Länderreport 2023 - Schleswig-Holstein
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2 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Inhalt Länderreport Schleswig-Holstein 3 Zum Gesundheitsreport der Techniker 3 Erwerbspersonen – Versichertenstruktur 4 Arbeitsunfähigkeit 5 Arzneiverordnungen 7 Themenschwerpunkt: Wie geht’s Deutschlands Studierenden? Gesundheit von Studierenden 10 Abbildungen und Tabellen 23 Abbildungen und Tabellen – Gesundheit von Studierenden Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“, Herausgeber: Techniker Krankenkasse, Unternehmenszentrale, Hamburg 22291, tk.de; Geschäftsbereich Markt und Kunde, Team Gesundheitsmanagement, Dr. Sabine Voermans, Georg Leimbach; Autoren: Dr. Thomas Grobe, Sven Bessel, Julia Gerr, aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen; Planung und Konzeption: Albrecht Wehner, Gesa Feddersen, Bianca Dahlke, Janine Anke, Wiebke Arps; Redaktion und Beratung: Micaela Berger, Michael Kern; Art Direction: Jenny Wirth, Stefan Mortz. © Techniker Krankenkasse. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.
3 Länderreport Schleswig-Holstein 3 Zum Gesundheitsreport der Techniker Die Auswertungs-3 Erwerbspersonen – Versichertenstruktur Bei der Tech- basis des Gesundheitsreports bildeten anonymisierte Routi- niker waren 2022 durchschnittlich 5,5 Millionen Erwerbs- nedaten der Techniker Krankenkasse (Techniker) zu Er- personen versichert. Der Anteil von berufstätigen Mitglie- werbspersonen (Berufstätige und Arbeitslose), also zur Ge- dern der Techniker an allen sozialversicherungspflichtig samtgruppe derjenigen Versicherten, bei denen im Krank- Beschäftigten in Deutschland betrug nach Gegenüber- heitsfall mit der Abgabe einer Arbeitsunfähigkeitsbescheini- stellungen zu vorläufigen bundesdeutschen Zahlen im gung gerechnet werden kann. Die vorliegende Publikation Jahresdurchschnitt 2022 etwa 15,9 Prozent. ergänzt den bundesweiten Gesundheitsreport 2023 um regionale Ergebnisse zum Arbeitsunfähigkeitsmeldege- schehen und zu Arzneiverordnungen. Berichtet werden vor- rangig Ergebnisse zum Jahr 2022. Nahezu allen Darstellungen im Gesundheitsreport der Tech- Ergebnisse für Schleswig-Holstein niker liegen alters- und gegebenenfalls geschlechtsstan- dardisierte Ergebnisse zugrunde. Die zwischen einzelnen Erwerbspersonen Bundesländern oder im zeitlichen Verlauf hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur von Erwerbspersonen be- 2022 wohnten in Schleswig-Holstein stehenden Unterschiede werden bei der Standardisierung rund 258.000 Erwerbspersonen im Alter rechnerisch ausgeglichen. Dargestellte Ergebnisdifferenzen zwischen 15 und unter 65 Jahren mit zwischen den Bundesländern bestehen damit sinngemäß Versicherung bei der Techniker. unter der Annahme einer einheitlichen Geschlechts- und Altersstruktur bei Erwerbspersonen für alle Bundesländer Etwa 24,5 Prozent der sozialversiche- und lassen sich daher nicht auf entsprechende Struktur- rungspflichtig Beschäftigten des differenzen zwischen den Bundesländern zurückführen. Bundeslandes waren bei der Techniker versichert. Beginnend mit Auswertungen im Jahr 2013 wurde zur Standardisierung aller Ergebnisse, auch aus zurückliegenden Jahren, eine aktualisierte Standardpopulation verwendet. Die Lesart der Ergebnisse innerhalb des Reports wird da- durch nicht verändert, allerdings können die hier präsen- tierten Zahlen nicht mehr direkt den bis 2012 publizierten Zahlen gegenübergestellt werden. Weitere Erklärungen zur Schleswig-Holstein 4,7 Prozent aller Erwerbspersonen im Vorgehensweise finden sich in den methodischen Hinweisen Alter zwischen 15 und unter 65 Jahren mit Versicherung bei und Erläuterungen unter firmenkunden.tk.de, Suchnum- der Techniker wohnten 2022 in Schleswig-Holstein. Dies mer 2031464. entspricht rund 258.000 Erwerbspersonen. Der Anteil von Berufstätigen mit Versicherung bei der Techniker an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Schleswig- Holstein betrug nach Gegenüberstellungen zu vorläufigen Landeswerten 24,5 Prozent. Etwa jede vierte abhängig beschäftigte Person in Schleswig-Holstein war im Jahr 2022 bei der Techniker versichert.
4 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ 4 Arbeitsunfähigkeit Bundesweit wurden im Jahr 2022 bei Für den starken Anstieg der Fehlzeiten von 2021 auf 2022 der Techniker durchschnittlich 1,56 Arbeitsunfähigkeitsfälle sind in erster Linie gestiegene Fehlzeiten mit Krankheiten je Erwerbsperson registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die des Atmungssystems im Jahr 2022 verantwortlich, denen Zahl der gemeldeten Fälle damit stark gestiegen – um 65 ein überwiegender Teil der Diagnosen von Erkältungskrank- Prozent. Der Krankenstand lag im Jahr 2022 bei 5,20 heiten zuzuordnen ist. Im Zuge der Coronapandemie kam es Prozent. Nachdem der Krankenstand seit einem historischen im ersten Quartal 2020 zu einem sehr starken Anstieg der Tiefstand im Jahr 2006 während des letzten Jahrzehnts gemeldeten Fehlzeiten aufgrund von Erkältungskrankhei- stetig angestiegen war, war es im Jahr 2016 erstmals wieder ten. Im ersten Quartal 2020 ließen sich also zunächst erheb- zu einer Abnahme der gemeldeten AU-Zeiten gekommen, lich höhere erkältungsbedingte Krankenstände als 2019 die sich auch im Jahr 2017 fortsetzte. Im Jahr 2018 ließ sich verzeichnen, wobei zumindest kurzfristig auch Werte aus nach einem erneuten Anstieg der Fehlzeiten der bis dahin dem Jahr der ausgeprägten Grippesaison 2017/2018 noch höchste Krankenstand seit Beginn der Auswertungen im deutlich überschritten wurden. Im Jahr 2021 blieb eine Jahr 2000 errechnen. Im Folgejahr 2019 sank der Grippe- und Erkältungswelle zu Jahresbeginn weitgehend Krankenstand wieder leicht. Dieser Rückgang der Fehlzeiten aus, was auch jahresbezogen zu einer deutlich geringeren setzte sich – mit jahreszeitlich unterschiedlich gelagerten Zahl an AU-Fällen und vergleichsweise niedrigen Fehlzeiten Effekten – grundsätzlich auch in den beiden ersten Jahren führte. Anders als in den Vorjahren führten Atemwegs- der Coronapandemie (2020 und 2021) fort. Im Jahr 2022 erkrankungen im Jahr 2022 das ganze Jahr über zu sehr kam es demgegenüber zu einem sehr starken Anstieg des hohen Krankenständen. So war auch bezogen auf die durch- Krankenstandes, mit dem auch die Fehlzeiten aus dem Jahr schnittlichen Fehltage im Gesamtjahr bei Krankheiten des 2018 noch deutlich übertroffen wurden. Damit ist der für Atmungssystems von 2021 auf 2022 mit 190,3 Prozent das Jahr 2022 errechnete Krankenstand der mit Abstand beziehungsweise 3,15 Tagen je Erwerbsperson ein erheb- höchste seit Beginn der Auswertungen. licher Anstieg feststellbar. Krankheiten des Atmungssys- tems bildeten so erstmals die bedeutsamste Erkrankungs- gruppe im Hinblick auf die Fehlzeiten. Schleswig-Holstein Die Anzahl der 2022 je Versicherungs- Ergebnisse für Schleswig-Holstein jahr gemeldeten AU-Fälle ist in Schleswig-Holstein gegen- Arbeitsunfähigkeit über dem Vorjahr stark gestiegen – um 61,7 Prozent auf durchschnittlich 1,72 Fälle je Person (vergleiche Abbildung 1 auf Seite 10). In Schleswig-Holstein wurden damit diagnose- Eine Erwerbsperson war 2022 in übergreifend 9,7 Prozent mehr AU-Fälle als im Bundes- Schleswig-Holstein durchschnittlich 20,8 durchschnitt erfasst (vergleiche letzte Zeile in Tabelle 1 auf Tage krankgeschrieben. Seite 13). Die erkrankungsbedingten Fehlzeiten lagen damit um 9,4 Prozent höher als im Mit 66,5 Fällen je 100 Versicherungsjahre (VJ) lässt sich die Bundesdurchschnitt. höchste Zahl an AU-Fällen auch in Schleswig-Holstein den Krankheiten des Atmungssystems zuordnen (ICD–10-Dia- gnosekapitel X, zu denen insbesondere Erkältungskrank- heiten, aber auch die klassische Grippe zählen; vergleiche auch Abbildung 3). Im Vergleich zum Vorjahr ist es bei Krankheiten des Atmungssystems in Schleswig-Holstein zu Der für 2022 bundesweit ermittelte Krankenstand von 5,20 einem starken Anstieg der Fallzahlen, hier um 176,7 Prozent, Prozent entspricht, bezogen auf eine durchgängig ver- gekommen. Die häufigste Diagnose einer Arbeitsunfähigkeit sicherte Erwerbsperson, durchschnittlich 19,0 Fehltagen. Im war auch im Jahr 2022 die ICD–10-Diagnose J06 „Akute Jahr 2021 wurden demgegenüber 14,6 Fehltage je Erwerbs- Infektionen der oberen Atemwege“ mit 49,68 AU-Fällen je person erfasst. Damit ergibt sich 2022 mit 30,4 Prozent ein 100 VJ (vergleiche Tabelle 3 auf Seite 15). deutlicher Anstieg der Fehlzeiten im Vergleich zum Vorjahr.
