Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2021 Region Köln-Bonn - Inhalt - NRW.Bank

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NRW.BANK.Research

Regionalwirtschaftliche Profile Nordrhein-Westfalen 2021
Region Köln-Bonn
Ausgewählte Indikatoren

                                                           Inhalt

                                                           Einführung

                                                           1. Bevölkerungsstruktur

                                                           2. Demografische Entwicklung

                                                           3. Wirtschaftsstruktur

                                                           4. Wirtschaftliche Dynamik
Einführung

                                                                                        • Die Regionalwirtschaftlichen Profile Nordrhein-Westfalen der
                                                                                          NRW.BANK geben einen Überblick über die sozio-ökonomischen
                                                                                          Strukturen und Trends für die neun Wirtschaftsregionen des Landes
                                                                                          Nordrhein-Westfalen.

                                                                                        • Sie verstehen sich als eine aktuelle Bestandsaufnahme, die als
                                                                                          Informationsbasis für die Ausrichtung und Weiterentwicklung der
                                      Münsterland
                                                                                          Wirtschafts- und Strukturpolitik durch Entscheidungsträger in den
                                                                   Ostwestfalen-Lippe
                                                                                          Regionen und der Landespolitik sowie die interessierte
                                                                                          Öffentlichkeit genutzt werden kann.

                           Metropole Ruhr                                               • Die Abgrenzung der Regionen erfolgte entlang gewachsener
                                                                                          Handlungsräume und enger wirtschaftlicher Verflechtungs-
         Niederrhein   Düsseldorf
                                                                                          beziehungen. Beispielsweise nutzen die regionalen Entwicklungs-
                                 Berg.              Südwestfalen
                            Städtedreieck                                                 und Marketingorganisationen in NRW die räumliche Abgrenzung in
                                                                                          ihrem strategischen Zusammenschluss „regionen.NRW“.

                             Köln/Bonn                                                  • Soweit möglich wurde für die Grafiken der Wirtschaftsregionen eine
                                                                                          einheitliche Skalierung gewählt, um Vergleiche zwischen den
          Aachen
                                                                                          Regionen zu erleichtern. Darüber hinaus wurden die neun Einzel-
                                                                                          profile um eine Synthese ergänzt, die eine vergleichende
                                                                                          Betrachtung der Wirtschaftsregionen zusätzlich unterstützt.

                                                                                        • Unter www.nrwbank.de/regionale-wirtschaftsprofile stehen alle
                                                                                          Regionalwirtschaftlichen Profile zum Download zur Verfügung. Dort
                                                                                          befindet sich auch ein umfangreiches Glossar, in dem die hier
                                                                                          verwendeten Indikatoren ausführlich beschrieben werden.

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                NRW.BANK                 2
Region Köln-Bonn

                                                                                               • Nach der Metropole Ruhr ist die Wirtschaftsregion Köln/Bonn die
                                                                                                 einwohnerstärkste Region in Nordrhein-Westfalen. Etwas mehr als
                                                                                                 drei Millionen Menschen leben in diesem Wirtschaftsraum.
                                                                                                 Durchschnittlich 831 Einwohner teilen sich einen Quadratkilometer.

                                                                                               • Zu der Region gehören die drei Städte Bonn, Köln und Leverkusen
                                                                                                 sowie der Rhein-Erft-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rheinisch-
                                  Stadt                                                          Bergische Kreis und der Rhein-Sieg-Kreis.
                               Leverkusen

                                               Rheinisch-               Oberbergischer Kreis   • Wirtschaftlich stark ist die Region in den Branchen Automobil- und
                                            Bergischer Kreis
                                                                                                 Maschinenbau, Chemie, Finanz- und Versicherungswirtschaft,
                           Stadt Köln
                                                                                                 Informationstechnik und Telekommunikation, Logistik sowie Funk
        Rhein-Erft-Kreis                                                                         und Fernsehen (vgl. Kapitel 3.2 und 3.3).

                                                                                               • Der Anteil des Produzierenden Gewerbes an der regionalen
                                                                                                 Bruttowertschöpfung liegt mit 20,4% unter dem
                                                     Rhein-Sieg-Kreis
                                                                                                 Landesdurchschnitt von 26,8%. Dafür ist der Dienstleistungsbereich
                                                                                                 mit 82% überdurchschnittlich ausgeprägt.
                                        Stadt Bonn

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                       NRW.BANK              3
Inhalt

Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik
Regionale Altersstruktur im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                               1.1 Bevölkerungsstruktur

      Anteil der Bevölkerung im Jahr 2020 nach Altersklassen (in %)

                                                                                       Erläuterungen
1,8
                                                                                    • Das Durchschnittsalter der Region Köln/Bonn liegt mit 43,4 Jahren
1,6                                                                                    deutlich niedriger als der landesweite Wert (44,2 Jahre).

1,4                                                                                 • Innerhalb der Wirtschaftsregion gibt es jedoch erhebliche
                                                                                       Unterschiede: Der Rheinisch-Bergische-Kreis gehört zu den ältesten
1,2                                                                                    Teilregionen NRWs (45,9 Jahre), während die beiden Städte Bonn
1,0                                                                                    (41,6 Jahre) und Köln (41,8 Jahre) ausgesprochen jung sind.
                                                                                    • Bei Betrachtung der Altersstruktur fallen mehrere Besonderheiten
0,8
                                                                                       ins Auge (siehe Grafik).
0,6                                                                                 • Der Anteil an jungen Erwachsenen zwischen Mitte 20 und Mitte 40

0,4
                                                                                       ist außergewöhnlich hoch. Da es sich um die typische
                                                                                       Elterngeneration handelt, leben auch überdurchschnittlich viele
0,2                                                                                    Kleinkinder in der Region Köln/Bonn. Dieses Bild wird maßgeblich
0,0                                                                                    durch die Städte Köln und Bonn geprägt.
                3 Jahre
                6 Jahre
                9 Jahre
               12 Jahre
               15 Jahre
               18 Jahre
               21 Jahre
               24 Jahre
               27 Jahre
               30 Jahre
               33 Jahre
               36 Jahre
               39 Jahre
               42 Jahre
               45 Jahre
               48 Jahre
               51 Jahre
               54 Jahre
               57 Jahre
               60 Jahre
               63 Jahre
               66 Jahre
               69 Jahre
               72 Jahre
               75 Jahre
               78 Jahre
               81 Jahre
               84 Jahre
               87 Jahre
      90 Jahre und älter
            unter 1 Jahr

                                                                                    • Die Generation der Babyboomer, die Mitte der 50er bis Ende der
                                                                                       60er Jahre geboren wurde, nimmt einen sehr großen Anteil an der
                                                                                       Bevölkerung ein. Dieser Sachverhalt ist vor allem in den
                                                                                       ländlicheren Kreisen der Region stark ausgeprägt. Grundsätzlich
                  Region Köln-Bonn                Nordrhein-Westfalen                  handelt es sich dabei jedoch um kein regionales Phänomen, sondern
                                                                                       ist landesweit zu beobachten.
Hinweis: Die Altersklasse der 90-Jährigen und Älteren wird von IT.NRW zusammengefasst. • Menschen im Alter von Mitte 50 bis etwa 70 Jahre sind in der
                                                                                       Wirtschaftsregion unterrepräsentiert. Auch hier wirkt sich die
                                                                                       Altersstruktur in den Städten Köln und Bonn auf die aggregierte
                                                                                       Betrachtung der Wirtschaftsregion aus. Die Kohorte ist in den
                                                                                       beiden Städten verhältnismäßig klein.
      Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

      Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                       NRW.BANK                 5
Geschlechterverhältnis in der Wirtschaftsregion                                                                                                                                                                                                                                                1.2 Bevölkerungsstruktur

     Anteil der Bevölkerung im Jahr 2020 nach Geschlecht und Altersklassen (in %)

                                                                                                                                                                                                                                                           Erläuterungen
80                                                                                                                                                                                                                                                       • Mit 51,3% ist etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich.
70                                                                                                                                                                                                                                                         Im gesamten Bundesland sind 50,9% der Einwohner Frauen.

