500 Jahre reformation - freiheit und Vertrauen - Bildung ist Bunt und farBenreich - Evangelischer ...

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500 Jahre reformation - freiheit und Vertrauen - Bildung ist Bunt und farBenreich - Evangelischer ...
500 Jahre Reformation –
 Freiheit und Vertrauen
 Bildung ist bunt und farbenreich
500 Jahre reformation - freiheit und Vertrauen - Bildung ist Bunt und farBenreich - Evangelischer ...
Titel: © Screensun Magret Weiper

                                                                   t
                                                 e Programmübersich
                                   chronologisch
                                   ab Seite 28
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nenbildung
         ro g ra m m   d er Erwachse
       P                                    017
              irch e n k re is Münster 02/2
       im K

Ein Wort zuvor

Das Jahr 2017 geht in den Endspurt – die zweite Hälfte hat begonnen. 500 Jahre Reformation,
vor 500 Jahren hat Martin Luther seine Thesen veröffentlicht, mit derzeit ungeahnten Folgen.

Einfach frei. Unter diesem Motto begeht die Evangelische Kirche von Westfalen dieses Jahr
2017. Einfach frei – so möchte ich Ihnen das Programm des zweiten Halbjahres der Erwach-
senenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Münster vorstellen. In diversen Veranstaltungen
vom Vortrag über ein Wochenende mit einem Clown bis hin zur Pilgertour ist alles für Sie
vorbereitet. Seien Sie so frei, das Passende für sich in diesem Angebot zu finden.

Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen!

Ihre

                        die    S ch u len zu n ehm en ,
                  „Wenn                   im  L an d! “
                  dann  st eh t s´w  ohl
                                      Martin Luther
                                                                                               © Screensun MagretWeiper

                                                                Erwachsenenbildung 2017/02 3
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Reformation in Ausstellungsprojekten
und ihren Begleitprogrammen

  „Die Macht des Wassers – Taufen in der Reformation“

  Die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers hatte in Münster wenig Nachhall. Erst
  1529 hatte der den Täufern nahestehende Bernhard Rothmann in Münster, Bischofssitz
  mit derzeit etwa 9000 Einwohnern, die evangelische Lehre verbreitet. Diese nichtluthe-
  rischen Reformationsbestrebungen führten zu einem Streit, dessen zentrale Punkte die
  Sakramente Taufe und Abendmahl bildeten. In direktem Zusammenhang stand damit die
  für Münster spezielle Ausrichtung der Reformation der sog. „Wiedertäufer“.

  Von den eigentlich sieben Sakramenten der katholischen Kirche erkannte Luther einzig
  die Sakramente Taufe und Abendmahl neben dem der Buße an. Die Täufer werteten das
  Sakrament als heiligen Eid, als Schwur und Treuegelöbnis. In der Taufe geht der Täuf-
  ling nach ihrem Verständnis einen ewigen Bund mit Gott ein. Dieses gilt ebenso für das
  Abendmahl. Die Taufe eines Säuglings war wertlos, musste wiederholt werden. Die Glau-
  benstaufe war die wirkliche Taufe.

  Das Ausstellungsprojekt stellt diese zeitgenössischen kontroversen Ansichten in den
  Mittelpunkt. Flugschriften Luthers und seiner Widersacher, Taufgeschenke, Taufbecken
  sowie Darstellungen in moderner digitaler Version aufbereitet, lassen diese unterschied-
  lichen Auffassungen von
  Taufe sicht- und erfahrbar
  werden. Einen weiteren
  Schwerpunkt bilden Dar-
  stellungen     lutherischer
  Taufen, bei denen in der
  Regel lokale Reformato-
  ren selbst im Zentrum der
  Abbildungen als Taufende
  auftreten.

  Laufzeit: 1. September
  2017 bis 4. Januar 2018

  Öffnungszeiten
  Dienstag – Freitag
  10.00 – 18.00 Uhr
  Samstag, Sonn- u. Feiertag
  11.00 – 18.00 Uhr

  Ort
  Stadtmuseum Münster,
  Salzstraße 28,
  48143 Münster
                                                                                         © Heike Plaß

4 Erwachsenenbildung 2017/02
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Begleitprogramm zur Ausstellung

„Alles über Luther“ – VIP-Lesung und Vortrag im Rahmen
der „Nacht der Museen und Galerien“

Der evangelische Theologe und ehemalige Professor für Christliche Gesellschaftslehre Günter
Brakelmann nimmt die Teilnehmenden mit in die Zeit Martin Luthers mit ihrem feudalen und
frühbürgerlichen System. Die politische, ökonomische und gesellschaftliche Umwelt Luthers
werden ebenso thematisiert wie die Kirche. Dabei steht die Biografie des Reformators in en-
gem Zusammenhang mit den Krisen und Fortschritten dieser Zeit des Umbruchs vom ausge-
henden Mittelalter in die Frühe Neuzeit.

Zeit              2. September 2017 um 18.00 Uhr und 20.00 Uhr
Ort               Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster
Referent          Prof. Dr. Günter Brakelmann
EINTRITT          frei

Das Tauflied Martin Luthers im Rahmen der „Nacht der Museen und Galerien“

Luthers Tauflied „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ erreicht den modernen Hörenden
kaum noch in den Metaphern mittelalterlichen Taufverständnisses. Aber was Worte nicht
transponieren können, kann die Musik ausrücken: Dass unser Leben geschützt werden muss,
dass es brüchig werden kann, nicht selbstverständlich ist und eines Segens bedarf. So nimmt
diese Neuvertonung die Hörenden mit in ein neues musikalisch-bildliches Erleben von Wort
und Klang.

Zusammen mit der Komposition Norbert Ammermanns werden Video-Sequenzen zu zwei
Bedeutungen von Wasser gezeigt: Einerseits zeigen Filme die reinigende Kraft des Wassers wie
Hände waschen, Blumen gießen, Regen und wachsende Saat, Taufe eines Kindes … Andere
Sequenzen verdeutlichen, wo wir Wasser zu „Blut“ machen, wie z.B. Flüchtlinge, die im Mit-
telmeer den Tod fanden, Pläne zur Privatisierung der Weltmeere und der Quellwassergebiete,
im Müll verendende Meere…

Musik             Prof. Dr. Norbert Ammermann:
                  Film zur Vertonung des Taufliedes von Martin Luther
Gesang            Yuan-Yuan Lu

Norbert Ammermann, Pfarrer im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, Kulturbeauftragter, außerplan-
mäßiger Professor für Ev. Prakt. Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Kompo-
sitionen: dritte Sinfonie „Die Religionen“ (uraufgeführt anlässlich des Jubiläums zum Westf.
Frieden in der Überwasserkirche Münster)

Zeit              18.00 Uhr
Ort               Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster
EINTRITT          frei

                                                                Erwachsenenbildung 2017/02 5
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Podiumsdiskussion „Taufe als Mission“

Welche Bedeutung hat die Taufe im Chris-
tentum? Ist sie als Mission zu verstehen?
Und wie sehen die Initiationsriten in Islam
und Judentum aus? Wird der Mensch in
den Glauben hinein getauft oder hinein ge-
boren? – In einer Diskussionsrunde werden
Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken,
Prof. Dr. Perry Schmidt – Leukel, Professor
für Religionswissenschaft und interkulturel-
le Theologie, sowie Prof. Dr. Ahmad Milad
Karimi, Religionsphilosoph und Islamwissen-
schaftler, mit dem Initiationsritus Taufe in
den großen Weltreligionen und ihrer mögli-
chen missionarischen Bedeutung in den Aus-
tausch treten. Daran schließt sich ein offenes

                                                                                                   © Heike Plaß
Gespräch mit den Teilnehmenden an mit Fra-
gen sowie Meinungen und Stellungnahmen.

Die Moderation hat der ev. Theologe und Professor für Praktische Theologie und Religionspä-
dagogik Christian Grethlein.

Zeit                  27. September 2017 um 19.00 Uhr
Ort                   Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster
EINTRITT              frei

Zeichenkurse für Erwachsene

Die Blicke schärfen und die Kreativität im Selbstversuch entfalten – das ist möglich im Zeichen-
kurs für Erwachsene unter fachlicher Anleitung der Druckgrafikerin Gintare Skroblyte. Inspi-
riert durch die Ausstellung, durch die Exponate und Darstellungen von Taufen und Taufriten
aus der Reformationszeit und heute können die Teilnehmenden selbst tätig werden und ihren
Vorstellungen freien Lauf lassen.

