Romanische Forschungen 131 (2019) - (segue traduzione) - Salerno Editrice

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Romanische Forschungen 131 (2019)

           (segue traduzione)
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Dante Alighieri: La Divina Commedia . A cura di Enrico Malato . Roma: Salerno Editrice
2018, LII + 1030 S . (I diamanti)
Dizionario della Divina Commedia . A cura di Enrico Malato . Roma: Salerno Editrice 2018,
XXIII + 1098 S . (I diamanti)

Diese neue Ausgabe der Göttlichen Komödie ist ein Meilenstein, den man übersehen könnte:
Ein weinroter Schuber aus Karton enthält zwei weinrote Bände im Format DIN-A7, die
 den Kenner unmittelbar an die alten Miniaturausgaben der Verlage Gaspero Barbèra oder
Ulrico Hoepli erinnern . Die bei Salerno Editrice erschienene Ausgabe stellt allerdings
 etwas anderes dar, denn sie ist, das sei hier vorweggenommen, gewissermaßen die Spitze
 eines Eisberges an geleisteter Editionsarbeit . Hinter der Abkürzung NECOD verbirgt sich
 das Projekt einer kommentierten neuen Ausgabe aller Werke Dantes (Nuova Edizione
Commentata delle Opere di Dante), das 2021 mit der vierbändigen Edition der Commedia
 seinen Abschluss finden soll . Die jetzige Edition in der Klassiker-Reihe »I diamanti« ist ein
›Vorabdruck als Auszug‹ (»Anticipazione per estratto«) . Die vorliegende Besprechung muss
 daher unvollständig bleiben, aber genug mitzuteilen gibt es schon jetzt .
    Eine Edition der Commedia hat ein doppeltes Arbeitspensum zu bewältigen – Text-
gestalt und Kommentar . Beginnen wir mit dem Kommentar: Die Forschung hat im Laufe
der Jahrzehnte das Gewebe von Dantes Text immer genauer durchleuchtet und eine Fülle
von Erkenntnissen zutage gebracht . Solchen Forschungsstand soll mutatis mutandis auch
ein Kommentar widerspiegeln . Ein Blick in die unübertroffene Ausgabe von Anna Maria
Chiavacci Leonardi (1991–1997) zeigt, dass der Kommentar dort pro Seite zwischen 75 und
80 % an Raum einnimmt, so dass nur noch zwei bis drei Terzinen Platz finden . Malato,
 der den Text der Commedia schon optisch im Vordergrund wissen möchte, lässt dem
Kommentar im Schnitt weniger als die Seitenhälfte . Ein durchdachtes System aus Ab-
kürzungen und Verweisen trägt hierzu ebenso bei wie die Beschränkung auf das wirklich
Wesentliche (»una chiosa essenzialissima, generalmente di mero chiarimento letterale«,
XXXIII), während der Dizionario die Lektüre ›assistiert‹ . Er enthält umfangreiche sprach-
liche und historische Erläuterungen, ist in seinem Inhalt dem berühmten Dizionario della
Divina Commedia von Giorgio Siebzehner-Vivanti (1954 ff .) vergleichbar .
    Die Verbindung von Textkommentar und mit ihm verzahnten Lexikon ermöglicht eine
informative Konzentration – wie funktioniert sie praktisch? Wir geben aus dem Tal der
Fürsten ein Beispiel zur Behandlung der Eigennamen . Zu den Versen »Quel che piú basso
tra costor s’atterra, / guardando in suso, è Guglielmo marchese, / per cui e Alessandria e
la sua guerra // fa pianger Monferrato e Canavese« (Purg . VII 133–136) lautet der knappe
Kommentar: »134–36 Guglielmo … Canavese: Guglielmo VII del Monferrato, la cui morte
provocò una guerra devastante di Alessandria contro il Monferrato e il Canavese« (392) . Der
Leser ist hierdurch mit der Hauptinformation ausgestattet . Ein Pfeilsymbol zu Guglielmo
verweist auf den Artikel im Dizionario, und der Leser kann, wenn er möchte, zusätzlich die
 anderen Eigennamen nachschlagen . Die flexible Anpassung an die Bedürfnisse des Lesers,
 sein Wissen oder momentanes Interesse, sind neben der »Ökonomie« des Kommentars
Kernidee und Motor dieser neuen zweibändigen Edition .
    Verweise auf Textstellen innerhalb der Commedia finden sich im Kommentar regelmäßig,
während Hinweise auf literarische Vorbilder praktisch nicht vorhanden sind . Hier liegt ein
 deutlicher Unterschied zu Chiavacci Leonardis Kommentar, der etwa für den 3 . Gesang
des Inferno, den »Vergil«-Gesang, 15 Stellen der Aeneis nennt und zitiert, während Malato
lediglich die »vada livida« (Aen . VI 320) für Inf . III 98 (»livida palude«) erwähnt . Malatos
Angabe zielt auf das Textverständnis, weshalb gleichzeitig ein Hinweis auf die inhaltlich

