Straßenlexikon der Stadt Borna - Die Geschichte der Straßenbenennungen in der Stadt Borna von 1858 bis heute - Geschichtsverein Borna e. V.

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Straßenlexikon
       der Stadt Borna

Die Geschichte der Straßenbenennungen
 in der Stadt Borna von 1858 bis heute

         Autor: Gert Bundesmann

          Stand: Dezember 2017

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  Webseite des Geschichtsvereins Borna e. V.
      www.geschichtsverein-borna.de
Zur Geschichte der Straßenbenennungen in Borna

In einem kleinen Dorf gibt es oftmals nur eine einzige Straße, die jeder als „Dorfstraße” kennt, und die keine
amtliche Benennung braucht. Denn die Angabe der Hausnummer genügt schon als Adresse im Ort. Anders
sieht das in einer Stadt aus, wo es viele Straßen gibt. Diese gilt es möglichst klar zu kennzeichnen, wofür
aussagekräftige Namen wohl am besten geeignet sind. Um auch Ortsfremden die Orientierung zu
ermöglichen, dürfen entsprechende Straßenschilder nicht fehlen.

Am 17. Oktober 1857 stellte der Stadtrat den Antrag an das Stadtverordnetenkollegium, die Straßen und
Plätze in Borna durch Tafeln zu bezeichnen. Es gab grundsätzliche Zustimmung, die Umsetzung brauchte
allerdings ihre Zeit. Zum einen mussten Straßennamen festgelegt und der Bedarf an Straßenschildern
ermittelt werden, zum anderen bedurfte es der Genehmigung der anfallenden Kosten durch die
Entscheidungsträger der Stadt. Leider liegen aus der fraglichen Zeit nur wenige Beschlüsse bzw.
Bekanntmachungen und keinerlei Zeitungsmeldungen vor. In den Akten findet sich immerhin der Vermerk,
dass „die Bezeichnung der Straßen und Plätze hiesiger Stadt im Monat August 1858 stattgefunden” hat, und
dass nach Ratsbeschluss statt der ursprünglich vorgesehenen blauen Tafeln mit Goldschrift nun
weißlackierte Tafeln mit schwarzer Schrift verwendet wurden.

In den folgenden anderthalb Jahrzehnten tat sich in Sachen Straßenbenennungen offenbar nichts. 1873
verschwand dann die damalige Kochstraße durch den Neubau der heutigen Dinter-Oberschule. 1875/76
wurden zunächst einige Straßenschilder erneuert – und dabei auch Straßennamen abgeändert. Schon seit
längerer Zeit waren die Bezeichnungen „breite Gasse” / „breite Straße” sowie „Pegauer Gasse” / „Pegauer
Straße” synonym verwendet worden. Auch die Bezeichnung „Schießhausgasse” ersetzte man nun durch
„Schützenstraße”. Zu diesen Namensänderungen konnten bislang in den Akten und Zeitungen keine Belege
gefunden werden, lediglich indirekte Hinweise liegen vor.
Nicht viel besser sieht es bei den Neubenennungen im Jahr 1876 aus. Es liegt zwar ein Beschluss vom 11.
August 1876 vor, der die Benennungen „Äußere Altenburger Straße”, „Bahnhofstraße”, „Innere Altenburger
Straße”, „Lobstädter Straße”, „Rosengasse”, „Turnerstraße” und „Witznitzer Straße” vorsah. Aber
Bekanntmachungen oder Zeitungsmeldungen haben wir auch hierzu leider nicht; ebenso wie im Fall einiger
Straßen, die in den nächsten Jahren hinzukamen bzw. zu Wohnstraßen ausgebaut wurden. So manche
Straße ist offenbar jahrelang ohne amtliche Benennung bzw. Beschilderung ausgekommen und erhielt diese
Insignien einer vollwertigen städtischen Straße erst später, quasi en passant.

Damit kommen wir zu den Ereignissen des Jahres 1904. Schon seit Jahren bestand die Absicht, auch in
Borna nach dem Vorbild anderer Städte moderne Hausnummern einzuführen. Bislang gab es lediglich die
Brandkatasterversicherungsnummern. Jedes Haus in der Stadt hatte dabei seine eigene Nummer. Da der
weitere Ausbau der Stadt an verschiedenen Stellen stattfand, wurden auch die neuen Nummern
entsprechend „verzettelt” vergeben. Im Laufe der Zeit litt darunter die Übersichtlichkeit erheblich. So entstand
die Notwendigkeit einer Nummerierung der Häuser nach Straßenzeilen, wie sie für uns heute ganz normal
erscheint. Das entsprechende Vorhaben ist für Borna erstmals 1896 aktenkundig. Es empfahl sich damals
jedoch, das Projekt erstmal zu verschieben, bis die nächste Volkszählung stattgefunden haben würde. Das
war im Dezember 1900 der Fall. So rückte das Hausnummern-Projekt ab März 1901 wieder in den Fokus.
Die zu bewältigenden Vorarbeiten waren enorm. Für jedes Hausgrundstück wurde geprüft, an welcher Straße
es liegt und welche Nummer es bekommen sollte. Besonders problematisch und teils kurios geriet die
Debatte bei Eckhäusern.
Nachdem allerlei Schwierigkeiten überwunden waren, konnte am 16. März 1904 endlich die amtliche
Bekanntmachung dazu abgefasst werden. Aber wie sich herausstellte, war die Sache damit noch nicht
ausgestanden. Laut Bekanntmachung sollten die neuen Bezeichnungen „sofort nach dem Befestigen der
Schilder” gelten. Abgesehen davon, dass es bei der großen Menge neuer Schilder ohnehin nicht an einem
Tag zu schaffen gewesen wäre, gab es noch ein weiteres Problem. Dazu stand im „Tageblatt” vom 28. April
1904: „Straßenschilder. Einem oft recht unangenehm zutage getretenen Uebelstand ist der Stadtrat durch die
mit dem 1. April inkraft getretene Umnumerierung der Häuser und Neubezeichnung der Straßen begegnet.
Schon prangen auch an den Häusern die hübschen emaillierten Schilder, auf deren blauem Untergrunde die
weißen Ziffern sich recht vorteilhaft abheben und erleichtern durch die praktische Anordnung, daß die
geraden Nummern rechts, die ungeraden links der Straße an den Häusern angebracht sind, ganz wesentlich
das Aufsuchen eines bestimmten Hauses, – wenn nur erst die Straßenschilder angebracht wären. Diese
lassen jedoch recht lange auf sich warten! Dadurch sind aber, besonders in Straßen mit neuen
Bezeichnungen, schon recht unangenehme Situationen geschaffen worden, so daß im allgemeinen Interesse
die baldige Anbringung der neuen Straßenschilder recht sehr zu wünschen wäre.” – Die Straßenschilder
wurden also frühestens im Mai 1904 angebracht. Es erschien jedoch schon am 22. April 1904 ein neues
Adressbuch, in welchem die neuen Straßennamen verwendet wurden. Wohl auch mit Blick auf die bereits
laufenden Arbeiten an diesem Adressbuch hatte man offenbar entschieden, die neuen Bezeichnungen alle
ab 1. April amtlich wirksam werden zu lassen.
Neben einigen Umbenennungen erhielten im Zuge der Einführung neuer Hausnummern offenbar auch einige
Straßen eine amtliche Benennung und Beschilderung, deren Namen bisher nur als Adressen im Sinne einer
Standortbeschreibung gedient hatten, während die Straßen selbst unbenannt geblieben waren. Das galt für
Bezeichnungen wie „Am breiten Teich” und „Am Pegauer Tor” sowie auch für die damalige „Kasernenstraße”.