Zeit       24. September, von 11.00 bis 14.00 Uhr
           12. November, von 11.00 bis 14.00 Uhr
Ort        Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster
Referentin Gintare Skroblyte
Kosten     pro Person10,– € zzgl. 2,– € Materialkosten (max. 10 Personen)
Anmeldung	im Stadtmuseum unter 0251/492-4503 oder
           www.stadt-muenster.de/museum/lernenveranstaltungen/zeichenkurse.html

© Tom Bayer/Fotolia

6 Erwachsenenbildung 2017/02
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GOTT3 – Juden, Christen und
                                                                               Muslime in ihrer Begegnung von
                                                                               Martin Luther bis heute

                                                                               Die Ausstellung im Westfälischen Mu-
                                                                               seum für religiöse Kultur RELiGIO Telgte
                                                                               befasst sich mit den Fragestellungen:
                                                                               Wie sind sich Juden, Christen und Musli-
                                                                               me zu Zeiten Martin Luthers begegnet?
                                                                               Wie stand der Reformator zu ihnen?
                                                                               Und welche Begegnungsformen lassen
                                                                               sich durch die Jahrhunderte bis heute
                                                                               nachvollziehen?
© Screensun MagretWeiper

                           Begleitprogramm zur Ausstellung

                           Luther und das Recht (Prof. Dr. Folker Siegert) – Diskussionsforum mit Dr. Michael
                           Bertrams und Landrat Dr. Olaf Gericke

                           Luther und das Recht, Luther und das Gesetz, Luther und das Judentum – hier offenbart sich
                           ein komplexes und konfliktträchtiges Themenfeld von Luthers Rechts- und Gesetzesverständ-
                           nis. Außer der „Unterrichtung, wie Christen sich in Mose sollen schicken“ (1525; 1529) kom-
                           men weitere einschlägige Äußerungen Luthers zur Sprache. Luthers Rechtsverständnis v. a. in
                           den „Tischgesprächen“ ist wirksam geworden als Begründung eines rein säkularen Rechts un-
                           ter Verneinung jedes kirchlich verfügten „göttlichen“ Rechtes. Dass er in seinen Spätschriften
                           die Juden ausgeschlossen haben wollte von den so begründeten bürgerlichen Rechten, ist eine
                           Inkonsequenz, von welcher erst die Kirchen der Nachkriegszeit Abstand genommen haben.

                           Zeit              12. Juli 2017 um 19.00 Uhr
                           Ort               Westfälisches Museum für religiöse Kultur RELiGIO,
                                             Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte
                           Referent          Prof. Dr. Folker Siegert
                           EINTRITT          frei

                           Ruhm dem Luther. Der Reformator aus der Sicht Heinrich Heines

                           Heine, aus Karrieregründen zum protestantischen Christentum konvertierter Schriftsteller jü-
                           discher Herkunft, hat sich in seiner „Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“
                           ausführlich mit Luther beschäftigt – er sieht ihn als ganzen Menschen, Sprachschöpfer und
                           Verfechter der Denkfreiheit. Lessing setzt sein Werk fort. Mit Witz vorgetragen soll Heines
                           Lutherbild mit vielen Zitaten zu Wort kommen.

                           Zeit              30. August 2017 von 19.00 Uhr
                           Ort               Westfälisches Museum für religiöse Kultur RELiGIO,
                                             Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte
                           Referent          Prof. Dr. Hans Jürgen Benedict
                           EINTRITT          frei

                                                                                            Erwachsenenbildung 2017/02 7
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Evangelisch – katholisch: glauben, wissen, leben

Jahrestagung der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des LWL in Kooperation mit dem
Evangelischen Kirchenkreis Münster und dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur RELiGIO
Telgte zum Datum 2017 – 500 Jahre Reformation

Konfessionelle Ordnungen und Konflikte sind seit 500 Jahren ein fester Bestandteil der Geschich-
te: als religiöses Bekenntnis, als Wissensformat, als Lebensweise. Die volkskundliche Forschung
hat diese drei Erscheinungsweisen konfessioneller Differenz mit hervorgebracht: Indem sie diese
als konfessionelle Kultur erforschte und dokumentierte, indem sie ihre wissenschaftlichen Fragen
in Orientierung an dieser Differenz formulierte, indem sie Spuren konfessioneller Überlieferung
im weltlich gewordenen Alltag ermittelte.

Glauben: Wie sehen die Formen und Formate konfessioneller Praxis in der Zeitläufte aus? Wäh-
rend vielfach davon ausgegangen wird, dass konfessionelle Unterschiede außerhalb bekennt-
nisgebundener Milieus keine Rolle mehr spielen, zeigen Einzelbefunde ein Überdauern oder
Reaktivieren solcher Unterschiede im Alltag.

Die Tagung will die drei Felder glauben – wissen – leben wissenschafts- und wissenshistorisch
thematisieren und zugleich nach Konfession als gegenwärtiger Alltagskultur fragen.

ort                RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur (Vortragssaal),
                   Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte

Veranstalter	Jahrestagung der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des LWL, in
              Kooperation mit dem RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur,
              Telgte, und dem Evangelischen Kirchenkreis, Münster.
              Ansprechpartnerin am Tagungsort:
              Dr. Anja Schöne (anja.schoene@telgte.de)

Anmeldungen museum@telgte.de bis 21.08.2017

KOSTEN	            Ein Tagungsbeitrag wird nicht erhoben.
                                                                                                   © SG- design/Fotolia

8
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Programm

Freitag, 1. September 2017

Zeit       19.30 Uhr
Thema 	öffentlicher Abendvortrag: „... dass man einsehen lernt, dass überall Gott
           und der Mensch derselbe sey.“ Die Darstellung konfessioneller Differenz in
           Reiseberichten der Frühen Neuzeit.
Referent 	PD Dr. Christoph Nebgen, Kath.-Theol. Fakultät, Universität Mainz

Samstag, 2. September 2017

Zeit     9.00 Uhr
Thema 	Zwischen den Konfessionen: „Ur-Schnurren“, Kontingenz und Bibelstechen.
         Drei fachgeschichtliche Assoziationen zum Verhältnis von religionswissen-
         schaftlicher Perspektive und kultureller Befindlichkeit
Referent Dr. Herbert Nikitsch, Institut für Europäische Ethnologie Universität Wien

Zeit     9.45 Uhr
Thema 	„Zuerst versuchte er mir die Hochzeit mit einem evangelischen Mädchen
         auszureden.“ Konfessionsverschiedene Ehen seit dem Zweiten Weltkrieg.
         Ein Praxisbericht
Referent Pfarrerin Andrea Klausmann, Münster / Pfarrer Torsten Melchert, Olfen

Zeit     11.00 Uhr
Thema 	Praktische Einblicke in die Ausstellung „Gott3. Juden, Christen und Muslime
         in ihrer Begegnung von Luther bis heute“
Referent Dr. Anja Schöne, Museumsleiterin

Zeit     14.00 Uhr
Thema 	»Das ist ausschließlich Ressort der Geistlichen« Katholische Geistliche als
         österreichische Volkskundler am Beispiel von Robert Weißenhofer, Johann
         Veichtlbauer, Romuald Pramberger und Co.
Referent Dr. Mag. Michael J. Greger, Salzburger Landesinstitut für Volkskunde

Zeit       14.45 Uhr
Thema 	Zugpferd Luther? Konfessionalität und Museumsbesuch
Referent 	Dr. Ingo Grabowsky, Stiftung Kloster Dalheim,
           LWL-Landesmuseum für Klosterkultur

Zeit       15.00 Uhr
Thema 	Konfessionelle Architekturlandschaften?
Referent 	Dr. Fred Kaspar, LWL-Denkmalpfege,
           Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Münster

                Ende der Veranstaltung: ca. 16.00 Uhr

                                                           Erwachsenenbildung 2017/02 9
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„Gott3“. Pilgern im Münsterland mit Besuch der Sonderausstellung
zum Reformationsjubiläum im RELiGIO in Telgte

Pilgern hat eine lange Tradition. Wir gehen
einen kleinen Teil des Jakobsweges von
Raestrup-Everswinkel nach Telgte. Auf gut
ausgebauten Wegen werden wir in Natur
und ländlicher Umgebung 9 km miteinan-
der pilgern und uns von spirituellen Impul-
sen begleiten lassen. In Telgte angekommen
stärken wir uns nach einem Reisesegen in
der Wallfahrtskapelle in einem Café. An-
schließend erwartet uns im RELIGiO, dem
Westfälischen Museum für religiöse Kultur,
eine Führung durch die Sonderausstellung
„Gott3 – Juden, Christen und Muslime in
ihrer Begegnung von Luther bis heute“.

