Wir vernetzen Kompetenzen für innovative Lösungen - Food ...
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www.anuga.de TASTE THE FUTURE ANUGA MEAT ANUGA BREAD & BAKERY ANUGA FINE FOOD ANUGA HOT BEVERAGES ANUGA DAIRY ANUGA ORGANIC ANUGA CHILLED & FRESH FOOD ANUGA FROZEN FOOD ANUGA DRINKS ANUGA CULINARY CONCEPTS IHR NÄCHSTER TERMIN: KÖLN, 05. –09.10.2019 Koelnmesse GmbH Messeplatz 1, 50679 Köln Telefon +49 1806 002 200, Telefax +49 221 821 99-1010 (0,20 EUR/Anruf aus dem dt. Festnetz; max.0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz)
3 Theodor W. Berief Dr. Klemens van Betteray Prof. Dr. Mark Bücking Achim Sampl 18 Jahre Food-Processing Initiative e.V. Engagement zahlt sich aus! Jede Zeit hat ihre Herausforderungen. Auch die In unserem Netzwerk geht es um Lösungen, aber Lebensmittelwirtschaft sieht sich mit immer neuen auch um die Sicherheit, sich überall einbringen zu Technologie- und Marktanforderung konfrontiert. können und für jede Idee und jede Herausforde- Produkt- und Prozessentwicklung, Qualität und Si- rung den richtigen Ansprechpartner zu finden. Das cherheit sowie Flexibilität und neue Geschäftsmo- ist unser Anspruch. delle waren bei Vereinsgründung am 17. November 2001 die Top-Themen bei den Unternehmen der Fragen stellen, Ideen entwickeln, Kooperationen Branche und sind es bis heute geblieben. finden, 'verrückte' Ideen gemeinsam geraderücken, das alles belebt die Zusammenarbeit. Und dieses En- Neu ist die Dynamik, die mit Digitalisierung, Glo- gagement zahlt sich aus: für die engagierten Unter- balisierung aber auch mit steigenden Konsumen- nehmen und Forschungspartner, für die Branche, für tenwünschen nach mehr Transparenz und Nachhal- die Region und für das Netzwerk! tigkeit für Bewegung sorgt. Allein die Komplexität der Themen im Blick zu behalten, zukunftsweisen- Der Vorstand des Food-Processing Initiative e.V. de Entwicklungen zu erkennen und in das eigene dankt daher den Gründungsvätern für ihre Weitsicht, Unternehmen zu integrieren, gehören mit zu den den engagierten Mitgliedern, Kooperationspartner größten Herausforderungen, die Unternehmen zu und regionalen, nationalen und internationalen Part- bewältigen haben. nernetzwerken für die erfolgreiche Zeit und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit! Das war den schlauen Köpfen bewusst, die sei- nerzeit die Food-Processing Initiative aus der Idee heraus entwickelt haben, den Unternehmen für ge- nau diese Fragen eine Anlaufstellte zu bieten: Ein Netzwerk, das Kompetenzen verbindet, um Heraus- forderungen zu meistern und um den Blick über den eigenen Tellerrand zu gewährleisten, wenn einem persönlich die Zeit dafür fehlt.
4 Inhalt 18 Jahre Food-Processing Initiative e.V. Engagement zahlt sich aus! 3 Norbert Reichl sucht nach der „Barriere, die Unternehmen Prof. Dr. Andreas Pinkwart hindert, besser zu werden.“ Wir unterstützen den Mittelstand auf dem Weg in die Digitalisierung 7 Ursula Heinen-Esser Auf dem Weg zur Green Economy in der lebensmittelverarbeitenden Industrie 9 Norbert Reichl über das Netzwerken 150 km „Erfolgreiche Cluster funktionieren durch das Miteinander!“ 12 Bielefeld Innovationen durch neue Technologie Der Antrieb einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung 14 75 km Düsseldorf Innovationen durch Netzwerke M Köln Kreativität gedeiht dort am besten, wo Menschen ihr Wissen teilen 24 Standort mit Vorteil: Nordrhein-Westfalen zählt zu den Wirtschaftsstandort im Zentrum Europas führenden Wirtschaftsregionen. Die Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen 26 Gerald Böse zur Bedeutung von Fachmessen im digitalem Zeitalter „Das persönliche Treffen wird immer wichtiger“ 28 Innovationen durch Prozesse Innovationskultur als treibende Kraft im Unternehmen 32 Wir über uns! Regional vernetzt, global erfolgreich 34 Innovationen durch Talente Fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Erfolgsfaktor Nummer 1 42 Statements aus dem Netzwerk Im Gespräch mit Gerald Böse zum Thema Wissenstransfer Unsere Partner über die Food-Processing durch Fachmessen. Initiative 44 Referenzen Internationale Kooperationen und Innovationsprojekte aus unserem Netzwerk 52
5 Gemeinsam innovativ Mitglieder und Partner des Food-Processing Initiative e.V. stellen sich vor Alfred Willich GmbH & Co. KG, Versmold 17 Effizienz-Agentur NRW, Duisbrug 18 Berief Nahrungsmittelmaschinen GmbH & Co. KG, Wadersloh-Diestedde 20 CSB-System AG, Geilenkirchen 22 Steinhaus Informationssysteme GmbH, Datteln 35 Impressum BÜFA-Gruppe, Oldenburg 36 18 Jahre Food-Processing Initiative e.V. Calvatis GmbH, Ladenburg 37 Herausgeber Food-Processing Initiative e.V. Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Ritterstr. 19, 33602 Bielefeld Angewandte Oekologie IME, Schmallenberg 38 Tel.: +49 521 98 640-0 Fax: +49 521 98 640-29 fjol GmbH, Münster 40 E-Mail: info@foodprocessing.de www.foodprocessing.de ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung, Witten/Herdecke 41 Verantwortlich für den Inhalt Norbert Reichl Heinrich Schulze Ladencafé GmbH, Borgholzhausen 45 Redaktionsbeirat Sabine Höfel, Beate Kolkmann, Ariane Rieger, pbr NETZenergie GmbH, Rheine 46 Leonie Ottovordemgentschenfelde, Thomas Wiese Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V., Redaktion, Gestaltung und Produktion Detmold 48 Mareike Bähnisch www.press4process.de DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), Frankfurt am Main 50 Layout Uwe Rohe Glass GmbH & Co. KG, Paderborn 51 www.uwerohe.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Kom- mentare stellen die Meinung des Verfassers dar. Die in dieser Publikation veröffentlichten Informationen beruhen auf den Angaben der beteiligten Unterneh- men. Die Redaktion kann für deren Richtigkeit keine Gewähr übernehmen. Die Broschüre und die in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilli- gung der Food-Processing Initiative e.V. nicht zulässig.