5 Der Krankenstand in Schleswig-Holstein lag im Jahr 2022 mit beobachtet. Im Jahr 2019 ist das durchschnittliche Ver- 5,69 Prozent (entsprechend 20,8 Fehltagen je Versiche- ordnungsvolumen erneut gestiegen. Dieser Anstieg setzte rungsjahr) 9,4 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Im sich in den Jahren 2020 und 2021 geringfügig fort. Auch für Vergleich zum Vorjahr sind die Fehlzeiten in Schleswig- das Jahr 2022 ließ sich ein weiterer Anstieg des durch- Holstein damit insgesamt stark gestiegen – um 28,8 Prozent schnittlichen Verordnungsvolumens feststellen. (vergleiche Abbildung 2 auf Seite 10 sowie letzte Zeile in Tabelle 4 auf Seite 16). Insgesamt wurden Erwerbspersonen mit Versicherung bei der Techniker 2022 bundesweit 27,5 Millionen Präparate mit Die Arbeitsunfähigkeitszeiten von Erwerbspersonen mit Dia- 1.670 Millionen Tagesdosen verordnet. Nach altersstandar- gnosen aus den vier im Hinblick auf Fehlzeiten anteilig disierten Auswertungen erhielt eine Erwerbsperson im Jahr relevantesten ICD–10-Diagnosekapiteln zeigen in Schleswig- 2022 im Rahmen von durchschnittlich 3,02 Arztkontakten Holstein unterschiedliche Abweichungen von den bundes- Verordnungen über 4,55 Präparate mit insgesamt 269 Ta- weiten Werten (vergleiche Abbildung 4 auf Seite 12). Die gesdosen (Männer: 4,10 Präparate mit 270 Tagesdosen; Fehlzeiten liegen bei psychischen Störungen um 18,4 Frauen: 5,07 Präparate mit 267 Tagesdosen). 2006 hatten Prozent, bei Erkrankungen des Bewegungsapparats um 11,3 die geschlechterübergreifend ermittelten durchschnitt- Prozent und bei Verletzungen um 9,4 Prozent über den lichen Verordnungszahlen noch bei 4,03 Präparaten mit nur bundesweiten Ergebnissen. Bei Atemwegserkrankungen 181 Tagesdosen je Erwerbsperson gelegen. dagegen werden die bundesweiten Werte um 3,9 Prozent unterschritten. Der in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vorjahr ins- gesamt feststellbare starke Anstieg der Fehlzeiten resultiert Ergebnisse für Schleswig-Holstein maßgeblich aus den um 302 AU-Tage je 100 VJ und damit deutlich gestiegenen Fehlzeiten durch Erkrankungen des Arzneiverordnung Atmungssystems. (vergleiche Tabelle 4 auf Seite 16 sowie Abbildung 6 und Tabelle 5 auf Seite 17). In Schleswig-Holstein wurden 2022 je Erwerbsperson 4,7 Präparate mit Ein Blick auf anteilig für die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen insgesamt 281 Tagesdosen verordnet. mit Mitgliedschaft bei der Techniker relevante dreistellige Die Zahl der verordneten Präparate lag ICD–10-Diagnosen zeigt in Schleswig-Holstein unterschied- um 3,4 Prozent und die der Tagesdosen liche Abweichungen von bundesweiten Ergebnissen (ver- um 4,7 Prozent über den bundesweit gleiche Tabelle 6 auf Seite 18). Akute Infekte der oberen ermittelten Ergebnissen. Atemwege (J06), Depressive Episoden (F32) sowie Reak- tionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43) waren 2022 mit 344 beziehungsweise 103 und 81 AU- Tagen je 100 Versicherungsjahre die Einzeldiagnosen, denen die meisten Fehltage zuzuschreiben waren. Schleswig-Holstein Substanzübergreifend ermittelte Maß- 5 Arzneiverordnungen Nach einem erheblichen Rückgang zahlen zu Arzneiverordnungen lagen in Schleswig-Holstein der Arzneiverordnungen im Jahr 2004, der vorrangig aus im Jahr 2022 über den Durchschnittswerten bei der dem Wegfall der Erstattungspflicht für nahezu alle Techniker. In Schleswig-Holstein wurden innerhalb des rezeptfrei erhältlichen Arzneimittel resultierte, war es Jahres bei durchschnittlich 3,1 Arztkontakten 4,7 Präparate zwischen 2004 und 2016 und dabei insbesondere nach 2006 mit insgesamt 281 Tagesdosen je Erwerbsperson verordnet. zu einem nahezu stetigen Anstieg des Verordnungs- Die Zahl der Arztkontakte lag damit um 3,1 Prozent, die Zahl volumens gekommen. Das Ausbleiben eines weiteren An- der verordneten Präparate um 3,4 Prozent und die Zahl der stiegs des Verordnungsvolumens im Jahr 2009 resultierte Tagesdosen um 4,7 Prozent über den bundesweiten Ergeb- aus einer seit 2009 veränderten Bemessung von definierten nissen. Tagesdosen bei einigen Lipidsenkern und spiegelte damit keinen realen Rückgang der Verordnungen wider. 2017 und 2018 wurde ein rückläufiges Arzneiverordnungsvolumen
6 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Die Verordnungsvolumina, gemessen in definierten Tages- Im Hinblick auf die überwiegende Zahl der Arzneimittel- dosen, zeigen bei den anteilig relevantesten Arzneigruppen gruppen zeigte sich von 2021 auf 2022 eine moderate (nach anatomischen ATC-Gruppen) unter Erwerbspersonen Veränderung des Verordnungsvolumens. Zuwächse waren mit Versicherung bei der Techniker in Schleswig-Holstein im vor allem bei kardiovaskulär wirksamen Medikamenten, bei Vergleich zum Bundesdurchschnitt unterschiedlich aus- Präparaten zur Behandlung des Nervensystems sowie bei geprägte Abweichungen (vergleiche Abbildung 7 auf Seite Arzneimitteln zur Behandlung des Verdauungssystems und 19). Insbesondere Präparate zur Behandlung des Alimen- des Stoffwechsels zu beobachten (vergleiche Tabelle 8 auf tären Systems und des Stoffwechsels (Gruppe A), Antineo- Seite 21). Letztere wurden ab dem Jahr 2017 in geringerem plastische und immunmodulierende Mittel (Gruppe L), Umfang verordnet als in den Vorjahren. Dieser Rückgang Dermatika (Gruppe D), Medikamente zur Behandlung des setzte sich in abgeschwächter Form bis zum Jahr 2020 fort. Blutes und der Blutbildenden Organe (Gruppe B) sowie 2021 ließ sich erstmals wieder ein Anstieg des Verordnungs- Präparate zur Behandlung des Respirationstraktes (Gruppe volumens in dieser Arzneimittelgruppe feststellen, der sich R) und Herz-Kreislauf-Medikamente (Gruppe C) wurden in auch im Jahr 2022 fortsetzte. überdurchschnittlichem Umfang verordnet. Antiinfektiva zur systemischen Anwendung (Gruppe J) und Systemische Schleswig-Holstein In den Grundzügen entsprechen die Hormonpräparate (Gruppe H) dagegen wurden in Schleswig- relativen Veränderungen des Verordnungsvolumens bei Holstein deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt verordnungsrelevanten Arzneimittelgruppen in Schleswig- verordnet (vergleiche Tabelle 7 auf Seite 20). Holstein dem bundesweit beobachteten Trend. Einen Überblick zum regionalen Verordnungsvolumen im Hinblick Abbildung 8 auf Seite 21 zeigt relative Veränderungen des auf die wesentlichsten Arzneimittel auf dreistelliger Diffe- Arzneiverordnungsvolumens in den Jahren 2000 bis 2022 renzierungsebene des ATC im Vergleich zu überregionalen zu ausgewählten Arzneigruppen (Verordnungsvolumen im Ergebnissen im Jahr 2022 gibt Tabelle 9 auf Seite 22. Auf die Jahr 2000 jeweils auf 100 Prozent gesetzt). Die der aufgeführten Arzneimittelgruppen entfallen bundesweit Darstellung zugrunde liegenden Verordnungswerte sowie