Danach tat sich längere Zeit nicht viel in Sachen Straßenbenennungen. Erst durch die politischen
Systemumstürze kam wieder Schwung in den Schilderhandel. Denn nicht nur die zahlreichen Neubauten
brauchten Adressen; es wurden auch etliche Bezeichnungen, die nun politisch nicht mehr ins Bild passten,
geändert – und später oft genug wieder zurückgeändert.
Bis Anfang der 1960er Jahre ist die Aktenlage recht gut. Die Beschlüsse sind meist akribisch dokumentiert
und oft zusammen mit entsprechenden Zeitungsausschnitten der Bekanntmachungen abgeheftet worden.
Danach aber fallen wir in ein großes informelles Loch. Die Akten fehlen und auch die Zeitung lässt uns
weitgehend im Stich. Nur vereinzelt tauchen diesbezügliche Zeitungsmeldungen auf. Die Forschungsarbeit
wird dadurch zur zeitraubenden Suche nach der „Nadel im Heuhaufen”.
Mein besonderer Dank gilt daher vor allem Annemarie Engelmann, ohne deren wichtige Vorarbeit auf diesem
Gebiet meine Arbeit wohl gar nicht zustande gekommen wäre, sowie Barbara Zurbrügg im Stadtarchiv, Ines
Höfer und Ulrike Wartig in der Stadtverwaltung, Siegfried Naß, Gert Schreiber und Thomas Bergner vom
Geschichtsverein Borna und den stets hilfsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LVZ-
Lokalredaktion. Mein Dank gilt selbstverständlich auch all jenen Lesern meiner Artikel, die mir den einen oder
anderen wichtigen Hinweis gegeben haben und dadurch mithalfen, das historische Bild zu vervollständigen.

In Laufe der Zeit haben sich die Verfahrensweisen bei Straßenbenennungen auf Grund der jeweiligen
Gesetzeslage geändert. Anfangs war es üblich, dass der Stadtrat einen Beschluss fasste, dem die
Stadtverordneten erst zustimmen mussten, bevor der Beschluss inkrafttreten konnte. Die Stadtverordneten
gaben den Beschluss dann an den Stadtrat zurück, der die erforderlichen Schritte zur Umsetzung einleitete.
Dazu gehörte auch die amtliche Bekanntmachung, deren Datum den Zeitpunkt des Wirksamwerdens angab,
sofern der Beschluss kein abweichendes Datum festlegte. So blieb es bis zur Machtübernahme der
Nationalsozialisten 1933. Danach gab es nur noch einen Gesamtrat. Beschlüsse wurden dann meist in
nichtöffentlichen Sitzungen gefasst. Aber nach anfänglich kurzen Wegen und raschen Entscheidungen,
mussten die Ratsherren später ihre Beschlüsse beim NSDAP-Kreisleiter als Vorschläge einreichen. Erst mit
dessen Zustimmung konnte die Umsetzung erfolgen. Auch nach den erneuten Umwälzungen von 1945 kam
es wiederholt zu Änderungen der Verfahrensweise. Über viele Jahre war es üblich, dass der Rat der Stadt
Beschlussvorlagen für die Stadtverordneten erarbeitete. Nach deren Zustimmung musste der Beschluss dem
Rat des Kreises vorgelegt werden, bevor man an die Umsetzung gehen konnte. Viele dieser Vorgänge
scheinen gar nicht aktenkundig zu sein – zumindest nicht hier im Stadtarchiv. So bleiben die Daten zu einer
Reihe von Benennungen leider bis auf weiteres im Dunkeln.
Heutzutage beschließt der Stadtrat neue Straßenbenennungen in öffentlichen Sitzungen auf der Grundlage
von Beschlussvorlagen des Bauausschusses. Diese Beschlüsse erlangen sofort Wirksamkeit, da sie
öffentlich gefasst und somit sofort bekannt gemacht werden.

Mit meiner Arbeit an diesem Lexikon verfolge ich die Absicht, vor allem jungen Lesern Einblick in so manche
Entwicklung unserer Stadt zu ermöglichen. Zugleich hege ich die Hoffnung, dass dieses Werk möglichst viele
Interessierte dazu anspornen wird, zur Schließung noch bestehender Wissenslücken beizutragen. In diesem
Sinne möchte ich auch den von mir sehr geschätzten Georg Christoph Lichtenberg zitieren, der uns nicht nur
den sinnigen Spruch hinterlassen hat, dass es „fast unmöglich sei, die Fackel der Wahrheit durch ein
Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen”, sondern auch anregte „Zeit urbar zu machen”
anstatt sie „totzuschlagen”. Also, lieber Leser, geh los und entdecke unsere Heimatstadt Borna!

Gert Bundesmann, 2018
Hinweis: Aktennummern beziehen sich auf das Bornaer Stadtarchiv, Wettinstr. 9, 04552 Borna

Abteistraße (seit 1905/1934)

Die Abteistraße erhielt 1905 ihre amtliche Benennung.
Der Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Altstadt-Borna beschloss diese
Straßenbezeichnung am 16. September 1905. [Akte II/III/319]
Die Zustimmung der Amtshauptmannschaft Borna wurde am 16. Oktober 1905 in den Akten vermerkt.
Im Beschluss des Gemeinderates lautete die geplante Straßenbezeichnung zwar noch „Abteigasse”, offenbar
ist der Name jedoch vor der Beschilderung abgeändert worden.
Die Beschilderung ist bis spätestens 23. Dezember 1905 vollzogen worden.
Altstadt-Borna wurde am 1. April 1934 eingemeindet, wodurch auch die Abteistraße zur Stadt Borna kam.
Die Abteistraße erstreckt sich im Stadtteil Altstadt-Borna, von der Leipziger Straße in östliche Richtung
abzweigend, über eine Länge von etwa 100 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Vorwerk Abtei, wohin die Straße früher führte. Das Abteigut musste
1964 dem Tagebau Borna-Ost weichen. Auch die Straße wurde durch diesen Tagebau abgeschnitten,
sodass sie seither nur noch als kurze Sackgasse besteht.

Abtsdorfer Straße (seit 1939)

Die Abtsdorfer Straße erhielt 1939 ihre amtliche Benennung.
Der Vorschlag kam vom Straßenausschuss bereits am 21. Oktober 1924.
Der Stadtrat beschloss diese Straßenbezeichnung am 28. Oktober 1924. [Akte II/I/93]
Die Stadtverordneten stimmten am 7. November 1924 zu.
Da es diese Straße zunächst nur auf dem Papier gab, machten die Stadtverordneten die Einschränkung,
dass sie erst mit Beginn der tatsächlichen Bebauung ihren Namen erhalten soll.
Über diese Straßenbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 264 am 10. November 1924.
Jahrelang kam es dort allerdings nicht zu Bautätigkeiten. Erst 1939 wurden die bereits bestehenden Häuser,
die bisher zum Lobstädter Weg gehörten, kurzerhand durch Verfügung vom 20. Juni 1939 umnummeriert und
der Abtsdorfer Straße zugerechnet.
Die Bekanntmachung durch das Hauptamt erfolgte mit Datum vom 11. August 1939. [Akte II/XXI/149]
Die Abtsdorfer Straße erstreckt sich im Stadtteil Haulwitz von der Sachsenallee (früher: Stofenstraße) zur
Lobstädter Straße über eine Länge von etwa 800 Metern (früher nicht durchgehend).
Benannt wurde diese Straße nach dem nicht mehr existierenden Dorf Abtsdorf, das 1432 durch Hussiten
zerstört und danach aufgegeben wurde.

