#Suchthilfe #Digital Programm zur 58. DHS Fachkonferenz SUCHT - vom 09.-11. Oktober 2019 im Kongress am Park Augsburg - Deutsche Hauptstelle ...

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#Suchthilfe #Digital Programm zur 58. DHS Fachkonferenz SUCHT - vom 09.-11. Oktober 2019 im Kongress am Park Augsburg - Deutsche Hauptstelle ...
#Suchthilfe
#Digital
Programm zur
58. DHS Fachkonferenz SUCHT

vom 09.-11. Oktober 2019
im Kongress am Park Augsburg
Inhalt

Zum Thema                       2

Programm                        4

Übersicht: Foren                8

Kurzdarstellung: Foren         10

Allgemeine Hinweise            42

Referentinnen und Referenten   46

Anmeldecoupon                  50

                      1
Zum Thema
Gegenwärtig erleben wir, wie der digitale Wandel den        • Webbasierte Trainings – welche Chancen zur
gesamten Gesundheits- und Sozialbereich – und damit           Vernetzung eröffnen sie?
auch die Suchthilfe – vor viele neue Herausforderungen
                                                            • Wie gelingt es, digitale Angebote qualitativ gut
stellt. Digitale Vernetzung in der Suchtberatung, Apps in
                                                              und sicher zu gestalten?
der Suchthilfe, Suchtprävention mit digitalen Medien:
Die Digitalisierung betrifft zahlreiche Arbeitsprozesse     Nicht außer Acht gelassen werden soll, dass neue
der Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe. Sie dient der In-     Medien auch Gefährdungs- und Abhängigkeitspoten-
formationsgewinnung, der Kommunikation, der Daten-          ziale haben.
erfassung und Datenauswertung sowie der Diagnose-
                                                            Themenspezifische Vorträge und Foren zur Digitalisie-
stellung, Behandlung und Begleitung von Abhängig-
                                                            rung in allen Bereichen der Suchthilfe sollen aktuelles
keitserkrankten. Wichtiger denn je erscheint daher eine
                                                            Wissen vermitteln und zu Fachdiskussionen anregen.
fachlich fundierte Auseinandersetzung der Suchthilfe
                                                            Wir freuen uns, Sie auf der 58. DHS Fachkonferenz
und Sucht-Selbsthilfe mit den neuen technischen Mög-
                                                            SUCHT in Augsburg begrüßen zu dürfen.
lichkeiten und sich verändernden Arbeitsprozessen. Es
gilt, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die
                                                            Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm 2019
Risiken ernst zu nehmen.
Die DHS Fachkonferenz SUCHT 2019 greift unter dem
Titel #Suchthilfe #Digital aktuelle Entwicklungen in der
Arbeit mit Abhängigkeitserkrankten auf und widmet
sich dabei u. a. den folgenden Fragestellungen:
• Wie verändert sich die Kommunikation in der
  Begleitung, Beratung und Behandlung von Sucht-
  kranken durch den digitalen Wandel?
                                                            Wir danken dem Bundesministerium für Gesundheit für die finan-
• Apps in der Suchthilfe – wie gut funktionieren sie?       zielle Unterstützung in Höhe von 52.497,- Euro sowie dem Bayerischen
                                                            Staatsministerium für Gesundheit und Pflege für die finanzielle Unter-
• Wie gelingt eine systematische Vernetzung und             stützung in Höhe von 5.000,- Euro.
  Kombination von analoger und digitaler Beratung
  (Blended Counseling)?
• Welche neuen Möglichkeiten der Ansprache von
  Menschen mit problematischem Konsumverhalten
  oder Abhängigkeitserkrankungen ergeben sich
  durch die Digitalisierung?

                            2                                                                 3
Programm                                               Hauptvorträge im Plenum
                                                       Moderation: Stefan Bürkle,
                                                       Caritas Suchthilfe e.V., Freiburg

                                                       Was bewirkt Digitalisierung im Alltag?
  Mittwoch, 09. Oktober 2019                           Denken, Fühlen und Handeln in der erlebten
  14.00 - 18.00 Uhr                                    Symbiose „Ich und mein Smartphone“
                                                       Prof. Dr. Christoph Klimmt, Institut für Journalistik
                                                       und Kommunikationsforschung, Hochschule für Musik,
Begrüßung und Eröffnung                                Theater und Medien, Hannover
der Fachkonferenz
                                                       Dr. KI, Robo-Pflege & Co.: Die (schöne?)
Dr. Heribert Fleischmann, Vorsitzender der Deutschen
Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
                                                       neue Welt der digitalen Medizin
                                                       Prof. Dr. Stefan Heinemann,
                                                       FOM Hochschule/Universitätsmedizin, Essen
Grußworte
Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin              Kaffeepause: 16.00 - 16.40 Uhr
für Gesundheit und Pflege, München (angefragt)
                                                       Digitalisierung in Alltag und im Gesund-
MinR’in Gaby Kirschbaum, Bundesministerium
für Gesundheit, Berlin
                                                       heitswesen – wo steht die Suchthilfe
                                                       mit ihren Angeboten?
                                                       Dr. Daniela Ruf, Deutscher Caritasverband e. V., Freiburg

                                                       Blended Counseling – neue Impulse
                                                       für die Suchtberatung
                                                       Prof. Dr. Martina Hörmann, Fachhochschule Nord-
                                                       westschweiz FHNW, Hochschule für Soziale Arbeit,
                                                       Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement,
                                                       Olten, Schweiz

                          4                                                        5
Donnerstag, 10. Oktober 2019                                 Freitag, 11. Oktober 2019
  09.00 - 17.30 Uhr                                            09.00 - 13.00 Uhr

Hauptvortrag im Plenum                                       Hauptvorträge und
Total digital? – Wohlfahrtspflege
                                                             Podiumsdiskussion im Plenum
zwischen Stagnation und Wandel                               Moderation: Gero Skowronek
                                                             Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e. V.,
Prof. Helmut Kreidenweis,                                    Kassel
Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt,
Fakultät für Soziale Arbeit, Eichstätt
Moderation: Dr. Peter Raiser                                 Digitalisierung in der Suchthilfe – auch
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm             ein Thema für die Leistungsträger?
                                                             Norbert Gödecker-Geenen
                                                             Deutsche Rentenversicherung Westfalen, Münster
Foren-/Pausenzeiten
                                                             Digitale Transformation in der Suchthilfe –
vormittags
                                                             Wo geht’s hin? Was braucht es?
 Forum 101 - 108                         10.10 - 13.00 Uhr
Kaffeepause vormittags:      Zeitfenster 11.00 - 12.00 Uhr   Andrea Hardeling
                                                             Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e. V.,
Mittagspause: 13.00 - 14.30 Uhr                              Potsdam

nachmittags                                                  Kaffeepause: 10.35 - 11.15 Uhr
 Forum 201 - 208                     14.30 - 17.30 Uhr
Kaffeepause nachmittags: Zeitfenster 15.30 - 16.30 Uhr
                                                             Podiumsdiskussion:
                                                             Suchthilfe 2.0 – Update oder Upgrade
                                                             Podiumsdiskussion mit renommierten Expert*innen
                                                             aus Verbänden und Wissenschaft zum digitalen Wandel
                                                             in der Suchthilfe

                            6                                                          7
Übersicht: Foren

Donnerstag, 10. Oktober 2019                       Donnerstag, 10. Oktober 2019
vormittags von 10.10 - 13.00 Uhr                   nachmittags von 14.30 - 17.30 Uhr

  Forum 101                                          Forum 201
 Der Einsatz von Apps in der Beratung               Störung durch Computerspielen
 und Behandlung                                     als neue ICD-Diagnose

  Forum 102
 		                                                  Forum 202
 Sucht-Selbsthilfe: Herausforderung Internet        Behandlung digital – Möglichkeiten und Grenzen

  Forum 103                                          Forum 203
 Nah bei den Menschen:                              Immer on – betriebliche Prävention
 Adressat*innen der Suchthilfe digital erreichen    bei Dauerbelastung

   Forum 104                                         Forum 204
 Internetbezogene Störungen:                        Digital? Aber sicher!
 Spezielle Beratungs- und Therapieansätze
                                                     Forum 205
  Forum 105                                         Online-Schulungen für Fachkräfte
 „Neuland erschließen“ – Angebote aufbauen          in der Suchthilfe

  Forum 106                                          Forum 206
 Digitale Hilfen bei Glücksspielsucht               Neue Medien – neue Prävention?