                                                                                                 © Heike Plaß
Wir erhalten Einblicke in Luthers Streit- und
Schmähschriften gegen Juden und Türken
und ihre ihre damalige wie heute wieder
oder immer noch aktuelle Bedeutung. Heiliger Krieg, Toleranz, Mission, Meinungsfreiheit und
Grenzverletzung, das Miteinander unterschiedlicher Religionen sind weitere Themen.

Zeit        3. September 2017 von 10.00 bis 17.30 Uhr
Treffpunkt  Parkplatz am Bahnhof Haltestelle Raestrup-Everswinkel,
            Am Raestruper Bahnhof 5, 48291 Telgte
Leitung     Dr. Heike Plaß
Kosten      24,– € (inkl. Eintritt und Führung, exkl. Imbiss in Telgte)
Anmeldungen bis 19. August 2017 (ein Programm- und Anmeldeflyer ist vorhanden)
ANREISE	Eigene Anreise mit dem PKW oder ÖPNV zum Treffpunkt. Mit einem
            Großraumtaxi werden wir gegen 17.30 Uhr wieder zu unserem Ausgangs-
            ort zurückkehren.
DETAILS	Wir pilgern bei – fast – jedem Wetter. Ein gute Kondition ist erforderlich.
            Mitzubringen sind feste Wanderschuhe und Regenjacke sowie Mittagsver-
            pflegung und Wasser.

  500 Jahre Reformation – ein Jubiläumsabend in der Ausstellung „Here I stand“

  Die Ausstellung „Here I stand“ zeigt 30 grafische und bildnerische Exposés. Sie entstand aus
  einer vom Bundesministerium des Äußeren unterstützten Ausstellung für die USA anlässlich
  des Jubiläums. Durch die Exponate werden den Teilnehmenden aus sieben verschiedenen
  Blickrichtungen Einblicke in den vielschichtigen und weit reichenden Prozess der Reformati-
  on geboten. Kabarettistische wie musikalische und kulinarische Beiträge werden die unter-
  schiedlichen Sinne ansprechen und das reformatorische Geschehen lebendig werden lassen.

  Zeit               15. September 2017, 19.00 Uhr
  Ort                Gemeindehaus Sassenberg, Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg
  Referent           Michael Prien
  Eintritt           frei

10 Erwachsenenbildung 2017/02
Reformation unterwegs

„Luther von 1917 bis heute“ – eine Tagesfahrt zur großen Luther-Schau im LWL Lan-
desmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim

„Hitlers Kampf und Luthers Lehr / des deutschen Volkes gute Wehr“. So heißt es erschreckend
auf einem Propaganda-Plakat aus dem Jahr 1933 anlässlich des 450sten Geburtstags Martin
Luthers. Die Ausstellung im Kloster Dalheim setzt sich schwerpunktmäßig mit der Luther-
Rezeption von 1917 bis heute auseinander, lässt aber auch den historischen Blick in die
vorangegangenen Jahrhunderte zu. Die dunklen Flecken auf der Weste des sprachgewaltigen
Reformators, allen voran seine Äußerungen zu den Juden, sind von den Nationalsozialisten zu
eigenen Zwecken genutzt und gezielt missbraucht. Doch ist die Ausstellung keine antilutheri-
sche Schau, sondern setzt sich vielmehr gezielt mit der Person Luthers auseinander, und zwar
vor allem aus dem Blickwinkel unserer Eltern, Groß- und Urgroßeltern. Von der klingenden
Ablassmünze über die Rezeption in den vergangenen Jahrhunderten bis in die heutige Zeit
reichen die Präsentationen in der anschaulich und auch humorvoll aufgemachten Ausstellung.

Nach einer Führung und einem Mittagessen im Klosterrestaurant bleibt genügend Zeit, sich
das Klostergelände, das Klostermuseum oder erneut die Sonderausstellung auf eigene Faust
zu erschließen.

Zeit               2. September 2017
Abfahrt            Frie-Vendt-Platz / Friedrich-Ebert-Str. 1, Münster
Rückkehr           gegen 18.00 Uhr
Leitung            Nicole Schlögelhofer
Kosten             39,90 €
Anmeldung          bis zum 12. August 2017

Tagesfahrt zur Buchmesse nach Frankfurt

Für fünf Tage im Oktober ist die Frankfurter Buchmesse einmal mehr die Welthauptstadt der Bü-
cher. Mehr als 7000 Verlage aus über 100 Ländern präsentieren hier ihre Neuerscheinungen und
bringen zahlreiche Autoren mit an ihren Stand. Nirgendwo sonst ist man so nah und umfassend
am kulturellen Puls der Zeit wie an diesem Ort. Literatur und Kultur des diesjährigen Gastlandes
Frankreich bilden den Mittelpunkt der Frankfurter Buchmesse. Verlage präsentieren Neuerschei-
nungen, es gibt die Gelegenheit, mit Autorinnen und Autoren ins Gespräch zu kommen. Inter-
views von Radio- und Fernsehsendungen können live mitverfolgt werden.

Am Messe-Samstag, dem 14. Oktober 2017, nehmen wir Sie mit zur größten Buch-
und Medienmesse der Welt. Lassen Sie sich verzaubern vom Flair der Messe und
dem großen Rahmenprogramm mit zahlreichen Lesungen alt-
bekannter und neu entdeckter Autoren!

Zeit       14. Oktober 2017
Abfahrt    6.30 Uhr ab Stadthalle Olfen,
           Seite Freiherr-vom-Stein-Straße
Rückkehr   gegen 20.00 Uhr
Leitung    Elisabeth Pellmann
Kosten     46,– € (Busfahrt und Eintritt)
Buchungen	· Evangelische öffentliche Bücherei,
              Von-Vincke-Straße 21, Olfen
           · Katholische öffentliche Bücherei, Kirchstr. 20, Olfen
           · Elisabeth Pellmann – schreiben-lesen-schenken,
              Nordwall 11, Olfen
                                                                         © Heike Plaß

                                                                   Erwachsenenbildung 2017/02 11
Stadtspaziergang: Evangelisch in Münster – Von den Täufern zu den Preußen

Mit dem Geistlichen Bernhard Rothmann hat in Münster die Reformation im Sommer 1532
bereits Fuß gefasst. Bevölkerung, Stadtrat und die meisten Geistlichen stehen hinter ihm. Im
Dezember 1532 schreibt Martin Luther Briefe an den münsterschen Stadtrat und auch an den
Prediger Rothmann und warnt vor den in Westfalen eindringenden „Sacramentirern“. Deren
Zuspruch in Münster ist hoch und die Situation in der Stadt spitzt sich stetig zu, die Bevöl-
kerung radikalisiert sich zunehmend. Die erste Reformationsbewegung in Münster endet in
der Isolation und gipfelt in der blutigen Eroberung der Stadt              im Juni 1535. Im
Januar 1536 findet die öffentliche Verurteilung und
Hinrichtung der drei Anführer der „Wiedertäu-
fer“ statt, die mehrfach gegen kaiserliches Recht
verstoßen haben. Zur Abschreckung der Bevöl-
kerung erfolgt eine Zurschaustellung, indem
die Leichname in drei Körben aus Eisen an den
Turm der Lambertikirche gehängt werden. Der
lutherische Reformationsgedanke kann sich nicht
durchsetzen. Erst mit den Preußen begründet
sich 1803 die erste evangelische Kirchen-
gemeinde. Und obwohl 1816 Münster
der Sitz der Kirchenverwaltung für die
gesamte preußische Provinz Westfalens
wird, hat Münster nur gut 500 evange-
lische Gemeindemitglieder. Die Anzahl
steigt stetig besonders durch den Zuzug
von Militär, Beamten und Wissenschaft-
lern mit ihren Familien. 1822 ist es end-
lich soweit: In Münster existiert eine evan-
gelische Kirche.