Adolf-Hitler-Allee (1933-1945)
heute: Am Breiten Teich

Die bisherige Straße Am breiten Teich wurde 1933 umbenannt in Adolf-Hitler-Allee.
Der Vorschlag kam von Bürgermeister Dr. Walther Thierbach am 28. März 1933.
Der Stadtrat beschloss diese Straßenumbenennung am 11. April 1933.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 10. Juni 1933. [Akte II/I/93]
Über diese Straßenumbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 133 am 12. Juni 1933.
Die Adolf-Hitler-Allee erstreckte sich in der nördlichen Vorstadt zwischen Schlageterstraße (heute: Teil der
Sachsenallee) und Teichstraße über eine Länge von etwa 800 Metern um den breiten Teich.
Benannt wurde diese Straße nach Adolf Hitler (geboren am 20. 4. 1889 in Braunau am Inn, gestorben am 30.
4. 1945 in Berlin), dem Führer der NSDAP und deutschem Reichskanzler. Hitler war ein deutsch-
österreichischer Politiker (Nationalsozialist), der am 30. Januar 1933 vom Reichspräsidenten Paul von
Hindenburg zum Reichskanzler berufen wurde. Hitler gewann zunächst viele Anhänger durch seine
Sozialpolitik in den 1930er Jahren. Er betrieb jedoch auch einen rigorosen Revanchismus, um die Ergebnisse
des Ersten Weltkrieges rückgängig zu machen. Ab 1939 trieb er Großdeutschland (mit Österreich) durch
einen Rachefeldzug in den Zweiten Weltkrieg, der 1945 mit dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches
endete. Hitlers Politik war geprägt vom Rassenwahn, der unzählige Opfer kostete, und brutaler
Unterdrückung jeglicher Opposition. – Zitat von Adolf Hitler: „In unseren Augen, da muss der deutsche Junge
der Zukunft schlank und rank sein, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl. Wir müssen
einen neuen Menschen erziehen, auf dass unser Volk nicht an den Degenerationserscheinungen der Zeit
zugrunde geht.” – aus einer Rede vor 54.000 Hitlerjungen in Nürnberg am 14. September 1935
1945 erfolgte die Rückbenennung in Am Breiten Teich.
Ahornweg (seit 1999)

Die Planstraße B im Wohngebiet „Kesselshainer Siedlung” (1. Bauabschnitt) erhielt 1999 die amtliche
Benennung Ahornweg.
Der Stadtrat fasste am 27. Mai 1999 in öffentlicher Sitzung den Beschluss Nr. 1306/50/99.
Über diese Straßenbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 2. Juni 1999.
Der Ahornweg erstreckt sich in der Siedlung Kesselshain vom Birkenweg zum Buchenweg über eine Länge
von etwa 150 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Ahornbaum, einem einheimischen Gehölz.

Altenburger Straße (1858-1876)
heute: Teil der Bahnhofstraße

Die bereits als solche bekannte „Altenburger Straße” erhielt 1858 ihre amtliche Bezeichnung.
Der Stadtrat hatte am 17. Oktober 1857 den Antrag an die Stadtverordneten gestellt, die Straßen und Plätze
der Stadt Borna durch Tafeln zu bezeichnen.
Wann genau die amtliche Benennung Wirksamkeit erlangte, konnte bislang nicht ermittelt werden, da keine
Bekanntmachung dazu vorliegt. Es gibt lediglich den Aktenvermerk, dass die Bezeichnung im August 1858
stattgefunden hat. [Akte II/I/93]
Die Altenburger Straße (heute: Teil der Bahnhofstraße) erstreckte sich im Stadtzentrum und in der
„Altenburger Vorstadt” vom Markt zur Landbrücke (wo die heutige Altenburger Straße von der Bahnhofstraße
abzweigt) über eine Länge von etwa 250 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach der südlich von Borna gelegenen Stadt Altenburg, in deren Richtung die
Straße stadtauswärts führte.
Die bereits früher übliche Bezeichnung „Altenburger Straße” bezog sich nur auf das innerstädtische Stück
vom Markt bis zum 1843 abgerissenen Altenburger Tor (etwa Höhe Mühlgasse), während der vorstädtische
Straßenabschnitt bis zur Landbrücke als „Altenburger Vorstadt” oder „vor dem Altenburger Thore” bzw.
„Altenburger Steinweg” bezeichnet wurde.
1876 erfolgte die Umbenennung in Innere Altenburger Straße.

Altenburger Straße (1904-1945)
heute: Altenburger Straße

Die Äußere Altenburger Straße (1876) wurde zum 1. April 1904 umbenannt in Altenburger Straße, als
gleichzeitig die bisherige Innere Altenburger Straße in der neuen Bahnhofstraße aufging.
Der Vorschlag kam vom verstärkten Straßenausschuss am 15. September 1903.
Die Stadtverordneten stimmten am 17. September 1903 zu.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 16. März 1904. [Akte II/XXI/149]
Über diese Straßenumbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 64 am 18. März 1904.
Die Altenburger Straße erstreckte sich in der Südvorstadt von der Bahnhofstraße nach Gnandorf über eine
Länge von etwa 1,5 Kilometern.
Benannt wurde diese Straße nach der südlich von Borna gelegenen Stadt Altenburg, in deren Richtung die
Straße stadtauswärts führte.
1945 erfolgte die Umbenennung in Karl-Liebknecht-Straße.

Altenburger Straße (seit 1991)

Die Karl-Liebknecht-Straße (1945) wurde 1991 zurückbenannt in Altenburger Straße.
Die Wiederherstellung der früheren Bezeichnung war 1990 von Anfang an vorgesehen und ist
stadtgeschichtlich folgerichtig, da diese Straße 1945 ohne ortsbezogenen Grund in „Karl-Liebknecht-Straße”
umbenannt worden war.
Die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) veröffentlichte am 3. Oktober 1990 eine Liste mit Vorschlägen des
Kulturamtes der Stadtverwaltung, die auch diese Rückbenennung enthielt.
Die Stadtverordneten bestätigten diese Straßenumbenennung per 1. Januar 1991 öffentlich auf ihrer 7.
Tagung am 14. November 1990.
Darüber informierte die LVZ am 16. November 1990.
Die Altenburger Straße erstreckt sich in der südlichen Vorstadt und Gnandorf von der Bahnhofstraße zur B
93 über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern.
Benannt wurde diese Straße nach der südlich von Borna gelegenen Stadt Altenburg, in deren Richtung die
Straße stadtauswärts führt.

Altstädter Gasse (seit 1858)

Die „schwarze Gasse” erhielt 1858 die amtliche Bezeichnung Altstädter Gasse.
Der Stadtrat hatte am 17. Oktober 1857 den Antrag an die Stadtverordneten gestellt, die Straßen und Plätze
der Stadt Borna durch Tafeln zu bezeichnen.
Wann genau die amtliche Benennung Wirksamkeit erlangte, konnte bislang nicht ermittelt werden, da keine
Bekanntmachung dazu vorliegt. Es gibt lediglich den Aktenvermerk, dass die Bezeichnung im August 1858
stattgefunden hat. [Akte II/I/93]
Die Altstädter Gasse erstreckt sich in der östlichen Vorstadt vom Königsplatz zur Grenzstraße über eine
Länge von etwa 150 Metern.
Benannt wurde diese Gasse nach der Gemeinde Altstadt-Borna, da sie dorthin führt.
Die Altstädter Gasse wurde nach 1858 nie umbenannt. Selbst als es 1903 starke Bestrebungen gab,
diejenigen Straßennamen in Borna, die auf „Gasse” lauteten in „Straße” zu ändern, war die Altstädter Gasse
von vornherein davon ausgenommen. Die früher übliche Bezeichnung als „schwarze Gasse” bezog sich auf
das dort ausgeübte Gewerbe der Färber.