60                                                                                                                                                                                                                                                       • Der Anteil unterscheidet sich stark nach Altersklassen. Weltweit
50                                                                                                                                                                                                                                                         überwiegt bei der Geburt das männliche Geschlecht leicht. Auch in
                                                                                                                                                                                                                                                           Köln/Bonn gibt es etwas mehr männliche als weibliche Kinder.
40
                                                                                                                                                                                                                                                  48,7   • Je älter die Menschen sind desto höher ist der weibliche Anteil, da
30
                                                                                                                                                                                                                                                           die Lebenserwartung bei Frauen höher ist als bei Männern.
20
                                                                                                                                                                                                                                                         • Zahlreiche (ländliche) Regionen in Deutschland und NRW weisen im
       unter 5
                 5 bis 9
                           10 bis 14
                                       15 bis 19
                                                   20 bis 24
                                                               25 bis 29
                                                                           30 bis 34
                                                                                       35 bis 39
                                                                                                   40 bis 44
                                                                                                               45 bis 49
                                                                                                                           50 bis 54
                                                                                                                                       55 bis 59
                                                                                                                                                   60 bis 64
                                                                                                                                                               65 bis 69
                                                                                                                                                                           70 bis 74
                                                                                                                                                                                       75 bis 79
                                                                                                                                                                                                   80 bis 84
                                                                                                                                                                                                               85 bis 89
                                                                                                                                                                                                                           90 und älter
                                                                                                                                                                                                                                          Insgesamt
                                                                                                                                                                                                                                                           Alter von 20-35 Jahren einen starken Männerüberschuss auf. Dies
                                                                                                                                                                                                                                                           ist in der Region Köln/Bonn auf den ersten Blick nicht erkennbar, da
20                                                                                                                                                                                                                                                         die Dienstleistungshochburgen und Hochschulstandorte Köln und
30                                                                                                                                                                                                                                                         Bonn einen deutlichen Frauenüberschuss bei jungen Erwachsenen
                                                                                                                                                                                                                                                  51,3
                                                                                                                                                                                                                                                           verzeichnen. In den ländlichen Gebieten – wie dem Oberbergischen
40
                                                                                                                                                                                                                                                           Kreis oder dem Rheinisch-Bergischen-Kreis - gibt es hingegen
50
                                                                                                                                                                                                                                                           weitaus mehr junge Männer als Frauen.
60

70

80

                 Anteil Männer nach Altersklassen                                                                                           Anteil Frauen nach Altersklassen

     Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

     Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                                                                                                                            NRW.BANK               6
Regionale Staatsangehörigkeiten im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                    1.3 Bevölkerungsstruktur

Anteil der Bevölkerung im Jahr 2020 mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach Kontinenten (in %)

                          Region Köln-Bonn                                    Erläuterungen
                                                                            • Ausländische Staatsangehörige gibt es in Köln/Bonn relativ viele.
                                                                              Der Anteil an der Bevölkerung liegt bei 16,2% und ist damit
                                                        3,4%                  deutlich höher als im Landesdurchschnitt (15,3%). Dabei sind
                                                                              Bürger fast aller Kontinente überrepräsentiert.
                                                                     1,0%
      83,8%         16,2%                                                   • Zu den Staatsbürgern aus europäischen Ländern zählen Türken.
                                              11,2%
                                                                     0,4%     Diese stellen mit 98.300 Personen die größte ausländische
                                                                              Bevölkerungsgruppe in der Region. Italiener sind mit 39.100
                                                                  0,2%
                                                                              Personen die zweitgrößte Ausländergruppe. Dies ist in Folge der
                                                                              Anwerbeabkommen aus den 50er und 60er Jahren ein bundesweit
     Deutsche Staatsangehörigkeit       Ausländische Staatsangehörigkeit      häufig vorkommendes Bild.
     Europa                             Asiaten
     Afrika                             Amerika                             • Zudem leben 34.000 Polen in der Region. Deren Zahl hat sich seit
     Sonstige                                                                 der EU-Osterweiterung mit der verbundenen Arbeitnehmer-
                                                                              freizügigkeit merklich erhöht.
                        Nordrhein-Westfalen
                                                                            • Asiatische Staatsbürger machen 3,4% an der lokalen Bevölkerung
                                                                              aus. Dieses Resultat ist wesentlich auf die zahlreichen Syrer
                                                                              (30.000) und Iraker (18.700) zurückzuführen, die Ende 2020 in
                                                        3,5%                  Köln/Bonn lebten.

       84,7%         15,3%                                       0,9%
                                            10,6%
                                                                 0,2%
                                                                 0,1%

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                    NRW.BANK                7
Regionale Schulabschlüsse im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                            1.4 Bevölkerungsstruktur

 Schulabgänger/-innen nach allgemeinbildendem Abschluss, Schuljahr 2020 (in %)

60                                                                               Erläuterungen
                                                                                • Im Schuljahr 2020 haben nur rund 4,1% der Schüler die Schule
50                                                                                ohne Abschluss verlassen. In keiner anderen Wirtschaftsregion war
                                                     44,4                         der Anteil noch geringer.
                                                            40,8
40                                                                              • Zudem ist der Anteil der Abiturienten mit 44,4% in Köln-Bonn am
                             35,3
                      33,3
                                                                                  höchsten (NRW: 40,8%). In der Stadt Bonn sind es sogar über die
30                                                                                Hälfte der Schüler, die eine allgemeine Hochschulreife erlangten.

                                                                                • Hauptschulabschlüsse sowie mittlere Reife kommen hingegen in der
20                                                                                Region seltener vor als im Landesdurchschnitt.
      14,0 14,7

10
                                        4,2 3,8                     4,1   5,4

 0
     Hauptschule   Fachoberschule     Fachhoch-    Hochschulreife     ohne
                   (mittlere Reife)   schulreife      (Abitur)      Abschluss

     Region Köln-Bonn        Nordrhein-Westfalen

 Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

 Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                      NRW.BANK               8
Regionale Berufsabschlüsse im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                             1.5 Bevölkerungsstruktur

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Arbeitsort nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss, Dezember 2020 (in %)

                                                                                    Erläuterungen
                                                                                  • In der Wirtschaftsregion Köln-Bonn besaßen im Juni 2020
70
                                                                                    23,2% der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen einen
                  58,2                                                              akademischen Abschluss aus. Die Akademikerquote war in NRW nur
60
                                                                                    noch in der Region Düsseldorf (26,5%) höher.
           51,8
50
                                                                                  • Dagegen ist der Anteil der Beschäftigten mit einem anerkannten
40                                                                                  Berufsabschluss, also duale Ausbildung bzw. Lehre, in der Region
                                                                                    Köln-Bonn geringer als im Landesdurchschnitt.
30
                                23,2
20                                     16,5
                                                  14,6 15,2
                                                                    10,4   10,1
10

 0
        mit anerkanntem        akademischer     ohne Abschluss      Ausbildung
        Berufsabschluss          Abschluss                          unbekannt

                         Region Köln-Bonn     Nordrhein-Westfalen

     Hinweis: Die Summen können von 100% abweichen, da bei einem Teil der
     Bevölkerung die Bildungsabschlüsse unbekannt sind.

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                        NRW.BANK                9
Regionale Haushaltsgrößen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                       1.6 Bevölkerungsstruktur

 Anteil der Haushalte im Jahr 2019 nach Personenanzahl (in %)

                                                                            Erläuterungen
50                                                                        • Die Haushalte in der Region Köln/Bonn sind im Schnitt leicht kleiner
                                                                            als in NRW insgesamt. 42,9% aller Haushalte werden lediglich von
       42,9
              41,0                                                          einer Person bewohnt (NRW: 41,0%).
40
                                                                          • Insbesondere in Köln (50,8%) und Bonn (47,3%) gibt es viele
                          32,5 33,7                                         Single-Haushalte. Beide Städte zeichnen sich durch mehrere
30                                                                          Hochschulen und einen hohen Anteil junger Erwachsener aus.

                                                                          • Große Haushalte ab 4 Personen kommen in der Region Köln/Bonn
20                                                                          selten vor. Sie machen 12,6% aus. In der Stadt Köln sind es
                                                                            lediglich 10,2%, in ländlicheren Gebieten wie dem Rhein-Sieg-Kreis
                                           12,0 12,2        12,6   13,1
                                                                            hingegen 15,1%. Dieses Stadt-Land-Gefälle ist bundesweit zu
10                                                                          beobachten.

 0
        1 Person         2 Personen       3 Personen        4 und mehr
                                                             Personen

                Region Köln-Bonn            Nordrhein-Westfalen

 Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

 Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                NRW.BANK               10
Inhalt

Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik
Regionale Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                                                                  2.1 Demografische Entwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1963 bis 2020 (absolut in Mio.)

