Zahlen - Abfuhr 2018 - Landwirtschaft 2018: Was ist los? Kein Respekt vor scheinbar großen Zahlen großer Leute! - Bayerischer Bauernverband
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Zahlen - Abfuhr 2018 Landwirtschaft 2018: Was ist los? Kein Respekt vor scheinbar großen Zahlen großer Leute! Vortrag zur Mitgliederversammlung des BBV Regensburg am 7.1.2019 in Hainsacker, Gasthaus Prössl Folie 1
DIE ZEIT 50/2018: Quelle: https://www.zeit.de/2018/50/falsche-zahlen-2018-leitungswasserpreise-gewalt-aerzte-dieseltote-insektensterben Folie 2
ZEIT: „Infomüll, dringend korrekturbedürftig“ 1) Die Preissteigerungen „durch Gülle“ für Trinkwasser: „- die Zahl auf falscher Basis“. 2) Die Zahlen zum „Insektensterben“: „– die überinterpretierte Zahl“. 3) Die „Toten durch die Diesel-Luftverschmutzung“: „– die zugespitzte Zahl“. 4) Die „Toten durch Antibiotika-Resistenzen“: „- haltlose Horrorzahlen -“ 5) Die Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe: „- die Pi-mal-Daumen-Zahl“. 6) Einziges Nicht-Umweltthema: „Gewalt gegen Ärzte“ „- die vervierfachte Zahl“. Folie 3
Warum ist landwirtschaftlicher „Infomüll“ so leicht herstell- und so schwer bekämpfbar? 1) Weil der moderne Mensch die Landwirtschaft nicht mehr kennt. 2) Weil er mit romantischen Landwirtschafts-Bildern groß geworden ist. 3) Weil viele Kampagnen ihm sagten: „Die moderne Landwirtschaft zerstört deine schönen Landwirtschaftsträume, aber wir erhalten sie.“ 4)Weil nun über Schlagworte sich sofort diese Vorurteilsbilder abrufen lassen: sich Frames („Vorstellungsrahmen“) aktivieren lassen. 5) Weil die Umweltbewegung die „Framestechnik“ kennt, Geschichten erzählt hat und die Landwirtschaft keine Gegengeschichten anbot. 6) Weil die Landwirtschaft volkswirtschaftlich unbedeutend wurde, vom Hauptproduzenten zum Empfänger von „staatlichen Leistungen“. 7) Weil Verbände und Politik die moderne Medien- und Publikums- ansprache nicht beherrschen, rhetorisch unterlegen/getrieben sind. Früher haben Bauernverband und Bauernparteien den Erhalt der alten, verklärten Bauernmärchenwelt versprochen. Das ist in 70 Jahren unglaubwürdig geworden. Heute versprechen die Grünen und NGO‘s die heile Welt, auch für Bauern. Folie 4
Warum haben NGO‘s Erfolg? Weil sie die Vorstellungs- welt der Menschen kennen und Geschichten (mit „Zahlen“) erzählen, die in diesen „Vorurteilsrahmen“ (Frame) passen. Folie 5
Statistik = Abstand halten und vergleichen Statistische Erhebung 1390 v.Chr. Bild: „Meketre überwacht die Viehzählung“, Modell im Ägyptischen Museum Kairo aus dem Grab des Menena oder Menna.. Er war "Feldvermesser zur Zeit des Thutmosis IV bis Amenhotep III. Die Figuren fand man in seiner Grabanlage. Sein Grab befindet sich in Sheik Abd el-Korna. Englisch: Menna, Superintendent of the estates of the King and Amun, Scribe of the estates in the North and the South (mid 18th Dynasty) Statistik vergleicht zu anderen, zu früher, zu Zielen. Entwickelt Mess- und Vergleichsmaßstäbe, wertet aus. 6 Ziel: „Beschreibung von Massenphänomen. Statistik ist keine Zähl-Buchhaltung wie in Ägypten zum Beginn.