  Forum 107                                          Forum 207
 Wie verändert Digitalisierung                      #Reality 2.0 – gesellschaftliche Konsequenzen
 die Organisationen der Suchthilfe?                 und Veränderungen durch die digitale Szene

  Forum 108                                          Forum 208
 Chancen der Digitalisierung bei Hilfen für         Product Placement – Prevention Placement
 besondere Zielgruppen: geflüchtete Menschen

                        8                                                   9
Kurzdarstellung der Foren:

 Forum 101             vormittags

Der Einsatz von Apps in Beratung
und Behandlung
Mobile Endgeräte haben unseren Alltag grundlegend          „Abstinenzzähler“ und „Stimmungsbarometer“ erläutert.
verändert. Vieles, das früher nur offline stattfand, er-   Darüber hinaus wird thematisiert, wie Patient*innen
folgt heute online – oft per Smartphone – jederzeit und    frühzeitig während des stationären Aufenthalts im Hin-
überall. Aber nicht nur privat kommen Smartphones,         blick auf die Zeit nach der Behandlung zur selbststän-
Tablets und Apps zum Einsatz, auch im Gesundheits-         digen und regelmäßigen Nutzung des Programms moti-
bereich steigt der Einsatz digitaler Anwendungen. Im       viert werden können.
Forum sollen drei Apps aus dem Bereich der Suchthilfe
vorgestellt werden.
Zunächst wird Ralf Hermannstädter in seinem Beitrag
die „CariApp“ vorstellen und live vorführen. Die App
soll den Therapieprozess unterstützen und erleichtern.
Suchtkranke Menschen sollen motiviert werden, das
eigene Suchtverhalten nachhaltig zu verändern.
Im zweiten Beitrag wird Sonia Nunes die App „sau-          Moderation: Dr. Daniela Ruf
berdrauf“ sowie das Projekt MINDZONE vorstellen,           Deutscher Caritasverband e. V., Freiburg
das seit 1996 mit Präventionsmaßnahmen bayernweit
                                                               CariApp – die erste App zur Unterstützung
in der Partyszene aktiv ist. Es werden darin vermehrt
                                                               von ambulanten Suchtbehandlungen
internetbasierte Interventionen zur Prävention und
                                                               Ralf Hermannstädter, Fachambulanz für junge
Gesundheitsförderung eingesetzt. Der Vortrag stellt
                                                               Suchtkranke der Caritas, München
im Schwerpunkt diese App vor, die sich primär an
riskant konsumierende Partygänger*innen richtet.               MINDZONE-App „sauberdrauf!“ – internet-
                                                               basierte Prävention und Gesundheitsförderung
Im dritten Beitrag wird Dr. Martin Schmidt die App
                                                               im Partysetting
„MeinSalus“, ein digitaler Assistent bei der Entwöh-
                                                               Sonia Nunes, MINDZONE, München
nungsbehandlung der Salus Klink, vorstellen. Diese
Anwendung dient der Unterstützung von Entwöhnungs-             MeinSalus – ein digitaler Assistent
behandlungen im stationären und ambulanten Sektor.             bei der Entwöhnungsbehandlung
Unter anderem werden die Funktionen „Notfallkoffer!“,          Dr. Martin Schmidt, salus klinik, Friedrichsdorf

                           10                                                         11
die virtuelle Selbsthilfe alles, was sie an Unterstützung
 Forum 102             vormittags                           brauchten, bekämen. Andere Gründe verweisen auf
                                                            subjektiv empfundene Nachteile der Selbsthilfegruppe
Sucht-Selbsthilfe: Herausforderung Internet                 vor Ort: Sie sei zeitlich und örtlich fixiert und nicht
Das Internet wirkt einerseits auf viele Akteure*innen       anonym. – Auch aus diesen Gründen und basierend
in der Sucht-Selbsthilfe herausfordernd bis überfor-        auf den Erkenntnissen der Online-Beratung des Deut-
dernd. Deshalb braucht es einen regen Austausch über        schen Caritasverbandes hat der Kreuzbund sich dazu
die geeignete Nutzung des Internets. Andererseits ist       entschlossen, Online-Selbsthilfe als zusätzliches Modul
das Internet eine Herausforderung, die vielerlei Chancen    seines Hilfeangebotes ab Ende 2019 anzubieten.
beinhaltet, wenn sie denn genutzt werden. Das Forum
                                                            Jürgen Naundorff ist überzeugt, dass Sucht-Selbsthilfe
dient dazu, über die „Herausforderung Internet“ für die
                                                            in Zukunft noch stärker auf eine förderliche Zusammen-
Sucht-Selbsthilfe ins Gespräch zu kommen.
                                                            arbeit angewiesen ist. Diese Vernetzung muss vereins-
Dieter Bolte informiert über Rechte und Möglichkeiten       intern, mit anderen Selbsthilfevereinen und -verbänden
von Sucht-Selbsthilfeverbänden und -gruppen im Inter-       sowie mit der beruflichen Suchthilfe erfolgen. Das Inter-
net. Insbesondere im Bereich Internet und Recht kommt       net eröffnet Selbsthilfe-Akteuren*innen für diese Zu-
es bei Sucht-Selbsthilfeverbänden und -gruppen immer        sammenarbeit vielfältige Möglichkeiten und lässt neue
wieder zu Verunsicherungen, was rechtlich erlaubt ist       Chancen für die Öffentlichkeitsarbeit erkennen. Dies
und vor allem, wie der Aufbau einer Internetseite recht-    wird im Forum beispielhaft dargestellt.
lich gesichert vollzogen werden kann. Vor dem Hinter-
grund eines steigenden Nutzungsgrades von Internet
und Onlinekommunikation wurden von vier Verbänden
der diakonischen Sucht-Selbsthilfe, in Kooperation mit
dem Gesamtverband für Suchthilfe e. V., ein verbands-
übergreifender Leitfaden sowie eine Internetseite zu        Moderation: Jürgen Naundorff
Fragen des sicheren Umgangs mit Daten im Internet           Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Wuppertal
entwickelt. Wie verhalte ich mich im Internet? Wie stelle
                                                                Selbsthilfe sicher im Netz
ich die Sucht-Selbsthilfe im Internet dar? Wie nutze ich
                                                                Dieter Bolte, Blaues Kreuz in der Evangelischen
soziale Netzwerke sinnvoll? Wie gehe ich mit Daten um
                                                                Kirche e. V., Landesverband NRW, Bochum
und wie schütze ich sie?
                                                                Selbsthilfe goes online
Heinz-Josef Janßen stellt das Projekt „Online-Selbst-
                                                                Heinz-Josef Janßen, Kreuzbund e. V. – Bundes-
hilfe“ des Kreuzbundes und seine Ziele, Chancen, Risi-
                                                                geschäftsstelle, Hamm
ken und Rahmenbedingungen vor. Fast zwei Drittel
der Nutzer*innen, die eine analoge face-to-face-Gruppe          Selbsthilfe vernetzt sich digital
der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe kannten, aber              Jürgen Naundorff, Blaues Kreuz in Deutschland
nicht besuchten, gaben als Grund an, dass sie durch             e. V., Wuppertal

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Forum 103             vormittags