Altstädter Hauptstraße (seit 2004)

Die Hauptstraße (1905) in Altstadt-Borna wurde 2004 umbenannt in Altstädter Hauptstraße.
Die Umbenennung war nach dem Beschluss zur Eingemeindung von Wyhratal vom 16. Dezember 2003
notwendig geworden, da es im Ortsteil Zedtlitz eine Straße mit dem gleichen Namen gab.
Im Bauausschuss wurde am 28. Januar 2004 darüber beraten.
Der Stadtrat fasste am 19. Februar 2004 in öffentlicher Sitzung den Beschluss Nr. 545/54/04.
Über diese Straßenumbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 21. Februar 2004.
Die Bekanntmachung erfolgte im „Amtsblatt” Nr. 5/2004 vom 9. März 2004 mit dem Hinweis, dass der
postalische Vollzug aus technischen Gründen erst ab 3. Mai 2004 möglich sei.
Die Altstädter Hauptstraße erstreckt sich im Stadtteil Altstadt-Borna von der Grenzstraße zur Leipziger
Straße im rechten Winkel über eine Länge von etwa 500 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach ihrer Funktion als Hauptverkehrsweg in der bis 1934 selbständigen
Gemeinde Altstadt-Borna.

Altwitznitz (seit 2007)

Die Straße Altwitznitz erhielt ihre amtliche Bezeichnung wahrscheinlich Anfang 2007.
Zu dieser Benennung sind bislang keine Unterlagen bekannt.
Die Straße führt von der B 176 (zwischen Borna und Lobstädt) zur gleichnamigen Siedlung. Diese befindet
sich auf dem Areal der ehemaligen Ziegelei, die ein ganzes Stück außerhalb des Dorfes Witznitz lag. Das
Dorf selbst musste bis 1944 vollständig dem Tagebau Witznitz weichen.
Der Teil der Straße, die heute Altwitznitz heißt und außerhalb der gleichnamigen Siedlung liegt, gehörte bis
2006 zur Gemeinde Lobstädt und war als Landstraße unbenannt. Am 24. August 2006 gab das Landratsamt
Leipziger Land die Genehmigung zu einem freiwilligen Gebietsaustausch, den die Stadt Borna mit der
Gemeinde Lobstädt vereinbart hat. Nachdem ein entsprechender Bescheid ergangen war, wurde am 26.
September 2006 im „Bornaer Stadtjournal” eine diesbezügliche amtliche Bekanntmachung veröffentlicht;
siehe auch „Sächsisches Amtsblatt” Nr. 43 vom 26. Oktober 2006, Az. LR/14-Lob-09-140-1/06. Die
Grundstücksteuer war ab 1. Januar 2007 an die jeweils neue Gemeinde zu entrichten. Gut möglich also,
dass der Gebietsaustausch zu diesem Zeitpunkt wirksam wurde – und damit auch die Straßenbenennung.
Am breiten Teich (1904-1933)
heute: Am Breiten Teich

Die Straße „am breiten Teich” wurde 1904 gewissermaßen nebenbei amtlich benannt.
Diese Bezeichnung war schon lange als Adresse (im Sinne einer Standortbeschreibung) in Gebrauch,
während die Straße selbst offenbar unbenannt geblieben war.
Zu dieser Straßenbenennung liegen keine Dokumente vor. Die Bezeichnung „Am breiten Teich” tauchte –
außer in Adressbüchern – lediglich in den Auflistungen der ab 1904 benötigten neuen Straßenschilder auf.
Auch in der Bekanntmachung vom 16. März 1904 war keine Rede von dieser Straßenbenennung, die de
facto gleichzeitig mit den neuen Hausnummern am 1. April 1904 wirksam geworden sein dürfte, da nun
jedes Hausgrundstück an einer entsprechend benannten Straße liegen musste.
Die Straße Am breiten Teich erstreckte sich in der nördlichen Vorstadt rund um den breiten Teich über eine
Länge von etwa 1 Kilometer.
Benannt wurde diese Straße nach dem breiten Teich, um den sie damals vollständig herumführte, wenn auch
nicht durchgehend als Fahrweg. 1933 erfolgte die Umbenennung in Adolf-Hitler-Allee.

Am Breiten Teich (1945)
heute: Am Breiten Teich

Die Adolf-Hitler-Allee (1933) wurde 1945 zurückbenannt in Am Breiten Teich.
Am 1. Mai 1945 verfügte Bürgermeister Georg Schott auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung in
Borna, dass „die an die NSDAP erinnerten Straßennamen geändert werden sollen”. Das betraf auch die
Adolf-Hitler-Allee, die bis 1933 Am breiten Teich geheißen hatte.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 5. Mai 1945. [Akte 2188]
Da es vorübergehend keine Zeitungen gab, wurden derartige Informationen lediglich an Anschlagtafeln
bekannt gemacht.
Die Straße Am Breiten Teich erstreckte sich in der nördlichen Vorstadt rund um den Breiten Teich über eine
Länge von etwa 1 Kilometer. Zugleich wurde die etwa 200 Meter lange Schlageterstraße in die Straße Am
Breiten Teich einbezogen.
Benannt wurde diese Straße wieder nach dem Breiten Teich, um den sie herumführte.
Im Herbst 1945 erfolgte die Umbenennung in Rudolf-Breitscheid-Allee.

Am Breiten Teich (seit 1991)

Die Rudolf-Breitscheid-Allee (1945) wurde 1991 zurückbenannt in Am Breiten Teich.
Die Wiederherstellung der früheren Bezeichnung war 1990 von Anfang an vorgesehen und ist
stadtgeschichtlich folgerichtig, da die Straße Am Breiten Teich 1945 ohne ortsbezogenen Grund in „Rudolf-
Breitscheid-Allee” umbenannt worden war.
Die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) veröffentlichte am 3. Oktober 1990 eine Liste mit Vorschlägen des
Kulturamtes der Stadtverwaltung, die auch diese Rückbenennung enthielt.
Die Stadtverordneten bestätigten diese Straßenumbenennung per 1. Januar 1991 öffentlich auf ihrer 7.
Tagung am 14. November 1990.
Darüber informierte die LVZ am 16. November 1990.
Die Straße Am Breiten Teich erstreckt sich in der nördlichen Vorstadt weitgehend um den Breiten Teich,
zwischen Teichstraße und Sachsenallee, über eine Länge von etwa 700 Metern.
Benannt wurde diese Straße wieder nach dem Breiten Teich, um den sie herumführt.

Am Denkmal (seit 1934)

Diese Straße in Gnandorf hatte bis zur Eingemeindung am 1. April 1934 keine amtliche Benennung. Üblich
war die Bezeichnung „Dorfplatz”.
Der Stadtrat von Borna beschloss am 26. September 1934 die Benennung „Am Denkmal”.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 2. Oktober 1934. [Akte II/I/93]
Über diese Straßenbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 232 am 4. Oktober 1934.
Die Straße Am Denkmal erstreckt sich im Stadtteil Gnandorf zwischen der Gnandorfer Straße und der
Kleinen Gasse über eine Länge von etwa 200 Metern.
Der Erste Bürgermeister Friedrich Munde ordnete am 5. November 1937 an, dass die Grundstücke in
Gnandorf, die in der Verlängerung der Gnandorfer Straße nach den Baracken zu liegen, künftig nicht mehr
als „am Denkmal”, sondern in der Gnandorfer Straße gelegen, bezeichnet werden sollen. Die Gnandorfer
Straße hatte sich zuvor nur zwischen Altenburger Straße und Raupenhainer Straße erstreckt. Mitte Februar
1938 erfolgte die Neunummerierung der Häuser, wobei 26 Hausnummern ausgewechselt, drei
Straßenschilder versetzt und drei neue Straßenschilder beschafft wurden.
Benannt wurde die Straße Am Denkmal nach dem dortigen Denkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen
der Gemeinde Gnandorf, das am 20. November 1927 (Totensonntag) feierlich eingeweiht wurde. Die
Gedenktafel ist an einem Findling befestigt, den die Direktion der Witznitzer Braunkohlenwerke zur Verfügung
gestellt hat. Am 14. September 2003 wurde anlässlich der 625-Jahr-Feier Gnandorfs der Gedenkstein in
renovierter Form enthüllt. Seither steht der Stein auf einer zusätzlichen Sockelplatte mit der Aufschrift „1939-
1945” für die Opfer des Zweiten Weltkrieges.