Zahlen und Interpretationen derselben: Kommt darauf an, wie man „Agrarland“ definiert: Die meisten Betriebe, höchster Umsatz, meiste Beschäftigte, höchste Bruttowertschöpfung, - und wie die Zahlen zustande kommen, wie die Zahlen zu berechnen sind. Andere Rechenanweisung, andere Bewertungen, andere Zahlen. 7 Quellen: http://www.nls.niedersachsen.de/Presse/1998/34.html http://www.bayern.de/Pressemitteilungen-.1255.10260367/index.htm
„Alles fließt“ Aktuell: 2015: 1,5 2015: 0,6 2017: 62,5 2013: 3,1 2016: 71,8 2017: 762 2015: 7600 2014: 155 Quelle: Institut für AgribusinessGiessen : http://vli-agribusiness.de/images/agribusiness1.pdf und Stat. Jahrbücher. 8 Bedeutung und Einfluss der Landwirtschaft nimmt ab, sehr gut erkenntlich an der “Deutungshoheit” für Begriffe wie “Tierwohl” oder “Gute
Deutschland: „Der beste Staat der Welt“ (Dieter Nuhr; Neujahrsprogramm 2019) Bei „Guter-Staat-Untersuchungen“ ist Deutschland weit vorne. Aber: Grenze zwischen: - geachtet, gehasst, verlacht; - großzügig – ausgenutzt; - bescheiden – dominant; ist schmal („Hegemonproblem“). Ergebnisse von gesellschaftlichen Diskussionen! Folie 9
Private Meinung und Betrieb trennen! Das eine ist Bildung, das andere ist Broterwerb. Z. B. Egal was sie von bio privat halten, wenn es sich lohnt, - machen sie es. Machen Sie was fürs „Image“, die Welt kann einer nicht ändern. Werden sie etwas italienischer. Folie 10
Image: Wirksame Argumente finden wirksam und „wahr“ sind zweierlei Folie 11
Leider werden einfache Argumente eher geglaubt. Quatsch kann man nicht verbieten. Realität ist kompliziert. Einfache Lügen werden eher als „wahr“ geglaubt als komplizierte Wahrheiten. Siehe u.a. https://www.merkur.de/multimedia/parship-alle-11-minuten-verliebt-sich-ein-single-statistik-was-steckt-dahinter-6863639.html Folie 12
Realität: Wer will hier den Miesmacher spielen? Folie 13
Naiv: „Wahrheit“ setzt sich durch „Das objektive Bild der Geschichte ist die Summe der Lügen, auf die man sich nach 30 Jahren geeinigt hat.“ Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8651261.html Folie 14
Früher war fast alles schlechter! z.B. die Luft in den Städten Quelle: SPIEGEL 30/2017 Seite 60 Folie 15
Der Trend zu einer besseren Welt hält an! SPIEGEL-Journalisten Guido Mingels: "Als ich den Kindergarten besuchte, verhungerten von 100.000 Menschen jedes Jahr fast 50. Heute alle zwei Jahre einer. Ein Rückgang um 99 Prozent." Folie 16
„Infografiken“ bieten Raum für Lügen Um hohe, skandalöse „Todeszahlen“ („20% der Schweine sterben“) zu bekommen, wurden hier Todgeburten eingerechnet. „Schweinesystem“ ist RAF-Sprache, gemeint war die Demokratie. Folie 17
Der Trend zu einer besseren Welt hält an! SPIEGEL-Journalisten Guido Mingels: "Als ich den Kindergarten besuchte, verhungerten von 100.000 Menschen jedes Jahr fast 50. Heute alle zwei Jahre einer. Ein Rückgang um 99 Prozent." Folie 18
Der Trend zu einer besseren Welt hält an! SPIEGEL-Journalisten Guido Mingels: "Als ich den Kindergarten besuchte, verhungerten von 100.000 Menschen jedes Jahr fast 50. Heute alle zwei Jahre einer. Ein Rückgang um 99 Prozent." Folie 19
Die Windschutzscheiben-Anekdote. PR-geprüft in den USA Wie funktioniert das Erinnern: Wir Menschen merken uns keine Durchschnittserlebnisse. Siehe u.a. https://academic.oup.com/ae/article/62/4/262/2712482 Folie 20