6 Das Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein- Westfalen initiiert die Food-Processing Initiative als Projekt an der Fachhochschule Bielefeld. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
7 © MWIDE / Lichtenscheidt Prof. Dr. Andreas Pinkwart ist seit dem 30. Juni 2017 Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir unterstützen den Mittelstand auf dem Weg in die Digitalisierung Digitalisierung und Technologietransfer sind zwei Auch beim Technologietransfer – von der For- der Themen, die derzeit die Unternehmen stark be- schung hinein in kleine und mittlere Unternehmen schäftigen. Auch die Wirtschaftspolitik setzt auf die – hilft eine starke Vernetzung, um an den innovativen digitale Transformation, denn eines zeichnet sich klar Ideen aus einer der dichtesten Forschungslandschaf- ab: Sie bedeutet nicht nur einen großen Umbruch, ten Europas, wie wir sie hier in Nordrhein-Westfalen sondern bietet auch neue Chancen. Es ist aber eben- haben, teilhaben zu können. Immer wichtiger wird es falls zu erkennen, wie schwierig und aufwendig es auch, die Potenziale der Digitalisierung mit neuen besonders für kleine und mittelständische Unter- Produkten und Verfahren einer zirkulären Wert- nehmen ist, sich mit all den Möglichkeiten, die die schöpfung zu verbinden. Digitalisierung bietet, auseinanderzusetzen und die passenden Prozesse und Modelle für sich zu defi- Zirkuläre Wertschöpfung bedeutet, dass neue nieren und zu integrieren. Produkte, Designs und Verfahren entwickelt wer- den, bei denen kein Abfall mehr entsteht, sondern Deshalb unterstützen wir besonders unseren die Endprodukte nach Gebrauch als Ausgangspunkt Mittelstand auf dem Weg in die Digitalisierung und einer neuen Wertschöpfung dienen. Das senkt den freuen uns, durch Beratungs- und Förderangebote Ressourcenverbrauch und löst zusätzliche Wachs- gemeinsam mit Kammern, Fachverbänden, Ban- tumseffekte aus. Man sieht, vor wie vielen Heraus- ken, Wissenschaft und auch Netzwerken wie der forderungen die Lebensmittelbranche steht und Food-Processing Initiative, die Unternehmen bei der erkennbar ist auch: Gut, wer auf starke Netzwerke Umsetzung der Digitalisierung und auch der Quali- zugreifen und durch Kooperation die eigene Wett- fizierung der Mitarbeiter zu unterstützen. bewerbsfähigkeit sichern kann! Prof. Dr. Andreas Pinkwart 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
8 Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums startet die Food-Processing Initiative 1999 die erste Markterkundungsreise nach Russland. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
9 © Anke Jakob Ursula Heinen-Esser ist seit dem 29. Mai 2018 Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf dem Weg zur Green Economy in der lebensmittelverarbeitenden Industrie Ein hoher Qualitätsanspruch, eine breite An- antwortlich handelnden, sich an ethischen Grund- gebotspalette, rund 1.000 Unternehmen mit fast sätzen orientierenden Managements. 96.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 36 Milliarden Euro, das zeichnet die lebensmittelver- Durch die fortlaufende Vernetzung von Unter- arbeitende Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen aus. In nehmen und Zulieferern der Ernährungswirtschaft der umsatzstärksten Ernährungswirtschaft Deutsch- mit Forschungseinrichtungen, die ihre wissenschaft- lands agieren globale Player ebenso wie kleinere Be- liche und technische Expertise einbringen, fördert in triebe und mittelständisch geprägte Unternehmen. Nordrhein-Westfalen die Food-Processing Initiati- ve den fortschreitenden Prozess hin zu einer noch Viele von ihnen sind bereits weit vorangekommen ressourceneffizienteren und umweltschonenderen auf dem Weg, ihre Produktionsweisen noch ressour- Produktion von Lebensmitteln. ceneffizienter und umweltverträglicher zu gestalten. Denn die Fragen nach mehr Nachhaltigkeit und Kli- Die nordrhein-westfälische Landesregierung be- maschutz sind längst in der Mitte der Gesellschaft grüßt und unterstützt daher diese höchst erfolgrei- angekommen. Wir stehen in der Verantwortung, auf che Initiative und bringt sich gerne in gemeinsame globale Herausforderungen praktikable Lösungen Projekte ein – damit Green Economy in der lebens- zu liefern und anzuwenden – als Bundesland, als mittelverarbeitenden Industrie zum Standard wird. Unternehmen, als Bürgerin oder Bürger. Ursula Heinen-Esser Für die Unternehmen der Ernährungswirtschaft sind der effiziente Umgang mit Ressourcen, und die Umstellung auf nachhaltige Formen des Wirtschaf- tens maßgebliche Faktoren erfolgreichen betriebs- wirtschaftlichen Handelns. Doch sie sind auch der Schlüssel für den Schutz unserer Umwelt und des Weltklimas und damit zugleich Ausdruck eines ver- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
10 Norbert Reichl über das Netzwerken im digitalen Zeitalter „Erfolgreiche Cluster funktionieren durch das Miteinander!“ Welchen Herausforderungen stehen kleine und mittelständische gische Themen zu kümmern, die Unternehmen gegenüber und wie können sie bei deren Lösung un- mit der systematischen Personal- terstützt werden, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben? und Organisationsentwicklung Norbert Reichl, Geschäftsführer des Food-Processing Initiative e.V. zusammenhängen. Häufig fehlt verrät, wie sich Lösungen für die Probleme vor Ort finden lassen es auch am Zugang zu geeigne- – und wie sich das Netzwerken angesichts des digitalen Wandels ten Forschungseinrichtungen. verändert. Die Food-Processing Initiative ist für alle Unternehmen offen, die Herr Reichl, wenn Unterneh- managements im Mittelpunkt innovative Ideen in Kooperation men für die Herausforderungen stehen. umsetzen wollen. von heute und morgen gewapp- net sein wollen, ist es unum- Wer ist innovativer, Mittel- Innovationsmanagement ist gänglich, sich mit dem Thema ständler oder Konzerne? Tat- also ein komplexer Prozess. Was Innovation zu beschäftigen ... sächlich sind kleine und mittlere schlagen Sie vor? Wenn sich die Innovationen sind der Schlüssel Unternehmen dank ihrer flachen Unternehmen vernetzen, können für eine erfolgreiche Unterneh- Hierarchien oft innovativer als sie die Herausforderungen lösen mensführung. Letztlich kann nur große Konzerne. Es kommt nicht und sich gemeinsam neue Inno- derjenige auf dem Markt beste- von ungefähr, dass so viele Hidden vationspotenziale erschließen. hen, der aktuelle Trends erkennt Champions aus dem deutschen Erfolgreiche Cluster funktionie- und umsetzt, oder besser noch: Mittelstand stammen. Sie orien- ren durch das Miteinander. Der diese setzt. Mittlerweile heißt tieren sich stark an den Wünschen Kerngedanke von Netzwerken innovativ sein aber nicht mehr ihrer Kunden, die sie als Ideen- folgt der Idee, gemeinsam mehr nur neue Produkte und Prozes- quelle wahrnehmen. Aber sie Schlagkraft zu entwickeln, un- se zu entwickeln. Vielmehr muss haben nur selten die Kapazitäten abhängig vom Wettbewerb, ohne die Ausgestaltung eines unter- und Ressourcen, um alles selber diesen aber zu vergessen. Am nehmensinternen Innovations- umzusetzen und sich um strate- wichtigsten ist die Bereitschaft zur Am 17. November 2000 wird der Verein ins Leben gerufen. Ab jetzt werden die Themen der Food-Processing Initiative e.V. von den Unternehmen mitbestimmt. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
