Sein & Schein - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege - Tag des offenen Denkmals Sonntag, 12. September 2021
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Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege Tag des offenen Denkmals® Sonntag, 12. September 2021
Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege Tag des offenen Denkmals® Sonntag, 12. September 2021
Sesam öffne dich oder wie Denkmale mit unseren Sinnen spielen Die Faszination für sonst verschlossene Innenräume oder Ent deckungstouren durch Gebäude, die man in der täglichen Eile links liegen lässt, ist das Erfolgsrezept des Kulturevents Tag des offenen Denkmals®. Wenn sich am 12. September 2021 bundesweit tausen de Denkmaltüren öffnen, können Sie auch in Dresden historische Orte erleben. Als deutscher Beitrag zu der europaweiten Initiative European Heritage Days koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals seit über 25 Jahren. Getragen wird diese gemeinschaftliche Aktion von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement: Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker und Restau ratoren begeistern für ihre Arbeit am Objekt. Stolze Denkmaleigen tümer, Bürgerinitiativen, zahlreiche Kirchengemeinden und Vereine geben ebenso wie Museen, Theater und städtische Einrichtungen exklusive Einblicke in Bau- und Bodenschätze vergangener Zeiten. Von großartigem Engagement zeugt auch das diesjährige Programm in Dresden, das Denkmale analog und digital erlebbar macht. Initiiert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden gibt Ihnen das nachfolgende Programmheft einen umfas senden Überblick über den Denkmalreichtum der Stadt. Über 50 Objekte machen Lust, sich von der Magie historischer Bauwerke verzaubern zu lassen. Wandeln Sie angesichts des Orgeljahres 2021 auf den Spuren der Königin der Instrumente oder entdecken Sie, wie raffiniert Bauwerke mit unseren Sinnen spielen. 2
Das Motto „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmal pflege“ rückt in diesem Jahr das Verhältnis zwischen Mensch und Denkmal in den Mittelpunkt. Ein Blick in die Geschichte verrät, dass ein Technikdenkmal im Verborgenen als Rüstungsbetrieb diente. Illusionsmalereien führen unser Auge hinters Licht. Und: Wie sollte ein vorbildhafter Umgang mit originaler und verlorengegangener Denkmalsubstanz aussehen? Jede Stadt birgt ihre eigenen Schätze: Laden Sie Ihre Familie, Freun de und Bekannten zu einer Entdeckungstour durch das historische Dresden ein und lassen Sie sich von dem großartigen Kulturangebot inspirieren. Ihr Dr. Steffen Skudelny Vorstand Deutsche Stiftung Denkmalschutz Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als größte private Initia- tive für Denkmalpflege in Deutschland koordiniert den Tag des offenen Denkmals® bundesweit. Für ihre vielfältige Arbeit ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auf Spenden angewiesen. Helfen Sie mit! 3
Liebe Dresdnerinnen und Dresdner, liebe Gäste unserer Stadt, und wieder ist es soweit: am 12. September findet bundesweit der Tag des offenen Denkmals® statt. Sie sind herzlich eingeladen, in das vielfältige Dresdner Programm einzutauchen und mit analo gen und digitalen Angeboten, Wanderungen und Führungen auf Entdeckungstour zu gehen. Mit dem Motto „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ hat die Deutsche Stif tung Denkmalschutz für diese wichtige baukulturelle Veranstaltung ein breites thematisches Spektrum angelegt. Zum einen rührt die Frage, ob denn die Wiedererrichtung bereits verschwundener Bauten legitim sei, an die Grundmaxime der Denk malpflege, dass nämlich geschichtlich entstandene Zeugnisse zeit gebunden sind und der Versuch ihrer Wiederholung unweigerlich zu „fakes“, also zu schönem Schein, führen muss. Inwieweit sodann eine Imitation oder Verarbeitung historischer Stile, die besonders im 19. Jahrhundert prägend ist, bereits ein Ausdruck des „Scheins“ ist oder doch eher zeitbedingte Bedürfnisse widerspiegelt – dieser Frage lässt sich bei jedem Objekt durchaus nachsinnen. Die antike Tempelfront, die das Festspielhaus in Hellerau zitiert, steht neben den nahezu als Abbilder rekonstruierten Fassaden um den Neu markt, in die teilweise Originalfragmente der zerstörten Vorgänger bauten eingefügt wurden. Ist nicht auch die ahistorische Kopie Zeugnis für ein ganz reales gesellschaftliches Bedürfnis, ebenso wie die Interpretation? Zum anderen lässt sich das Scheinbare in vielerlei Motiven an den Denkmalen selbst entdecken: Neben der Heraufbeschwörung antiker oder mittelalterlicher Architekturformen und -details sind es insbesondere die vielfältigen Ausmalungen, in denen Naturstein, Stoff, Pflanzen und anderes in illusionistischer Weise präsentiert werden, um beispielsweise Treppenhäusern oder Fassaden ein besonders ansprechendes Aussehen zu verleihen. Achten Sie einmal darauf – Sie werden staunen! So ist das Motto „Sein & Schein“ ein Begriffspaar, das sehr oft bei der Betrachtung ganz unterschiedlicher Phänomene mitschwingt. Und es wundert nicht, dass das Themenspektrum noch weiter geöffnet wird: hin zum Un-Scheinbaren, zu Kulturdenkmalen, die als solche nicht ohne Weiteres zu erkennen sind, weil sie Werte und Bedeutungen in sich bergen, die sich den Sehgewohnheiten nicht aufdrängen. Das mag beim Neustädter Markt so sein, der erst unlängst unter Schutz gestellt wurde, oder bei anderen Bauten der 4
Nachkriegsmoderne; auch Zeugnisse der Industriekultur können hierzu zählen. Wichtig ist, dass die den Kulturdenkmalen einge schriebenen Eigenschaften ebenso zum Sprechen gebracht werden wie die Bedeutungen, die sie für uns besitzen. Wir können Ihnen – Dank der Mithilfe zahlreicher Akteure – auch in diesem Jahr ein ganzes Spektrum an reizvollen Objekten, Führungen und Aktionen präsentieren. Dass das Motto sich nicht in jedem Fall in Reinkultur zu erkennen gibt, soll der Neugier und dem Interesse, das Sie der Dresdner Denkmallandschaft entgegenbringen, keinen Abbruch tun – im Gegenteil: Dem Engagement so Vieler wollen wir keine Beschränkungen auferlegen, wir sind vielmehr außerordent lich dankbar dafür. So erwarten Sie zum Beispiel mit der Orgel als dem aktuellen „Instrument des Jahres 2021“ Konzerte und Führun gen in verschiedenen Kirchen. Musik als „Himmel auf Erden“ – eine schöne Variation auf das Motto „Sein & Schein“! Wir wünschen Ihnen einen spannenden, inspirierenden und begeg nungsreichen Tag! Ihr Ihre Dr. Bernhard Sterra Heike Heinze Abteilungsleiter Denkmal Denkmalvermittlung und schutz/Denkmalpflege Öffentlichkeitarbeit im Amt für Kultur und Denkmalschutz Anmerkungen: Q Programmänderungen – insbesondere pandemiebedingte – vorbehalten. Infomieren Sie sich bitte beim jeweiligen Veranstalter oder unter www.tag-des-offenen-denkmals.de bzw. www.dresden.de/denkmaltag. Q Bitte beachten Sie die tagesaktuellen, pandemiebedingten Regularien. Q Bei einigen, ausgewiesenen Angeboten sind vorab Anmeldungen erforderlich. Q Digitale Angebote sind mit Digital gekennzeichnet. Sie finden diese auch unter www.dresden.de/denkmaltag Q QR-Codes verweisen auf digital verfügbare Ergänzungen. Q Einige Angebote sind nur eingeschränkt barrierefrei zugänglich. 5