Am Dreieck (seit ca. 1967)

Zur Benennung der Straße Am Dreieck sind derzeit keine Unterlagen bekannt.
Die Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet „am Dreieck” begannen Ende Juli 1966.
Die Straße Am Dreieck erstreckt sich im Stadtteil Borna-West zwischen Deutzener Straße und Fabrikstraße
über eine Länge von etwa 550 Metern durch ein Wohngebiet.
Benannt wurde diese Straße nach ihrer Lage im Dreieck zwischen damaliger Straße der Solidarität (heute:
Teil der Deutzener Straße) und dem äußeren Teil der Paul-Krause-Straße (heute: Fabrikstraße).
Am 19. November 1981 erfolgte ein Tausch der Hausnummern 50 und 52, weil die vorherige Nummerierung
wiederholt zu Problemen und entsprechenden Eingaben der Bürger geführt hatte. [Akte 2705]

Am Gericht (seit 1991)

Die seit 1983 verkürzte Röthaer Straße wurde 1991 umbenannt in Am Gericht.
Diese Umbenennung war 1990 anfangs noch nicht vorgesehen. Zunächst war wohl beabsichtigt, die
gesamte Röthaer Straße, wie sie bis Anfang 1983 bestanden hatte, wiederherzustellen. Erst in der am 30.
Oktober 1990 in der „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) veröffentlichten Liste fand sich der Vorschlag für die
abweichende neue Benennung „Am Gericht”.
Die Stadtverordneten bestätigten diese Straßenumbenennung per 1. Januar 1991 öffentlich auf ihrer 7.
Tagung am 14. November 1990.
Darüber informierte die LVZ am 16. November 1990.
Die Straße Am Gericht erstreckt sich in der nördlichen Vorstadt von der Johann-Sebastian-Bach-Straße zur
Sachsenallee über eine Länge von etwa 100 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Amtsgericht, dessen Gebäude dort 1854 eingeweiht wurde
(Grundsteinlegung war am 12. Mai 1851).

Am Hochhaus (seit 1963)

Zur Benennung der Straße Am Hochhaus sind derzeit keine Unterlagen bekannt.
Noch während der Bauarbeiten war bis 1963 die Bezeichnung „Scheunenviertel” üblich.
Ab 1958 mussten die dortigen Scheunen, Kleingärten sowie die Gärtnerei Pank, die Neuapostolische Kirche
und die Villen an der Röthaer Straße dem geplanten Neubauviertel weichen, mit dem die Umgestaltung
Bornas zu einer „sozialistischen Kleinstadt” eingeleitet werden sollte.
1961 begann der Bau der Wohnblöcke. Es folgte das Hochhaus, bei dem am 21. November 1962 Richtfest
war. Das Hochhaus fungiert zugleich als Wasserturm. Ins Hochhaus konnten Anfang 1965 die ersten Mieter
einziehen, während die Wohnblöcke bereits ab 1963 bezogen werden konnten.
Die Fahrwege 1 und 2 wurden ab 1. August 1963 übergeben. Die Zufahrt von der Turnerstraße (heute: Teil
der Sachsenallee) bis zum Beginn von Fahrweg 2 folgte am 1. Dezember 1964. [Akte 2666]
Die Straße Am Hochhaus erstreckt sich in der nördlichen Vorstadt zwischen Scheunenstraße und
Sachsenallee (früher: Turnerstraße) über eine Länge von etwa 600 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem einzigen Hochhaus der Stadt, an dem dieses Wohngebiet liegt.
Am Kirchhof (1904-1933)
heute: Martin-Luther-Platz

Der bisherige Kirchhof (1858) und die Schulgasse (1858) wurden zum 1. April 1904 zusammengefasst und
umbenannt in Am Kirchhof.
Der Vorschlag zur Zusammenlegung kam am 30. März 1903 vom Straßenausschuss. Die neue Bezeichnung
sollte zunächst „Kirchplatz” lauten. Der verstärkte Straßenausschuss erklärte dazu jedoch am 15. September
1903, dass die Bezeichnung „am Kirchhof” bleiben soll.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 16. März 1904. [Akte II/XXI/149]
Über diese Straßenumbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 64 am 18. März 1904.
Die Straße Am Kirchhof erstreckte sich im Stadtzentrum von der Roßmarktschen Straße zum Brühl über eine
Länge von etwa 300 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach der Stadtkirche „St. Marien”, die auf dem Platz steht.
1933 erfolgte die Umbenennung in Martin-Luther-Platz.

Am Lerchenberg (seit 2004)

Die Straße Am Lerchenberg in Borna-Birkenhain erhielt 2004 ihre amtliche Benennung.
Der Vorschlag kam am 28. Juli 2004 vom Bauauschuss.
Der Stadtrat fasste am 19. August 2004 in öffentlicher Sitzung den Beschluss Nr. 15/2/04.
Die Bekanntmachung erschien im „Amtsblatt” Nr. 18/2004 vom 7. September 2004.
Die Straße Am Lerchenberg erstreckt sich in Borna-Birkenhain von der B 176 zur Ökostation über eine Länge
von etwa 400 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Lerchenberg, an dem sie verläuft. Sie führt von der B 176 zur
Ökologischen Station Borna-Birkenhain.

Am Pegauer Tor (seit 1904)

Die kurze Straße Am Pegauer Tor wurde 1904 gewissermaßen nebenbei amtlich benannt.
Diese Bezeichnung war schon lange als Adresse (im Sinne einer Standortbeschreibung) in Gebrauch,
während die Straße selbst offenbar unbenannt geblieben war.
Zu dieser Straßenbenennung sind keine Dokumente bekannt.
Im Zuge der Vorbereitungen zur Einführung moderner Hausnummern war am 30. März 1903 im
Straßenausschuss vorgeschlagen worden, die Benennung „Am Pegauer Thore” künftig wegfallen zu lassen.
Dies wurde aber am 3. April 1903 abgelehnt. Ansonsten tauchte diese Bezeichnung lediglich in den
Auflistungen der ab 1904 benötigten neuen Straßenschilder auf.
Auch in der Bekanntmachung vom 16. März 1904 war keine Rede von dieser Straßenbenennung, die de
facto gleichzeitig mit den neuen Hausnummern am 1. April 1904 wirksam geworden sein dürfte, da nun
jedes Hausgrundstück an einer entsprechend benannten Straße liegen musste.
Die Straße Am Pegauer Tor erstreckt sich am nordwestlichen Rand der Innenstadt vom Brühl zur
Sachsenallee über eine Länge von etwa 100 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach einem der früheren Stadttore, das 1832 abgerissen wurde.

