André Jolivet "Konzert für Klavier und Orchester" Pascal Gallet Klavier Maurice Ravel "Gaspard de la nuit" Claude Debussy "L'isle joyeuse" ...

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André Jolivet "Konzert für Klavier und Orchester" Pascal Gallet Klavier Maurice Ravel "Gaspard de la nuit" Claude Debussy "L'isle joyeuse" ...
André Jolivet
»Konzert für Klavier und Orchester«
Pascal Gallet Klavier
Maurice Ravel
»Gaspard de la nuit«
Claude Debussy
»L’isle joyeuse«

Duisburger Philharmoniker
Jonathan Darlington
Claude Debussy
                                                                                                                                                             Maurice Ravel
                                                                                                                      André Jolivet
     Duisburger Philharmoniker
     Jonathan Darlington

                                                                                                Die Anregungen sind sehr unterschiedlich: Die         Die drei französischen Kompositionen sind oh-
        André Jolivet (1905-1974)                                                               Musik Außereuropas, eine Gedichtsammlung und          ne das Klavier nicht denkbar, nur wird das Tas-
         »Konzert für Klavier und Orchester« (1950)                                             ein Gemälde inspirierten die Komponisten André        teninstrument auf jeweils unterschiedliche Wei-
         Pascal Gallet Klavier                                                                  Jolivet, Maurice Ravel und Claude Debussy zu eini-    se behandelt: perkussiv und schlagzeugähnlich im
    1 I. Allegro deciso 7:35                                                                    gen ihrer wichtigsten Werke. Mit einer Anlehnung      Klavierkonzert von Jolivet, der einheitlichen Kla-
    2 II. Andante con moto 9:23                                                                 an die typischen Elemente der traditionellen Mu-      vierfarbe gemäß in ganz bestimmte Stimmungen
    3 III. Allegro frenetico 6:25                                                               sik aus Zentralafrika, Fernost und Polynesien be-     gehüllt bei Ravel sowie virtuos ausladend bei De-
                                                                                                schwört André Jolivet in seinem Klavierkonzert die    bussy. Dass die klassische Klaviertechnik für die-
      Maurice Ravel (1875-1937) | Marius Constant (1925-2004)                                   rituellen Ursprünge der Musik. Und da der Gedan-      se Stücke keine Rolle mehr spielt, ist leicht zu er-
      »Gaspard de la nuit« (1908; orchestriert 1990)                                            ke von Magie und Anrufung in seinem Schaffen          sehen. Das gilt nicht erst für das urwüchsige Kla-
    4 I. Ondine 6:47                                                                            wiederholt auftaucht, faszinierte ihn die Auffor-     vierkonzert von Jolivet, sondern Jahrzehnte früher
    5 II. Le Gibet 5:12                                                                         derung eines Rundfunksenders, von außereuro-          bereits für den Klavierzyklus von Ravel und das Ein-
    6 III. Scarbo 10:09                                                                         päischen Klängen und Rhythmen inspirierte Musik       zelstück von Debussy. Deshalb ist der Wunsch nur
                                                                                                zu schreiben. Maurice Ravel wiederum regten die       folgerichtig, Orchesterfassungen von »Gaspard de
      Claude Debussy (1862-1918) | Bernardo Molinari (1880-1958)                                gespenstisch-unheimlichen Visionen in den Prosa-      la nuit« und »L’isle joyeuse« zu erstellen. Bernardo
      »L’isle joyeuse« (1903/04; orchestriert 1917)                                             gedichten von Aloysius Bertrand zu einem Klavier-     Molinari instrumentierte das Debussy-Stück noch
    7 Quasi una cadenza – Tempo: modéré et très souple                 7:09                     zyklus an, und Claude Debussy knüpfte in »L’isle      zu Lebzeiten des Komponisten, Marius Constant
                                                                                                joyeuse« (»Die fröhliche Insel«) an ein Gedicht des   den Ravel-Zyklus mehr als ein halbes Jahrhundert
                                                                                                Malers Jean-Antoine Watteau an.                       nach dem Tod des Komponisten.

                                               André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
                                                                                                                                                                                                                
André Jolivet                                        damaliger Gegenwartskunst herauszuführen. Den            elles«, »Suite delphique« und »Épithalame« weisen       Konzerten, selbst in späten Werken wie dem ers-
»Konzert für Klavier und Orchester«                  revolutionären Gedanken der Neutöner stand die-          darauf hin. Gleichzeitig erfuhren die Schlagins-        ten Cellokonzert (1962) und dem Violinkonzert
Der französische Komponist André Jolivet wurde       se Gruppe damit kritisch gegenüber. André Jolivet,       trumente eine entscheidende Aufwertung. Dar-            (1972). Lediglich das für Mstislav Rostropowitsch
am 8. August 1905 in Paris geboren. Die Familie      der zeitweilig auch als Lehrer gearbeitet hatte, war     in zeigt sich nicht nur der Einfluss Edgard Varèses,    geschriebene zweite Cellokonzert (1966) kommt
war künstlerisch interessiert: Die Mutter war Pi-    ein sehr produktiver Komponist und beschäftigte          denn auch Jolivets Reisen nach Nordafrika, das In-      ohne Schlaginstrumente aus. Mit seiner Hinwen-
anistin, der Vater hatte ein Kunststudium absol-     sich mit zahlreichen musikalischen Gattungen.            teresse an der Musik Polynesiens und auch an der        dung zum Exotismus begegnet einem im Klavier-
viert, bevor er die Beamtenlaufbahn einschlug.       Man erkennt es daran, dass er nicht nur drei Sinfo-      indianischen Kunst bescheren der Musik André            konzert schließlich eine weitere für Jolivet bedeut-
Von Anfang an widersetzte Jolivet sich dem kon-      nien und sechzehn Werke für Soloinstrument und           Jolivets einen oftmals exotischen Reiz.                 same Komponente.
ventionellen Musikbetrieb. So gewann er Einbli-      Orchester schrieb, sondern von 1945-1959 auch
cke in die liturgische Musik der Renaissance, wäh-   musikalischer Leiter der Comédie Française war           André Jolivets Konzertschaffen                          Das Konzert für Klavier und Orchester
rend sein Kompositionslehrer Paul Le Flem ihn mit    und in dieser Funktion zahlreiche Bühnenmusiken          André Jolivets musikalische Ästhetik lässt sich         Das Konzert für Klavier und Orchester ist ein Werk
der damals ganz aktuellen Musik Belá Bartóks, Al-    komponierte. Von 1966 bis 1970 war er dann Pro-          deutlich aus seinem Konzertschaffen ablesen.            aus dem Jahr 1950. Schon 1946 hatte der franzö-
ban Bergs und Arnold Schönbergs vertraut mach-       fessor für Komposition am Pariser Conservatoire.         Zu erwähnen ist zunächst das frühe Konzert für          sische Rundfunk den Auftrag gegeben, durch au-
te. 1930 bis 1933 wurde Jolivet der einzige euro-    Am 20. Dezember 1974 ist er dort, mit zahlreichen        Ondes Martenot von 1948, das mit der Wahl eines         ßereuropäische Musik inspirierte Kompositionen
päische Schüler von Edgard Varèse (1883-1965),       Auszeichnungen geehrt, gestorben.                        elektronischen Instruments das Interesse an neu-        zu schreiben. Jolivet hatte sich wiederholt von die-
der als Franzose 1925 nach Amerika ausgewan-                                                                  artigen Klängen erkennen lässt. Zu erwähnen ist         sem Gedanken anregen lassen und schrieb Werke,
dert war und zu den großen Erneuerern der Mu-        André Jolivet hatte die Absicht, der Musik »ihren        ferner das erste Flötenkonzert aus dem Jahr 1949,       in denen sich außereuropäische melodische For-
sik gehört, da in seinen Werken die Emanzipation     ursprünglichen, antiken Sinn zurückzugeben, als          weil der Komponist auf die Bedeutung dieses In-         men und rhythmische Modelle finden. Das Kla-
des Klanges eine wichtige Rolle spielt. 1935 ge-     sie noch magischer und beschwörender Ausdruck            struments in primitiven Musikkulturen verwies.          vierkonzert wurde zu einem besonders komplexen
hörte Jolivet neben Olivier Messiaen zu den Grün-    der Religiosität von Stammesverbänden war.« Ma-          Das zweite Trompetenkonzert von 1954 zeigt da-          Werk, finden sich doch im ersten Satz zentralafri-
dern der Gruppe »La Jeune France«, mit der er das    gie und Anrufung spielen deshalb in seiner Musik         gegen einen auffallenden Einfluss der Jazzmusik.        kanische, im zweiten Satz fernöstliche und im drit-
Ziel verfolgte, die Musik wieder humaner zu ma-      eine wichtige Rolle. Zahlreiche Werktitel wie »Cinq      Dass die Schlaginstrumente bei André Jolivet eine       ten Satz polynesische Einflüsse. Eine wichtige Auf-
chen und aus der vielfach kritisierten Abstraktion   Incantations pour flûte seule«, »Cinq Danses ritu-       wichtige Rolle spielen, bestätigt sich in zahlreichen   gabe fällt in diesem Konzert den Schlaginstrumen-