                                                                                                                                                     Erläuterungen

3,30                                                                                                                                               • Die Bevölkerungsentwicklung Nordrhein-Westfalens und der Region
                                                                                                                                     3,203
                                                                                                                                                     Köln/Bonn verlief in der Vergangenheit phasenweise ähnlich, die
3,10                                                                                                                                                 Dynamik in der Wirtschaftsregion war jedoch ausgeprägter.
                                                                                                                                                   • Bis Ende der 60er Jahre waren die Geburtenraten in ganz NRW sehr
2,90
                                                                                                                                                     hoch und die Bevölkerung wuchs kräftig. Ab den 70er Jahren
2,70                                                                                                                                                 starben sowohl in NRW als auch in der Wirtschaftsregion mehr
                                                                                                                                                     Menschen als geboren wurden. Folglich sank die Bevölkerung in
2,50
                                                                                                                                                     NRW bis etwa Mitte der 80er Jahre.
              2,384
2,30                                                                                                                                               • In der Region Köln/Bonn hingegen gab es Ende der 70er bis Anfang
       1963
              1966
                     1969
                            1972
                                   1975
                                          1978
                                                 1981
                                                        1984
                                                               1987
                                                                      1990
                                                                             1993
                                                                                    1996
                                                                                           1999
                                                                                                  2002
                                                                                                         2005
                                                                                                                2008
                                                                                                                       2011
                                                                                                                              2014
                                                                                                                                     2017
                                                                                                                                            2020
                                                                                                                                                     der 80er Jahre zunächst ein Einwohnerplus. Dieses fiel im Rhein-
18,4                                                                                                                                                 Sieg-Kreis und der Stadt Bonn besonders stark aus und dürfte vor
                                                                                                  18,079                                             allem auf den Ausbau von Bundesbehörden zurückzuführen sein. Ab
                                                                                                                                 17,925
18,0
                                                                                                                                                     Anfang der 80er Jahre war der Trend wie in ganz NRW rückläufig.
17,6                                                                                                                                               • Neben einem Geburtenanstieg Ende der 80er Jahre sorgten Zuzüge
17,2                                                                                                                                                 für ein Bevölkerungswachstum, das in NRW bis Anfang der 2000er
                                                                                                                                                     Jahre anhielt. In Köln/Bonn war die Dynamik stärker und länger.
16,8
                                             16,674                                                                                                • Durch den Zensus im Jahr 2011 verloren sowohl NRW als auch die
16,4                                                                                                                                                 Region statistisch Einwohner. Seitdem wächst die Bevölkerung
              16,177
16,0                                                                                                                                                 weiter, auch getrieben durch Flüchtlinge.
                                                                                                                                                   • Im Jahr 2020 nahm die Bevölkerung in Köln-Bonn und in ganz NRW
                                                                                                                                                     leicht ab. Hintergrund waren die Reisebeschränkungen während der
          Hinweis: Brüche in der Zeitreihe durch neuen Zensus in den                                                                                 Corona-Pandemie, welche die Zuzüge deutlich reduzierten.
          Jahren 1987 und 2011                                                                                                                     • Insgesamt wuchs die regionale Bevölkerung seit dem Zensus 2011
                                                                                                                                                     um 139.300 Einwohner bzw. 4,6%; der höchste Zuwachs unter den
 Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen
                                                                                                                                                     neun Wirtschaftsräumen.
 Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                         NRW.BANK                12
Natürlicher Bevölkerungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                                                                                    2.2 Demografische Entwicklung

Anzahl Geburten und Sterbefälle von 1963 bis 2020 (absolut)

                                                                  Region Köln-Bonn                                                                                Erläuterungen
 50.000
                                                                                                                                                                • Nach der Babyboomer-Generation wurden ab Ende der 60er Jahre
 40.000                                                                                                                                                           sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in der Region zunehmend
                                                                                                                                                                  weniger Kinder geboren. Dies führte dazu, dass die Neugeborenen
 30.000
                                                                                                                                                                  nicht mehr ausreichten, um die Sterbefälle zu kompensieren.
 20.000                                                                                                                                                         • Diese Entwicklung wirkte sich auch negativ auf die Einwohnerzahl
                                                                                                                                                                  aus (siehe Kapitel 2.1).
 10.000
                                                                                                                                                                • Ende der 80er und Anfang der 90er gab es sowohl in der
      0                                                                                                                                                           Wirtschaftsregion als auch in NRW ein Zwischenhoch bei den
-10.000                                                                                                                                                           Geburten, da die große Kohorte der Babyboomer nun selbst zur
                                                                                                                                                                  „Elterngeneration“ wurde. In der Region Köln/Bonn blieb der
          1963
                 1966
                        1969
                               1972
                                          1975
                                                  1978
                                                          1981
                                                                  1984
                                                                         1987
                                                                                1990
                                                                                       1993
                                                                                              1996
                                                                                                     1999
                                                                                                            2002
                                                                                                                   2005
                                                                                                                          2008
                                                                                                                                 2011
                                                                                                                                         2014
                                                                                                                                                 2017
                                                                                                                                                         2020
                                                                                                                                                                  Bevölkerungssaldo bis zum Jahr 2001 positiv, in NRW kürzer.
                     Natürlicher Bevölkerungssaldo                                               Geburten                         Sterbefälle
                                                                                                                                                                • Vor dem Hintergrund der Kohortenstärke ist auch der zuletzt
                                                            Nordrhein-Westfalen
 350.000                                                                                                                                                          einsetzende Geburtenanstieg zu sehen. Die Kohorte, die ab Mitte
 300.000                                                                                                                                                          der 80er Jahre geboren wurde, erreicht zunehmend das typische

 250.000
                                                                                                                                                                  Alter, in dem Kinder gezeugt werden. Zudem bekommen Frauen
                                                                                                                                                                  tendenziell wieder mehr Kinder.
 200.000
 150.000                                                                                                                                                        • Dies wird u.a. mit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und
 100.000                                                                                                                                                          Beruf sowie einem soliden Wirtschaftswachstum begründet, das

  50.000
                                                                                                                                                                  gewisse Sicherheiten bei der Familienplanung gewährt.

          0                                                                                                                                                     • Allerdings liegen die Sterbefälle sowohl in der Region als auch in
 -50.000                                                                                                                                                          ganz NRW weiterhin über der Anzahl der Geburten.
-100.000                                                                                                                                                        • Innerhalb der Region weisen nur die zwei Städte Köln (+833) und
              1963
                     1966
                            1969
                                   1972
                                           1975
                                                   1978
                                                           1981
                                                                  1984
                                                                         1987
                                                                                1990
                                                                                       1993
                                                                                              1996
                                                                                                     1999
                                                                                                            2002
                                                                                                                   2005
                                                                                                                          2008
                                                                                                                                 2011
                                                                                                                                        2014
                                                                                                                                                2017
                                                                                                                                                        2020

                                                                                                                                                                  Bonn (+230) einen positiven natürlichen Bevölkerungssaldo aus.

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                                        NRW.BANK               13
Regionaler Wanderungssaldo im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                                                                                    2.3 Demografische Entwicklung

Fortzüge und Zuzüge über Kreisgrenzen von 2000 bis 2020 (absolut)

                                                     Region Köln-Bonn                                                                                           Erläuterungen
250.000
                                                                                                                                                              • Nordrhein-Westfalen gehört traditionell zu den Bundesländern, die
200.000
                                                                                                                                                                einen positiven Wanderungssaldo aufweisen. In den letzten
150.000                                                                                                                                                         Jahrzehnten zogen fast kontinuierlich mehr Personen in das
                                                                                                                                                                Bundesland als es Menschen verließen.
100.000
                                                                                                                                                              • Auch seit der Jahrtausendwende war der Wanderungssaldo zumeist
 50.000
                                                                                                                                                                positiv. Lediglich in den Jahren 2008 und 2009 verließen etwas
      0                                                                                                                                                         mehr Personen das Bundesland als zuzogen.

-50.000                                                                                                                                                       • In den Jahren 2014 und 2015 war Nordrhein-Westfalen von einem
                                                                                                                                                                außergewöhnlich starken Zuzug geprägt. Hintergrund ist die
           2000
                  2001
                         2002
                                2003
                                       2004
                                              2005
                                                     2006
                                                            2007
                                                                   2008
                                                                          2009
                                                                                 2010
                                                                                        2011
                                                                                               2012
                                                                                                      2013
                                                                                                             2014
                                                                                                                    2015
                                                                                                                           2016
                                                                                                                                  2017
                                                                                                                                         2018
                                                                                                                                                2019
                                                                                                                                                       2020
                                                                                                                                                                Zuwanderung von Menschen aus weltweiten Krisenregionen.
     Wanderungssaldo (außerhalb NRW)                                                     Wanderungssaldo (aus NRW)                                            • Im Jahr 2020 nahmen sowohl die Zu- als auch die Fortzüge
     Zuzüge                                                                              Fortzüge
     Binnenwanderung NRW                                                                                                                                        deutschlandweit stark ab. Dieser starke Rückgang fiel überwiegend
                                                     Nordrhein-Westfalen                                                                                        in den Zeitraum von März bis Dezember 2020, in dem weltweit
700.000
                                                                                                                                                                Reiseeinschränkungen durch die Corona-Pandemie existierten.
600.000
                                                                                                                                                                Zudem könnten wirtschaftliche Gründe eine geplante Zu- oder
500.000
                                                                                                                                                                Abwanderung verhindert oder verschoben haben.
400.000
                                                                                                                                                              • Die Region Köln-Bonn ist ebenfalls von starken Zuzügen geprägt.
300.000
                                                                                                                                                                Bis auf das Jahr 2020 (-1.083) war der Wanderungssaldo in den
200.000
                                                                                                                                                                vergangenen zwei Jahrzehnten immer positiv. Es fällt auf, dass vor
100.000
                                                                                                                                                                allem Menschen von außerhalb NRWs einwanderten.
      0
                                                                                                                                                              • Insgesamt lag das Wanderungsplus in der Region zwischen 2000
-100.000
                                                                                                                                                                und 2020 bei hohen 276.000 Personen. Allein die Stadt Köln konnte
           2000
                  2001
                         2002
                                2003
                                       2004
                                              2005
                                                     2006
                                                            2007
                                                                   2008
                                                                          2009
                                                                                 2010
                                                                                        2011
                                                                                               2012
                                                                                                      2013
                                                                                                             2014
                                                                                                                    2015
                                                                                                                           2016
                                                                                                                                  2017
                                                                                                                                         2018
                                                                                                                                                2019
                                                                                                                                                       2020

                                                                                                                                                                101.000 mehr Zuzüge als Fortzüge verbuchen.