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verwandte »onda bruna« (III 118) erfolgt . Erst die editio maior wird ein umfangreiches
Quellenverzeichnis enthalten, von dem der Dizionario nur ›wenige und sporadische An-
deutungen‹ (XLI) geben kann . Dass sich Malato der Tragweite Vergils für die Commedia
sehr wohl bewusst ist, beweisen die Anmerkungen zu Inf . I 75, II 13 und XIII 48, Purg .
XXX 34–38 und Par . XV 25–27 – allesamt Schlüsselstellen für Dantes Hochschätzung des
antiken Epos . Der Artikel »Enea« im Dizionario veranschaulicht die Bedeutung der Aeneis
durch zusätzliche Beispiele . Das zu Vergil Gesagte lässt sich auf andere Zitate übertragen,
zeigt den weitgehenden Verzicht auf gedankliche oder sprachlich-stilistische Interpretation
beziehungsweise Vertiefung: Sie soll der Leser selbst vornehmen . Für eine Erstlektüre ist die
»Diamant«-Ausgabe daher kaum geeignet (XXXIII) . Zu Beginn eines jeden Gesangs bringt
der Textband eine inhaltliche Gliederung mit Versangaben, vergleichbar etwa derjenigen in
der Ausgabe von Natalino Sapegno (1955–1957, Neuausgabe 1985), ist verschiedentlich aber
genauer und ausführlicher, so dass eine rasche und gute Orientierung besteht .
   Schon die frühen Kommentare des 14 . Jh . griffen für bestimmte Passagen auf Formen
der erläuternden Paraphrase zurück . Malato übernimmt dieses Verfahren an vielen Stellen
und wendet es in der dritten Cantica besonders häufig an . Im XXX . Gesang des »Paradiso«
erklärt Malato das Eingangsbild wie folgt:
1–9 Forse … bella: sul far dell’alba, circa un’ora prima del sorgere del sole, le stelle in cielo progressiva-
mente scompaiono . D . descrive il fenomeno come termine di comparazione di una similitudine: l’ora
6° (mezzogiorno) arde (ferve) sulla terra circa 6000 miglia dal punto dove siamo (un’ora prima dell’alba,
poco più di un quarto di quadrante del moto del sole di un giorno, calcolato in 5100 miglia), e la
nostra terra proietta (nello spazio, sul lato opposto a quello investito dal sole) il suo cono d’ombra fin
quasi a distenderlo sul piano dell’orizzonte, quando il settore del cielo più lontano (profondo) rispetto
a noi comincia a perdere visibilità sulla terra (questo fondo dell’universo): e come arriva la splendente
ancella del sole, l’aurora, man mano che avanza (più oltre), il cielo spegne una ad una le sue luci, fino
alla più luminosa (le stelle perdono visibilità) . (957 f .)

Der Paraphrase geht eine knappe Zusammenfassung voraus, die dem Leser bei anders
gelagertem Interesse ein Überspringen oder Überfliegen der Passage ermöglicht . Die Para-
phrase selbst bringt die notwendige Klarheit zum Verständnis der Stelle, nimmt in Kursiv-
schrift Bezug auf einzelne Wörter in Dantes Text .
    Eine anders lautende Paraphrasierung derselben Terzinen findet sich in der Schulbuch-
fassung von Chiavacci Leonardis Edition (Zanichelli 2001 ff .):
Il mezzogiorno (l’ora sesta) arde sulla superficie della terra forse seimila miglia lontano da noi, e quindi
la terra (questo mondo) proietta la sua ombra inclinandola ormai verso il piano (del nostro orizzonte),
quando la parte centrale del cielo alta (profondo) sopra di noi (cioè lo zenit) comincia a divenire così
chiara che alcune stelle non arrivano più a essere viste fin quaggiù sulla terra; e come la più luminosa
(chiarissima) di tutte le ancelle del sole viene avanti, così il cielo sembra chiudersi di stella in stella .
(Edition Chiavacci Leonardi, 538 f .)