11 Know-how Produktion Fachkräfte Digitalisierung Führungskräfte Steuerung Qualifizierung Verpackung Personalentwicklung Talente Technologie Logistik INNOVATION Geschäftsmodelle Lieferketten Prozesse Netzwerke Kommunikation Forschung & Nachhaltigkeit Entwicklung Innovationsmanagement Stakeholder Qualität & Sicherheit Finanzierung & Förderung Die Food-Processing Initiative konzentriert sich in ihren Aktivitäten auf vier Bereiche, die für den Erfolg auf den Märkten von morgen stehen: Technologie, Netzwerke, Prozesse und Talente. Innovationen in unserem Netzwerk basieren auf Evolution, man fängt nie bei null an. Zusammenarbeit. So entstehen Ohne Sherpas wäre selbst trainier- Wo sehen Sie hier die Stärken für die Herausforderungen vor Ort ten Bergsteigern die Besteigung der Food-Processing Initiative? auch Lösungen vor Ort. der höchsten Berge nicht möglich. Innovationen in unserem Netz- Sie sichern die Wege für die Ex- werk basieren häufig auf Evolu- Das einzelne Unternehmen peditionen, bauen Brücken über tion, man fängt nie bei null an. Im braucht also Partner: andere Gletscherspalten und helfen die Gespräch zeigt sich, welche Lö- Unternehmen, Forschungs- Lasten zu tragen. Der Vergleich sungswege es gibt und mit wel- einrichtungen für den Techno- ist insofern treffend, als dass wir chem Aufwand zu rechnen ist. logietransfer, Wirtschaftsför- die Unternehmen auf ihren We- Die zentrale Frage lautet: Was derungen. Wie unterstützt die gen zu neuen Zielen begleiten und sind die Barrieren, die Unterneh- Food-Processing Initiative bei helfen, wo immer dies erwünscht men hindern, besser zu werden – der Suche? Systematisch und ist. dann kommt man zu den richtigen von Grund auf. Konkret bedeutet Maßnahmen! Im nächsten Schritt das: Wir vernetzen die Kompeten- Wie gehen Sie dabei vor? Wie geht es um die Implementierung. zen aus Wirtschaft, Wissenschaft kommt eine Kooperation typi- und Politik, beispielweise durch scherweise zustande? In erster Schon heute bekommen viele das Organisieren von Fachkon- Linie geht es darum, die passen- Unternehmen den Fachkräfte- gressen oder durch das Initiieren den Kompetenzpartner zusam- mangel zu spüren. Besteht die von Workshops zu ausgewählten menzubringen und das geeignete große Herausforderung nicht Themenfeldern. Und wir loten die Klima zu schaffen, damit sich alle darin, gute Leute zu finden? Fördermittel für innovative Ideen an einen Tisch setzen: Unterneh- Gerade für kleine und mittel- aus. men, Hochschulen und auch die ständische Unternehmen ist die Politik. Dann können alle gemein- Personalsuche eine riesige Her- Sie vergleichen Ihre Aufgaben sam entscheiden, was im Netz- ausforderung. Seit 2015 kümmern und die Ihres Teams in Bielefeld werk insgesamt oder im Einzel- wir uns in unserer Arbeit daher in- gerne mit denen von Sherpas ... projekt erreicht werden soll. tensiver um die Bereiche Talente 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
12 Beate Kolkmann, Ariane Rieger und Sabine Höfel (von links) unterstützen die Mit- glieder und Netzwerkpartner dabei, entwicklungsfähig, kreativ und effizient zu bleiben. und Prozesse. Ein gutes Beispiel ten die zunehmend variierenden dafür ist PerLe, ein Projekt, wel- Netzwerke folgen der Konsumentenwünsche einen per- ches sich den Anforderungen im Idee der gemeinsamen manenten Zeit-, Innovations- und Personalmanagement in Zeiten Schlagkraft, unabhängig Kostendruck. Technische Innova- des digitalen Wandels widmet. vom Wettbewerb. tionen und das stetig wachsende Ziel ist es, die Verantwortlichen Warensortiment führen dazu, dass aus den Unternehmen der Re- zu Lebensmittel 4.0 an – bei den sich sämtliche Akteure entlang gion für ein strategisches Perso- Bedarfen der Unternehmen. Ge- der Wertschöpfungskette Food nalmanagement zu qualifizieren. meinsam mit ihnen ermitteln wir auf einen schnelleren Wandel Die Teilnehmer tauschen sich in geeignete digitale Lösungen für und kürzere Produktlebenszyk- regelmäßigen Treffen aus, so dass die drängenden Herausforde- len einstellen müssen. Gleichzeitig ein Wissenstransfer an Hand von rungen wie Qualitätssicherung, gilt es, den Ressourcenverbrauch Beispielen guter Praxis stattfinden verlängerte Haltbarkeit oder weiter auf ein Minimum zu redu- kann. Ressourceneffizienz. Hier arbei- zieren. ten wir eng mit der Hochschule Stichwort Industrie 4.0: Zahl- Ostwestfalen-Lippe zusammen, Mit den steigenden Anforde- reiche Mittelständler arbeiteten wo mit der Smart-Food-Factory rungen in der Branche dürften intensiv daran, was die Digita- ein Entwicklungsraum für digita- auch die Anforderungen an die lisierung für ihr Unternehmen lisierte Lebensmittelverarbeitung Netzwerkarbeit zunehmen ... Für bedeutet ... Die digitale Trans- entsteht. uns stellt sich die Frage, wie wir formation der Lebensmittelwirt- das Netzwerken angesichts des schaft ist ein sehr vielschichtiger Welches sind die Themen, die digitalen Wandels für alle Part- Prozess, da er nicht nur die Digi- Ihre Mitglieder in Zukunft be- ner möglichst effizient gestalten talisierung der Prozesse, sondern schäftigen werden? Das Thema können. Dies ist ein Grund, war- auch die Arbeitswelten und Ge- Digitalisierung wird weiter an Fahrt um wir in jüngster Zeit den Fokus schäftsmodelle betrifft. Erprobte aufnehmen. Die größte Heraus- auf virtuelle Entwicklungsräume Lösungen sind hier selten zu fin- forderung liegt nach Aussagen und kollaborative Netzwerkent- den. Daher ist vielen noch nicht unserer Mitglieder in der Siche- wicklung legen, die eine zeit- und klar, welchen konkreten Nutzen rung der eigenen Wettbewerbs- ortunabhängige Projektarbeit er- die digitalen Technologien haben. fähigkeit. Gerade für die kleinen möglichen. Zusammen mit zwei Genau hier setzen unsere Projekte und mittleren Betriebe bedeu- weiteren Clustern haben wir Kompetenzzentrum Food: Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den ersten Antrag des Vereins und damit den Ausbau des Netzwerks. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