Nah bei den Menschen: Adressat*innen
der Suchthilfe digital erreichen
So wie sich Adressat*innen im digitalen Raum bewegen       Fachkräfte außerhalb der Suchthilfe. Allerdings ist es
und kommunizieren, müssen dort Hilfeangebote und           wichtig, solche Angebote in eine digitale Kommunika-
Ansprechpartner*innen vorhanden sein. Darin liegt die      tionsstrategie einzubinden, um ihre Potenziale auch
Chance, Hürden bei der Inanspruchnahme von Hilfen          zu nutzen. Am Beispiel der Entwicklung der digitalen
abzubauen und frühzeitiger als bisher bei individuellen    Kommunikation im Therapieverbund Ludwigsmühle
Problemlagen, wie Suchtproblemen, zu intervenieren.        wird einerseits ein kleiner „Werkstatt-Einblick“ gewährt
Mit zwei konkreten Beispielen werden die Möglichkeiten     und andererseits live gezeigt, wie eine Podcast-Episode
im Forum diskutiert.                                       produziert wird, bei der die Foren-Teilnehmenden aktiv
                                                           eingebunden werden.
Nick Wüsthoff wird zunächst die Smartphone-App
„Between The Lines“ für Jugendliche in Problem- bzw.
Notsituationen erläutern. Sie stellt wichtige Informati-
onen in ihrer unmittelbaren Nähe bereit und benennt
Ansprechpersonen. Jugendlichen kann so schnell und
niedrigschwellig geholfen werden. Neben der Vorstel-
lung der App soll der Mehrwert der Digitalisierung
                                                           Moderation: Dr. Dirk Kratz
gegenüber der analogen Vermittlung in das Hilfesystem
                                                           Therapieverbund Ludwigsmühle, Landau
im Forum herausgearbeitet werden.
                                                               Between The Lines
Marc Hasselbach erläutert, dass neben Video-Plattfor-
                                                               Nick Wüsthoff, Between The Lines e. V., Berlin
men wie „YouTube“ Podcasts („Online-Hörfunk-Sen-
dungen“) Möglichkeiten bieten, um mit Adressat*innen           Hört mal rein! – Digitale Kommunikation
in Kontakt zu treten und zu bleiben. Auch andere               in der Suchthilfe am Beispiel „Podcast“
Zielgruppen können dadurch erreicht werden, wie z. B.          Marc Hasselbach, Media Sozial Ravensburg

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Forum 104             vormittags

Internetbezogene Störungen:
Spezielle Beratungs- und Therapieansätze
Unter internetbezogenen Störungen werden verschie-       strategie profitieren. Der Beitrag thematisiert speziell
dene Online-Aktivitäten zusammengefasst, deren Aus-      internetbezogene Störungen bei weiblichen Betroffenen
führung exzessiv entgleiten kann und negative Folge-     und skizziert erste Ansätze geschlechtsspezifischer
erscheinungen auf das Leben von Betroffenen ausübt.      Interventionsstrategien.
Insbesondere die suchtartige Nutzung von Online-Com-
                                                         Erste allgemeine Behandlungsansätze zu internet-
puterspielen, jedoch ebenso Online-Pornographie und
                                                         bezogenen Störungen werden derzeit erprobt und
Social Media finden sich immer wieder als Formen
                                                         auf ihre Anwendbarkeit und Wirksamkeit überprüft.
internetbezogener Störungen unter Betroffenen.
                                                         Kirstin Schneider verdeutlicht in ihrem Beitrag die
Insgesamt zeigen die klinische Erfahrung sowie wis-
                                                         Bedeutung spezieller Behandlungsbedürfnisse, die
senschaftliche Erkenntnisse, dass internetbezogene
                                                         es zu berücksichtigen gilt. So sollte das Versorgungs-
Störungen eine große Schnittmenge zu Substanzab-
                                                         angebot etwa den Schweregrad der Störung einbe-
hängigkeiten aufweisen. Die Betroffenen zeigen ähn-
                                                         ziehen und beispielsweise in einem frühen Stadium
liche Symptomverläufe auf, aber auch die Präsentier-
                                                         Konzepte der Frühintervention zur Anwendung bringen.
symptomatik ähnelt der Symptomatik der Abhängigen
von stoffgebundenen Substanzen.
Das Forum greift gezielt psychosoziale Beratungskon-
zepte bei internetbezogenen Störungen auf und stellt
in diesem Kontext Strategien und Erfolgsaussichten
                                                         Moderation: Dr. Kai W. Müller
dar. Darüber hinaus werden klinische Erfahrungswerte
                                                         Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
im therapeutischen Umgang mit weiblichen Betroffe-
nen vorgestellt und Ableitungen zu gendersensitiven          Internetbezogene Störungen bei Frauen: Klinische
Behandlungsansätzen getroffen.                               Besonderheiten und spezielle Behandlungsansätze
                                                             Lara Scherer, Ambulanz für Spielsucht, Universi-
Lara Scherer zeigt auf, dass weibliche Betroffene, die
                                                             tätsmedizin Mainz
aktuell noch vergleichsweise selten den Weg in das
spezialisierte Suchthilfesystem finden, aufgrund spe-        Psychosoziale Beratungsansätze bei internetbe-
zieller Symptombelastungen und häufiger komorbider           zogenen Störungen – Erfahrungen aus der Praxis
Erkrankungen von einer angepassten Behandlungs-              Kristin Schneider, Fachstelle Lost in Space, Berlin

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Apps vorgestellt und mit Blick auf die Frage diskutiert
 Forum 105              vormittags                         werden, wie sich Smartphones auch zur Unterstützung
                                                           der Abstinenz bei alkoholerkrankten Personen nutzen
„Neuland erschließen“– Angebote aufbauen                   lassen.

Der Aufbau digitaler Angebote wird die Suchthilfe er-      Sophie Mundo berichtet über ein von der Hessischen
heblich beschäftigen. Welche Apps mit welchen Funk-        Landesstelle für Suchtfragen (mithilfe externer Ex-
tionen werden entwickelt, welche praktischen Erfah-        pert*innen im Rahmen eines Modellprojektes) entwi-
rungen gibt es und vor allem, wie wirksam sind sie?        ckeltes Curriculum, das die Grundlage eines Qualifizie-
Die Digitalisierung in der Suchthilfe ist nicht für alle   rungsprogramms für „digitale Lotsen“ bildet. Ziel ist es,
Neuland, dennoch erfordert sie eine Qualifizierung der     im Rahmen von Fortbildungen die Teilnehmenden mit
Mitarbeitenden und Verantwortlichen. Nur so können         Basiswissen zum Thema Digitalisierung auszustatten.
nachhaltige Strukturen entwickelt werden.                  Somit soll die Suchthilfe in die Lage versetzt werden,
                                                           Erneuerungsprozesse von digitalen Strukturen und
Marc-Dennan Tensil erläutert, was es hinsichtlich          Angeboten aktiv mitzugestalten. Das Projekt wird vom
der Planung, der Finanzierung, der fachlichen und          Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
technischen Umsetzung, der Kommunikation und der
Evaluation digitaler Angebote in der Suchthilfe zu
berücksichtigen gibt. In dem Beitrag werden praktische     Moderation: Regina Müller
Erfahrungen in der Entwicklung und der Umsetzung           Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
digitaler Unterstützungsangebote in der Suchthilfe
                                                               Von der Theorie in die Praxis – Entwicklung
zusammenfassend erläutert. Damit sollen möglichst
                                                               und Implementierung von digitalen Angeboten
allgemeine Empfehlungen abgeleitet werden, was bei
                                                               in der Suchthilfe
der Entwicklung und Implementierung solcher – mit-
                                                               Marc-Dennan Tensil, Delphi – Gesellschaft für
unter trägerübergreifenden – Angebote zu beachten ist.
                                                               Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH,
Dr. Matthias Berking zeigt auf, inwieweit Smartpho-            Berlin
nes nicht zuletzt aufgrund ihrer weiten Verbreitung
                                                               Smartphone-basierte Abstinenzförderung
diverse Möglichkeiten zur Förderung der psychischen
                                                               Prof. Dr. Matthias Berking, Friedrich-Alexander-
Gesundheit bieten. Insoweit aktuell verfügbare Gesund-
                                                               Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
heits-Apps überhaupt wissenschaftlich untersucht
wurden, sind die bislang publizierten Effekte jedoch           Digitale Lotsen – Ein Qualifizierungsprogramm zur
überraschend gering. Im Rahmen des Impulsreferates             Förderung der Digitalkompetenz in der Suchthilfe
sollen die aktuellen Entwicklungen der Forschungen             Sophie Mundo, Hessische Landesstelle für Sucht-
zur Förderung der psychischen Gesundheit durch                 fragen e. V., Frankfurt/M.

