Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung

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Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
8/2020

          Sicherheit im
         Fahrradverkehr
Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Stadt Erlangen
Statistik und Stadtforschung
91051 Erlangen

         (09131) - 86 2563

         statistik@stadt.erlangen.de

         www.erlangen.de/statistik

Foto Titelseite: Markus Spiske, Pexels   Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Fahrradstadt Erlangen                                             zugenommen hat und dementsprechend auch deren
                                                                  Beteiligung an Verkehrsunfällen.
Auch im Jahr 2018 belegte Erlangen wieder einen                   Abbildung 1 zeigt die Gesamtzahl der in Erlangen
Spitzenplatz im „Fahrradklimatest“, der alle zwei                 registrierten Verkehrsunfälle der Jahre 2007 bis
Jahre vom ADFC1 durchgeführt wird. In der Grö-                    2019. Die Unfälle auf den beiden Autobahnen, die
ßenklasse der „kleinen Großstädte“ mit 100.000 bis                das Stadtgebiet queren, werden dabei nicht gezählt.
200.000 Einwohnern erreichte die Stadt Erlangen in                Auffällig ist der Anstieg der Unfallzahlen in den ver-
Bayern wieder den ersten Platz und stieg im bundes-               gangenen beiden Jahren: Während im Zeitraum von
weiten Vergleich innerhalb dieser Größenklasse von                2007 bis 2017 jährlich im Schnitt 3.117 Verkehrsun-
Rang 3 auf Rang 2 auf.                                            fälle registriert wurden, fiel diese Zahl mit 3.395 im
Erlangen ist für Fahrradfahrer/innen sehr attraktiv:              Jahr 2018 und 3.470 im Jahr 2019 deutlich höher
Das weitläufige Radverkehrsnetz sowie die überwie-                aus.
gend „fahrradfreundliche“ Topografie führen zu einer              Die Verkehrsunfallstatistik unterscheidet zwischen
ständigen Präsenz des Radverkehrs im Stadtbild.                   Unfällen mit Personenschäden, Unfällen mit schwer-
Dass es bei einem derart hohen Radverkehrsauf-                    wiegenden Sachschäden und Kleinunfällen:
kommen auch zu Konflikten zwischen den Verkehrs-
teilnehmer/innen kommt, ist unvermeidbar.                         • Unfälle mit Personenschäden sind alle Unfälle,
                                                                     bei denen mindestens eine Person verletzt oder
Die vorliegende Veröffentlichung hat sich - wie auch                 getötet wird.
schon vergleichbare Analysen aus den Jahren 2013,
2015 und 2017 - zum Ziel gesetzt, die Probleme                    • Bei Unfällen mit schwerwiegenden Sachschäden
näher zu betrachten, mit denen Radfahrende in der                    liegt kein Personenschaden vor, jedoch bei min-
Stadt konfrontiert sind. Zudem wird aufgezeigt, an                   destens einem Unfallbeteiligten als Unfallursache
welchen Stellen im Stadtgebiet Konflikte gehäuft                     ein Straftatbestand, eine mit Geldbuße bedrohte
auftreten. Auf dieser Basis können Maßnahmen                         Ordnungswidrigkeit, Alkohol- oder sonstiger
ergriffen werden, die das Verkehrgeschehen für alle                  Drogeneinfluss.
Verkehrsteilnehmer sicherer machen.                               • Alle sonstigen Unfälle sind Kleinunfälle.
Das Polizeipräsidium Mittelfranken stellt der städ-               Für die Kleinunfälle, die rund die Hälfte aller regist-
tischen Fachstelle für Statistik und Stadtforschung               rierten Unfälle ausmachen, enthält die Verkehrsun-
jährlich die Einzeldaten der Erlanger Verkehrsunfälle             fallstatistik nur einen reduzierten Datenbestand. Alle
zur Verfügung. Diese liegen inzwischen lückenlos                  anderen Unfälle lassen sich nach den Verkehrsmit-
für die Jahre 2007 bis 2019 vor. Der aktuelle Bericht             teln differenzieren, die beteiligt waren.
befasst sich in erster Linie mit den aktuelleren Fahr-            Die folgenden Auswertungen beziehen sich lediglich
radverkehrsunfällen der Jahre 2018 und 2019.                      auf die Unfälle, die nicht als Kleinunfälle registriert
                                                                  wurden.
Fahrradverkehrsunfälle
Die Verkehrsunfallstatistik liefert umfangreiche
Daten über die an Unfällen Beteiligten, sowie deren                  3.600
Ursachen und Folgen. Dabei lässt sich differenzieren
                                                                     3.500
zwischen den einzelnen Verkehrsmittelarten. Zudem
ist eine Verortung der Unfälle möglich.                              3.400
Im Folgenden geht es ausschließlich um Fahrrad-
                                                                     3.300
verkehrsunfälle. Es handelt sich dabei um die Ver-
kehrsunfälle, an denen mindestens eine radfahrende                   3.200
Person beteiligt war, unabhängig davon, welcher
Verkehrsteilnehmer den Unfall verursacht hat.                        3.100

Zu den herkömmlichen, rein mit muskelkraft ange-                     3.000
triebenen Fahrrädern, zählen hier auch die Pede-
lecs, nicht jedoch die E-Bikes2. An manchen Stellen                  2.900

wird auch zwischen klassischen Fahrrädern und                        2.800
Pedelecs differenziert, da in den vergangenen Jah-
ren das Verkehrsaufkommen der Pedelecs deutlich                      2.700

                                                                     2.600

1         Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.                    2.500
                                                                             2007
                                                                                    2008
                                                                                           2009
                                                                                                  2010
                                                                                                         2011
                                                                                                                2012
                                                                                                                       2013
                                                                                                                              2014
                                                                                                                                     2015
                                                                                                                                            2016
                                                                                                                                                   2017
                                                                                                                                                          2018
                                                                                                                                                                 2019

2         „Pedelec“ ist der Typ von Elektrofahrrädern, der in
Deutschland am weitesten verbreitet ist und bietet beim Treten
die Unterstützung durch einen Elektromotor, wobei die Motorun-
terstützung nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h aktiv
ist. Pedelecs gelten verkehrsrechtlich als Fahrräder. „E-Bikes“    Abb. 1:          Verkehrsunfälle insgesamt der Jahre 2007
fahren hingegen ohne Pedaldruck, gelten verkehrsrechtlich als                       bis 2019 (ohne Autobahnunfälle)
Leicht-Mofa und benötigen eine Betriebserlaubnis sowie ein
Versicherungskennzeichen.