Am Pestalozziheim (1952-1962)
heute: nicht mehr vorhanden

Die Straße Am Pestalozziheim erhielt 1952 ihre amtliche Benennung.
Sie war Teil einer Verbindungsstraße zwischen Röthaer Straße und Grimmaer Straße. Die dortigen Häuser
wurden zur Turnerstraße gezählt, was jedoch immer wieder zu Problemen führte. Die Hausgemeinschaft der
Turnerstraße Nr. 3 wandte sich am 27. Oktober 1951 mit einen Brief an den Rat der Stadt mit der Bitte,
diesem Straßenabschnitt eine eigene Benennung zu geben. Es wurden auch gleich drei Vorschläge
gemacht: Friedensweg, Tucholskystraße, Kleine Reitbahn-Straße. Der Rat der Stadt griff die Anregung am
13. November 1951 auf, schlug aber die Bezeichnung „Am Pestalozziheim” vor.
Die Stadtverordneten beschlossen am 20. Dezember 1951 diese Benennung.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 7. Januar 1952. [Akte 2188]
Über diese Straßenbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 11. Januar 1952.
Die Straße Am Pestalozziheim erstreckte sich in der nördlichen Vorstadt (am „Scheunenviertel”) von der
Röthaer Straße zur Turnerstraße (heute: Teil der Sachsenallee) über eine Länge von etwa 200 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Pestalozzi-Kinderheim (Grundsteinlegung war am 29. 6. 1949,
Fertigstellung am 30. 4. 1952), das in unmittelbarer Nähe der Straße lag.
Für den Bau des Hochhausviertels wurden die Häuser an dieser Straße abgerissen und die Straße selbst
überbaut, so dass sie heute komplett verschwunden ist.

Am Stadion (1976-1990)
heute: Bockwitzer Straße

Die Straße Am Stadion erhielt 1976 ihre amtliche Benennung.
Sie wurde Mitte der 1970er Jahre im damaligen Neubaugebiet Borna-Ost angelegt.
Der Rat der Stadt Borna verfasste am 4. Juni 1976 für das „Bebauungsgebiet Borna zwischen der
Geschwister-Scholl-Str. und der Lausicker Straße” eine Beschlussvorlage für die Stadtverordneten.
Mit dem Beschluss Nr. 40/13/76 bestätigten die Stadtverordneten am 17. Juni 1976 diese Benennung und
beauftragten den Rat der Stadt, die entsprechenden Maßnahmen zur Durchsetzung des Beschlusses
einzuleiten. [Akte 2300]
Bisher ist dazu keine amtliche Bekanntmachung und keine Pressemeldung bekannt.
Die Schlüsselübergabe für die ersten Mieter im Neubaugebiet Borna-Ost erfolgte am 20. März 1977.
Die Straße Am Stadion erstreckte sich im Stadtteil Borna-Ost von der Magdeborner Straße zur Oststraße
(dort nur Fußwegverbindung) über eine Länge von etwa 100 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem geplanten Sportstadion, das an der Magdeborner Straße entstehen
sollte, jedoch in dieser Form nie gebaut wurde.
1991 erfolgte die Umbenennung in Bockwitzer Straße.

Am Steigerhain (seit 2008)

Die Straße Fabrikhof (2003) wurde 2008 umbenannt in Am Steigerhain.
Der Vorschlag kam vom Eigentümer Bernd Mühling, damals Geschäftsführer der MIP GmbH, am 8. Oktober
2008. Alternativ schlug er die Namen „Neuseenlandblick” und „Zur Südraumkante” vor.
Der Stadtrat fasste am 13. November 2008 in öffentlicher Sitzung den Beschluss Nr. 548/46/08.
Über diese Straßenumbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 15. November 2008.
Die Bekanntmachung erschien im „Amtsblatt” erst am 24. Februar 2009 – übrigens ohne Nennung der
beschlossenen Straßenbezeichnung.
Die Straße Am Steigerhain erstreckt sich im Stadtteil Borna-Witznitz von der Witznitzer Werkstraße zum
ehemaligen Maschinenhaus der Brikettfabrik Witznitz über eine Länge von etwa 100 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Bergmannsberuf bzw. Rang des Steigers sowie nach der
landschaftlichen Lage, womit der Hain zwischen Borna-Nord und Witznitz gemeint ist. Die öffentliche
Widmung dieser Straße erfolgte jedoch erst im Februar 2016. Bis dahin gab es dort auch kein Straßenschild.

Am Viktoriaschacht (seit 2009)

Die Straße Am Viktoriaschacht erhielt 2009 ihre amtliche Benennung.
Im Bauausschuss wurden am 18. März 2009 von der Verwaltung mehrere Vorschläge vorgelegt, von denen
zunächst zwei übrigblieben. Alternativ stand zuletzt noch die Bezeichnung „Großzössener Weg” zur Auswahl.
Es setzte sich jedoch die Benennung „Am Viktoriaschacht” durch.
Der Stadtrat fasste am 30. April 2009 in öffentlicher Sitzung den Beschluss Nr. 613/50/09.
Die Bekanntmachung erschien im „Amtsblatt” am 19. Mai 2009 und nochmals am 30. Juni 2009.
Die Straße Am Viktoriaschacht erstreckt sich im Stadtteil Haulwitz von der Abtsdorfer Straße als Sackstraße
in südwestliche Richtung über eine Länge von etwa 150 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach dem Tagebau „Vikotriaschacht”, der sich von 1907 bis 1934 nördlich der
heutigen Abtsdorfer Straße in Richtung „Speicher Witznitz” befand.
Der Straßenname Am Viktoriaschacht wurde im Voraus beschlossen. Die Bebauung erfolgte erst danach.
Zunächst galt diese Straße als Privatweg. Sie wurde erst durch den Beschluss Nr. 66/5/09 vom 26.
November 2009 als öffentliche Straße gewidmet.
Am Wilhelmschacht (seit 1996)

Wann die Straße Am Wilhelmschacht amtlich benannt wurde, konnte bisher nicht abschließend geklärt
werden. Eventuell durch den Beschluss Nr. 927/17/96 vom 1. Februar 1996.
Das Gewerbegebiet wurde ab 1991 erschlossen. Dort eröffneten am 11. November 1993 Kaufland und OBI
ihre Filialen. Die Straßenbenennung Am Wilhelmschacht scheint damals jedoch noch nicht gegolten zu
haben.
Die Straße Am Wilhelmschacht erstreckt sich im Stadtteil Gnandorf im Gewerbegebiet „An der B 93” über
eine Länge von etwa 1,2 Kilometern.
Benannt wurde diese Straße nach dem nahegelegenen Tagebaurestloch „Wilhelmschacht”, das heute als
Angelgewässer genutzt wird.

Am Witznitzer Werk (seit 2003)

Die Straße Am Witznitzer Werk erhielt 2003 ihre amtliche Benennung.
Die Bezeichnung „Am Witznitzer Werk” wurde schon von der ab 1962 dort ansässigen Gärtnerei (GPG „Des
Friedens”) als Adresse verwendet. Dies war aber lediglich eine Standortbeschreibung der Firma. Die Straße
war bis 2003 unbenannt und hatte auch nicht zur Witznitzer Werkstraße gehört.
Der Stadtrat fasste am 26. Juni 2003 den Beschluss Nr. 466/45/03.
Über diese Straßenbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 28. Juni 2003.
Die Bekanntmachung im „Amtsblatt” erschien erst am 29. Juli 2003 – ohne Nennung der beschlossenen
Straßenbezeichnung.
Die Straße Am Witznitzer Werk erstreckt sich im Stadtteil Borna-Witznitz als Abzweig von der Witznitzer
Werkstraße in nördliche Richtung über eine Länge von etwa 300 Metern und verläuft durch ein kleines
Gewerbegebiet an der Grenze zwischen den Gemarkungen Witznitz und Kesselshain.
Benannt wurde diese Straße nach der 1992 stillgelegten Brikettfabrik Witznitz.

An der Aue (seit 1985)

Die Straße An der Aue erhielt 1985 ihre amtliche Benennung.
Die Stadtverordneten fassten am 11. Januar 1985 den Beschluss Nr. 19/5/85. [Akte 4676]
Über diese Straßenbenennung informierte die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) am 15. Januar 1985.
Die Straße An der Aue erstreckt sich im Stadtteil Gnandorf von der Raupenhainer Straße zur Gnandorfer
Straße über eine Länge von etwa 800 Metern am Rand einer Plattenbausiedlung.
Benannt wurde diese Straße nach der Wyhraaue, die sich gleich nebenan befindet.