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                                      NRW.BANK                 14
Bevölkerungsvorausberechnung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                                                                                     2.4 Demografische Entwicklung

       Bevölkerungsvorausberechnung von 2018 bis 2040, indexiert (2018 = 100) und Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung im
       Jahr 2018 und 2040 (in %)
                                                                                                                                                                          Erläuterungen
                                                 Bevölkerungsvorausberechnung
110                                                                                                                                                                     • Der Bevölkerungsanstieg in der Wirtschaftsregion wird sehr wahr-
                                                                                                                                                                          scheinlich andauern. Die aktuellen Vorausberechnungen weisen bis
105
                                                                                                                                                                          2040 auf 3,5 statt 3,2 Mio. Einwohner hin. Das Plus um 8,4% wäre
100                                                                                                                                                                       in keiner Wirtschaftsregion des Landes höher (NRW: +0,9%).
                                                                                                                                                                        • Dies betrifft Köln (+15,8%) und Bonn (+12,1%) in besonderem
 95
                                                                                                                                                                          Maße. Aber auch der Rhein-Erft-Kreis (+5,7%) sowie der Rhein-
 90                                                                                                                                                                       Sieg-Kreis (6,0%) dürften im Speckgürtel der Städte weiter wachsen.

 85                                                                                                                                                                     • Lediglich für den Oberbergischen Kreis ist bis 2040 ein spürbarer
                                                                                                                                                                          Bevölkerungsrückgang (-6,9%) zu erwarten, der jedoch etwas
 80                                                                                                                                                                       geringer ausfallen dürfte als noch 2015 vorausberechnet.
       2018
              2019
                     2020
                            2021
                                   2022
                                          2023
                                                 2024
                                                        2025
                                                               2026
                                                                      2027
                                                                             2028
                                                                                    2029
                                                                                           2030
                                                                                                  2031
                                                                                                         2032
                                                                                                                2033
                                                                                                                       2034
                                                                                                                              2035
                                                                                                                                     2036
                                                                                                                                            2037
                                                                                                                                                   2038
                                                                                                                                                          2039
                                                                                                                                                                 2040
                                                                                                                                                                        • Das regionale Erwerbspersonenpotenzial der 15- bis 64-Jährigen
              Region Köln-Bonn insgesamt                                                                 Nordrhein-Westfalen insgesamt                                    wird bis Anfang der 20er Jahre steigen. Erst danach ist der Trend
              15-bis 64-Jährige Region Köln-Bonn                                                         15-bis-64 Jährige Nordrhein-Westfalen                            negativ. Die zuletzt steigenden Geburten machen sich ab Mitte der
                                                                                                                                                                          30er Jahre positiv bemerkbar. Die demografischen Herausforderungen
                                   Veränderung des Arbeitskräftepotenzials
                                                                                                                                                                          fallen folglich geringer aus.
      80
                            66,2                          65,5                                                                                                          • Dennoch erreichen die zwischen 1955 und 1965 geborenen Baby-
                                                                                                     60,7                            58,9
      60                                                                                                                                                                  boomer allmählich das Rentenalter. Der Anteil der 15- bis 64-
                                                                                                                                                                          Jährigen sinkt von 66,2% auf 60,7%. Da die Bevölkerung insgesamt
      40                                                                                                                                                                  aber ansteigen dürfte, wird sich die Anzahl der Personen im
                                                                                                                                                                          erwerbsfähigen Alter bis 2040 nur um rund 10.000 verringern.
      20
                                                                                                                                                                        • In Köln und Bonn dürfte die Zahl an potentiellen Arbeitskräften
       0                                                                                                                                                                  sogar zunehmen, während der Oberbergische und der Rheinisch-
                                       2018                                                            2040                                                               Bergische Kreis mit einem schrumpfendem Arbeitskräfteangebot
                                   Region Köln-Bonn                                          Nordrhein-Westfalen
                                                                                                                                                                          konfrontiert sein dürften.
           Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

           Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                                     NRW.BANK                15
Inhalt

Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik
Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu NRW                                                                 3.1 Wirtschaftsstruktur

    Anteile der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in der Wirtschaftsregion und in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 (in %)

                            0,2                                       0,6                  Erläuterungen
    100                     3,4                                       4,6
                            3,6                                       2,1                • Die Region Köln/Bonn ist stark durch den tertiären Sektor geprägt.
     90
                            13,4           Produzierendes                                  Zuletzt entfielen 79,4% der Bruttowertschöpfung auf die Dienst-
                                              Gewerbe                20,1
     80                                                                                    leistungsbereiche. In der Hochschul- und Verwaltungsstadt Bonn
                                                                                           waren es sogar 94,6% - so viel wie in keiner anderen Teilregion.
     70
                            23,3
                                                                                         • Auch die Stadt Köln ist als Dienstleistungszentrum bekannt. Der
     60                                                              23,8
                                                                                           Anteil an der Bruttowertschöpfung betrug zuletzt 84,0%. Neben
     50                                                                                    zahlreichen Medienfirmen haben sich bedeutende Versicherungs-
                                                                                           dienstleister in der Messestadt niedergelassen.
     40                      28,2
                                           Dienstleistungs-           26,3               • Das Verarbeitende Gewerbe trägt 13,4% zur regionalen Bruttowert-
                                               sektor
     30                                                                                    schöpfung bei. Dies sind deutlich weniger als landesweit (20,1%).
     20                                                                                    Allerdings werden durch die aggregierte Betrachtung lokale
                            27,9                                                           Besonderheiten überdeckt. So steuert die Industrie in Leverkusen
     10                                                             22,5
                                                                                           (35,6%) und im Oberbergischen Kreis (34,3%) überdurchschnittlich
      0                                                                                    viel zur Wertschöpfung bei.
                     Region Köln-Bonn                       Nordrhein-Westfalen
                                                                                         • Der Rhein-Erft-Kreis ist Teil des Rheinischen Braunkohlerevieres.
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei                                                       Bergbau, Energie- und Wasserversorgung steuern dort 11,2% der
Baugewerbe                                                                                 Wertschöpfung bei. In keiner Teilregion ist der Anteil höher.

Bergbau, Energie und Wasserversorgung                                                    • Das Baugewerbe mit seinen zahlreichen Handwerksunternehmen ist
                                                                                           insbesondere für den Rheinisch-Bergischen Kreis (5,7%) sowie den
Verarbeitendes Gewerbe
                                                                                           Rhein-Sieg-Kreis (6,3%) von hoher Bedeutung.
Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit, Private Haushalte

Finanz- , Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikantion

    Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

    Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                             NRW.BANK                17
Regionale Beschäftigungsstruktur nach Branchen im Vergleich zu NRW                                                                                                                      3.2 Wirtschaftsstruktur

           Anzahl (absolut) und Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (in %) im Juni 2020 nach WZ-Klassifikation 2008