fast 90 Prozent des Verordnungsvolumens. Die Sortierung Werte zu einer Reihe weiterer verordnungsrelevanter der Tabelle erfolgte dabei absteigend nach den verordneten Arzneimittelgruppen sind der Tabelle 8 auf Seite 21 zu Tagesdosen je Versicherungsjahr im Bundesdurchschnitt entnehmen. unter Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker. Bei einer Betrachtung der bundesweit ermittelten Trends Medikamente mit Wirkung auf einen erhöhten Blutdruck offenbaren sich recht unterschiedliche längerfristige Ent- (Antihypertensiva, ATC-Code C03, C07, C08, C09) werden in wicklungen hinsichtlich einzelner Arzneimittelgruppen. Wäh- Schleswig-Holstein in höherem Umfang als im Bundes- rend das Verordnungsvolumen von Herz-Kreislauf-Medika- durchschnitt verordnet. Dies gilt insbesondere auch für menten zwischen 2000 und 2003 stetig zunahm und durch Immunsuppressiva (Gruppe L04), Corticosteroide zur sys- den Wegfall der rezeptfreien Medikamente im Jahr 2004 nur temischen Anwendung (Gruppe H02), Antacida und Mittel mäßig zurückging, zeigen sich bei anderen Gruppen erheb- zur Behandlung des peptischen Ulkus (beziehungsweise die liche Verordnungsrückgänge von 2003 auf 2004. Dies gilt Gruppe A02, die vorrangig Protonenpumpenhemmer zur für Arzneiverordnungen bei Krankheiten der Atemwege Behandlung und Prophylaxe von säurebedingten Magener- (Respirationstrakt) sowie für die Verordnung von Sexual- krankungen umfasst) sowie Analgetika (Schmerzmittel, hormonen, die allerdings auch zwischen 2000 und 2003 Gruppe N02). Schilddrüsentherapeutika (Gruppe H03) sowie bereits merklich rückläufig waren. Psychoanaleptika (Gruppe N06, die bei Erwerbspersonen nahezu ausschließlich durch Verordnungen von Antide- Von 2004 auf 2005 war es bei einigen Arzneigruppen bereits pressiva bestimmt wird) wurden dagegen in Schleswig- zu einem erneuten Anstieg des Verordnungsvolumens Holstein in deutlich beziehungsweise mäßig geringerem gekommen. Ein rechnerisch zwischenzeitlich ermittelter Umfang als bei der Techniker insgesamt verordnet. Rückgang im Jahr 2009 resultierte aus einer veränderten Bemessung von Tagesdosen bei einigen Lipidsenkern.
7 7 Themenschwerpunkt: Wie geht’s Deutschlands Studie- renden? Gesundheit von Studierenden Bereits die Gesundheitsreporte 2011 und 2015 widmeten Arzneiverordnungen bei Studierenden Studierende wa- sich schwerpunktmäßig der Gesundheit von Studierenden ren innerhalb des Jahres 2022 nach arzneimittelübergrei- und jungen Erwerbspersonen. Die im Zuge der Corona- fenden bundesweiten Auswertungen – wie bereits 2014 – pandemie ab 2020 zwischenzeitlich deutlich veränderten insgesamt in einem geringeren Umfang von Arzneiverord- Lebensbedingungen bilden einen maßgeblichen Anlass, sich nungen betroffen als junge Erwerbspersonen (vergleiche erneut mit der Gesundheit von Studierenden zu befassen. Tabelle 10 auf Seite 29). Dies deutet zunächst auf einen insgesamt besseren Gesundheitszustand von Studierenden Neben Analysen von Routinedaten werden im bundesweiten hin. Auch im Jahr 2022 zeigte sich jedoch im Hinblick auf das Gesundheitsreport auch umfangreiche Ergebnisse einer Verordnungsvolumen von Medikamenten zur Behandlung Befragung von Studierenden vorgestellt, zu denen jedoch, des Nervensystems bei Studierenden nach bundesweiten schon aufgrund der naturgemäß begrenzten Stichpro- Auswertungsergebnissen ein höheres Verordnungsvolumen bengröße, keine regionalen Auswertungen vorgenommen als bei jungen Erwerbspersonen, was auf eine besondere werden konnten. Analysen von Routinedaten konnten dem- Bedeutung psychischer Erkrankungen und Belastungen bei gegenüber auf Daten zu einer erheblich größeren Zahl von Studierenden hindeutet. Diese Beobachtung gilt auch für Studierenden zurückgreifen. Für die Analysen wurde dabei Schleswig-Holstein. Pro Kopf erhielten Studierende in auf Daten zur ambulanten ärztlichen Versorgung mit Dia- Schleswig-Holstein 2022 durchschnittlich 24,1 Tagesdosen gnoseangaben für die Jahre von 2019 bis 2021 sowie auf an Arzneimitteln zur Behandlung des Nervensystems Daten zu Arzneiverordnungen bis einschließlich zum Jahr (englisch Defined Daily Doses, DDD), bei gleichaltrigen 2022 zurückgegriffen. Entsprechende Daten standen Erwerbspersonen waren es 18,5 DDD pro Kopf. sowohl für die bei der Techniker eigenständig versicherten Studierenden als auch, im Sinne einer Vergleichsgruppe, für Arzneiverordnungsraten 2019 und 2022 Abbildung 9 auf junge Erwerbspersonen zur Verfügung. Aus beiden Gruppen der Seite 23 zeigt Angaben zu den Anteilen der Studie- wurden im Rahmen der Analysen ausschließlich Personen im renden und jungen Erwerbspersonen, die innerhalb des Alter von 20 bis 34 Jahren betrachtet, die mit rund 97 Jahres 2019 sowie 2022 (mindestens) eine Arzneiver- Prozent den weit überwiegenden Teil der bei der Techniker ordnung aus der Arzneimittelgruppe N „Nervensystem“ versicherten Studierenden ausmachten. gemäß ATC-Arzneimittelklassifikation erhielten. Obwohl Studierende nach den bereits zuvor erläuterten Ergebnissen Im Rahmen der Auswertungen konnten in den Jahren von bundesweit pro Kopf insgesamt mehr Tagesdosen aus 2019 bis 2022 bundesweit zwischen 251.063 und 277.073 dieser Arzneimittelgruppe als Erwerbspersonen erhielten, Studierende sowie zwischen 1.508.518 und 1.557.386 junge waren Studierende mit einem Anteil von 11,5 Prozent im Erwerbspersonen berücksichtigt werden. Dargestellt wer- Jahr 2022 seltener von entsprechenden Verordnungen als den Ergebnisse, die in beiden Gruppen sowie in den unter- junge Erwerbspersonen (13,5 Prozent) betroffen (ver- schiedlichen Jahren einheitlich gemäß einer jahresüber- gleiche auch Tabelle 11 auf Seite 30). Grundsätzlich gilt diese greifend ermittelten Altersstruktur von Studierenden in der Beobachtung sowohl für 2019 als auch für 2022 und in allen Techniker standardisiert wurden. Sinngemäß werden damit Bundesländern. Die relativen Zuwächse der Verordnungs- Gruppenergebnisse unter Annahme einer über die Jahre raten von 2019 auf 2022 fallen dabei allerdings in fast allen unveränderten Altersverteilung (wie bei Studierenden) Bundesländern unter den Studierenden stärker als bei präsentiert. Ergebnisunterschiede in einzelnen Jahren oder gleichaltrigen Erwerbspersonen aus. Ausnahmen zeigen sich zwischen den Gruppen lassen sich damit gegebenenfalls diesbezüglich lediglich im Saarland sowie in Brandenburg. nicht mehr explizit auf eine unterschiedliche Geschlechts- Bundesweit stieg der Anteil der Studierenden mit Verord- oder Alterszusammensetzung zurückführen. nungen aus der Gruppe Nervensystem von 2019 auf 2022 um 15,4 Prozent. Bei Auswertungen zu Schleswig-Holstein konnten in den einzelnen Jahren 7.813 bis 8.515 Studierende sowie 63.608 bis 67.118 junge Erwerbspersonen berücksichtigt werden.