Die Windschutzscheiben-Anekdote Ministerin: “Eigentlich der schlagendste Beweis, den ich immer finde, ist, wenn sie länger Zeit über die Autobahn fahren, dann stellt man fest, früher, vor 10, vor 15 Jahren, mußte man danach die Scheibe putzen. Heute ist das oft nicht mehr so. Daran sieht man schon im Alltag, dass es deutlich weniger Insekten gibt.“ Siehe https://www.facebook.com/bmu.bund/videos/2230356777194951/?hc_location=group Folie 21
Deswegen: Bauern müssen ihre Nachrichten verkaufen Die Medien müssen nicht über die Landwirtschaft berichten! Die Landwirtschaft muß wissen, was seine Botschaft, sein Dienst für alle, ist und die über quotenfähige Geschichten anpreisen. Folie 22
Nutzbarer Landw.-Frame: „Wir ernähren die Welt“ Ohne moderne, freie Landwirtschaft Mit moderner, freien Landwirtschaft Quelle: FAO „Wir haben über Ertragssteigerungen den Menschenzuwachs gut ernährt und die Ökobewegung verurteilte diese Ertragszuwächse, stand dem immer im Wege, lieferte aber die benötigten Mengen nur auf Papier!“ Folie 23
Warum wirkt Landwirtschafts-PR nicht? Weil Landwirte, Kaufleute, Ingenieure an Fakten glauben, statt sich passende, evtl. alberne, Geschichten auszudenken! Folie 24
Fake-News? Wahr oder zweckdienlich erfunden? 25
Früher: Paradiesversprechen Heute: kein Weltuntergang Das Geschäft mit welt- oder seelenrettenden Heilsversprechen boomt schon immer Folie 26
Sach-Argumente nur begrenzt wirksam! Fakten langweilen. Auge, Phantasie, Wunsch- und Vorstellungswelt (gekitzelte Frames) überzeugen. Folie 27
Was sind „Frames“ Frames sind „Vorstellungswelten“ Wir denken im Rahmen unserer „Erfahrungs- und Vorurteilswelt“. Wir merken uns keine Fakten, wir merken uns Geschichten, die in unsere Frames passen. Folie 28
Frame: „Jägerlatein“ Der Hirsch wird von Erzählung zu Erzählung kapitaler. Erfahrung: Jagdgeschichten sind meist übertrieben. Wirkung: Wird bezweifelt. Folie 29
Frame: „Umweltlatein“ Dieser Frame muß gefüllt werden. Das wäre die PR-Aufgabe seit 1981 (Beginn des Waldsterbens) von Landw.-Verbänden und Parteien gewesen. Die Umweltkatastrophe wird von Erzählung zu Erzählung größer. Ziel = Erfahrung aktivieren: Umweltgeschichten sind meist übertrieben. Wirkung: Wird bezweifelt. Folie 30
Alter Landwirtschafts-Frame Fleisch war mal der Lebensretter, Lebensverlängerer für Schwerarbeiter, Arme und Schwache, ist es anderswo noch heute. Das ließ man zur Karikatur verkommen. Folie 31
Alter Landwirtschafts-Frame Olympiajahre 1972 und 2008 Bügel-Milchflasche ca.1960 USA 1943 Die PR-Bemühungen von Milchwirtschaft und Milchbauern haben das Image der Milch trotz Angriffen gehalten. Die Chinesen beweisen: Milch ist gut für Kinder. Folie 32
Alter Landwirtschafts-Frame Aber Heute: Mehr Ernte-Kritik als Erntedank! Folie 33
Erzählungen schlagen Fakten&Fakes Frame: „Umweltpolitik ist Narretei“ Folie 34
Frames machen selbst Quatsch erfolgreich Die Biene Maja ist die Hauptfigur in zwei Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Romanen des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels (1880–1952) Folie 35
Ministerielles Umweltlatein Umwelt-Ministerin Hendricks 2017: "In China müssen die Obstbäume per Hand bestäubt werden, weil die Bienen ausgestorben sind.“ Das könne doch niemand wollen. Quelle: https://www.zeit.de/2017/34/bienen-bienensterben-pestizide-insektengift-neonicotinoide-agrarlobby/seite-2 Folie 36
Umweltlatein Bienen & China Ohne Bienen kein Honig. (In den Grafiken verwende ich Skalen mit gleichen Steigungswinkeln! Die Zahlen und Grafiken sind in dieser Exceldatei hinterlegt: http://www.keckl.de/texte/BMEL%20Honigbilanz%20KN-1005008-2018.xlsx Folie 37
Bienensterben-Prognose 2007: Das Gegenteil trat ein! Folie 38
