Senioren in Friedrichsdorf (1. Fortschreibung) Ihr Leben und Wohnen in der Stadt Zeitraum 2016 2021
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Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Senioren in Friedrichsdorf (1. Fortschreibung) Ihr Leben und Wohnen in der Stadt Zeitraum 2016 - 2021 Herausgeber: Magistrat der Stadt Friedrichsdorf Hugenottenstraße 55 61381 Friedrichsdorf Redaktion: Klaus Holländer Jasmin Lenz unter Mitwirkung des Seniorenbeirates Friedrichsdorf Vorsitzende: Eva Seidel © Magistrat der Stadt Friedrichsdorf im November 2016
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Inhalt Vorwort 01 1. Bestandsaufnahme 1.1 Zahlen und Fakten 03 1.2 Angebote in Friedrichsdorf für Senioren; Iststand, Rück- und Ausblick a) Freizeitangebote 05 b) Beratungsangebote 08 c) Bürgerschaftliches Engagement 10 d) Wohnen im Alter 14 e) Pflege und Betreuung 18 f) Informationsveranstaltungen 23 g) Mobilität 24 h) Migration und Alter 25 2. Ergebnisse der Seniorenbefragung 2016 a) Hintergrund und Zielsetzung 26 b) Die Methode – Befragungszeitraum und Rücklauferfassung 27 c) Die wichtigsten Ergebnisse 28 Fazit 44 Anhang- Vorstellung der Institutionen in Friedrichsdorf 45
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Vorwort Wir freuen uns, Ihnen die 1. Fortschreibung unseres Altenhilfeplanes „Senioren in Friedrichsdorf“ für den Berichtszeitraum 2016 – 2021 präsentieren zu können. Aufgrund der Flüchtlingszuwanderung seit Sommer 2015, die auch für uns eine große Herausforderung war, musste die Vorlage dieses Berichtes um ein Jahr verschoben werden. Jetzt ist es soweit und wir können Ihnen die für alle Senioren in unserer Stadt wichtigen Themen nennen und aktualisiert vorstellen. Während der im Jahr 2009 vorgestellte Bericht ausführliche Daten zur Entwicklung der Bevölkerungsstruktur beinhaltete, möchten wir mit dieser Fortschreibung über- wiegend auf die Ergebnisse der Seniorenbefragung, die im Sommer diesen Jahres durchgeführt wurde und einen bemerkenswert hohen Rücklauf hatte, eingehen. Die Ergebnisse dieser Befragung (siehe Abschnitt 3 dieses Berichtes) werden auch Grundlage für die Ausrichtung der kommunalen Seniorenpolitik in den nächsten Jahren sein. Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat, den Vereinen, Verbänden und Kirchen werden wir uns weiterhin intensiv um die Belange älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger mit oder ohne Pflegebedarf kümmern. Die Zahl der Pflegebe- dürftigen wird weiterhin kontinuierlich steigen. Mit Hilfe der Angehörigen und zusammen mit ambulanten Pflegediensten können ca. 70 % aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden. Allerdings ist auch das Versorgungspotential in familiärer Pflege aus den unterschiedlichsten Gründen rückläufig. Pflegende Angehörige fühlen sich zunehmend überfordert. Knapp 2/3 der Angehörigen müssen Pflege und Beruf vereinbaren, davon 30 % in Vollzeitstellen (siehe AOK Pflege-Report 2016). Die Weichen für eine zukunftsfähige Seniorenpolitik müssen wir stellen, da wir die größere Nähe zu den Menschen und zu den konkreten alterspolitischen Problemen haben. Unsere Zielsetzungen in der Senioren- und Pflegepolitik sind daher: Förderung der selbstbestimmten Lebensführung Einhaltung der menschlichen Würde und der individuellen Persönlichkeit im Alter Erhalt der Häuslichkeit Stärkung der Selbsthilfe Ermöglichung der Teilnahme am sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben in unserer Stadt Vermeidung der Unter- und Überversorgung mit Diensten und Einrichtungen Förderung von Netzwerken Seite 1 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Wir sind stolz darauf, dass wir zusammen mit dem Seniorenbeirat und dem Träger der Sozialhilfe aber auch den Betreuungsbehörden gut vernetzt sind. Dies zeigt sich an den regelmäßig stattfindenden Runden Tisch „Pflege“ sowie bei den regelmäßigen Treffen und der Infomesse „Aktiv – Mobil – Betreut“. Als Kommune bieten wir Beratung, Unterstützung, Gesundheitsförderung und -prävention sowie soziale Betreuung. Altenarbeit, Seniorenpolitik und Pflege sind kommunale Quer- schnittsaufgaben und Teil der Daseinsvorsorge. Von den im Bericht 2009 formulierten 11 Handlungsempfehlungen wurden immerhin 7 umgesetzt, weitere 4 Bereiche, insbesondere zum Thema Wohnen, sollen nun verstärkt angegangen werden (siehe auch aktuelle Handlungs- empfehlungen unter Punkt 3). Horst Burghardt Bürgermeister Seite 2 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung 1. Bestandsaufnahme 1.1. Zahlen und Fakten Die medizinische, pflegerische und betreuende Versorgung vor Ort wird aufgrund des demographischen Wandels zu einer zentralen Aufgabe für die Kommunen. Es gibt Vorschläge u. a. von der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren- organisationen e. V.), die Altenhilfe zu einer kommunalen Pflichtaufgabe zu machen und ein kommunales Basisbudget für die gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit zu schaffen. Friedrichsdorf hat für diesen wichtigen Bereich auch im Jahr 2017 Finanzmittel in Höhe von rund 240.000 € für Seniorenbetreuung und –begegnungs- stätten im Haushalt eingestellt. Mit diesen Finanzmitteln können die bewährten Angebote für Senioren beibehalten werden. Mit Stiftungsmitteln können einzelne ältere Bürger punktuell oder auch kleinere Projekte finanziert werden. Unsere lokalen Servicestrukturen müssen so gestaltet werden, dass bei der steigenden Zahl unterstützungsbedürftiger Menschen ein gutes Altern möglich ist. Neben dem staatlichen Sicherungssystem brauchen wir vor Ort gute soziale Dienste und die geteilte gesellschaftliche Verantwortung für „Sorge“. Wir werden die nachbarschaftlichen Netzwerke weiter stärken und das Zusammenspiel von familiärer Pflege, bürgerschaftlich engagierten und zivilgesellschaftlichen Gruppen steuern und begleiten (s. auch „Runder Tisch Pflege“, Senioren-Infomesse, Veranstaltungen des Seniorenbeirates und Seniorenbüros). In Friedrichsdorf leben zurzeit 6.207 Menschen über 65 Jahre. Der für das Bundes- gebiet prognostizierte Bevölkerungsrückgang wird uns nicht so stark treffen wie z. B. in anderen ländlichen Regionen in Ostdeutschland, in der Eifel bzw. in Nordhessen. Die Region profitiert deutlich von der Nähe zu Frankfurt und ihrem Platz im Rhein- Main-Gebiet. Die alternde Gesellschaft führt zwangsläufig dazu, dass immer weniger junge Menschen die älter Werdenden unterstützen können. Wir wollen stärker dazu beitragen, sich für die Nachbarn zu interessieren und gemeinsam Interessen zu vertreten. Der geplante Nachbarschaftstreff in der neuen