                 WZ-Klassifikation 2008                       Region                         WZ-Klassifikation 2008                    Region
                                                                                      Erbringung von freiberuflichen,
                                                                                      wissenschaftlichen und technischen
                                                                                                                                                        Erläuterungen
A       Land- und Forstwirtschaft, Fischerei                          3.836   M       Dienstleistungen                                    133.435
B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe                             184.332      N
                                                                                      Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen
                                                                                      Dienstleistungen                                      93.281    • Größte Branche in der Region ist das Gesundheits- und Sozialwesen.
                                                                                      Öffentliche Verwaltung, Verteidigung;
D       Energieversorgung                                             8.970   O       Sozialversicherung                                    78.598      Rund 194.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten
        Wasserversorgung; Abwasser- und
        Abfallentsorgung und Beseitigung von                                                                                                            dort, was einem Anteil von 14,8% entspricht.
E       Umweltverschmutzungen                                        10.064   P       Erziehung und Unterricht                             57.710
                                                                     54.449                                                               194.180
F       Baugewerbe
        Handel; Instandhaltung und Reparatur von
                                                                              Q       Gesundheits- und Sozialwesen
                                                                                      Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige
                                                                                                                                                      • Es folgt das Verarbeitende Gewerbe. Etwa 184.300 Personen finden
G       Kraftfahrzeugen                                          171.789      R; S    Dienstleistungen                                      57.356
                                                                                      Private Haushalte; Exterritoriale                                 in dem Wirtschaftszweig eine Arbeit. Anteilig sind dies 14,0% und
H       Verkehr und Lagerei                                          75.930   T; U    Organisationen                                        3.004
I       Gastgewerbe                                                  40.383   A-U Insgesamt*                                            1.312.863       damit deutlich weniger als im Landesvergleich (19,5%).
J       Information und Kommunikation                                79.669   A       Primärer Sektor                                       3.836
        Erbringung von Finanz- und                                                                                                                    • Im Handel arbeiten in der Region anteilig in etwa ähnlich viele
K       Versicherungsdienstleistungen                                53.546   B-F     Sekundärer Sektor                                   257.815
L       Grundstücks- und Wohnungswesen                               12.324   G-U Tertiärer Sektor                                      1.051.205       Beschäftigte wie im Landesdurchschnitt (rund 13%-14%).
*Gesamtsumme kann ungleich der Teilsummen sein. Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte
von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert.
                                                                                                                                                      • Die Branche Information und Kommunikation ist regional stark
Gleiches gilt, wenn eine Region oder ein Wirtschaftszweig 1 oder 2 Betriebe aufweist oder einer der Betriebe einen so hohen Beschäftigtenanteil auf
sich vereint, dass die Beschäftigtenzahl praktisch eine Einzelangabe über diesen Betrieb darstellt (Dominanzfall).                                      vertreten (6,1%; NRW: 3,3%). Hierunter fallen Rundfunk,
                                                                                                                                                        Fernsehen, Telekommunikation und Informationsdienstleister.
                         Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter
25                                                                                                                                                      Insbesondere in Bonn und Köln ist die Branchenkonzentration hoch.
                                                                                                                                                      • Gleiches gilt für Finanz- und Versicherungsdienstleister (4,1%,
20                                                                                                                                                      NRW: 2,9%), die allein in der Stadt Köln 37.500 Mitarbeiter
                                                                                                                                                        beschäftigen.
15                                                                                                                                                    • Auch die Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und
                                                                                                                                                        technischen Dienstleistungen spielt eine tragende Rolle. Dazu
10
                                                                                                                                                        gehören beispielhaft Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsberatungen,
                                                                                                                                                        Ingenieurbüros sowie die Werbung und Marktforschung.
    5
                                                                                                                                                      • Zu den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern gehören u.a. die
                                                                                                                                                        Arbeitnehmerüberlassung sowie Reinigungs- und Sicherheits-
    0
           A     B;C D            E       F        G    H        I      J         K      L      M       N        O      P         Q   R;S T;U           dienste. Dort fanden zuletzt 93.700 Personen eine sozial-
                                         Region Köln-Bonn                     Nordrhein-Westfalen                                                       versicherungspflichtige Beschäftigung.

            Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

            Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                   NRW.BANK                 18
Industrielle Branchenstruktur im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                         3.3 Wirtschaftsstruktur

      Anteil der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe nach WZ-Klassifikation 2008 im September 2020 (in %)

100                                                 33: Reparatur und Installation v. Maschinen      Erläuterungen
              5,3                    6,2            und Ausrüstung

              2,9
                                                    32: Herstellung von sonstigen Waren            • Die Hersteller von Metallerzeugnissen sind mit 169 Produzenten,
                                     3,7
 90           2,9
                                                    31: Herstellung von Möbeln                       die überwiegend im Oberbergischen Kreis und im Rhein-Sieg-Kreis
              3,0                    3,6
                                                                                                     fertigen, die größte Industriebranche der Region Köln-Bonn. Der
                                                    29/30: Herstellung von Kraftwagen und -
                                                    teilen, Fahrzeugbau                              Wirtschaftszweig stellt 14,0% aller Industriebetriebe. Dies sind aber
 80           14,6                   13,3           28: Maschinenbau
                                                                                                     deutlich weniger als in ganz NRW (21,1%).
                                                    27: Herstellung v. elektrischer Ausrüstung
                                                                                                   • Die Maschinenbauer bilden mit 161 Betrieben die zahlenmäßig
 70           4,7                    5,5
                                                    26: Herstellung v. DV-Geräten,                   zweitgrößte Industriebranche der Region, was einen Anteil von
              3,3                                   elektronischen und optischen Erzeugnissen
                                     4,9
                                                    25: Herstellung v. Metallerzeugnissen
                                                                                                     13,3% ergibt. Hierzu gehören u.a. Produzenten für Werkzeuge und
 60                                                                                                  Industrieroboter oder Motorenhersteller.
                                                    24: Metallerzeugung und Metallbearbeitung

              21,1
                                     14,0                                                          • Von Bedeutung für die Region Köln-Bonn ist auch die chemische
                                                    23: Herstellung von Glas, -waren, Keramik,
 50                                                 Verarbeitung v. Steinen und Erden                Industrie. Mehrere Großkonzerne und Mittelständler haben hier
                                     2,6            22: Herstellung v. Gummi- und
                                                    Kunststoffwaren
                                                                                                     ihren Unternehmenssitz.
                                     5,4
 40           4,3                                   21: Herstellung v. pharmazeutischen            • Aber auch die Automobilindustrie ist für die Region prägend.
                                                    Erzeugnissen

              5,6                                   20: Herstellung v. chemischen Erzeugnissen       Beispielsweise befindet sich die europäische Ford-Zentrale in Köln.
                                     10,4
                                                                                                   • Des weiteren sind die Nahrungs- und Getränkeindustrie sowie die
 30                                                 19: Kokerei und Mineralölverarbeitung
              7,5
                                                                                                     Gummi- und Kunststoffwarenhersteller wichtige Branchen für die
                                                    18: Herstellung von Druckerzeugnissen,
                                     6,9
              4,4                                   Vervielfältigung v. Ton-, Bild-, Datenträger     Region Köln-Bonn.
 20                                                 17: Herstelllung v. Papier, Pappe und
              2,8                    3,6            Waren daraus

              2,1                                   16: Herstellung v. Holz-, Flecht-, Korb- und
              2,3                                   Korkwaren (ohne Möbel)
 10                                                 15: Herstellung von Leder, Lederwaren und
                                                    Schuhen
              10,3                   11,8
                                                    13/14: Textil und Bekleidung

  0
                                                    10-12: Nahrung, Getränke, Tabakwaren
      Nordrhein-Westfalen     Region Köln-Bonn

      Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

      Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                     NRW.BANK                19
Bruttoinlandsprodukt und Kaufkraft im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                    3.4 Wirtschaftsstruktur

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner/Arbeitsstunde im Jahr 2019 (in €) und Kaufkraft je Einwohner/Haushalt im Jahr 2020 (Index, NRW = 100)

          BIP je Einwohner                   BIP je Arbeitsstunde            Erläuterungen
70.000                                70
                                                                            • Das BIP pro Kopf ist ein wichtiger Wohlstandsindikator. Demnach
60.000                                65                                      sind die Menschen in Köln/Bonn weitaus wohlhabender als in ganz
             48.146                             61,5                          Nordrhein-Westfalen.
50.000
                        39.995        60
                                                                            • Das BIP pro Kopf fällt dabei in den Teilgebieten der Region sehr
40.000
                                                             54,9             unterschiedlich aus. Die Städte Bonn (82.000 €) und Köln (61.000 €)
                                      55
30.000                                                                        weisen nach Düsseldorf das höchste BIP pro Kopf in NRW auf. Im
                                      50                                      Rheinisch-Bergischen Kreis (29.000 €) und dem Rhein-Sieg Kreis
20.000
                                      45
                                                                              (28.000 €) ist der Wohlstand hingegen gering.
10.000
                                                                            • Pendler erbringen ihre Wirtschaftsleistung statistisch betrachtet am
    0                                 40                                      Arbeitsort. Da viele der Kreisbewohner ihre Arbeit in Bonn und Köln
                                                                              verrichten, ist der Indikator verzerrt. Aussagekräftiger ist die
                Region Köln-Bonn       Nordrhein-Westfalen
                                                                              Kaufkraft.