Der Vergleich zeigt die größere Nähe dieser Umschreibung zum Original – tatsächlich
spricht der Klappentext der Schulbuch-Ausgabe von einer »parafrasi perfettamente ade-
rente al testo« . Sie ergänzt den ausführlichen Kommentar zu V . 1–3, 4, 5, 6, 7–8 und 8–9 .
Malatos Darstellung beschränkt sich dagegen konsequent auf die erklärende Funktion und
kommt in der Summe mit deutlich weniger Raum aus .
    Der Dizionario ist nicht nur ein Verzeichnis der Eigennamen, sondern auch um-
fassendes Wörterbuch zur Commedia und Sachindex . Letzterer erläutert das, was zum Ver-
ständnis der Commedia wichtig ist, etwa die Strafen in Hölle und Läuterungsberg, Wesen
und Aufbau der Welt und der Jenseitsreiche, Textzitate aus der Bibel und der Liturgie,

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schließlich philosophische und theologische Begriffe . Eigennamen, die in der Commedia
nur durch Spitznamen, Epitheta oder Anspielungen Erwähnung finden, sind durch eckige
Klammern markiert . Auch der Dizionario ist ein »Vorabdruck als Auszug«, der aufgrund
des kleinen Formats besonders für die linguistischen Einträge gewisse Kürzungen gegen-
über der endgültigen Ausgabe von 2021 hinnehmen musste . Zur Verfügung stehen aus-
klappbare graphische Überblicksdarstellungen, sechs an der Zahl .
   Zur Textgestalt: Der Hg . weiß sich in einer langen Tradition fruchtbarer textkritischer
Bemühungen um die Commedia. Dieser Forschungsbereich ist umso wichtiger, als sich
von Dante bekanntlich kein Autograph erhalten hat . Malato betont die hohe und rasch
ansteigende ›Nachfrage‹ an Abschriften nach Dantes Tod im September 1321 . Sie wurde
befriedigt, teils durch Schreibwerkstätten, »die eigens zu diesem Zweck entstanden«, doch
beeinträchtigt das Ergebnis eine schlechte Textqualität:
Abgesehen von den typischen Fehlern bei jedem Abschreiben, nämlich Flüchtigkeit, Unkonzentriert-
heit, falsches Lesen oder Abschreiben, hatten es die Kopisten mit einem neuen und ›schwierigen‹ Text
zu tun, der für sie nicht selten dunkel war . Jene frühen Leser stießen auf gänzlich unbekannte Wörter
und auf solche, deren Sinn ihnen nicht direkt eingängig war, und ließen sich dazu verleiten, sie für
irrig zu halten, und suchten deshalb in anderen Handschriften nach anderen Lesarten . Was sie dort
finden konnten und oft tatsächlich fanden, war das Ergebnis von Eingriffen anderer Schreiber, die den
Text wohlmeinend korrigiert hatten, nachdem sie ihrerseits etwas nicht verstanden und sich daraufhin
bemüht hatten, den angenommenen Irrtum zu erkennen und zu verbessern . So ergab sich statt einer
Korrektur ein wirklicher Fehler, und zwar im Sinne einer ›nicht authentischen Lesart, weil nicht der
Absicht des Autors entsprechend‹ . Dieser Mechanismus, der sich in Hunderten von Abschriften an
Hunderten oder Tausenden von Stellen wiederholte, brachte textliche Schäden hervor, mit denen
sich seit etwa 200 Jahren die Dante-Philologie abmüht, bei stets ungewissem und mehr oder weniger
fraglichem Ergebnis . (XXXVI–XXXVII, meine Übersetzung)