Öko-Siedlung Petterweiler Holzweg ist ein guter Ansatz in dieser Richtung. Die Altersstruktur wird sich in den kommenden Jahren deutlich verändern. Während die unter 44-jährigen bis zum Jahr 2030 zahlenmäßig stabil bleiben und sich die Altersgruppe der Erwerbsfähigen im Alter von 45 bis unter 64 Jahren verkleinert, werden die 65-jährigen oder Älteren ansteigen. Die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre nimmt am stärksten zu. Die Gründe für die Alterung liegen vor allem in der zunehmenden Lebenserwartung und dem Vorrücken stark besetzter Geburtenjahrgänge (sog. Baby-Boomer) in höhere Altersgruppen. Der Rückgang der jüngeren Bevölkerung trägt ebenfalls dazu bei. Das nachfolgende Schaubild zeigt die Bevölkerungsentwicklung in Friedrichsdorf bis 2030, entnommen aus dem Haushaltsplan. Hinsichtlich der Wanderungsbewegungen können die Werte noch leicht schwanken, der Trend wird aber deutlich. Seite 3 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung in Friedrichsdorf: 2015 2020 2025 2030 0 bis 2 jährige 640 660 660 630 3 bis 5 jährige 670 670 680 660 6 bis 9 jährige 890 920 950 940 10 bis 15 jährige 1.430 1.440 1.500 1.500 16 bis 18 jährige 750 750 720 730 19 bis 24 jährige 1.360 1.390 1.360 1.350 25 bis 44 jährige 5.730 5.760 5.720 5.750 45 bis 64 jährige 7.790 7.820 7.760 7.430 65 bis 79 jährige 4.620 4.540 4.570 5.030 ab 80 jährige 1.260 1.820 2.230 2.260 Gesamt 25.140 25.770 26.150 26.280 (Quelle: Bertelsmannstiftung) Seite 4 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung 1.2 Angebote in Friedrichsdorf für Senioren: Ist-Stand, Rück- und Ausblick a) Freizeitangebote Städtische Seniorentreffs Die Seniorentreffs dienen den Bedürfnissen nach Kommunikation, Information, Bildung und Freizeitgestaltung. Hier kommen ältere Menschen zusammen, die mit- einander reden wollen, die Auskünfte, Informationen, Tipps und Ratschläge suchen und die Unterhaltung brauchen. In Friedrichsdorf gibt es in drei Stadtteilen Seniorentreffs. In Burgholzhausen treffen sich die Senioren bei der Feuerwehr. Ein weiterer Treffpunkt ist seit sieben Jahren stadtteilübergreifend in der Cheshamer Straße eingerichtet. In den Seniorentreffs finden regelmäßig alle vierzehn Tage (in Burgholzhausen monatlich) Kaffeenachmittage statt. Sie werden ehrenamtlich vom Seniorenbeirat und vielen Helfern betreut und gestaltet. Für die Ausstattung und den baulichen Zustand ist die Stadt zuständig. Die Besucherzahlen steigen in Köppern so sehr, dass, nach einer baulichen Er- weiterung nun eine weitere Baumaßnahme in 2017 geplant ist. Die Unterbringung in Burgholzhausen, zu Gast bei der Feuerwehr, ist schwierig, feste eigene Räume wären wünschenswert. Weitere städtische Angebote In den Seniorentreffs finden regelmäßig Singkreise und Spielkreise in Friedrichsdorf und Köppern statt; außerdem gibt es einen Bridgekreis in Friedrichsdorf, Skat in Friedrichsdorf und Köppern, Doppelkopf in Friedrichsdorf. Diese Angebote sind stadtteilbezogen. Schach in Köppern, Kegeln in Seulberg und alle Angebote zur digitalen Welt sind für alle älteren Menschen in Friedrichsdorf zugänglich. Das Café „Mausklick“ Cheshamer Straße 51 A, Untergeschoß, trainiert den Umgang mit den neuen Medien und bringt Senioren ins Netz. Ein umfangreiches Kursan- gebot, von der Sicherheit, über Anwenderangebote, zum Beispiel Bildbearbeitung am PC, erreicht schon jetzt eine große Zahl der Senioren. Jeden Freitag von 15.00 bis 17.00 Uhr im Internet-Café „Mausklick“, können Senioren Hilfe und Beratung in Fragen rund um den PC, Tablet, und Smartphone kostenfrei erhalten. Qualifizierte, hilfsbereite Mitarbeiter unterstützen ehrenamtlich bei Fragen zur Bedienung und Informationssuche und geben Hilfestellung beim e-Mailen. Seite 5 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Im Seniorentreff, Dreieichstr. 22a werden Themen zu Tablets und Smartphones für die Betriebssysteme - iOS (Apple), - Android (Google) und - Windows Phone/10 (Microsoft) behandelt. Wann immer nötig, erfolgen Abstecher in Richtung PC und Laptop. Ein qualifizierter und erfahrener Mitarbeiter berät ehrenamtlich. Der Info Treff findet im 14-tägigen Rhythmus donnerstags von 10:00 – 12:00 Uhr statt. Stadtteilübergreifend findet monatlich ein Gesprächskreis statt. Die Programmge- staltung und Organisation liegt beim Seniorenbeirat. Zwei Mal im Jahr wird ein Verkehrsseminar angeboten. Die Nachfrage bei den älteren Autofahrern ist groß. Regelmäßig finden Kurse zum Gedächtnistraining für Anfänger und Fortge- schrittene statt. Es gibt kreative Seniorenwerkstätten, die die Stadt Friedrichsdorf für handwerklich und künstlerisch interessierte Seniorinnen und Senioren betreibt. Die Kurse werden von ehrenamtlichen Kursleiterinnen/Kursleitern angeboten. Die Teilnahme ist kostenlos, es entstehen nur Materialkosten. In allen Gruppen werden die Kommunikation und das gesellige Miteinander gepflegt. Interessierte Seniorinnen und Senioren können während der Öffnungs- zeiten immer dazukommen, um sich zu informieren oder mitzumachen. Die Angebote reichen von der Holzwerkstatt, über Aquarellmalerei, Keramikarbeiten und Töpfern bis zur Seidenmalerei. Einmal im Jahr werden die gefertigten Kunst- werke präsentiert. Seniorengymnastik wird in Friedrichsdorf, Seulberg und Köppern angeboten, Seniorentanz in Seulberg und Köppern. Diese kostenlosen Angebote werden eben- falls von der Stadt Friedrichsdorf in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz organisiert. Die Stadt veranstaltet einmal pro Jahr eine große Tagesfahrt für alle Bürger vom fünfundsechzigsten Lebensjahr an. Die Ausflüge werden mit Bussen, regelmäßig kombiniert mit einer Schiffsfahrt unternommen. Die Zahl der Teilnehmenden liegt bei ca. 400-600 Personen. Zusätzlich organisiert der Seniorenbeirat stadtteilbezogen über das Jahr verteilt zahlreiche Tages- und Halbtagesausflüge zu interessanten Zielen. Das Sport- und Kulturamt der Stadt Friedrichsdorf bietet regelmäßig eine Vielzahl von Veranstaltungen an die auch von älteren Mitbürgern intensiv genutzt werden. Von Konzerten bis Kabarett, von Theaterfahrten bis Lesungen, von Ausstellungen bis Klassik reicht die breite Palette. Seite 6 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Alle Friedrichsdorfer Bürger ab 65 und alle nicht mehr erwerbstätigen ab 60 Jahren können einen Seniorenpass erhalten, der zu Vergünstigungen in Friedrichsdorf bei kulturellen Veranstaltungen, Museumsbesuchen und beim Kauf einer Dauerkarte für das städtische Schwimmbad berechtigt. Neben diesen städtischen Maßnahmen bieten die Friedrichsdorfer Kirchen ebenfalls