39 | Foto: Verkehrsmuseum Illusion – Der schöne Schein, Illusion durch Handwerk, Orte der Illusion, Denkmale im Gewand anderer Bauwerke 39 Bahnbetriebswerk Altstadt Zwickauer Straße 86 (gegenüber Autohaus) www.verkehrsmuseum-dresden.de Bei der allmählichen Erweiterung des Böhmischen Bahnhofs, Standort des heutigen Hauptbahnhofs, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Heizhäuser mit Verwaltungsgebäuden. 1926 erreichte das Bahnbetriebswerk Altstadt mit Ringlokschuppen, Werkstätten, Drehscheibe und Schiebebühnenfeld seine größte Ausdehnung. Einige Gebäude, die die Jahrzehnte überdauert haben, bilden heute das Eisen- bahndepot des Verkehrsmuseums mit zahlreichen Großexponaten. 10, 11, 14 Führungen* und 15 Uhr * Anmeldung über die Website des Verkehrsmuseums erforderlich 37 | Foto: Lisa Marie Lademann
37 Blaues Wunder Digital Das Blaue Wunder, das offiziell den Namen Loschwitzer Brücke trägt, ist mittlerweile 128 Jahre alt und zählt zu den Wahrzeichen Dresdens. Nicht nur die besondere Farbwahl, die der Brücke ihren inoffiziellen Namen einbrachte, sondern auch die ungewöhnliche Stahlkonstruktion machen die Brücke zu einem Blickfang im idyl lischen Elbtal. Claus Koepcke, der die Brücke entwarf, beschritt damals mit dem Blauen Wunder neue Wege im Brückenbau. Optisch ähnelt das Blaue Wunder einer Hängebrücke. Doch handelt es sich tatsächlich um eine Hängebrücke oder scheint es nur so? Die Geschichte hinter der eigenwilligen Bauweise und warum diese das Blaue Wunder einzigartig macht, wird in einem kurzen Videobeitrag vorgestellt. 36 Chinesischer Pavillon Bautzner Landstraße 17 a www.chinesischer-pavillon.de 1911 im chinesischen Baustil als Staatspavillon anlässlich der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung errichtet. 1912 nach Erwerb durch die Stadt an den heutigen Standort zur Nutzung als Trink- und Lesehalle umgesetzt. Ab 2006 Sanierung durch den Trägerverein Chinesischer Pavillon zu Dresden e. V. zur Deutsch-Chinesischen Begegnungsstätte. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 14 – 18 Uhr geöffnet, Teeausschank 14, 15, 16, Führungen (Dauer 30 Minuten) 17 Uhr 36 | Foto: Chinesischer Pavillon zu Dresden e. V.
6 | Foto: Architekturfotografie Dresden Ken Wagner 6 DenkRaum Sophienkirche Sophienstraße 2 www.denkraum-sophienkirche.de Die architektonisch abstrahierte, neu errichtete Busmannkapelle erinnert als begehbare Großplastik an die einst an dieser Stelle ste hende Sophienkirche, die einzige in ihrer Grundsubstanz erhaltene gotische Kirche Dresdens. Sie gehörte zum damaligen Franziskaner kloster, dessen Ursprung in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Später wurde die Kirche als Sophienkirche zur evangelischen Hofkirche. Auch sie wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und 1946 stürzten die Gewölbe ein. Trotz zahlreicher Proteste wurde die Ruine 1963 bei der Umgestaltung Dresdens zur sozialistischen Großstadt abgetragen. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 11 – 18 Uhr geöffnet 11, 13, 15 Uhr Führungen: Architektur und Transparenz – Zur Geschichte der Sophienkirche und des Denk Raumes (Dauer 60 Minuten) * * nur mit Anmeldung bis 10. September bei Christian Curschmann, Telefon (03 51) 3 15 81 25 oder curschmann@buergerstiftung-dresden.de 8
27 Festspielhaus Hellerau Karl-Liebknecht-Straße 56 www.hellerau.org 1911 nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Tessenow erbaut. Umsetzung der Visionen des Bühnenbildners Adolphe Appia und des Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze. Raumgefüge durch seine Klarheit und funktionale Struktur richtungsweisend für die Moderne. Nach der Sanierung 2006 wiedereröffnet. Heute ist hier HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste zu Hause, ein internationales Zentrum für Tanz, Performance, Musik, Theater und Medienkunst. 11 – 18 Uhr geöffnet – Spielzeitfest HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Die Künstlerinnen und Künstler von TANZPAKT DRESDEN geben Einblicke in die Probenarbeit für das Tanz-Festival „Dancing about“, das vom 22. September bis 3. Oktober 2021 zehn Urauf führungen präsentieren wird. 11, 11.30, Führungen durch das Festspielhaus mit 12, 12.30, Mitgliedern des Deutschen Werkbund 13, 13.30, Sachsen e. V. 14, 14.30, 15, 15.30 Uhr 27 | Foto: Samira Hiam Kabbara
12 | Foto: Baldauf & Baldauf 12 Gedenkstätte Münchner Platz Münchner Platz 3 www.muenchner-platz-dresden.de Verschiedene memoriale Stätten haben das Areal überformt. Sie haben dabei nicht nur die Formen des Erinnerns geprägt, sondern auch historische Fakten ungenau oder falsch vermittelt. Ein ein drückliches Beispiel ist der Umgang mit dem ehemaligen Zellen trakt im Gerichtsgebäude des 1907 eröffneten Justizareals mit Hinrichtungshof, Untersuchungshaftanstalt, Verwaltungsbau und Wirtschaftsgebäude. 1.330 Menschen wurden hier zwischen 1933 und 1945 hingerichtet. Die nach dem Krieg unzerstörten Gebäude nutzten bis 1957 die sowjetische Besatzungsmacht und die Justiz der DDR. Das Areal gehört zum Campus der TU Dresden. 10 – 18 Uhr geöffnet 11 und 13 Uhr Führung: Die „Todeszellen“ am Münchner Platz – Inszenierung und Realität (Dauer 30 Minuten)* 14 Uhr Rundgang durch die Ausstellung „Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet“ (Dauer 90 Minuten)* – barrierefrei zugänglich 15.30 Uhr Salomo, Totenglöckchen und Schumann-Stele. Rundgang durch den ehemaligen Justizkomplex am Münchner Platz (Dauer 90 Minuten) * nur mit Anmeldung bis 10. September an muenchnerplatz.dresden@stsg.de oder Telefon (03 51) 46 33 19 90 10