Der Rundgang durch die Innenstadt dau-
ert etwa 90 Minuten und ist auf Nachfrage
auch mit Gehhilfen möglich. Auf verständli-
che Art und Weise wird die Geschichte der
Stadt Münster und das gegenseitige Verhält-
nis zwischen der katholischen und evangeli-
schen Bevölkerung erläutert und mit histo-
rischen Dokumenten erlebbar gemacht. Der
Stadtspaziergang ist sowohl für Personen mit
und ohne geschichtliches Hintergrundwissen
interessant.
                                                                                                © Screensun MagretWeiper

Termine           15.Juli 2017
                  9.September 2017
                  14.Oktober 2017
Zeit              jeweils um14.30 Uhr
Treffpunkt        Lambertibrunnen –
                  Lambertikirchplatz 5,
                  48143 Münster
Referent          Klaus Martin Polster
Kosten            5,– €, erm. 3,– €

12 Erwachsenenbildung 2017/02
© Heike Plaß

Reformationsbewegung in Münster – Das Stadtspiel-Quiz

Die Reformationsbewegung in Münster kann auf aktive und spielerische Art in mehreren
Teams von jeweils vier bis sechs Personen auf eigene Faust erkundet werden. Die Wege führen
dabei durch die verkehrsberuhigte Innenstadt. Im Stadtspiel werden vor Ort Dinge gesucht
und entdeckt oder auch kreative Aufgaben gelöst. Bei einigen Standorten können verschiede-
ne Lösungen richtig sein, bei anderen werden einige Möglichkeiten vorgegeben. Man erfährt
einiges über die Beziehung zwischen Martin Luther und den (Wieder-) Täufern, taucht dabei
ein in eine frühere Zeit und erfährt Geschichte(n) aus einem anderen Blickwinkel. Unterstützt
wird dies durch verschiedene dargebotene Materialien wie z. B. Faksimiles und Abbildungen.
Beantwortet werden schließlich Fragen wie: Warum zeigte sich die Reformation durch Martin
Luther erfolgreich? Warum war sie in Münster zum Scheitern verurteilt? Mit einer kleinen Ein-
führung zu den geschichtlichen Hintergründen, dem Spielablauf und in einer Abschlussrunde
wird das Erlebte und Entdeckte für alle gemeinsam zusammengetragen.

Das Quiz ist für Jugendliche, junge Erwachsene und alle, die Spaß an Spiel und Entdeckung mit
gleichzeitiger Wissensvermehrung haben, geeignet.

Termine           16.Juli 2017 		        (Anmeldung bis 10. Juli 2017)
                  3.September 2017       (Anmeldung bis 30. August 2017)
                  15. Oktober 2017       (Anmeldung bis 9. Oktober 2017)
Zeit              jeweils um14.30 Uhr
Treffpunkt        Lambertibrunnen – Lambertikirchplatz 5, 48143 Münster
Referent          Klaus Martin Polster
Kosten            5,– €, erm. 3,– €

                                                               Erwachsenenbildung 2017/02 13
Reformation und Musik

Konzertlesung „Katharina von Bora – die Lutherin“

Nur wenigen Historikern war Katharina von Bora eine gründliche Recherche wert. Auch im
Jubiläumsjahr der Reformation wird sie allenfalls als die im Schatten stehende Ehefrau des
Reformators erwähnt.

In der von Uschi Hollmann, Rheine, konzipierten Lesung wird man die „Lutherin“ in vielerlei
Gestalt etwas näher kennenlernen: Als Nonne, die 17 Jahre in klösterlicher Abgeschiedenheit
lebte, sich nach ihrer lebensgefährlichen Flucht aus dem Kloster als Luthers Ehefrau selbstän-
dig, souverän und mündig entwickelte, sechs Kinder gebar und Luther mit organisatorischem
Talent den Rücken frei hielt für seine theologische Arbeit, wobei sie sich – aus heutiger Sicht
– als Mitkämpferin für seine umwälzenden Ideen unentbehrlich machte.

Die Lesung wird an der Orgel (Mechthild Scholz) mit Kompositionen aus dem 15. und 16.
Jahrhundert begleitet, mit Musik, wie sie in Klöstern gespielt wurde in Katharinas Zeit als
Ordensfrau. Außerdem werden die Besucher Musik hören, wie sie vermutlich bei der Hochzeit
von Katharina und Martin Luther erklang.

Zeit              2. Juli 2017 von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Ort               Christuskirche Warendorf, Friedrichstraße, 48231 Warendorf
Referentin        Uschi Hollmann
Eintritt          frei

Neue Töne – neue Texte für Unterricht und Gottesdienst

Hans Werner Scharnowski, Popkantor des Evangelischen Kirchenkreises Münster (am Piano),
und Jan Primke, Musiker und Singer-Songwriter aus Dortmund (an der Gitarre) richten eine
musikalische Praxiswerkstatt für Schule und Kirchengemeinde und für alle an neuer Musik
und neuen Texten Interessierten an. An den drei Terminen stehen das gemeinsame Erstellen
und Ausprobieren von Inhalten neuer Texte, das Singen neuer Songs für Unterricht, Gruppen-
arbeit und Gottesdienst im Mittelpunkt. Zugleich erhalten die Teilnehmenden Hintergründe,
didaktische Hilfen für das Einstudieren, inhaltliche Zusammenhänge, liturgische Kontexte an
die Hand.

Termine     12. September 2017
            26. September 2017
            17. Oktober 2017
Zeit        jeweils von 17.00 bis18.30 Uhr
Ort         Aula der ESG Münster, Breul 43,
            48143 Münster
Leitung     Hans Werner Scharnowski und
            Jan Primke
Kosten      5,– € pro Termin
Anmeldung 	für alle Termine bis 4. September 2017
            (Die Termine können auch
            einzeln wahrgenommen werden)
                                                                                                  © Heike Plaß

14 Erwachsenenbildung 2017/02
Argula von Grumbach –
Das Projekt zum Jahr 2017
Musicalprojekt „Argula von Grumbach“
– die Mutter Courage der Reformation

Argula von Grumbach, 1492 als Argula von
Stauff geboren, war eine außergewöhnliche
und mutige Frau und damit ihrer Zeit weit

                                                                                                 © Hans Schwarz, via Wikimedia Commons
voraus. Sie wuchs in einem intellektuellen und
adeligen, doch verarmten Elternhaus unter für
die Zeit progressiven Bedingungen auf. Bildung und
                                                               Argula von Grumbach auf einer
Mut zum Widerstand prägten ihre Erziehung.                       Porträtmedaille, um 1520.

Verheiratet mit einem streng katholischen Mann und als Mutter von vier Kindern musste
sie 1523 zusehen, wie in Ingolstadt hochrangige Theologen den Studenten Arsacius See-
hofer zwangen, seinen evangelischen Glauben öffentlich zu leugnen. Die mutige Argula
forderte daraufhin die Theologen zu einer öffentlichen Debatte heraus. Darin warf sie
ihnen intolerantes Verhalten vor und konnte dieses mit passenden Bibelstellen belegen.
Sie hielt diese Rechtfertigung schriftlich in einem Brief fest. In 16 Auflagen erschien dieser
innerhalb eines Jahres und erfuhr damit eine ungeahnte Aufmerksamkeit. Als direkte Fol-
ge wurde ihr Mann seines Amtes enthoben, der Druck auf die Familie wuchs. Doch Argula
ließ sich nicht beirren. Es folgten sieben weitere Flugschriften von ihr.

Argula von Grumbach sah sich mit Anfeindungen, aber auch mit Bewunderung konfron-
tiert. Martin Luther, mit dem sie bereits längere Zeit im Austausch stand, schätzte ihren
Mut. Auf den Reichstagen in Nürnberg und Augsburg gelang es ihr, die protestantischen
Fürsten zur Standhaftigkeit zu ermahnen. Argula gewann nach und nach zahlreiche Un-
terstützer und Fürsprecher. Sie ist verantwortlich für die Gründung der evangelischen
Gemeinden in Franken.

Geschichte und Person Argula von Grumbachs sind historisch belegt. Das Leben dieser
außergewöhnlichen und mutigen Frau bietet den Stoff für ein Musical: Ungerechtigkeit
und Widerstand, Angst und Mut, Verzweiflung und Kraft. Dramatik pur! Genau das ver-
körpert Argula als weibliche historische Persönlichkeit mitten in der spannenden Zeit des
Aufbruchs, der Reformation.