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                                                                                3
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Bei den Verkehrsmittelarten ist eine sehr genaue
Differenzierung möglich. Aus Gründen der Über-                                                              450
sichtlichkeit werden die Verkehrsteilnehmer jedoch
in Kategorien eingeteilt: Radfahrende (einschließ-                                                          400                    herkömmliches Fahrrad
lich Pedelec), Kraftfahrzeuge (Pkw, Lkw, Krafträder
etc.), Fußgänger und Sonstige.                                                                              350
Betrachtet man die Entwicklung der Unfallzahlen
nach der Art der unfallbeteiligten Verkehrsmittel,                                                          300
so zeigen sich besonders hohe Beteiligungszahlen
von Radfahrenden in den Jahren 2018 und 2019.                                                               250
Es ist aber anzunehmen, dass dieser Anstieg zum
Teil auch darauf zurückzuführen ist, dass insge-                                                            200
samt immer mehr Wegstrecken mit dem Fahrrad
zurückgelegt werden. Zudem ist in diesem Zeit-                                                              150
raum auch die Zahl der Unfallbeteiligten mit einem
Pedelec deutlich gestiegen (Abb. 2): Rund acht Pro-                                                         100
zent der unfallbeteiligten Radfahrer/innen waren im
Jahr 2019 auf einem Pedelec unterwegs. Durch die                                                              50                                                      Pedelec
zunehmende Verbreitung von Pedelecs wächst eine
Bevölkerungsgruppe im Straßenverkehr, die bisher
auf Zweirädern unterrepräsentiert war: Der Zuneh-

                                                                                                                   2007
                                                                                                                          2008
                                                                                                                                 2009
                                                                                                                                         2010
                                                                                                                                                 2011
                                                                                                                                                        2012
                                                                                                                                                               2013
                                                                                                                                                                      2014
                                                                                                                                                                              2015
                                                                                                                                                                                      2016
                                                                                                                                                                                             2017
                                                                                                                                                                                                    2018
                                                                                                                                                                                                           2019
mende Anteil älterer Menschen führte im Jahr 2019
dazu, dass der Altersdurchschnitt der unfallbeteilig-                                                        Abb. 2:         Unfallbeteiligte Radfahrer/innen 2007 bis
ten Radfahrenden, der seit 2007 immer um 38 Jahre                                                                            2019 nach Art des Fahrrades
schwankte, innerhalb kürzester Zeit um rund vier
Jahre anstieg.
Im Jahr 2018 wurden 399 Fahrradunfälle in Erlangen                                                     • Unfälle zwischen mehreren Radfahrenden
registriert. Das sind deutlich mehr als in den Vorjah-                                                 • Unfälle zwischen Radfahrenden und
ren. Zwar ging die Zahl im Folgejahr wieder auf 358                                                       Kraftfahrzeugen
zurück, aber auch dieser Wert ist vergleichsweise                                                      • Unfälle zwischen Radfahrer/innen und Fußgänger/
hoch. Im Schnitt ist jeder zehnte Verkehrsunfall, der                                                     innen.
in Erlangen außerhalb der Autobahnen registriert                                                       Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der Fahrradunfälle
wird, ein Fahrradunfall.                                                                               nach beteiligten Verkehrsmitteln. Die häufigste Kon-
Bei Fahrradunfällen können folgende Konstellatio-                                                      stellation ist der Unfall zwischen Radfahrenden und
nen unterschieden werden:                                                                              Kraftfahrzeugen: Im Durchschnitt der Jahre 2007
• Alleinunfälle von Radfahrer/innen                                                                    bis 2019 sind an zwei Drittel der registrierten Fahr-
                                                                                                       radunfälle Kraftfahrzeuge beteiligt. Der Anteil dieser

    450                                                                                              300
                                                                                       399
    400
                                                                                                     250
    350      325                                           335
                                                                         310                  358
                                      296 304
    300                                                                          316                 200
                 315                                296           290
                        289 282
    250
                                                                                                     150
    200
                                                            Fahrradunfälle
                                                              insgesamt
    150                                                                                              100

    100
                                                                                                     50
    50

     0                                                                                                0
                                                                                                           2007

                                                                                                                   2008

                                                                                                                          2009

                                                                                                                                  2010

                                                                                                                                          2011

                                                                                                                                                   2012

                                                                                                                                                          2013

                                                                                                                                                                  2014

                                                                                                                                                                             2015

                                                                                                                                                                                     2016

                                                                                                                                                                                             2017

                                                                                                                                                                                                    2018

                                                                                                                                                                                                           2019
          2007

                 2008

                        2009

                               2010

                                      2011

                                             2012

                                                    2013

                                                           2014

                                                                  2015

                                                                         2016

                                                                                2017

                                                                                       2018

                                                                                              2019

                                                                                                                                 Alleinunfall Fahrrad
                                                                                                                                 Unfall zwischen Fahrradfahrern
                                                                                                                                 Unfall zwischen Fahrrad und Kfz
                                                                                                                                 Unfall zwischen Fahrrad und Fußgänger

    Abb. 3:         Fahrradunfälle der Jahre 2007 bis 2019 nach beteiligen Verkehrsmitteln

4                                                                                                                                Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
4,0%

          3,5%

          3,0%                                         Unfallbeteiligte

          2,5%

          2,0%

          1,5%
                                                                                                                 Wohnberechtigte
          1,0%

          0,5%

          0,0%
                 0     5     10    15     20    25     30     35      40      45      50     55     60      65     70    75    80    85
                                                                                                                                          Alter
  Abb. 4:    Vergleich der Altersverteilung unfallbeteiligter Radfahrer/innen der Jahre 2018 und 2019 mit der wohnberech-
             tigten Bevölkerung zum 31.12.2019 nach Alter

Unfallkonstellation ist im Jahr 2019 relativ stark
auf 53 Prozent gesunken.                                                  Radfahrer         20                          71                        9
Ein deutlicher Anstieg wird bei den Fahrrad-
Alleinunfällen und den Unfällen zwischen meh-                         Fußgänger              25                         62                   13
reren Fahrradfahrer/innen registriert: Bei beiden                               Kfz                              92                               7
Unfallkonstellationen lagen sowohl im Jahr 2018
als auch im Jahr 2019 die Unfallzahlen deutlich                                       0%          20%        40%         60%        80%           100%
über den Werten der zurückliegenden Jahre bis                                              nicht verletzt    leicht verletzt   schwer verletzt
2007.
                                                                      Abb. 5:         Unfallfolgen der Unfallbeteiligten nach Verkehrsmittel
                                                                                      in den Jahren 2018 und 2019
Wer ist an Fahrradunfällen beteiligt?
Im Folgenden geht es um die Radfahrenden, die
an den Fahrradunfällen beteiligt sind.
                                                                               Das Verletzungsrisiko steigt tendenziell mit dem
Unter den unfallbeteiligten Radfahrenden finden                                Alter (Abb. 6): Während der Anteil der Schwerver-
sich 57 Prozent Radfahrer und 43 Prozent Rad-                                  letzten bei den unter 18-Jährigen mit nur einem Pro-
fahrerinnen. In der Altersklasse von 12 bis unter                              zent sehr gering ist (eine Person in den Jahren 2018
18 Jahren sind Jungen mit 72 Prozent deutlich                                  und 2019), steigt dieser Anteil mit zunehmendem
überrepräsentiert.                                                             Alter auf 21 Prozent bei den unfallbeteiligten Radfah-
Ein Vergleich der Altersstruktur der Wohnberechtig-                            rer/innen ab 65 Jahren. Obwohl nur 14 Prozent der
ten mit den unfallbeteiligten Radfahrer/innen zeigt,                           Unfallopfer in diese Altersklasse fallen, liegt deren
dass die Altersgruppe von zehn bis 27 Jahren bei                               Anteil unter den Schwerverletzten bei einem Drittel.
den Unfällen überproportional häufig vertreten ist3
(Abb. 4). Während in diese Altersklasse ein Viertel                            Unfalltypen
der Wohnberechtigten fallen, trifft dies auf 37 Pro-
zent der unfallbeteiligten Radfahrer/innen zu.                                 Die Verkehrsunfallstatistik unterscheidet zwischen
                                                                               sieben grundlegenden Unfalltypen:
Unfallfolgen                                                                   • Fahrunfälle: Die Fahrerin bzw. der Fahrer verliert
                                                                                  die Kontrolle über das Fahrzeug, da sie oder er
Vier von fünf unfallbeteiligten Radfahrer/innen wur-                              die Straßenführung, den Straßenzustand, das
den in den Jahren 2018 und 2019 verletzt. Neun Pro-                               Umfeld oder die ortsbedingten Witterungsverhält-
zent trugen schwere Verletzungen davon4 (Abb. 5).                                 nisse falsch einschätzt.
Der Anteil der Unverletzten liegt bei den Radfahrern
mit 22 Prozent höher als bei den Radfahrerinnen,                               • Abbiege-Unfälle: Konflikte zwischen Verkehrsteil-
von denen nur zwölf Prozent keine Verletzung bei                                  nehmern im Längsverkehr und abbiegenden Ver-
einem Verkehrsunfall erleiden.                                                    kehrsteilnehmern an einem Knotenpunkt.
Unfalltote gab es in den Jahren 2018 und 2019 keine.                           • Einbiegen/Kreuzen-Unfall:         Verkehrsunfälle
                                                                                  durch Missachtung der Wartepflicht an einem
                                                                                  Knotenpunkt.
3          Dieser Vergleich ist nur eingeschränkt möglich, da nicht            • Überschreiten-Unfall: Konflikte zwischen Perso-
alle Unfallbeteiligten in Erlangen leben.
                                                                                  nen, die zu Fuß eine Fahrbahn überqueren und
4          Als schwer verletzt gelten Unfallopfer, bei denen ein
Krankenhausaufenthalt von mindestens 24 Stunden erforderlich                      weiteren Verkehrsteilnehmern.
ist.