8 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Der Hauptteil der verordneten Tagesdosen von Arzneimit- gestiegen, bei jungen Erwerbspersonen waren 67 Prozent teln aus der Gruppe N entfällt bei Studierenden auf Verord- mehr als 2019 betroffen. Warum es zu derart ausgeprägten nungen von Antidepressiva (welche in der ATC-Klassifikation Steigerungen – und nach bundesweiten Auswertungen unter dem Code N06A zusammengefasst werden; vergleiche dabei insbesondere im zweiten und dritten Jahr der auch Abbildung 31 auf Seite 51 im Gesundheitsreport 2023). Coronapandemie zu starken Zuwächsen bei Frauen – ge- Abbildung 10 auf Seite 24 zeigt Angaben zu den Anteilen der kommen ist, lässt sich schwer sagen (vergleiche Abbildung Studierenden und jungen Erwerbspersonen, die innerhalb 35 auf Seite 64 sowie Abbildung 36 auf Seite 66 im des Jahres 2019 sowie 2022 (mindestens) eine Arzneiver- Gesundheitsreport 2023). Als mögliche Ursache könnte bei ordnung gemäß ATC-Arzneimittelklassifikation aus der den Studierenden ein in den Jahren 2021 und 2022 zuneh- Arzneimittelgruppe N06A „Antidepressiva“ erhielten. Ent- mend empfundener Leistungsdruck diskutiert werden, dem sprechende Zahlen sowie Angaben zu relativen Verän- dann von einem (bislang noch eher kleinen) Teil der Studie- derungen sind Tabelle 12 auf Seite 31 zu entnehmen. Die renden mit einer, zumindest vermeintlich, konzentrations- Verordnungsraten von Antidepressiva sind von 2019 auf fördernden Medikation begegnet wurde. Bedenklich erschei- 2022 sowohl bei Studierenden als auch bei jungen Erwerbs- nen die hier aufgezeigten Trends insbesondere dann, wenn personen deutlich, nämlich um 29,6 beziehungsweise 27,0 sie sich auch in den kommenden Jahren in ähnlicher Form Prozent gestiegen. Demnach sollten psychische Probleme fortsetzen sollten. mit depressiver Symptomatik innerhalb des genannten Zeit- raums merklich zugenommen haben. Bundesweit waren Ambulante Versorgung und Diagnosen 2019 und Studierende im Jahr 2022 zu 4,97 Prozent betroffen, gleich- 2021 Wie einleitend erwähnt, konnte für Analysen zum altrige Erwerbspersonen zu 4,32 Prozent und damit merklich Schwerpunkt auch auf Daten zur ambulanten ärztlichen seltener. Höhere Verordnungsraten an Antidepressiva bei Versorgung zurückgegriffen werden. Diese standen für die Studierenden als bei gleichaltrigen Erwerbspersonen zeig- Jahre von 2019 bis 2021 zur Verfügung. Daten zum Jahr ten sich 2022 in einem überwiegenden Teil der Bundeslän- 2022 wären, aufgrund der regelmäßig erst zu einem spä- der. Ausnahmen bilden lediglich Bremen, das Saarland sowie teren Zeitpunkt erfolgenden Übermittlung, erst ab Sommer Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils vergleichsweise ge- 2023 und damit nach Abschluss der hier präsentierten ringen Studierendenzahlen unter den hier betrachteten Auswertungen verfügbar gewesen. Mitgliedern bei der Techniker. Tabelle 14 auf Seite 33 liefert einen ersten Überblick zur Eine – gemessen am Verordnungsvolumen unter Studieren- Nutzung der ambulanten Versorgung im Jahr 2021. Bundes- den – gleichfalls relevante Arzneimittelgruppe bilden Psy- weit hatten in diesem Jahr 85,5 Prozent der Studierenden chostimulanzien mit dem Code N06B gemäß ATC-Klassi- und 91,3 Prozent der gleichaltrigen Erwerbspersonen nach fikation (vergleiche gleichfalls Abbildung 31 im Gesund- Auswertungen der Abrechnungsdaten mindestens einmalig heitsreport 2023). Gut 95 Prozent des Verordnungsvo- Kontakt zur ambulanten Versorgung. Durchschnittlich wur- lumens an Psychostimulanzien bei Studierenden resultierten den 2021 pro Kopf in den beiden Populationen bundesweit 2022 dabei aus Verordnungen der beiden Substanzen 5,62 beziehungsweise 6,60 Abrechnungsfälle dokumentiert, Methylphenidat und Lisdexamfetamin, die ausschließlich zur mit denen in der ambulanten Versorgung typischerweise Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts- jeweils alle Leistungen einer Praxis bei einem Patienten oder störungen (ADHS) zugelassen sind und deren Verordnung einer Patientin innerhalb eines Quartals abgerechnet wer- aufgrund ihres Missbrauchspotenzials dem Betäubungsmit- den, egal ob lediglich eine Leistung oder über den Zeitraum telgesetz (BtMG) unterliegt. von drei Kalendermonaten nahezu täglich Leistungen erbracht wurden. Im Rahmen der ärztlichen Versorgung Abbildung 11 auf Seite 25 zeigt Angaben zu den Anteilen der wurden innerhalb des Jahres 2021, bezogen auf alle Studierenden und jungen Erwerbspersonen, die innerhalb Studierenden, durchschnittlich 5,2 unterschiedliche Diagno- der Jahre 2019 sowie 2022 (mindestens) eine Arzneiverord- sen im Sinne von Erkrankungen dokumentiert, bei jungen nung aus der Arzneimittelgruppe N06B „Psychostimu- Erwerbspersonen waren es im Jahr 2021 bundesweit knapp lanzien“ gemäß ATC-Arzneimittelklassifikation erhielten. Im 6,6 unterschiedliche Diagnosen im Sinne von Erkrankungen. Jahr 2022 waren davon bundesweit 1,20 Prozent der Stu- dierenden und 0,69 Prozent der gleichaltrigen Erwerbsper- Zu allen genannten Kennzahlen lassen sich auch in den ein- sonen betroffen (vergleiche Tabelle 13 auf Seite 32). zelnen Bundesländern bei jungen Erwerbspersonen stets Auffällig erscheinen insbesondere die sehr starken Zunah- jeweils höhere Werte als bei Studierenden ermitteln. Auch men der Verordnungsraten von 2019 auf 2022. Bundesweit diese Ergebnisse sprechen demnach für die Annahme, dass ist der Anteil Studierender mit Verordnungen von Psycho- Studierende insgesamt betrachtet von weniger gesundheit- stimulanzien 2022 im Vergleich zu 2019 um 82 Prozent lichen Problemen als junge Erwerbspersonen betroffen sind.