         Kaufkraft je Einwohner              Kaufkraft je Haushalt          • Das BIP je Arbeitsstunde ist eine Maßzahl für die Produktivität.
  150                                150                                      Demnach ist die Produktivität in der Region ebenfalls deutlicher
                                                                              höher als im Landesdurchschnitt.
  125                                125
               108                               106                        • Neben dem BIP ist auch die Kaufkraft ein wichtiger Indikator zur
                         100                                  100
  100                                100                                      Abschätzung des Wohlstandes einer Region. Diese stellt die Summe
                                                                              aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung bezogen auf den Wohnort dar.
   75                                 75
                                                                              Neben dem Nettoeinkommen werden auch Kapitaleinkünfte und

   50                                 50
                                                                              staatliche Transfers hinzugerechnet.
                                                                            • Die Kaufkraft in Köln/Bonn liegt über dem Durchschnitt des Bundes-
   25                                 25                                      landes. Dies gilt sowohl je Einwohner als auch je Haushalt. Lediglich
    0                                                                         in der Wirtschaftsregion Düsseldorf ist die Kaufkraft höher.
                                       0

Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; GfK; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                     NRW.BANK                  20
Beschäftigung nach Geschlecht und Arbeitsumfang im Vergleich zu NRW                                                           3.5 Wirtschaftsstruktur

 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Geschlecht sowie Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Juni 2019 (beides in %)

                            Beschäftigungsquoten                                 Erläuterungen
80                                                                             • Die Beschäftigungsquote ist ein Schlüsselindikator zur Beurteilung
                                            61,7             62,9                des Beschäftigungsstandes in einer Region. Als Grundlage werden
60          54,0             53,6                                                nur die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten
                                                                                 im Alter von 15 bis unter 65 Jahren zugrunde gelegt.
40
                                                                               • Die Beschäftigungsquoten in der Region Köln-Bonn liegen für beide
20                                                                               Geschlechter in etwa auf dem Niveau des gesamten Bundeslandes.
                                                                                 Männer gehen weiterhin deutlich häufiger einer Beschäftigung nach
 0                                                                               als Frauen, dies gilt für sämtliche Wirtschaftsregionen.
                   Frauen                           Männer

           Region Köln-Bonn              Nordrhein-Westfalen
                                                                               • Der Anteil der in Teilzeit beschäftigten Arbeitnehmer liegt in der
                      Anteil Teilzeitbeschäftigte                                Region Köln/Bonn bei den Frauen mit 46,4% unter dem
60                                                                               Durchschnitt des Bundeslandes (48,0%). Bei Männern hingegen
                            48,0                                                 liegt der Anteil leicht höher (14,5%, NRW: 11,8%).
           46,4

40

20                                          14,5
                                                             11,8

 0
                   Frauen                          Männer
 Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

 Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                       NRW.BANK                 21
Inhalt

Einführung

1. Bevölkerungsstruktur

2. Demografische Entwicklung

3. Wirtschaftsstruktur

4. Wirtschaftliche Dynamik
Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                    4.1 Wirtschaftliche Dynamik

  Bruttoinlandsprodukt je Einwohner von 2009 bis 2019 (2009=100 sowie Wachstumsraten in %)

                       Bruttoinlandsprodukt je Einwohner                                 Erläuterungen
140,0
                                                                                       • Im Zuge der Finanz- und Bankenkrise kam es im Jahr 2009 zu einem
130,0                                                                                    Konjunktureinbruch, der in der Region Köln-Bonn aufgrund der
                                                                                         schwachen Stellung des Verarbeitendem Gewerbes aber nicht ganz
120,0                                                                                    so stark ausfiel wie im Landesdurchschnitt.
                                                                                       • Dies dürfte auch dazu beigetragen haben, dass die Wachstumsraten
110,0
                                                                                         in den Jahren 2010 und 2011 geringer ausfielen. Der Nachholeffekt,
100,0
                                                                                         der durch eine stärkere Auslastung ungenutzter Kapazitäten ent-
                                                                                         stand, wirkte sich in der Region Köln/Bonn schwächer aus.
 90,0                                                                                  • In den Folgejahren lagen die Zuwachsraten der Wirtschaftsregion
         2009   2010   2011   2012   2013   2014    2015   2016   2017   2018   2019
                                                                                         und vom ganzen Land nahe beieinander. Im Jahr 2015 jedoch war
                       Region Köln-Bonn            Nordrhein-Westfalen                   der Zuwachs in Köln/Bonn mit 4,6% mehr als doppelt so hoch, was
                                Wachstumsraten                                           auf ein dynamisches Verarbeitendes Gewerbe zurückzuführen war.
    5
                                                                                       • In einer Zehn-Jahresbetrachtung lag der Anstieg mit 29,3% leicht
    4
                                                                                         unter dem NRW-Schnitt von 30,6%.
    3
    2
    1
    0
    -1
    -2
    -3
    -4
         2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

  Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

  Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                            NRW.BANK              23
Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                       4.2 Wirtschaftliche Dynamik

    Veränderung der Bruttowertschöpfung von 2010 zu 2019 nach Wirtschaftsbereichen (in %)

     80                                                                                                    Erläuterungen
                     69,6
                                                                                                         • Zwischen 2009 und 2018 legte besonders das regionale Bau-
                                                                  63,5
                                                                                                           gewerbe stark zu. Die Bruttowertschöpfung wuchs um 69,6% und
     60
                                                                                                           damit stärker als in NRW als Ganzes.
              46,6                                  42,9                                                 • Die Bruttowertschöpfung bei den Dienstleistungssektoren nahm
                                          37,9                                                    39,8     durchweg etwas stärker zu wie in ganz NRW.
     40                                                                             35,9
                                   33,8                    27,9                            27,9
                                             29,2                            29,6
                                   18,1
     20
                            19,7
                                                                             14,6
                                                                         13,6

      0

    -20
                      Region Köln-Bonn                            Nordrhein-Westfalen

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Baugewerbe

Bergbau, Energie und Wasserversorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit, Private Haushalte

Finanz- , Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikantion

gesamte Bruttowertschöpfung
     Daten: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

     Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                           NRW.BANK              24
Entwicklung der Industrieumsätze im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                             4.3 Wirtschaftliche Dynamik

Wachstumsraten der Umsätze im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe (in %) sowie Entwicklung der In- und Auslandsumsätze (2009 = 100)

              Wachstumsraten der Industrieumsätze                         Erläuterungen
 25
                                                                        • Regionale Daten zur Bruttowertschöpfung stehen lediglich mit
 20
                                                                           einem größeren Zeitversatz zur Verfügung (siehe 4.2). Daten zu den
 15
                                                                           Industrieumsätzen werden hingegen deutlich früher veröffentlicht.
 10
                                                                           Dementsprechend kann für diesen Wirtschaftszweig eine aktuellere
  5
                                                                           Bestandsaufnahme vorgenommen werden.
  0
                                                                        • Nach dem Aufholprozess in den Jahren 2010 und 2011 entwickelten
 -5
                                                                           sich die Industrieumsätze in Nordrhein-Westfalen rückläufig. Vor
-10
                                                                           allem im Inland fiel die Entwicklung schwach aus, wodurch die
-15
                                                                           Wachstumsraten von 2012 bis 2016 negativ waren.
-20
      2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020            • Die 2017 einsetzende weltkonjunkturelle Belebung wirkte sich auch
                  Nordrhein-Westfalen     Region Köln-Bonn                 positiv auf die NRW-Industrie aus. Das Wachstum war mit 5,5%
                                                                           kräftig und kam sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.
                    Inlands- und Auslandsumsätze
130                                                                     • In der Region Köln/Bonn war der Verlauf ähnlich. Anders als im
120                                                                        Bundesland konnten die Industrieumsätze in den Jahren 2013 und
                                                                           2016 jedoch gesteigert werden. Dafür verliefen die Jahre 2014 und
110
                                                                           2015 etwas unterdurchschnittlich.
100
                                                                        • Die Corona-Pandemie ließ die Umsätze in der Industrie im Jahr 2020
 90
                                                                           deutlich einbrechen. In der Region Köln-Bonn lag der Rückgang mit
 80                                                                        -13,6% noch über dem NRW-Wert (-8,6%). Vor allem die
 70                                                                        Nachfrage aus dem Ausland entwickelte sich schlecht.
 60
      2010 2011   2012 2013 2014 2015    2016 2017 2018 2019 2020
          Region Inlandsumsätze               Region Auslandsumsätze
          NRW Inlandsumsätze                  NRW Auslandsumsätze
Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                NRW.BANK                 25
Regionale Beschäftigungsentwicklung nach Branchen im Vergleich zu NRW                                                                                                                     4.4 Wirtschaftsstruktur

           Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2009 und Juni 2020 nach WZ-Klassifikation 2008 (absolut und in %)