Die Tatsache, dass Argula bereits im Alter von 10 Jahren eine deutschsprachige Bibel ge-
schenkt bekam, ist sicher. Auch ihre Kontakte zu Luther sind bewiesen. Fiktiv sind einzig
die Dialoge und die inneren Dramen, die sich abspielen. Ihre Flugschriften, die auch an das
Publikum verteilt werden sollen, sind authentische Zitate Argula von Grumbachs.

Vor den Aufführungen des Musicals werden an jedem Aufführungsort separate Einfüh-
rungsveranstaltungen in das Thema durchgeführt. Mit der Aufführung selbst sind eben-
falls thematische Einstiege verbunden.

Nähere Informationen finden Sie auf Argulas eigener Website https://argula.jimdo.com/

                                                                 Erwachsenenbildung 2017/02 15
Das Musical – Aufführungsorte und -zeiten

Termine 	23. September 2017, 19.00 Uhr
                Erlöserkirche Münster Friedrichstraße 10, 48145 Münster
	24. September 2017, 19.00 Uhr
                St. Ambrosius Ostbevern, Hauptstraße 13, 48346 Ostbevern
	14. Oktober 2017, 19.30 Uhr
                St. Mauritius Enniger, Kirchplatz 1, 59320 Ennigerloh
	15. Oktober 2017, 19.00 Uhr
                Stiftskirche Freckenhorst, Stiftshof 2, 48231 Warendorf
Eintritt        ab 12,– €, erm. 8,– €
VVK ab 1. Juli	Münster Buchhandlung Ringold, Gemeindebüro Erlöser, Referat Erwachse-
                nenbildung, Kath. Pfarrbüros St. Jakobus Ennigerloh, St. Mauritius Enniger,
                St. Bonifatius Freckenhorst, Ev. Gemeindebüro Pauluskirche Freckenhorst)

                                                                                               © argula.jimdo.com

Der Pauluschor Freckenhorst

Einführende Themenabende zu Argula und ihrer Zeit

Zu Leben und Geschichte dieser besonderen Frau findet an allen vier Aufführungsorten je ein
einführender Themenabend statt. Einblicke in die Hintergründe der Zeit Argulas sowie in ihre
Schriften bereiten auf das Musical vor.

Termine	      14.09.2017
              Erlöserkirche Münster, Friedrichstr. 10, 48145 Münster
              19.09.2017
              Gemeindehaus Ostbevern St. Ambrosius Hauptstr. 13, 48346 Ostebevern
              27.09.2017
              Gemeindehaus Freckenhorst Paulusplatz 1, 48231 Warendorf
              28.09.2017
              Pfarrhaustenne Enniger, Wiemstr., 59320 Ennigerloh
Referentinnen Marion Lohoff-Börger, Dr. Heike Plaß
Eintritt      2,– €

16 Erwachsenenbildung 2017/02
„Ich habe Euch kein Frauengeschwätz geschrieben“
Argula von Grumbach, Martin Luther und die Heilige Schrift –
ein Workshop-Wochenende

Ausgehend von der Geschichte Argula von Grumbachs wird das Buch der Bücher an diesem
Wochenende einen zentralen Platz einnehmen. Argula hatte als 10-jähriges Mädchen eine
Bibelausgabe in deutscher Sprache von ihrem Vater bekommen – eine vorreformatorische,
die von ihren Großeltern, Hans von Stauff und Margarethe Schenk von Geyern, in Auftrag
gegeben worden war. Es handelt sich um die sogenannte „Furtmeyer Bibel“, eine kunstvolle
Bibelhandschrift aus dem Jahr 1472.

Diese vorreformatorischen Ausgabe, die Übersetzung Luthers von 1542, die 2016 erschienene
neue Ausgabe der Lutherbibel und die Bibel in gerechter Sprache sind anhand ausgewählter
Textstellen, die auch für Argula von wegweisender Bedeutung waren, zentrale Bestandteile
des Workshops.

Luther hatte den Menschen auf’s Maul geschaut, als er seine Übersetzung verfasste. Bei der
Erstellung der neuen Ausgabe und vor allem bei der Bibel in gerechter Sprache ist genau dieses
in anderer Form erneut geschehen. Wie aktuell sind heutige Bibelausgaben – in Sprache und
Inhalt? Dazu kommt die Fragestellung: Was ist an der Sprache der jeweiligen Bibelausgabe
geschlechtergerecht oder was ist zu männlich dominant?

In einer Schreibwerkstatt können die Teilnehmenden sich selbst ausprobieren und eine Bibel-
stelle selbst verfassen, neu aufbereiten.

Als Abschluss mag in Anlehnung an Argula von Grumbach die Fragestellung dienen: Welche
Bibel gäbe ich meinem Kind mit auf seinen Weg? Warum diese Ausgabe?

Argula war eine Frau, die beinah besser in die heutige als in ihre eigene Zeit gepasst hätte –
mutig im Denken und Handeln nahm sie sprachlich, geistlich und politisch kein Blatt vor den
Mund.

Tagungsort        Jugend- und Bildungsstätte Tecklenburg,
                  Sonnenwinkel 1, 49545 Tecklenburg
Datum             24. November 2017, 17.00 Uhr bis 26.November 2017, 14.00 Uhr
Referenten        Pfarrer Dirk Heckmann und Dr. Heike Plaß
Kosten            130,– € Übernachtung und Vollpension bei eigener Anreise
Anmeldung         Verbindlich bis zum 31. August 2017
                                                                                                 © argula.jimdo.com

                                                                Erwachsenenbildung 2017/02 17
Reformation in Vorträgen

Ein katholischer Blick auf Martin Luther

Martin Luther ist eine weit bekannte Person und eine sehr ambivalente: Kirchenreformer oder
Kirchenspalter? Wortgewaltiger Theologe und Bibelübersetzter, das Sprachgenie und der Po-
lemiker! Seine Verdienste sind groß, doch ebenso gibt es Schattenseiten. Wir denken an sei-
ne Äußerungen zu Juden und „Türken“ und an seine wechselnde Haltung gegenüber den
Bauernaufständen. Der ältere Luther hatte beinah cholerische Züge angenommen. All diese
Facetten sind in den Blick zu nehmen. Doch gibt es eine unterschiedliche Sichtweise auf die
Person Luthers heute aus protestantischer und katholischer Sicht?

Dr. Michael Kappes ist Leiter der Fachstelle theologische Grundsatzfragen und Ökumene im
Bistum Münster und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Nord-
rhein-Westfalen.

Zeit               7. September 2017 um 20.00 Uhr
Ort                Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster
Referent           Dr. Michael Kappes
Eintritt           frei

Das evangelische Pfarrhaus zwischen Mythos und Realität

Martin Luther gilt als Begründer des evangelischen Pfarrhauses. Zusammen mit seiner Frau
Katharina führte er ein offenes Haus, welches Gasthaus, Studentenherberge und ein ganzes
Wirtschaftsunternehmen zugleich waren. Im 19. Jahrhundert wurde das Pfarrhaus zu einer Art
Mythos stilisiert, erkennbar in zahlreichen Abbildungen und Berichten. Nicht selten ist Martin
Luther als treu sorgender Hausvater im Kreis seiner Familie darin die zentrale Gestalt.

Wo liegen die Grenzen zwischen Mythos und Realität, in der Geschichte und heute?

Zeit               26. September 2017 um 20.00 Uhr
Ort                Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster
Referent           Martin Mustroph
Eintritt           frei

Wie hat Luther exegetisch gearbeitet

Die humanistische Forderung „Zurück zu den Quellen“ fand bei Luther große Resonanz. Sie
bildete die Grundlage für das Verständnis und für eine Übertragung der Bibel in die deutsche
Sprache. In zahlreichen Vorlesungen und Büchern setzte Luther sich mit einzelnen Schriften
der Bibel auseinander, interpretierte, legte aus. Er selbst verstand sich als Exeget, als Ausleger,
als Kommentator der Bibel.