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Forum 106             vormittags

Digitale Hilfen bei Glücksspielsucht
Glücksspiele werden zunehmend online gespielt. Dies       Menschen registriert, der erfolgreichste Beitrag, in dem
ist mit hohen Risiken für die Entwicklung pathologi-      es um die Rückbuchung von in Onlinecasinos verspiel-
schen Glücksspielverhaltens verbunden. Viele Betrof-      ten Beträgen geht, wurde über 250.000 mal gelesen.
fene berichten, dass sie bereits nach sehr kurzer Zeit    Berichtet wird über Möglichkeiten und Grenzen dieser
massive Probleme entwickelt haben.                        speziellen Form der Selbsthilfe.
Insbesondere für diese Klientel kommt der Beratung        Endrik Böhle berichtet von klinischen Erfahrungen mit
im Netz besondere Bedeutung zu: Die Angebote sind         einer speziellen Form der Expositionstherapie. Unter
rund um die Uhr erreichbar, nicht örtlich gebunden,       Einsatz von VR Brillen haben Patient*innen die Möglich-
teilweise anonym nutzbar und eröffnen neue Möglich-       keit, sich virtuell Spielhallen, Spielbanken oder Sport-
keiten sich z. B. angstbesetzten Situationen zu stellen   wettbüros zu nähern, sich umzusehen, auf die virtuelle
(VR Exposition).                                          Umgebung zu reagieren und neue Erfahrungen zu ma-
                                                          chen. Mit Hilfe dieser neuen Technologie ergeben sich
In diesem Forum werden unterschiedliche Ansätze vor-
                                                          ganz neue Ansätze in der Rückfallprävention.
gestellt, die zu verschiedenen Zeitpunkten der Beratung
und Behandlung von Bedeutung sind.
Verena Küpperbusch stellt unterschiedliche Medien
der Onlineberatung vor: Die klassische Mailberatung
fordert Ratsuchende zur Selbstreflexion auf. Dabei        Moderation: Ilona Füchtenschnieder-Petry
wird der Schreibprozess oft schon als Entlastung          Landeskoordinierung Glücksspielsucht NRW,
erlebt; er bringt Erleichterung und Klarheit. Im Chat     Fachverband Glücksspielsucht e. V., Bielefeld
führen das verdichtete Zeitempfinden und die Reduk-
                                                              Tools der Beratung im Netz
tion von Inhalten zu einer gesprächsähnlichen Kom-
                                                              Verena Küpperbusch, Landeskoordinierung
munikation. Die (Online-)Mediation bietet Ratsuchenden
                                                              Glücksspielsucht NRW, Bielefeld
die Möglichkeit zum Erlernen von Konfliktlösungs-
kompetenzen. Die Mediation hilft Spannungen und               Das Forum Glücksspielsucht: Selbsthilfe online!
Konflikte auszugleichen.                                      Ilona Füchtenschnieder-Petry, Fachverband Glücks-
                                                              spielsucht e. V., Bielefeld
Ilona Füchtenschnieder-Petry berichtet aus ihrer lang-
jährigen Erfahrung als Administratorin des Forums             Abstinenzfestigung mit Virtueller Realität
Glücksspielsucht. Dort sind inzwischen knapp 2.000            Endrik Böhle, Reha-Z-Glauchau (RPK), Glauchau

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Im Beitrag von Eva Egartner wird dargestellt, wie
 Forum 107             vormittags                        und mit welcher Unterstützung ein solcher Prozess
                                                         gestaltet werden kann.
Wie verändert Digitalisierung die                        Wie kann die digitale Transformation in der Caritas
Organisationen der Suchthilfe?                           gelingen?
Welche Hürden müssen von Führungskräften und Mit-        Sebastian Hoos berichtet von Stolpersteinen und
arbeitenden in Suchthilfeorganisationen bewältigt wer-   Lösungen aus dem Projekt „Tandem 4.0“ der Ostdiö-
den und welche Chancen liegen darin, wenn aktuelle       zesanverbände mit dem Deutschen Caritasverband.
technische Möglichkeiten in Organisationen genutzt       Im Rahmen eines Coachings hat er Verbände und Ein-
werden.                                                  richtungen besucht und mit ihnen Projekte und Maß-
Digitalisierung bedeutet mehr als den Aufbau von         nahmen für den digitalen Wandel ausgelotet. Schlüs-
Onlineberatung und die Nutzung von Apps. Organisati-     selfragen lauteten: Wie können wir Menschen mit Hilfe
onen der Sozialwirtschaft sind zunehmend gefordert,      von digitalen Tools erreichen? Wie nimmt man Leitun-
Prozesse im Bereich Verwaltung, Personalplanung,         gen und Mitarbeitende bei den anstehenden Verände-
Abrechnung und Klientendokumentation effektiver,         rungen mit? Welche Ziele kann man in einem gesell-
datenschutzkonform und mit geringerem Personal-          schaftlichen Wandlungsprozess haben, dessen Aus-
aufwand zu gestalten.                                    gang niemand kennt? Im Workshop geht es um erste
                                                         Antworten auf diese Fragen und um einen Austausch.
Im Workshop soll darauf eingegangen werden, welche
Chancen und Möglichkeiten die Nutzung digitaler Ange-
bote bietet und welche Entwicklungsschritte hilfreich
sein können.
Den digitalen Wandel einer Organisation zu gestalten     Moderation: Andrea Hardeling
bedeutet mehr als die Erweiterung des Angebotes um       Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e. V.,
Onlineberatung. Viele Prozesse – von der Personalpla-    Potsdam
nung und Verwaltung über Informationsmanagement
                                                             Herausforderung Digitalisierung
und Datenschutz bis hin zu Regelungen zum mobilen
                                                             in einem Träger der Suchthilfe
Arbeiten und die Anschaffung von Hardware – müssen
                                                             Eva Egartner, Condrobs e. V., München
neu gestaltet werden. Die Einbeziehung der Mitarbei-
tenden in die Veränderungsprozesse ist eine wesent-          Fit für den digitalen Wandel?
liche Voraussetzung, möglicherweise ergeben sich             Sebastian Hoos, Deutscher Caritasverband e. V.,
neue Methoden der Zusammenarbeit.                            Projektbüro Caritas Tandem 4.0, Potsdam

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Seit Juni 2017 bis Dezember 2019 setzt die Deutsche
 Forum 108             vormittags                        Aidshilfe (DAH) in Zusammenarbeit mit acht Einrich-
                                                         tungen der Suchthilfe und -prävention aus 5 Städten das
Chancen der Digitalisierung                              partizipative Modellprojekt PaSuMi (Partizipation, Sucht-
bei Hilfen für besondere Zielgruppen:                    hilfe/-prävention, Migration) um. Dabei sind einerseits
                                                         der Einbezug der Lebensweltperspektive von (poten-
geflüchtete Menschen                                     ziellen) Nutzer*innen der Suchthilfe und andererseits
Der digitalen Kommunikation, häufig in sozialen          die regelmäßige Überprüfung der Angebote und der Hal-
Netzwerken, kommt eine große Bedeutung zu, wenn          tungen in diesen Eirichtungen zentral. So wird der Zu-
Menschen aufgrund von Krieg, Verfolgung und Ver-         gang zu bestehenden Angeboten mit und für eine dyna-
treibung aus ihrer Heimat flüchten. Oft ist das Smart-   mische Migrant*innenpopulation partizipativ verbessert.
phone die einzige Möglichkeit, Kontakt zu Familie und    Ein großer Teil der Arbeit sowie Methoden und Ergeb-
Freunden zu halten, aber auch bei der Aufrechter-        nisse werden digital umgesetzt und/oder Ergebnisse
haltung eines überlebenswichtigen Netzwerkes zu          dazu digital verbreitet.
anderen Betroffenen auf der Flucht und im aufneh-        Im zweiten Vortrag des Forums werden die Erfahrun-
menden Land. Geflüchtete Menschen, insbesondere          gen aus dem Modellprojekt von den Referentinnen
junge Geflüchtete, sind aufgrund der belastenden und     Golnaz Poursarvari und Diana Crăciun zusammenge-
traumatisierenden Erlebnisse sowie Exkludierung          fasst sowie Reflexions-/offene Fragen zur Diskussion
und Problemen bei der Integration eine besondere         gestellt.
Risikogruppe für die Entwicklung problematischer
Konsumformen und Suchtstörungen. Die Digitalisie-
                                                         Moderation: Dr. Peter Raiser
rung bietet hier allerdings Chancen des Zugangs zu
                                                         Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
einer ansonsten schwer erreichbaren Personengruppe.
                                                             Junge geflüchtete brauchen Suchtprävention –
Prof. Dr. Michael Klein berichtet aus dem dreijäh-
                                                             Online, kultursensibel, niedrigschwellig
rigen Projekt BE PREPARED (gefördert vom Bundes-
                                                             im Projekt BE PREPARED
ministerium für Bildung und Forschung, BMBF), in
                                                             Prof. Dr. Michael Klein, Kath. Fachhochschule NRW,
dem ein smartphonebasiertes Präventionskonzept
                                                             Deutsches Institut für Sucht- und Präventions-
für junge Geflüchtete erstellt wird. Dabei werden Er-
                                                             forschung (DISuP), Köln
fahrungen aus der Digitalisierung der Suchtpräven-
tion, den Serious Games, der kultursensiblen Arbeit          PaSuMi – Partizipation, Suchtprävention
integriert und zu einem innovativen Ansatz zusam-            und Migration
mengeführt. Inhaltlich geht es um die indizierte Prä-        Golnaz Poursarvari, Community-Partnerin im
vention bei problematischem Alkohol- und Cannabis-           lokalen PaSuMi-Team in Nürnberg, koordiniert
konsum. Im Forum werden Hintergrund, Konzept                 durch mudra-Drogenhilfe e. V., Nürnberg
und aktueller Entwicklungsstand des Ansatzes vor-            Diana Crăciun, Bundeskoordination von PaSuMi,
gestellt.                                                    Deutsche Aidshilfe e. V., Berlin