                                                             André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
                                                                                                                                                                                                                       
ten zu, und auch das Klavier wird bisweilen in der   noch einmal auf den französischen Dichter zu-            mende berücksichtigt, dann ist »Ondine« der Auf-       sind nur in gedämpfter Lautstärke zu hören, au-
Art eines Schlaginstrumentes gebraucht. Dadurch      rück: Im Alter von 33 Jahren komponierte er drei         takt zu weitaus gespenstischeren Tonmalereien,         ßerdem ging Ravel bei dem Experiment, wie viel
entstand ein Werk, das vor allem in den schnellen    Klavierstücke, die er mit dem Titel von Bertrands        aber die seelenlose Wassernixe hat im Rahmen           Wiederholung ein Musikstück verträgt, bis an
Rahmensätzen eine große Vitalität besitzt.           1842 posthum veröffentlichter Gedichtsammlung            dieses Zyklusses sehr wohl ihren Platz. Wie eng        die Grenzen. Nach dieser unwirklich-leblosen Im-
André Jolivets Konzert für Klavier und Orchester     überschrieb. Die drei Stücke schildern gespensti-        die Anlehnung an Bertrands Gedichtvorlage ist,         pression stellt der letzte der drei Sätze den listig-
wurde am 19. Juni 1951 im Rahmen des Festi-          sche, auch wohl grausige Visionen, und bezüglich         zeigt sich am Schluss. Im Gedicht fordert die Ni-      bösen Zwerg »Scarbo« vor. Nach dem leblosen
vals von Straßburg uraufgeführt. Die Leitung hatte   ihrer pianistischen Anforderungen übertreffen sie        xe ihren Geliebten nach dem Ende ihres murmeln-        Mittelstück wird also alles aktiv und lebendig.
der Komponist, die Solistin war Lucette Descaves.    alle früheren Klavierstücke Maurice Ravels. Doch         den Liedes dazu auf, ihr zu folgen und König des       Ravels Klavierstück stellt außergewöhnliche An-
Obwohl die Uraufführung einen Skandal hervor-        nicht nur das: Radikaler hatte Ravel bis dahin noch      Sees zu werden. Er gesteht ihr jedoch, eine sterb-     forderungen an seine Interpreten, wie der Kom-
rief, erhielt der Komponist für dieses Werk noch     nicht komponiert.                                        liche Frau zu lieben. Wie Ondine schmollt, eini-       ponist nach eigener Aussage selbst versucht hat-
im gleichen Jahr den »Grand Prix de la Ville de                                                               ge Tränen vergießt, in schallendes Gelächter aus-      te, das Klavierstück »Islamey« von Mili Balakirew
Paris«. Eine weitere wichtige Aufführung mit dem     »Gaspard de la nuit« besteht aus drei Stücken,           bricht und schließlich verschwindet, ist auch in Ra-   zu übertreffen.
Pianisten Philippe Entremont fand am 5. Janu-        von denen das Schlussstück (»Scarbo«) die bei-           vels Komposition zu hören.
ar 1953 in New York statt. Heute zählt das Kla-      den vorangehenden Stücke nicht nur an zeitlicher                                                                Maurice Ravels drei Klavierstücke haben die
vierkonzert zu den bedeutendsten Instrumental-       Ausdehnung, sondern auch bezüglich der virtu-            Wirklich unheimlich ist die Szenerie des langsamen     Zeitgenossen zunächst verwirrt. Obwohl die
werken André Jolivets.                               osen Mittel übertrifft. Das Eröffnungsstück trägt        Mittelstücks: »Le Gibet« (»Der Galgen«) zeigt ei-      Grenzen des Instruments gestreift werden, hat
                                                     den Titel »Ondine«, und die Wassernixe ist durch         nen Gehängten, dessen Leichnam im Abendlicht           Ravel, der mit seiner Instrumentierung von Mus-
                                                     rauschende Akkordbrechungen dargestellt. Ravel           pendelt, während von der mittelalterlichen Stadt       sorgskys »Bildern einer Ausstellung« populär wur-
Maurice Ravel | Marius Constant                      setzte hier den eigenen mit »Jeux d’eau« (1901)          monoton die Armesünderglocke läutet. Das Läu-          de, niemals an eine vollständige Orchestrierung
»Gaspard de la nuit«                                 und »Une Barque sur l’océan« (1905) begonnenen           ten der Glocken hatte in der Vergangenheit be-         gedacht. Diese Arbeit legte erst 1990 der franzö-
Bereits als Student war der Komponist Maurice        Weg fort, aber er schloss auch an vergleichbare          reits viele Komponisten zu Musikstücken ange-          sisch-rumänische Dirigent und Komponist Mari-
Ravel von den Gedichten Aloysius Bertrands (1807-    Stücke von Franz Liszt an und inspirierte gleich-        regt, aber die Totenglocke ist niemals unheim-         us Constant (1925-2004) vor. Constant beendete
1841) stark beeindruckt, und Jahre später kam er     zeitig auch Claude Debussy. Wenn man das Kom-            licher ertönt: Die bedrückenden Glockenschläge         seine Studien am Pariser Konservatorium bei