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                                                                 5
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Gesamt               20                                            71                                            9

              unter 18 Jahre                 21                                              78                                              1

       18 bis unter 27 Jahre                 23                                             70                                           6

       27 bis unter 45 Jahre            18                                             75                                                7

       45 bis unter 65 Jahre            15                                       73                                                 11

          65 Jahre und älter        7                                 72                                                      21

                               0%        10%      20%      30%      40%       50%           60%         70%        80%        90%        100%

                                                   nicht verletzt    leicht verletzt             schwer verletzt

    Abb. 6:   Unfallfolgen bei Radfahrer/innen in den Jahren 2018 und 2019 nach Altersklassen

• Unfälle durch ruhenden Verkehr: Unfälle im flie-                                                      Unfall durch ruhenden Verkehr
  ßenden Verkehr, die durch haltende oder par-
  kende Fahrzeuge verursacht werden.                                            Überschreiten-Unfall
• Unfälle im Längsverkehr: Konflikte zwischen Ver-
  kehrsteilnehmern, die eine Straße gemeinsam in                                                                   6%
  gleicher oder entgegengesetzter Richtung benut-
  zen. Hierzu zählen nur die Unfälle im Längsver-                                                                         Unfall im
                                                                                                                        Längsverkehr
  kehr, die noch keinem anderen Unfalltyp zugeord-
                                                                                                                            10%
  net werden konnten.
• Sonstige Unfälle: Alle weiteren Unfälle, die keinem
  der obigen Typen zugeordnet werden können.                                        Einbiegen/Kreuzen-
Abbildung 7 zeigt die Verteilung der Unfalltypen aller                                     Unfall                             Sonstiger
Fahrradunfälle der Jahre 2018 und 2019.                                                          33%                           Unfall
                                                                                                                                   24%
Einbiegen/Kreuzen-Unfälle
Mit rund einem Drittel sind die Einbiegen/Kreuzen-                                               Abbiege-Unfall
Unfälle der häufigste Unfalltyp bei Fahrradunfällen.                                                    16%         Fahrunfall
An 84 Prozent dieser Unfälle, die durch die Miss-                                                                        9%
achtung der Wartepflicht an einem Knotenpunkt
entstehen, ist ein Kraftfahrzeug beteiligt, bei 15 Pro-
zent handelt es sich um Unfälle zwischen mehreren
Radfahrer/innen.                                                            Abb. 7:         Unfalltypen bei Fahrradunfällen 2018 und
                                                                                            2019 in Prozent
Bei rund einem Drittel dieser Unfälle liegt die Unfall-
ursache alleine beim Kraftfahrzeug, an 40 Prozent
der Unfälle ist allein das Fahrrad ursächlich beteiligt.
Bei den restlichen Unfällen liegen die Unfallursachen                      Abbiege-Unfälle
bei beiden Verkehrsmitteln.                                                Die Konstellation Fahrrad - Kfz tritt bei den Abbiege-
Von den Einbiegen/Kreuzen-Unfällen ereignen sich                           Unfällen mit 92 Prozent am häufigsten auf. Davon
39 Prozent an Kreuzungen, 39 Prozent an Einmün-                            werden zwei Drittel allein von Kraftfahrzeugen
dungen und 21 Prozent an Grundstücksein- und                               verursacht.
ausfahrten.                                                                Rund 73 Prozent der Abbiege-Unfälle geschehen
Häufigster Grund für Einbiegen/Kreuzen-Unfälle ist                         auf von der Fahrbahn baulich getrennten Radwegen,
mit 42 Prozent die Missachtung der Vorfahrtsre-                            zwölf Prozent auf Radwegen, die lediglich durch eine
gelung. 26 Prozent der Unfallursachen sind Fehler                          Markierung von der Fahrbahn getrennt sind.
beim Abbiegen oder dem Einfahren in den fließen-                           Häufigste Unfallursache sind in drei Viertel der Fälle
den Verkehr. Bei weiteren 22 Prozent der Unfälle ist                       Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den fließen-
das Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrt-                            den Verkehr, größtenteils verursacht durch Kraft-
richtung die Unfallursache, einer Unfallursache, die                       fahrzeuge. 14 Prozent werden verursacht durch die
fast ausschließlich auf Seite der Radfahrer/innen                          Benutzung der falschen Fahrbahn - hier wieder über-
liegt.                                                                     wiegend durch Fahrräder.