9 Einen gewissen Einfluss auf dieses Ergebnis könnte aller- merklich häufiger als noch 2019 gestellt wurden. Bereits dings die ausschließlich bei Erwerbspersonen bestehende vorliegende Daten zu Verordnungen von Antidepressiva Verpflichtung, krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeiten lassen vermuten, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ärztlich bescheinigen zu lassen, gehabt haben. 2022 noch zu weiteren Anstiegen der Depressionsdiagnose- häufigkeit gekommen ist. Abbildung 12 auf Seite 26 sowie Tabelle 15 auf Seite 34 zeigen Ergebnisse zum Anteil Studierender sowie junger Die auffälligen Steigerungen bei Verordnungen von Psycho- Erwerbspersonen, bei denen innerhalb des Jahres 2019 stimulanzien (vergleiche Tabelle 13 auf Seite 32) bilden den sowie innerhalb des Jahres 2021 (mindestens) eine als Anlass, sich auch näher mit der Diagnose „Hyperkinetische „gesichert“ gekennzeichnete Diagnose aus dem ICD-10-Ka- Störungen“ mit dem ICD-10-Code F90 zu befassen, mit der pitel „Psychische und Verhaltensstörungen“ im Rahmen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen, kurz ambulanten Versorgung dokumentiert wurde. Bundesweit auch ADHS, dokumentiert werden. Ergebnisse zu dieser waren 2021 22,3 Prozent der Studierenden und 25,1 Pro- Diagnose sind in Abbildung 14 auf Seite 28 und Tabelle 17 zent der jungen Erwerbspersonen betroffen. Im Vergleich auf Seite 36 dargestellt. Im Gegensatz zu Verordnungen von zum Jahr 2019 sind die Betroffenenraten damit in den bei- Psychostimulanzien im Jahr 2022 betrafen ADHS-Diagnosen den Personengruppen bundesweit um 6,1 beziehungsweise im Jahr 2021 bundesweit sowie auch in den meisten Bundes- 4,3 Prozent gestiegen. Zunahmen sind bei beiden Gruppen ländern Studierende eher seltener als gleichaltrige Erwerbs- in fast allen Regionen zu verzeichnen und liegen in den personen. Ausnahmen bilden dabei lediglich Bremen und Stadtstaaten tendenziell über dem Bundesdurchschnitt. Berlin. Sowohl bei Studierenden als auch bei jungen Erwerbs- Leichte Rückgänge waren lediglich bei Studierenden mit personen ist der Anteil der Betroffenen mit einer ADHS- Wohnort in Brandenburg sowie Erwerbspersonen mit Wohn- Diagnose bereits von 2019 auf 2021 sehr deutlich, nämlich orten im Saarland und Thüringen zu verzeichnen. In allen um 37 beziehungsweise 25 Prozent gestiegen, wobei die Bundesländern waren junge Erwerbspersonen häufiger von Zunahmen in einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich (mindestens) einer Diagnose aus dem Kapitel V als Studie- ausfallen. Aufgrund der regional zum Teil eher niedrigen rende betroffen. Studierende erscheinen damit zunächst absoluten Betroffenenzahlen sollten die regionalen Ergeb- auch im Hinblick auf das Gesamtspektrum der Diagnosen nisse dabei eher zurückhaltend interpretiert werden. psychischer Erkrankungen weniger belastet als gleichaltrige Erwerbspersonen. Bei Verordnungen von Psychostimulanzien war es insbeson- dere auch von 2021 auf 2022 noch zu deutlichen Zunahmen Ein anderes Bild ergeben Auswertungen zu Diagnosen von gekommen. Insofern lassen sich für das Jahr 2022 weiter Depressionen im Sinne der beiden ICD-10-Codes F32 „De- steigende ADHS-Diagnoseraten erwarten, die mit den bei pressive Episode“ und/oder F33 „Rezidivierende depressive Erstellung des vorliegenden Reports vorhandenen Daten Störung“, deren Ergebnisse in Abbildung 13 auf Seite 27 noch nicht abgebildet werden konnten. Welche Gründe für sowie Tabelle 16 auf Seite 35 dargestellt sind. Nach bundes- die zunehmende Häufigkeit von ADHS-Diagnosen, insbe- weiten Auswertungsergebnissen waren 2021 knapp 9,3 sondere auch bei Studierenden, verantwortlich sind, lässt Prozent der Studierenden und 8,3 Prozent der jungen sich aus den Daten nicht ablesen. Aufgrund der bei den Erwerbspersonen von entsprechenden Diagnosen betrof- Studierenden – gemessen an ADHS-Diagnoseraten – ver- fen, womit die Betroffenenraten in den beiden Personen- gleichsweise häufigen Verordnungen von Psychostimu- gruppen im Vergleich zu 2019 um 14,7 beziehungsweise lanzien ließe sich vermuten, dass zumindest ein Teil der 11,3 Prozent gestiegen sind. Auch in den meisten Bundes- Diagnosestellungen eher den Wünschen nach einer Medika- ländern fielen die relativen Zuwächse von 2019 auf 2021 bei tion folgt und deren Legitimation dient, als dass eine Studierenden größer als bei gleichaltrigen Erwerbspersonen Medikation erst nach einer eingehenden ADHS-Diagnostik aus. In allen Bundesländern außer Mecklenburg-Vor- bei auffälliger Symptomatik und nach längeren Versuchen pommern waren Studierende 2021 häufiger als gleichaltrige mit alternativen Behandlungsoptionen erfolgt, wobei diese Erwerbspersonen von Depressionsdiagnosen betroffen, Vermutung an dieser Stelle allerdings spekulativ bleiben was sich in ähnlicher Form auch schon bei Verordnungen von muss. Antidepressiva zeigte (vergleiche Tabelle 12 auf Seite 31). Die Ergebnisse zeigen, dass Diagnosen von Depressionen im zweiten Jahr der Coronapandemie 2021 bei Studierenden
10 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ 10 Abbildungen und Tabellen AU-Fälle je Versicherungsjahr (VJ) nach Bundesländern von 2000 bis 2022 AU-Fälle je VJ Schleswig-Holstein 1,9 1,72 1,7 1,5 1,311,28 1,251,281,24 1,3 1,191,17 1,121,11 1,051,05 1,081,06 1,1 1,001,011,00 0,99 0,96 0,93 0,89 0,860,87 0,9 0,7 Abbildung 1 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert; violette Linie entspricht bundesweit ermittelten Werten) AU-Tage je Versicherungsjahr (VJ) nach Bundesländern von 2000 bis 2022 AU-Tage je VJ 26 Schleswig-Holstein 25 24 23 22 20,8 21 20 19 18 16,816,7 17,017,016,7 17 16,1 16,3 16,1 15,8 16 15,1 15,1 14,3 15 13,913,9 13,8 13,5 14 13,0 12,913,1 12,712,6 13 12,1 12 11 10 9 Abbildung 2 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert; violette Linie entspricht bundesweit ermittelten Werten)
11 AU-Fälle je 100 Versicherungsjahre (VJ) nach ICD-10-Diagnosekapiteln im Jahr 2022 22,5 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten 15,4 1,6 Neubildungen 1,6 0,5 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 0,5 8,1 Psychische und Verhaltensstörungen 7,1 6,9 Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane 6,2 2,1 Krankheiten des Kreislaufsystems 2,1 66,5 Krankheiten des Atmungssystems 67,0 9,8 Krankheiten des Verdauungssystems 8,8 1,3 Krankheiten der Haut und der Unterhaut 1,2 15,9 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems 14,3 2,7 Krankheiten des Urogenitalsystems 2,6 0,9 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 0,8 11,8 Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde 11,2 9,3 Verletzungen, Vergiftungen 7,9 7,4 Schlüsselnummern für besondere Zwecke 5,6 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 AU-Fälle Schleswig-Holstein gesamt je 100 VJ Abbildung 3 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
12 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ AU-Tage je 100 Versicherungsjahre (VJ) nach ICD-10-Diagnosekapiteln im Jahr 2022 22,5 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten 15,4 1,6 Neubildungen 1,6 0,5 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 0,5 8,1 Psychische und Verhaltensstörungen 7,1 6,9 Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane 6,2 2,1 Krankheiten des Kreislaufsystems 2,1 66,5 Krankheiten des Atmungssystems 67,0 9,8 Krankheiten des Verdauungssystems 8,8 1,3 Krankheiten der Haut und der Unterhaut 1,2 15,9 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems 14,3 2,7 Krankheiten des Urogenitalsystems 2,6 0,9 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 0,8 11,8 Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde 11,2 9,3 Verletzungen, Vergiftungen 7,9 7,4 Schlüsselnummern für besondere Zwecke 5,6 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 AU-Fälle Schleswig-Holstein gesamt je 100 VJ Abbildung 4 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
13 Regionale und bundesweite Arbeitsunfähigkeitsfälle nach Diagnosekapiteln im Jahr 2022 Abweichungen Abweichungen AU-Fälle je 100 VJ regional regional zu bundesweit zum Vorjahr Fälle je Fälle je Diagnosekapitel nach ICD-10 regional bundesweit % % 100 VJ 100 VJ Bestimmte infektiöse und I. 22,5 15,4 46,1 % 7,1 112,3 % 11,9 parasitäre Krankheiten II. Neubildungen 1,6 1,6 -4,9 % -0,1 1,2 % 0,0 Endokrine, Ernährungs- und IV. 0,5 0,5 1,5 % 0,0 2,1 % 0,0 Stoffwechselkrankheiten V. Psychische und Verhaltensstörungen 8,1 7,1 12,9 % 0,9 5,9 % 0,4 VI. bis Krankheiten des Nervensystems 6,9 6,2 11,1 % 0,7 13,8 % 0,8 VIII. und der Sinnesorgane IX. Krankheiten des Kreislaufsystems 2,1 2,1 1,0 % 0,0 -4,1 % -0,1 X. Krankheiten des Atmungssystems 66,5 67,0 -0,6 % -0,4 176,7 % 42,5 XI. Krankheiten des Verdauungssystems 9,8 8,8 11,4 % 1,0 11,3 % 1,0 Krankheiten der Haut und der XII. 1,3 1,2 8,6 % 0,1 11,2 % 0,1 Unterhaut Krankheiten des Muskel-Skelett- XIII. 15,9 14,3 10,7 % 1,5 3,9 % 0,6 Systems XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems 2,7 2,6 2,2 % 0,1 10,9 % 0,3 Schwangerschaft, Geburt und XV. 0,9 0,8 8,5 % 0,1 -2,3 % 0,0 Wochenbett Symptome und abnorme klinische XVIII. 11,8 11,2 5,1 % 0,6 27,8 % 2,6 und Laborbefunde XIX. Verletzungen, Vergiftungen 9,3 7,9 17,3 % 1,4 -17,3 % -1,9 Schlüsselnummern für besondere XXII. 7,4 5,6 30,5 % 1,7 463,8 % 6,1 Zwecke Insgesamt 171,6 156,4 9,7 % 15,2 61,7 % 65,5 Tabelle 1 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert; Kapitel III, XVI, XVII, XX und XXI aufgrund seltener Nennung nicht dargestellt.)