An der Halde (seit 1945)

Die Wilhelmschachtstraße (1942) wurde 1945 umbenannt in An der Halde.
Der Vorschlag kam von der KPD-Kreisleitung und wurde von der russischen Kommandantur genehmigt.
Der Bürgermeister erhielt am 28. Oktober 1945 eine entsprechende Anweisung. [Akte 2188]
Über diese Umbenennung informierten die „Mitteilungen für den Kreis Borna” Nr. 17 mit Datum vom 3.
November 1945.
Die Straße An der Halde erstreckt sich im Stadtteil Borna-West von der Deutzener Straße (früher: Straße der
Solidarität) zur Görnitzer Straße (früher: Grubenstraße) über eine Länge von etwa 500 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach der Stadthalde Borna-West, an deren westlichem Rand sie sich erstreckt.
In den 1950er Jahren wurde die Straße verlängert.

An der Mauer (seit 1858)

Die Gasse „hinter der Mauer” erhielt 1858 (teilweise) die amtliche Bezeichnung an der Mauer.
Der Stadtrat hatte am 17. Oktober 1857 den Antrag an die Stadtverordneten gestellt, die Straßen und Plätze
der Stadt Borna durch Tafeln zu bezeichnen.
Wann genau die amtliche Benennung Wirksamkeit erlangte, konnte bislang nicht ermittelt werden, da keine
Bekanntmachung dazu vorliegt. Es gibt lediglich den Aktenvermerk, dass die Bezeichnung im August 1858
stattgefunden hat. [Akte II/I/93]
Die Gasse An der Mauer erstreckt sich am östlichen Rand der Innenstadt von der Reichsstraße zur
Roßmarktschen Straße über eine Länge von etwa 150 Metern.
Benannt wurde diese Gasse nach der ehemaligen Stadtmauer, da die Gasse dort entlangführt.
Die Gasse An der Mauer wurde nach 1858 nie umbenannt (lediglich die ursprüngliche Schreibweise „an der
Mauer” wurde abgeändert). Selbst als es 1903 Bestrebungen gab, diejenigen Straßennamen in Borna, die
auf „Gasse” lauteten in „Straße” zu ändern, wurde die vorgeschlagene Umbenennung in „Mauerstraße” nicht
vorgenommen.

An der Wyhra (seit 1991)

Die Paul-Paschke-Straße (1974) wurde 1991 umbenannt in An der Wyhra.
Diese Umbenennung war 1990 nicht von Anfang an vorgesehen, da die Paul-Paschke-Straße früher keine
andere Benennung hatte, die man hätte wiederherstellen können.
Die „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) veröffentlichte am 30. Oktober 1990 eine Liste mit Vorschlägen des
Hauptausschusses der Stadtverordneten, in der dann auch diese Umbenennung enthalten war.
Die Stadtverordneten bestätigten diese Straßenumbenennung per 1. Januar 1991 öffentlich auf ihrer 7.
Tagung am 14. November 1990.
Darüber informierte die LVZ am 16. November 1990.
Die Straße An der Wyhra erstreckt sich in der südlichen Vorstadt und Gnandorf zwischen Altenburger Straße
und Raupenhainer Straße über eine Länge von etwa 1,2 Kilometern durch eine Plattenbausiedlung.
Benannt wurde diese Straße nach dem Fluss Wyhra, an dessen Aue das Wohngebiet liegt.

Angerberg (seit 1905/1934)

Die Straße Angerberg erhielt 1905 ihre amtliche Benennung.
Der Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Altstadt-Borna beschloss diese
Straßenbezeichnung am 16. September 1905. [Akte II/III/319]
Die Zustimmung der Amtshauptmannschaft Borna wurde am 16. Oktober 1905 in den Akten vermerkt.
Die Beschilderung ist bis spätestens 23. Dezember 1905 vollzogen worden.
Altstadt-Borna wurde am 1. April 1934 eingemeindet, wodurch auch der Angerberg zur Stadt Borna kam.
Die Straße Angerberg erstreckt sich im Stadtteil Altstadt-Borna zwischen Leipziger Straße und
Johannesstraße über eine Länge von etwa 300 Metern.
Benannt wurde diese Straße nach der Funktion des dortigen Geländes als Gemeindeanger.
Die Straße ist unregelmäßig bebaut und verläuft im Bogen.

Angergasse (1858-1904)
heute: Angerstraße

Die bereits als solche bekannte „Angergasse” (früher auch „Angerweg”) erhielt 1858 ihre amtliche
Bezeichnung.
Der Stadtrat hatte am 17. Oktober 1857 den Antrag an die Stadtverordneten gestellt, die Straßen und Plätze
der Stadt Borna durch Tafeln zu bezeichnen.
Wann genau die amtliche Benennung Wirksamkeit erlangte, konnte bislang nicht ermittelt werden, da keine
Bekanntmachung dazu vorliegt. Es gibt lediglich den Aktenvermerk, dass die Bezeichnung im August 1858
stattgefunden hat. [Akte II/I/93]
Die Angergasse erstreckte sich im Stadtteil Haulwitz von der „Lobstädter Chaussee” (heute: Teil der
Bahnhofstraße) zum „Lobstädter Fußweg” (heute: nicht mehr vorhanden - verlief in gedachter Verlängerung
der heutigen Angerstraße) über eine Länge von etwa 300 Metern.
Benannt wurde diese Gasse nach dem Anger am linken Ufer der Wyhra, der zum Waschen und Bleichen von
Wäsche diente.
1904 erfolgte die Änderung der amtlichen Bezeichnung in Angerstraße.

Angerstraße (1904-1949)
heute: Angerstraße
Die bisherige Bezeichnung Angergasse (1858) wurde zum 1. April 1904 geändert in Angerstraße.
Im Zuge der Vorbereitungen zur Einführung „besonderer” Hausnummern war am 3. April 1903 im
Straßenausschuss vorgeschlagen worden, möglichst viele Namen, die damals noch auf „Gasse” lauteten in
„Straße” zu ändern. Das betraf auch die Angergasse.
Die Bekanntmachung erfolgte mit Datum vom 16. März 1904. [Akte II/XXI/149]
Über diese Straßenumbenennung informierte das „Bornaer Tageblatt” Nr. 64 am 18. März 1904.
Die Angerstraße erstreckte sich im Stadtteil Haulwitz von der Bahnhofstraße zur Weststraße (heute: Teil der
Sachsenallee) über eine Länge von etwa 300 Metern. Mit dem Bau der Angerbrücke an heutiger Stelle wurde
auch der Verlauf der Stofenstraße (heute: Teil der Sachsenallee) verändert. Dabei kam ein Teil des
Lobstädter Weges zur Angerstraße, die sich nunmehr bis zur neuen Angerbrücke erstreckte.
Benannt wurde diese Straße nach dem alten Wäscheanger am linken Ufer der Wyhra.
1949 erfolgte die Umbenennung in Puschkinstraße.