                                                             André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
                                                                                                                                                                                                                       
Olivier Messiaen, Arthur Honegger und Nadia             lichen Erfüllung. Da die Umarbeitung auf der Insel      de »L’isle joyeuse« zu einem beliebten Klavierstück
Boulanger, war von 1956 bis 1966 Ballettdirigent        Jersey erfolgte, wo der Komponist sich mit der          – von den Pianisten als ein virtuoses Vortragsstück
in Paris, gründete 1963 ein Ensemble für zeitge-        Bankiersgattin Emma Bardac aufhielt, dürfen dem         geschätzt, beim Publikum wegen seiner optimisti-
nössische Musik und leitete von 1973 bis 1978           Klavierstück autobiographische Züge unterstellt         schen Einstellung geliebt. »Mon dieu, wie schwer
die Pariser Oper. Constant, der selbst Orchestrie-      werden. 1908 wurde Emma Bardac die Ehefrau              ist das zu spielen. Das Stück vereinigt in sich alle
rung unterrichtete, bearbeitete für den Regisseur       des Komponisten.                                        Arten, mit dem Klavier umzugehen, denn es ver-
Peter Brook Georges Bizets Oper »Carmen«. Ob-                                                                   bindet Kraft und Anmut«, sagte der Komponist.
wohl Constant sich bei seiner Instrumentierung          Während viele Klavierstücke Debussys in Samm-
von »Gaspard de la nuit« eng an die Vorlage hielt,      lungen veröffentlicht wurden, handelt es sich           Nicht zuletzt die virtuose Anlage, sondern auch
versuchte er originelle Instrumentierungseffekte        bei »L’isle joyeuse« um ein Einzelstück. Debussy        die diesseitige Lebenseinstellung haben dazu              Pascal Gallet (Klavier) wurde 1968 im fran-
in seine Bearbeitung einzubringen.                      befand sich 1904 bereits auf dem Gipfel seiner          beigetragen, »L’isle joyeuse« zu orchestrieren. Die       zösischen Chambéry geboren. Er erhielt seinen
                                                        Kunst, denn bedeutende Werke wie die Oper               Orchesterfassung stammt von dem italienischen             ersten Klavierunterricht bei Eliane Richepin und
Claude Debussy | Bernardo Molinari                      »Pelléas et Mélisande« lagen bereits vor. Als           Dirigenten Bernardo Molinari (1880-1958), der             Paul Crapie. Später setzte er seine Ausildung am
»L’isle joyeuse«                                        nächstes widmete sich der Komponist dem Or-             mit Debussy in persönlichem Kontakt stand. In             Pariser Conservatoire Supérieur de Musique in
Das Klavierstück »L’isle joyeuse« (»Die fröhliche In-   chesterwerk »La mer«, aber bedeutende Klavier-          Rom war Molinari ständiger Leiter des Augusteo-           den Klassen von Pierre Sancan, Yvonne Loriod
sel«) wurde 1903 geschrieben und im folgenden           stücke wie die beiden Bände der Préludes stan-          Orchesters, er unternahm Tourneen und regte die           und Pierre Reach fort. Teresa Llacuna blieb er bis
Jahr noch einmal umgearbeitet. Angeregt zur             den noch aus. Grundsätzlich hat der Komponist           Durchführung populärer Freiluftkonzerte an. Die           heute als Schüler verbunden.
Komposition dieses Werks wurde Debussy durch            viele von seinen Klavierstücken mit einem Titel         Orchesterfassung von »L’isle joyeuse« entstand            Aus verschiedenen internationalen Wettbewer-
ein Gemälde des französischen Malers Jean-              versehen, und in diesem Stück zeigt sich, wo die        1917 – vierzehn Jahre nach der Vollendung des             ben ging er als Preisträger hervor, u.a. »Viotti-
Antoine Watteau (1684-1721). Dieses Bild trägt          Trillerfiguren und pianistischen Arabesken ihren        Klavierstücks und ein Jahr vor dem Tod des Kom-           Valsesia«, Ministére de la Culture, Porto, Trapa-
den Titel »L’embarquement de Cythère« (»Die Ein-        Ursprung hatten. Ferner gibt es lydische Wen-           ponisten.                                                 ni, Vierzon und dem Wettbewerb der Menuhin
schiffung nach Kythera«). Die griechische Insel         dungen und Ganztonfortschreitungen, die dem                                                   Michael Tegethoff   Foundation. Seine internationale Karriere begann
Kythera galt als Ort des Glücks und der sinn-           antiken Sujet entsprechen. Auf diese Weise wur-                                                                   er mit Klavierabenden sowie Orchesterkonzerten