Ausflüge, und viele für Senioren interessante Angebote an. Sportvereine haben Kurse für Ältere, der Sozialverband VDK und viele andere aktive Friedrichsdorfer Vereine bieten für Senioren spezielle als auch altersübergreifende Veranstaltungen an. Rück- und Ausblick: Es kann festgehalten werden, dass trotz der angespannten Haushaltslage alle Frei- zeitangebote beibehalten oder ausgebaut werden konnten. Wenige Abstriche mussten aus unterschiedlichen Gründen an anderen Stellen gemacht werden. So existiert die Kurkarte der Stadt Bad Homburg für Bürgerinnen und Bürger aus Friedrichsdorf nicht mehr, die einen ermäßigten Eintritt in Kurbäder und zu kulturellen Veranstaltungen ermöglichte. In Friedrichsdorf sind die Fahrten ins Thermalbad Bad Nauheim weggefallen. Seite 7 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung b) Beratungsangebote Beratungsangebote im Rathaus: Rentenstelle, Versicherungsamt Das Versicherungsamt hilft in allen Rentenversicherungsangelegenheiten, und unterstützt bei der Abwicklung der Antragsformalitäten. Seniorenberatung Die Seniorenberatung unterstützt und berät bei Problemen und Fragen, die durch Alter, Krankheit und Hilfsbedürftigkeit entstehen. Dabei geht es vor allem um: - Hilfe in schwierigen Lebenslagen - Sozialleistungen - Finanzierung von Hilfe und Pflege - Heimaufnahme/Heimkosten - Pflegedienste, Pflegeheime und weitere Hilfsmöglichkeiten, - Schwerbehindertenangelegenheiten - Blindengeld, - Gesetzliche Betreuung Dazu kommt die Beratung von betroffenen Angehörigen. Die Mitarbeiterin in der Seniorenberatung leistet Hilfe bei Antragsverfahren, Realisierung von Ansprüchen und Einleitung von Maßnahmen zur Hilfegewährung durch andere Einrichtungen und Behörden. Sie arbeitet bei Bedarf auch vor Ort. Seniorenwegweiser Das Sozialamt veröffentlichte in Zusammenarbeit mit der Media-Print Informations- technologie GmbH 2015 die aktualisierte Version des Seniorenwegweisers Friedrichsdorf mit allen wichtigen Informationen über Angebote, Anlaufstellen, finanzielle und persönliche Hilfen. Dieser Seniorenwegweiser wird im städtischen Internet unter der Rubrik SENIOREN veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert. Weitere Beratungsangebote in Friedrichsdorf: Der VDK leistet sowohl Sozialberatungen und Schwerbehindertenberatungen, als auch Rechtsberatungen. Termine können kurzfristig telefonisch vereinbart werden. Die Pflegedienste bieten zur möglichen Pflegeplanung und zu Hilfsmitteln Beratung an. Auch die stationären und teilstationären Anbieter für Pflege und Betreuung in Friedrichsdorf beraten zu sozialen und einrichtungsspezifischen Themen. Der Hospizdienst hilft schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen. Hauptamt- liche Koordinatorinnen setzen geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter als Begleiter und Unterstützer für kranke Menschen und ihre pflegenden Angehörigen ein. Angebote im Hochtaunuskreis: Der Pflegestützpunkt Hochtaunuskreis, getragen vom Land und den gesetzlichen Krankenkassen, berät seit 2011 im Landratsamt und vor Ort in allen die Pflege betreffenden Fragen. Privat Versicherte erhalten die gleiche Leistung von der COMPASS GmbH private Pflegeberatung. Ebenfalls im Landratsamt findet sich der sozialpsychiatrische Dienst. Er kann gefragt und hinzugezogen werden, wenn Menschen psychisch auffällig werden. Die Fachstelle Demenz des Hochtaunuskreises und der Stadt Bad Homburg vermittelt Hilfen für Menschen mit Demenz und für deren Angehörige. Seite 8 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle, ebenfalls im Landratsamt ange- siedelt, wird zunehmend auch für ältere Menschen wichtig. Zu den Themen Be- treuung und Vollmachten berät die Betreuungsstelle im Landratsamt sowie die beiden Betreuungsvereine VBV und die Lebenshilfe in Bad Homburg. Rück- und Ausblick: Friedrichsdorf hat, verglichen mit anderen Gemeinden, gute und zahlreiche Be- ratungsstellen. Die Seniorenberatung im Rathaus bearbeitet viele Anfragen und sucht nach Lösungsmöglichkeiten. Wenn nötig gibt sie Hinweise auf andere Einrichtungen oder nennt Telefonnummern und Adressen anderer Stellen. Seit das Versorgungsamt seine Beratung im Rathaus eingestellt hat, wird auch diese Arbeit bei der Senioren- beratung geleistet, in komplizierten Fällen muss auf den VdK verwiesen werden. Eine große Nachfrage erforderte eine Personalausweitung im Hospizdienst Fried- richsdorf. Eine Initiative zu Pflegebegleitungen wurde neu gegründet, die ersten Absolventen haben erfolgreich abgeschlossen. Der eingerichtete Pflegestützpunkt im Landratsamt (als Äquivalent „Compass“ für privatversicherte Bürger) ist für Friedrichsdorf und den ganzen Hochtaunuskreis mit seiner zunehmenden Zahl älterer Menschen sehr hilfreich. Die in Friedrichsdorf eingerichtete Wohnberatung soll, möglichst in Zusammenarbeit mit dem VdK, schnell wieder personell besetzt werden. Seite 9 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung c) Bürgerschaftliches Engagement Seniorenbeirat / ehrenamtliches Engagement für und von Senioren Seit 1980 gibt es bei der Stadt Friedrichsdorf einen Seniorenbeirat (SBF). Die Stadt- verordnetenversammlung hat die Bildung eines Beirates beschlossen, damit die größer werdende Zahl älterer Menschen in den Gremien direkt vertreten werden kann. Die Zusammensetzung und der Wahlmodus sind in der Geschäftsordnung bzw. in einer Wahlordnung geregelt. Die wichtigste Aufgabe des Beirats ist es, Hin- weise, Beobachtungen, Anregungen, Entwicklungen, Veränderungen und Forde- rungen, die Ältere betreffen oder betreffen könnten, an den Magistrat, die Orts- beiräte und die politischen Parteien weiterzugeben. Die oder der Vorsitzende hat jederzeit Zugang zum Magistrat, zum Bürgermeister und zum Leiter des Amtes für Jugend und Soziales, der auch für den Beirat zuständig ist. Im Rathaus gibt es eine Geschäftsstelle, die den Beirat bei Aktionen für Ältere unterstützt und die anderer- seits dem Beirat bei allen Vorhaben zur Seite steht. Darüber hinaus gibt es ein Bündel an Aufgaben, dem sich der Seniorenbeirat widmet. Im Zentrum stehen die Selbstbestimmung und die Selbständigkeit älterer Menschen, die gefordert und gefördert werden muss. Es geht darum, die Be- dürfnisse Älterer wahrzunehmen und für deren Realisierung zu kämpfen. Ziel des SBF ist es, eine gute Lebensqualität für alle Älteren zu erreichen, dafür zu sorgen, dass Friedrichsdorf in allen Stadtteilen altersgerecht gestaltet ist, dass das Freizeit- angebot stimmt, dass Barrierefreiheit im öffentlichen Raum geschaffen wird, dass Mobilität erhalten bleibt - zum Beispiel auch