Der Referent, Prof. Dr. Thomas Söding, ist Professor für Neues Testament mit den Schwerpunk-
ten Exegese der Evangelien, paulinische Theologie, Theorie und Praxis der Schriftauslegung
und Ökumene. Zudem ist er Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und kirchlicher Gremien,
u.a. der Akademie der Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen und der Glaubens-
kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zeit               27. September 2017 um 19.30 Uhr
Ort                Pfarrheim Haus Katharina, Kirchstraße 19, 59339 Olfen
Referent           Prof. Dr. Thomas Söding
Eintritt           frei

18 Erwachsenenbildung 2017/02
Freiheit und Verantwortung im Islam

In unserer heutigen Gesellschaft leben wir in einer bunten Vielfalt, interkulturell, interreligiös.
Dabei treten viele Fragen und Unsicherheiten auf, die vielfach auf Unwissen basieren. Der Vor-
trag steigt in die Hintergründe des Islam ein, er informiert und hinterfragt. Welche Freiheiten
bietet der Islam und welchen Verantwortungen muss er sich stellen?

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide ist Professor für Islamische Religionspädagogik und Leiter des
Zentrums für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Zeit               26. Oktober 2017 um 20.00 Uhr
Ort                Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster
Referent           Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
Eintritt           frei

Ist Ökumene noch ein Thema? Was trennt die Christen heute noch?

Ein ökumenisches Gespräch an der Basis. Wie wird heute Ökumene gelebt? Wie sieht es
ganz praktisch in den evangelischen und katholischen Gemeinden in Münster aus? Der ev.
Pfarrer Martin Mustroph, Synodalbeauftragter für Mission und Eine Welt des Evangelischen
Kirchenkreises Münster, und der katholische Geistliche Jörg Hagemann, Stadtdechant für die
katholische Kirche Münster, kommen dazu miteinander in einen Dialog und laden auch die
Teilnehmenden zu einem offenen Gespräch ein.

Zeit               12. Oktober 2017 um 20.00 Uhr
Ort                Pfarrzentrum St. Clemens, Patronatsstraße 2, 48165 Münster
Referenten         Martin Mustrop und Jörg Hagemann
Eintritt           frei

Stand der Ökumene heute

Im alltäglichen Leben, an der Basis wird Ökumene praktisch und lebendig vollzogen, in den
Ortsgemeinden und ganz nah in den konfessionsverbindenden Ehen. Doch auf institutioneller
Ebene gibt es eine andere Wirklichkeit. Ein passendes Stichworte liefert der vielfach geäußerte
Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmahlsverständnis.

Wie ist es um die Ökumene wirklich bestellt? Wie mag ihre Zukunft aussehen und welche
Chancen hat sie?

Referent Michael Beintker ist Professor em. für Systematische Theologie, Co-Präsident des Ra-
tes der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und Mitglied zahlreicher wissenschaft-
licher und kirchlicher Gremien, u. a. der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, Nord-
rhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Europäische Akademie der Wissenschaften
und der Künste.

Zeit               12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr
Ort                Ev. Gemeinehaus Olfen, Von-Vincke-Straße 21, 59399 Olfen
Referent           Prof. Dr. Dr. Michalel Beintker
Eintritt           frei

                                                                   Erwachsenenbildung 2017/02 19
Warum entgleiste die Reformation in Münster?

Wer ist der charismatische Bernhard Rothmann? Was war los in Münster in den Jahren 1534
und1535? Der Vortrag bietet einen Einblick in die Geschichte des Täuferreiches.

Der Referent, Prof. Dr. Christian Peters, Professor für Kirchengeschichte, Leiter des Instituts für
Westfälische Kirchengeschichte, Vorsitzender des Vereins für westfälische Kirchengeschichte,
nimmt die Teilnehmenden mit in diese ereignisreichen Jahre.

 Zeit              18. Oktober 2017 um 19.30 Uhr
Ort                Pfarrheim Haus Katharina, Kirchstraße 19, 59339 Olfen
Referent           Prof. Dr. Christian Peters
Eintritt           frei

                                                                                                      © Screensun MagretWeiper

500 Jahre Reformation – der Reformationstag in Vortrag, Gespräch und Spiel

Impulsvorträge zu Martin Luther, Katharina von Bora, der Rechtfertigungslehre und weiteren
reformatorischen Personen und Begebenheiten bieten einen Einstieg zu Gesprächen und Aus-
tausch darüber, welche Auswirkungen die Reformation hatte und hat. Auch Luthers Einfluss
als Liederdichter kommt zur Sprache. Kinder können an einem Luther-Parcours teilnehmen.

Zeit               31. Oktober 2017, 11.00 Uhr
Ort                Gemeindehaus Sassenberg, Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg
Referent           Michael Prien
Eintritt           frei

20 Erwachsenenbildung 2017/02
Da war doch nicht nur Luther … – Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Reformation

Der Vortrag bietet einen Streifzug durch die Zeit Luthers. Nicht nur die Kirchengeschichte,
sondern mit ihr die Mentalitäts- und Sozialgeschichte sowie die Kunst- und Wirtschaftsge-
schichte mussten in der sog. frühen Neuzeit in Teilen neu geschrieben werden. Luther war in
ein funktionierendes System eingebrochen, hatte das jahrhundertealte Heilswesen der Kirche
durcheinander gebracht. Dazu löste die Erfindung Gutenbergs eine mediale Revo-
lution aus. Informative und polemische Blätter und Schriften flogen auf den
Markt. Sie überschritten so manches Mal die Grenzen der Höflichkeit
und des guten Geschmacks, und zwar auf eine Art und Weise, wie sie
heute kaum vorstellbar wäre. – Oder doch?

Zeit              9. November 2017, 19.30 Uhr
Ort               Gemeindehaus Sassenberg,
                  Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg
Referentin        Dr. Heike Plaß
Eintritt          frei

                                                                    © Heike Plaß
Beten mit den Füßen: Pilgern

„Wer sich auf den Weg macht, der kann was erleben; wer aufbricht zum Pilgern, der wird
staunen lernen.“ Mit diesen Worten beginnt Tomas Zahrnt sein Buch über den norwegischen
Olavsweg. Im Sommer 2014 pilgerte er mit einer Frau die populärste Strecke dieses Weges:
von Hammer nach Trondheim. In Wort und Bild möchte er seine Zuhörer und Zuhörerinnen
mitnehmen auf diese spirituelle Reise.

Zeit              13. November 2017, 19.00 Uhr
Ort               Adventskirche Münster, Coerdestraße 56, 48147 Münster
Referent          Thomas Zahrnt
Eintritt          frei

Kirche und Staat – Brauchen wir eine stärkere Trennung?

Dieses Sonderthema des Verhältnisses von Kirche und Staat ist über die Jahrhunderte immer
wieder neu angedacht, mit Staatstheorien versehen, neu entwickelt und angepasst worden.
Die Trennung begann mit der Französischen Revolution, im 19. Jahrhundert setzte sich die
Auseinandersetzung nicht zuletzt im sog. Kulturkampf fort.

Heute gibt es vertragliche Regelungen. Wie sehen diese aus und sollten sie weiter ausgebaut
werden? Brauchen wir eine stärkere Trennung von Kirche und Staat, von Religion und Politik?

In einer Podiumsdiskussion werden sich Dr. Peter Zocher, Karl-Barth-Archiv Basel, und
Prof. Dr. Peter Oestmann, Lehrstuhl für Rechtsgeschichte an der WWU Münster, dieser Thema-
tik und ihren Fragen nähern.

Zeit              17. November 2017, 20.00 Uhr
Ort               Deutsche Hochschule der Polizei, Zum Roten Berge 18, 48165 Münster
Referenten        Dr. Peter Zocher, Prof. Dr. Peter Oestmann
Eintritt          frei

                                                              Erwachsenenbildung 2017/02 21
Und was die Erwachsenenbildung
 sonst noch bietet …
 Kirche bietet Parolen paroli – Ein Workshop gegen Parolen und Populismus

  Der Ton in der Diskussion um Migration und Flüchtlingsthematik hat sich massiv verschärft.
  Wir bekommen dies an vielen Stellen in unserer Gesellschaft und auch in unserem direkten
  Umfeld zu spüren.Der Zuzug vieler Geflüchteter beeinflusst die öffentliche Diskussion und ihre
  Themen. In Kneipen, auf Familienfesten, am Arbeitsplatz, in Bus und Bahn werden wir mit Be-
  leidigungen und radikalen Äußerungen konfrontiert. Doch wie geht man um mit stumpfen Pa-
                            rolen und Vorurteilen? Wir leben in einer hochkomplexen und auch
„Schweigen ist feige,
                            komplizierten Welt und viele Menschen stecken voller Zukunfts-
  Reden ist Gold.“
                            ängste. Die Flucht zu einfachen Erklärungen und Lösungen ist leicht.
 Marius Müller Westernhagen
                            Die Ängste, die dahinter stecken, sind ernst zu nehmen.