                                                               André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
                                                                                                                                                                                                                          
in England, Mexiko, Deutschland, Kanada und                                                                    und Olivier Messiaen. 1984 debütierte er am Pa-     Weitere Engagements führten Jonathan Darling-
der Schweiz. Hier kam es zur Zusammenarbeit                                                                    riser Théâtre des Champs Elysées mit Francesco      ton an die Opernhäuser von Hamburg, Bordeaux,
mit Dirigenten wie Claude Schnitzer und Marc                                                                   Cavallis Barockoper »Ormindo«. Gastengage-          Lausanne, Strasbourg, Neapel und zuletzt an die
Foster. Zuletzt führten ihn Tourneen durch Tai-                                                                ments beim Glyndebourne Festival, am Opern-         English National Opera in London sowie die Oper
wan, China und Japan. Bei den Festspielen in Ville-                                                            haus in Lyon und an der Royal Scottish Opera        in Sydney. Künftige Engagements führen ihn un-
vielle, Neapel, Genf, Kiew, Detmold und Kitzingen      Jonathan Darlington                                     schlossen sich an. 1990 verpflichtete Myung-        ter anderem an die Dresdner Semperoper, wo er
ist er entweder als Solist oder als Kammermusiker      Attraktive Programmgestaltung, musikantische            Whun Chung den Dirigenten als stellvertreten-       im Mai 2008 die Uraufführung von Manfred Tro-
aufgetreten. Eckard Fischer, Roco Filippini, Jörg      Leidenschaft und höchste Präzision im De-               den Generalmusikdirektor an die Bastille-Oper       jahns »La Grande Magia» (»Der große Zauber«)
Widmann und Joseph Silverstein gehörten dabei          tail prägen die Arbeit des britischen Dirigenten,       in Paris.                                           mit der Staatskapelle Dresden leiten wird.
zu seinen Partnern.                                    der in den vergangenen Jahren das Profil des
Darüber hinaus war er in zahlreichen Live-Über-        Orchesters entscheidend geformt hat. Was Dar-           Jonathan Darlington ist ein international gefrag-   Im Jahr 2007 wurde er in Würdigung seiner mu-
tragungen im Radio zu erleben. Die Gesamt-             lington auch tut, stets verbindet sich hoher Qua-       ter Konzertdirigent. Mit dem Orchestre National     sikalischen Leistungen in die Reihe der »Fellows«
aufnahme der Klaviermusik von André Jolivet            litätsanspruch mit feurigem Enthusiasmus. Das           de France und dem Prager Rundfunk-Sinfonie-         der Royal Academy of Music aufgenommen.
ist beim Label »Maguelone« erschienen. Olivier         hat ihm die Sympathien des Publikums weit               Orchester verbindet ihn eine regelmäßige Zusam-
Messiaen widmete ihm zwei seiner Vogelstü-             über Duisburgs Grenzen hinaus zugetragen.               menarbeit. Auch beim Schwedischen Kammer-
cke (»La Rousserolle Effarvatte« und »Le Merle         Jonathan Darlington stammt aus der Umgebung             orchester, dem Orchestra Sinfonica del San
Bleu«).                                                von Birmingham. Er erhielt seine Ausbildung an          Carlo in Neapel und dem Orchestre Philharmo-
Seit Juni 2001 ist der Pianist künstlerischer Direk-   der Universität Oxford und der Royal Academy            nique de Strasbourg ist er häufig zu Gast. Kon-
tor des Festivals »Pentecôtes Musicales« an der        of Music in London. Seine Dirigentenkarriere be-        zerte in China und Taiwan brachten die ersten
Abtei von Fontmorigny. Seit November 2004 ist          gann er bei Radio France, wo er bereits in frü-         Begegnungen mit dem asiatischen Kontinent.
Pascal Gallet »Artist in Residence« am Konservato-     hen Jahren mit einigen der bedeutendsten Musi-          Seit 2002 wirkt Jonathan Darlington parallel zu
rium der Stadt Pecq (Yveliness, Frankreich).           kerpersönlichkeiten unserer Zeit zusammenarbei-         seiner Duisburger Tätigkeit auch als Chefdirigent
                                                       tete – so etwa mit Pierre Boulez, Riccardo Muti         der Oper von Vancouver (Kanada).

                                                              André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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Mit Eugen Jochum hatten die Duisburger Phil-
                                                                                                            harmoniker in den dreißiger Jahren einen Gene-         Geiger Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng und
                                                                                                            ralmusikdirektor von hohem internationalen An-         Arthur Grumiaux. Heute sind so gefragte Künstler
                                                                                                            sehen. Die schwierige Aufbauarbeit nach dem            wie Bruno Leonardo Gelber, Anna Gourari, Frank
                                                                                                            Krieg leistete sein Bruder Georg Ludwig Jochum,        Peter Zimmermann, Antoine Tamestit und Claudio
                                                                                                            der dem Orchester bis 1970 vorstand. Eine lange        Bohorquez gern gesehene Gäste.
                                                                                                            Phase künstlerischer Beständigkeit verbindet
                                                                                                            sich mit den Namen Miltiades Caridis, Lawrence         Die zeitgenössische Musik hat in den Program-
                                                                                                            Foster, Alexander Lazarew und Bruno Weil. Seit         men der Duisburger Philharmoniker traditionell
                                                                                                            der Jubiläumssaison 2002/2003 leitet der Brite         einen hohen Stellenwert. Bedeutende Komponis-
                                                                                                            Jonathan Darlington als Generalmusikdirektor           ten der Gegenwart wie Wolfgang Rihm, Mauricio
                                                                                                            die Geschicke der Duisburger Philharmoniker, der       Kagel, Krzysztof Meyer, Jürg Baur und Man-
                                                                                                            seitdem den Charakter des Orchesters nachhal-          fred Trojahn schrieben Werke für das Orchester.
Die Duisburger Philharmoniker                                                                               tig geprägt hat.                                       Jonathan Darlington setzt diese Tradition mit
                                                                                                                                                                   wichtigen Premieren fort. Er hob Mauricio Kagels
Mit ihrer mehr als 125jährigen Geschichte zäh-      das später auch von Künstlerpersönlichkeiten            Die Liste der Gastdirigenten ist lang und eindrucks-   Orchesterwerk »Broken Chords« aus der Taufe und
len die Duisburger Philharmoniker zu den traditi-   wie Paul Hindemith, Carl Schuricht und Bruno            voll: Alberto Erede, Carlos Kleiber und Horst Stein    dirigierte zur Eröffnung der Neuen Mercatorhalle
onsreichsten Orchestern Deutschlands. Nach ih-      Walter geprägt wurde. Die Deutsche Erstauffüh-          sind hier ebenso verzeichnet wie Christian Thiele-     im April 2007 als deutsche Erstaufführung Tan
rer Gründung im Jahre 1877 entwickelten sie sich    rung von Anton Bruckners 9. Sinfonie zählt zu           mann, Ton Koopman und Fabio Luisi. Immer               Duns Sinfonie »Heaven-Earth-Mankind«. Kon-
bald zu einem überregional beachteten Klang-        den frühen Höhepunkten in der Geschichte der            wieder konnten die Duisburger Philharmoniker           zertreisen führten die Duisburger Philharmoni-
körper, der namhafte Dirigenten anzog. Max          Duisburger Philharmoniker, ebenso die Interpre-         auch bedeutende Solisten verpflichten, so etwa         ker u.a. in die Sowjetunion, die Niederlande, nach
Reger und Hans Pfitzner waren die ersten pro-       tation von Richard Strauss’ »Tod und Verklärung«        die Pianisten Ferruccio Busoni, Vladimir Horo-         Spanien, Finnland, Großbritannien, Griechenland
minenten Gäste am Pult des jungen Orchesters,       unter Leitung des Komponisten.                          witz, Claudio Arrau und Wilhelm Kempff oder die        und China.