Umweltlatein: „Bienensterben“ Folie 39
Bienensterben-Geschichte kippt: Quelle: https://www.br.de/mediathek/video/kontrovers-13062018-bienensterben-nur-hysterie-augsburg-vor-afd- parteitag-altersarmut-av:5ae1c1787d57cd0018fe15c9 Folie 40
„Bienensterben“ wird zu „Wildbienensterben“ NABU 2018: „Wir haben das Problem beim Bienensterben, dass jeder darunter erst mal versteht: Honigbienen. Und bei den Honigbienen haben wir kein Bienensterben“ Folie 41
Bienensterben II: „Insektensterben durch Landwirtschaft“ Insektensterben: In 7 Jahren ausgestorben? https://www.youtube.com/watch?v=_SL5GrLTNFA Am 21.02.2018 veröffentlicht. Impulsvortrag von Prof. Dr. Johannes Steidle (Institut für Zoologie, Uni Hohenheim) bei der Tagung "Insektensterben: Sommer ohne Summen? Analyse - Auswirkungen - Gegenmaßnahmen". 20.02.2018, Stuttgart-Hohenheim. Folie 42
Warum wirken Naturschutzgebiete so schlecht? Wegen der vielen linken Daumen der Naturschützer? Folie 43
Prof. Josef H. Reichholf Klappentext zum Buch „Die Zukunft der Arten“: Auch wenn manche Medienberichte oder eigene Beobachtungen dies nahezulegen scheinen, unsere heimische Natur befindet sich keineswegs auf dem Rückzug. Was vielen als ein Verarmen, als ein Verschwinden der Natur erscheint, ist zunächst nichts anderes als der Ausdruck für den Wandel der Natur. So lässt sich zum Beispiel festhalten: Das beklagte Artensterben findet zumindest in Deutschland nicht im befürchteten Umfang statt. Im Gegenteil, laut Angabe des Bundesamtes für Naturschutz leben in der Bundesrepublik 48.000 Tierarten. In der Bilanz sind das 4.000 mehr als noch vor zwanzig Jahren. Im Buch: „Ist es gerechtfertigt, den Rückgang von Großmuscheln, Libellen, Fischen und anderen Tieren der Gewässer in den Roten Listen zu beklagen, wenn eine der Hauptursachen, in unserer Zeit, die wahrscheinlich bedeutendste überhaupt, im Natur- und Umweltschutzziel des sauberen Wassers liegt? Wir können nicht all diesen Tieren die Nahrung wegnehmen und dann darüber klagen, dass sie seltener werden." Bezeichnet Naturschützer sogar als "Feinde der Natur„ Quelle: https://www.perlentaucher.de/buch/josef-h-reichholf/die-zukunft-der-arten.html Folie 44
Vogel- und Wildbienenparadies Flughafen Widerspricht dem Frame: „Unberührte Natur“ Folie 45
Umweltlatein „Waldsterben“ Entwickelte sich aus einem Spaziergang von Prof. Bernd Ulrich 1981 mit seiner Frau hier: Folie 46
Die Mär vom „Waldsterben“ Prof. Ulrich am 10.10.1981 im Hamburger Abendblatt: „Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Spätestens nach dem nächsten heißen Sommer. Sie sind nicht mehr zu retten.“ Der STERN zitierte 1984 Experten, nach denen es 1990 in Deutschland keine Nadelwälder mehr gebe und im Jahre 2002 kein Waldsterben mehr, weil dann die Wälder bereits vollständig verschwunden wären. In Österreich datierte der Waldbau-Professor Hannes Mayer das Ende des Waldes ebenfalls ins Jahr 2000; im selben Jahr war laut einer Experten-Aussage im SPIEGEL auch das Ende der Straßenbäume zu erwarten. Auf die Frage „Wenn es so weitergeht wie bisher, werden im Jahr 2000 alle Wälder abgestorben sein?“ antworteten bei einer 47 repräsentativen Bevölkerungsbefragung Ende 1985 immerhin 53% der Befragten mit „Ja“. Quelle: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/58310/1/689199651.pdf