13 Gemeinsam mit seinem Team in Bielefeld sucht Norbert Reichl nach der „Barriere, die Unternehmen hindert, besser zu werden“, meint der Geschäftsführer der Food-Processing Initiative. CLOU5 geschaffen – eine Platt- tiative reichen allerdings bis ins dieser Zeit im Hinblick auf die form, auf der sich die Mitglieder Jahr 1996 zurück ... Die Landesini- Innovationstätigkeit geändert? in Fachgruppen austauschen kön- tiative Food-Processing NRW wur- Anfänglich waren die Projekte nen. de seinerzeit an der Hochschule fast ausschließlich technologie- Bielefeld mit Unterstützung des oder prozessorientiert. Im Laufe Wie kann Teamwork im vir- Wirtschaftsministeriums ins Leben der Jahre hat sich gezeigt, dass tuellen Raum funktionieren? Die gerufen. Wir sind vor über zwei Innovation mehr ist als nur Tech- Projektmanagement-Tools von Jahrzehnten mit dem Ziel gestar- nologie. Heute konzentrieren wir CLOU5 und ein Konferenzsystem tet, die Innovationskraft der Le- uns in unseren Netzwerkaktivi- ermöglichen das sichere Bearbei- bensmittelbranche des Landes zu täten auf vier zentrale Baustei- ten von Dokumenten sowie die stärken und dadurch den Standort ne, die aus unserer Sicht für eine Einrichtung offener und geschlos- umfassende Innovationsfähigkeit sener Gruppen für den vertrau- stehen: Technologie, Netzwerke, Für kleine und mittlere ensvollen Austausch. Über 300 Prozesse und Talente. Unternehmen ist die Clustermanager und -mitglieder Personalsuche eine riesige aus 16 Ländern nutzen das System Was haben Sie sich für die Herausforderung. bereits für ihre Arbeit. Wir koordi- nächsten Jahre auf die Fahne ge- nieren viele unserer EU-Projekte schrieben? Wir haben etablierte über diese Plattform. Gleichzeitig Nordrhein-Westfalen über seine Kontakte zu Clustern, Forschern schaffen wir damit einen Erfah- Grenzen hinaus voranzubringen. und Kooperationspartnern in 18 rungs- und Wissensspeicher, der Mit der Gründung des Vereins am EU-Ländern und wollen weiter die Ergebnisse erfolgreicher Pro- 17. November 2000 haben wir die wachsen. Dafür müssen wir eine jektarbeit abbildet und auf den die Basis für unser erfolgreiches Inno- große Breite an Themen adres- Unternehmen jederzeit zugreifen vationsnetzwerk mit heute über sieren, um für die vielseitige Le- können. 120 Mitgliedern gelegt – insofern bensmittelbranche attraktiv zu sind wir jetzt tatsächlich volljährig sein, ohne dass wir uns gleichzeitig 2018 war ein besonderes geworden. verzetteln. Ein weiteres Ziel ist, die Jahr für das Netzwerk, denn im Netzwerk vereinten Kompe- vor genau 18 Jahren wurde der Sie haben das Netzwerk von tenzen national und international Food-Processing Initiative e.V. Beginn an als Geschäftsführer noch sichtbarer zu machen. gegründet. Die Wurzel der Ini- begleitet. Was hat sich innerhalb 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
14 Problemlösungen Wirtschaftlichkeit Innovationsfelder Roadmapping Technologien Kooperationen Trendbewertung P r o to t yping r ktung Verma Innovationen durch Technologie Der Antrieb einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung Die Digitalisierung verändert die industrielle Produktion von Lebensmitteln fundamental: Mensch, Produktionsanlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren direkt miteinander, Prozesse organisieren sich selbst, individuelle Kundenwünsche lassen sich industriell umsetzen. Komplett neue Geschäftsmodelle werden denkbar und die Grenzen zwischen den einzelnen Produktionsabschnitten verschwimmen. Beratung von Anfang an! Innovationen finden an der Schnittstelle zwischen Markt und Technologie statt. Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben oftmals nicht genügend eigene Kapazitäten, um Innovationsvorhaben voranzu- treiben. Möchten Sie wissen, wie innovativ Ihr Unternehmen ist und wie Sie dessen Innovationsfähigkeit verbessern können? Die Food-Processing Initiative unterstützt Unternehmen aller Größenordnung bei ... ... der Umsetzung innovativer Ideen und dem Einsatz neuer Technologien ... der Suche nach Partnern in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung ... der Suche nach finanzieller Förderung für innovative Vorhaben ... der Informationsbeschaffung zu aktuellen Technologietrends Der 1. Kooperationspreis NRW in der Lebensmittelwirtschaft wird ausgelobt. Über 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen nehmen teil. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
15 Neue Technologien, die zu marktfähigen Produkten führen, sind eine der herausfor- derndsten Managementaktivitäten, denn man hantiert mit hoher Unsicherheit, Risiken und Komplexität. Wie identifizieren Sie die vielversprechendste Idee und machen aus ihr eine erfolgreiche Innovation? Die Partner im Netzwerk der Food-Processing Initiative arbeiten gemeinsam an diesem Prozess: von der Forschung und Entwicklung neuer Technologien bis zur Markteinführung und internationalen Vermarktung von ... ... Prozessinnovationen ... Produktinnovationen ... innovativen Geschäftsmodellen ... innovativen Servicemodellen Projekte der Food-Processing Initiative Lebensmittel 4.0: Von der Digitalisierungsstrategie zur Umsetzung Die Chancen der Digitalisierung ergreifen! Hier setzt das Projekt Lebensmittel 4.0 an. Das Projekt- team des Instituts für Lebensmitteltechnologie NRW an der Technischen Hochschule Ost- westfalen-Lippe und die Food-Processing Initiative unterstützen Unternehmen dabei, die digitale Transformation in die betriebliche Praxis umzusetzen. Ausgehend von den Bedarf der Un- ternehmen führt es die passen- den Kompetenzen zusammen und entwickelt konkrete Lösungen. Das Projekt ist Bestandteil des integrierten Handlungskonzepts OWL 4.0, einem Netzwerk von 150 Akteuren aus Wirtschaft, Wis- senschaft und Politik. Ziel der zehn Projekte ist es, die digitale Transfor- mation in die Breite der Region Ostwest- falen-Lippe zu tragen. Insgesamt werden mit Unterstützung von Land, Bund und EU bis 2022 Projekte im Umfang von 200 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Mehr Informationen: www.owl-morgen.de 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
16 Die Herausforderungen für die Lebensmittelunternehmen werden immer komplexer. Die Food-Processing Initiative setzt mit ihrer Arbeit wichtige Impulse und schafft nachhaltige Lösungen für die Branche. Prof. Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier Initiator der Initiative und Ehrenmitglied des Food-Processing Initiative e.V. nrw tischt auf: gemeinsam mit der Universität Witten/Herdecke wird der branchen- übergreifende Kongress 'Zwischen Innovation & Tradition' organisiert. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