durch angemessenen Wohnraum - und dass es ausreichend Beratungs- und Versorgungsmöglichkeiten gibt. Für die laufende Wahlperiode wird sich der SBF übergeordnet mit den Themen Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Bewegung befassen. Wichtige ständige Auf- gaben der Mitglieder des SBF sind die fünf Seniorencafés, die organisiert und ge- staltet werden müssen. In jedem Stadtteil gibt es ein stadtteilbezogenes Café, in Friedrichsdorf Mitte ein weiteres für alle Stadtteile. Der Seniorenbeirat betreibt diese Cafés ehrenamtlich auch mit Hilfe von anderen ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern. Die Veranstaltungen finden regelmäßig im vierzehntägigen Rhythmus statt, in Burgholzhausen alle vier Wochen. Ebenso regelmäßig übernimmt der Seniorenbeirat Ehrungen bei älteren Menschen. Geburtstage und besondere Hochzeitstage werden auf Wunsch mit einem per- sönlichen Besuch bedacht. Für jeden Stadtteil planen die jeweiligen Mitglieder des Beirats je zwei Tages- fahrten und eine bis zwei Halbtagesfahrten. Die Ziele sind interessant und attraktiv, müssen von den Mitreisenden bezahlt werden und sind von der Stadt sub- ventioniert. Die Ausflugsfahrten werden von Menschen genutzt, die nicht alleine reisen wollen, die nicht mehr selber fahren wollen oder können, die nicht mehr organisieren wollen. Stadtteilbezogen bietet der Seniorenbeirat mehrere andere Angebote zur Freizeitgestaltung z. B. Sing- und Spielkreise, Skat und Doppelkopf. Stadtteilübergreifend gibt es Unterstützung und Hilfen bei den modernen Kom- munikationsmedien. In der Regel konzipiert und gestaltet der SBF zwei Mal im Jahr eine Ausgabe der Seniorenzeitung. Unter dem Titel „Wir sind älter, na und?“ werden altersgemäße Seite 10 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung aktuelle und diskussionswerte Themen vorgestellt Das Redaktionsteam besteht unter der Leitung der Vorsitzenden aus drei Vorstandsmitgliedern. Beiträge kommen von Außenstehenden und von Beiratsmitgliedern. Das Hauptthema be- schießt die Vollversammlung des SBF. Die Zeitung wird an alle Friedrichsdorfer Haushalte verteilt. Produktions- und Verteilungskosten übernimmt die Stadt. Der Seniorenbeirat organisiert und betreut, auch mit Hilfe der Stadt, Vorträge und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen oder Gesetzesänderungen, die ältere Menschen betreffen. Seit kurzem gibt es die Seite „Friedrichsdorfer Senioren online“, sie bietet allen Friedrichsdorfern umfassende Informationen, Hinweise und Hilfen. Der Senioren- beirat ist darauf ausführlich vertreten. Seine Seiten sind von einem Vorstandsmit- glied eingerichtet worden, der sie auch pflegt und verwaltet. Alle Stadtteilsprecher, Vorstandsmitglieder und interessierten Beiratsmitglieder können und sollen sich mit Beiträgen beteiligen. Der Seniorenbeirat beteiligt sich aktiv an der Seniorenmesse, die alle 2 Jahre statt-findet. Er ist einmal im Jahr mit dem Jugend- und Sozialamt beim Bürgerstand auf dem Landgrafenplatz vertreten. Die Weihnachtsgabe erhalten alle 85-jährigen und älteren Bürgerinnen und Bürger. Sie wird durch die städtischen Gremien und den SBF verteilt und dient dazu, Kontakt zur älteren Bevölkerung zu halten. Wir Friedrichsdorfer Bürgerselbsthilfe e. V. „Wir Friedrichsdorfer – Bürgerselbsthilfe e. V.“ ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der im Oktober 1999 gegründet wurde und z. Zt. 380 Mitglieder hat. Ziel des Vereins ist die Vermittlung von Hilfeleistung auf Gegenseitigkeit. Jedes Mitglied kann Helfender und Hilfesuchender in einer Person sein. Alle Mitglieder des Vereins arbeiten unentgeltlich. Art und Umfang der Hilfeleistung bestimmt jedes Mitglied selbst. Man erhält für jede geleistete halbe Stunde einen Zeitpunkt auf einem soge- nannten „Punktekonto“, den man selbst einsetzen kann, wenn man Hilfe benötigt. Wer selbst nicht helfen kann und so über kein Punkte-Guthaben verfügt, ist trotz- dem ein willkommenes Mitglied. Wird Hilfe in Anspruch genommen, zahlt man für jede angefangene halbe Stunde Hilfeleistung, gleich welcher Art, eine Gebühr von 1 Euro. Bei Fahrdienstleistungen kommt zu den Zeitkosten noch eine anteilige Kostenpauschale dazu. Beispiele für die Nachbarschaftshilfe: Begleitung beim Einkaufen, Arztbesuch oder Behördengang Gesellschaft beim Nachmittagskaffee oder beim Spaziergang Wohnungsbetreuung und/oder Haustierversorgung, wenn Sie verhindert sind Viele Senioren nutzen das Angebot der Wir Friedrichsdorfer, besonders den Fahr- dienst. Es werden immer Fahrer gesucht, gerade „rüstige“ Rentner, die ein Auto besitzen wären hier die optimale Gruppe, auch weil Sie häufig über die nötige Zeit verfügen. Wir Friedrichsdorfer -Freiwillig aktiv- in Friedrichsdorf Die Freiwilligenagentur wurde im Jahr 2007 gegründet und hat 2013 mit dem Nachbarschaftshilfeverein Wir Friedrichsdorfer fusioniert. Aufgabe der Agentur ist es, Personen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, zu finden und an gemein- nützige Organisationen weiter zu vermitteln. Eine Mitgliedschaft bei den Wir Fried- richsdorfern ist für die Vermittlung nicht notwendig. Seite 11 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Gemeinsam mit der Koordinationsstelle Ehrenamt der Stadt wurde eine Datenbank erstellt, in die Organisationen Hilfegesuche einstellen können. Die Datenbank ist mit der Homepage der Stadt verlinkt und wird in Kooperation mit den Organisa- tionen aktualisiert. 2010, 2013 und 2015 fanden zudem Ehrenamtsbörsen statt, bei denen sich jeweils 15 - 20 Organisationen mit ihren Gesuchen nach ehrenamtlich Engagierten vorstellen. Auf der Börse konnten vor Ort Kontakte zu interessierten Bürgern geknüpft werden und Fragen beantwortet werden. Die Besucherzahlen der Börse nahmen bei den letzten beiden Veranstaltungen zu, jeweils etwa 200 Interessierte konnten gezählt werden. Die Anzahl der direkt Vermittelten betrug etwa 10, oft kennzeichneten die Gespräche jedoch auch erst der Anfang eines Engagements. Hospizdienst Friedrichsdorf Der Hospizdienst Friedrichsdorf e.V. ist ein ambulanter Dienst, d.h. hauptamtliche Fachkräfte und speziell ausgebildete ehrenamtlich tätige Hospizhelferinnen und- helfer ermöglichen Sterbenden, ihren letzten Weg in gewohnter Umgebung mit größtmöglicher Lebensqualität und Würde zu gehen. Sie stehen auch Angehörigen und Freunden beim Abschiednehmen und in ihrer Trauer bei. Der Hospizdienst Friedrichsdorf e.V. bietet darüber hinaus einen monatlichen Ge- sprächskreis für Trauernde unter der Leitung einer dafür ausgebildeten Psychologin an. Die Anzahl der Begleitungen stieg in den