Scharlatan-Methode: Zuerst stirbt … Wald / Bienen / Böden / Insekten / Grundwasser und dann WIR Prof. Ulrich am 10. Mai 1995 in der kanadischen Zeitschrift „Environmental Reviews“: „Die Hypothese eines großflächigen Waldsterbens in naher Zukunft wird jedoch nicht durch Daten gestützt und kann verworfen werden” “The hypothesis, however, of large-scale forest dieback in the near future is not backed by data and can be discarded.” 10. Mai 1995, Bernhard Ulrich, Environmental Reviews, Vol. 3, No. 3-4 (1995), pp. 262-276 https://doi.org/10.1139/a95-013 bzw: https://www.jstor.org/stable/envirevi.3.3-4.262?seq=1#page_scan_tab_contents und http://www.keckl.de/texte/Waldsterben%20Irrtum%20mit%20Folgen%20bis%20heute.pdf 48
Emotionalisieren, z.B. STERN 1984 Schwarzwald Stern Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. Wollst endlich sonder Grämen Aus dieser Welt uns nehmen Durch einen sanften Tod! Matthias Claudius: Abendlied 1779 Folie 49
STERN 1984: Wald-Prognose für 1994 „Angstpropaganda!“ Schwarzwald Stern Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da droben? Wohl den Meister will ich loben, So lang noch mein Stimm erschallt. Folie 50 Lebe wohl, Lebe wohl, du schöner Wald! Text: Joseph von Eichendorff: Gedichte - Der Jäger Abschied; Melodie Felix Mendelssohn Bartholdy
Ministerpräsident Strauß 1986 Strauß hält „Waldsterben“ für eine grüne Hysterie, „verbietet“ die Verwendung des Wortes bayerischen Förstern. Das war aber nicht durchzuhalten. Darauf der SPD-Abgeordnete Hiersemann im Landtag am 17.12.1986: „Auch in seiner Regierungserklärung hat der Herr Ministerpräsident wieder von Waldschäden, nicht vom Waldsterben gesprochen. Das heißt, die CSU glaubt immer noch, dem Problem mit Semantik statt mit Taten abhelfen zu können. Es ist noch gar nicht so lange her, daß Sie zum Beispiel Ihren Forstbeamten untersagt haben, das Wort „Waldsterben“ zu verwenden, als ob dadurch ein einziger abgestorbener Baum wieder gesund würde.“ . Quelle: http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP11/Protokolle/11%20Wahlperiode%20Kopie/11%20WP%20Plenum%20LT%20Kopie/009%20PL%20171286%20ges%20endg%20Ko pie.pdf 51
1982: 8%; 1983: 34%; 1984 56% „geschädigt“ Bundestagsdebatte vom 20. Mai 1983, Protokoll Seite 435, Abgeordneter Dr. Laufs „Die Waldschäden haben sich in den vergangenen zwei Jahren mit beunruhigender Schnelligkeit ausgebreitet. Der fast unvorstellbare Gedanke einer Verödung unserer waldreichen Landschaften bedrückt uns sehr.“ Sowie Bundesinnenminister Dr. Zimmermann Seite 442: „Bei einer Waldzustandsermittlung im Sommer letzten Jahres haben wir festgestellt, daß 8 % der Waldbestände in Deutschland mehr oder weniger stark geschädigt sind. In diesem Sommer – darüber gibt es jetzt schon keinen Zweifel - wird eine neue Erhebung die Zahlenwerte mit Sicherheit deutlich ansteigend registrieren müssen. (Dr. Möller [CDU/CSU]: Ganz beängstigend!) Das ist eine dramatische Entwicklung. Sie vollzieht sich in allen Teilen der Bundesrepublik mit einer explosionsartigen Geschwindigkeit.“, siehe http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/10/10009.pdf STERN 1984 Interview mit dem Bundeslandwirtschaftsminister Ignatz Kiechle: „STERN: Herr Minister, 1982 waren acht Prozent der deutschen Wälder krank, 1983 bereits 34 Prozent. Welche Zahlen müssen Sie als Forstminister jetzt nach der Waldschadenserhebung 1984 verkünden? KIECHLE: Wir müssen davon ausgehen, daß im Bundesdurchschnitt weit über 40 Prozent der Bäume erkrankt sind.“ STERN: Vor einem Jahr haben Sie im Parlament gesagt : »Wo Wald ist, soll Wald bleiben.« Bleiben Sie bei Ihrem Optimismus? KIECHLE: Wir können nicht verhindern, daß ein großer Teil der erkrankten Wälder stirbt. Wir können mit der Zeit nur die Ursachen dieser Schäden reduzieren - ich sage ausdrücklich reduzieren, denn völlig beseitigen werden wir sie im Industriestaat nicht.“ Die Jahre 1982 und 1983 werden heute nicht mehr veröffentlicht, wegen „methodischer“ Umstellungen oder „Beurteilungsunklarheiten“. Aber dieser „Anstieg“ war die Ursache für viele Berichte und „Fach“-Prognosen. Aus dem „Waldschadensbericht“ wurde 1989 der „Waldzustandsbericht“!52