14 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Ausgewählte ICD-10-Diagnosekapitel: relative Veränderungen der AU-Fallzahlen von 2000 bis 2022 (Werte 2000 = 100 Prozent) % Psychische und 240 Schleswig-Holstein Verhaltensstörungen 220 bundesweit 200 Krankheiten des Atmungssystems 180 bundesweit 160 Krankheiten des Muskel- 140 Skelett-Systems 120 bundesweit 100 Verletzungen, Vergiftungen 80 bundesweit 60 ab 2006 ohne ALG-II-Empfänger:innen Abbildung 5 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert) Regionale und bundesweite Arbeitsunfähigkeitsfälle nach ICD-10-Diagnosekapiteln von 2012 bis 2022 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 VJ Diagnosekapitel nach ICD-10 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Psychische und regional 6,2 6,4 6,9 6,9 7,0 6,9 7,3 7,7 7,0 7,6 8,1 V. Verhaltensstörungen bundesweit 5,7 5,7 6,2 6,3 6,4 6,4 6,5 6,7 6,1 6,6 7,1 Krankheiten des regional 29,9 36,2 30,9 38,0 37,7 37,9 40,7 39,1 30,1 24,0 66,5 X. Atmungssystems bundesweit 30,4 37,3 31,5 38,3 37,3 36,6 38,8 37,4 29,1 23,0 67,0 Krankheiten des regional 12,1 11,9 12,3 12,0 12,4 11,2 11,1 10,9 9,3 8,8 9,8 XI. Verdauungssystems bundesweit 11,3 11,4 11,7 11,5 11,4 10,6 10,3 10,0 8,5 8,2 8,8 Krankheiten des regional 16,7 16,2 17,2 17,1 17,4 16,6 16,3 16,4 14,9 15,3 15,9 XIII. Muskel-Skelett- Systems bundesweit 15,0 14,8 15,7 15,5 15,8 15,2 14,7 14,5 13,1 13,5 14,3 Verletzungen, regional 8,8 8,7 9,2 8,7 8,9 8,6 8,8 8,5 7,4 11,2 9,3 XIX. Vergiftungen bundesweit 8,0 8,0 8,2 8,2 8,2 7,9 7,9 7,6 6,6 9,0 7,9 Erkrankungen regional 111,3 119,4 117,3 125,4 127,6 124,4 130,6 127,9 108,0 106,2 171,6 insgesamt bundesweit 106,4 114,9 111,6 120,3 120,6 116,9 119,8 116,5 97,1 94,8 156,4 Tabelle 2 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
15 Anteilig relevante dreistellige ICD-10-Diagnosen: AU-Fälle im Jahr 2022 Abweichungen Diagnosen nach ICD-10 AU-Fälle je 100 VJ regional zu bundesweit regional bundesweit Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten J06 49,68 50,13 -0,9 % Lokalisationen der oberen Atemwege Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis A09 6,75 6,55 2,9 % infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs M54 Rückenschmerzen 6,37 5,78 10,2 % B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation 8,68 4,99 73,9 % J00 Akute Rhinopharyngitis [Erkältungsschnupfen] 4,92 4,40 11,8 % Krankheiten mit unklarer Ätiologie, belegte und nicht belegte U07 5,83 4,30 35,6 % Schlüsselnummern F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen 2,87 2,56 12,0 % R10 Bauch- und Beckenschmerzen 2,43 2,33 4,4 % J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege 3,01 2,27 32,6 % B99 Sonstige und nicht näher bezeichnete Infektionskrankheiten 5,30 2,25 135,5 % R51 Kopfschmerz 2,20 1,97 11,3 % G43 Migräne 2,36 1,86 26,5 % J20 Akute Bronchitis 1,47 1,72 -15,0 % K52 Sonstige nichtinfektiöse Gastroenteritis und Kolitis 2,22 1,59 39,9 % K08 Sonstige Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparates 1,59 1,57 1,3 % R53 Unwohlsein und Ermüdung 1,68 1,46 15,3 % J02 Akute Pharyngitis 1,04 1,39 -25,1 % J03 Akute Tonsillitis 1,23 1,38 -11,2 % F32 Depressive Episode 1,48 1,28 15,7 % R11 Übelkeit und Erbrechen 1,15 1,20 -4,1 % Anteil aufgeführte Fälle an allen AU-Fällen 65,4 % 64,6 % AU-Fälle je 100 VJ insgesamt 171,64 156,42 9,7 % Tabelle 3 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
16 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Regionale und bundesweite Arbeitsunfähigkeitstage nach Diagnosekapiteln im Jahr 2022 Abweichungen Abweichungen AU-Tage je 100 VJ regional regional zu bundesweit zum Vorjahr Tage je Tage je Diagnosekapitel nach ICD-10 regional bundesweit % % 100 VJ 100 VJ Bestimmte infektiöse und I. 136 94 44,6 % 42 114,0 % 73 parasitäre Krankheiten II. Neubildungen 53 54 -1,6 % -1 -10,7 % -6 Endokrine, Ernährungs- und IV. 9 9 5,2 % 0 -4,8 % 0 Stoffwechselkrankheiten V. Psychische und Verhaltensstörungen 393 332 18,4 % 61 4,2 % 16 VI. bis Krankheiten des Nervensystems 79 71 11,2 % 8 2,0 % 2 VIII. und der Sinnesorgane IX. Krankheiten des Kreislaufsystems 49 47 3,7 % 2 -5,0 % -3 X. Krankheiten des Atmungssystems 462 481 -3,9 % -19 188,3 % 302 XI. Krankheiten des Verdauungssystems 66 58 13,1 % 8 10,8 % 6 Krankheiten der Haut und der XII. 16 14 12,0 % 2 10,3 % 1 Unterhaut Krankheiten des Muskel-Skelett- XIII. 289 260 11,3 % 29 -4,7 % -14 Systems XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems 22 22 -0,9 % 0 3,5 % 1 Schwangerschaft, Geburt und XV. 10 9 7,8 % 1 0,5 % 0 Wochenbett Symptome und abnorme klinische XVIII. 126 115 10,0 % 12 19,6 % 21 und Laborbefunde XIX. Verletzungen, Vergiftungen 168 153 9,4 % 14 -3,9 % -7 Schlüsselnummern für besondere XXII. 80 68 16,8 % 11 444,5 % 65 Zwecke Insgesamt 2.077 1.898 9,4 % 179 28,8 % 464 Tabelle 4 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert; Kapitel III, XVI, XVII, XX und XXI aufgrund seltener Nennung nicht dargestellt.)
