von Studiosendungen spielen daher auch Direktübertragungen von
relevanten Ereignissen und Veranstaltungen eine wichtige Rolle.

                                                                                           Seite 34
Angesichts der voranschreitenden Digitalisierung und der Allgegenwart digitaler Informations-
und Kommunikationstechnologien ist es mittlerweile einfach, über Internet und Funkstrecken live
auf Sendung zu gehen.

Programmaustausch

Der Austausch von Content und Programminhalten zählt zu den zentralen Grundsätzen im
Netzwerk der Freien Radios. Über das Cultural Broadcasting Archive (CBA) können somit auch
andere Radiostationen auf die Beiträge von Radio FRI zugreifen und ihrem Sendegebiet
ausstrahlen.

Auf diese Weise gelingt es, lokale Themen von überregionaler Relevanz auch außerhalb des
Innviertels zu veröffentlichen. Darüber hinaus ergibt sich so auch besonders im Hinblick auf die
Anfangsphase die Möglichkeit, allfällige Sendelücken im eigenen Programm durch den
Austausch mit Partnerradios zu füllen.

Automatische Programmsteuerung

Radio FRI sendet durchgehend 24 Stunden pro Tag. Sichergestellt wird dies durch eine
automatisierte Programmsteuerung, welche die genaue Abfolge von Livesendungen,
Wiederholungen und vorproduzierten Beiträgen regelt.

                                                                                           Seite 35
Uhrzeit       Mo   Di       Mi          Do   Fr   Sa           So

05.00 – 06.00                Musik                       Musik

06.00 – 07.00                Musik                       Musik

07.00 – 08.00                Journal                     Musik

08.00 – 09.00             Offener Kanal              Offener Kanal

09.00 – 10.00             Offener Kanal              Offener Kanal

10.00 – 11.00               Infokanal                    Musik

11.00 – 12.00                Musik                       Musik

12.00 – 13.00             Offener Kanal                  Musik

13.00 – 14.00             Offener Kanal                  Musik

14.00 – 15.00             Offener Kanal              Offener Kanal

15.00 – 16.00                Journal                 Offener Kanal

16.00 – 17.00                Musik                   Offener Kanal

17.00 – 18.00                Musik                   Offener Kanal

18.00 – 19.00               Infokanal                Offener Kanal

19.00 – 20.00             Offener Kanal              Offener Kanal

20.00 – 21.00             Offener Kanal              Offener Kanal

21.00 – 22.00             Offener Kanal              Offener Kanal

22.00 – 23.00             Offener Kanal                  Musik

23.00 – 24.00             Offener Kanal                  Musik

00.00 – 01.00                Musik                       Musik

01.00 – 02.00                Musik                       Musik

02.00 – 03.00                Musik                       Musik

03.00 – 04.00                Musik                       Musik

04.00 – 05.00                Musik                       Musik

                                                                     Seite 36
# Kosten und Finanzierung

Im Hinblick auf die mit der Errichtung und dem Betrieb von Radio FRI verbundenen Kosten sind
die Erfahrungen der bereits bestehenden Freien Radios eine große Unterstützung. Damit lassen
sich die finanziellen Aufwände relativ genau bestimmen und die strukturellen Erfordernisse sehr
deutlich abbilden.

Dabei wird zwischen einmaligen Investitionskosten und den Kosten für den laufenden Betrieb
unterscheiden:

Investitionskosten - Studio

Tisch                                                                                        300

4 Sessel (leise)                                                                             200

Computer (geräuschlos), Monitor, Soundkarte etc.                                             800

Software: Open Source                                                                         0

Mischer                                                                                   1.800

4 Kopfhörer & KH-Verteiler                                                                   200

4 Mikrofone                                                                                  120

4 Stative, Spinnen, Popschutz                                                                200

2 Headsets                                                                                    0

Kompressor                                                                                   200

Verstärker, Tuner, Lautsprecher                                                              400