6                                                                                            Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Unfälle im Längsverkehr
An 56 Prozent der Unfälle im Längsverkehr sind zwei                                Unfälle zwischen Fahrrad und Fußgänger/in
Fahrräder beteiligt, an 39 Prozent Fahrrad und Kraft-
fahrzeug und in fünf Prozent der Fälle Fahrräder und
Fußgänger.
Das Fahrrad ist bei 71 Prozent der Unfälle im Längs-                                                      Alleinunfälle
                                                                                          4%                Fahrrad
verkehr Alleinverursacher, 19 Prozent der Unfälle
                                                                                                              25%
werden allein durch ein Kraftfahrzeug verursacht.
Häufigste Unfallursache ist mit 42 Prozent die Benut-
zung der falschen Fahrbahn. 17 Prozent der Unfälle                                                                         Unfälle zwischen
                                                                                                                          Fahrradfahrer/innen
werden durch Fehler beim Überholen verursacht, 15
                                                                                                                                    13%
Prozent durch ungenügenden Sicherheitsabstand.
Falsche Fahrtrichtung und Fehler beim Überholen
sind Unfallursachen, die vor allem bei Unfällen zwi-
schen mehreren Fahrrädern zum Tragen kommen.                                                        Unfälle zwischen
                                                                                                    Fahrrad und Kfz

Fahrunfälle                                                                                                58%

Bei 92 Prozent der Fahrunfälle handelt es sich um
Fahrrad-Alleinunfälle. Hauptursache ist mit 62 Pro-
zent nicht angepasste Geschwindigkeit, bei 15 Pro-
zent die eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit.                                  Abb. 8:      Fahrradunfälle nach beteiligten Verkehrsmit-
In den Jahren 2018 und 2019 wurde bei den Fahr-                                            teln 2018 und 2019 in Prozent
unfällen ein erheblicher Anstieg verzeichnet, für den
bisher keine hinreichende Erklärung gefunden wer-
den konnte.                                                               und sind entweder Einbiegen/Kreuzen-Unfälle oder
                                                                          Abbiege-Unfälle.
                                                                          In den Jahren 2018 und 2019 wurden insgesamt 441
Unfälle nach beteiligten                                                  Unfälle zwischen Fahrrädern und Kraftfahrzeugen
Verkehrsmitteln                                                           registriert. Von den 451 Radfahrer/innen, die an die-
                                                                          sen beteiligt waren, wurden 361 verletzt, darunter 38
An mehr als der Hälfte der Fahrradunfälle sind Kraft-
                                                                          schwer. Die Kraftfahrzeuginsassen trugen dagegen
fahrzeuge beteiligt (Abb. 8). Bei einem Viertel han-
                                                                          in fast allen Fällen keine Verletzungen davon.
delt es sich um Fahrrad-Alleinunfälle und lediglich
13 Prozent der Fahrradunfälle sind Unfälle zwischen                       Bei der Hälfte der Fahrrad-Kfz-Unfälle ist ein Kraft-
mehreren Radfahrenden.                                                    fahrzeug Alleinverursacher. Ein Viertel der Unfälle
                                                                          wird ausschließlich durch Radfahrer/innen verur-
                                                                          sacht. Bei einem weiteren Viertel sind beide Seiten
Fahrrad-Kfz-Unfälle
                                                                          ursächlich beteiligt.
Knapp drei Viertel der Unfälle zwischen Fahrrad                           Abbildung 9 zeigt die Anteile der Unfallursachen
und Kraftfahrzeug geschehen an Knotenpunkten                              an den Fahrrad-Kfz-Unfällen der Jahre 2018 und

  Unfallursachen bei Radfahrer/innen …
                                   Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung                        19
                              Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung              9
                                 ungenügender Sicherheitsabstand           8
     Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den fließenden Verkehr        7
                                               Sonstige Ursachen           8

                                                                     0%       5%         10%      15%      20%       25%         30%      35%
  Unfallursachen bei Kraftfahrzeugführer/innen …

     Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den fließenden Verkehr                                   33
                              Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung                          21
                                               Sonstige Ursachen                         19

                                                                     0%        5%        10%      15%      20%       25%         30%      35%

  Abb. 9:    Unfallursachen bei Fahrrad-Kfz-Unfällen der Jahre 2018 und 2019 nach Verkehrsmitteln in Prozent

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                                                        7
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Nicht angepasste Geschwindigkeit                                                   44
                  Verkehrstüchtigkeit               15
      Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung           9
                  Sonstige Ursachen                                  32

                                        0%               10%                     20%                       30%                         40%                     50%

    Abb. 10: Unfallursachen bei Fahrrad-Alleinunfällen der Jahre 2018 und 2019 nach Verkehrsmitteln in Prozent

2019 nach beteiligten Verkehrsmitteln. Häufigste
Unfallursache bei den Radfahrenden ist mit 19                    60%
Prozent die Benutzung der falschen Fahrbahn.
Auf Seite der Kraftfahrzeuge sind Abbiegefehler                  50%
und das Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung die
häufigsten Ursachen.
                                                                 40%
                                                                                                          Alleinunfälle aufgrund
Fahrrad-Alleinunfälle                                                                                       nicht angepasster
                                                                 30%
                                                                                                             Geschwindigkeit
In den Jahren 2018 und 2019 wurden zusam-
men 187 Fahrrad-Alleinunfälle registriert. Dies
bedeutet einen starken Anstieg: Während im Zeit-        20%

raum von 2007 bis 2017 pro Jahr - mit gewissen
Schwankungen, jedoch relativ konstant - etwa            10%
50 Fahrrad-Alleinunfälle registriert wurden (vgl.
Abb. 15 auf Seite 11), stieg diese Zahl im Jahr
                                                         0%
2018 auf 85 und im Jahr danach auf 102 Alleinun-
                                                                          2007

                                                                                   2008

                                                                                            2009

                                                                                                   2010

                                                                                                          2011

                                                                                                                  2012

                                                                                                                         2013

                                                                                                                                2014

                                                                                                                                       2015

                                                                                                                                              2016

                                                                                                                                                      2017

                                                                                                                                                             2018

                                                                                                                                                                     2019
fälle. Ein Grund dafür konnte bisher nicht gefun-
den werden. Der starke Anstieg lässt sich zurück-
führen auf einen ebenso hohen Anstieg bei den           Abb. 11: Anteil der Fahrrad-Alleinunfälle aufgrund nicht ange-
Fahrunfällen (Unfälle durch falsche Einschätzung                  passter Geschwindigkeit 2007 bis 2019 in Prozent
von Straßenführung, Straßenzustand, Umfeld,
ortsbedingter Witterungsverhältnisse). Warum
aber bei dieser Unfallursache ein sprunghafter                Insbesondere Unfälle, bei denen lediglich ein Sach-
Anstieg zu verzeichnen ist, bleibt ebenso offen.              schaden entsteht, fließen in der Regel nicht in die
                                                              Verkehrsunfallstatistik ein, da sie nicht gemeldet
Die Vermutung, dass die zunehmende Verkehrsbe-                werden. Unter den registrierten Fahrrad-Alleinunfäl-
teiligung von Pedelecs für den Anstieg bei den Allein-        len finden sich dementsprechend lediglich Unfälle
unfällen verantwortlich sein könnte, liefert keine hin-       mit Personenschaden.
reichende Erklärung. Zwar gibt es durch Pedelecs
einen Zuwachs bei den Alleinunfällen, aber dieser             Fahrrad-Alleinunfälle geschehen häufiger in den
deckt nur einen Teil der tatsächlichen Unfallzahlen           Nachtstunden: Während 22 Prozent aller Fahrradun-
ab.                                                           fälle in der Zeit von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens passie-
                                                              ren, liegt dieser Anteil bei den Fahrrad-Alleinunfällen
Bei den Fahrrad-Alleinunfällen ist davon auszu-               um rund zehn Prozentpunkte höher.
gehen, dass die Dunkelziffer besonders hoch ist.