Angerstraße (seit 1991)

Die Puschkinstraße (1949) wurde 1991 zurückbenannt in Angerstraße.
Die Wiederherstellung der früheren Bezeichnung war 1990 nicht von Anfang an vorgesehen. Erst in der am
30. Oktober 1990 in der „Leipziger Volkszeitung” (LVZ) veröffentlichten Liste mit überarbeiteten Vorschlägen
des Hauptausschusses der Stadtverordneten, war auch diese Rückbenennung enthalten.
Die Stadtverordneten bestätigten diese Straßenumbenennung per 1. Januar 1991 öffentlich auf ihrer 7.
Tagung am 14. November 1990.
Darüber informierte die LVZ am 16. November 1990.
Die Angerstraße erstreckt sich im Stadtteil Haulwitz von der Bahnhofstraße zur Sachsenallee über eine
Länge von etwa 350 Metern.
Benannt wurde diese Straße wieder nach dem ehemaligen Wäscheanger am linken Ufer der Whyra, der
früher den Anwohnern zum Waschen und Bleichen von Wäsche gedient hatte. Ein Anger war zumeist eine
Uferwiese, die sich in Gemeinbesitz befand und somit von allen Einwohnern genutzt werden konnte.

August-Bebel-Straße (1945-1990)
heute: Leipziger Straße

Die bisherige Leipziger Straße (1858) und deren südliche Fortsetzung Reitzenhainer Straße (1905) wurden
1945 zusammengefasst und umbenannt in August-Bebel-Straße.
Der Vorschlag kam von der KPD-Kreisleitung und wurde von der russischen Kommandantur genehmigt.
Der Bürgermeister erhielt am 28. Oktober 1945 eine entsprechende Anweisung. [Akte 2188]
Über diese Umbenennung informierten die „Mitteilungen für den Kreis Borna” Nr. 17 mit Datum vom 3.
November 1945.
Die August-Bebel-Straße erstreckte sich (zunächst) vom Glück-Auf-Platz nach Süden zum Ortsausgang in
Richtung Zedtlitz über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern.
Benannt wurde diese Straße nach August Bebel (geboren am 22. 2. 1840 in Deutz bei Köln, gestorben am
13. 8. 1913 in Passugg/ Schweiz), einem deutschen Politiker, der maßgeblich als Sozialdemokrat und
Marxist tätig war. Er wirkte zwischen 1860 und 1881 vor allem in Leipzig und erwarb sich den Spitznamen
„Arbeiterkaiser”. – Zitat von A. Bebel: „Sozialist sein, heißt keineswegs bloß den Triumph einer bestimmten
Partei vorbereiten, einen bestimmten Teil des Volkes einfach zur Macht zu bringen. Nein, es heißt arbeiten
für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen
zusammenwirken sollen.”
1991 erfolgte die Rückbenennung in Leipziger Straße. Die ehemalige Reitzenhainer Straße wurde dabei nicht
wieder abgetrennt.

Äußere Altenburger Straße (1876-1904)
heute: Altenburger Straße

Die „Altenburger Chaussee” erhielt 1876 die amtliche Bezeichnung Äußere Altenburger Straße.
Zu dieser Benennung sind fast keine Dokumente bekannt.
Der Stadtrat fasste am 11. August 1876 den Beschluss Nr. I./731. [Akte II/I/93]
Eine amtliche Bekanntmachung oder Zeitungsmeldung wurden dazu bislang nicht gefunden.
Die Äußere Altenburger Straße erstreckte sich in der südlichen Vorstadt von der Inneren Altenburger Straße
(heute: Teil der Bahnhofstraße) nach Gnandorf über eine Länge von etwa 500 Metern.
Benannt wurde die Straße nach der südlich von Borna gelegenen Stadt Altenburg, wohin sie stadtauswärts
führte.
1904 entfiel der Zusatz „Äußere”, als die bisherige Innere Altenburger Straße Teil der neuen Bahnhofstraße
wurde.

Äußere Grimmaer Straße (1945-1946)
heute: Geschwister-Scholl-Straße

Die seit 1937 auf ihren äußeren Abschnitt verkürzte Grimmaer Straße (ehem. Dittmannsdorfer Straße) erhielt
1945 zumindest de facto die Bezeichnung Äußere Grimmaer Straße.
Mit Wirkung vom 5. Mai 1945 wurde die Straße der SA umbenannt in Innere Grimmaer Straße. Diese war
1937 von der Grimmaer Straße abgetrennt worden. Da auch die Hausnummern in der verbliebenen
(äußeren) Grimmaer Straße geändert wurden, konnten beide Straßenabschnitte 1945 nicht einfach wieder
vereinigt werden.
In der Bekanntmachung vom 5. Mai 1945 wurde die äußere Grimmaer Straße allerdings nicht explizit
erwähnt, auch in Auflistungen damals bestehender Straßen findet sich keine „Äußere Grimmaer Straße”.
Andererseits war die Äußere Grimmaer Straße auf einem Stadtplan von Anfang 1946 als solche beschriftet,
und auch im Zusammenhang mit deren erneuter Umbenennung 1946 wurde diese Bezeichnung verwendet.
Die Äußere Grimmaer Straße erstreckte sich von der Leipziger Straße in Richtung Ortsausgang nach
Dittmannsdorf über eine Länge von etwa 400 Metern.
Benannt wurde diese Straße als äußerer Abschnitt (jenseits der Leipziger Straße), der in Richtung Grimma
führenden Straße.
1946 erfolgte die Umbenennung in Geschwister-Scholl-Straße.

Bahnhofstraße (1876-1885)
heute: Teil der Sachsenallee

Der Weg vom damaligen Bahnhof zur Wyhra erhielt 1876 die Bezeichnung Bahnhofstraße.
Zu dieser Benennung sind fast keine Dokumente bekannt.
Der Stadtrat fasste am 11. August 1876 den Beschluss Nr. I./731. [Akte II/I/93]
Eine amtliche Bekanntmachung oder Zeitungsmeldung wurden dazu bislang nicht gefunden.
Die Bahnhofstraße erstreckte sich im Stadtteil Haulwitz vom Haupteingang des damaligen
Bahnhofsgebäudes (heute: Kreuzung Sachsenallee/Wettinstraße) zum Fluss Wyhra über eine Länge von
etwa 400 Metern. Der Begriff „Straße” erscheint hier allerdings übertrieben, denn es handelte sich zunächst
noch um einen unbefestigten Fahrweg. Der Name „Bahnhofstraße” war wohl auch nicht wirklich in den
allgemeinen Gebrauch übergegangen, obgleich im ersten Adressbuch der Stadt Borna von 1880 diese
Bezeichnung verwendet wurde.
Benannt wurde diese Straße nach dem seit 1867 in Betrieb befindlichen Bahnhof, zu dessen Hauptgebäude
sie führte. Nach der Übernahme der zunächst von der Stadt Borna finanzierten Eisenbahnstrecke zwischen
Borna und dem Bahnhof Kieritzsch durch den Sächsischen Staat 1870, gehörte auch dieser Zufahrtweg dem
Staat, von dem die Stadt Borna den Weg im Frühjahr 1876 zurückerwarb. [Akte II/III/195] – Inzwischen
entstanden hier zunehmend Häuser.
1885 erfolgte die Umbenennung in Weststraße.

Bahnhofstraße (1885-1904)
heute: Wettinstraße

Die bisher unbenannte Straße, die parallel zur Bahnstrecke am damaligen Bahnhof lag, und deren Häuser
die Adresse „am Bahnhof” hatten, erhielt Ende 1885 die alleinige Bezeichnung Bahnhofstraße.
Möglicherweise waren die Häuser, die im Adressbuch von 1880 die Adresse „am Bahnhof” hatten, bereits
sukzessive in die damalige Bahnhofstraße mit einbezogen worden. Am 6. Dezember 1885 wurde diese im
Abschnitt zwischen Wyhra und Bahnhofsgebäude umbenannt in Weststraße. Im folgenden Adressbuch von
1886 standen die 1880er Adressen der Bahnhofstraße nun unter Weststraße und die 1880er Adressen „am
Bahnhof” unter Bahnhofstraße.
Weder Beschluss noch Bekanntmachung konnten bisher dazu gefunden werden.
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