Diese Worte sind eine klare Absage an den Versuch, die große Zahl an Commedia-Hand-
schriften genealogisch zu ordnen, wie es Mario Casella (1886–1956) und Giorgio Petrocchi
(1921–1989) unternommen hatten . Malato, der als junger Mann Petrocchis Edition der
Commedia nach ihrem Erscheinen rezensiert hatte (Enrico Malato: »La Commedia secondo
l’antica vulgata« . In: Filologia e Letteratura 14 [1968], 131–162), plädiert nachdrücklich
für eine Emendatio per Interpretatio, heißt eine Überprüfung umstrittener Lesarten im
direkten und weiteren Kontext, und dies unter Bezug auf die Forschung der letzten Jahr-
zehnte . Das Ergebnis ist ein veränderter Commedia-Text: »Die Neuerungen, und nicht
nur in der Interpunktion, sind zahlreich, oft mit Auswirkungen erheblicher Art, die in
nicht wenigen Fällen umfangreiche erläuternde Eingriffe erforderten, teilweise gestützt
auf umfassende Untersuchungen, über die detailliert Rechenschaft abzulegen war« (XL,
meine Übersetzung) . Diese Dokumentation wird der vierte Band der editio maior von 2021
enthalten . Für die »Diamant«-Ausgabe sind die textkritischen Resultate schon jetzt in der
Rivista di Studi Danteschi XVII (2017) und XVIII (2018) nachlesbar .
    Die Einleitung des Textbandes widmet der Entstehungszeit und Datierungsfrage be-
sondere Aufmerksamkeit . Malato nennt die 1990er Jahre eine »intensive Zeit«, in der
Dante sich nach der geistigen Krise, die der Tod Beatrices auslöste, in der Politik engagiert,
sich dem Studium der Philosophie widmet, neue literarische Formen und Themen aus-
probiert, schließlich Werke größeren Umfangs in Angriff nimmt, nämlich das Sprach-
traktat De vulgari eloquentia (das kaum zur Hälfte beendet wird) und das Convivio, (das
mit vier von 15 Traktaten ebenfalls unfertig bleibt): »Eine fieberhafte Tätigkeit, die zu
Beginn des neuen Jahrhunderts zu einem Zeitpunkt, der sich nicht bestimmen lässt, plötz-
lich abbricht, vermutlich erzwungen durch eine neue Unternehmung, die Dante völlig

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beanspruchte, und das könnte eben die Commedia sein, die nach langer Vorbereitung zur
Reife gekommen war« (XIII, meine Übersetzung) . Malato lässt keinen Zweifel an seiner
Überzeugung, dass die letzten Worte der Vita Nuova (Kap . XLII 2) als Keim des opus
magnum zu verstehen sind . Malato zitiert Francesco da Barberinos Documenti d’Amore,
denen wir die erste Nachricht von Dantes »Inferno« verdanken . Die Äußerungen werden
bislang der Jahreswende 1313/14 zugeschrieben, aber ein anderes Werk von Barberino, das
jüngst wieder aufgefunden wurde, wirft neues Licht auf die Datierungsfrage . Es handelt
sich um ein aufwendig illustriertes Stundenbuch, das seit 2016 als Faksimile vorliegt . Die
Kompilation der Gebetstexte erfolgte in Padua, wo sich Francesco da Barberino, ebenfalls
Florentinischer Exilant, von 1303 bis 1309 aufhielt . Bekannt oder sogar befreundet war
Barberino mit Giotto, der zu dieser Zeit an den Fresken der Cappella degli Scrovegni
arbeitete, und »sehr wahrscheinlich« traf Barberino im Paduaner Exil auch Dante . Das im
Geschmack der Zeit illustrierte Officiolum des Barberino hat Darstellungen, die erkennbar
Anregungen aus der Cappella degli Scrovegni künstlerisch umsetzen, enthält vor allem aber
zwei Bilder, die Dantes Limbus (Inf . IV) und die in der Luft herumwirbelnden Wollüstigen
mit Francesca und Paolo (Inf . V) sein können . Das Kreisrunde der Darstellung entspricht
dem Grundriss von Dantes Hölle . Malato schließt auf die Möglichkeit, dass schon vor 1309
Freunde des Dichters Kenntnis des »Inferno« haben konnten, wenn nicht vollständig, so
doch in Teilen . Hierdurch wird ein Punkt bestätigt, der geschichtlich und textkritisch von
Bedeutung ist, nämlich die Abfassung der Commedia in zwei klar trennbaren Abschnitten:
Um die Jahreswende 1313/14 waren die ersten beiden Cantiche für den Dichter offenbar so
weit ausgereift und abgeschlossen, dass er eine Veröffentlichung für sinnvoll hielt . In die
Phase der letzten Durchsicht war der für Dante einschneidende Tod Heinrichs VII . im
August 1313 gefallen . Erst deutlich danach setzt die Abfassung der dritten Cantica ein, deren
kraftzehrende Arbeit ein Echo in dem berühmten Passus zu Beginn von Par . XXV findet .
     Die vorliegende »Diamant«-Ausgabe ist ein bedeutender Schritt der Dante-Forschung im
21 . Jh . Die angekündigten vier Bände der NECOD zur 700 . Wiederkehr von Dantes Todes-
jahr werden weiteren Aufschluss geben . Die beiden »Diamant«-Bände sind aber schon jetzt
ein Vademecum dantescum vom Feinsten . Wer unterwegs ist und sich von der Commedia
nicht trennen mag, wird sie künftig bei sich führen .
                                                                    Thomas Brückner, Essen