                           24                                                      25
Befürworter*innen sehen die Entscheidung der WHO
 Forum 201             nachmittags                       als gerechtfertigt an, da ein substanzieller Anteil unter
                                                         Jugendlichen aber auch Erwachsenen ein suchtartig
Störung durch Computerspielen                            entgleitendes Verhalten aufweist und in vielen Fällen
als neue ICD-Diagnose                                    ein erheblicher Leidensdruck entsteht, der eine Be-
                                                         handlung notwendig macht.
Mit der endgültigen Verabschiedung des ICD-11 durch
die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2019 gehen       Prof. Dr. Lutz Wartberg stellt die Aufnahme der Diag-
zahlreiche einschneidende Veränderungen in der Klas-     nose Gaming Disorder in das ICD-11 vor und die sich
sifikation psychischer Störungen einher. Eine beson-     daraus ergebene Erfordernis zur Klärung weiterfüh-
dere Veränderung betrifft das Kapitel der Abhängig-      render Fragen zur Diagnostik und Grenzen der Diag-
keitserkrankungen. Wurden hier bislang ausschließlich    nosestellung. Die Neuaufnahme von „Störungen durch
Substanzabhängigkeiten aufgeführt, sieht das ICD-11      Computerspielen“ als Krankheitskategorie erfordert
eine Erweiterung des Kapitels auch auf substanzun-       insbesondere bei Jugendlichen die diagnostische Klä-
gebundene Abhängigkeitserkrankungen (Verhaltens-         rung „Sucht oder Entwicklungsstörung?“. In diesem
süchte) vor. Neben dem bereits seit vielen Jahren        Zusammenhang stellen sich auch Herausforderungen
bekannten Störungsbild des „pathologischen (Glücks-)     in der Versorgung Betroffener. Die Schaffung bzw.
Spiels“ wird nun auch die „Störung durch Computer-       Ausweitung von Strukturen, die inhaltliche (Weiter-)
spielen“ („Gaming Disorder“) aufgeführt. Als diagnos-    Entwicklung und Implementierung von Versorgungsan-
tische Merkmale werden die Vereinnahmung durch           geboten sowie die spezielle Versorgung, zum Beispiel
das Spielen von Computerspielen, der mit der Nutzung     von Jugendlichen, sind nur einige Schwerpunkte.
einhergehende und wiederkehrende Kontrollverlust
sowie die Fortführung des Spielverhaltens trotz nega-
tiver Konsequenzen und eine damit einhergehende
Abnahme des psychosozialen Funktionsniveaus be-
schrieben.
                                                         Moderation: Dr. Kai W. Müller
Dr. Klaus Wölfling greift die kontroverse Diskussion,    Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
die seit der erstmaligen Beschreibung der „Compu-
                                                             Kontroverse Computerspielsucht – Wie begründet
terspielsucht“ geführt wurde, auf. Kritiker*innen des
                                                             ist die Aufnahme in das ICD-11?
Konzepts bemängeln entweder allgemein, dass eine
                                                             Dr. Klaus Wölfling, Ambulanz für Spielsucht,
Abhängigkeitserkrankung ausschließlich im Zusam-
                                                             Universitätsmedizin Mainz
menhang mit einer psychotropen Substanz angenom-
men werden könne oder dass die Nutzung von Compu-            Computerspielsucht im Jugendalter – Wie
terspielen ein normatives Freizeitverhalten darstelle,       begründet ist die Aufnahme in das ICD-11?
welches durch eine Diagnose pathologisiert würde.            Prof. Dr. Lutz Wartberg, Medical School, Hamburg

                          26                                                        27
Digitalisierung ist heutzutage in aller Munde. Gleich-
 Forum 202             nachmittags                        zeitig ist nicht alles, was fachlich sinnvoll ist ohne
                                                          größeren (technischen) Aufwand machbar und auch
Behandlung digital – Möglichkeiten                        nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch fach-
und Grenzen                                               lich sinnvoll.
                                                          Der Beitrag von Dr. Marion Schnute versteht sich als
In der gesundheitlichen Versorgung gehen die digitalen    Einladung zum konstruktiven, ergebnisorientierten
Entwicklungen zügig voran. Medizinische und psycho-       Austausch. Basierend auf ‚Lessons Learned‘ aus Praxis
logische Behandlungen und Verfahren werden durch          und Projekten sollen Herausforderungen und Chancen
Geräte wie Smartphones, Tablets oder persönliche digi-    der Digitalisierung im Kontext der Interaktion mit Pa-
tale Assistenten unterstützt. Sie sind mittlerweile im    tient*innen und ihren Angehörigen, der interprofessio-
Behandlungsalltag angekommen. In der Suchtbehand-         nellen Zusammenarbeit und intersektoraler Vernetzung
lung steckt die Anwendung digitaler Medien (allerdings)   diskutiert werden. Fragen nach Mehrwerten und Parti-
noch in den Kinderschuhen. Werden die digitalen Mög-      zipationsmöglichkeiten für Patient*innen, Angehörige
lichkeiten die Suchtbehandlung revolutionieren oder       und Mitarbeitende sollen dabei ebenso Berücksichti-
lediglich flankieren? Aus welchen anderen Bereichen       gung finden wie ,neue‘ (und notwendige) Ansätze der
im Gesundheitswesen können wir lernen? Was kann           Wirksamkeitsforschung sowie Potenziale und Heraus-
die Suchtbehandlung leisten? Diese und weitere Fragen     forderungen für die Entwicklung von Organisationen
sollen im Forum diskutiert werden.                        des Gesundheitswesens.
Dr. Katharina Schoett, Chefärztin der Suchtabteilung
und stellv. ärztliche Direktorin des Ökumenischen
Hainich Klinikums Mühlhausen, wird aus ihrem Praxis-
alltag berichten. Insbesondere Konsumierende illegaler    Moderation: Christina Rummel
Drogen sind mit digitalen Angeboten nur schwer zu         Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
erreichen. Gründe sind unter anderem das mangelnde
                                                              Über die Schwierigkeiten einer digital gestützten
Vertrauen in den Datenschutz. Doch an welchen „digi-
                                                              Suchtbehandlung im praktischen Alltag
talen Stellschrauben“ kann man dennoch in der Be-
                                                              Dr. Katharina Schoett, Suchtabteilung,
handlung Suchtkranker drehen? Was ist mit jenen, die
                                                              Ökumenisches Hainich Klinikum Mühlhausen
keinen Zugang zu digitalen Medien haben und/oder
es nicht wollen? Und an welcher Stelle sollten wir den        Digitalisierung mit und für Patient*innen,
klassischen und erfolgreichen Behandlungsmethoden             Mitarbeitende und Angehörige
vertrauen?                                                    Dr. Marion Schnute, IBM Deutschland, Hamburg