letzten Jahren stark an, es werden neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ausgebildet und eine neue hauptamtliche Kraft benötigt. Pflegebegleiterinitiative In Kooperation mit der Diakoniestation und dem Pflegestützpunkt des Hoch- taunuskreises wurden vom Haus Dammwald Pflegebegleiter/innen ausgebildet und begleitet. Diese ehrenamtlichen Kräfte stehen Angehörigen zur Seite, hören ihnen zu, machen ihnen Mut, beraten über entlastende Angebote, vermitteln Hilfen, sind Botschafter für die Anliegen pflegender Angehöriger in der Öffentlichkeit. Alle haben eigene Pflegeerfahrungen. Die Nachfrage der Pflegebegleiter ist momentan leider noch gering. Bürgerschaftliches Engagement für ältere Mitbürger findet sich in jeder der sozialen Organisationen in Friedrichsdorf wieder. Die beiden niedrigschwelligen Angebote für Demenzkranke der Diakonie und des Hauses Dammwald werden von Ehren- amtlichen begleitet und durchgeführt. Das Haus Bornberg, der VDK, das Rote Kreuz, die Kirchen, die Vereine all diese Institutionen sind auf das ehrenamtliche Engagement angewiesen. Nicht erfasst werden können die zahlreichen nachbarschaftlichen Hilfen, die aus gewachsenen Strukturen heraus entstanden sind. In der Seniorenberatung wird immer wieder deutlich, wie wichtig hilfsbereite Nachbarn für die Bewältigung des Alltags sind. Seite 12 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Rück- und Ausblick: Es sind einige neue ehrenamtliche Strukturen hinzugekommen: die Pflegebe- gleitung, die regelmäßige Ehrenamtsbörse, die Erweiterung der Hospizver- sorgung. Das ist erfreulich. Dennoch zeigt die Tendenz, dass es zunehmend schwerer ist, Menschen für langfristiges ehrenamtliches Engagement zu be- geistern. Projekte werden meist besser angenommen. Einen sehr hohen Zulauf hatte im letzten Jahr das ehrenamtliche Engagement für Flüchtlinge. Es konnte unter der Federführung der Wir Friedrichsdorfer ein Spendenlager aufgebaut werden, zahlreiche Menschen investieren viel Zeit in Deutschkurse und Begleit- dienste. Gerade in die letzten beiden Bereiche engagieren sich auch viele berentete Menschen, was sehr erfreulich ist. Stark nachgefragt in der Seniorenberatung wurde in letzter Zeit die Betreuung von Demenzkranken und Pflegebedürftiger zu Hause während die Angehörigen Er- ledigungen oder Arzttermine wahrnehmen. Über einen professionellen Dienst ist dies für die meisten Angehörigen nicht bezahlbar. Einen Teil davon deckt der Hospizdienst ehrenamtlich ab, hier wäre jedoch noch Raum für ein eigenes Projekt. Das Bewusstsein für das Ehrenamt immer wieder zu wecken, ehrenamtliche Arbeit in die Öffentlichkeit zu stellen um Potentiale zu wecken, auch bei älteren, noch rüstigen Bürgern, muss weiterhin eines der Ziele auch in der Politik sein. Nähere Informationen zu den Institutionen finden Sie im Anhang. Seite 13 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung d) Wohnen im Alter Städtisches Wohnungsangebot Die Stadt Friedrichsdorf ist im Besitz von zurzeit 223 Wohnungen, die sich wie folgt verteilen: Stadtteil Anzahl Mieter davon Wohnungen Bewohner über 60 J. Friedrichsdorf 142 359 78 Köppern 34 72 18 Burgholzhausen 8 22 4 Seulberg 39 90 13 Gesamt 223 543 113 Über weitere 221 Wohnungen von Wohnungsbaugesellschaften hat die Stadt Friedrichsdorf das Vorschlagsrecht, bzw. bei 16 Wohnungen das Benennungsrecht. Bei dem Vorschlagsrecht werden in der Regel 3 Wohnungsbewerber vorge- schlagen, beim Benennungsrecht ein Wohnungsbewerber benannt. Die städt. Wohnungen sind nur über Treppen erreichbar. Häuser mit Aufzügen besitzt die Stadt Friedrichsdorf nicht. Der nachträgliche Einbau wird sich finanziell nicht darstellen lassen, sofern er technisch überhaupt möglich ist. Eine behindertenfreundliche Wohnung gibt es im Stadtteil Seulberg. Eine weitere behindertenfreundliche Wohnung im Stadtteil Köppern. Des Weiteren gibt es mehrere behindertenfreundliche Wohnungen in einem Objekt der GSW im Stadtteil Seulberg. Alle Wohnungen sind an Personen mit Einschränkungen vermietet. Einige der Häuser der Wohnungsbaugesellschaften, bei denen die Stadt das Vorschlagsrecht hat, haben zwar Aufzüge, aber der Eingangsbereich ist meist über ein paar Stufen zu erreichen. Alle Wohnungen, die von der Stadt belegt oder direkt vermietet werden befinden sich in der Mietobergrenze (Vom Hochtaunuskreis festgesetzte maximale Wohnungs- und Mietgröße die als angemessen angesehen wird um vom Amt übernommen zu werden, Bsp.: 1 Personen- Haushalt: max. 50 qm, max. 518 EUR Bruttokaltmiete zzgl. Heizkosten) Ergänzendes Wohngeld, eine andere Möglichkeit der Förderung, orientiert sich ebenfalls grob an diesen Werten. Im Juni 2016 liegen dem Liegenschaftsamt 360 Wohnungsanträge vor, davon 54 von Bewerbern über 60 Jahre, 37 von Bewerbern über 65 Jahre. Seite 14 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Weitere, seniorengerechte Wohnungen: Der Neubau in der Rohrwiesenstr. In Friedrichsdorf Mitte: Eigentumswohnungen und Mietwohnungen. Die Residenz am Erlenbach in Köppern, Dreieichstraße: 20 Seniorenwohnungen zum Kauf oder zur Miete ab 65 qm Die Taunusresidenz in Friedrichsdorf Mitte: 78 Eigentumswohnungen in sehr unterschiedlichen Größen die zu einem kleinen Teil von den Eigentümern weitervermietet werden. Der Neubau in der Bahnstraße 19 in Friedrichsdorf Mitte mit 8 Eigentumswohnungen Wohnprojekte im Bau/ in der Planung: Das Palais am Taunus Carré, Bahnstr. 36 in Friedrichsdorf Mitte: 23, zum Teil barrierefreie, Eigentumswohnungen Öko-Siedlung an der Plantation/Petterweiler Holzweg in Friedrichsdorf Mitte- Vertriebsstart voraussichtlich Frühjahr 2017: 350 Wohnungen z. T. barrierefrei im Eigentum und zur Miete, sowie 49 Seniorenwohnungen zur Miete, 25 davon gefördert Hoher Weg/ ehemalige Phillip- Reis- Schule in Friedrichsdorf- Vertriebsstart voraussichtlich 2018: 45 barrierearme Eigentumswohnungen davon ca. 20 komplett barrierefrei Ehemaliges Güterbahnhofsgelände in Friedrichsdorf Mitte: Planungen zu einem Seniorenpflegeheim (120 Pflegeplätze) mit angrenzenden seniorengerechten Wohnungen (35 Wohneinheiten) ruhen zurzeit. Seitens des Grundstückseigentümers gibt es noch offene Fragen mit der DB zu klären und ein Investor und Betreiber zu finden. Eine zeitliche Perspektive für die Realisierung ist daher zurzeit leider nicht möglich. Die seniorengerechten Wohnungen würden im Wesentlichen barrierefrei sein. Betreutes Wohnen ist nach jetzigem Kenntnisstand nicht vorgesehen. Die Wohnungen werden höchstwahrscheinlich Eigentumswohnungen werden, der Investor wird diese zunächst wohl einzeln veräußern. Diese Aufzählung