17 Ausgewählte ICD-10-Diagnosekapitel: relative Veränderungen der Fehlzeiten von 2000 bis 2022 (Werte 2000 = 100 Prozent) % Psychische und 280 Verhaltensstörungen 260 Schleswig-Holstein bundesweit 240 220 Krankheiten des Atmungssystems 200 bundesweit 180 160 Krankheiten des Muskel- Skelett-Systems 140 bundesweit 120 100 Verletzungen, Vergiftungen 80 bundesweit 60 ab 2006 ohne ALG-II-Empfänger:innen Abbildung 6 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert) Regionale und bundesweite Arbeitsunfähigkeitstage nach ICD-10-Diagnosekapiteln von 2012 bis 2022 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 VJ Diagnosekapitel nach ICD-10 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Psychische und regional 280 293 320 335 317 306 319 339 353 378 393 V. Verhaltensstörungen bundesweit 246 246 266 271 268 271 277 289 299 317 332 Krankheiten des regional 184 223 185 237 230 234 262 244 228 160 462 X. Atmungssystems bundesweit 191 238 196 244 234 232 255 237 230 166 481 Krankheiten des regional 76 77 79 78 76 70 68 68 65 59 66 XI. Verdauungssystems bundesweit 72 73 75 74 72 69 66 64 61 57 58 Krankheiten des regional 338 331 343 337 337 317 306 309 313 303 289 XIII. Muskel-Skelett- Systems bundesweit 289 286 301 298 291 282 272 270 270 266 260 Verletzungen, regional 176 172 180 176 182 173 173 170 167 174 168 XIX. Vergiftungen bundesweit 163 161 165 164 162 161 158 154 151 152 153 Erkrankungen regional 1.514 1.575 1.615 1.682 1.671 1.627 1.698 1.703 1.671 1.612 2.077 insgesamt bundesweit 1.417 1.466 1.480 1.543 1.525 1.512 1.549 1.540 1.510 1.455 1.898 Tabelle 5 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
18 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Anteilig relevante dreistellige ICD-10-Diagnosen: AU-Tage im Jahr 2022 Abweichungen Diagnosen nach ICD-10 AU-Tage je 100 VJ regional zu bundesweit regional bundesweit Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten J06 344,2 359,1 -4,2 % Lokalisationen der oberen Atemwege F32 Depressive Episode 102,9 80,5 27,7 % M54 Rückenschmerzen 80,1 76,6 4,6 % F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen 81,3 73,0 11,3 % F33 Rezidivierende depressive Störung 53,6 46,2 16,1 % Krankheiten mit unklarer Ätiologie, belegte und nicht belegte U07 57,8 45,3 27,4 % Schlüsselnummern Z98 Sonstige Zustände nach chirurgischem Eingriff 42,9 42,5 1,1 % B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation 58,3 34,8 67,4 % F48 Andere neurotische Störungen 42,6 32,4 31,6 % Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis A09 29,1 29,7 -2,0 % infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs J00 Akute Rhinopharyngitis [Erkältungsschnupfen] 30,0 28,2 6,4 % F41 Andere Angststörungen 28,5 27,5 3,6 % R53 Unwohlsein und Ermüdung 31,5 23,5 34,2 % F45 Somatoforme Störungen 23,5 23,2 1,2 % M51 Sonstige Bandscheibenschäden 27,0 22,9 18,0 % M75 Schulterläsionen 21,2 18,1 17,2 % C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse [Mamma] 16,3 16,1 1,3 % J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege 19,7 15,6 25,7 % B99 Sonstige und nicht näher bezeichnete Infektionskrankheiten 34,0 15,4 120,1 % T14 Verletzung an einer nicht näher bezeichneten Körperregion 19,0 15,3 24,6 % Anteil aufgeführte Tage an allen AU-Tagen 55,1 % 54,0 % AU-Tage je 100 VJ insgesamt 2.076,7 1.897,9 9,4 % Tabelle 6 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
19 Verordnungsvolumen Arzneimittel (DDD je Versicherungsjahr) nach anatomischen ATC-Gruppen im Jahr 2022 41,2 Alimentäres System und Stoffwechsel 36,2 8,2 Blut und blutbildende Organe 7,4 110,3 Kardiovaskuläres System 102,0 7,7 Dermatika 6,9 17,8 Urogenitales System und Sexualhormone 17,4 19,9 Systemische Hormonpräparate 23,9 3,8 Antiinfektiva zur systemischen Anwendung 4,6 5,6 Antineoplastische und immunmodulierende Mittel 4,9 12,6 Muskel- und Skelettsystem 12,0 26,6 Nervensystem 27,3 16,3 Respirationstrakt 15,0 4,3 Sinnesorgane 4,2 6,9 Varia 6,8 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 DDD Schleswig-Holstein gesamt je VJ Abbildung 7 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
20 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Verordnungsvolumen Arzneimittel (DDD je Versicherungsjahr) nach anatomischen ATC-Gruppen im Jahr 2022 Abweichungen ATC-Gruppe DDD je VJ regional zu bundesweit regional bundesweit relativ [%] absolut [DDD] A Alimentäres System und Stoffwechsel 41,2 36,2 13,8 % 5,0 B Blut und blutbildende Organe 8,2 7,4 10,3 % 0,8 C Kardiovaskuläres System 110,3 102,0 8,2 % 8,4 D Dermatika 7,7 6,9 11,2 % 0,8 G Urogenitales System und Sexualhormone 17,8 17,4 2,2 % 0,4 H Systemische Hormonpräparate 19,9 23,9 -16,8 % -4,0 J Antiinfektiva zur systemischen Anwendung 3,8 4,6 -17,2 % -0,8 L Antineoplastische und immunmodulierende Mittel 5,6 4,9 13,8 % 0,7 M Muskel- und Skelettsystem 12,6 12,0 5,0 % 0,6 N Nervensystem 26,6 27,3 -2,6 % -0,7 R Respirationstrakt 16,3 15,0 8,8 % 1,3 S Sinnesorgane 4,3 4,2 3,6 % 0,1 V Varia 6,9 6,8 2,4 % 0,2 Y Nicht klassifiziert 0,0 0,0 - 0,0 Insgesamt 281,4 268,7 4,7 % 12,7 Tabelle 7 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