34 Historisches Waldschlösschen Radeberger Straße 60 www.klinik-waldschloesschen.de Das Waldschlösschen ist ein vom italienischen Grafen Camillo Marcolini-Ferretti (1739 – 1814), Kammerherr von Kurfürst Friedrich August III., auf dem Gelände der Posernschen Kugel gießerei zwischen 1800 und 1803 errichtetes Jagdschlösschen im neogotischen Stil. Er ließ das Waldschlösschen vor allem als Staf fageobjekt in einem Landschaftsbild für seine schottische Gemahlin Maria Anna O’Kelly bauen. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ab 10.30 Uhr geöffnet Besichtigungen ausschließlich im Rahmen der angebotenen Führungen möglich (Dauer etwa 20 Minuten) 11 Uhr Fachvortrag* 13, 14.45, Allgemeinvorträge* (etwa 45 Minuten) 16 Uhr * Die Teilnahme am Fachvortrag und den allge meinen Vorträgen ist nur nach Anmeldung mög lich. Angemeldete Gäste haben eine garantierte Reservierung. Anmeldung: k.dilcher@klinik-waldschloesschen.de bzw. a.horther@klinik-waldschloesschen.de oder ab 30. August 2021 telefonisch bei Frau Horther unter (03 51) 6 58 77 26 in der Zeit von 9 bis 16 Uhr. Restplätze für die Vorträge werden aufgefüllt. 34 | Foto: Klinik am Waldschlösschen
31 Kirche St. Martin Stauffenbergallee 9 g www.st-martin-dresden.de Im Jahr 1895 wurde im Beisein des Königshauses der Grundstein für ein als Simultankirche genutztes Gotteshaus für die Kasernenanlage Albertstadt gelegt. Der quadratische Grundriss und die Unterbrin gung von zwei Kirchen unter einem Dach lässt die Garnisonskirche wie ein ganzes Langhaus erscheinen. Tatsächlich sind der evangeli sche (breites Querhaus) und der katholische Teil (verkürztes Lang haus) durch eine dicke Brandmauer mit malerisch angedeutetem Vorhang getrennt. Auch der Sternenhimmel in Blau und Gold ist eine Illusion. Seit 1945 ist die Kirche Heimat der katholischen St.-Franziskus- Xaverius-Gemeinde, deren Kirche an der Hauptstraße durch die Bombenangriffe vom 13./14. Februar 1945 zerstört wurde. 12 – 18 Uhr geöffnet 10.45 – 12 Uhr Heilige Messe der katholischen Gemeinde St. Franziskus Xaverius 12 – 16.30 Uhr Entdecken der Kirche: Führungen durch den Kirchenraum mit seinen teilweise originalgetreu restaurierten Ausmalungen; Informationen zum Denkmal; Besteigung des 90 Meter hohen Turmes in Kleingruppen (5 Personen); Kinderprogramm 17 – 18 Uhr Vesper – Musik an St. Martin – geistliche Musik mit Orgel und Gesang gestaltet durch Johanna Kleinert, Wieland Kestler, Friedemann Kleinert und Peter Kleinert 19 – 21.30 Uhr Holy Hour: Sein oder Schein? Katholiken glauben daran, dass Gott existiert und im Hier und Jetzt ge genwärtig ist. Am Abend lädt die Gemeinde ein, die offene Kirche in einer besonderen Atmosphäre aus Musik, Gebet und Kerzenlicht zu erleben. Bitte vorab auf der Homepage prüfen, ob sich das Pro gramm geändert hat und Vorreservierungen wegen geltender Corona-Schutzregelungen notwendig sind. 31 | Foto: Martin Arnhold 12
9 | Foto: Oliver Killig 9 Kraftwerk Mitte Kraftwerk Mitte 1–32 www.kraftwerk-mitte-dresden.de Ehemaliger Kraftwerksstandort aus dem 19. Jahrhundert. Eines der bedeutendsten Industriedenkmale Dresdens, als Zeugnis der städtischen Gas-, Elektrizitäts- und Wärmeversorgungsgeschichte von großer stadt-, technik- und baugeschichtlicher Bedeutung. Heute revitalisiert als Standort für Kunst, Kultur und Kreativität. Alle Bestandsgebäude werden wiederbelebt. Dank sorgfältiger denk malgerechter Sanierung der historischen Gebäude in einer sachlich reduzierten, rauen Architektursprache bleibt die frühere industri elle Nutzung des Quartiers ablesbar. Mit u. a. dem Theaterneubau für die Staatsoperette und das tjg.theater junge generation ist es gelungen, die prägende Architektur mit neuen Mitteln fortzuschrei ben. Die gemeinsamen Infrastrukturprojekte wie Wegeleitsystem, Lichtkonzept, Entwässerung, Energieversorgung entsprechen den Nachhaltigkeitsanforderungen des 21. Jahrhunderts. 10 – 18 Uhr geöffnet 10 und Führung* durch die Reaktanz mit dem neuen 11.30 Uhr Nutzer Medienkulturzentrum Dresden e. V. und Rita Graupe – ada Architekten (jeweils 25 Personen) 11 und 14 Uhr Führungen* mit Stadtführerin Ursula Böhm (jeweils 20 Personen) Treffpunkt: Tor 1 (vor dem T1 Bistro & Café) 10 – 17 Uhr KraftWerk – Dresdner Energiemuseum geöffnet * Anmeldungen bis 10. September unter luisa.klemm@sachsenenergie.de 13
5 | Foto: Christian Gahl 5 Kulturpalast Schlossstraße 2 www.kulturpalast-dresden.de 1967 wurde der Grundstein für den Kulturpalast gelegt, Chefarchi tekt war Wolfgang Hänsch (1929 – 2013). Der Dresdner Kulturpalast war zum Zeitpunkt seiner Eröffnung 1969 in vielfacher Hinsicht bemerkenswert. Ein für viele Zwecke nutzbares Kulturhaus in dieser Dimension war in der damaligen DDR bis dahin noch nie gebaut worden. Die Architektur widersetzte sich zudem der politischen Doktrin eines weithin sichtbaren Hochhauses im Stil des sozialis tischen Klassizismus und integrierte vielmehr Prinzipien und Ele mente der internationalen Moderne. Ab 1994 gab es verschiedene Planungen, um den Kulturpalast umfassend zu modernisieren. Im Jahr 2008 beschloss der Stadtrat das jetzige Umbaukonzept, das mit seinem Nutzungsmix aus Konzertsaal, Bibliothek, Kabarett und Serviceeinrichtungen eine zeitgemäße Interpretation des Kultur haus-Gedankens der 1950er Jahre ist. Parallel dazu wurde das Ge bäude in die Denkmalliste des Freistaates Sachsen aufgenommen. Kunst am Bau/Kunst für den Kulturpalast Durch den Kulturpalast in 360 Grad 14
10 und 12 Uhr Hinter den Kulissen – Führungen zu (versteckten) technischen Besonderheiten (u. a. Licht-, Ton-, Klimatechnik, Brandschutz) im Kulturpalast* (jeweils 20 Personen) * Anmeldung bis zum 10. September 2021 unter bestellungenbk@ki-dresden.de. Sie erhalten eine Bestätigungsmail, die Sie bitte zur Führung mitbringen. 4 Löwensaal Digital Dr.-Külz-Ring 10 www.loewensaal-dresden.de 1902 bis 1905 durch die Deutsche Bank als repräsentatives Bankgebäude erbaut. Die Stahlkonstruktion ermöglichte einen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Langjährige Nutzung als Bankgebäude mit eigenen Tresorräumen im Untergeschoss. Nach fünf Jahren Leerstand begann 2018 die Sanierung durch die Sächsische Ärzteversorgung. Heute Nutzung als Tagungs- und Ver anstaltungsraum sowie als Bürogebäude. „Sein & Schein“ spielten schon bei Entstehung des ehemaligen Bankgebäudes eine Rolle: Auch heute zieren das repräsentative historische Treppenhaus nicht etwa einzigartige Marmorveredelungen, sondern ausschließlich Aufmalungen – Stucco lustro. 10 – 14 Uhr geöffnet (Eingang an der Nordseite) 4 | Foto: Paul Kuchel