Was will ein junger Indianer im Amazonas-Dschungel? Quelle: Film auf 3-sat zum Weltklimagipfel: Dschungel = saisonal Folie = 53 http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=28396 trockener Tropenwald
Heute wieder: Pläne ersetzen Marktwirtschaft Deutschland entwickelt sich aktuell zur Umwelt-Planwirtschaft mit Ökozielen, z.B.- „5-Punkte-Programmen“. Das wird so enden wie die gutgemeinte sozialistische Planwirtschaft mit ihren Druck, Repression und Anpassung: Frame bleibt „5-Jahres-Plänen“, hoffentlich mit weniger Toten und Verhungerten. 54
Uralte Erfolgs-Kampagne: Nitrat im Wasser 1982 ! Der Grenzwert lag damals noch bei 90mgNitrat/l, wurde 1986 wegen der vorhergesagten Machbarkeit für die Wasserwerke auf 50mg/l gesenkt. Es gab Übergangsfristen. Wegen mangelhafter Brunnen (nähe zu Misthaufen, Rohren, etc.) waren neben den Keimgefahren auch die Nitratgehalte früher teilweise sehr hoch und führten in den 50er Jahren zum Grenzwert von 90mg/l. Seit der segensreichen Einführung zentraler Wasserleitungen werden die Brunnen und Wassergewinnungsanlagen immer besser. 55
1988: zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser NRW 4,2% RLP SPIEGEL 7,6% 1988 3,1% 3,1% 15 Jahre später lieferten praktisch alle Wasserwerke Trinkwasser unterhalb des Grenzwertes Folie 56
Nitrat: Hilft bei Erkenntnisschwächen Folie 57
Naturschutz streut Nitratdünger in Dümmer-See Nach 5 km war alles Nitrat weg – „denitrifiziert“ 58
Der Trick beim Messen von Nitrat und Luftabgas geht so: 1) Es gibt sehr flexible EU- Messvorgaben. 2) Jede EU-Landesverwaltung nutzt diesen legalen, flexiblen Rahmen so, das zu messen, was ihr und ihrer Mission nützt! 3) Willkürliche Plan-Grenzwerte werden zu „Giftwerten“ verdreht. Folie 59
Anbieter hat Kunden zu „nudgen“? Seit 1990/1991: Straßenfrachtkilometer +90%, PKW - Bestand + 45%, Flugverkehr verdreifacht, Seeverkehr verdoppelt, mehr Pendler, mehr Arbeitspl. +12% Planwirtschaftliche CO2- Vorgabe für Autoindustrie 2020, entspr. für Flotte: 3,9 l Diesel pro 100 km und 4,3 l Benzin Anbieter müssen politischen Auftrag gegenüber Kunden erfüllen Quellen: http://www.agrarheute.com/dlz/news/technik-ehrlicher-verzicht und http://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/FahrzeugklassenAufbauarten/b_fzkl_zeitreihe.html und https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/TransportVerkehr/Querschnitt/VerkehrUeberblick2080120147005.xlsx?__blob=publicationFile und http://www.n-tv.de/wirtschaft/Behoerde-nimmt-sich- Pkw-Hersteller-zur-Brust-article15651926.html und http://www.taz.de/!5217515/ und https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungLangeReihenPDF_2180150.pdf?__blob=publicationFile Folie 60