                                  Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung                                                 51
    Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den fließenden Verkehr                                  34
                                             Fehler beim Überholen                  19
                              Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung             12
                                Nicht angepasste Geschwindigkeit          6
                                ungenügender Sicherheitsabstand           6
                                                Sonstige Ursachen         5

                                                                     0%             10%             20%               30%          40%               50%            60%

    Abb. 12: Unfallursachen bei Unfällen zwischen mehreren Radfahrenden der Jahre 2018 und 2019 nach Verkehrsmitteln
             in Prozent

8                                                                                                       Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Häufigste Ursache für Fahrrad-Alleinunfälle ist über-                  Die Hälfte der Unfälle wird verursacht durch die
höhte Geschwindigkeit: In den Jahren 2018 und                          Benutzung der falschen Fahrbahn bzw. das Fah-
2019 waren 44 Prozent dieser Unfälle darauf zurück-                    ren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrich-
zuführen (Abb. 10). Der Anteil der Fahrrad-Alleinun-                   tung. Ein Drittel wird verursacht durch Fehler beim
fälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit ist in                    Abbiegen oder beim Einfahren in den fließenden
den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen                      Verkehr (Abb. 12).
(Abb. 11).
                                                                       Unfallursachen allgemein
Unfälle zwischen mehreren Radfahrenden
                                                                       Im Folgenden werden die Unfallursachen bei Fahr-
Bei 13 Prozent der Fahrradunfälle handelt es sich                      radunfällen unabhängig von der Unfallart betrach-
um Unfälle zwischen mehreren Radfahrenden. Das                         tet. Stattdessen interessiert hier die Frage, ob sich
waren in den Jahren 2018 und 2019 zusammen 95                          Unfallursachen in Abhängigkeit vom Alter der Betei-
Unfälle, was im Vergleich zu den Vorjahren einen                       ligten unterscheiden. Dies könnte hinsichtlich zielge-
Anstieg bedeutet (vgl. Abb. 3 bzw. Abb. 15).                           richteter Präventionsmaßnahmen hilfreich sein.
Wie bei den Fahrrad-Alleinunfällen sind in der Unfall-                 Abbildung 13 zeigt die häufigsten Unfallursachen der
statistik auch bei den Unfällen zwischen mehreren                      Radfahrenden nach Altersklassen. Um diese Diffe-
Radfahrenden fast ausschließlich Unfälle mit Perso-                    renzierung zu ermöglichen, wurden sämtliche Fahr-
nenschäden registriert. Dabei handelt es sich zum                      radunfälle der Jahre 2007 bis 2019 ausgewertet.
größten Teil um Leichtverletzte.

                                       Verkehrstüchtigkeit

                           Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung

                         Nicht angepasste Geschwindigkeit                                     unter 12 Jahre
                                                                                              12 bis unter 18 Jahre
                                                                                              18 bis unter 25 Jahre
                                                                                              25 bis unter 30 Jahre
                         ungenügender Sicherheitsabstand                                      30 bis unter 40 Jahre
                                                                                              40 bis unter 50 Jahre
                                                                                              50 bis unter 60 Jahre
                                                                                              60 bis unter 70 Jahre
                      Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung                                     70 Jahre und älter
                                                                                              Insgesamt

  Fehler beim Abbiegen/Einfahren in den fließenden Verkehr

                                       Sonstige Ursachen

                                                             0%   5%    10%    15%   20%    25%   30%     35%      40%   45%

 Abb. 13: Unfallursachen von Radfahrenden der Jahre 2007 bis 2019 nach Altersklassen in Prozent der Unfallursachen

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                                       9
Sicherheit im Fahrradverkehr - Stadt Erlangen - Statistik und Stadtforschung
Bei einigen Ursachen zeigen sich deutlich altersspe-                  Fahrräder zutrifft (Abb. 14). Der Verletzungsgrad ist
zifische Unterschiede: So ist die Benutzung der fal-                  allerdings auch vom Alter abhängig (vgl. Abb. 6).
schen Fahrbahn vor allem bei Jugendlichen und jun-                    Der Datenbestand über Unfälle mit Pedelecs ist zwar
gen Erwachsenen die dominierende Unfallursache.                       noch nicht sehr umfangreich, aber es scheint sich
44 Prozent der Unfälle, die von 12- bis 18-jährigen                   eine erhöhte Unfallhäufigkeit im Bereich von Grund-
Radfahrer/innen verursacht werden, sind auf Rad-                      stücksein- und -ausfahrten im Gegensatz zu her-
fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrich-                       kömmlichen Fahrrädern abzuzeichnen.
tung zurückzuführen.
Bei den Kindern unter 12 Jahren sind Fehler beim                      Tabellarische Übersicht
Abbiegen oder Einfahren in den fließenden Verkehr
als Unfallursache überrepräsentiert. Auch ist unge-                   Abbildung 15 zeigt eine Übersicht über die Entwick-
nügender Sicherheitsabstand bei den jüngsten Fahr-                    lung der Fahrradunfälle in Erlangen seit dem Jahr
radfahrer/innen häufiger als Unfallursache zu finden                  2007 nach ausgewählten Merkmalen.
als in den anderen Altersklassen.
Das Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung spielt als                    Unfallschwerpunkte 2018 / 2019
Unfallursache mit zunehmendem Alter eine gerin-
                                                                      Eine nähere Betrachtung der Häufungsstellen von
gere Rolle. Nicht angepasste Geschwindigkeit als
                                                                      Fahrradunfällen in Erlangen findet sich ab Seite 12.
Unfallursache kommt in der Altersklasse von 50 bis
                                                                      Dabei werden die Örtlichkeiten als Häufungsstellen
70 Jahren am häufigsten vor.
                                                                      betrachtet, an denen in den Jahren 2018 und 2019
                                                                      insgesamt mindestens fünf Fahrradunfälle registriert
Fahrrad und Pedelec                                                   wurden. Diese Definition unterscheidet sich von der
Im Jahr 2012 waren in der Unfallstatistik erstmals                    polizeilichen Unfallstatistik, die von Unfallhäufungs-
vereinzelt Pedelecs als unfallbeteiligte Verkehrsteil-                stellen spricht, wenn sich innerhalb eines Jahres
nehmer zu finden. Durch die zunehmende Beliebtheit                    mindestens vier Unfälle gleichen Unfalltyps (ohne
von Pedelecs ist seit 2018 ein relativ starker Anstieg                Kleinunfälle) an einer Örtlichkeit ereignet haben.
von Pedelecs in der Unfallstatistik zu verzeichnen.                   Auf die Beteiligung von Pedelecs an den Unfall-
Von den im Jahr 2019 an Verkehrsunfällen beteilig-                    schwerpunkten wird in allen Fällen hingewiesen.
ten Radfahrer/innen waren knapp acht Prozent mit
dem Pedelec unterwegs. Dabei handelt es sich über-                                                 Gerhard Plietsch, 07/2020
wiegend um ältere Menschen: Mit durchschnittlich
58 Jahren sind die unfallbeteiligten Pedelec-Fahrer/
innen um 20 Jahre älter als die Beteiligten auf her-
kömmlichen Fahrrädern.
Bei den Pedelecs, die an Verkehrsunfällen beteiligt
sind, ist nicht angepasste Geschwindigkeit deutlich
öfter als Unfallursache verzeichnet, als bei her-
kömmlichen Fahrrädern. Der allgemeine Anstieg
dieser Unfallursache in den vergangenen Jahren ist
jedoch nicht allein auf Pedelecs zurückzuführen.
Die Unfallfolgen sind bei den Fahrer/innen von Pede-
lecs in der Regel schwerwiegender als bei herkömm-
lichen Fahrrädern: Fast ein Viertel der an Unfällen
beteiligten Pedelec-Nutzer/innen trug in den Jah-
ren 2018 und 2019 schwere Verletzungen davon.
Nur sieben Prozent bleiben bei Unfällen unverletzt,
was auf 21 Prozent der Fahrer/innen herkömmlicher