40 Mietvilla Wiener Straße 54 www.forum-fuer-baukultur.de Die Mietvilla wurde um 1895 gebaut. Klinker mit Stuck-Architektur elementen. Kubischer Bau des Historismus in Ecklage zur Mozart straße. Gestaltet in der Art deutscher Schlösser des 16. Jahrhun derts, dabei nach beiden Straßen je zwei Giebel. Im Treppenhaus Dekorationsmalerei. 11 – 17 Uhr geöffnet Kuchen und Getränke (sofern pandemiebedingt möglich); Informationsstand des Ortskuratoriums Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 11 – 17 Uhr Ausstellung des Amtes für Kultur und Denkmal schutz: Die Kunst im Hause – Treppenhausausma Digital lungen in Dresdner Wohnhäusern. Die Eingänge, Vestibüle, Durchfahrten und Treppenhäuser der Wohnbauten stellten Zonen des Halböffentlichen dar, die als Empfangsgesten mit repräsentativ-dar stellendem Charakter fungierten und gestalterisch ähnlich aufwendig wie das Gebäudeäußere ausge stattet wurden. Neben Ornamentik finden sich an zahlreichen Orten illusionistische Malereien. 11 und 14 Uhr Führung: Das Gebäude Wiener Straße 54 – Außenansichten und Treppenhaus mit Dr.-Ing. Sebastian Storz, Forum für Baukultur e. V. und Dipl.-Ing. Susanne Reichle 17 Uhr Vortrag*: Der illusionistische Blick auf Italien – Garten- und Landschaftsmotive in den Hausfluren von Dresdner Häusern, Referent: Dr.-Ing. Sebastian Storz, Forum für Baukultur e. V. Mit der Renaissance setzt in Deutschland eine Faszination und Wertschätzung für die „Kultur landschaft Italien“ ein. In Dresden spiegelt sich der Blick auf Italien nicht nur in den zahlreichen bedeutenden Kunstwerken der Gemälde- und Skulpturensammlung wider. Auch in der anony men Ausstattung der bürgerlichen Architektur wird hier diese „Sehnsucht nach dem Süden“ greifbar. * vorherige Anmeldung unter villa-salzburg@t-online.de erforderlich 16
40 | Foto: Forum für Baukultur Susanne Reichle 20 Neuer Israelitischer Friedhof Fiedlerstraße 3 www.jg-dresden.org/neuer-juedischer-friedhof Der Neue Israelitische Friedhof, 1867 eröffnet, ist eine wichtige Begräbnisstätte der Jüdischen Gemeinde und ein Ort der Bildung und Erinnerung. Die erste Beerdigung war 1868. Auf dem Friedhof befinden sich etwa 3.100 Grabstellen. Damit gehört er zu den größ ten jüdischen Friedhöfen Sachsens und ist heute neben anderen Gedenkstätten ein bedeutender Erinnerungsort für die Geschich te der Juden in Dresden. Bis heute finden auf diesem Friedhof Beerdigungen statt. Die mittlere Friedhofsmauer, die das zentrale Element des Friedhofs darstellt, galt früher als Außenmauer. Dank des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde sie von 2018 bis 2021 umfangreich und denkmalgerecht saniert. 8 – 17 Uhr geöffnet 14 Uhr Führung mit Dr. Birgit Sack, Gedenkstätte Münch ner Platz Dresden und Heike Liebsch, HATiKVA e. V.: „Man gewöhnt sich rasch – Der Neue Israelitische Friedhof in der Zeit des Nationalsozialismus“ (Dauer 90 Minuten) – barrierefrei zugänglich, männliche Besucher bitte mit Kopfbedeckung 20 | Foto: Heike Liebsch 17
30 Neustädter Markt Hauptstraße/Neustädter Markt www.neustädter-freiheit.de Seit der Renaissance spielten geometrische Ordnungsmuster, Sicht- und Wegebeziehungen bei der Anlage von Gärten und im Städtebau eine zunehmend wichtige Rolle. Dabei nutzten die Künstler auch illusionistische Tricks, speziell die Möglichkeiten perspektivischer Täuschung. Die im ausgehenden 17. Jahrhundert angelegte Ma gistrale der Dresdner Neustadt und der anschließende Neustädter Markt wurden mit der Zeit baulich und in ihrer bildkünstlerischen Ausstattung modifiziert und zuletzt in den 1970er Jahren als städte bauliches und landschaftsarchitektonisches Ensemble überformt. Insofern stellen sie ein bemerkenswertes Werk der Nachkriegsmo derne dar. Der Neustädter Markt wurde 2021 unter Schutz gestellt. 15.30 Uhr Führung mit Erika Schmidt und weiteren Mitglie dern der Initiative Neustädter Freiheit: „Raum wahrnehmen“ – Auf einem Spaziergang vom Al bertplatz über die Hauptstraße bis zum Blockhaus an der Augustusbrücke wird thematisiert, wie öffentlich zugängliche Räume nicht bloß als Wege dienen, sondern über lange Strecken hinweg Sicht-Beziehungen zwischen unterschiedlichen Elementen der Stadt vermitteln. Ob etwas als nah oder als fern erscheint, lässt sich durch den Zu schnitt des Straßen- oder Platzraums manipulie ren. (Dauer 90 Minuten) – barrierefrei zugänglich Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Albertplatz, Westseite/ Brunnen Stürmische Wogen 17 Uhr Treffen mit der Initiative Neustädter Freiheit am Kracht-Brunnen am Neustädter Markt, wo es ein wenig sprudeln wird 30 | Foto: Landeshauptstadt Dresden 18
18 | Foto: Förderverein Putjatinhaus e. V. 18 Putjatinhaus Meußlitzer Straße 83 www.putjatinhaus.de Der russische Fürst Nikolaus Putjatin (1749 – 1830) stiftete 1823 die nach eigenen Entwürfen gestaltete erste Dorfschule in Klein zschachwitz – das Putjatinhaus. Fast 50 Jahre wurden dort nahezu hundert Kinder täglich unterrichtet. Nach langjähriger privater Nut zung Anfang der 1960er Jahre Umbau zum offiziellen Kulturhaus. Nach Baufälligkeit und einer aufwendigen Sanierung mit Unterstüt zung des Bundesprogramms Kulturelle Infrastruktur konnte das Haus 1994 wiedereröffnet werden. Anwohner hatten um den Erhalt gekämpft und einen Förderverein gegründet, der das Putjatinhaus als soziokulturelles Zentrum unter dem Motto „Wir denken bunt“ betreibt. 11 – 15 Uhr geöffnet 11 und Historische Stadtteilführung mit dem Orts- 14.30 Uhr chronisten Gert Scykalka (Dauer 60 Minuten)* Treffpunkt: Putjatinhaus/bitte im Büro melden * nur mit Anmeldung bis 10. September unter Telefon (03 51) 2 01 19 06 oder kultur@putjatinhaus.de 19
35 | Foto: Claudia Jacquemin 35 Schloss Albrechtsberg Bautzner Straße 130 www.schloss-albrechtsberg.de 1850 bis 1854 Errichtung des spätklassizistischen Baus nach Plänen des Berliner Landbaumeisters Adolf Lohse für Prinz Albrecht von Preußen. 1925 Verkauf an die Stadt Dresden. 1946 Erwerb durch das sowjetische Außenhandelsministerium. 1948 Intourist-Hotel nach umfangreicher Renovierung durch den Dresdner Architekten Erich Köckritz. 1951 Rückkauf durch die DDR, Nutzung als Pionier palast „Walter Ulbricht“. Nach umfangreicher Sanierung seit 1994 Veranstaltungsort für Festlichkeiten und Konzerte. In den Torhäu sern ist die JugendKunstschule Dresden beheimatet. 10 – 19 Uhr geöffnet Unter dem Motto „Dresden (er)lesen“ gibt es Lesungen und Präsentationen ausgewählter Buchverlage. Außerdem können die Säle und Salons des Schlos ses besichtigt werden. Ein besonderes Highlight ist das sogenannte „Türkische Bad“. 16.30 Uhr Lesung und Signierstunde mit dem Bestseller autor Bastian Sick: „Wie gut ist Ihr Deutsch?“ – Bühne Ostterrasse 17.30 Uhr Poetry Slam: Geschichten übern Gartenzaun – Bühne Südterrasse 20