17 © Alfred Willich „Mittelständler sind oft innovativer als Konzerne“ Die Alfred Willich GmbH & Co. KG befindet sich im Die Food-Processing Initiative steht für eine Fülle Herzen Westfalens mit seiner typischen Wurst- an Know-how, das wir auf eigene Art und Weise in und Fleischwarenindustrie. Das Familienunter- unserem Unternehmen umsetzen. Der Austausch nehmen aus Versmold entwickelt maßgenschnei- im Netzwerk bringt aber auch Bestätigung für den derte Tauchmassen und Überzugsmassen für die eigenen Weg – eine Art Benchmark, wie Sie ihn aus Veredelung von Wurst- und Schinkenprodukten. Marktstudien und Statistiken so nicht bekommen. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Volker Willich. Worauf konzentrieren Sie sich gegenwärtig in Herr Willich, was sind die Erfolgsfaktoren ei- der unternehmerischen Tätigkeit? Aktuell fokus- nes mittelständischen Familienunternehmens? sieren wir auf Innovationen, die in unser Portfolio Mittelständler sind schneller, beweglicher und oft passen und gleichzeitig neue Märkte ansprechen. innovativer als große Konzerne. Die entscheidenden Wir erweitern unser Angebot kontinuierlich, was sich Erfolgsfaktoren liegen in der Kundennähe und der auch daran zeigt, dass Clarys Food Ingrediens und Produktkenntnis. Das fördert den Unternehmens- Willich Tauchmassen seit 2015 verbunden sind. Zu- erfolg, bindet Kunden dauerhaft und macht das dem haben sich unter dem Slogan '4 Brands with 1 Unternehmen für qualifizierte Mitarbeiter attraktiv. Vision' vier Marken unter dem Dach der CeWeCon vereint, die einer Leitidee folgen: Der Entwicklung, Welche Rolle spielen Netzwerke wie das der Herstellung und dem Vertrieb von Lösungen für die Food-Processing Initiative dabei? Sie sind der Lebensmittelindustrie. Schlüssel für mehr Innovationskraft und Wettbe- werbsfähigkeit. Sie unterstützen kleine und mittel- Volker Willich ständische Betriebe und bieten ein Forum, um über Geschäftsführer das eigene Tun und Handeln zu berichten. Sie helfen, Alfred Willich GmbH & Co. KG die Alltagsprozesse zu überdenken und liefern An- 33775 Versmold regungen für neue Herangehensweisen. www.willich-tauchmassen.de Ein wichtiger Aspekt des Netzwerkens ist der Austausch, denn der Lerneffekt von ande- ren und mit anderen ist meist größer ... Andere Branchen haben oft ähnliche Herausforderungen. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
18 © Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG Beratung für Staatlich Bad Meinberger nutzte im Vorfeld der Umsetzung seines neuen, ressourceneffizienten Anlagenkonzepts die Ressourceneffizienz PIUS-Finanzierung der Effizienz-Agentur NRW. Der Getränkeproduzent Staatlich Bad Meinber- ger senkt sein Wasseraufkommen um über 4.500 Kubikmeter pro Jahr. Zentis, der Aachener Her- steller von Fruchtaufstrichen, nutzt wiederauf- bereitetes Wasser zur Vorreinigung. Und Pflan- sourceneffizienzberatung dabei, ihre Produkte und zenölproduzent Walter Rau aus Neuss erreicht Prozesse effizienter zu gestalten und damit Kosten mehr Kostentransparenz, höhere Energieeffizienz und Umweltbelastungen zu reduzieren. Darüber hi- und geringere CO2-Emissonen. Was ist allen ge- naus bietet sie mit der Finanzierungsberatung Unter- meinsam? Sie haben das Beratungsangebot der stützung bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Effizienz-Agentur NRW (EFA) genutzt. oder Investitionen und begleitet die Umsetzung von Maßnahmen. Zusätzlich informiert die EFA regelmä- Die Lebensmittelbranche ist aufgrund ihrer Stärke ßig in ihren Veranstaltungen, Schulungen und Work- und ihrer hohen Ressourcenrelevanz eine Schwer- shops über aktuelle Entwicklungen zu dem Thema. punktbranche für die Duisburger Effizienz-Agentur NRW, die neben ihrem Hauptsitz im Ruhrgebiet noch Innovatives Konzept senkt Wasser- acht Regionalbüros in ganz Nordrhein-Westfalen und Chemikalienverbrauch betreibt. Was aber ist die Aufgabe der EFA? Doch zurück zu den Beispielen: Bad Meinberger „Sie wurde vor mehr als 20 Jahren auf Initiative senkt seinen Wasserverbrauch mithilfe eines inno- des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums vativen CIP-Anlagenkonzepts, was zu Energieeinspa- gegründet, um als unabhängiger Dienstleister Im- rungen von über 100.00 Kilowattstunden pro Jahr und pulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften in einer Reduktion von CO2-Äquivalenten von knapp 22 Industrie- und Handwerksbetrieben zu geben“, erläu- Tonnen pro Jahr führt. Um den Frischwasserbedarf, tert EFA-Geschäftsleiter Dr. Peter Jahns. Die Agentur die Abwassermenge und somit die Kosten zu senken, unterstützt produzierende Unternehmen mit der Res- setzte Zentis erfolgreich auf die Entwicklung eines Über 200 Unternehmen und Institutionen aus allen Zweigen der Ernährungsbranche beteiligen sich am Wettbewerb 'Kooperation und Innovation in der Prozesskette Food NRW 2004.' 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
19 © Effizienz-Agentur NRW Neben der Beratung ist die Information über Ressourcen- effizienz die wichtigste Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um EFA-Geschäftsleiter Dr. Peter Jahns. innovativen Membranverfahrens, um einen Teil des kommen. Aber Fakt ist auch: das passiert noch nicht Reinigungswassers wieder aufzubereiten. Die Rück- in dem Maße, um den drängenden Problemen von führung des aufbereiteten Prozesswassers senkt Rohstoffknappheit und Umweltbelastungen durch den Frischwasserbedarf und die Abwassermenge Gewinnung, Produktion und Entsorgung wirksam um 52.000 Kubikmeter pro Jahr. Bei Walter Rau sorgt begegnen zu können“, so Jahns. heute ein verbessertes, vorbeugendes Instandhal- tungsmanagement für Einsparungen von jährlich Neutrale Beratungspartner wie die EFA, mit ihrem 424.000 Kilowattstunden Energie und 240 Tonnen Angebot in den Bereichen Produktion, Produkt und CO2-Emissionen. Kostenrechnung und der Erfahrung im Themen- feld Ressourceneffizienz leisten, im Netzwerk der Ressourceneffizienz ist in der Food-Processing Initiative im wahrsten Sinne des Branche angekommen Wortes wertvolle Unterstützung. Diese Beispiele sind für Peter Jahns nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen Beratungsaktivitäten der EFA, die jährlich rund 250 Projekte und mehr als 200 Ilona Dierschke Veranstaltungen durchführt. „Fakt ist: In Deutsch- Ressourceneffizienz-Beratung land hat der Materialaufwand in den vergangenen Effizienz-Agentur NRW (EFA) Jahren kontinuierlich abgenommen bei gleichzeitig 47119 Duisburg steigendem Bruttoinlandsprodukt. Das zeigt, das www.ressourceneffizienz.de Thema Ressourceneffizienz ist in der Branche ange- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
