Auf - dem Heileurythmie Lesen lernen Parzival Fasching 2012 - Karl ...

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demFasching 2012

 Heileurythmie

  Lesen lernen

       Parzival

Weg
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Die Karl Schubert Schule ist eine Integra-
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Karl Schubert Schule Graz
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Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   2/3

Inhalt

 4                  Editorial   Die Kunst „in der Zeit zu leben“

          Selbstverwaltung -
 5            soziale Kunst?    Das Entstehen unserer Schulzeitung

 6       Pädagogik–Therapie     Die Erfolge der Heileurythmie an unserer Schule

10             Kindergarten     Von einer Eisenbahn, einem Gong und Kerzenstille

12               Schulleben     Der Anfangsunterricht im Schreiben und Lesen

15                              Pädagogischer Bericht über die Mittelstufe

16                              Klassenfahrt der Werkoberstufe II nach Lödersdorf

18                              Landwirtschaftspraktikum der 9. Klasse

20                              „Oheim, was fehlet dir?“ - Ein Einblick in die Arbeit der 10./11. Klasse

23                              Ein Erfahrungsbericht unserer Zivildiener

                                Das 1. Tischtennisturnier an unserer Schule

24           schon bekannt?     Christine Reiter,

25                              Bernadette Schwarz , Michaela Sulzer

26                     lesen    Küchenzauber mit Merlind und Igor

                                Putzen!? Von der lästigen Notwendigkeit zu einer
                                         Liebeserklärung an die Gegenwart

27                  Termine     Veranstaltungen
Editorial

                                                           rer letztjährigen Faschingsfeier ein wenig Freude und
Liebe Leserinnen und Leser!                                Narretei zu Ihnen mit nach Hause schicken können.
                                                           Die Ausgelassenheit, das Lustigsein und das Verklei-
                                                           den in der Faschingszeit ist wohl für das Erleben der
Über die Kunst „in der Zeit zu leben“                      Kinder ebenso wichtig wie etwa das besinnliche und
Welch hohen Stellenwert die Erziehung in der Waldorf-      ruhige Element, das wir etwa in der kürzlich vergan-
pädagogik hat, wird schon daran deutlich, dass sie stets   genen Weihnachtszeit erlebt haben. Dies bestätigt die
von der „Erziehungskunst“ spricht. Die Erziehung           Tatsache, dass wahrscheinlich den meisten von uns
unserer Kinder wird also durch diese Bezeichnung in        Erwachsenen heute die eine oder andere Faschings-
den erlauchten Kreis der Künste erhoben. Aus meiner        verkleidung aus unserer Kindheit noch lebendig in
Sicht, obwohl ich als Klassenlehrer in dieser Sache        Erinnerung ist (bei mir war beispielsweise „Cowboy“
zugegebener Weise wohl nicht ganz objektiv sein kann,      jahrelang die unangefochtene Lieblingsverkleidung).
handelt es sich hierbei um eine absolut gerechtfertigte    Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass in
Bezeichnung.                                               diesem Jahr der Fasching an unserer Schule nicht ganz
Was ist nun aber die Kunst in der Erziehung? Da gäbe       ausfällt, denn am letzten Schultag vor den Semester-
es natürlich eine Vielzahl von Aufgaben und Dingen,        ferien wird es sehr wohl in unserem Schulhaus buntes
die hier aufzuzählen wären. In diesem Artikel möchte       und lustiges Faschingstreiben geben.
ich davon aber nur eine Kunst herausheben, nämlich         So bunt wie die Umschlaggestaltung dieser Ausgabe
die Kunst,                                                 unserer Schulzeitung ist, so bunt gemischt sind auch
                                                           die Beiträge dieser Ausgabe. Im Unterschied zu den
im richtigen Moment das Richtige zu tun.
                                                           Bildern auf dem Umschlag, die durchaus zum Schmun-
Erziehung ist aus meiner Sicht vor allem die Kunst         zeln und Lachen anregen sollen, sind die Artikel im
jeweils zur rechten Zeit das Rechte zu tun. So versucht    Blattinneren aber durchwegs ernst gemeint und geben
die Waldorfpädagogik jene Inhalte an die Schüler/in-       einen Einblick in die Vielfalt unseres Schullebens. Die
nen heranzutragen, welche die Entwicklung der Kinder       Palette reicht von einem ausführlichen Bericht über die
im jeweiligen Alter bestmöglich fördern. Eine wich-        Heileurythmie, verschiedenen Berichten aus der Un-
tige Aufgabe dabei ist, dass man gemeinsam mit den         ter-, Mittel- und Oberstufe bis hin zur Vorstellung neu-
Kindern die jeweiligen Jahresfeste in einer schönen        er Mitarbeiter/innen und noch vielem anderen mehr.
Art und Weise feiert und die jeweiligen Qualitäten und     Abschließend wünsche ich Ihnen viel Freude beim
Besonderheiten der jeweiligen Jahreszeit wahrnimmt         Durchblättern dieser Zeitung sowie einen lustigen,
und in das Unterrichtsgeschehen mit einer Vielzahl         bunten Fasching und weiterhin gutes Gelingen bei der
von Sprüchen, Liedern oder Spielen einbaut. Die Kinder     Kunst „in der Zeit zu leben“!
sind uns Erwachsenen dabei oft eine große Hilfe ganz
„in der Zeit“ zu leben. Im Moment stehen wir gerade        Mit bunten, lustigen Faschingsgrüßen
am Höhepunkt der Faschingszeit und da dieses Jahr
der Faschingsdienstag ja in die Semesterferien fällt       Ulrich Sonnleitner
 und ihn unsere Schulgemeinschaft daher leider nicht       (Klassenlehrer der 2. Klasse,
 gemeinsam feiern kann, haben wir uns gedacht, dass        Mitglied im Schulzeitungskreis)
 wir bei der Umschlaggestaltung mit Bildern von unse-
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   4/5