1 Ständehaus Digital Schlossplatz 1 www.lfd.sachsen.de 1901 bis 1907 als Landtagsgebäude von Paul Wallot errichtet. 1945 stark beschädigt, danach Ausbau für das Landesamt für Denkmal pflege und wissenschaftliche Institutionen. Nach 1992 Umbau, seit Juli 2001 Oberlandesgericht, Landesamt für Denkmalpflege (LfD) und Repräsentationsräume für den Landtagspräsidenten. 11 – 17 Uhr Besichtigung nur mit Führung* (letzte Führung 15.45 Uhr, Dauer ca. 60 Minuten) durch die Fach referenten des LfD. Erfahren Sie mehr über die vielseitigen und spannenden Aufgaben der sächsi schen Denkmalpflege. Es besteht die Gelegenheit, Außergewöhnliches zum Motto „Sein & Schein“ in den wissenschaftlichen Sammlungen und im Res taurierungsatelier zu entdecken. Einzigartige Ori ginale der bildenden Kunst früherer Jahrhunderte können ganz aus der Nähe betrachtet werden. * begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung bis 10. September 2021 unter (03 51) 48 43 04 21 oder presse@lfd.sachsen.de erforderlich. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung, die beim Einlass vorzuzeigen ist. 1 | Foto: Robert Michalk
33 Villa Wigman Bautzner Straße 107 www.villa-wigman.de Die historistische Villa diente der Tänzerin, Choreografin und Pädagogin Mary Wigman von 1920 bis 1942 als Wohn- und Wir kungsstätte. Hier legte sie den Grundstein für eine eigenständige moderne Tanzausbildung und den „German Dance“, der seine Strahlkraft in die ganze Welt hinein entfaltete. 1927 erweiterte sie das Gebäude um einen Verbindungsbau mit zwei kleinen und einem 200 Quadratmeter großen Saal. Heute wird das in Teilen sanierte Haus als Produktionsort für Freie Tanz- und Theaterschaffende genutzt. 10, 11, 12, 13, Führungen: Einblicke in die frühere und derzei 14, 15 Uhr tige Nutzungsgeschichte und restauratorische Befunde sowie erste Sanierungsschritte (Dauer 45 Minuten)* * Anmeldungen nur im Falle coronabedingter Einschränkungen unter info@villa-wigmann.de erforderlich. 33 | Foto: Johanna Roggan
17 | Foto: Robert Michalk 17 Vorwerk Nickern Digital Am Geberbach 1 www.vorwerk-nickern.de/referenzen/denkmaltag Das Vorwerk Nickern wurde zusammen mit Schloss Nickern im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt. In den folgenden Jahren diente es zur bäuerlichen Selbstversorgung und als Verwaltungssitz für die Belange des Dorfes stellvertretend für die oft wechselnden Eigentümer. Der im späten Mittelalter angelegte offene Dreisei tenhof wurde um 1720 komplett überbaut und in seine heutige historisierend-mittelalterliche Fassung gebracht. Die Gebäude sind von steilen Dächern, massivem Sicht-Fachwerk und vielen baulichen Zitaten aus dem bäuerlichen Mittalter geprägt. Nach Kriegszerstö rung, Notsicherung und zunehmendem Verfall wurde die Hofanlage seit 2006 rekonstruiert und energetisch modernisiert. Heute dient sie als Wohn- und Gewerbehof für Kreativschaffende. 15 – 18 Uhr Führungen (Dauer 30 Minuten) nach Bedarf 23
24 Zentralwerk (einstiges Goehlewerk der Zeiss Ikon AG) Riesaer Straße 32 www.zentralwerk.de Anfang der 1920er Jahre als Produktionsstätte für Näh- und Großschreibmaschinen errichtet. Nach dem Ende des NS-Regimes nutzte der Grafische Großbetrieb „Völkerfreundschaft“ das einstige Goehlewerk als Druckerei. Seit 2015 Ateliers und Wohnräume. Der einstige Karl-Hermann-Saal dient heute wieder als Ort des Erin nerns sowie des kulturellen und gesellschaftlichen Austausches. Das Gebäudeensemble hebt sich im Dresdner Stadtbild deut lich ab. Die als Hochbunker konzipierten Türme aus massivem Stahl beton der späten 1930er und die markanten Stahlskelettbauten der 1920er Jahre prägen das vordergründige Bild dieses Ensembles. Die darin eingehauste Geschichte hingegen ist im kollektiven Gedächt nis der Stadt kaum präsent: die Rüstungsproduktion für die deut sche Kriegsmarine ab 1939, die zahlreichen Zwangsarbeiter, unter ihnen fast 700 Frauen aus den Konzentrationslagern Flossenbürg, Auschwitz und Ravensbrück, die sogenannte „Judenabteilung“ sowie der „Goehle-Werk-Prozess“ im Januar 1949. 11 – 18 Uhr geöffnet Einladung zum Verweilen und zum Austausch bei Kaffee und Kuchen. Ausstellung „Un Sichtbar“ im Saalgebäude: Fotografien des Münchner Archi tekturfotografen Rainer Viertlböck. Eine Spuren suche nach den annähernd 80 Außenlagern des KZ Flossenbürg, gezeigt werden Orte in Sachsen und Böhmen. Das einstige Goehle-Werk Dresden und heutige ZENTRALWERK ist eines davon. 11, 13, 15, (Architektur-)Historische Führung über das 17 Uhr Gelände und durch das Gebäude* Treffpunkt: Pförtnerloge/Spätshop ECCE, Riesaer Straße 32 * Die Führungen sind auf jeweils zehn Personen begrenzt. Anmeldung erforderlich unter verein@zentralwerk.de bis zum 10. September. 24 | Foto: Zentralwerk e. V. 24
7 | Foto: LfA, H. Olbrich 7 Zwinger Ostra-Allee/Sophienstraße www.der-dresdner-zwinger.de Weiter andauernde Sanierung des Dresdner Zwingerhofs unter Leitung der Niederlassung Dresden des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Das Landesamt für Archäolo gie Sachsen (LfA) untersucht dabei, voraussichtlich bis zum Frühjahr 2022, eine Gesamtfläche von annähernd 1,3 Hektar. Der Zwinger ist nicht nur wegen seiner Gebäude und Museen international berühmt. Er ist zugleich auch ein bedeutendes archäo logisches Denkmal. Das LfA hat dort wiederholt archäologische Gra bungen vorgenommen und dabei immer wieder neue Erkenntnisse zur ehemaligen Dresdner Stadtbefestigung, zur Gebäudenutzung und zur wechselvollen Gestaltung des Innenhofes gewonnen. Nicht allen Besuchern des Zwingers dürfte bekannt sein, dass nur die wenigs ten figürlichen Darstellungen und Bauplastiken noch im originalen, barocken Zustand sind. Die meisten von ihnen wurden im Laufe der Jahrhunderte durch Kopien ersetzt, da die Originale durch Witte rung und Krieg beschädigt oder zerstört wurden. Schon im späten 19. Jahrhundert nutzte man auch Beton als Ersatz für den weichen Sandstein. Wenig sensibel geriet auch die große Zwingersanierung der 1920er Jahre. Die damals abmontierten Satyrn, Putten und Balus traden wurden in kleine Stücke zerschlagen und dienten als Draina gelage unter den Wegen und Rabatten des Hofes. Bei den heutigen Ausgrabungen kommen sie wieder zum Vorschein und sind wichtige Quellen für die originalen Darstellungen aus der Zeit des Barocks. 10, 11, 12, Führungen 13, 14, 15 Uhr Zugang über Grabungseingang beschildert Aktuelle Details unter www.tag-des-offenen- denkmals.de – kurzfristige Absage je nach Pandemie-Situation möglich. 25