                                                           André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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Duisburger Philharmoniker                                                                The inspirations are very differing: music from     enveloped into certain atmospheres appropriate
      Jonathan Darlington                                                                      outside Europe, an anthology of poems and a         to the uniform piano colour with Ravel, and
                                                                                               painting inspired the composers André Jolivet,      sweepingly virtuosic with Debussy. It is easy to
                                                                                               Maurice Ravel and Claude Debussy to some of         see that the classic piano technique no longer
                                                                                               their most important works. Using as a basis        plays a role for these pieces. This does not only
         André Jolivet (1905-1974)                                                             the typical elements of traditional music from      apply to the close-to-nature piano concerto by
          »Concerto for Piano and Orchestra« (1950)                                            Central Africa, the Far East and Polynesia,         Jolivet, but decades earlier already to the piano
          Pascal Gallet Piano                                                                  André Jolivet conjures up the ritualistic origins   cycle of Ravel and the single piece by Debussy.
     1 I. Allegro deciso 7:35                                                                  of this music in his piano concerto. And since      Therefore the wish to create orchestral versions
     2 II. Andante con moto 9:23                                                               the concept of magic and invocation repeatedly      of »Gaspard de la nuit« and »L’isle joyeuse« is
     3 III. Allegro frenetico 6:25                                                             appears in his work, the request by a radio         only logical. Bernardo Molinari instrumented
                                                                                               station to write music inspired by non-European     the Debussy piece still during the composer’s
       Maurice Ravel (1875-1937) | Marius Constant (1925-2004)                                 sounds and rhythms fascinated him. On the           life time, Marius Constant orchestrated the
       »Gaspard de la nuit« (1908; orchestral version 1990)                                    other hand Maurice Ravel was inspired by the        Ravel cycle more than half a century after the
     4 I. Ondine 6:47                                                                          ghostly and uncanny visions in the prose-poems      composer’s death.
     5 II. Le Gibet 5:12                                                                       of Aloysius Bertrand to write a piano cycle, and
     6 III. Scarbo 10:09                                                                       in »L’isle joyeuse« (»The happy island«) Claude
                                                                                               Debussy was motivated by a poem by the painter      André Jolivet
       Claude Debussy (1862-1918) | Bernardo Molinari (1880-1958)                              Jean-Antoine Watteau.                               »Piano Concerto«
       »L’isle joyeuse« (1903/04; orchestral version 1917)                                     The three French compositions are inconceivable     The French composer André Jolivet was born
     7 Quasi una cadenza – Tempo: modéré et très souple               7:09                     without the piano, but the keyboard is treated      in Paris on August 8th, 1905. The family was
                                                                                               in each case in different ways: percussive and      artistically interested: his mother was a pianist,
                                                                                               drum-like in the piano concerto by Jolivet,         and his father had completed art studies before

                                              André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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making a career as a civil servant. From the very   three symphonies and sixteen works for a solo           interest in the music of Polynesia and also in      »Exoticism« a further important component for
beginning Jolivet opposed the conventional          instrument and orchestra, but also composed             American Indian art lend an often exotic            Jolivet is met in the piano concerto.
music business. Thus he gained insights into        numerous pieces of incidental music during his          attraction to the music of André Jolivet.
the liturgical music of the renaissance, while      time as music director of the Comédie Française                                                             The Concerto for Piano and Orchestra
his composition teacher Paul Le Flem introduced     1945 to 1959. He later became professor for             André Jolivet’s Concert Works                       The concerto for piano and orchestra is a
him to the then very modern music of Belá Bartók,   composition at the Paris Conservatoire from             André Jolivets‘s musical aesthetics can clearly     work from the year 1950. Already in 1946 the
Alban Berg and Arnold Schönberg. 1930 to 1933       1966 to 1970, and died in Paris, having been            be deduced from his works for the concert hall.     French broadcasting company had begun to
Jolivet became the only European pupil of Edgard    honoured with numerous awards, on 20th                  Firstly there is the early concerto for Ondes       commission works inspired by non-European
Varèse (1883-1965), who had emigrated in            December 1974.                                          Martenot of 1948, which shows his interest          music. Jolivet had repeatedly been motivated
1925 as a Frenchman to America, and who                                                                     in new sounds by the choice of an electronic        by this thought and wrote works in which
belongs to the great innovators of music, since     André Jolivet had the intention to give back to         instrument. Furthermore the first flute concerto    non-European melodic forms and rhythmical
in his works the emancipation of sound plays        music »its original, ancient meaning when it            of 1949 must be mentioned, because the              models are used. The piano concerto became
an important role. In 1935 Jolivet was, along       was still a magical and beseeching expression of        composer referred to the significance of this       a particularly complex work itself, for in the
with Olivier Messiaen, one of the founders of       the religiousness of tribal communities«. Magic         instrument in primitive music cultures. On the      first movement central African, in the second
the group »La Jeune France«, with which he          and invocation therefore play an important              other hand, the second trumpet concerto of          movement Far Eastern and in the third move-
pursued the aim to rehumanize music and to          role in his music. Numerous composition titles          1954 shows a striking influence of jazz music.      ment Polynesian influences can be found.
lead it out of the much criticised abstraction      such as »Cinq Incantations pour flûte seule«,           The fact that the percussion instruments play       An important role falls to the percussion
in contemporary art at that time. This group        »Cinq Danses rituelles«, »Suite delphique« and          an important role for André Jolivet is confirmed    instruments in this concerto and also the piano
therefore contrasted with the revolutionary         »Épithalame« point to this fact. At the same            in numerous concertos, even in late works such      is sometimes used in the way of a percussion
thoughts of the ‘Modernists’. André Jolivet,        time the percussion instruments underwent               as the first cello concerto (1962) and the violin   instrument. Through this, a work was created
who had also temporarily worked as a teacher,       a decisive upgrading. Something that was                concerto (1972). Only the second cello concerto     which has great vitality, primarily in its fast outer
was a very productive composer active in            not only influenced by Edgard Varèse. Equally           (1966) written for Mstislav Rostropowitsch gets     movements .
numerous musical genres. He not only wrote          André Jolivet’s journeys to North Africa, his           by without percussion instruments. Turning to