20 © Berief 'Gewusst wo' Das Netzwerk der Food-Processing Initiative ist für Theodor W. Berief ein weiteres Instrument, das den Blick über den Tellerrand ermöglicht. entscheidet über den Erfolg! Die Berief Nahrungsmittelmaschinen GmbH & Hier sehen wir als Anlagenbauer unsere künftige Co. KG fertigt in Wadersloh-Diestedde Anlagen Herausforderung: In der Entwicklung flexibler Lösun- zur thermischen Behandlung von Lebensmitteln. gen, für Märkte mit sowohl großen als auch kleinen Mit seinen individuellen Lösungen behauptet sich Losgrößen, bei steigenden Gesamtkapazitäten. das mittelständische Unternehmen erfolgreich auf dem internationalen Markt. „Fortschritt Welches sind die Forderungen, auf die ein mit- entsteht durch Ideen“, meint Theodor W. Berief. telständischer Maschinenbauer heute reagie- In Netzwerken sieht der Geschäftsführer weitere ren muss? Die Verbraucher wünschen sich frische Instrumente für unternehmerisches Handeln. Lebensmittel mit einer langen Mindesthaltbarkeit. Die Anlagen müssen dafür höchste Hygienestan- Herr Berief, Sie planen und produzieren seit dards erreichen – und das unter Berücksichtigung über 70 Jahren Hochleistungsmaschinen zur ther- der Wirtschaftlichkeit. mischen Behandlung von Lebensmitteln. Was hat sich in dieser Zeit verändert? Theodor W. Berief: Hinzu kommen die Aspekte der schonenden Die Märkte ticken heute unterschiedlich. Bevölke- Verarbeitung von Lebensmitteln ... Unsere Stärke rungsreiche Regionen mit wachsenden Einkommen liegt in der Erzeugung natürlicher Geschmacksaromen können den Bedarf an Nahrungsmitteln künftig nur durch Schmoren und Braten. Die thermischen Pro- noch durch kontinuierliche Prozesse mit hohen Ka- zesse unserer Anlagen orientieren sich an der scho- pazitäten bewerkstelligen. In Europa verzeichnen wir nenden Hausmacherart. Die Geschmacksaromen einen gegenläufigen Trend, hin zu kleinen Chargen, bilden sich auf natürlichem Weg. Lebensmittelpro- diese aber mit einer unglaublichen Produktvielfalt. duzenten kommen dem Clean-Label-Ziel so deutlich Erstmals ist das Netzwerk der Food-Processing Initiative an einem Projekt aus dem 6. EU-Rahmenprogramm beteiligt. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
21 Nahrungsmittelmaschinen FOOD MACHINES FOR A NATURALLY BETTER TASTE Bei der industriellen Herstellung von Fertiggerichten © Berief und Convenience-Produkten nicht mehr wegzudenken: Der Kippkochkessel von Berief. Nahrungsmittelmaschinen r da s Be ste! für die Industrie Für Ihre Köche bekommen Sie nu näher, was die Rohstoffkosten senkt und die Qualität Wie profitieren Sie als Mitglied der Food-Pro- der Produkte steigert. cessing Initiative vom Wissenstransfer zwischen Forschung und Industrie? Über das Netzwerk ist ein Welche Rolle spielen Netzwerke für Sie? Kurze Förderprojekt mit der Hochschule Ostwestfalen- Wege sorgen für schnelle und flexible Lösungen. Lippe entstanden. Ziel ist die Destillation ätherischer Der Faktor 'gewusst wo' entscheidet über den Erfolg, Öle aus Kräutern mit neu entwickelter Anlagentech- und den finden wir in Netzwerken wie dem der Food- nik. Aktuell arbeiten wir an einem Prototypen, mit Processing Initiative. Sie ermöglichen uns den Blick dem sich neue Prozessparameter gewinnen lassen. über den Tellerrand, woraus neue Kontakte ent- stehen. So sind wir auf Surface4Food gestoßen, ein Was versprechen Sie sich von den Ergebnis- Netzwerk, das sich der Veredelung von Oberflächen sen? Am Ende soll eine marktfähige Prozessanlage und der effektiven Reinigbarkeit widmet. stehen, mit der sich ätherische Öle schonend und energiesparend gewinnen lassen. Welche Bereiche gilt es aktuell anzupacken? Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema 'Industrie 4.0' und bauen unser ERP-System weiter aus. Zu- künftig wollen wir unsere Dienstleistungen für Le- Dipl.-Wirt.-Ing. bensmittelproduzenten auf Schulungen an unseren Theodor W. Berief Maschinen ausweiten. Geschäftsführender Gesellschafter Berief Nahrungsmittelmaschinen GmbH & Co. KG 59329 Wadersloh-Diestedde www.berief.de 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
22 © CSB-System Teamwork im Herzen Asiens Die CSB Unternehmensgruppe hat sich mit ihrem Portfolio an Software, Hardware und Services konsequent auf die Prozess- industrie und den Handel spezialisiert. Die vierte industrielle Revolution, die digitale Ver- netzung der Wirtschaft, hält die Unternehmen der Lebensmittelindustrie in Atem. Geschäftsmodelle basieren künftig auf der Auswertung von Daten und funktionieren über IT- und Businessplatt- formen. Die Food-Processing Initiative schafft die Plattform für die Ernährungsindustrie und Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen aus die CSB-System AG aus Geilenkirchen setzt die Industrie, Handel und Handwerk“, erinnert er sich. Digitalisierung erfolgreich für die Branche um – eine Kooperation, deren gemeinsame Expertise Die Automationslösungen der IT-Spezialisten aus bis nach Südkorea reicht. Geilenkirchen spielen eine zentrale Rolle im Kontext von Industrie 4.0. Dass die Digitalisierung der Prozes- Der Plattformgedanke ist es auch, der die Zusam- se der Lebensmittelindustrie nicht nur hierzulande menarbeit zwischen der Food-Processing Initiative ein Thema ist, sondern auch in Südkorea auf großes und der CSB-System AG von Beginn an geprägt hat. Interesse stößt, zeigen die gemeinsamen Aktivitäten Bereits im Jahr 2000, rund sechs Monate vor Grün- mit dem Technologiezentrum FoodPolis. Das füh- dung des Vereins, suchten Norbert Reichl und Dr. rende koreanische Food Cluster und die Food-Pro- Klemens van Betteray das Gespräch und trafen sich cessing Initiative einigten sich im Mai 2017 anlässlich in Dortmund auf der Messe EuroPartner, auf der van eines Besuchs bei der CSB-System AG darauf, die Betteray über moderne Informationstechnologie und Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Ent- Nahrungsmittelsicherheit referierte. „Rund 400 Aus- wicklung und Innovation zu intensivieren. steller, überwiegend aus Nordrhein-Westfalen, prä- sentierten sich mit ihrem Leistungsprofil vor einem Koreas internationaler Lebensmittelknotenpunkt großen Fachpublikum. Ziel war die Vermittlung neuer befindet sich mitten im Herzen von Asien und ver- Die Food-Processing Initiative ist Partner der EU-China Kooperationsbörse Agrar- und Ernährungswirtschaft in Chengdu. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
23 © CSB-System Im Mai 2017 unterzeichneten Vertreter von FoodPolis und der Food-Processing Initiative ein Memorandum of Under- standing. bindet auf einer Fläche von 358 Hektar zehn For- Fleischwirtschaft besucht und ein Gespräch mit dem schungszentren und über 160 Lebensmittelunter- Vertreter der deutschen Botschaft in Seoul geführt. nehmen mit 20 Prozent der Weltbevölkerung. Mit dieser geballten Kompetenz und der Expertise aus- „Foodpolis ist mehr als eine Geschäftsplattform. ländischer Partner sollen Lösungen für den globa- Es ist ein Ort an dem Fachleute zusammenkommen, len Nahrungsmittelbedarf gefunden werden, wobei um Lösungen für die komplexen Fragen der Lebens- Lebensmittelqualität und -sicherheit an erster Stelle mittelproduktion zu erforschen und zu entwickeln”, stehen. meint van Betteray. Ein Wiedersehen mit den korea- nischen Gastgebern hat bereits stattgefunden: Im Ende des Jahres 2017 gestaltete ein deutsches Ex- Februar 2018 wurde der Austausch, diesmal wieder pertenteam, dem Klemens van Betteray angehörte, in Deutschland, fortgesetzt. das Symposium 'Food Industry and the 4th Industrial Revolution' im Forschungszentrum des Clusters in Iksan nahe Seoul mit. Gut 200 Teilnehmer folgten Dr. Klemens van Betteray den Ausführungen deutscher und koreanischer Ex- Vice President perten. Neben der Konferenz und der Besichtigung CSB-System AG der Labore der FoodPolis wurden der Wurstherstel- 52511 Geilenkirchen ler S-Food und die staatliche Kontrollbehörde für www.csb.com 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