Der Trick beim Messen von Nitrat im Grundwasser geht so: EU-Nitratberichterstattung, EU-Umweltberichterstattung für Nitrat, Stickstoffüberschüsse EU-Nitratberichterstattung EU-Umweltberichterstattung Stickstoff- Grundwasser- kalkul.Nitrat- Oberfl.- Grundwasser- durchschn. überschuss Landes- Messstellen gehalt mg/l Wasser Messstellen Nitratgehalt pro Hektar fläche "Landwirtschaft" Mess- "Staatsgebiet Grundwasser Landwirt- Nitrat stellen insg." Nitrat in mg/l schaftfläche 2012 2016 2016 2016 2018 2012 km² kgN/ha 12/15 Spalten Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Deutschland 162 697 21 241 1.181 23,3 357.121 48 Dänemark 1.254 1.201 16 177 1.165 16,7 43.098 56 Niederlande 1.321 1.318 14 850 199 22,7 41.526 93 Belgien 2.974 2.937 17 835 469 29,9 32.545 92 Luxemburg 20 20 20 16 7 34,3 2.586 87 Frankreich 2.509 2.598 12 3.390 2.700 17,6 543.965 26 Österreich 1.965 1.965 13 108 799 23,6 83.879 18 Italien 5.296 5.035 14 3.154 7.870 20,4 301.338 44 Tschechien 611 621 14 1.917 741 19,2 78.866 59 Polen 1.258 1.563 11 2.526 1.163 - 312.685 30 Es gelten für alle EU-Länder die gleichen „Vorschriften“, die aber so verschieden interpretierbar sind, dass Deutschland mit nur 3% bis 15% der Messstellen des kleineren Italiens auskommt. Die Europäische Umweltagentur (EUA) warnt bei Ländervergleichen ihrer Zahlen und Länderkarten aus der EU- Umweltberichterstattung: „Beim Vergleich der Ergebnisse zwischen den Mitgliedstaaten ist Vorsicht geboten, da die Ergebnisse wesentlich durch die Methodik beeinflusst werden, die von einzelnen Mitgliedstaaten angewendet wurde.“ Das ist das Eingeständnis, dass es keine einheitliche Methodik gibt, Ländervergleiche damit statistisch und wissenschaftlich wertlos sind. Fachlich ist es so, dass der Nitratgehalt im Grundwasser von der Düngung mit Stickstoff abhängt. Es wird mehr gedüngt als die Pflanzen aufnehmen können, da es nicht möglich ist, der Pflanze „ins Maul“ zu düngen, immer etwas Dünger verloren geht. Von diesen „Stickstoffüberschüssen“ ist der Nitratgehalt im Grundwasser abhängig, siehe Tabelle 1, Spalte 9. Es ist daher unmöglich, dass das deutsche Grundwasser schlechter sein soll als das in den Niederlanden oder Belgien bei ähnlichen Böden und Klima, das ist ein Ergebnis kreativen „Umweltstatistiker“. Das „Nitrat-im-Grundwasser-Ranking“ müßte dem „Stickstoffüberschussranking“ prinzipiell folgen. Der Nitratgehalt des Grundwassers unter einem Gebiet ist in der Regel unbekannt! Man bekommt ganz verschiedene Ergebnisse, je nachdem, wo, aus welcher Tiefe, wie oft und zu welcher Jahreszeit man misst. Ein weites Feld für Datenmanipulateure, wenn die Maschenweiten des Messnetzes, die Entnahmetiefen, Zeitpunkte und Messhäufigkeit nicht streng einheitlich geregelt sind. In der deutschen Regel wird der Nitratgehalt nur am obersten Rand gemessen, wo durch die Nähe der Ackerkrume der Nitratbehalt am höchsten ist und diese Messungen werden von den kampagnengeschulten Umweltbürokraten als „Werte für das Grundwasser“ verkauft. Je länger, tiefer und luftabgeschlossener das Grundwasser im Boden ist, umso mehr Nitrat wird bakteriell abgebaut „denitrifiziert“ zu Luftstickstoff und Wasser. Unter dichten, nassen, humosen Böden bildet sich kein Nitrat im Grundwasser. Unter luftigen, steinigen, sandigen Böden und Früchten mit langen Zeiten ohne Bewuchs bildet sich viel Nitrat im Grundwasser. Diese Böden sind in der Regel leicht erwärmbar, weshalb der Wein- und Gemüseanbau erhebliche Nitratprobleme hat, ebenso wie Mais. 61
Grundwasserkörper wird nie als Ganzer gemessen, immer nur der obere Rand unter der Krume. Ackerkrume im Sommer-HJ bis über 1000mg Nitrat Grundwasser- Rand 0 bis 300mg je Monat / Boden / Klima Je tiefer und älter: Nitrat wird zersetzt Von Leer bis Hamburg Tiefe: Praktisch Nitratfrei Boden-Nitatkonzentrationen: Vgl. Seite 72 in https://d-nb.info/997100788/34 62