Konservieren, restaurieren, rekonstruieren 22 Eliasfriedhof Ziegelstraße 22 www.eliasfriedhof.de Ursprünglich 1680 als Pest- und Armenfriedhof angelegt, war der Friedhof im 18. und 19. Jahrhundert bevorzugter Begräbnisplatz für das Dresdner Bildungsbürgertum. Beeindruckende Grabmale bekannter Persönlichkeiten aus der Zeit des Barocks bis zum Klassi zismus und wiederaufgebaute Grufthäuser sind auf ihm zu finden. Seit 1877 wird der Friedhof nicht mehr für Beerdigungen genutzt und ist seit 1928 für die Öffentlichkeit geschlossen. Seither darf er nur noch mit Genehmigung und auf eigene Gefahr betreten wer den. Der ehrenamtlich arbeitende Förderverein Eliasfriedhof e. V. organisiert Führungen zur Geschichte und laufenden Restaurierung sowie zu einzelnen Grabmalen und Grufthäusern. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 11, 12.30 und Führungen* zu Grabstätten von Personen aus 14 Uhr Politik, Wirtschaft und Kultur und bemerkens werten Grabmal-Details. * Anmeldung bis 11. September unter anmeldung @eliasfriedhof.de – notwendig ist die Angabe von Name, Vorname, Wohnanschrift und einer gültigen E-Mail-Adresse. Für jede Person über zwölf Jahren ist eine eigene Anmeldung erforderlich. Die gleichzeitige Anmeldung von mehreren Personen ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Diese Angaben dienen ausschließlich der Nachverfolgung im Fall einer Infektion und werden zwei Wochen nach dem Führungstermin gelöscht. Nach der Anmeldung erhalten Sie unter der angegebenen E-Mail eine Bestätigung und die Angaben zum Treffpunkt. Bitte bewahren Sie diese auf und zeigen Sie diese zur Kontrolle auf Ihrem Smartphone oder ausgedruckt zu Beginn der Führung vor. Ohne eine Bestätigung können Sie nicht an der gebuchten Führung teilnehmen. 26
22 | Foto: Beatrice Teichmann 2 Frauenkirche Digital An der Frauenkirche www.frauenkirche-dresden.de Die Frauenkirche hat eine rund tausendjährige Geschichte. An Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaus entstand im 18. Jahrhundert der berühmte Kuppelbau George Bährs, der zweihundert Jahre das Stadtbild Dresdens prägte. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gotteshaus zerstört. Die Ruine blieb als Mahnmal im Herzen der Stadt. Getreu dem historischen Vorbild und unter weitmöglichster Verwendung des originalen Materials entstand von 1993 bis 2005 dank Spenden aus ganz Deutschland und aller Welt die Frauenkirche wieder. Heute mahnt sie zur Erinnerung und ermutigt zu einem versöhnten Miteinander. Öffnungszeiten gemäß Veröffentlichung auf o. g. Homepage 19.15 – Kurzvortrag und Führungen zum Thema: 21.30 Uhr Auf den Spuren der Frauenkirche George Bährs* Treffpunkt: 19 Uhr, Eingang F * Anmeldung erforderlich unter führungen @frauenkirche-dresden.de, Vergabe von 60 Tickets in der Reihenfolge des Posteingangs. 2 | Foto: Oliver Killig
3 | Foto: Landshauptstadt Dresden 3 Spolien am Neumarkt Digital Neumarkt Spolien sind Bauteile und andere Überreste wie Teile von Reliefs oder Skulpturen, Friese und Säulen- oder Kapitellreste, die aus Bauten äl terer Kulturen stammen und in neuen Bauwerken wiederverwendet werden. Der Einbau von Spolien kann – neben dem praktischen Nutzen – auch als Übertragung einer Tradition gemeint sein, wenn sie aus dem Vorgängerbau übernommen werden und als „Reliquien“ an hervorgehobener Stelle am Neubau wieder auftauchen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Spolien stilistisch außerhalb des neueren architektonischen Gestaltungskonzeptes liegen. In der Gegenwart werden Spolien meist ebenfalls aus eher dekorativen Gründen und als originelles Gestaltungselement eingesetzt, manchmal aber auch aus historischen Gründen als Erinnerung an ein Vorgängergebäude. Im Sinne der Denkmalpfle ge wird Letzteres kritisch gesehen, da nur einzelne Bruchstücke eines Denkmals erhalten bleiben und diese oft zusammenhanglos integriert werden. Begeben wir uns auf die Suche nach historischen Souvenirs am Dresdner Neumarkt. 29 | Foto: Ellen Hönl 28
29 Innerer Neustädter Friedhof Friedensstraße 2 www.kirchspiel-dresden-neustadt.de Der Innere Neustädter Friedhof ist einer der ältesten Friedhöfe Dresdens. Er ist der Friedhof mit den meisten barocken Grabma len auf so engem Raum. Er steht unter Denkmalschutz und ist die letzte Ruhestätte für viele Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen Dresden und das Umfeld prägten. Der Innere Neustädter Friedhof wurde 1732 an den „Scheunenhöfen“ außerhalb der Stadtbe festigung eröffnet. Zuvor wurden die Einwohner Altendresdens unmittelbar an der Dreikönigskirche auf dem Gottesacker beerdigt. August der Starke suchte einen neuen Standort für die Dreikönigs kirche, die seinen Bebauungsplänen auf der Hauptstraße im Wege stand. Die Kirche wurde deshalb abgerissen und auf dem bisherigen Friedhofsgelände neu gebaut. Nach Plänen des Architekten Georg Maximilian von Fürstenhof entstand der neue Friedhof außerhalb der Stadtmauer. 200 Ellen umfasste dieses als Quadrat abgesteckte Areal. Der Friedhof wurde zweimal nach Osten hin erweitert, so entstanden die Bezeichnungen 2. und 3. Land. Das mit Denkmalfördermitteln und Beteiligung des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft restaurierte klassizistische Grabmal von August Timaeus – dem Erfinder der ersten Milchschokolade – ist im Portaltypus gehalten mit Arabesken in den seitlichen Doppel pilastern in einem aufwendigen Horizontal-Balken (Architrav) und einem rundbogigen Schriftfeld sowie Volutengiebel mit Kreuz. 8 – 20 Uhr geöffnet 14 Uhr Führung: Sein und Schein aus Sicht der Restau rierung.* Restauratorin Dana Krause erläutert die aufwendige Wiederherstellung der Grab denkmale Timaeus und von Reitzenstein (Dauer 60 bis 90 Minuten) Treffpunkt: vor der Feierhalle * Anmeldung erforderlich bis 10. September 2021 unter Telefon (03 51) 8 04 36 04 oder friedhof.dresden-neustadt@evlks.de 29