                          28                                                         29
Forum 203             nachmittags

Immer on – betriebliche Prävention
bei Dauerbelastung
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die        als Familienmitglied, etc., in Balance gebracht werden.
Arbeitskultur? Die Digitalisierung hat längst Einzug       Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Maßnahmen,
gehalten in alle Lebensbereiche, auch in unsere Arbeits-   die individuell angewandt werden, aber auch organi-
welt. Wir erleben digitale Technik, die uns die Arbeit     satorische Prozesse, ohne die nachhaltige Prävention
erleichtert und solche, die uns vor ganz neue und nicht    nicht gelingen kann.
nur vorübergehende Herausforderungen stellt. Unter-
suchungen zeigen nachhaltige Auswirkungen auf den
Stresslevel des Einzelnen und auch auf die Leistungs-
fähigkeit.
Dominik Hammer zeigt auf, welche Auswirkungen das
Phänomen der ständigen Erreichbarkeit hat und welche
Folgen sich für Produktivität und Sicherheit aus dieser
Anforderung ergeben können. Die Veränderung von Ar-
beitsprozessen durch die Digitalisierung ist längst kein
neues Phänomen mehr. Oft wird festgestellt, dass eine
Verdichtung der Arbeit damit einhergeht. Die Gestaltung
von Arbeitsprozessen und Arbeitsmerkmalen im Zeit-
                                                           Moderation: Regina Müller
alter der Digitalisierung wird mit den Teilnehmenden
                                                           Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
diskutiert.
                                                               Ein bisschen Multitasking geht doch immer?
Warum uns digitale Medien fesseln und es so schwer
                                                               Dominik Hammer, Praxis für Arbeitspsychologie
ist das Smartphone aus der Hand zu legen, wird von
                                                               und Psychotherapie im IGZ, Waldkirchen
Patrick Durner erörtert. Die positiven Möglichkeiten
durch die technischen digitalen Neuerungen müssen              Digitale Balance in digitalisierten Zeiten
mit den negativen Auswirkungen auf den Menschen                Patrick Durner, Betriebliche Suchtprävention
in seinen verschiedenen Rollen, als Arbeitnehmer*in,           Miehle GmbH, Augsburg

                           30                                                        31
Forum 204             nachmittags

Digital? Aber sicher!
Die wichtigen Eckpunkte zum Datenschutz, der oft         Im Rahmen des Vortrags von Benjamin Löhner
als ein riesiger Verwaltungsakt gesehen wird, aber       werden entlang konkreter Beispiele von online-
letztendlich dem wichtigen Schutz persönlicher Daten     basierter Beratung Möglichkeiten und Grenzen
dient, sollen im Forum angesprochen werden. Die Digi-    des Themas Datenschutz und Datensicherheit
talisierung macht nicht nur eine schnelle Kommuni-       dargestellt. Danach sollen Wege diskutiert werden,
kation möglich, sondern auch ein schnelles und immer     wie Beratungsangebote auch in der digitalen Welt
unübersichtlicheres Teilen von Daten. Die Klient*innen   „auf der sicheren Seite“ sein können.
haben ein Recht darauf, dass ihre persönlichen Daten
in den Einrichtungen sicher sind.
Wilk Spieker zeigt die Differenzierung zwischen dem
technischen Datenschutz und den rechtlichen Vorga-
ben aus DS-GVO und BDSG 2018 (Datenschutzgrund-
verordnung und Bundesdatenschutzgesetz) auf. Trotz
hoher Anforderungen werden beispielsweise Patien-
tendaten weiterhin per Fax weitergeleitet. Welche In-
formationen dürfen per Email weiter gegeben werden       Moderation: Denis Schinner
und welche nicht? Auch die Einrichtung der Telematik-    Fachklinik Release – Adaption, Hamm
infrastruktur und die Vorgaben des neuen Digitalen
                                                             Datenaustausch und -sicherheit
Versorgungsgesetzes (DGS) werden aufgegriffen. Eine
                                                             im Gesundheitswesen
große Herausforderung ist die Einhaltung der DS-GVO.
                                                             Wilk Spieker, Bad Driburg
Nicht nur die Behandlungsverträge und Einwilligungen
müssen DS-GVO konform gestaltet sein. Beim Kontakt           Digital und Safe!?! Datensicherheit bei
über Mail und Smartphone mit den Klient*innen sowie          onlinebasierten Beratungsangeboten
bei der Verwaltung der Klientendaten muss der Schutz         Benjamin Löhner, Institut für E-Beratung,
von Persönlichkeitsrechten oberste Priorität haben.          Technische Hochschule Nürnberg

                          32                                                       33
Forum 205             nachmittags

Online Schulungen für Fachkräfte
in der Suchthilfe
Die Digitalisierung hat die klassische Seminarform        heit geförderte Modellprojekt hat das Ziel, eine on-
in Fort- und Weiterbildungen längst ergänzt. Während      linebasierte Schulungs- und Vernetzungsplattform
Webinare und E-Learning häufig noch auf einseitige        (SuizidundSucht.net) für unterschiedliche Berufs-
Kommunikation angewiesen waren, nutzen neue For-          gruppen in der Suchthilfe langfristig bereitzustellen.
men wie das social learning Potenziale der Digitali-      Schulungen können online in einem Zeitraum von
sierung konsequent aus: die Lernenden stehen im vir-      vier Monaten nach eigener Zeiteinteilung absolviert
tuellen Klassenzimmer verstärkt im Austausch unter-       werden. Das Online-Training sowie das Vernetzungs-
einander.                                                 forum werden vorgestellt und diskutiert.
Der erste Vortrag im Forum befasst sich mit dieser
Überwindung des „einsamen Lernens vorm Computer“.
Statt alleine Texte zu lesen oder Videos zu schauen,
geht die Referentin Tatjana Steinhaus unter anderem
der Frage nach, welche Rolle andere Menschen in der
aktuellen Gestaltung von mediengestützten Lernange-
                                                          Moderation: Dr. Peter Raiser
bote spielen können oder sollen. Wann ist soziales Ler-
                                                          Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
nen sinnvoll und wie kann dieses überhaupt aussehen?
                                                              Lernen mit Anderen: Bedeutung sozialen
Sascha Milin stellt im zweiten Vortrag die Umsetzung
                                                              Lernens im Internet
eines Konzeptes des mediengestützten social Lear-
                                                              Tatjana Steinhaus, Universität Duisburg-Essen
nings vor: Aktuelle Erkenntnisse aus dem Forschungs-
feld der Suizidprävention sind für Fachkräfte der             Suizidprävention: Ein Modellprojekt zur
Suchthilfe schwer zugänglich. Diese Fachkräfte sind           Online-Fortbildung und Vernetzung von
vielfach die einzigen Personen, mit denen suchtkranke         Fachkräften der Suchthilfe
Menschen noch stabile Beziehungen pflegen und die             Sascha Milin, Universitätsklinikum Hamburg-
prädestiniert sind, Warnzeichen zu erkennen und zu            Eppendorf, Zentrum für interdisziplinäre Sucht-
intervenieren. Das vom Bundesministerium für Gesund-          forschung (ZIS), Hamburg

                          34                                                         35
Forum 206             nachmittags