Claire Ducournau: La fabrique des classiques africains. Ecrivains d’Afrique subsaharienne
francophone (1960–2012). Paris: CNRS Editions 2017, 442 S . (Culture et société)

Avec son étude publiée en 2017, La fabrique des classiques africains. Ecrivains d’Afrique
subsaharienne francophone (1960–2012) – dont sa thèse de doctorat soutenue en 2012 Ecrire,
lire, élire l’Afrique. Les mécanismes de réception et de consécration contemporains originaires de
pays francophones d’Afrique subsaharienne avait jeté les bases –, la chercheuse française Claire
Ducournau se réfère à deux publications déterminantes . Tout d’abord l’essai »A propos
des »classiques africains« . Quels modèles pour un canon des littératures africaines?«, de
János Riesz, afro-romaniste émérite originaire de Bayreuth, paru en 2011 dans les Etudes
Littératures Africaines (nº 32, 147–156) . Riesz a également publié, en 2013, Südlich der Sahara.
Afrikanische Literatur in französischer Sprache (»Au sud du Sahara . La littérature africaine
en langue française«), ouvrage dans lequel il se livre à une étude approfondie d’œuvres
littéraires et de courants intellectuels .

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Dante Alighieri: La Divina Commedia. A cura di Enrico Malato. Roma: Salerno Editri-
ce 2018, LII + 1030 p. (I diamanti)
Dizionario della Divina Commedia. A cura di Enrico Malato. Roma: Salerno Editrice
2018, XXIII + 1098 p. (I diamanti)