                                                       Veränderung                                                              Veränderung
               WZ-Klassifikation 2008                  2009 bis 2020                     WZ-Klassifikation 2008                 2009 bis 2020           Erläuterungen
                                                          Region                                                                   Region
                                                                                    Erbringung von freiberuflichen,
                                                                                    wissenschaftlichen und technischen                                • Insgesamt gab es in der Region Köln/Bonn im Sommer 2020 mit
A       Land- und Forstwirtschaft, Fischerei                           763   M      Dienstleistungen                                        52.154
B; C Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe                                 5.002   N
                                                                                    Erbringung von sonstigen
                                                                                    wirtschaftlichen Dienstleistungen                       23.159      1,31 Mio. rund 232.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
                                                                                    Öffentliche Verwaltung, Verteidigung;
D       Energieversorgung                                             -652   O      Sozialversicherung                                      13.306      mehr als zehn Jahre zuvor. Dieser prozentuale Zuwachs um 23,2%
        Wasserversorgung; Abwasser- und
        Abfallentsorgung und Beseitigung von                                                                                                            lag über dem landesweiten Plus von 20,0%.
E       Umweltverschmutzungen                                        2.461   P      Erziehung und Unterricht                                16.985
F       Baugewerbe                                                   6.866   Q      Gesundheits- und Sozialwesen                            60.339    • Der Beschäftigungsaufbau der letzten Jahre erfolgte sowohl in NRW
        Handel; Instandhaltung und Reparatur von                                    Kunst, Unterhaltung; Erholung; Sonstige
G       Kraftfahrzeugen                                            15.839    R; S   Dienstleistungen                                         4.881
                                                                                    Private Haushalte; Exterritoriale                                   als auch in Köln/Bonn zum größten Teil bei den Dienstleistern.
H       Verkehr und Lagerei                                        19.712    T; U   Organisationen                                            670
I       Gastgewerbe                                                 7.585     A-U Insgesamt*                                              247.052     • Den größten Beschäftigungsaufbau in der Region (+60.000 Stellen)
J       Information und Kommunikation                              19.165     A     Primärer Sektor                                           763
        Erbringung von Finanz- und                                                                                                                      gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, was einen Anstieg um
K       Versicherungsdienstleistungen                               -5.040    B-F   Sekundärer Sektor                                      13.677
L       Grundstücks- und Wohnungswesen                               3.857    G-U Tertiärer Sektor                                        232.612       45,1% bedeutet. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund einer
*Gesamtsumme kann ungleich der Teilsummen sein. Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte                   alternden Gesellschaft sowie dem Kita-Ausbau zu sehen.
von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert.
Gleiches gilt, wenn eine Region oder ein Wirtschaftszweig 1 oder 2 Betriebe aufweist oder einer der Betriebe einen so hohen Beschäftigtenanteil auf
sich vereint, dass die Beschäftigtenzahl praktisch eine Einzelangabe über diesen Betrieb darstellt (Dominanzfall).
                                                                                                                                                      • In den vergangenen Jahren fanden zudem immer mehr Menschen in
                            Prozentuale Veränderung 2009 bis 2020 in %                                                                                  den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienst-
70
                                                                                                                                                        leistungen eine Arbeit. Die Zahl der Beschäftigten in der Region
60                                                                                                                                                      stieg um 52.100, was einer Zunahme um 64,0% entspricht.
50
                                                                                                                                                      • Bei der Branche der Finanz- und Versicherungsdienstleister war in
40
                                                                                                                                                        den letzten Jahren dagegen ein Arbeitsplatzabbau von rund 5.000
30                                                                                                                                                      Stellen festzustellen, der bis zuletzt anhielt und in erster Linie die
20                                                                                                                                                      Stadt Köln betraf. Auch bei den Energieversorgern gingen rund 650
10                                                                                                                                                      Arbeitsplätze verloren, vor allem im Rhein-Erft-Kreis.
    0
                                                                                                                                                      • Im Zuge der Corona-Pandemie sank die Beschäftigung in der
-10                                                                                                                                                     Region das erste mal seit zehn Jahren (-5.500 Stellen). Betroffen war
-20                                                                                                                                                     vor allem das Verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe sowie die
                                                                                                                                                        sonstigen wirtschaftlichen Dienstleister (Viermietung, Leasing,
                                 Region Köln-Bonn                       Nordrhein-Westfalen
                                                                                                                                                        Messe und Veranstaltungen, etc.).
            Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

            Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                                                                                    NRW.BANK                 26
Entwicklung der regionalen Arbeitslosenquote im Vergleich zu NRW                                                           4.5 Wirtschaftliche Dynamik

Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbsfähigen (Jahresdurchschnitt in %) sowie gemeldete Arbeitsstellen (je 1.000 Einwohner, im Juni)

                               Arbeitslosenquote                                    Erläuterungen
10
                                                                                  • Die Arbeitslosenquote ging sowohl in der Region Köln-Bonn als
 8                                                                                  auch in Nordrhein-Westfalen seit der Finanz- und Bankenkrise im
                                                                                    Jahr 2009 spürbar und nahezu kontinuierlich zurück.
 6
                                                                                  • Im Jahr 2010 lag die Quote in der Wirtschaftsregion noch bei 8,0%,
 4                                                                                  landesweit bei 8,7%. Bis Juni 2019 war ein Rückgang auf
                                                                                    rekordniedrige 6,3% bzw. 6,5% zu verzeichnen. Auch die
 2                                                                                  Langzeitarbeitslosigkeit konnte deutlich reduziert werden.
                                                                                  • Im Zuge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen
 0
         2010   2011 2012     2013   2014   2015 2016 2017   2018   2019   2020     Beschränkungen für die Wirtschaft ist die Arbeitslosigkeit erstmals
                Region ALQ                      Region LAQ                          seit Jahren wieder angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren im
                NRW ALQ                        NRW LAQ                              Jahr 2020 in der Region knapp 21.000 Menschen zusätzlich
                                                                                    arbeitslos gemeldet. Die Quote stieg auf 7,5%.
                             Gemeldete Arbeitsstellen                             • Die gesunkene Arbeitslosenquote zwischen 2010 und 2019 ging
 10
                                                                                    sowohl mit einem kräftigen Beschäftigungsanstieg (siehe 4.4) als
     8                                                                              auch mit einer erhöhten Zahl gemeldeter Arbeitsstellen einher, die
                                                                                    als Indikator für die Arbeitskräftenachfrage angesehen werden kann.
     6                                                                              Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in der Region meldeten
                                                                                    Unternehmen in den letzten Jahren zunehmend mehr Stellen.
     4
                                                                                  • Aber auch bei den freien Stellen hat die Corona-Krise ihre Spuren
     2                                                                              hinterlassen. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Unternehmen
                                                                                    in der Region rund ein Drittel weniger freie Stellen. Im Zuge der
     0
          2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021                    jüngsten Konjunkturerholung meldeten die Unternehmen aber
                                                                                    wieder deutlich mehr Vakanzen.
                  Region Köln-Bonn                Nordrhein-Westfalen

Daten: Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                          NRW.BANK               27
Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                          4.6 Wirtschaftliche Dynamik

  Anzahl der Betriebsgründungen/ -aufgaben und sonstige Neugründungen/Stilllegungen je 10.000 Einwohner von 18 bis 64 Jahren, 2009 bis 2020

                         Gründungen je Einwohner                                         Erläuterungen
140                                                                             50,0
                                                                                       • Die Corona-Pandemie hat die Gründungstätigkeit deutschlandweit
120
                                                                                40,0     gebremst. Davon waren sowohl Betriebsgründungen als auch
100
                                                                                         sonstige Neugründungen (Kleingewerbe, Nebenerwerb) betroffen.
 80                                                                             30,0
                                                                                       • Bei den Betriebsschließungen lässt sich ebenso ein starker Einbruch
 60                                                                             20,0     feststellen. Offenbar führte der Lockdown nicht zu einer verstärkten
 40                                                                                      Aufgabe von Firmen. Hintergrund dürften die umfangreichen Staats-
                                                                                10,0
 20                                                                                      Hilfen sein. Zudem wurde die Insolvenzanzeigepflicht ausgesetzt,
  0                                                                             0,0      wodurch selbst überschuldete Betriebe weiter bestehen konnten.
      2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020                      • Die gewerbliche Gründungsneigung in der Region Köln-Bonn liegt
            Betriebsgründungen/-aufgaben in der Region (rechte Skala)                    seit einigen Jahren spürbar über dem Landesdurchschnitt. Im Jahr
            Betriebsgründungen/-aufgaben in NRW (rechte Skala)
            Sonstige Neugründungen/ Stilllegungen in der Region (links Skala)            2020 gab es 24,7 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner im Alter
            Sonstige Neugründungen/ Stilllegungen in NRW (linke Skala)                   von 18 bis 64 Jahren (NRW: 21,4 Gründungen). Nur noch in der
                                                                                         Region Düsseldorf ist die Gründungsdynamik höher.
                        Schließungen je Einwohner
120                                                                             50,0 • Insbesondere in der Stadt Köln kommt der Gang in die Selbständig-
                                                                                         keit häufig vor (34,5 Gründungen). Unterdurchschnittlich ist die
100
                                                                                40,0     Gründungsneigung hingegen im Oberbergischen und im Rheinisch-
 80                                                                                      Bergischen Kreis.
                                                                                30,0
                                                                                       • Betriebsaufgaben wiederum kommen in der Region weniger häufig
 60
                                                                                         vor. Das Gründungsgeschehen ist in der Region Köln/Bonn damit
                                                                                20,0
 40                                                                                      sehr ergiebig. Es werden weitaus mehr Betriebe gegründet als
                                                                                10,0     aufgegeben. Im Jahr 2020 waren es 5.000 Betriebsgründungen,
 20
                                                                                         denen rund 3.000 Aufgaben gegenüber standen.
  0                                                                             0,0    • Zu erwähnen ist, dass mit den dargestellten Daten lediglich
      2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
                                                                                         Aussagen über gewerbliche Gründungen, nicht jedoch über
  Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen
                                                                                         Gründungen in den freien Berufen getroffen werden können.
  Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                             NRW.BANK               28
Branchenbezogene Gründungsneigung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                4.7 Wirtschaftliche Dynamik

  Anzahl der Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner von 18 bis 64 Jahren nach Branchen, im Jahr 2020