Neue Medien – neue Prävention?
Der Begriff Neue Medien steht heute meist im Zu-           affinen, männlichen Jugendlichen und jungen Erwach-
sammenhang mit elektronischen Endgeräten wie               senen. Diese soll spielerisch und möglichst nah an
z. B. Computern, Smartphones und Tablets. „Neu“ ist        ihrer Lebenswelt über die mit Glücksspiel assoziierten
dabei ein recht dehnbarer Begriff: Die ersten Personal     Suchtgefahren aufgeklärt werden. Der Vortrag beleuch-
Computer (PC) gab es bereits in den 70er Jahren, als       tet folgende Fragen:
erstes Smartphone wird häufig das iPhone aus dem
                                                           •   Warum gerade ein Computerspiel?
Jahr 2006 bezeichnet. Der gesellschaftliche Umbruch
durch Digitaltechnik begann somit schon Ende des           • Welche Ideen und Mechanismen
20. Jahrhunderts und wird uns auch künftig fortwäh-        		stehen hinter diesem Serious Game?
rend begleiten. Die Digitalisierung beeinflusst unwei-
                                                           • Wie ist die Akzeptanz bei den
gerlich alle Lebens- und Arbeitsbereiche – auch die
                                                           		jugendlichen Rezipienten?
Suchtprävention. In diesem Forum wollen wir daher
darüber ins Gespräch kommen, inwieweit die Neuen           •   Welche Effekte hat das Spiel?
Medien eine ,neue‘ Prävention fördern oder fordern.
Digitale Spiele, die Wissen, Informationen und Bil-
dung vermitteln wollen, laufen unter der Bezeichnung
„Serious Games“. Im Forum wird beleuchtet, welche
Chancen dieses Spielgenre für Suchtpräven-
tion bereithält.
                                                           Moderation: Christine Kreider
Daniel Ensslen stellt „Spielfieber – Der Countdown         Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
läuft…“ vor. Es zeichnet das Leben des Protagonisten
                                                               Das Computerprogramm „Spielfieber –
Tonto, der ein Glücksspielproblem hat und sich auf-
                                                               der Countdown läuft…“ als Beispiel für
grund dessen sowohl in finanziellen als auch privaten
                                                               Suchtprävention mit neuen Medien
Schwierigkeiten befindet. Der Spieler oder die Spielerin
                                                               Daniel Ensslen, Aktion Jugendschutz Bayern e. V.,
muss sich mit Tontos Bedürfnis zu spielen auseinan-
                                                               München
dersetzen und manövriert den Charakter während-
dessen durch verschiedene Herausforderungen des                Prävention mit „Serious Games“
Alltags. Die Zielgruppe besteht dabei primär aus spiel-        NN

                           36                                                        37
Forum 207              nachmittags

#Reality 2.0 – Gesellschaftliche Konse-
quenzen und Veränderungen durch die
digitale Szene
Mit der sich verbreitenden Digitalisierung spielen auch      positiven Wirkungen auf die Gesundheit geworben wird.
zunehmend Aspekte des Internets eine Rolle, die sich         Bei der Beurteilung und Einstufung solcher Produkte
in rechtlichen Grauzonen und der Illegalität bewegen.        ist der Gehalt des psychoaktiven Inhaltsstoffs Δ9-Tetra-
Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das sogenannte Dark-      hydrocannabinol (THC) entscheidend. Auffällig waren
net, also ein Bereich des virtuellen Universums, welches     in einer aktuellen Untersuchungsserie die sehr hohen
sich nur unter bestimmten Voraussetzungen ansteuern          THC-Gehalte in CBD-Nahrungsergänzungsmitteln, bis
 lässt und welches unter anderem hinsichtlich der Be-        zu Gehalten von 9,1 g/kg. Offensichtlich wird bei der
schaffung illegaler Substanzen einen bedeutenden Um-         Herstellung von CBD-Produkten auch das chemisch
schlagplatz darstellt. Im Forum „# Reality 2.0“ werden       eng verwandte THC mit angereichert. Weiterhin kommt
in diesem Zusammenhang spezifische Aspekte aufge-            den Produkten aufgrund der THC-Gehalte ein Gefahren-
griffen.                                                     potenzial zu, das von positiven Drogentests bis hin zu
                                                             einem Einfluss auf die Fahreignung reicht und somit
Marc Hasselbach ist überzeugt, um den Problemen des
                                                             für ein Lebensmittel keinesfalls zu tolerieren ist.
Darknet in der Sozialen Arbeit gerecht zu werden, gilt
es, Digitale Soziale Arbeit als Berufsfeld zu erschließen.
Professionelle Zuständigkeiten einer Sozialen Arbeit
als Menschenrechtsprofession müssen gerade für das
Darknet, in dem teilweise massiv gegen Menschenrech-
te verstoßen wird, neu definiert werden. Dazu werden
                                                             Moderation: Michael Knothe, Duisburg
erste Ansätze aus der digitalen Arbeit im Clearweb
herangezogen und in Bezug gesetzt zu den zusätzlichen            Megatrend Darknet – Auseinandersetzungen
Qualifikationen, die das Darknet, insbesondere durch             über professionelle Zuständigkeiten und neu
seine speziellen Formen der Anonymität, fordert.                 zu konzipierende Qualifikationen
                                                                 Marc Hasselbach, Media Sozial Ravensburg
Dr. Dirk W. Lachenmeier berichtet über den Handel mit
hanfhaltigen Lebensmitteln im Internet. Immer populä-            Cannabidiol (CBD) – Hype mit Gesundheitsgefahr
rer werden auch cannabishaltige Nahrungsergänzungs-              im Internet-Graumarkt
mittel, bei denen vor allem mit dem nicht-psychoaktiven          Dr. Dirk W. Lachenmeier, Chemisches und
Cannabinoid Cannabidiol (CBD) und dessen vermeintlich            Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe

                            38                                                         39
Forum 208              nachmittags

Product Placement – Prevention Placement
Hersteller von Alkohol- und Tabakprodukten sind krea-       Maik Dünnbier berichtet, wie er und IOGT International
tiv und innovativ was die Darstellung ihres Produktes       sich als „Digital Native“ mit Präventionsbotschaften in
in Filmen aber auch in den neuen Medien betrifft. Wer-      den sozialen Medien positionieren. Er erläutert, warum
bung und Product Placement sind verkaufsfördernd            die sozialen Medien ein wichtiges Massenkommuni-
und generieren neue Kundinnen und Kunden. Wie kann          kationsmedium sind und welche genau dazu beitra-
die Suchthilfe Werbung und „Prevention Placement“ im        gen, seine Botschaften an die zielgruppenspezifischen
Sinne der Prävention ebenso kreativ und wirksam ein-        Nutzer*innen zu bringen. An drei Beispielen zeigt er
setzen?                                                     konkret auf, wie die sozialen Medien effektiv genutzt
                                                            werden können, um Präventionsbotschaften zu fördern
PD Dr. Matthis Morgenstern zeigt auf, dass der Kontakt
                                                            und den Diskurs über Suchtmittel wie Alkohol konst-
zur massenmedialen Kommunikation ein entscheiden-
                                                            ruktiv zu beeinflussen. Mit dem Beitrag werden gängige
der sozialer Umweltfaktor bezüglich des individuellen
                                                            W-Fragen zum Thema „Prevention Placement“ beant-
Beginns von Substanzkonsum ist. Hersteller vermitteln
                                                            wortet. Der Einsatz zielt auf ein Gegengewicht zur über-
heute in direkter oder indirekter Weise Informationen
                                                            mäßigen Darstellung von Alkohol und dessen Konsum,
über den Konsum von Substanzen. Beispiel für eine
                                                            unter anderem in den neuen Medien, ab.
direkte, beabsichtigte Form der Kommunikation ist die
klassische kommerzielle Werbung. In den letzten 15
Jahren ist ein weiteres Kommunikationsformat auf den
Markt gekommen (sog. „soziale Medien“), das es in kür-
zester Zeit zu einem neuen Massenmedium geschafft
hat – mit einer besonders großen Anziehungskraft auf        Moderation: Charlotte Tönsmeise
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Dabei ist         Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm
der deutlichste Unterschied zu den klassischen Mas-
                                                                Ist das Werbung? Die Darstellung des
senmedien darin zu sehen, dass es sich bei den Kom-
                                                                Substanzkonsums in sozialen Medien
munikationsinhalten häufig um sog. „User Generated
                                                                PD Dr. Matthis Morgenstern, IFT-Nord Institut
Content“ handelt, d. h. der/die Konsument*in gleichzeitig
                                                                für Therapie- und Gesundheitsforschung, Kiel
zum/r Sender*in wird. Aus der Präventionsperspektive
stellt die Kommunikation über soziale Medien eine be-           Alkoholmythen entlarven, die Alkoholindustrie
sondere Herausforderung dar, da eine Reglementierung            belichten, Alkoholprävention fördern – soziale
der geteilten Inhalte schwierig umsetzbar (und vielfach         Medien als Werkzeug der Prävention
unerwünscht) erscheint, gerade wenn es sich um eine             Maik Dünnbier, IOGT International,
nicht-kommerzielle Kommunikation handelt.                       Stockholm, Schweden