                                                            man an den Reaktionen (und dabei meine ich jetzt nicht
Über das Entstehen                                          jene, die da kommen, weil irgendwo ein Beistrich ver-
unserer Schulzeitung                                        gessen wurde …), wie wichtig dieses Medium für unsere
                                                            Schule ist …
                                                            Diesmal bin ich vor allem froh, dass wir die wundervol-
Liebe Eltern – Liebe Freunde!
                                                            len Fotos vom letzten Fasching so auch einem größeren
Jedes Mal, wenn ich eine Schulzeitung in den Händen         Publikum zeigen können, denn es sind doch richtige
halte, blättere ich diese gerne und mit viel Freude durch   Kunstwerke darunter. Ich hoffe, dass Sie auch so viel
– natürlich auch mit dem Wissen wie viel Arbeit da-         Freude beim Anschauen haben und vielleicht entdecken
hinter steckt. Davon möchte ich Ihnen nun eine kurzen       Sie ja das eine oder andere bekannte Gesicht hinter den
Bericht geben:                                              Masken.
Da setzt sich also zuerst einmal der „Schulzeitungs-
kreis“, zur Zeit aus 2 Personen (Hr. Ulrich Sonnleitner     Am Schluss möchte ich Sie gerne noch um Ihre Mithilfe
und mir) bestehend, zusammen und wir beschließen            bei einer Sache, die unsere Zeitung betrifft, bitten:
wieder eine Zeitung „in Angriff“ zu nehmen.                 Immer wieder versuche ich Inserenten für die Schul-
Nun überlegen wir welche Inhalte wir gerne in der           zeitung zu finden, jene Menschen, die unsere Schule
Ausgabe haben möchten; welche Lehrer/innen welche           kennen, sind ja eh bei jeder Ausgabe dabei ( wie z.B.
Beiträge geben könnten …                                    Matzer; GlacisApotheke, Gmeindl, …), aber um die
Natürlich muss auch an die neuen Mitarbeiter/innen          Schulzeitung finanziell auch ganz abzudecken, brau-
und ihre Vorstellung gedacht werden (auch wenn die          chen wir noch weitere Inserenten – und ich bemühe
Personen manchmal schon etwas länger an unserer             mich nun schon sehr lange um neue Kunden, aber es ist
Schule tätig sind).                                         sehr schwer, wenn man nicht jemanden in einem Büro/
Ja, und dann gibt’s da noch die verschiedenen „Kreise“      Firma persönlich kennt. Daher meine große Bitte an Sie:
an unserer Schule, die ja auch immer etwas zur Zeitung      Schauen Sie in Ihr Umfeld ob es nicht doch jemanden
beitragen sollen, und an die Buchvorstellungen und die      gibt, der ein Inserat schalten möchte!!! Für die „Kun-
Inserate müssen wir ja auch noch denken…                    denwerbung“ gebe ich Ihnen nun noch ein paar Infos
Wenn wir dann so grob den Inhalt vor uns haben, geht        mit auf den Weg:
es nun darum, wer welche Personen anspricht, ob sie         Die Schulzeitung kommt 2 x pro Jahr heraus.
nicht vielleicht nun eben einen Artikel schreiben wol-      Wir haben eine Auflage in der Höhe von etwa 700 Stk.;
len – es bleibt da natürlich meist nicht beim einmaligen    Die Preise für Inserate belaufen sich auf:
Ansprechen – nein, vielmehr darf man die Menschen           1/8 Seite 48 €, ¼ Seite 80 €, ½ Seite 130 €, ganze Seite
immer wieder an den Abgabetermin erinnern…                  200 €.
So und nun sind wir schon beim Sammeln der mehr             Ich freue mich nun darauf, dass mein Telefon im Büro