 Populisten wollen nicht diskutieren, sondern missionieren. Ihnen ist nicht mit Fakten entgegen
 zu treten, sondern man muss ihnen zunächst zuhören, sie aushalten und ernst nehmen. Zu
 einem passenden Zeitpunkt kann mit passendem Zeugnis etwas dagegen gesetzt werden.
 Doch wann ist der passende Zeitpunkt? Was ist das passende Zeugnis?

 Rechtspopulisten sind nicht nur in Europa weit auf dem Vormarsch. Das soziale Ungleich-
 gewicht wird größer, das Armutsrisiko steigt. Rechtspopulisten spielen diesem Prinzip der
 Ungleichheit allerdings in die Hände, da sie den Sozialstaat rück-, wenn nicht gar abbauen.
 Soziale Gerechtigkeit und vor allem dazu die gleichen Bildungsmöglichkeiten für alle sind Ins-
 trumente, um Rechtspopulismus wirksam etwas entgegen zu setzen.

 Akzeptanz, Wertschätzung und Anerkennung des Einzelnen sind wichtige Stichworte. Und
 an dieser Stelle sind auch und vor allem die Kirchen gefragt. Doch nicht nur die Kirchen, son-
 dern auch die Universitäten. Das Referat Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis
 Münster bietet das passende Handwerkszeug im Rahmen eines Workshops. Dieser wird sich
 mit einzelnen Parolen beschäftigen, sie zuordnen, interpretieren. Die Teilnehmenden werden
 befähigt, sich mit Mut und Nerven gegen rechtsradikale Zumutungen zur Wehr zu setzen,
 dagegen zu halten, ohne selbst der Gefahr des Populismus und der Parolen anheim zu fallen.
 In Rollenspielen gelingt es, eine andere Sichtweise und eine andere Haltung zu entwickeln, um
 sich gar nicht erst in die Defensive drängen zu lassen. Maximale Teilnehmerzahl: 20.

 Termine            11. Juli 2017, 18.00 bis 22.00 Uhr
                    Philipp-Melanchthon-Haus,
                    Pictoriusstraße 19, 48231 Warendorf
                    Anmeldung bis 06.07.2017
                    15. September 2017, 17.00 bis 21.00 Uhr
                    Pfarrheim Haus Katharina,
                    Kirchstraße 19, 59339 Olfen
                    Anmeldung bis 11.09.2017
                    3. November 2017, 15.00 bis 19.00 Uhr
                    Matthias-Claudius-Haus,
                    Osthofstr. 6, 48163 Münster-Albachten
                    Anmeldung bis 26.10.2017
                    16. November 2017, 18.00 bis 22.00 Uhr
                    Gemeindehaus an der Epiphaniaskirche,
                    Kärntener Straße 23 – 25, 48145 Münster
                    Anmeldung bis 9. November 2017
 Referentin         Dr. Heike Plaß
 Eintritt           frei
                                                                                       © Heike Plaß

 22 Erwachsenenbildung 2017/02
Ich und die Bibel, die Thesen von Luther und all dieses Zeug

Thematisch wollen wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer anregen, sich über das Medium
Bild mit der Bibel oder mit Martin Luther und seinen Thesen auseinanderzusetzen. Zeichne-
risch und kreativ gestaltend wollen wir uns gemeinsam niedrigschwellig mit Botschaften aus
der Bibel beschäftigen. Daraus werden individuell gestaltete Bilder und Texte entstehen, die
wir im Ergebnis in einer ganz besonderen Bibel zusammenfügen werden. So soll die Bibel
einmal mehr lebendig und für einen Moment Teil unseres Alltags werden. Für Gruppen im Ev.
Kirchenkreis Münster (z.B. aus einer Senioreneinrichtung, aus der Frauenhilfe, Konfirmanden-
gruppen oder Kirchenchöre) gibt es auch die Möglichkeit, separate Termine zu vereinbaren.

Zeit 	27. September 2017 9.00 bis 13.00 Uhr oder
           27. September 2017 14.00 bis 18.00 Uhr
Ort 	Beratungs- und BildungsCentrum der Diakonie Münster,
           Hörsterplatz 2 b, 48147 Münster
Referentin Alexandra Supe
Eintritt   frei
Anfragen 	nimmt das Beratungs- und BildungsCentrum unter der
           Telefonnummer 0251/490150 entgegen.

Die Apokalypse des Johannes – Vision, Schreckensbild und Offenbarung

Die Offenbarungen des Johannes, auch Apokalypse genannt, nehmen in der Bibel einen Son-
derstatus ein. Sie sind das einzige prophetische Buch des neuen Testaments. Wie sind sie
einzuordnen und zu interpretieren? Der Kurs möchte eine neue Einordnung der Apokalypse in
den historischen Zusammenhang vornehmen und dabei gegenwärtige Glaubens- und Zwei-
felsfragen in den Blick nehmen.

Zeit 	7. September bis 14. Dezember 2017
         immer donnerstags von 9.15 bis 11.30 Uhr
Ort 	Gemeindehaus der Friedenskirchengemeinde,
         Zum Erlenbusch 15, 48167 Münster.
ReferenT Heinz Willy Kehren
Eintritt frei

„Vorsorgen ohne Sorgen“ – Zur aktiven Gestaltung der letzten Dinge

Vorsorge für den Fall der Fälle, die Vorsorge für die letzten Dinge: Es geht um große Entschei-
dungen, um große Werte und um große Gefühle! Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung,
Testament? Eine aktive Gestaltung der Vorsorge hat Vorteile: Sicherheit bei notwendigen Ent-
scheidungen und bei einer Verteilung des Erbes, Streitvermeidung, Steuerersparnis, Erleichte-
rung, Zufriedenheit, dazu die Möglichkeit, ewig in Erinnerung zu bleiben. Die Veranstaltung
der Stiftung des Evangelischen Kirchenkreises Münster informiert über Schenken, Spenden
und Stiften zu Lebzeiten, über Vollmachten für den Ernstfall sowie die Erbgestaltung für den
Todesfall (Testament, Vermächtnis).

Zeit              Donnerstag, 28. September 2017, 19:00 Uhr
Ort               Apostel-Kirchengemeinde, Dietrich-Bonhoeffer-Haus,
                  An der Apostelkirche 5, 48143 Münster
Referent          Dr. Christoph Goez, Fachanwalt für Erb- und Steuerrecht
Moderation        Prof. Dr. Rolf Stober
Eintritt          frei

                                                                Erwachsenenbildung 2017/02 23
Luthers Erwachen – Ein Puppenspiel mit Sinn und Hintersinn

Luther ist etwa dreißig Jahre alt, als er einen
geistigen Durchbruch erlebt. Er beschreibt
dieses als das „Eintreten ins Paradies durch
geöffnete Pforten“. Dieses Umkehrerlebnis
ist nicht nur für Luther eine geistige Neuge-
burt, sondern in der Folge auch eine notwen-
dige Reformation für die Christenheit: ohne
diesen Sinneswandel keine Reformation.

Nicht verschwiegen werden Luthers dunkle

                                                                                                © Charivari
Seiten und das unschätzbare Leid, das die
Religionskriege mit sich brachten.

Zeit               11. Oktober 2017, 19.00 Uhr
Ort                Adventskirche Münster, Coerdestraße 56, 48147 Münster
Puppenspieler
und Referent       Wilfried Plein
Eintritt           frei

EIN WOCHENDE: Auf CLOWNS-ENTDECKUNG IN DIR SELBST!
Berufliche Bildung – Berufliche Fortbildung – Berufliche Qualifikation

…mit dem Clown fidelidad.

Humor und Lachen heben die Stimmung, lassen Leichtigkeit aufkommen, bewirken Achtsam-
keit, erhöhen Aufmerksamkeit – ein Garant für ein besseres Betriebsklima. Die Kommunikation
im Berufsleben wird aufgeheitert und erhellt…

Lachen und auch Weinen, Humor und Perspektivwechsel durch Humor, sind wichtige Stra-
tegien, den eigenen Berufsalltag zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen, mit
dem Patienten, Kunden, Klienten gelingt leichter und ist Erfolg versprechender, wenn Humor
Einlass findet in die konkrete Berufssituation. Ein kleiner Spalt zum Ungeahnten öffnet sich,
das Wunder ist möglich: Jetzt. Entdecken Sie den Clown in sich, zusammen mit dem Clown
fidelidad – seit 35 Jahren Clown und Clown-Lehrer.