     Fahrrad             21                                                71                                       8

     Pedelec        7                                    70                                                 23

               0%       10%    20%       30%           40%        50%           60%         70%    80%      90%         100%

                                      nicht verletzt    leicht verletzt   schwer verletzt

 Abb. 14: Unfallfolgen bei unfallbeteiligten Radfahrer/innen der Jahre 2018 und 2019 nach Art des Verkehrsmittels in
          Prozent

10                                                                                    Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020
Jahr                                                   2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

 Fahrradunfälle insgesamt                               325   315      289   282   296   304   296   335   290   310   316   399   358

 Fahrradunfälle nach beteiligten Verkehrsmitteln
        Alleinunfall Fahrrad                             67     54      50    64    50    43    36    45    48    50    53    85   102
        Unfall Fahrrad / Fahrrad                         27     25      22    27    34    27    26    35    25    34    31    45    50
        Unfall Fahrrad / Kfz                            211   221      200   177   191   214   221   239   201   214   212   253   188
        Unfall Fahrrad / Fußgänger                       18     14      15    14    18    19    11    11    15    11    19    16    18
        Unfall Fahrrad / sonst. Verkehrsteilnehmer        2      0       2     0     2     1     2     1     1     1     0     0     0
        Unfall zwischen mehr als zwei Teilnehmerarten     0      1       0     0     1     0     0     4     0     0     1     0     0

 Unfallbeteiligte Personen an Fahrradunfällen           595   589      537   509   555   575   565   639   538   579   591   731   622

 Unfallfolgen bei Fahrradunfällen
        leicht verletzte Personen                       246   263      217   239   235   252   220   269   235   247   256   330   307
        schwer verletzte Personen                        41     46      42    38    40    34    45    49    32    42    50    39    37
        getötete Personen                                 2      1       2     0     0     2     0     0     1     0     0     0     0

 Unfallbeteiligte bei Fahrradunfällen nach Alter
        unter 15 Jahre                                   45     31      23    24    26    28    26    23    24    25    34    37    34
        15 bis unter 20 Jahre                            34     32      36    38    27    45    28    60    37    40    32    63    40
        20 bis unter 30 Jahre                           133   158      124   116   130   147   133   130   139   138   134   152   132
        30 bis unter 45 Jahre                           148   141      135   110   123   127   117   125   107   105   124   159   116
        45 bis unter 65 Jahre                           139   148      138   131   155   138   161   189   140   182   163   188   173
        65 bis unter 80 Jahre                            57    50      49    57    49     47    65    74   48     45   60     69    75
        80 Jahre und älter                               11      6     13    11    22     13    14    18   13     13   21     25    32
        unbekannt                                        28    23      19    22    23     30    21    20   30     31   23     38    20

 Fahrradunfälle nach Unfalltypen
        Fahrunfall                                        8      4     10    10     5      4     5     3    6      4    8      9    56
        Abbiege-Unfall                                   56    60      61    46    55     69    64    74   60     76   68     74    48
        Einbiegen/Kreuzen-Unfall                        111   101      95    95    96    108   115   123   96    103   98    132   119
        Überschreiten-Unfall                              8      6      1     4     3     5     3     3     2     3     8      4    8
        Unfall durch ruhenden Verkehr                    26    29      22    11    19    23    12    23    23    22    22     29   19
        Unfall im Längsverkehr                           26    32      30    26    33    22    33    45    31    38    38     42   33
        Sonstiger Unfall                                 90    83      70    90    85    73    64    64    72    64    74    109   75

 Anteil der Fahrrad-Kfz-Unfälle, die (mit-)verursacht wurden durch …
        … Fahrrad                                       57% 53% 52% 59% 51% 52% 50% 48% 46% 50% 45% 55% 47%
        … Kraftfahrzeug                                 68% 77% 73% 76% 78% 76% 77% 78% 79% 80% 84% 71% 77%

 Häufigste Unfallursachen von Radfahrerinnen und Radfahrern bei Fahrrad-Kfz-Unfällen (zusammengefasste Ursachen)
        Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung                   49     49      44    47    38    43    46    52    44    52    53    50    35
        Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung              21     19      21    22    18    23    18    22    14    21    17    25    16
        ungenügender Sicherheitsabstand                  15     20      16    11     9    14    10    17    14    13    10    19    15
        Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den
                                                         12     15      10     7     9    13    19    13    12    10     8    20    11
        fließenden Verkehr

 Häufigste Unfallursachen von Kraftfahrzeugführerinnen und -führern bei Fahrrad-Kfz-Unfällen (zusammengefasste Ursachen)
     Fehler beim Abbiegen oder Einfahren in den
                                                        60     67    61     55    59     73     71  68    66     83   80      90    57
     fließenden Verkehr
     Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung                54     45    46     41    53     51     57  71    48     54   45      40    53
        Falsche Fahrbahn/Fahrtrichtung                    2      7       3     3     3    11     4     7    10     8     5     8     5
        ungenügender Sicherheitsabstand                   4      3       7     4     3     0     5     7     3     5     4     1     5

 Abb. 15: Fahrradunfälle der Jahre 2007 bis 2019 nach ausgewählten Merkmalen

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                                             11
Bayernstraße / Friesenweg / Neumühlsteg

Im Kreuzungsbereich Bayernstraße / Friesenweg / Neumühlsteg gab es in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt
acht Fahrradunfälle. Dabei handelte es sich in allen Fällen um Konflikte zwischen Radfahrenden und Kraftfahr-
zeugen. Alle diese Unfälle wurden von Kraftfahrzeugführer/innen verursacht, welche die geltende Vorfahrtsrege-
lung nicht beachteten. Unter den Radfahrenden gab es sechs Leichtverletzte sowie einen Schwerverletzten. Von
den acht beteiligten Radfahrenden waren drei mit dem Pedelec unterwegs.

Hartmannstraße / Allee am Röthelheimpark

Sechs Unfälle wurden im Bereich Hartmannstraße / Allee am Röthelheimpark registriert, darunter zwei Unfälle
zwischen Radfahrer/innen und vier Fahrrad-Kfz-Unfälle. Auf Basis der vorhandenen Daten ist in diesem Bereich
kein typisches Unfallgeschehen ersichtlich. Bei jeweils drei Fällen handelt es sich um einen Abbiege-Unfall bzw.
einen Einbiegen/Kreuzen-Unfall. Vier Radfahrende wurden leicht verletzt, eine Radfahrerin schwer.