oder weniger rasch hereinflatternden Beiträge und           nicht mehr aufhören wird zu bimmeln, weil einige
geben diese zum Korrekturlesen an Fr. Barbara Nickel,       Eltern/Freunde Inserenten für die nächsten Ausgaben
die diese Aufgabe dankenswerterweise übernimmt,             gefunden haben.
weiter.
Endlich können wir nun, meist einen Text nach dem
                                                            DANKE für Ihre Hilfe!
anderen, an Hr. Manfred Suanjak weiterleiten, der
„Gott sei Dank“ das Layout macht und viel Geduld mit
                                                            Birgit Bubik
uns hat, da es immer noch Beiträge gibt, die „zu spät“
                                                            (PR-Verantwortliche)
kommen.
                                                            0316 / 30 24 34-14
Nun sause ich schnell zur Druckerei – die uns schon
gut kennt – und daher weiß, dass wir es immer sehr
eilig haben mit dem Druck!
Endlich der erlösende Anruf, dass wir die Zeitungen
abholen können – und nun rasch ins Büro damit – wo
nun Fr. Margit Lösch (auch in Windeseile) den Versand
gleich vornimmt.
Und dann schaue ich sie mir mal in Ruhe durch – und
freu mich wieder einmal, dass sie doch so gut gelungen
ist – und vergessen sind die Kopfschmerzen bezüglich
„noch nicht gebrachter Artikel, Termindruck, …“
Ich finde, dass unsere Zeitung ein ganz wesentlicher
Spiegel unserer Schule ist mit all den „Höhen und
Tiefen“, die dazu gehören. Auch wenn ich mich jedes
Mal frage, „warum tu ich mir den Stress an“, merkt
Therapie/Pädagogik
                                                           Dabei werden bei einem einigermaßen gesunden
             Ü
             Über die Erfolge                              Menschen in den Diagrammen Linien sichtbar, die
             der Heileurythmie
             d                                             bei einem schwerkranken (z.B. Tumorpatienten) ganz
                                                           verschwinden können. Prof. Moser hat des Weiteren
             an unserer Schule
             a                                             mit seinen Mitarbeitern eine „Hitliste“ von Tätigkeiten
                                                           aufgestellt, je nachdem wie viele dieser Linien diese
                                                           bewirkt. Ganz oben standen eurythmische Übungen
                                                           mit 10 Linien, wobei die einzelnen Übungen auch als
                                                           beruhigend oder anregend eingeteilt werden konnten.
                                                           Vorausetzung für positive Wirkungen war allerdings,
                n den mittlerweile mehr als 1000           dass die Probanden konzentriert bei der Sache waren.
                Waldorfschulen und hunderten Heilpä-
                W                                          „Wir wissen heute aus vielen Studien, dass das schwin-
                dagogischen Institutionen, alternativen
                d                                          gungsfähige Herz sich besser auf neue Gegebenheiten
                Kliniken, Arztpraxen usw. wird die
                K                                          einstellen kann und länger lebensfähig ist.“ Prof. Max
                Heileurythmie als Standardtherapie ange- Moser
                H
              i wendet.                                    Die erste Studie dazu war die schon fast legendäre