                                                                                Erläuterungen
               Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
                                                                              • Die Gründungsneigung in der Region Köln-Bonn weist zwischen
   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
                                                                                den einzelnen Branchen erhebliche Unterschiede auf. Dies ist je-
                          Verarbeitendes Gewerbe
                                                                                doch kein regionales Phänomen, sondern landesweit zu beobachten.
                            Wasserversorgung u.ä.
                                                                              • Die Corona-Pandemie führte vor allem im Gastgewerbe (-19%), im
                                Energieversorgung                               Baugewerbe (-25%) sowie bei den Unterhaltungsbranchen (-19%)
                                      Baugewerbe                                zu einem landesweiten Rückgang der Gründungen. Im Gesundheits-

     Handel, Instandhaltung und Reparatur von KfZ
                                                                                wesen und in der Branche Erziehung und Unterricht wurde im
                                                                                Jahresvergleich hingegen vermehrt gegründet.
                              Verkehr und Lagerei
                                                                              • Die Gründungsneigung im Handel ist sowohl in der Region als auch
                                      Gastgewerbe
                                                                                in ganz NRW am höchsten. 2020 kamen auf 10.000 Einwohner im
                   Information und Kommunikation
                                                                                Alter von 18 bis 64 Jahren 6,3 Betriebsgründungen.
        Finanz- und Versicherungsdienstleistungen                             • In Köln-Bonn ist ferner die Dynamik im Baugewerbe sehr hoch. Mit
                Grundstücks- und Wohnungswesen                                  rund 2,3 Betriebsgründungen auf 10.000 Einwohner liegt die Region
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische DL                             deutlich über dem Landesdurchschnitt (2,1).

          Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen                           • Auch die Branche Information und Kommunikation entwickelt sich
                                                                                in der Region sehr dynamisch (vgl. 4.5). Dies wird auch an der
        Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung
                                                                                überdurchschnittlich hohen Gründungsdynamik deutlich.
                         Erziehung und Unterricht
                                                                              • Die Region ist größtenteils urban geprägt. Agglomerationseffekte,
                     Gesundheits- und Sozialwesen
                                                                                wie die Nähe zu Kunden und Lieferanten, wirken so stärker und
                 Kunst, Unterhaltung und Erholung                               begünstigen den Gang in die Selbstständigkeit. Gleichzeitig sind
        Erbringung von sonstigen Dienstleistungen                               Personen im gründungstypischen Alter von 30 bis Mitte 40 weit
                                                                                überdurchschnittlich vertreten.
                                                      0    2      4   6   8
                Nordrhein-Westfalen            Region Köln-Bonn

  Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

  Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                   NRW.BANK                  29
Art der Gründungen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                        4.8 Wirtschaftliche Dynamik

     Anteil der Betriebsgründungen nach Beschäftigtengrößenklassen im Jahr 2020 (in %)

                                                                                            Erläuterungen
70                                                                                        • Typischerweise handelt es sich bei einem Großteil der Gründungen
               66,3
                                                                                            um Solo-Selbstständige ohne Beschäftigte. Dies ist in der Region
        58,1
60                                                                                          Köln-Bonn nicht anders. Im Jahr 2020 erfolgten 58,1% aller
                                                                                            Betriebsgründungen im gewerblichen Bereich ohne Beschäftigte.
50                                                                                          Der Anteil ist etwas geringer als in ganz NRW.
                                                                                          • In den vergangenen Jahren lag der Anteil jeweils noch gut zehn
40
                                                                                            Prozentpunkte höher. Offenbar führte die Corona-Pandemie vor
                                                                                            allem bei Solo-Selbständigen zu einem Rückgang an Gründungen.
30
                                                                                          • Es handelt sich grundsätzlich nur bei einem kleinen Teil der
                         17,4                                                               Gründungen um Betriebsgründungen. Die deutlich häufiger
20
                                12,3      15,5                                              auftretenden sonstigen Neugründungen im Nebenerwerb und
                                                 13,4
                                                                                            Kleingewerbe sind per Definition Gründungen von Solo-
10
                                                           4,8   4,4          4,2   3,6     Selbständigen (vgl. 4.6).
 0
          ohne         1 Beschäftigter     2 bis 4          5 bis 9      10 und mehr
       Beschäftigte                      Beschäftigte     Beschäftigte   Beschäftigte

                      Region Köln-Bonn                  Nordrhein-Westfalen

     Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

     Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                             NRW.BANK               30
Forschung und Entwicklung im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                        4.9 Wirtschaftliche Dynamik

Anteil der internen F&E-Aufwendungen der Wirtschaft an der Bruttowertschöpfung (in %) sowie F&E-Vollzeitäquivalente je 1.000 Erwerbstätige in
den Jahren 2007 bis 2019
                                                                              Erläuterungen
                F&E-Aufwendungen der Wirtschaft
                                                                           • Die F&E-Ausgaben der regionalen Unternehmen liegen seit Jahren
 1,6
                                                                              fast kontinuierlich leicht unter dem Landesdurchschnitt. Sie
 1,4                                                                          machten im Jahr 2019 in Köln/Bonn rund 1,3% der gesamten
 1,2                                                                          Bruttowertschöpfung aus (NRW: 1,4%).
 1,0                                                                       • Zwar stiegen die regionalen F&E-Ausgaben zwischen 2005 bis 2017
 0,8                                                                          von 1,15 Mrd. auf 1,83 Mrd. €, in nahezu gleichem Maße stieg aber
 0,6                                                                          auch die Bruttowertschöpfung. Eine signifikant zunehmende
 0,4                                                                          Bedeutung der F&E-Aufwendungen ist damit nicht festzustellen.
 0,2                                                                       • Die stärksten F&E-Aufwendungen wurden zuletzt in Leverkusen
 0,0                                                                          (3,6%) getätigt. Besonders gering waren die Ausgaben im Rhein-
        2007     2009      2011      2013     2015      2017    2019
                                                                              Erft-Kreis (0,7%).
               Region Köln-Bonn       Nordrhein-Westfalen

                                                                           • Beim F&E-Personal ist ein positiver Trend erkennbar. Im Jahr 2007
                     F&E-Personal der Wirtschaft
  8                                                                           waren 5,3 von 1.000 Erwerbstätigen in der Region für F&E-Auf-
  7                                                                           gaben zuständig. 2019 kamen auf 1.000 Erwerbstätige bereits 7,5
  6                                                                           Vollzeitäquivalente. Dies waren etwas mehr als die landesweiten 6,6.

  5                                                                        • In absoluten Zahlen bedeutet dies statt 8.500 im Jahr 2005 nun
  4                                                                           13.700 Vollzeitäquivalente, die sich mit Forschung und Entwicklung
  3                                                                           beschäftigen.

  2                                                                        • Vor allem in Köln sowie im Rheinisch-Bergischen Kreis arbeiteten
  1                                                                           2019 deutlich mehr Personen im F&E-Bereich als noch 2007.

  0
       2007      2009      2011      2013     2015      2017    2019

Daten: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“; eigene Berechnungen

Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                    NRW.BANK                31
Patentanmeldungen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen                                                                 4.10 Wirtschaftliche Dynamik

 Patentanmeldungen in Deutschland ansässiger Erstanmelder (je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte), im Jahr 2014 bis 2018

                                                                                 Erläuterungen
150                                                                            • Patente gelten als aussagekräftige Kennzahl für die Innovationskraft
                                                                                 einer Wirtschaftsregion.

125                                                                            • In Nordrhein-Westfalen insgesamt gab es 120,9 Patentanmeldungen

                                                                       120,9
                                                                                 je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2018.
           115,6           117,0
                                                          112,7   111,7        • Insgesamt entfallen damit ca. 15% der in der Bundesrepublik
100                                         108,7
      104,3                                           103,3                      Deutschland angemeldeten Patente auf Nordrhein-Westfalen.
                                     99,9
                    96,4
                                                                                 Unangefochtene Spitzenreiter sind weiterhin die Bundesländer
 75                                                                              Bayern (33%) und Baden-Württemberg (30%).
                                                                               • Die Patentintensität ist in der Region Köln/Bonn mit 111,7
 50                                                                              Anmeldungen je 100.000 Beschäftigten etwas unterdurchschnittlich.
                                                                               • Die Unterschiede innerhalb der Wirtschaftsregion sind allerdings
                                                                                 ausgeprägt. Vor allem die Stadt Leverkusen ragt mit 638 Patenten
 25
                                                                                 heraus. Hintergrund ist die dortige Stärke des Verarbeitenden
                                                                                 Gewerbes.
  0
         2014            2015          2016             2017        2018
                                                                               • Zu erwähnen ist, dass lediglich die Patentanzahl analysiert wird.
                                                                                 Über die Qualität der Patente kann keine Aussage getroffen werden.
      Region Köln-Bonn          Nordrhein-Westfalen

  Daten: Depatisnet, 2018 / Bundesagentur für Arbeit; Berechnungen vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln

  Wirtschaftsregion Region Köln-Bonn                                                                                     NRW.BANK                32
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Kartengrundlage: GfK-Geomarketing

                                                                                        NRW.BANK   33
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