21 Relative Veränderungen des Verordnungsvolumens in ausgewählten anatomischen ATC-Gruppen von 2000 bis 2022 (Werte 2000 = 100 Prozent) % Alimentäres System und Stoffwechsel 260 bundesweit 240 Schleswig-Holstein 220 Kardiovaskuläres 200 System bundesweit 180 160 Nervensystem 140 bundesweit 120 100 Respirationstrakt 80 60 bundesweit 40 Urogenitalsystem und 20 Sexualhormone bundesweit Abbildung 8 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert) Regional und bundesweit verordnete Tagesdosen (DDD je VJ) nach anatomischen ATC-Gruppen von 2012 bis 2022 DDD je VJ ATC-Gruppe 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Alimentäres System regional 33,7 36,2 38,1 39,5 40,9 39,6 39,6 39,3 39,5 40,3 41,2 A und Stoffwechsel bundesweit 31,2 33,2 35,0 36,1 36,9 35,1 34,8 34,4 34,4 35,4 36,2 Kardiovaskuläres regional 86,5 90,1 91,8 92,2 94,4 94,9 96,6 101,3 104,3 107,2 110,3 C System bundesweit 84,5 87,1 87,9 88,5 89,9 90,1 91,1 94,7 97,4 99,7 102,0 Urogenitalsystem regional 13,0 12,9 13,1 13,1 13,0 12,9 12,5 14,8 15,8 16,2 17,8 G und Sexualhormone bundesweit 12,7 12,7 13,0 12,9 12,7 12,6 12,4 14,2 15,2 15,6 17,4 Systemische regional 18,5 19,3 19,8 20,4 20,6 20,7 20,5 20,7 20,5 19,9 19,9 H Hormonpräparate bundesweit 23,5 24,4 25,1 25,4 25,7 25,7 25,4 25,2 24,8 24,2 23,9 Muskel- und Skelett- regional 12,2 12,6 12,5 12,8 12,7 12,5 12,5 12,2 11,7 12,0 12,6 M system bundesweit 11,4 11,8 11,9 12,0 12,1 11,8 11,7 11,7 11,3 11,4 12,0 regional 19,4 20,1 20,8 21,2 21,6 21,7 22,4 22,9 23,9 25,0 26,6 N Nervensystem bundesweit 20,1 20,7 21,4 22,0 22,4 22,5 23,0 23,6 24,7 25,8 27,3 regional 15,0 15,5 15,7 16,3 16,7 16,0 15,8 16,6 16,1 15,6 16,3 R Respirationstrakt bundesweit 13,2 13,9 14,4 14,6 15,1 14,1 14,1 14,3 14,5 14,1 15,0 Arzneimittel regional 225,6 238,8 250,5 254,4 258,9 256,1 256,5 264,5 268,1 272,8 281,4 insgesamt bundesweit 223,1 234,7 245,1 248,3 251,7 247,4 247,0 252,7 256,2 260,6 268,7 Tabelle 8 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
22 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ Arzneimittel mit relevantem Verordnungsvolumen nach dreistelligem ATC-Code im Jahr 2022 Abweichungen ATC-Gruppe DDD je VJ regional zu bundesweit regional bundesweit C09 Mittel mit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System 68,4 62,1 10,1 % H03 Schilddrüsentherapie 15,4 20,0 -23,3 % Antacida, Mittel zur Behandlung des peptischen Ulkus und A02 22,1 18,6 18,9 % der Flatulenz N06 Psychoanaleptika 17,7 18,5 -4,3 % G03 Sexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems 15,4 14,8 3,9 % C10 Lipid senkende Mittel 13,7 14,2 -3,3 % A10 Antidiabetika 14,1 12,9 9,0 % C08 Calciumkanalblocker 13,4 12,0 11,7 % R03 Antiasthmatika 12,0 10,9 9,6 % M01 Antiphlogistika und Antirheumatika 9,9 9,1 8,3 % C07 Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten 8,6 7,8 10,8 % B01 Antithrombotische Mittel 6,4 6,0 8,3 % C03 Diuretika 4,2 4,1 3,3 % S01 Ophthalmika 4,1 4,0 3,1 % N02 Analgetika 4,3 3,7 16,6 % H02 Corticosteroide zur systemischen Anwendung 4,4 3,7 19,0 % V01 Allergene 3,7 3,6 4,2 % D07 Corticosteroide, dermatologische Zubereitungen 3,7 3,4 9,3 % L04 Immunsuppressiva 4,0 3,3 19,8 % J01 Antibiotika zur systemischen Anwendung 3,1 3,2 -4,0 % Anteil an allen Tagesdosen 88 % 88 % Insgesamt 281,4 268,7 4,7 % Tabelle 9 (Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft bei der Techniker, standardisiert)
23 23 Abbildungen und Tabellen – Gesundheit von Studierenden 23 Studierende und junge Erwerbspersonen – Anteil Betroffene mit Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems 2019 und 2022 (ATC-Gruppe N) 14,4 % 14,9 % Schleswig-Holstein 11,0 % 12,8 % 11,8 % 12,9 % Hamburg 10,0 % 11,7 % 13,7 % 14,4 % Niedersachsen 10,1 % 11,6 % 10,4 % 12,3 % Bremen 8,3 % 10,8 % 13,7 % 14,5 % Nordrhein-Westfalen 10,2 % 12,0 % 12,0 % 12,8 % Hessen 9,7 % 11,5 % 13,9 % 14,7 % Rheinland-Pfalz 10,8 % 11,6 % 11,6 % 12,5 % Baden-Württemberg 10,0 % 11,1 % 11,8 % 12,9 % Bayern 10,1 % 11,3 % 14,7 % 14,7 % Saarland 11,9 % 10,5 % 10,3 % 11,2 % Berlin 9,3 % 11,0 % 12,9 % 13,9 % Brandenburg 10,3 % 10,6 % 14,8 % 17,1 % Mecklenburg-Vorpommern 9,4 % 12,6 % 11,6 % 13,2 % Sachsen 9,6 % 11,8 % 14,5 % 14,9 % Sachsen-Anhalt 10,4 % 11,0 % 12,5 % 13,7 % Thüringen 10,1 % 11,1 % 0,0 % 2,0 % 4,0 % 6,0 % 8,0 % 10,0 % 12,0 % 14,0 % 16,0 % 18,0 % Anteil Betroffene Erwerbspersonen 2022 Studierende 2022 Erwerbspersonen 2019 Studierende 2019 Abbildung 9 (Erwerbspersonen und Studierende im Alter von 20 bis 34 Jahren, einheitlich standardisiert gemäß Geschlechts- und Altersstruktur von Studierenden 2015 bis 2022)
24 Länderreport 2023 Schleswig-Holstein – „Wie geht’s Deutschlands Studierenden?“ 24 Studierende und junge Erwerbspersonen – Anteil Betroffene mit Verordnungen von Antidepressiva 2019 und 2022 (ATC-Code N06A) 3,7 % 4,7 % Schleswig-Holstein 3,7 % 5,2 % 3,2 % 3,9 % Hamburg 3,5 % 5,0 % 3,6 % 4,6 % Niedersachsen 3,9 % 5,1 % 3,2 % 4,8 % Bremen 3,2 % 4,6 % 3,6 % 4,6 % Nordrhein-Westfalen 3,9 % 5,1 % 3,2 % 4,1 % Hessen 3,7 % 4,9 % 3,8 % 4,7 % Rheinland-Pfalz 4,1 % 4,7 % 3,3 % 4,2 % Baden-Württemberg 4,3 % 5,1 % 3,4 % 4,3 % Bayern 4,1 % 5,0 % 3,7 % 4,3 % Saarland 4,5 % 4,1 % 3,0 % 3,8 % Berlin 3,6 % 4,8 % 2,7 % 3,7 % Brandenburg 3,5 % 4,2 % 2,8 % 4,6 % Mecklenburg-Vorpommern 2,9 % 4,5 % 3,3 % 4,3 % Sachsen 3,5 % 5,1 % 3,2 % 3,9 % Sachsen-Anhalt 3,6 % 4,3 % 3,1 % 3,8 % Thüringen 3,6 % 4,3 % 0,0 % 1,0 % 2,0 % 3,0 % 4,0 % 5,0 % 6,0 % Anteil Betroffene Erwerbspersonen 2022 Studierende 2022 Erwerbspersonen 2019 Studierende 2019 Abbildung 10 (Erwerbspersonen und Studierende im Alter von 20 bis 34 Jahren, einheitlich standardisiert gemäß Geschlechts- und Altersstruktur von Studierenden 2015 bis 2022)
25 25 Studierende und junge Erwerbspersonen – Anteil Betroffene mit Verordnungen von Psychostimulanzien 2019 und 2022 (ATC-Code N06B) 0,43 % 0,73 % Schleswig-Holstein 0,63 % 1,26 % 0,38 % 0,69 % Hamburg 0,61 % 1,21 % 0,42 % 0,75 % Niedersachsen 0,60 % 1,23 % 0,41 % 0,59 % Bremen 0,66 % 1,48 % 0,40 % 0,67 % Nordrhein-Westfalen 0,53 % 1,15 % 0,41 % 0,65 % Hessen 0,68 % 1,14 % 0,67 % 0,88 % Rheinland-Pfalz 1,04 % 1,45 % 0,44 % 0,71 % Baden-Württemberg 0,75 % 1,29 % 0,41 % 0,72 % Bayern 0,83 % 1,23 % 0,48 % 0,76 % Saarland 1,00 % 1,27 % 0,38 % 0,66 % Berlin 0,74 % 1,32 % 0,22 % 0,52 % Brandenburg 0,64 % 0,96 % 0,23 % 0,42 % Mecklenburg-Vorpommern 0,57 % 1,09 % 0,39 % 0,64 % Sachsen 0,49 % 0,89 % 0,27 % 0,47 % Sachsen-Anhalt 0,39 % 0,75 % 0,23 % 0,58 % Thüringen 0,24 % 0,79 % 0,0 % 0,2 % 0,4 % 0,6 % 0,8 % 1,0 % 1,2 % 1,4 % 1,6 % Anteil Betroffene Erwerbspersonen 2022 Studierende 2022 Erwerbspersonen 2019 Studierende 2019 Abbildung 11 (Erwerbspersonen und Studierende im Alter von 20 bis 34 Jahren, einheitlich standardisiert gemäß Geschlechts- und Altersstruktur von Studierenden 2015 bis 2022)
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