24 Kundenworkshops Joint Ventures Ideenwettbewerbe Open Expertennetzwerke Kooperationen Innovation Crowdsourcing Win- ge me n t Partn Win- r m an a erscha ften Cluste Innovationen durch Netzwerke Kreativität gedeiht dort am besten, wo Menschen ihr Wissen teilen Wettbewerbsfähig bleibt, wer seine eigenen Fähigkeiten mit denen anderer teilt und um sein Wissen erweitert. Genau hier setzt das Netzwerk der Food-Processing Initiative an. Wir zielen darauf ab, die verschiedenen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenzubringen. Wir vermitteln weiterführende Kontakte in unserem Netzwerk, um Zugang zu internationalen Märkten zu erhalten oder Kooperationsprojekte mit Forschungseinrichtungen zu initiieren. Und wir unterstützen Sie dabei, sich selbst besser zu vernetzen – beispielswiese mit unserem Clustermanagement Tool CLOU5. Sind Sie fit für Innovation? Die Fähigkeit zur Ausbildung von Netzwerken wird künftig über wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Relevante Lösungen systemisch zu gestalten – das gelingt nur im Rahmen einer Open-Innovation-Kultur. Mitarbei- ter, Kooperationspartner und Kunden werden so zu Innovationstreibern. Doch ein wesentlicher Teil von netzwerkbasierten Prozessen in kleinen und mittelständischen Unternehmen scheitert am fehlenden Know-how, wenn es darum geht, längerfristig neue Kontakte zu knüpfen. Die Food-Processing Initiative unterstützt bei der ... ... Innovationsarbeit in Netzwerken ... Wissensbildung und dem Technologietransfer ... Organisation und dem Management von Netzwerken ... Beantragung staatlicher Fördermittel Mit den Projekten Global Food und FutureFood.NRW rückt die Personalqualifizierung in den Fokus der Netzwerkaktivitäten. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
25 Gemeinsam Neues erreichen! Komplexe oder über mehrere Wertschöpfungsstufen verteilte Aufgaben lassen sich nicht allein und in einem einzelnen Projekt bewältigen. Im Netzwerk der Food-Processing Initiative treffen Angebot und Nachfrage von Know-how und Kompetenz aufeinander. Die Fragestellungen begrenzen sich nicht nur auf technische Neuerungen, sondern auch auf die Vertriebsprozesse und Mar- ketingstrategien entlang der gesamten Wertschöpfungskette, bis hin zum Personal- management. In dieser vertrauenswürdigen Gemeinschaft koordinieren wir den ... ... Aufbau eines Innovations-Ökosystems ... Transfer zwischen Forschung und Wirtschaft ... Austausch mit Experten über Innovationsthemen ... Einsatz von Clustermanagement Tools Projekte der Food-Processing Initiative Zirkuläre Wertschöpfung für eine Zukunft ohne Abfälle No waste, Schluss mit der Abfallproduktion! Das ist Bielefeld mit ihrem Stu- die Vision der Partner von CirConomyOWL. Mit Ener- dienmodul Circular Eco- gie Impuls OWL, InnoZent OWL, der Food-Processing nomy. Dipl.-Ing. Karsten Initiative, OWL Maschinenbau und dem Zentrum für Ollesch, Prokurist und Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL bün- Vertriebsleiter des be- deln die fünf Innovationsnetzwerke der Region Ost- teiligten Anlagenbauers westfalen-Lippe dafür ihre Kompetenz. Glass aus Paderborn, er- klärt: „Unsere zukünfti- Im Rahmen des gemeinsamen Projekts steht die ge Aufgabe ist es, immer mehr Stoffe, Komponenten zirkuläre Wertschöpfung und damit Produkte, Bau- und ganze Baugruppen für den endlosen Einsatz teile oder Materialien, die von Anfang so konzipiert zu konzipieren.“ Eine Aufgabe, die nicht von einem sind, dass sie sich in stetigem Kreislauf einsetzen Unternehmen allein zu lösen sei. „Die OWL-Netz- lassen – ohne im Downcycling zu landen. Konsequent werke ermöglichen die branchenübergreifende umgesetzt führt dieses zu einer Entkopplung des Zusammenarbeit. Mit der Unterstützung durch das wirtschaftlichen Wachstums vom Verbrauch natür- Land Nordrhein-Westfalen können wir den Standort licher Ressourcen. Ostwestfalen-Lippe zur Modellregion für zirkuläre Wertschöpfung entwickeln.“ Rund 60 Unternehmen, Hochschulen und Institutio- nen beteiligen sich an dem Vorhaben. Den Anker in Mehr Informationen: die Ingenieurausbildung bietet die Fachhochschule www.die-innovationsnetzwerke-owl.de 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
26 Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen 250 km Mit weltbekannten Großunternehmen und kleinen und mittelständischen Betrieben steht die Ernäh- rungswirtschaft für Innovationskraft und hohe Pro- duktivität. Vor allem mittelständische Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten bilden das Rückgrat der Branche. Die Stärken der Ernährungswirtschaft liegen in der Nähe zu Millionen Kunden im In- und Ausland, 150 km einem breiten Branchenmix und die Verfügbarkeit leistungsfähiger Zulieferer aller Art. Bielefeld Über 1.000 lebensmittelverarbeitende Unternehmen mit mehr als 109.000 Be- schäftigten sind in Nordrhein-Westfalen 75 km Düsseldorf angesiedelt. M Köln Mit 41 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaf- tet die Branche fast ein Viertel des gesamtdeutschen Umsatzes. Die Hälfte der 50 umsatzstärksten Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie ist in Nord- Wirtschaftsstandort rhein-Westfalen angesiedelt. im Zentrum Europas Mehr als 4.500 Young Professionells stu- dieren und promovieren in über 40 Studien- Nordrhein-Westfalen zählt zu den führen- gängen mit Bezug zur Lebensmittelbranche. den Wirtschaftsregionen und ist das bevölke- rungsreichste Bundesland Deutschlands. Die 17,9 Am Messestandort Köln sind die drei Millionen Einwohner erwirtschaften mit rund 705 internationale Leitmessen Anuga, Anuga Milliarden Euro mehr als ein Fünftel des gesamten FoodTec und ISM zuhause. deutschen Bruttoinlandsprodukts und liegen damit deutlich an der Spitze aller Bundesländer. Die nordrhein-westfälischen Anlagen- bauer stellen Nahrungsmittel- und Ver- Im Radius von 500 Kilometern um die Landeshaupt- packungsmaschinen im Wert rund zwei stadt Düsseldorf leben über 160 Millionen Menschen. Milliarden Euro her. Keine andere europäische Metropole verfügt über eine solche Kaufkraft. Die Wertschöpfungskette im Bereich Ernährung reicht von den Input-Sektoren 500 km der Landwirtschaft über Ernährungsindustrie und -handwerk bis zu den diversen Verbraucherschnitt- stellen in Lebensmitteleinzelhandel oder Gastro- nomie. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