ist bei Weitem nicht abschließend: Auch bei sonstigen Neu- bauten, die hier nicht aufgezählt werden können, muss nach hessischer Bau- ordnung § 43 i.d.R. bei Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein. D.h. wenn ein Mehrfamilienhaus gebaut wird, ist wahrscheinlich ein Teil der Wohnungen barrierefrei. Die Einhaltung prüft die untere Bauaufsicht des Hochtaunuskreises. Alternative Wohnformen: Bis heute konnte in Friedrichsdorf kein Projekt etabliert werden, dass generationen- übergreifendes Wohnen beinhaltet und auch keines, das betreutes Wohnen an- bietet im Sinne einer integrierten Versorgung im Mietverhältnis. Seite 15 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Wohnungsanpassung Das Bestreben älterer Menschen ihr Leben solange wie möglich selbständig in der eigenen Wohnung führen zu können, auch bei Mobilitätseinschränkungen oder Be- hinderungen, setzt Barrierefreiheit, mindestens Barriere Armut in dieser Wohnung voraus. Finanzielle Unterstützung von Anpassungsmaßnahmen gibt es von der Pflege- versicherung 2016: 4.000 EUR und von den Krankenkassen. Krankenkassen fördern generell nur Hilfsmittel, keine baulichen Maßnahmen. Die Wohnungs- beratung ist gefordert die unterschiedlichen Geldtöpfe mit ihren verschiedenen Berechtigungsgrenzen zu kennen und zu erschließen. Als zentrale Beratungsstelle hat das Land Hessen mit der AWO die Hessische Fachstelle für Wohnberatung (HFW) in Kassel eingerichtet. In Friedrichsdorf musste die Beratungsstelle, getragen vom VDK leider aus Personalmangel schließen. Für 2017 ist jedoch bereits eine qualifizierte Person ausfindig gemacht worden, die in Bad Homburg stationiert wird und auch Friedrichsdorf mit abdecken kann. Zur Wohnraumanpassung ist noch zu bedenken, dass der Zuschuss der Pflegekasse nur bei vorhandener Pflegestufe gezahlt wird und meist nicht ausreicht um bspw. ein Bad umzubauen. Zusätzlich muss dann ein Kredit aufgenommen werden oder der Vermieter muss den Rest der Kosten tragen. Der Zuschuss greift NICHT für Maßnahmen, die den Zugang zur Wohnung betreffen (Rampen etc.). Bei jeder baulichen Veränderung bedarf es einer Zustimmung durch den Vermieter. Rückblick: Das städtische Wohnungsangebot an seniorengerechten Wohnungen ist leider nach wie vor unzureichend, es gab keine Umbauten, es wurden keine neuen, barrierefreien Häuser gekauft oder gebaut. Die Gesamtzahl der Wohnungen wurde durch Verkäufe verringert von 236 auf 224 Wohnungen. Die Anzahl der älteren Bürger, die sich um eine Wohnung bewerben ist gestiegen: von 28 auf 37 Personen. Die Anzahl der Wohnungen der Wohnungsbaugesell- schaften mit städtischem Belegungsrecht fiel von 254 auf 221 Wohnungen. Für ältere Menschen mit wenig Einkommen sind die Chancen eine bezahlbare seniorengerechte Wohnung zu bekommen nicht besser, eher schlechter geworden. Die Anzahl der privaten, seniorengerechten Wohnungen ist hingegen stark ange- stiegen. Gab es 2009 lediglich die Taunusresidenz, existieren nun, wie oben aufge- führt, 8 neue Projekte oder Bauvorhaben. Es ist anzumerken, dass es sich dabei überwiegend um Eigentumswohnungen handelt. Bei Bau und Verkauf der Wohnungen hat sich gezeigt dass ein Großteil der Wohnungen schnell verkauft wurde. Die Mietwohnungen sind in ihrer Preisklasse in jedem Fall über der Miet- obergrenze. Seite 16 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Ausblick: Städtische Wohnungen: Ein Neubau von Sozialwohnungen und von Wohnungen im mittleren Preissegment ist dringend nötig. Da sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass ein Umbau des Bestands in barrierefreien Wohnraum nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist stellt dies im Moment die einzige Alternative dar. Zusätzlich zu den wachsenden Zahlen der Bürger, die im Alter zu den Menschen gehören werden, die mit dem Existenzminimum auskommen gibt es eine weitere Entwicklung: bei den geförderten Wohnungen, die im Besitz von Wohnungsbaugesellschaften sind und für welche die Stadt das Vorschlags- oder Belegungsrecht innehat läuft in vielen Fällen die Sozialbindung aus. Ende 2018 werden es 100 Wohnungen weniger sein. Der Bau in der Ökosiedlung ist hier ein guter Anfang. In einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 12.05.2016 wurde in der Stadtverordnetenversammlung festgehalten, dass insgesamt 75 neue Wohnungen (inclusive der 25 Wohneinheiten der Ökosiedlung) gebaut werden sollen unter dem ortsüblichen Mietzins. Ein Großteil davon sollen Sozialwohnungen werden, Möglichkeiten zur Bebauung werden geprüft. Die entsprechenden Vorlagen werden in der nächsten Sitzungsrunde vorgelegt. Der Bau soll in dieser Legislaturperiode stattfinden, barrierefreier Wohnraum wird dort auch jeweils in mindestens einem Geschoss realisiert. Private Wohnungen: Ältere Bürger, die bspw. ein Haus haben welches Sie verkaufen können oder anderweitiges Kapital besitzen werden bei den zahlreichen Neubauten eine Eigen- tumswohnung finden, die sie finanzieren können. Menschen mit wenig Geld stehen weniger bezahlbare Möglichkeiten zur Auswahl. Ein Umbau könnte eventuell teil- weise noch in den Wohnungen stattfinden, hier ist eine gründliche, qualifizierte Beratung der Maßnahmen UND deren Finanzierung von Nöten. Der nachträgliche Einbau von Fahrstühlen, die Überwindung von Treppen vor dem Haus oder der barrierefreie Umbau von Hoch- oder Tiefparterrewohnungen ist jedoch nicht umsetzbar. Bei einer gravierenden Beeinträchtigung des Bewegungs- und vor allem des Gehvermögens werden diese Menschen selbst wenn eine ambulante Ver- sorgung gewährleistet ist, ihre Wohnung nicht mehr verlassen können. Eine stationäre Pflege wird für diese Menschen früher nötig werden. Seite 17 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung e) Pflege und Betreuung Ambulante Pflegedienste Die ambulanten Alten- und Krankenpflegedienste sind schwerpunktmäßig in der pflegerischen Versorgung tätig, bieten jedoch zusätzlich auch Hilfen bei der Haus- haltsführung an. Grundpflege, aktivierende Pflege, Pflegeberatung und hauswirt- schaftliche Hilfe können ganz oder teilweise von der Pflegekasse (Beantragung von Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz bei Ihrer Krankenkasse) über- nommen werden, bei Intensiv- und Behandlungspflege sowie Pflegehilfsmitteln benötigen Sie eine ärztliche Verordnung für Ihre Krankenkasse. In Friedrichsdorf gibt es folgende ambulanten Pflegedienste: Ambulanter Pflegedienst Fortuna Inh. Kerstin Picard Hugenottenstr. 