                                                           André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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André Jolivets concerto for piano and orchestra     posthumously published in 1842. The three               followed is revealed at the end. In the poem         evil dwarf »Scarbo«. So after the lifeless
was performed for the first time in the context     pieces describe ghostly, even horrible visions          the mermaid invites her lover to follow her and      middle part, everything becomes active and
of the festival of Strasbourg on June 19th, 1951.   and regarding their pianistic requirements they         to become King of the lake after the end of her      full of life. Ravel’s piano piece places unusual
The composer conducted, and Lucette Descaves        surpass all earlier piano pieces of Maurice Ravel.      murmuring song. But he confesses to her that         demands on its interpreters, as the composer
was the soloist. Although the premiere caused       But more than that: until these pieces Ravel            he is in love with a mortal woman. How Ondine        had, according to his own statement tried
a scandal, the composer received the »Grand         hadn‘t composed anything more radical.                  sulks, sheds tears, breaks out in resounding         to surpass the piano piece »Islamey« by Mili
Prix de la Ville de Paris« for this work in that                                                            laughter and finally disappears, can also be         Balakirew.
same year. A further important performance          »Gaspard de la nuit« consists of three pieces of        heard in Ravel’s composition.
took place in New York on January 5th, 1953         which the final piece (»Scarbo«) doesn‘t only                                                                At first Maurice Ravel’s three piano pieces
with the pianist Philippe Entremont. Today, the     surpass the two previous pieces regarding its           The scene of the slow middle part is really eerie:   confused his contemporaries. Although the
piano concerto is one of André Jolivet’s most       length, but also regarding the virtuosity. The          »Le Gibet« (»the gallows«) shows a hanged man        limits of the instrument are brushed, Ravel,
important instrumental works.                       opening piece bears the title »Ondine« and the          whose body swings to and fro in the evening          who became popular with his instrumentation
                                                    water-nymph is represented by roaring chord             light while from the medieval town the »poor         of Mussorgsky’s »pictures of an exhibition«
                                                    arpeggios. Here Ravel continued his own path            sinner bell« rings monotonously. The ringing of      never thought of a complete orchestration.
Maurice Ravel | Marius Constant                     which began with »Jeux d’eau« (1901) and »Une           bells had already inspired many composers in         This reworking was only presented in 1990
»Gaspard de la nuit«                                Barque sur l’océan« (1905). He also linked up           the past to write pieces of music but the death      by the French-Romanian conductor and
The composer Maurice Ravel was impressed            with comparable pieces by Franz Liszt, at the           knell has never sounded more uncanny: The            composer Marius Constant (1925–2004).
greatly by the poems of Aloysius Bertrand           same time inspiring Claude Debussy, too. If one         depressing bell strokes can only be heard in         Constant completed his studies at the Paris
(1807-1841) already as a student and, years         takes into account what is to come in the future,       muffled volume, in addition, Ravel went to           conservatory under Olivier Messiaen, Arthur
later, he returned to the French poet once          then »Ondine« is the prelude to far ghostlier           the limits with his experiment of how much           Honegger and Nadia Boulanger, he was a
again: He composed three piano pieces at the        tonal paintings, but the soulless water-nymph           repetition a piece of music can stand. After         ballet conductor in Paris from 1956 to 1966,
age of 33 which he named after the title of         certainly has her place in the context of this          this unreal and lifeless impression the last of      founded an ensemble for contemporary music
Bertrand’s anthology of poems which had been        cycle. How closely Bertrand’s anthology is              the three movements introduces the cunningly         in 1963 and directed the Paris opera from 1973

                                                           André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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to 1978. Constant, who taught orchestration        traits can be assumed in the piano piece. Emma          piano because it connects strength and grace«,             Pascal Gallet (piano) was born in Chambéry,
himself, arranged Georges Bizet’s opera            Bardac became the composer’s wife in 1908.              the composer said.                                         France in 1968. He received his first piano lessons
»Carmen« for the director Peter Brook. Although                                                                                                                       from Eliane Richepin and Paul Crapie. Later he
Constant kept close to the original with his       While many of Debussy’s piano pieces were               Not only the virtuoso aspect, but also the                 continued his studies at the Paris Conservatoire
instrumentation of »Gaspard de La nuit«, he        published in compilations, »L‘isle joyeuse« is a        worldly attitude towards life have contributed             Supérieur de Musique in the classes of Pierre
tried to introduce novel instrumentation effects   single piece. Debussy was already on the peak           to the orchestration of »L’isle joyeuse«. The              Sancan, Yvonne Loriod and Pierre Reach. To this
into his arrangement.                              of his art in 1904, because important works like        orchestral setting stems from the Italian con-             day he remains connected to Teresa Llacuna as
                                                   the opera »Pelléas et Mélisande« already existed.       ductor Bernardo Molinari (1880-1958) who                   a pupil.
                                                   Next, the composer devoted himself to the               was in personal contact with Debussy. In                   He emerged as a prize-winner from different
Claude Debussy | Bernardo Molinari                 orchestral work »La mer«, but important piano           Rome Molinari was the permanent director                   international competitions, among them »Viotti-
»L’isle joyeuse«                                   pieces like the two volumes of Préludes were still      of the Augusteo orchestra, he went on tours                Valsesia«, Ministére de la Culture, Porto, Trapani,
The piano piece »L‘isle joyeuse« (»The happy       to come. In principle, the composer provided            and inspired the performance of popular open-              Vierzon and the competition of the Menuhin
island«) was written in 1903 and reworked          many of his piano pieces with a title, and in           air concerts. The orchestral setting of »L’isle            Foundation. His international career began
in the following year. A painting by the French    this piece it is apparent where the trill figures       joyeuse« originated in 1917 – fourteen years               with piano recitals as well as concertos in
artist Jean-Antoine Watteau (1684-1721)            and the pianistic arabesques had their origin.          after the completion of the piano piece and                England, Mexico, Germany, Canada and
inspired Debussy to compose this piece. This       Furthermore there are lydian progressions and           one year before the death of the composer.                 Switzerland, working with for example the
picture bears the title »L’embarquement de         whole tone sequences, which correspond to                                                                          conductors Claude Schnitzler and Marc Foster.
Cythère« (»The embarkation to Kythera«). The       the antique subject. In this way »L‘isle joyeuse«                                            Michael Tegethoff     Recently he toured Taiwan, China and Japan.
Greek island Kythera was regarded as place of      became a popular piano piece – valued by the                                      (Translation: Michael Millard)   At the festivals in Villevielle, Naples, Geneva,
happiness and sensual fulfillment. Since the       pianists as a virtuoso performance piece, and                                                                      Kiev, Detmold and Kitzingen he appeared
reworking was carried out on the island of         loved by the audience because of its optimistic                                                                    either as a soloist or as a chamber musician.
Jersey, where the composer spent time with the     attitude. »Mon dieu, how hard this is to play.                                                                     Eckard Fischer, Roco Filippini, Jörg Widmann and
banker’s wife Emma Bardac, autobiographical        The piece incorporates all ways to deal with the                                                                   Joseph Silverstein were among his partners.