Schweinehochburg Damme extrem hohe und extrem niedrige Nitratwerte bei gleicher Düngung nah nebeneinander. Röttinghausen: Nitrat unter der Nachweisgrenze Südfelde: ca. 160mgNitrat/ha 63
Nitratproblem auf flacher Süßwasserlinse? (Wasserwerk Amrum: 7,1mg Nitrat/l - aber „rotes Gebiet“) http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php und http://www.amrum-news.de/2017/06/26/trinkwasser-koennte-wegen-zu-hohen-nitratgehalts-teurer- werden-nicht-auf-amrum/ (Amrum und Teile von Sylt gehören zu den „roten Gebieten“, als deren Ursache oft eine Nitratbelastung aus Massentierhaltung Folie 64
Sandböden können wenig Wasser halten, weiß jeder Gartenfreund, Sandböden, kiesige/steinige Böden, flache Böden = Nitratböden. Folie
Scharlatanerie: verlustlose Düngung Quelle: http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/landwirtschaft/nitrat/Stickstoff.pdf Folie 66
Die Mär („Fake“) von der „Exportorientierung“ Deutschland ist seit 150 Jahren Netto- Nahrungs- importeur Selbstversorgung: Obst 22% Gemüse 35% Fleisch 120% NL Fleisch: 253% Polen = 155% Belgien = 207% DK = 372% Quelle: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Agrarexporte_2017.pdf?__blob=publicationFile Folie 67
Blick über den Zaun 2016 Anteil Güter der Landwirtschaft&Ernährung an: NL 2016: 14,8% aller Exporte, 10,9% aller Importe D: 5,7% 8,5% DK: 21% 16% Österreich 7,8% 8,4% Spanien: 17% 12% NL* Deutsch Bayern NDS Weser-Ems Hektar LF (Mio.ha) insg. 1,9 16,7 3,1 2,6 1,0 Vollzeit-AK Landw. (AKE) 165 100 545 504 143 137 78 335 34 745 Produktionswert (Mio.€) 24 772 46 237 8 904 9 362 4 935 Quelle: Werbung der Fa. GEA Anzahl der Betriebe 76 700 299 134 97 873 41 730 18 316 Eine wichtige Innovation in der ha pro Betrieb 25 56 32 62 50 Landwirtschaft sind die „Arbeitskreise“, in denen sich Vollzeit-AK je 100ha LF 8,6 3,3 4,6 3,0 3,5 die Mitglieder des Viehdichte in GV/100ha LF 335 78 95 112 188 entsprechenden Clustern gegenseitig Tipps geben, sich Produktionswert pro Hektar 13 038 2 768 2 839 3 633 4 981 auch mal in die Bücher kucken, gemeinsame Fortbildungen Produktionswert pro AKE 150 042 84 760 62 206 119 514 142 046 organisieren, auch mal Technik oder Arbeit teilen, *Niederlande Daten von 2007, sonst 2010 Gemeinschafts-projekte planen. 68 Quellen NL: Stat. Jahrbuch über Ernährung, Landw. und Forsten 2011, EU-Tabellen, Deutschland: Destatis Regionaldatenbank
Die Mär vom „Sonntagsbraten“ http://www.zdf.de/terra-x/deutschland-wie-wir-leben-unsere-ernaehrung-28073760.html# Fleischkonsum von Einkommen + Zeit abhängig Bußprediger für strenges Fasten eher chancenlos (Päpste und Pastoren waren eher Normalköstler) Es ging fast immer nur um Leben und Überleben. Folie 69
Veggie-Mär: „Futtergetreide würde Welt ernähren“ (Gerste, Silomais, Hafer, Triticale?) Moderatorin: „Doch mal anders gefragt: Könnten die Erträge aus einer reinen Bio-Landwirtschaft uns Deutsche überhaupt satt machen? Hierzulande wurden vergangenes Jahr rund 44 Mio. Tonnen Getreide produziert. Davon werden lediglich 8 Mio. t für Nahrungsmittel verwendet. Der Großteil, sprich 25 Mio. t wird zu Tierfutter verarbeitet. Das bedeutet, wir kämen mit Bioanbau gut über die Runden.“ Folie 70
Diese Veggie-Mär führte 1915-19 zu 800.000 Hungertoten und trug zum Kriegsniederlage bei. Ohne Bio-Vieh zu wenig Bio-Dung = Missernte. Quelle: Leine-Zeitung 1.1.1916 und 13.6.1918 in http://www.garbsen.de/downloads/datei Folie 71
Hat Konvi-Landwirtschaft Zukunft ? Klar, muß ja, aber Anpassung an den Wind und eigene Geschichten erzählen. Folie 72
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