    Questa nuova edizione della Divina Commedia è una pietra miliare che corre il ri-
schio di venir trascurata: un cofanetto in cartone rosso vinaccia contiene due volumi
rosso vinaccia in formato DIN-A7 che ricordano agli intenditori le vecchie edizioni in
miniatura degli editori Gaspero Barbèra o Ulrico Hoepli. L’edizione pubblicata da Sa-
lerno Editrice, tuttavia, rappresenta qualcosa di diverso, perché è – diciamolo in anticipo
– la punta dell’iceberg di un lavoro editoriale ben pensato. Dietro l’acronimo NECOD si
cela il progetto di una nuova edizione commentata di tutte le opere dantesche (Nuova
Edizione Commentata delle Opere di Dante), che si dovrebbe concludere nel 2021 con
la pubblicazione in quattro volumi della Commedia. L’edizione attuale nella collana di
classici «I Diamanti» è, dunque, un ‘preprint’ («Anticipazione per estratto»). Anche la
presente recensione deve quindi risultare incompleta, seppur già ora il materiale per una
disquisizione non manca.
    Un’edizione della Commedia deve far fronte a un doppio carico di lavoro: si deve
pensare sia alla struttura del testo che al commento. Cominciamo con il commento: nel
corso dei decenni, la critica ha esaminato sempre più attentamente il tessuto del testo
dantesco e ha rivelato una grande ricchezza. Tale stato della ricerca dovrebbe rivelarsi,
mutatis mutandis, anche nel commento. Uno sguardo all’insuperabile edizione di Anna
Maria Chiavacci Leonardi (1991-1997) mostra che lì il commento occupa tra il 75 e
l’80% dello spazio in ciascuna pagina, per cui trovano posto solo due o tre terzine. Ma-
lato, che vuole che il testo della Commedia sia in primo piano, lascia al commento meno
di metà pagina. Ciò è reso possibile anche da un ponderato sistema di abbreviazioni e ri-
ferimenti, così come dalla limitazione all’essenziale («una chiosa essenzialissima, gene-
ralmente di mero chiarimento letterale», XXXIII), mentre il Dizionario – che contiene
ampie spiegazioni linguistiche e storiche e che per il suo contenuto ricorda il famoso
Dizionario della Divina Commedia di Giorgio Siebzehner-Vivanti (1954 ss.) – ‘assiste’
la lettura.
    La combinazione di commenti al testo e dizionario ad esso collegato permette una
condensazione di informazioni. Ma come funziona in pratica? Facciamo un esempio
dalla Valle dei Principi per l’uso dei nomi propri. Per i versi «Quel che piú basso tra co-
stor s’atterra, / guardando in suso, è Guglielmo marchese, / per cui e Alessandria e la
sua guerra // fa pianger Monferrato e Canavese» (Purg. VII 133-136), il breve commento
recita: «134-36 Guglielmo... Canavese: Guglielmo VII del Monferrato, la cui morte
provocò una guerra devastante di Alessandria contro il Monferrato e il Canavese» (392).
Il lettore riceve, in questo modo, le informazioni principali. Una freccia in corrispon-
denza del nome Guglielmo rimanda all’articolo del Dizionario e il lettore può, inoltre,
se lo desidera, consultare gli altri nomi propri. Tale adattamento flessibile alle esigenze
del lettore, al suo sapere, o al suo interesse momentaneo è – oltre alla ‘economia’ del
commento – l’idea centrale e il motore di questa nuova edizione in due volumi.
    Nel commento si trovano regolarmente riferimenti ad altri passi della Commedia,
mentre rimandi a modelli letterari sono praticamente inesistenti. Si può notare una netta
differenza in merito al commento di Chiavacci Leonardi al terzo canto dell’Inferno, il
canto di Virgilio: Chiavacci Leonardi menziona e cita 15 brani dell’Eneide, mentre Ma-
lato nomina solo il «vada livida» (Eneide VI 320) per l’Inf. III 98 («livida palude»).
L’indicazione di Malato mira alla comprensione del testo, motivo per cui si fa poi rife-
rimento anche alla «onda bruna» (III 118) che è correlata nei contenuti. Solo l’editio
maior conterrà un ampio elenco di fonti, di cui il Dizionario, invece, può dare soltanto
“poche e sporadiche indicazioni” (XLI). Che Malato sia ben consapevole della importan-
za di Virgilio per la Commedia è dimostrato dalle note a Inf. I 75, II 13 e XIII 48, Purg.
XXX 34-38 e Par. XV 25-27 – tutti passaggi chiave che testimoniano la stima dantesca
per l’antica epopea; poi l’articolo Enea nel Dizionario illustra l’importanza dell’Eneide
attraverso ulteriori esempi. Queste considerazioni su Virgilio possono valere per altre
citazioni e mostrano l’ampia rinuncia all’interpretazione come all’approfondimento, in-
tellettuale o linguistico-stilistico, che vengono dunque affidati al lettore. L’edizione
«Diamante», quindi, non sembra particolarmente adatta per accompagnare una prima
lettura (p. XXXIII). Comunque, all’inizio di ogni canto, il volume fornisce una presenta-
zione dei contenuti con l’indicazione dei versi – paragonabile a quella dell’edizione di
Natalino Sapegno (1955-1957, nuova edizione 1985), ma più precisa e dettagliata sotto
vari aspetti – che costituisce un rapido e buon orientamento.
    Già i primi commenti del XIV secolo ricorrevano per alcuni passaggi a forme della
parafrasi esplicativa. Malato adotta questa procedura in molti punti e la utilizza con par-
ticolare frequenza nella terza Cantica. Nel XXX canto del Paradiso, Malato spiega
l’immagine di apertura come segue:

   La parafrasi è preceduta da un breve sunto che permette al lettore di saltare o sorvo-
lare il passaggio, se non è di suo interesse. La parafrasi stessa porta la necessaria chia-
rezza alla comprensione del passo, rimandando in corsivo a singole parole del testo dan-
tesco.
   Una diversa parafrasi delle stesse terzine si trova nella versione da manuale scolasti-
co di Chiavacci Leonardi (Zanichelli 2001 ss.):
Il confronto mostra la maggiore vicinanza di questa parafrasi all’originale; difatti, la
quarta di copertina dell’edizione scolastica parla di una “parafrasi perfettamente aderen-
te al testo”. Questa completa il commento dettagliato ai v. 1-3, 4, 5, 6, 7-8 e 8-9. La
rappresentazione di Malato, invece, è coerentemente limitata alla funzione esplicativa e
arriva al punto in molto meno spazio.
   Il Dizionario, poi, non è solo un elenco di nomi propri, ma anche un dizionario com-
pleto della Commedia e un indice delle cose notevoli, attraverso cui si spiega tutto quel
che è importante per la comprensione della Commedia, come le punizioni all’inferno e
in purgatorio, l’essenza e la struttura del mondo e dell’aldilà, le citazioni testuali dalla
Bibbia e dalla Liturgia, infine i termini filosofici e teologici. I nomi propri menzionati
nella Commedia solo attraverso soprannomi, epiteti o allusioni sono contrassegnati da
parentesi quadre. Anche il Dizionario è una «anticipazione per estratto» che ha dovuto
accettare, a causa del piccolo formato, in particolare per le voci linguistiche, alcuni tagli
rispetto a quella che sarà l’edizione finale del 2021. Sono disponibili sintetiche rappre-
sentazioni grafiche pieghevoli, sei per la precisione.
   Per la struttura del testo: il curatore è noto per una lunga tradizione di fruttuosi sforzi
critici intorno alla Commedia. Quest’ambito di ricerca è oltremodo importante poiché,
come si sa, nessun testo autografo di Dante è giunto fino a noi. Malato sottolinea la for-
te e rapida ascesa della “domanda” di copie dopo la morte di Dante nel settembre 1321,
che è stata soddisfatta in parte attraverso scriptoria “creati appositamente per questo
scopo”, ma il risultato non è stato dei migliori:

       Al là degli errori meccanici, dovuti a sviste, falli di lettura o di trascrizione, distra-
   zioni, ecc., immancabili in tutte le operazioni di copia, quei copisti trascrivevano un
   testo nuovo e “difficile”, non di rado oscuro a quei primi lettori, che, imbattendosi in
   parole sconosciute e di significato non immediatamente comprensibile, erano indotti a
   ritenerle erronee, cercando lezioni alternative in altri manoscritti: dove potevano tro-
   vare e spesso trovavano il prodotto di interventi supposti emendatorî di altri copisti, i
   quali, prima di loro, a loro volta non comprendendo, si erano industriati di riconoscere
   e correggere l’ipotetico errore, con l’effetto di introdurre invece un errore vero, nel
   senso tecnico di ‘lezione non autentica, non corrispondente alla volontà dell’autore’.
   Questa procedura, ripetuta in centinaia o migliaia di passi, per centinaia (o migliaia) di
   copie, ha prodotto guasti sui quali da circa duecento anni si affanna la critica e la filo-
   logia dantesca, con risultati sempre incerti e piú o meno aleatori. (pp. XXXVI-XXXVII)