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Paul-Gossen-Straße / Günther-Scharowsky-Straße

Fünf Fahrradunfälle wurden in den Jahren 2018 und 2019 im Kreuzungsbereich Paul-Gossen-Straße / Günther-
Scharowsky-Straße / Koldestraße registriert. Es handelt sich ausschließlich um Abbiegeunfälle zwischen Radfah-
renden und Kraftfahrzeugen mit geradeaus fahrenden Fahrrädern, die von rechts abbiegenden Kraftfahrzeugen
übersehen werden. Unfallursachen waren in allen Fällen Fehler beim Abbiegen seitens des Kraftfahrzeuges. In
zwei Fällen liegt auch eine Unfallursache auf Seite der Radfahrenden durch Benutzung der falschen Fahrbahn.
Als Unfallfolge gab es drei Leichtverletzte und eine Schwerverletzte unter den Radfahrenden.

Kurt-Schumacher-Straße / Artilleriestraße / Christian-Ernst-Straße

Im Bereich Kurt-Schumacher-Straße / Artilleriestraße / Christian-Ernst-Straße ereigneten sich fünf Unfälle zwi-
schen Fahrrad und Kraftfahrzeug, darunter drei Abbiegen/Kreuzen-Unfälle durch Nichtbeachtung der Warte-
pflicht, ein Abbiegeunfall und ein Unfall im Längsverkehr. Bei allen Unfällen waren die Radfahrenden auf dem
Fahrradstreifen in nördlicher oder südlicher Richtung unterwegs. Von den Radfahrenden trugen bei diesen Unfäl-
len vier leichte Verletzungen, eine schwere Verletzungen davon.

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                    13
Adenauer-Ring / Büchenbacher Damm / Frauenauracher Straße

In den Jahren 2018 und 2019 kam es in der Frauenauracher Straße im nördlichen Kreuzungsbereich zur Ein-
bzw. Ausfahrt Büchenbacher Damm / Adenauer-Ring zu fünf Fahrradunfällen, darunter vier Fahrrad-Kfz-Unfälle
und ein Fahrrad-Alleinunfall. Bei den Unfällen zwischen Fahrrad und Kfz gab es Konflikte vor allem durch die
Nichtbeachtung der Wartepflicht durch einen Verkehrsteilnehmer. Bei allen Unfällen waren die Radfahrenden auf
dem nördlichen Radweg unterwegs, während das Kraftfahrzeug abbog. In drei Fällen waren Kraftfahrzeuge in
südöstlicher Richtung unterwegs und wollten ein die Frauenauracher Straße einbiegen, während Radfahrende
sich in nordöstliche Richtung auf dem für beide Fahrtrichtungen freigegebenen Radweg bewegten. Fünf Radfah-
rer/innen wurden in diesem Bereich leicht verletzt.

Radweg Neumühle / Parkplatzzufahrt

Bereits in den Berichten zur Sicherheit im Fahrradverkehr aus den Jahren 2013, 2015 und 2017 als Unfallhäu-
fungsstelle vertreten, taucht der Radweg Neumühle im Bereich der Parkplatzzufahrt zum Nahverkehrszentrum
nun erneut als Unfallschwerpunkt auf: Zwar ist die Zahl der Unfälle auf dem Radweg, der für beide Fahrtrichtun-
gen freigegeben ist, durch eine verbesserte Markierung stark reduziert worden, aber auch in den Jahren 2018
und 2019 ereigneten sich hier wieder fünf Fahrrad-Kfz-Unfälle. Das Unfallgeschehen an dieser Stelle ist immer
gleich: Radfahrer sind in östlicher Richtung unterwegs, während Kraftfahrzeuge den Parkplatz verlassen und
beim Rechtsabbiegen die Radfahrenden übersehen, weil sie auf den Verkehr achten, der in westlicher Richtung
unterwegs ist und nicht damit rechnen, dass entgegen der gewohnten Fahrtrichtung Fahrräder auf dem Rad-
weg unterwegs sind. Fünf Radfahrer/innen wurden dabei leicht verletzt. Zwei davon waren auf dem Pedelec
unterwegs.

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Hartmannstraße / Luitpoldstraße

Auf dem Fahrradweg im Bereich Hartmannstraße / Luitpoldstraße kam es in den Jahren 2018 und 2019 zu fünf
Abbiege-Unfällen zwischen Fahrrädern und Kraftfahrzeugen. Alle diese Unfälle wurden von Kraftfahrzeugführer/
innen verursacht, die beim Abbiegen Radfahrende übersahen, die in östlicher Richtung unterwegs waren. In drei
Fällen kam es dabei zu leichten Verletzungen bei Radfahrenden.

Paul-Gossen-Straße / Ausfahrt Lebensmittelmarkt

Die Ausfahrt des Lebensmittelmarktes in der Paul-Gossen-Straße war bereits in früheren Jahren ein Unfallschwer-
punkt, wo es - ähnlich wie auf dem Radweg Neumühle - zu Konflikten aufgrund der ungewohnten Verkehrssitu-
ation durch einen in beide Fahrtrichtungen freigegebenen Radweg kam. Seit August 2017 ist das Radfahren auf
dem Radweg in der Paul-Gossen-Straße nur noch in westlicher Richtung freigegeben. Obwohl hier mit einem
Rückgang der Unfallzahlen gerechnet wurde, gab es in den Jahren 2018 und 2019 an der gleichen Stelle wieder
fünf Unfälle zwischen Fahrrädern auf dem Radweg und abbiegenden Kraftfahrzeugen. Allerdings sind diesmal
darunter auch drei Unfälle, die von Radfahrenden mitverursacht wurden: Diese waren verbotswidrig in östlicher
Richtung auf dem Radweg unterwegs. Fünf Radfahrer/innen trugen an dieser Stelle leichte Verletzungen davon.

Stadt Erlangen, Statistik aktuell 8/2020                                                                    15
Äußere Brucker Straße / Zentralfriedhof

Fünf Fahrradunfälle ereigneten sich in den Jahren 2018 und 2019 auf dem Fahrradweg im Bereich Äußere
Brucker Straße / Zentralfriedhof, darunter drei Unfälle zwischen Radfahrenden und zwei Fahrrad-Kfz-Unfälle.
Ein „typisches“ Unfallgeschehen ist in diesem Bereich nicht ersichtlich, jedoch wurden sämtliche Unfälle allein
von Radfahrenden verursacht mit diversen Ursachen: Falsche Fahrtrichtung, überhöhte Geschwindigkeit, Feh-
ler beim Abbiegen, Überholen oder Einfahren in den fließenden Verkehr. Unter den Radfahrenden wurden vier
leicht und zwei schwer verletzt. Von den acht an dieser Stelle unfallbeteiligten Radfahrenden waren vier mit dem
Pedelec unterwegs.