                                                          André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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Furthermore he could be experienced in               his high demand for quality always mixes with           relationship with the Orchestre National de       was made a Fellow of the Royal Academy of
numerous live radio concerts. The complete           fiery enthusiasm. Thus he has gained audience           France and with the Prague Radio Symphony         Music.
recording of André Jolivet’s piano music has         popularity far beyond Duisburg’s borders.               Orchestra. He also makes regular guest
been released under the label »Maguelone«.                                                                   appearances with the Swedish Chamber
Olivier Messiaen dedicated two of his bird           Jonathan Darlington comes from the Birming-             Orchestra, with the Orchestra Sinfonica del       The Duisburg Philharmonic Orchestra
pieces to him (»La Rousserolle Effarvatte«           ham area. He was educated at Oxford University          San Carlo in Naples, and with the Orchestre
and »Le Merle bleu«). Since June 2001 the            and at the Royal College of Music in London.            Philharmonique de Strasbourg. His first           The Duisburg Philharmonic Orchestra ranks
pianist has been artistic director of the festi-     His conducting career began with Radio France,          encounters with the asiatic continent were        with those orchestras in Germany richest in
val »Pentecôtes Musicales« at the abbey of           where already in early years he worked together         concerts in China and Taiwan. Since 2002,         tradition, being able to look back on a history
Fontmorigny. Since November 2004 Pascal              with some of the most significant musical               parallel to his Duisburg activities, Jonathan     of more than 125 years. After its foundation
Gallet has been »artiste in Residence« at the        personalities of our time – for example with            Darlington is also chief conductor of the Opera   in 1877 it soon developed into a nationally
conservatory of the city of Pecq (Yveliness,         Pierre Boulez, Riccardo Muti and Olivier                in Vancouver (Canada).                            respected orchestra, attracting renowned
France).                                             Messiaen. In 1984 he made his debut at the                                                                conductors. Max Reger and Hans Pfitzner
                                                     Parisian Théâtre des Champs Elysées with                Further engagements have taken Jonathan           were the first prominent guests on the rostrum
                                                     Francesco Cavallis baroque opera »Ormindo«.             Darlington to the opera houses in Hamburg,        of the young orchestra, which was later also
                                                     Guest appearances took him to the Glynde-               Bordeaux, Lausanne, Strasbourg, Naples and        moulded by artistic personalities such as Paul
Jonathan Darlington                                  bourne Festival, to the Opera in Lyon, and to           also to the English National Opera in London      Hindemith, Carl Schuricht and Bruno Walter.
                                                     the Royal Scottish Opera. 1990 Myung-Whun               and to the opera in Sydney. Future engagements    The German premiere of Anton Bruckner’s 9th
Attractive programmes, musicianly passion and        Chung engaged the conductor as Deputy Music             will be at the Semperoper in Dresen, where in     symphony numbers among early highlights
the highest precision towards details stamp          Director at the Bastille Opera in Paris.                May 2008 he will conduct the World Premiere       in the history of the Duisburg Philharmonic
the work of the British conductor, who has                                                                   of Manfred Trojahns »La Grande Magia« (»The       Orchestra, as does the performance of Richard
significantly moulded the profile of the orchestra   Jonathan Darlington is an internationally popular       Grand Magic«) with the Staatskapelle Dresden.     Strauss’ »Tod und Verklärung« under the baton
in the past years. Whatever Darlington does,         concert conductor. He has a regular working             In 2007, in honour of his services to music, he   of the composer himself.

                                                            André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy   André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy
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NEU! Für den audiophilen LP-Liebhaber:

                                                                                                           ARTISTIC FIDELITY | REFERENCE RECORDING
                                                                                                                                                        Unter dem Titel ARTISTIC FIDELITY – REFERENCE RECORDING erscheinen
                                                                                                                                                        nun ausgewählte Einspielungen der LIVING CONCERT SERIES als klassische
In Eugen Jochum the Duisburg Philharmonic          Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng and Arthur                                                            Vinyl-LP in exquisiter 180g-Pressung.
Orchestra had in the 1930’s a music director       Grumiaux. Today sought after artists such as                                                         Das künstlerische Geschehen vor dem Mikrophon sowie die Spontaneität und Natürlichkeit
                                                                                                                                                        der Live-Aufführung werden aufs Vortrefflichste reproduziert, durch eine ausgeklügelte
of high international repuatation. After the war   Bruno Leonardo Gelber, Anna Gourari, Frank                                                           Kombination der besten Technologien aus 50 Jahren Audiotechnik.
the difficult reconstructing work was managed      Peter Zimmermann, Antoine Tamestit and                                                               Die LP wird zum hochmodernen Tonträger, der neue Maßstäbe setzt:
by his brother Georg Ludwig Jochum who was         Claudio Bohorquez are very welcome guests.                                                           Mit ausgesprochen sonorem Klang, grandioser Dynamik und mitreißend musikalischer Intensität.
the director of the orchestra until 1970. A long                                                                                                        Erfahren Sie Musikgenuss pur, und ein rundum beeindruckendes »Konzerterlebnis«.
phase of artistic continuance is connected with    Contemporary music traditionally enjoys a high
the names Miltiades Caridis, Lawrence Foster,      ranking in the programmes of the Duisburg                                                                                                Dmitri Schostakowitsch
Alexander Lazarew and Bruno Weil. Since the        Philharmonic Orchestra. Major composers                                                                                                  Sinfonie Nr. 15
jubilee season in 2002/2003 the Briton Jonathan    of today such as Wolfgang Rihm, Mauricio                                                                                                 Duisburger Philharmoniker
Darlington guides the fortunes of the Duisburg     Kagel, Krzysztof Meyer, Jörg Baur and Manfred                                                                                            Jonathan Darlington
Philharmonic Orchestra as music director. Since    Trojahn have written works for the orchestra.
that time he has substantially moulded the         Jonathan Darlington is continuing this tradition
                                                                                                                                                                                                                       „Hier zeigt sich wieder einmal,
character of the orchestra.                        with important premieres. He initiated Mauricio                                                                                                                     wie klangliche und interpretatorische
                                                   Kagel’s orchestral work »Broken Chords«                                                                                                                             Höchstleistungen Hand in Hand gehen
                                                                                                                                                                                                                       können, um Musikhören zu einem
The list of guest conductors is long and           and conducted the German Premiere of Tan                                                                                                                            wahren Vergnügen zu machen.“
impressive. Alberto Erede, Carlos Kleiber and      Dun’s symphony »Heaven-Earth-Mankind«                                                                                                                                                  Analog Aktuell 1/2008
Horst Stein, but also Christian Thielemann, Ton    on the occasion of the opening of the ‘Neue
                                                                                                                                                                                             „Eine der großen Sinfonien des letzten Sinfonikers
Koopman and Fabio Luisi. Again and again the       Mercatorhalle’ in April 2007. Concert tours                                                       Katalognummer ACO-LP 20607              in einer bewegenden Interpretation!“
                                                                                                                                                                                                                                   LP Magazin 2/2008
Duisburg Philharmonic Orchestra has been able      took the Duisburg Philharmonic Orchestra to
                                                                                                                                                         „Ein audiophiles Kleinod“
to engage major soloists, such as the pianists     the Soviet Union, the Netherlands, to Spain,                                                           Audio 01/2008              „Ein audiophiler Knüller durch weite Dynamik und wuchtige
Ferruccio Busoni, Vladimir Horowitz, Claudio       Finland, Great Britain, Greece and China, among                                                                                   Basstrommel. Hinzu kommt, dass die spannungsvolle Interpretation
                                                                                                                                                                                     namhafteren Einspielungen, wie der von Haitink bei Decca, locker
Arrau and Wilhelm Kempff, or the violinists        other countries.                                                                                                                  standhält.“               Stuttgarter Zeitung 26.02.2008