                           40                                                         41
Allgemeine Hinweise

Tagungsort                                           Teilnahmegebühr
Kongress am Park Augsburg                            220,00 € (inklusive Pausenverpflegung)
Gögginger Str. 10
                                                     110,00 € (inklusive Pausenverpflegung), Sonderpreis
86159 Augsburg
                                                     für Student*innen, Auszubildende, Bundesfreiwilligen-
www.kongress-augsburg.de
                                                     dienstleistende, Teilnehmer*innen eines Freiwilligen
                                                     Sozialen Jahres (FSJ), Schwerbehinderte, Empfänger
                                                     von Arbeitslosengeld II, Grundsicherung und Wohngeld.
Tagungsbüro                                          Für Begünstigte gilt grundsätzlich Nachweispflicht.
Öffnungszeiten:                                      Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr namentlich
Mittwoch, 09.10.2019     11.00 - 18.00 Uhr           auf das Konto der DHS bei der Dortmunder Volksbank
Donnerstag, 10.10.2019    8.00 - 18.00 Uhr           IBAN: DE51 4416 0014 8102 0002 02
Freitag, 11.10.2019       8.30 - 13.00 Uhr           BIC: GENODEM1DOR
Das Tagungsbüro ist während der Öffnungszeiten
unter der Rufnummer +49 821 45535555 zu erreichen.
                                                     Ausfallgebühren
                                                     Kostenfreie Stornierungen sind bis zum 15. September
                                                     2019 möglich. Danach fallen Kosten an. Wenn keine
                                                     Stornierung erfolgt, wird der volle Betrag in Rechnung
                                                     gestellt.

                                                     Bewirtung
                                                     Der Mittagsimbiss am Mittwoch, 09. Oktober und das
                                                     Mittagessen am Donnerstag, 10. Oktober 2019 sowie
                                                     die Pausenbewirtung während der gesamten Tagung
                                                     sind in der Teilnahmegebühr enthalten. Die Verpflegung
                                                     findet ausschließlich in den Räumlichkeiten des Kon-
                                                     gress am Park statt.

                         42                                                    43
Hotels                                                 Auskünfte
Informationen hierzu erhalten Sie unter www.dhs.de     Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.
                                                       Westenwall 4, 59065 Hamm
                                                       Tel. +49 2381 9015-0
Rahmenprogramm                                         Doris Kaldewei kaldewei@dhs.de

Am Donnerstagabend, 10.10.2019, bieten wir ver-
schiedene Gruppenführungen an (7,- € pro Person).
Anmeldungen zu den Führungen bitte an:
                                                       Zertifizierung
Jolanthe Kepp, kepp@dhs.de.                            Der Erhalt ärztlicher Fortbildungspunkte
                                                       wird beantragt.
Der Beitrag wird zusammen mit der Tagungsgebühr
berechnet. Eine verbindliche Anmeldung ist erforder-
lich. Weitere Informationen zum Rahmenprogramm
finden Sie unter www.dhs.de.

Anreise
Hier finden Sie Informationen zur Anreise
zum Kongress am Park, Augsburg:                        Das ausführliche Programm finden Sie
www.kongress-augsburg.de/anreise/                      auch im Internet unter www.dhs.de

                          44                                                     45
Hardeling, Andrea
                                                         Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e. V.,
                                                         Potsdam
                                                         Hasselbach, Marc
Referentinnen und Referenten                             Media Sozial Ravensburg
                                                         Heinemann, Prof. Dr. Stefan
                                                         FOM Hochschule/Universitätsmedizin, Essen
Berking, Prof. Dr. Matthias                              Hermannstädter, Ralf
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,       Fachambulanz für junge Suchtkranke
Erlangen                                                 der Caritas München
Böhle, Endrik                                            Hoos, Sebastian
Reha-Z-Glauchau (RPK), Glauchau                          Deutscher Caritasverband e. V.,
                                                         Projektbüro Caritas Tandem 4.0, Potsdam
Bolte, Dieter
Blaues Kreuz in der Ev. Kirche, Landesverband NRW        Hörmann, Prof. Dr. Martina
e. V., Bochum                                            Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW,
                                                         Hochschule für Soziale Arbeit, Institut Beratung,
Bürkle, Stefan
                                                         Coaching und Sozialmanagement, Olten, Schweiz
Caritas Suchthilfe e. V., Freiburg
                                                         Huml, Melanie
Craciun, Diana
                                                         Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege,
Deutsche Aidshilfe e. V., Berlin
                                                         München
Dünnbier, Maik
                                                         Janßen, Heinz-Josef
IOGT International, Stockholm, Schweden
                                                         Kreuzbund e. V. – Bundesgeschäftsstelle, Hamm
Durner, Patrick,
                                                         Kirschbaum, MinR’in Gaby
Betriebliche Suchtprävention Miehle GmbH, Augsburg
                                                         Bundesministerium für Gesundheit, Berlin
Egartner, Eva
                                                         Klein, Prof. Dr. Michael
Condrobs e. V., München
                                                         Katholische Fachhochschule NRW, Deutsches Institut
Ensslen, Daniel                                          für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Köln
Aktion Jugendschutz Bayern e. V., München
                                                         Klimmt, Prof. Dr. Christoph
Fleischmann, Dr. med. Heribert                           Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung,
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm   Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover
Füchtenschnieder-Petry, Ilona                            Knothe, Michael
Fachverband Glücksspielsucht e. V., Bielefeld            Duisburg
Gödecker-Geenen, Norbert                                 Kratz, Dr. Dirk
Deutsche Rentenversicherung Westfalen, Münster           Therapieverbund Ludwigsmühle, Landau
Hammer, Dominik                                          Kreidenweis, Prof. Helmut
Praxis für Arbeitspsychologie und Psychotherapie         Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt,
im IGZ, Waldkirchen                                      Fakultät für Soziale Arbeit, Eichstätt

                             46                                                     47
Kreider, Christine
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm
Küpperbusch, Verena
Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht NRW,
                                                          Rummel, Christina
Bielefeld
                                                          Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm
Lachenmeier, Dr. Dirk
                                                          Scherer, Lara
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA),
                                                          Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
Karlsruhe
                                                          Schinner, Denis
Löhner, Benjamin
                                                          Fachklinik Release - Adaption, Hamm
Institut für E-Beratung,
Technische Hochschule Nürnberg                            Schmidt, Dr. Martin
                                                          salus klinik, Friedrichsdorf
Mäder-Linke, Corinna
Gesamtverband für Suchthilfe e. V. – Fachverband          Schneider, Kristin
der Diakonie Deutschland, Berlin                          Fachstelle Lost in Space, Berlin
Milin, Sascha                                             Schnute, Dr. Marion
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,                   IBM Deutschland, Hamburg
Zentrum für interdisplinäre Suchtforschung, Hamburg
                                                          Schoett, Dr. med. Katharina
Morgenstern, PD Dr. Matthis                               Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH, Mühlhausen
Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung,
                                                          Skowronek, Gero
IFT-Nord, Kiel
                                                          Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V.,
Müller, Dr. Kai W.                                        Kassel
Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
                                                          Spieker, Wilk
Müller, Regina                                            Bad Driburg
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm
                                                          Steinhaus, Tatjana
Mundo, Sophie                                             Universität Duisburg-Essen, Essen
Hessische Landesstelle für Suchtfragen e. V., Frankfurt
                                                          Tensil, Marc-Dennan
Naundorff, Jürgen                                         Delphi-Gesellschaft für Forschung, Beratung
Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Wuppertal              und Projektentwicklung mbH, Berlin
Nunes, Sonia                                              Tönsmeise, Charlotte
MINDZONE, München                                         Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm
Poursarvari, Golnaz                                       Wartberg, Prof. Dr. Lutz
mudra-Drogenhilfe e. V., Nürnberg                         Medical School Hamburg
Raiser, Dr. Peter                                         Wölfling, Dr. Klaus
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), Hamm    Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin Mainz
Ruf, Dr. Daniela                                          Wüsthoff, Nick
Deutscher Caritasverband e. V., Freiburg                  Between The Lines e. V., Berlin

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