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Unfälle vermeiden
    Hannah Thiemann, Radverkehrsbeauftragte der Stadt Erlangen

    Fahrrad fahren ist eng mit der Stadt Erlangen verknüpft. In einer Stadt, in der die täglichen Wege kurz
    sind, da die bauliche Struktur so kompakt ist, bietet Radfahren eine direkte Lösung um schnell und kom-
    fortabel zum Ziel zu kommen. Hierbei spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Der Bericht zur Sicherheit
    im Fahrradverkehr in Erlangen trägt dazu bei, ein genaues Bild von den Unfallursachen und Unfall-
    schwerpunkten zu bekommen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
    Auf dem Fahrrad sind wie in diesem Bericht aufgezeigt, besonders Kinder und Jugendliche von 12 bis
    18 Jahren und Personen ab 65 Jahren gefährdet. Die jüngeren Kinder sind meist überfordert mit den
    Situationen im Verkehr und müssen schrittweise die Einschätzung von Distanzen und Gefahrenpotenzial
    erlernen. Dahingegen sind Jugendliche meist mit eher höheren Geschwindigkeiten und einer riskanteren
    Fahrweise auf dem Fahrrad unterwegs, wodurch das Unfallrisiko steigt. Für ältere Menschen, die sich
    zunehmend gerne mit dem Pedelec fortbewegen, sind längere Reaktionszeiten oder auch eine einge-
    schränkte Beweglichkeit problematisch. Dabei ist es besonders wichtig, vorausschauend zu fahren und
    den längeren Bremsweg mitzudenken.

    Wie können Unfälle vermieden werden?
    Fahrradfahrende sind bei Unfallgeschehen mit Kraftfahrzeugen grundsätzlich gefährdet, da das Fahrrad
    im Gegensatz zum Auto keine Knautschzone hat. Daher ist es wichtig den Blickkontakt zu den ande-
    ren Verkehrsteilnehmern zu suchen und vorsichtig und rücksichtsvoll Fahrrad zu fahren. Vor allem im
    Mischverkehr ist ein selbstbewusster aber defensiver Fahrstil wichtig, der durch Handzeichen eindeutig
    Abbiegevorhaben ankündigt. Ausreichend Sicherheitsabstand zu parkenden Kraftfahrzeugen aber auch
    der sogenannte „holländische Griff“ verhindern Dooring-Unfälle. Bei dem holländischen Griff greifen
    Autofahrer mit der rechten Hand nach links um die Fahrertür zu öffnen und blicken zugleich nach hinten,
    um herannahenden Radverkehr zu berücksichtigen.
    Vor allem an Kreuzungen ist das Gefahrenpotenzial am größten. Daher gilt sowohl für Autofahrende
    als auch Radfahrende als auch andere Verkehrsteilnehmer grundsätzlich der §1 der StVO gegensei-
    tige Rücksichtnahme als das wichtigste Gebot. Trotz zunehmender Ausstattung mit Abbiegeassistenten
    besteht immer noch große Gefahr für Radfahrende, wenn sie sich im toten Winkel von LKWs bewegen.
    Daher im Zweifel lieber dahinter bleiben und ausreichend Sicherheitsabstand einhalten.
    Unfälle mit zu Fuß Gehenden können durch Rücksichtnahme und benutzen der Klingel vermieden wer-
    den. Wer als Geisterradler auf der falschen Fahrbahnseite unterwegs ist gefährdet sich und andere Ver-
    kehrsteilnehmer. Lichtverhältnisse spielen auch eine große Rolle. Lieber einmal mehr nach der Devise
    „Sehen und gesehen werden“ handeln. Gute intakte Beleuchtungsanlagen sorgen dafür, dass man zur
    Dämmerungszeit gut sieht, aber auch gut gesehen wird.
    Das Verletzungsrisiko bei Fahrradunfällen steigt tendenziell mit dem Alter. Um des Risiko zu reduzieren,
    empfiehlt es sich einen Helm zu tragen und sichtbar zu sein. Je mehr Radverkehr in der Stadt unterwegs
    ist, desto geringer ist die Gefahr des Einzelnen, einen Unfall zu erleiden.

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Information der Abteilung Verkehrsplanung

     Verkehrsentwicklungsplan Erlangen
     Derzeit befindet sich der Verkehrsentwicklungsplan Erlangen in Arbeit, bei dem der Radverkehr einen
     Schwerpunkt bildet. Vorrangiges Ziel bei der Radwegenetzplanung sowie der Definition von Standards
     für Radverkehrsanlagen und die Führung des Radverkehrs an Knotenpunkten ist die Erhöhung der Ver-
     kehrssicherheit. Die Analyse der Unfälle im Stadtgebiet mit Radverkehrsbeteiligung bildet hierfür eine
     wichtige Grundlage. Dabei werden Maßnahmen und Lösungen erarbeitet, die die Sicherheit für Radfah-
     rer auf Ihren täglichen Wegen verbessert.

     Informations-Flyer zur Radverkehrssicherheit
     In Anbetracht des hohen Radverkehrsaufkommens in der Stadt spielt Verkehrssicherheitsarbeit bei der
     Verwaltung und der Polizei eine große Rolle. Die Abteilung Verkehrsplanung hat diesbezüglich einen
     Informationsflyer zur Radverkehrssicherheit in deutscher und englischer Sprache mit den Titeln „Sicher
     Radfahren in Erlangen“ und „Cycling Safely in Erlangen“ veröffentlicht.
     Mit dem Ziel, die Bürger über teilweise wenig bekannte Regelungen und Gesetze rund um den Radver-
     kehr in Erlangen zu informieren, behandelt der Flyer die Themen Gegenseitige Rücksichtnahme, Typen
     von Radwegen, Radwegebenutzungspflicht, Radverkehr in Einbahnstraßen, Fahrradstraßen, Radver-
     kehr in Fußgängerzonen und liefert weitere wichtige Informationen zur Verkehrssicherheit.
     Der Flyer liegt in vielen Erlanger Fahrradfachgeschäften sowie im Rathaus (Infotresen), im Kleinen Rat-
     haus in der Schuhstraße 40, in der Stadtbibliothek und in der Tourist-Information in der Goethestraße 21
     aus. Weiterhin stehen die Dokumente in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage der
     Stadt Erlangen unter dem Auftritt des Amtes für Stadtentwicklung und Stadtplanung zum Download zur
     Verfügung.

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Polizeiinspektion
    Erlangen-Stadt

    Radfahren ohne Helm ist gefährlich
    Radfahren macht Spaß und ist generell gut für Umwelt und Gesundheit. Die Teilnahme mit dem Rad am
    Straßenverkehr bringt aber auch Gefahren mit sich.
    Der Anstieg der Unfälle im Stadtgebiet, insbesondere auch der alleinbeteiligten Radfahrunfälle bzw. der
    Unfälle zwischen Radfahrern, belegt eine zunehmende Gefährdung von Radfahrern im Zusammenhang
    mit ihrer Teilnahme am Straßenverkehr.
    Bei Unfällen erleiden Radfahrer zum Teil schwere Kopfverletzungen, von denen aber viele vermieden
    oder gemildert werden können, wenn ein passender Helm getragen wird.
    Von den 2019 im Stadtgebiet Erlangen durch einen Verkehrsunfall verletzten Rad- und Pedelecfahrern
    trugen 68,5 Prozent keinen Fahrradhelm. Bei weiteren sechs Prozent war der Sicherungsstatus nicht
    feststellbar.
    Überall werden heute gute Helme angeboten, die leicht und komfortabel zu tragen sind und darüber hin-
    aus attraktiv aussehen. Fahren auch Sie nur noch mit Helm! Sie verringern damit das Risiko gefährlicher
    Kopfverletzungen deutlich.

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