62 61381 Friedrichsdorf Telefon: 06172 2870920 Fax: 06172 2870922 E-Mail: pdl@pflegedienst-friedrichsdorf.de Internet: www.pflegedienst-friedrichsdorf.de Ambulanter Pflegedienst Sibylle Crone Hardtwaldallee 2 a Telefon: 06172 76795-0 Fax: 06172 76795-1 E-Mail: info@pflegeteam-crone.de Internet: www.pflegeteam-crone.de Gaby’s ambulanter Pflegedienst Inh. Gabriele Kettner Dieselstraße 1 Telefon: 06007 938842 Fax: 06007 938841 E-Mail: gabyspflegedienst@gmail.com Medax Pflegedienst GmbH Bahnstraße 2 Telefon: 06172 685906 Fax: 06172 733617 E-Mail: info@medax-pflegedienst.de Internet: www.medax-pflegedienst.de Nicole`s Ambulanter Pflegedienst Wimsbacher Straße 2 61381 Friedrichsdorf Tel: 06172-28709-26 Fax: 06172-28709-28 Email: info@nicoles-apflegedienst.de Internet: www.nicoles-apflegedienst.de Ökumenische Diakoniestation Seite 18 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Cheshamer Straße 51 F Telefon: 06172 598830-0 Fax: 06172 598830-30 E-Mail: DiakonieFriedrichsdorf@t-online.de Internet: www.diakonie-friedrichsdorf.de Ambulante palliative Versorgung Bei einer weit fortgeschrittenen unheilbaren Erkrankung oder in der letzten Lebens- phase ist neben dem ambulanten Pflegedienst zusätzlich eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung möglich. Ziel dieser Versorgung ist die Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit oder Atemnot. Diese Versorgung muss durch einen behandelnden Arzt verordnet werden. Ansprechpartner: Palliativteam Hochtaunus Daimlerstr.12 61352 Bad Homburg Telefon: 06172/49 97 63-0 Fax: 06172/499763-9 Email: info@palliativteam-hochtaunus.de Internet: www.palliativteam-hochtaunus.de Essen auf Rädern Ein Lieferdienst bringt meist älteren Bürgern, die nicht mehr selbst kochen können oder möchten unterschiedlichste Kostvarianten als Tiefkühlvariante oder warm zubereitet. Es kann gewählt werden ob das Essen täglich oder nur an bestimmten Wochentagen geliefert werden soll. Die Anbieter für Friedrichsdorf sind: Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Mittelhessen Telefon: 06039 8002-911 Fax: 06039 8002-915 E-Mail: menue-service@asb-mittelhessen.de Internet: www.asb-mittelhessen.de/ear Tiefkühlmenues und warmes Essen Deutsches Rotes Kreuz, Bad Homburg Telefon: 06172 1295-65 Fax: 06172 1295-11 E-Mail: Service@drk-hochtaunus.de Internet: www.drk-hochtaunus.de Tiefkühlmenues Des Weiteren bietet das Haus Dammwald einen offenen Mittagstisch an. Kontakt unter 06172-7579-0 Seite 19 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Hausnotruf Der Hausnotruf garantiert schnelle Hilfe rund um die Uhr. Ein Zusatzgerät wird an das Telefon angeschlossen, außerdem wird einen „Funkfinger“, ein kleines Gerät, das am Körper getragen werden soll, ausgehändigt. Bei der Notrufzentrale kann eine Vertrauensperson angegeben werden, die im Notfall benachrichtigt werden soll (Angehörige, Nachbarn, Hausarzt, Pflegedienst). Es kann auch der Schlüssel hinterlegt werden. So muss im Notfall keine Tür aufgebrochen werden. Die Zentrale ist 24 Stunden besetzt, unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Pflegekasse (teilweise) Kosten für den Notrufanschluss. Weitere Informationen und Beratung durch die Anbieter vor Ort: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Mittelhessen Telefon: 06039-8002-950 Email: hnr@asb-mittelhessen.de Internet: www.asb-mittelhessen.de/hnr Deutsches Rotes Kreuz, Bad Homburg Telefon: 06172 1295-65 Fax: 06172 1295-11 Email: Service@drk-hochtaunus.de Internet: www.drk-hochtaunus.de Johanniter-Unfall-Hilfe, Wetterau/ Hochtaunus Telefon: 069-366006-600 Email: info@juh-rhein-main.de Internet: www.juh-rhein-main.de Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH Telefon: 06172-898920 Hausnotruf.kelkheim@malteser.org www.malteser-hausnotruf.de Tagespflege für Menschen mit Demenzerkrankungen Angehörige von alten Menschen mit Demenzerkrankungen stoßen nicht selten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Eine teilstationäre Pflege während des Tages kann hier eine wichtige Unterstützung darstellen und die Lebensqualität der Erkrankten durch ein qualifiziertes Betreuungs- und Pflegeangebot verbessern. Tagespflege kann an einem bis maximal fünf Tage in der Woche in Anspruch genommen werden, wenn die häusliche Pflege während der Nacht und am Wochenende sicher- gestellt ist. Seite 20 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Das Angebot beinhaltet auch die Beförderung der Tagespflegegäste von der Wohnung zur Einrichtung und zurück. Die Kosten können anteilig von der Pflege- kasse übernommen werden. Ansprechpartner in Friedrichsdorf: Vitos Hochtaunus gGmbH Gerontopsychiatrische Tagesstätte Haus Bornberg Emil-Sioli-Weg 1–3, Friedrichsdorf-Köppern Telefon: 06175 791-440 oder 791-263 Fax: 06175 791-441 E-Mail: haus.bornberg@vitos-hochtaunus.de Internet: www.vitos-hochtaunus.de Unterstützung bietet der Gesprächskreis Demenz, der sich einmal im Monat im Konferenzraum des Waldkrankenhauses unter fachlicher Leitung trifft. Informa- tionen unter Telefon 06175 791-440(Fr. Krämer). Während der Teilnahme ist die Betreuung des dementen Angehörigen im Haus Bornberg möglich. Entlastung pflegender Angehöriger Projekt „E-P-A-F“ Gruppennachmittage für Menschen mit Demenz mit Fahrdienst der Ökumenischen Diakoniestation Friedrichsdorf Cheshamer Strasse 51 Tel.: 06172 598830-0 Stundenweises niedrigschwelliges Betreuungsangebot (Integration in Angebote des Hauses) für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz nach Verein- barung AWO Sozialzentrum „Haus Dammwald“ Kolberger Straße 1–3 Telefon: 06172 7579-0, Fax: 06172 7576-4101 Pflegebegleitung Pflegebegleiter/ innen stehen Angehörigen zur Seite, hören ihnen zu, machen ihnen Mut, beraten über entlastende Angebote, vermitteln Hilfen, sind Botschafter für die Anliegen pflegender Angehöriger in der Öffentlichkeit. Sie übernehmen keine pflegerischen Aufgaben und betreuen auch nicht die Pflegebedürftigen zu Hause. Ansprechpartner: Sozialzentrum „Haus Dammwald“, Kolberger Strasse 1–3 Telefon: 06172 7579-0 Seite 21 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen Das Angebot richtet sich an Personen, die nach längerer Erkrankung oder nach Klinikaufenthalten Halt und Struktur im täglichen Leben benötigen. Die gemein- same Gestaltung des Alltags und die vielfältigen Arbeits-, Beschäftigungs- und Freizeitangebote bietet die Möglichkeit, vorhandene Fähigkeiten zu erproben und zu erweitern. Diakonisches Werk Hochtaunus Tagesstätte für Menschen bis 65 Jahre Hugenottenstraße 85 a Telefon: 06172 1392805 Tagesstätte für Menschen ab 65 Cheshamer Straße 51 Telefon: 06172 7899057 Neben den Tagesstätten gibt es das Angebot der offenen Treffs: Club-Café-Brunch, donnerstags von 11-13:30, in der Hugenottenstr.85 a für Menschen bis 65 Jahren und das Café Sonnenschein, dienstags 14:30-16:30, in der Cheshamer Straße 51 für Menschen ab 60 Jahren. Alten- und Pflegeheime Alten- und Pflegeheime dienen der umfassenden Versorgung und pflegerischen Betreuung betagter oder chronisch kranker Menschen bei andauernder Pflege- bedürftigkeit. Pflegeheime haben Verträge mit den Pflegekassen, sodass die Leistungen bei stationärer Pflege von den Pflegekassen erbracht werden können sobald ein Pflegegrad vorliegt. In den Häusern ist auch die Möglichkeit der Kurzzeit- und Verhinderungspflege gegeben, z. B. nach Krankenhausentlassung, wenn vorübergehend erhöhte Pflegebedürftigkeit besteht oder pflegende Angehörige der Erholung bedürfen. In Friedrichsdorf gibt es folgende Einrichtungen: Alten- und Pflegeheim „Haus Dammwald“ Kolberger Straße 1–3 Telefon: 06172 7579-0, Fax: 06172 75621 (Wohngruppen und integrative Betreuung für Menschen mit Demenzerkrankungen) E-Mail: friedr-post@awo-hessensued.de, friedr-sd@awo-hessensued,de Internet: www.awo-hessensued.de/senioren/einrichtung Alten- und Pflegeheim „Kroh“ Schulstraße 77 Telefon: 06175 9320-0 Fax: 06175 9320-13 E-Mail: info@senioren-pflegeheim-kroh.de Seite 22 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung Die Planungen zum Seniorenpflegeheim (120 Pflegeplätze) mit angrenzenden seniorengerechten Wohnungen (35 Wohneinheiten) auf dem ehemaligen Güter- bahnhofsgelände ruhen zurzeit. (s. auch Kapitel d Wohnen). Das Pflegeheimkonzept hat der Grundstückseigentümer entwickelt. Stadtplanerisch spricht nichts gegen eine solche Nutzung, deshalb wurde die Schaffung von Baurecht für diese Nutzung in die Wege geleitet. Ob ein neues Pflegeheim bedarfsgerecht ist und von den Pflegekassen mitgetragen wird ist fraglich. Rück- und Ausblick: Friedrichsdorf ist mit ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeplätzen gut aufgestellt. Seit dem letzten Altenplan sind zwei ambulante Dienste hinzu ge- kommen, das Haus Dammwald hat renoviert und modernisiert. Regelmäßige Umfragen beim runden Tisch Pflege ergeben, dass noch freie Kapazitäten im Bereich der Pflege im ambulanten Bereich bestehen, im stationären Bereich gibt es eine gute Auslastung, zum Teil Wartelisten, viele verteilen sich jedoch auch auf die stationären Einrichtungen im gesamten Hochtaunuskreis, die zahlreich vorhanden sind. Die Tagespflege im Haus Bornberg für Demenzkranke hat noch freie Kapazitäten. Häufig bemängelt wird in der Seniorenberatung das Fehlen eines Angebotes im Bereich betreutes Wohnen. Nähere Informationen zu den Institutionen finden Sie im Anhang. f) Informationsveranstaltungen Seniorenmesse Alle 2 Jahre (wieder in 2017) veranstaltet das Jugend- und Sozialamt eine Messe, die über neue Hilfsmöglichkeiten im Alter informiert. Ausstellende Hilfsdienste, Verbände und soziale Einrichtungen werden ebenso vertreten sein wie die ortsan- sässigen Alten- und Pflegeheime. Vorträge zu aktuellen Themen werden von qualifizierten Referenten gehalten. Weitere Beispiele für Informationsveranstaltungen: Verkehrssicherheitsseminar Veranstaltung Sicherheit im Alltag Oktober 2015 In Abständen: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung durch den VBV zuletzt Juni 2015 Von der Frauenbeauftragten: Elternunterhalt und Pflegeversicherung+ Brutto- Nettorente September/Oktober 2015 PC, Tablet, Smartphone und Internet für Senioren 09/2016 Geplant nach Umfrage: Wohnen für Hilfe, ein Projekt des DRK Seite 23 von 51
Anlage 1 zu DS-Nr. 266/2016 1. Ergänzung g) Mobilität In diesem Unterkapitel soll kurz die Infrastruktur bezüglich der öffentlichen Ver- kehrsmittel beleuchtet werden sowie die allgemeine Barrierefreiheit in Fried- richsdorf. Die Stadtbuslinien bleiben wie die letzten Jahre unverändert erhalten. Einzig die Linie 54 (Köppern – Bad Homburg) wird sich etwas ändern. Diese ist erweitert worden durch die Gewerbegebiete Köppern-Nord-Ost sowie Otto-Hahn-Straße. Durch diese Anbindung wird die Haltestelle „Cheshamer Straße“ aus fahrplan- mäßigen Gründen durch die Linie 54 nicht mehr angefahren. Die Linie 53 sowie der Stadtbus Seulberg fahren diese Haltestelle weiterhin an, sodass hier die Andienung und Mobilität weiterhin gewährleistet ist (ggf. mit Umstieg). Ein großes Manko ist der nicht barrierefreie Bahnhof. Dies war bereits 2009 Thema im Altenplan. Federführend bei einem Umbau ist die Deutsche Bahn, die auch Grundstückseigentümerin ist. Mitte 2015 erfolgte der Abschluss der Planungsver- einbarung zwischen der DB Station & Service AG, dem RMV und der Stadt Fried- richsdorf. Der Umbau erfordert eine Vorplanung durch die DB von ca. 3,5 Jahren. Der Baubeginn ist daher erst 2020 vorgesehen. Bei dem Umbau werden u.a. Aufzüge und eine Rampe eingeplant. Der Bau wird 5 Millionen Euro kosten, die Stadt beteiligt sich mit 270.000 EUR an den Planungskosten sowie zusätzlich an den Investitionskosten. Bezüglich behindertengerechter Fahrbahnübergänge im Stadtbild gab es im Jahr 2009 und 2010 Begehungen durch den Seniorenbeirat gemeinsam mit den Wir Friedrichsdorfern und dem Tiefbauamt. Es wurde eine weitere bedarfsweise Be- gehung verabredet. Dabei wurden 43 Verbesserungsvorschläge gemacht. Hiervon konnten 25 Vor- schläge umgesetzt werden, darunter viele Bordsteinabsenkungen oder zusätzliche Fußgängerüberwege. Einige Vorschläge konnten nicht berücksichtigt werden, zum Teil werden die betroffenen Stellen im Zuge der Innenstadtbebauung komplett umgebaut, anderenorts sind Gelände zu steil für Rampen. Momentan befasst sich unter anderem mit diesem Thema die Arbeitsgruppe Mobilität des Seniorenbeirates, um weiterhin mögliche Stolperfallen zu eruieren und weiterzugeben. Rück- und Ausblick: Bis auf die besagte eine Buslinie konnte das Angebot des RMV komplett aufrechterhalten werden. Schwierig ist, dass sich die besagte Haltestelle genau vor der Taunusresidenz befindet und damit viele ältere Bürger davon betroffen sein werden nun häufiger umsteigen zu müssen. Der Umbau des Bahnhofes geht nur sehr schleppend voran. Die lange Wartezeit bis 2020 ist für viele ältere Bürger schwer zu verstehen und auch zu tolerieren, da gerade diese jetzt in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Es konnten, dank der Zusammenarbeit mit Seniorenbeirat und den Wir Friedrichsdorfern bereits viele Stolperfallen abgebaut werden, weitere Begehungen sind in jedem Fall sinnvoll, auch wenn zu wünschen bleibt, dass heutzutage bei Neubauten auf barrierefreie Wege geachtet wird. Seite 24 von 51
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