27 Der EU-Binnenmarkt bildet mit rund 79 Prozent aller Lebensmittelimporte und 83 Prozent aller Exporte den Schwerpunkt des Außenhandels. Quelle: IT.NRW, VDMA NRW, Außenhandelsstatistik Nordrhein-Westfalen, Stand: 2017 Markt, Handel und Exporte Die hervorragende Infrastruktur, die zentrale Lage und hochqualifizierte Arbeitskräfte machen Nordrhein-West- falen zu einem Wirtschaftszentrum von internationalem Rang. Bei zahlreichen Kenngrößen zählt das Land zur Welt- spitze. Im Jahr 2018 erwirtschaftete die nord- rhein-westfälischen Nahrungs- und Futtermittelindustrie über 36 Milliar- den Euro und exportierte Waren im Wert von 8,5 Milliarden Euro. Vier der zehn umsatzstärksten Lebensmittel- handelshäuser in Deutschland haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen: Rewe (Platz 3), Aldi Gruppe (4), Metro (5) und Lekkerland (6). Das Netzwerk der Food-Processing Initiative wird Stakeholder bei NRW.Europa, der Plattform für die EU-Märkte von Zenit und der Förderbank für Nordrhein-Westfalen. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
28 Gerald Böse hat 2008 den Chefposten auf dem Messegelände Köln Deutz © Koelnmesse übernommen. Der Betriebswirt ver- antwortet jährlich rund 80 Veranstal- tungen, darunter Weltleitmessen für über 25 Branchen. Gerald Böse zur Bedeutung von Fachmessen im digitalem Zeitalter „Das persönliche Treffen wird immer wichtiger“ Die Koelnmesse ist das Aushängeschild der gesamten Region und B2B-Entscheider können sich das Schaufenster der globalen Ernährungswirtschaft. Gerald Böse heute tagesaktuell informieren. ist überzeugt: Internationale Leitmessen wie die Anuga oder die An- Warum werden Messen in Zeiten uga FoodTec sind im Zeitalter der Digitalisierung „nicht nur wichtig, des digitalen Informationsaus- sondern haben eine wachsende Bedeutung.“ Im Gespräch verrät der tausches weiterhin gebraucht? Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, wie er Wir wollen Menschen verbinden – das Erlebnis Messe für Aussteller und Besucher attraktiv halten will. und das Netzwerken funktioniert auch in digitalen Zeiten am besten Herr Böse, mit 100 Jahren ist Wie erklären Sie sich diesen analog. Messen sind Branchen- die Anuga der älteste Markt- Erfolg? Der konsequente Aus- treffen, um die persönlichen Kon- platz der Branche – und noch bau zur Fachmesse, die qualitati- takte mit Kunden, Händlern, Ge- immer am Puls der Zeit ... Die ve Selektion und die immer weiter schäftspartnern und Journalisten Anuga ist unbestritten die global verfeinerte Bündelung von Wa- zu vertiefen. Gleiches gilt für das größte und bedeutendste Fach- rengruppen sowie die klare Fo- Probieren und Erleben von Pro- messe für Lebensmittel und Ge- kussierung machten die Anuga dukten, was gerade auf der Anuga tränke. Sie bietet Inspiration und im Laufe der Zeit zu dem, was sie oder der ISM jedem Besucher klar Netzwerken auf höchster Ebene heute ist: Zu einer in Angebots- wird. Wir wissen aber auch, dass und ist damit ein Pflichttermin breite wie -tiefe konkurrenzlosen das Messegeschäft in zehn Jahren im Kalender vieler Entschei- Veranstaltung. Hinzu kommt das nicht mehr genauso funktionie- der. Es gibt keine vergleichba- eindrucksvolle Konzept, welches ren wird wie heute. Unser Ziel ist, re Plattform, auf der Angebot immer wieder verfeinert wurde beides miteinander zu verbinden: und Nachfrage und die gesamte und für die Vielfältigkeit der Le- Das Digitale und das Persönliche. Business-Community sowie die bensmittelbranche steht: Zehn komplette Innovationskraft der Fachmessen unter einem Dach, Messen dauern nur wenige jeweiligen Branchen so konzent- jede davon einzigartig in ihrem Tage. Wie wirkt sich die Verbin- riert zusammenkommen. Produktsegment. dung von digitalem und Face- 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
29 © Koelnmesse Die Koelnmesse ist führend in der Durchführung von Ernährungsmessen und Ver- anstaltungen zur Verarbeitung von Lebensmitteln und Getränken. Messen wie die Anuga, die ISM und die Anuga FoodTec sind als weltweite Leitmessen etabliert. to-face-Angebot aus? Wir bieten einzige Veranstalter, der sowohl Services, mit denen unsere Kun- Wir verstärken unsere handelsorientierte Formate als den ihren Messeerfolg verbessern Kernkompetenz in den auch die dazu passenden Inves- können – wie beispielsweise die Bereichen, von denen wir titionsgüterplattformen anbietet. Erfassung der Besucherdaten etwas verstehen. Dazu Die vertikale Ausrichtung unseres mittels Leadtracking. Darüber gehören Food und FoodTec. Portfolios innerhalb der Ernäh- hinaus stecken wir viel Energie rungsindustrie ist ein strategischer in digitale Angebote, mit denen Unternehmen sind an den Rhyth- Vorteil mit vielen Synergien, denn wir die Unique Selling Proposition mus dieser Messen angepasst. Die die Aussteller sind gleichzeitig die unserer Messen an 365 Tagen im Aussteller nutzen die Plattformen Besucher der Anuga FoodTec und Jahr bieten. Ein Beispiel dafür ist mit Erfolg, um ihre Innovationen ProSweets Cologne. ambista, ein globales B2B-Portal einem breiten Publikum vorzu- für die Einrichtungsbranche. Ähn- stellen. Auf einer Messe wie der Vom Erfolg der Messen profi- liche Plattformen wollen wir für Anuga FoodTec finden Entschei- tieren nicht nur Sie als Veranstal- andere Branchen etablieren. der alles an einem Ort und können ter, sondern auch die gesamte Re- Anlagen in Aktion erleben, ohne gion. Schließlich kommen fast 90 Die Koelnmesse weist eine um die halbe Welt zu reisen ... Prozent der Aussteller der Anuga ausgewiesene Kompetenz in aus dem Ausland und weit über 70 den Bereichen Food und Food- Ausstellende Unternehmen Prozent der Besucher ... Köln ist Tec auf. Wie beurteilen Sie de- müssen also nicht unbedingt die Heimat des Kompetenzfeldes ren Bedeutung als Innovations- ins Ausland gehen? Genau. Ge- Ernährung und Ernährungstechno- treiber? Anuga, Anuga FoodTec, rade kleine und mittelständische logie. Auch die geografischen und ProSweets Cologne und ISM sind Lebensmittelproduzenten nut- wirtschaftlichen Faktoren spre- internationale Leitmessen mit ei- zen die Anuga oder die ISM als chen für den Messestandort. Wir nem extrem hohen Auslandsan- Einstieg in das internationale Ge- befinden uns mitten in Europa und teil. Die Entwicklungszyklen vieler schäft. Die Koelnmesse ist der sind sehr gut an das deutsche und Die Arbeit am Projekt Food2Market beginnt. Mit den Partnern aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien gelingt es, eine einzigartige Kompetenzregion für die Lebensmittelproduktion zu schaffen. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
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