41 Kunstgewerbeschule Güntzstraße 34 www.hfbk-dresden.de 1903 – 07 von Lossow & Vieweger, Kühne und Stadtbaurat Schmidt erbaut. Hochschul- und Museumsgebäude mit Einfriedung, Ter rasse und Brunnen sowie Grünanlagen. Markante Baugruppe in Ecksituation mit neobarocker Kubatur und Gestaltungselementen des Jugendstils. Im Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule (später Staatli che Hochschule für Werkkunst) sind die Arbeits- und Studienräume der Studiengänge Bühnen- und Kostümbild, der Restaurierung, der Fachhochschulstudiengang Theaterausstattung, die Theoriebereiche sowie die Hochschulbibliothek und die Verwaltung der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) untergebracht. Die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit historischen Maltechniken ist Teil des Studiums der Restaurierung an der HfBK. Die achtwöchigen kunsttechnologischen Projekte ermöglichen es den Studierenden, den Umgang mit Malmaterialien und ihren Eigenschaften zu erproben sowie kunsttechnologische und konservatorische Zusammenhänge zu erkennen. Auf Grundlage von überlieferten Rezepten und Malanweisungen unterschiedlicher Epochen entstanden interessante Rekonstruktionen von Material imitationen und illusionistischen Wandmalereien, die zum gemein samen Betrachten und Diskutieren einladen. Historische Maltechniken erforschen und rekonstruieren 11 und 13 Uhr Führung* 1: Vorstellung der Scagliola-Technik und einer Rekonstruktion der illusionistischen De ckengestaltung des Langhauses der Chiesa il Gesú in Rom, (Dipl.-Restauratorin Elke Schirmer) Treffpunkt: Foyer Güntzstraße 34, 20 Personen 41 | Foto: HfBK Dresden 30
11 | Foto: Landeshauptstadt Dresden 11 und 13 Uhr Führung* 2: Vorstellung der Rekonstruktionen zur Imitation von Schildpatt und Aventurinlack sowie Studien zur malerischen Imitation von Gobelins nach Anleitung von Julien Godon (1877), (Dipl.-Restauratorin Monika Kammer) Treffpunkt: Foyer Güntzstraße 34, 20 Personen * Anmeldung bis zum 9. September 2021 unter kammer@hfbk-dresden.de erforderlich. Bitte die aktuell gültigen Corona-Schutzbestimmun gen beachten. Informationen auf der Website des Studienganges. 11 Lapidarium Hohe Straße 24 www.dresden.de/denkmal Die evangelische Zionskirche in der Südvorstadt wurde mit Geldern aus der Stiftung des Maschinenbau-Fabrikanten Johannes Hampel erbaut. Den Auftrag für diesen Bau im Reformbaustil erhielt 1908 das Architektenbüro Schilling & Graebner. 1912 wurde die Kirche geweiht. Bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 brannte sie nieder. Die Ruine dient heute der Landeshauptstadt Dresden als Lapidarium. Ein Lapidarium war ursprünglich eine Sammlung von Steinwerken (z. B. Skulpturen, Epitaphe, Grabsteine). Das Dresdner Lapidarium beherbergt aber auch Objekte aus Bronze, Eisen, Holz und Keramik. Möglichst viele der über 7.000 hier eingelagerten Ob jekte sollen an originalen Standorten oder an geeigneten, öffentlich zugänglichen Orten wieder eingebaut werden. ständig Informationstafeln zur Geschichte der Zionskirche an der Ruine 10 – 18 Uhr geöffnet Erläuterungen durch Denkmalpfleger und ehren amtlich Beauftragte für Denkmalpflege 31
15 | Foto: Stefan Dirlich 15 Siedlungshaus Wieckestraße 10 1936 von der GAGFAH in Dresden-Reick errichtet und 2019 von den heutigen Eigentümern nahezu im Originalzustand erworben. Auch wenn dieses Siedlungshaus nicht unter Denkmalschutz steht, ist es ein Beispiel für zahlreiche Dresdner Siedlungsbauten, die zum Teil unter Schutz gestellt wurden. 2020 umfassende Sanierung der Doppelhaushälfte. Dabei wurde sowohl auf den Bestand geachtet als auch ökologische Aspekte in großem Umfang realisiert. Das Ergebnis ist ein hervorragendes Beispiel eines sanierten Gebäudes, das sowohl aus architektonischer als auch aus ökologischer Sicht überzeugen kann. 10 – 18 Uhr Führungen mit den Eigentümern und der Architektin (Dauer 30 Minuten)* *nur mit Anmeldung bis zum 10. September an stefan.dirlich@gmail.com 32
21 Trinitatisfriedhof Fiedlerstraße 1 Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt, ursprünglich für die Opfer der napoleonischen Befreiungskriege, wandelte sich der Friedhof zum begehrten Begräbnisplatz bedeutender Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts mit beeindruckenden Grabmalen, u. a. Ruhestätten von Carl Gustav Carus, Caspar David Friedrich, Ernst Rietschel und Paul Pfund. Hierzu gehört auch das Grab von Moritz Erdmann Puffholdt, dem ersten Dirigenten der heutigen Dresdner Philharmonie und letzten Dresdner Stadtmusikdirektor, das 2021 im Auftrag und mithilfe einer Spendenaktion des Fördervereins Dresdner Philharmonie e. V. saniert werden konnte. 8 – 19 Uhr geöffnet 10 Uhr Vorstellung des sanierten Grabes von Moritz Erdmann Puffholdt im Beisein der Zweiten Bürger meisterin Annekatrin Klepsch und mit Musik von Mitgliedern der Dresdner Philharmonie Treffpunkt: mittlerer Eingang des Friedhofs – an der Friedhofs verwaltung 10.30 Uhr „Puffholdt und andere“ Literarisch-musikalisches Programm mit Texten voller Bezüge zum Trinitatisfriedhof und Musik der klassischen Moderne und der Gegenwart Auswahl der Texte und Sprecher: Lars Jung Musik: Adela Bratu und Steffen Gaitzsch, Violinen Treffpunkt: Eingang des Friedhofs gegenüber der Trinitatis kirche, Feierhalle 21 | Foto: Förderverein Dresdner Philharmonie 33
42 Versöhnungskirche Schandauer Straße 35 www.kirchgemeinde-dresden-blasewitz.de 1905 bis 1909 im neoromanischen Stil mit Jugendstilelementen erbaut. Der 62 Meter hohe Turm trägt eines der schwersten Gussstahlgeläute Sachsens und ist von weither sichtbar. Maßstab setzend war seinerzeit auch die Einheit von Kirche und Gemeinde haus unter einem Dach mit Kreuzgang und Grünflächen um das Ensemble. Von 1981 bis 1986 umfassende denkmalschutzgerechte Restaurierung. Seither erstrahlt sie wieder in den ursprünglichen Farben. Sie ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie das kulturelle Erbe durch engagierten Denkmalschutz lebendig gehalten wird. 13 – 19 Uhr geöffnet 13, 14, 15, 16, Turmführung mit Dr. Johannes Strümpfel und 17, 18 Uhr Prof. Dr. Stefan Diez, mit Glockenbesichtigung 15 Uhr Kirchenführung mit Dr. Jürgen Böhmert 17 Uhr Der Förderverein der Versöhnungskirche Dresden-Striesen e. V. lädt zur Podiumsdiskussion ein. Die Rekonstruktion der Versöhnungskirche als Gesamtkunstwerk vor 40 Jahren mit Protago nisten der Denkmalpflege und der Kirchenrekon struktion: Prof. Dr. Gerhard Glaser, Pfarrer i. R. Andreas Jentsch, Restaurator Winfried Werner, Dr. Hans-Ulrich Lehmann 42 | Foto: Förderverein Versöhnungskirche Dresden-Striesen e. V.