2 CD-Player                                                                                  600

Plattenspieler                                                                                0

Kabel, Stecker, Verteiler (Audio + 230V)                                                     250

On-Air-Lampe, Studiouhr                                                                      250

Kompressor                                                                                   200

Verstärker, Tuner, Lautsprecher                                                              400

Zwischensumme                                                                             5.320

                                                                                         Seite 37
Investitionskosten - Büro

Tisch                                                                       300

4 Sessel                                                                    200

2 Aufnahmegeräte                                                            200

2 Mikros – Reportagemikro, Richtmikro mit Stativen                          250

Audiokram: Kopfhörer, KH-Verteiler, Mini-Audiomischer, Radio, DI-Boxen      300

Adapter, Werkzeug, Kabel                                                    500

2 Arbeitsplatz – Laptops                                                    900

Software: Open Source                                                         0

Router, Kabel                                                               250

Drucker                                                                     100

Zwischensumme                                                             3.000

Investitionskosten - Technik

Signalaufzeichnung RTR, Signalüberwachung                                   400

Rack                                                                        100

Kabel, Stecker, Verteiler (Audio + 230V)                                    300

Server, Soundkarte, Speicher                                                500

Computerkram: Monitore, Speichermedien etc.                                 800

Software: Open Source                                                         0

Webstreamer                                                                 350

Zwischensumme                                                             2.450

                                                                         Seite 38
Investitionskosten - Sendestandort und Frequenz

Sender (u.a. je nach Leistung, hier für 300 und 600 W)               3.000

Audioprozessor inkl RDS                                              1.800

Silence Detection                                                        0

Kopfhörer, Radio                                                        50

Kabel, Stecker, Verteiler (Audio + 230V), Router                       300

Rack                                                                    50

Antennenkabel, je nach Länge (hier 25 oder 50 m), Stecker, Erdung      400

Antenne(n) - je nach System, inkl. Ausleger                          1.700

Montagemittel etc. (je nach Situation)                                 300

Frequenz – Erhebung technische Machbarkeit                           3.600

Frequenz – Koordinierung und Dokumentation für Lizenz                4.500

Zwischensumme                                                       12.700

Laufender Betrieb (jährliche Kosten)

Lizenzgebühren (AKM usw.)                                            4.000

Mitgliedsbeiträge (z.B. VFRÖ)                                        3.000

Miete und Betriebskosten                                            10.000

Gehälter und Honorare (Koordination, Technik, Buchhaltung)          37.000

Büroaufwand und Werbung                                              1.500

Telekommunikation (Telefon, Internet, Signalzubringung)              1.500

Aus- und Weiterbildung                                              10.000

Zwischensumme                                                       67.000

                                                                    Seite 39
Zusammenfassung

Studio (einmalig)                                                                            5.320

Büro (einmalig)                                                                              3.000

Technik (einmalig)                                                                           2.450

Sendestandort und Frequenz (einmalig)                                                       12.700

Laufender Betrieb (jährliche Kosten)                                                        67.000

Gesamt                                                                                      90.470

Mischfinanzierung

Im Hinblick auf die Kostendeckung muss auch im Falle von Radio FRI dessen Bedeutung im
Kontext einer Medienproduktion von öffentlichem Wert (Public Value) ins Treffen geführt werden.

So wie alle Freien Radios verzichtet auch Radio FRI gänzlich auf Werbung und profitorientierte
Vermarktung der Programminhalte. Der öffentliche Wert entsteht vor allem durch den Offenen
Zugang, den diskriminierungsfreien Pluralismus, die Medienkompetenzvermittlung sowie den
allgemein verfügbaren Bestand des Medienarchivs.