Queste parole sono un chiaro rifiuto del tentativo di ordinare genealogicamente il gran
numero di manoscritti della Commedia, come avevano fatto Mario Casella (1886-1956)
e Giorgio Petrocchi (1921-1989). Malato, che da giovane aveva recensito l’edizione del-
la Commedia di Petrocchi dopo la sua pubblicazione (Enrico Malato: La ‘Commedia’
secondo l’antica vulgata. In: «Filologia e Letteratura» 14 [1968], pp. 131-162), sostiene
con forza un’emendatio per interpretatio, vale a dire un esame delle letture controverse
in un contesto diretto e più ampio, con riferimenti alla ricerca degli ultimi decenni. Il ri-
sultato è un testo della Commedia trasformato: «Le innovazioni, anche di carattere in-
terpuntivo, ma non solo, sono numerose, spesso con incidenze di notevole rilievo, che in
non pochi casi hanno richiesto ampi e articolati interventi illustrativi, talvolta sostenuti
da indagini complesse, di cui si è ritenuto necessario dar conto minuziosamente» (p.
XL). Questa documentazione sarà contenuta nel quarto volume della editio maior del
2021. Per l’edizione «Diamante», i risultati ecdotici sono già disponibili nei numeri XVII
(2017) e XVIII (2018) della «Rivista di Studi Danteschi».
    L’introduzione al volume dedica particolare attenzione all’origine e alla questione
della datazione. Malato definisce gli anni Novanta un «periodo intenso» in cui, dopo la
crisi spirituale scaturita dalla morte di Beatrice, Dante si impegna nel campo politico, si
dedica allo studio della filosofia, sperimenta nuove forme e temi letterari e infine affron-
ta importanti opere come il trattato linguistico De vulgari eloquentia (rimasto a metà) e
il Convivio (anche questo rimasto incompiuto con quattro trattati realizzati sui 15 ipo-
tizzati): «Un grande fervore di attività, che si interrompe bruscamente, in data impreci-
sabile, agl’inizi del nuovo secolo, sotto l’urgenza, è da presumere, di un impegno nuo-
vo, totalmente assorbente, che potrebbe essere proprio la Commedia, giunta a matura-
zione dopo la lunga preparazione» (p. XIII). Malato non lascia dubbi sulla sua convin-
zione che le ultime parole della Vita nuova (Cap. XLII 2) siano da intendersi come germe
dell’opus magnum. Malato cita i Documenti d’Amore di Francesco da Barberino, a cui
si devono le prime notizie sull’Inferno di Dante. Le osservazioni sono state finora attri-
buite alla fine dell’anno 1313/14, ma un’altra opera di Barberino, recentemente recupe-
rata, getta nuova luce sulla questione della datazione. Si tratta di un libro d’ore ricca-
mente illustrato, disponibile in facsimile dal 2016. La compilazione dei testi di preghie-
ra ebbe luogo a Padova, dove Francesco da Barberino, anch’egli esule fiorentino, sog-
giornò dal 1303 al 1309. Barberino era un conoscente, o addirittura un amico, di Giotto,
che all’epoca lavorava agli affreschi della Cappella degli Scrovegni, e «molto probabil-
mente» incontrò anche Dante nel periodo dell’esilio del sommo poeta a Padova.
L’Officiolum di Barberino, illustrato secondo il gusto dell’epoca, ha evidentemente raf-
figurazioni che implementano artisticamente suggestioni dalla Cappella degli Scrove-
gni, ma soprattutto contiene due immagini che possono richiamare il Limbo di Dante
(Inf. IV) e il voluttuoso turbinio nell’aria con Francesca e Paolo (Inf. V). Il cerchio della
rappresentazione corrisponde alla struttura dell’Inferno di Dante. Malato conclude allu-
dendo alla possibilità che anche prima del 1309 gli amici del poeta potessero avere co-
noscenza – se non del tutto, almeno in parte – dell’ Inferno. Questo conferma un punto
storicamente ed ecdoticamente importante, cioè la redazione della Commedia in due
momenti ben distinti: intorno al 1313/14 le prime due cantiche sembravano al poeta così
mature e complete che ne considerava sensata la pubblicazione. Nella fase dell’ultima
revisione, nell’agosto del 1313, è avvenuta la morte di Enrico VII, che fu decisiva per
Dante. È chiaro che solo dopo inizia la stesura della terza Cantica, il cui faticoso lavoro
è ripreso nel famoso passo all’inizio del XXV canto del Paradiso.
    L’attuale edizione “Diamante” è un momento importante per la ricerca dantesca nel
ventunesimo secolo. I quattro volumi della NECOD annunciati per il settecentesimo an-
niversario della morte di Dante forniranno ulteriori chiarimenti. Ma i due volumi «Dia-
mante», intanto, sono già un vademecum dantescum dei migliori. Chi è in cammino e
non vuole separarsi dalla Commedia, la porterà con sé anche in futuro.

                                                              THOMAS BRÜCKNER, Essen

                                                               Traduzione: Maurizio Basili
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