Körpertraining, Raum und Selbstwahrnehmung, leichtes akrobatisches Üben, Instrumenten-
spiel (evtl. wer will und hat), Verkleiden, sich Schminken, uralte Clowns-Nummern aus der
guten alten Zirkuswelt und Gromolo als die universale Sprache der Clowns – all dies sind Be-
standteile des Wochenendes. Szenen und Clowns-Spiele lassen uns spielerisch unsere in uns
wohnende Clowns-Welt entdecken und entfalten.

Entspannungsübungen, Phantasiereise, Übungen aus dem Lach-Yoga, Tanzelemente aus dem
„Modern Dance“, Übungen aus dem Qui Gong, leichte pantomimische Elemente, Atem,
Stimme, Körper…die Clownstypen August, Weißclown und Monsieur Loyal, als alte klassische
Personagen lernen wir kennen und spielen, und „Status Arbeit“ lässt uns wach werden für die
humorvolle Bewältigung unserer Berufs-Hierarchie vor Ort in unserem Beruf: Der viel beschwo-
rene Perspektivwechsel findet statt.

Wieder wie die Kinder zu werden und verantwortlich für sich selbst wie ein Erwachsener,
auch mal tierisch wild und verspielt, dabei bewegt sein und sich bewegen lassen. Das eige-
ne Potential erahnen und ausprobieren, geschützt im Schonraum in einer Gruppe spielender

24 Erwachsenenbildung 2017/02
Menschen, und sich gemeinsam auf die Reise begeben. Du selbst sein und sich freuen … auf
                                         16 andere Menschen, die das mit Ihnen zusammen tun wollen. Lassen Sie sich vom Clown an
                                         die Hand nehmen. Entdecken Sie diesen Clown in sich.

                                         „Jeder Mensch ist ein Clown … aber wenige haben den Mut das zu zeigen!“ (Charlie Rivel)
                                         Diesen Mut werden Sie in dieser Fortbildung in Ihnen finden. Seien Sie herzlichst willkommen
                                         zum Workshop Wochenende für Anfänger und Fortgeschrittene.

                                         Zeit 	2. Dezember 2017 von 10.00 bis 18.00 Uhr und
                                                     3. Dezember 2017 von 10.00 bis 16.30 Uhr
                                         Ort 	Ev. Familienbildungsstätte fabi Münster,
                                                     Friedrichstraße 10, 48145 Münster
                                         Leitung     Wolfgang Konerding, der Clown fidelidad
                                         Kosten      145,– € (inkl. Verpflegung)
                                         Anmeldungen bis zum 18. November 2017 (die Teilnehmeranzahl ist begrenzt)
© Wolfgang Konerding – Clown fidelidad

                                                                                                                                          © Wolfgang Konerding – Clown fidelidad

                                         Künstlergespräch im Cityadvent in der Liebfrauen-Überwasserkirche Münster
                                         „Coming in the air – Da kommt etwas“

                                         Der Advent ist eine Zeit der Erwartung und Vorahnung. In diesen Wochen des Advents sehnen
                                         wir uns in besonderer Weise nach Aufbruch, Freiheit, Vergebung und Frieden. Noch schauen
                                         wir auf die noch leere Krippe, doch eine Ahnung erfüllt die Menschen. Der Cityadvent mit
                                         seinen Installationen und Impulsen lädt dazu ein, diese adventlich-vorweihnachtlichen Gefühle
                                         und Gedanken zuzulassen.

                                         In einem Künstlergespräch mit der Münsteraner Künstlerin Ruth Blanke, welche das Hauptex-
                                         ponat des diesjährigen City Advent, die Installation „Vogelschwarm“ geschaffen hat, wird der
                                         Zugang zu dem Werk und dem Thema des diesjährigen City Advent deutlich.

                                         Das Motiv der Geisttaube im Vogelschwarm als zentraler Installation bietet zugleich die Inter-
                                         pretation der Menschwerdung Gottes als Beginn eines gewaltigen Aufbruchs, einer Reise ganz
                                         neuer Dimension.

                                         Ruth Blanke, kreativ, immer wieder neu und überraschend, ist in ihrem Werk nicht dem Zeit-
                                         geist untergeordnet, sondern dieses birgt viel Persönliches in sich.

                                         Zeit              13. Dezember 2017 um 18.00 Uhr
                                         Ort               Überwasserkirche Münster, Überwasserkirchplatz 4, 48143 Münster
                                         Referentin        Ruth Blanke
                                         Eintritt          frei

                                                                                                         Erwachsenenbildung 2017/02 25
Und nach dem Jahr 500 Jahre Reformation?
Eine Vorschau auf 2018
Entdeckungsreise Lissabon

„Aqui, onde a terra se acabe e o mar comeca“ – Hier, wo das Land aufhört und das Meer be-
ginnt. Dieser auf das Land Portugal bezogene Satz des portugiesichen Dichters Luis de Camões
passt nirgends besser als auf die Hauptstadt dieses Landes, auf Lissabon – die charismatische
Stadt an der Mündung des Tejo, die Stadt der sieben Hügel und einstiger Startpunkt der Ent-
deckungsreisen Heinrich des Seefahrers.

Prachtstraßen, eindrucksvolle Plätze, Paläste, Klöster und elegante Geschäfte und Restaurants
und dagegen winzige Gässchen wie im Gewirr der verwinkelten Alfama, wo Verlaufen dazu
gehört, kleine Häuser mit Kanarienvögeln in den Fenstern, Handwerkerläden und Straßenca-
fés mit einheimischen Köstlichkeiten.

Bélem und Sintra geprägt durch die prachtvolle ma-
nuelinische Baukunst Portugals zwischen Gotik und
Renaissance, der mondäne Badeort Estoril und der
Fischerort Cascais, all das und noch viel mehr gehört
zu Lissabon und seiner direkten Umgebung.

Die Reise wird aber tiefere Einblicke in das Leben in
Lissabon vermitteln. Wir werden die deutsch evan-
gelische Gemeinde kennenlernen, wir erfahren et-
was über das soziale Projekt Serafina. Serafina, eine
ehemaliges Slumviertel der Ärmsten der Armen aus
den Kolonien Geflüchteten. In Zusammenarbeit mit
der deutschen Kirchengemeinde entwickelte sich ein
umfangreiches und wirkungsvolles Sozialprojekt.

Zeit               (geplant) 24. bis 30. März 2018
                                                                                                   © Heike Plaß

Leitung            Felix Eichhorn, Dr. Heike Plaß
Anmeldung          ab August 2017 möglich

SAUDADE – auf den Spuren der portugiesischen Seele auf dem
portugiesischen Jacobsweg – Eine Pilgerreise von Porto nach Santiago

Saudade – ein die Portugiesen kennzeichnender Begriff, der schwer zu übersetzen ist. Es be-
deutet so viel wie Sehnsucht, Melancholie, Wehmut und beinhaltet doch viel mehr. Er hat
etwas Nostalgisches an sich, ist nicht negativ, sondern ganz im Gegenteil. In der Freundlichkeit
und Gastfreundschaft der Portugiesen, in ihrer Fado-Musik, in ihrem ganzen Wesen und in
ihrer Kultur kommt die Saudade zum Ausdruck.

               Saudades, só portugueses     Saudades – nur die Portugiesen
               Conseguem senti-las bem.     Erlangen sie, empfinden sie wirklich.
                Porque têm essa palavra     Weil nur sie dieses Wort haben
                  Para dizer, que as têm.   Um zu sagen, dass sie es haben.
                                    Fernando Pessoa

Gemeinsam begeben wir uns in einer kleinen Gruppe auf den portugiesischen Jakobsweg von
Porto nach Santiago de Compostela und lernen sie dabei kennen, die Saudade. Wir gehen
durch von Weinanbau geprägte Landstriche, Maisfelder, historische portugiesische Dörfer und
kleine Städte mit verwinkelten Gassen und ihrer typischen Architektur. In Begegnungen, in
einem Fado-Abend, in der Kultur lernen wir die Portugiesen ein wenig besser kennen und
bekommen ein kleinen Einblick in das, was die Saudade ausmacht.

26 Erwachsenenbildung 2017/02
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