8 | Foto: Prof. Jörg Schöner 8 Zwingerbauhütte Kleine Packhofstraße Der Dresdner Zwinger ist eines der bedeutendsten barocken Bau denkmäler Europas. Die fortlaufende Restaurierung und Instandhal tung der 15.000 Quadratmeter reich gestalteten Fassadenflächen, 1,2 Kilometer Balustraden, 16 Treppenanlagen, 698 Skulpturen, 17 Brunnen und Wasserspiele, sieben Brunnenanlagen, 3.727 Qua dratmeter Fläche Terrassen und Galerien für künftige Generationen sind die Aufgaben der Zwingerbauhütte des Staatsbetriebs Sächsi sches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Am 18. Juni 1991 als Teil der staatlichen sächsischen Hochbauverwaltung wiedereinge richtet, feiert die Zwingerbauhütte nun ihr 30-jähriges Bestehen. Zu den Aufgaben der Zwingerbauhütte gehört die Bewahrung und Weitergabe von Fachwissen im Handwerk der Steinbildhauer und Steinmetze. Dies wurde auch durch die UNESCO gewürdigt. Das Bauhüttenwesen der Dresdner Zwingerbauhütte zählt gemeinsam mit 18 europäischen Bauhütten seit Dezember 2020 zum imma teriellen Kulturerbe der UNESCO. 10 – 14 Uhr Ausstellung „30 Jahre Zwingerbauhütte – Imma terielles Kulturerbe der UNESCO auf dem Zwinger wall“ (Aufgang über die Treppe beim Wallpavillon) 10 – 14 Uhr Schauwerkstatt Zwingerbauhütte 10, 11, 12, Führung durch Ausstellung bzw. Zwingerbauhütte 13 Uhr barrierefreier Zugang über den Zwingerwall vom „Braunschen Atelier“ aus 35
Unscheinbare Denkmäler 14 Altes Gaswerk Mockritz Babisnauer Straße 26 1906 Errichtung für die Gasversorgung der Gemeinde Mockritz. Stilllegung des Gaswerkes 1926, danach Nutzung als Gewerbeob jekt. In den 1970er Jahren bis zur Wende Werkstatt für Baufahrzeu ge eines Baukombinates. Nach 1990 Nutzung durch Teppichhandel und Fliesenhandel sowie Sitz von Abbruch- und Tiefbaubetrieben. Nach Eigentümerwechsel im Jahr 2015 Erwerb durch die MDU Vermögensverwaltungs GbR. 2016 bis 2019 denkmalgerechte Sanierung und Umbau zu zwölf Mietwohnungen. Innengestaltung – Sichtmauerwerk, sichtbare Stahlfachwerkbinder, Industrieparkett, Sichtbetondecken – nimmt Bezug auf die frühere Nutzung. Rekon struktion der Fassade mit Klinkerverzierungen und fein gegliederten Bogenfenstern. Realisierung Energieeffizienzstandard KfW 115 mit Fußbodenheizung und nicht sichtbarer Innendämmung. Heizraum im Nebengebäude mit Kombination Luft-Wasser-Wärmepumpe und Gas-Brennwerttherme. 10 – 12 Uhr, zugänglich 14 – 16 Uhr 10, 10.30, 11, Führungen* 11.30, 14, 14.30, 15, 15.30 Uhr *nach vorheriger Anmeldung unter ib@fuerll-hannemann.de 14 | Foto: IB Fürll & Hannemann
28 | Foto: Gerd Probst 28 Biobahnhof Klotzsche Zur Neuen Brücke 4 a www.bahnhof-klotzsche.de Am 1. September 1875 wurde nach einer Unterschriftensammlung Gomlitzer und Lausaer Einwohner ein kleines Stationsgebäude, der Haltepunkt „Klotzsche-Königswald“, eröffnet. Zur Eröffnung der Schmalspurbahn nach Königsbrück 1884 Erweiterung des kleinen Dienstgebäudes um ein größeres Bahnhofsgebäude. 1908 Umformung des alten Empfangsgebäudes, nebenan Bau des „neuen Bahnhofes Klotzsche-Königswald“ unter Jugendstileinfluss. Er hat eine über acht Meter hohe Wartehalle, Zierfachwerk und ein aufwendig gestaltetes Eingangsportal. Anfang der 1990er Jahre wurde er geschlossen. Beim Verkauf 2014 an den jetzigen Eigentümer befand sich das Gebäude in einem ruinösen Zustand. Mittlerweile ist mit dem Biomarkt Vorwerk Podemus und der Bio-Bahnhofswirtschaft sowie einem Fahrrad- und einem Spielzeugladen wieder neues Leben eingezogen. 10 – 17 Uhr Die Bio-Bahnhofswirtschaft enthält zahlreiche historische Aufnahmen und Exponate aus der Geschichte des Bahnhofs und ist durchgehend geöffnet. Der Freisitz ist frisch vergrößert, zu sehen ist u. a. ein illusionistisches Bild des sächsischen Königs im Gespräch mit August Bebel. Kulinari sche Angebote in Bioqualität. Für Kinder gibt es zahlreiche Aktivitäten: Malbögen und ein lustiges Kinderquiz zur Geschichte und den Geheimnissen des Bahnhofs. ZugSiebDruck: Vor Ort werden Zug motive vom „Muralisten“ Jens Besser auf T-Shirts und Beutel live gedruckt. Es können auch eigene Textilien zum Bedrucken mitgebracht werden. Ein Teil des Parkplatzes ist zur Boule-/Petanque-Bahn umgebaut und kann genutzt werden. 10, 11, 12, 13, Führungen: „Verstehen Sie Bahnhof? Vorder- und 14, 15, 16 Uhr Hintergründiges zur Geschichte und Gegenwart des Bahnhofs Dresden-Klotzsche – Bahnhöfe als Tor zur Welt oder als vandalismusresistente Ver kehrsstation, als aus der Zeit gefallene Denkmäler oder als nützlicher Bestandteil im Alltag der Anwohner und Reisenden?“ 37
25 | Foto: Silvia Thalheim 25 Christophoruskirche Kirchstraße 8 www.christophorus-dresden.de Die Christophoruskirche in Wilschdorf wurde 1243 als Ranis Maius erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist die älteste Kirche im Stadt gebiet. Benannt ist die kleine Kirche mitten im alten Wilschdorfer Dorfkern nach Christophorus, dem Schutzheiligen der Reisenden. Sein 3,70 Meter hohes Wandgemälde wurde vor mehr als 40 Jahren entdeckt und gemeinsam mit weiteren Gemälden aus dem frühen 15. Jahrhundert freigelegt. Die einzigen gotischen sakralen Fresken Dresdens zeigen u. a. auch den Zyklus zur Passion Jesu und einen Dra chen. Das Altargemälde aus dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts stammt vermutlich aus der Werkstatt des Niederländers Hans Schroer. Vieles Weitere gibt es zu entdecken. Historisch sind auch die drei Glocken. Die Kleinste ist beinahe so alt wie die Kirche selbst. Seit 1250 ruft sie zu Gebet und Gottesdienst. Rings um die Kirche befindet sich der Kirchhof. Im sich anschließenden Pfarrgarten steht ein Backofen, in dem seit alters her Brote und Blechkuchen gebacken werden. 10 Uhr Erntedankfest* 11 – 18 Uhr geöffnet Führungen in der und um die Kirche* (Informationen auf o. g. Homepage); Backofenfest* Kirche ist barrierefrei zugänglich * keine Anmeldung notwendig 19 | Foto: Tobias Koch
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