Radio FRI ist gemeinnützig und zielt auf eine Mischfinanzierung ab, die sich aus öffentlichen
Förderungen sowie aus eigenwirtschaftlichen und nicht auf Gewinn ausgerichteten Tätigkeiten
zusammensetzt. In diesem Zusammenhang ist auch auf die positive Erfahrung anderer Freier
Radios zu verweisen, die zum Teil einen eigenwirtschaftlichen Anteil von 50% erreichen.

    1. Öffentliche Finanzierungsformen - RTR

Als nicht-kommerzielles Privatradio fällt auch Radio FRI in den Zuständigkeitsbereich der
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR). Seit 2010 vergibt sie Mittel aus dem von
Rundfunkgebühren (GIS) gespeisten Fonds zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks.
Die seither geförderten Sendeschienen beziehen sich in erster Linie auf die Bereiche

                                                                                            Seite 40
Volksgruppen, Kunst und Kultur, Gleichbehandlung und Generationen, Soziales und Information
sowie multikulturelle Sendungen bzw. Programmangebote für MigrantInnen.

Es ist somit erstrebenswert, als Radio FRI so früh wie möglich zur Mittelvergabe des RTR-Fonds
Zugang zu finden.

    2. Öffentliche Finanzierungsformen – Land OÖ

Zumal Radio FRI einer Vielzahl von Einzelpersonen, Vereinen und Projektgruppen eine
gemeinsame regionale Informations- und Kommunikationsplattform zur Verfügung stellt, bieten
sich sowohl der Trägerstruktur als auch den diversen SendungsmacherInnen auf der Ebene des
Landes Oberösterreich verschiedene Programm- und Projektfördermöglichkeiten.

Positive Ermutigung geben dabei auch andere oberösterreichische Freie Radios, die bereits auf
Fördererfahrungen etwa in den Ressorts Kultur, Soziales und Medien verweisen können. Im
Zusammenhang mit allfälligen Projektfinanzierungen sind aber auch Förderstellen in Bund und
Gemeinden anzusprechen.

    3. Öffentliche Finanzierungsformen – EU-Programme

Als lokal und regional verankerte Sendestation erzielt Radio FRI aufgrund der digitalen
Medienentwicklung und den damit verbundenen neuen Verbreitungsmöglichkeiten auch über das
Innviertel hinaus kulturelle, soziale und demokratische Wirkung. Auch die Auswahl der Themen,
die sich aus der inhaltlichen Breite der Programmbeiträge ergibt, eröffnet zahlreiche Optionen für
europäische Netzwerkaktivitäten.

Damit eröffnen sich im Rahmen der vorhandenen EU-Programme (wie z.B. Creative Europe,
Europe for Citizens, LEADER) attraktive Fördermöglichkeiten, die obendrein das reichhaltige
kulturelle und gesellschaftliche Leben des Innviertels in ein europäisches Blickfeld rücken.

    4. Medienpartnerschaften

Anhand der Zukunftsthemen der LEADER-Region konnte bereits aufgezeigt werden, dass sich
auch im Innviertel viele wirtschaftliche Trends und Herausforderungen für nachhaltige

                                                                                               Seite 41
Kooperationen anbieten. Aus diesem Grund sucht Radio FRI auch über Medienpartnerschaften
mit Betrieben und Unternehmen eine Finanzierungsoption, die allerdings keine Profitabsichten
verfolgen.

    5. Mitgliedschaften

Die Vereinsgründung bildet für Radio FRI noch vor dem Sendestart eine wichtige strukturelle
Grundlage. Damit erhalten Interessierte und potentielle SendungsmacherInnen die Möglichkeit,
die Etablierung eines Freien Radios zur Gewährleistung einer pluralen Medienlandschaft in der
Region auch über eine Mitgliedschaft zu unterstützen.

Zudem können im Wert gestaffelte Bausteine besonders in der Errichtungsphase von Radio FRI
auch zum Ausdruck bringen, dass das Vorhaben – neben dem finanziellen Effekt – einen großen
zivilgesellschaftlichen Rückhalt erfährt.

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