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                                                          André Jolivet | Maurice Ravel | Claude Debussy                                                     Weltweit im Vertrieb von Audio Int’l www.audio-intl.com
Weitere CDs bei ACOUSENCE classics

                             Hans Rott – Sinfonie Nr. 1 E-Dur                                                                  Richard Wagner / Henk de Vlieger (Arr.)
                             Philharmonisches Orchester                                                                        TRISTAN & ISOLDE
                             des Staatstheaters Mainz
                                                                                                                                    an orchestral passion
                             Catherine Rückwardt                                                                               Philharmonisches Orchester Hagen
                             »… Es ist nicht die erste oder einzige Aufnahme jener Rarität,
                             nach der sich spät, aber intensiv die Musikforscher die Finger                                    Antony Hermus
                             geleckt hatten. Doch qualitativ dürfte die Mainzer Sicht Maß­stäbe                                »Vor allem aber gelingt es, die mächtige Leuchtkraft der Musik
                             setzen, nicht zuletzt dank der sorgfältigen Aufnahme. Der Label-                                  zwingend auszuloten, ohne dabei gleich ins bedrohlich fiebrige
                             Manager hat für diese CD sogar eine Reihe neu eingerichtet:                                       Schwelgen zu kommen.« Fono Forum 03/2008
                             »Living Concert Series« – möglichst Lebendiges und gleichzeitig                                   »… ein wie aus einem Guss spielendes, absolut klangsicheres
                             Audiophiles will man hier anbieten. Und das ist mit der Rott-                                     Orchester mit großem dramatischem Atem und Momenten jugend-
                             Aufnahme gelungen, man hört eine spannend umgesetzte                                              lichen Schwungs. […] Antony Hermus und den Hagener Philhar-
Katalognummer ACO-CD 20104   Sinfonie …« Frankfurter Rundschau, 3. Nov. 2004                      Katalognummer ACO-CD 20707
                                                                                                                               monikern gelingen in der Orchesterversion von »Tristan und Isolde«
                                                                                                                               wundervolle emotionale Höhepunkte.« WDR 3 – Hörzeichen 2.11.2007

                             Hans Rott – Sinfonie für                                                                          Dmitri Schostakowitsch
                             Streich­orchester As-Dur                                                                          Sinfonie Nr. 15
                             Streich­quartett c-moll                                                                           W. A. Mozart »Haffner-Sinfonie«
                             Philharmonisches Orchester                                                                        Duisburger Philharmoniker
                             des Staats­theaters Mainz                                                                         Jonathan Darlington
                             Enrico Delamboye
                             Mainzer Streichquartett

Katalognummer ACO-CD 20205                                                                        Katalognummer ACO-CD 20607
Duisburger Philharmoniker
 Jonathan Darlington
 André Jolivet (1905-1974)
 »Konzert für Klavier und Orchester« (1950)
 Pascal Gallet Klavier
 Maurice Ravel (1875-1937) | Marius Constant (1925-2004)
 »Gaspard de la nuit« (1908; orchestriert 1990)
 Claude Debussy (1862-1918) | Bernardo Molinari (1880-1958)
 »L’isle joyeuse« (1903/04; orchestriert 1917)

                                         Die LIVING CONCERT SERIES verkör-                            The LIVING CONCERT SERIES embodies,
                                         pert in besonderer Art und Weise den                         in a very special way, the basic concept
                                         Grundgedanken der „Label-Philosophie“                        behind ACOUSENCE’s PHILOSOPHY-LABEL.
                                         von ACOUSENCE. Diese Musikaufnahmen                          These music recordings are planned to
                                         sollen neben der musikalischen Güte und                      provide, aside from exceptional musical
                                         der audiophilen Klangqualität vor allem                      content and an audiophile sound quali-
                                         durch die emotionale Kraft und Intensität                    ty, above all, emotionally intense perfor-
                                         der Darbietung überzeugen. Die Sponta-                       mances. The spontaneity and naturalness
                                         neität und die Natürlichkeit einer Live-                     of a live performance, combined with a
                                         Aufführung kombiniert mit ausgefeilter                       highly refined recording technique, that
                                         Aufnahmetechnik, die besonders die für                       is capable of transmitting the smallest of
                                         Atmosphäre und emotionale Wirkung so                         sound-nuances, so essential in portraying
                                         essenziell wichtigen kleinsten Nuancen im                    atmosphere and emotional content,
                                         Klangbild übertragen kann, lassen Sie Ihr                    provide a true ”Concert“ experience.
                                         Konzerterlebnis erfahren.

Aufnahmeleitung, Aufnahmetechnik / recording producer, recording engineer: Ralf Koschnicke (1-6) Ralf Kolbinger (4-6), Günter Appenheimer (7),
Roland Storch (1-3) • Mischung, Schnitt / mixing engineer, editor: Ralf Koschnicke • Produzent / producer: Ralf Koschnicke • Technik / recording facilities:
ACOUSENCE recording mobile / ACOUSENCE recordings (1-6) • Aufnahmeort / Recording location: Mercatorhalle Duisburg, 9./10.05.2007 (7); 20./21.06.2007 (4-6);
19./20.09.2007(1-3)• Grafikdesign / artwork: Harald Priem, [trans-ponder.de] crossmediale konzeption & gestaltung • Titelgemälde / Cover Painting: Robert
Delauny, Hommage à Blériot, 1914 / Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler • Verlag / publisher: HEUGEL, Paris (1-3); EDITONS DURAND, Paris (4-7)
Aufgenommen mit / recorded with: C.Bechstein-Flügel, Modell D.280
©+    P   2008 ACOUSENCE records                           www.acousence.de                          Made in the EU                    ACO-CD 20808
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