Seit nun 21 Jahren wird die Heileurythmie auch an          „Bauarbeiterstudie“. Diese wurde von der AUVA finan-
der Karl Schubert Schule praktiziert. Sie ist also quasi   ziert und fand auf einer Grazer Baustelle statt. Neben
volljährig an unserer Schule geworden!                     den Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeiter,
Die Heileurythmie gehört zu den ältesten alternativen wenn sie u.a. 2 mal pro Woche kurz Eurythmie üb-
und am meist verbreiteten Heilmethoden (auf allen 5 ten, stand dabei die Häufigkeit von Arbeitsunfällen
Kontinenten), die ihren Ursprung in Eu-                                    im Blickpunkt. Statistisch wären bei der
ropa haben. Sie ist medizinisch umfassend                                  Größe dieser Baustelle mehrere Arbeits-
einsetzbar. Die Liste der möglichen Indi-                                  unfälle zu erwarten gewesen. Aber es gab
kationen reicht von A wie ADS, Ängste,                                     erfreulicher Weise gar keine!
Allergien, Autismus durch das ganze Al-                                     Auch auf den folgenden Baustellen dieser
phabet bis hin zu Z wie Zahnfehlstellung.                                   Firma hielt diese positive Auswirkung
Eine ausführlichere Beschreibung der In-                                    der einmaligen Intervention noch an!
dikationen und des Ansatzes der Heileu-                                     (Siehe AUVA „Baufit“)
rythmie überhaupt bitte ich im Internet            Jürgen  Aurin,           Dies führte in der Folge dazu, dass die
unter „Berufsverband Heileuryth-                     unser Hei-             AUVA ihrerseits einen Auftrag für eine
mie“ nachzulesen. Es würde den Rahmen               leurythmist,            Studie bei Prof. Moser in Auftrag gab.
eines Schulzeitungsartikels sprengen, die-         berichtet in           Untersuchungen der Auswir-
se Grundlageninformationen ausreichend           diesem Artikel
                                                von seinen über           kungen von Heileurythmie
verständlich darzulegen.
In diesem Artikel möchte ich mich darauf        zwei Jahrzehnte           auf das Wachstum von Pflan-
beschränken, einiges aus meiner Praxis an         langen reich-           zen
der Schule zu berichten und auf interes-        haltigen Erfah-           Einen anderen Weg schlug die Heileu-
sante Forschungen der letzten Jahre auf         rungen aus der            rythmistin Tanja Baumgartner ein, die
dem Gebiet der (Heil)-Eurythmie aufmerk-         Heileurythmie            die Wirkung, die sie in ihrer heileuryth-
sam zu machen.                                                            mischen Arbeit am Patienten erlebte,
                                                           einmal ganz anders dokumentieren wollte. Fr. Baum-
Verschiedene Studien von Prof. Moser
                                                           gartner wollte die Wirkung der Heileurythmie besser
über die Wirkung von Eurythmie                             sichtbar und nachvollziehbarer machen, da sie erleben
So hat Prof. Max Moser, der an der KSS ja nicht ganz       musste, dass ihre therapeutischen Erfolge von ihrer
unbekannt ist, in einem Vortrag auf einer „Krebsta-        medizinischen Umwelt nicht richtig zugeordnet werden
gung“ in Pörtschach eine von ihm entwickelte Me-           konnten.
thode vorgestellt, die die Auswirkung von Therapien        So kam sie auf die Idee für Pflanzensamen Laute zu
oder Tätigkeiten auf die verschiedenen Herzrhythmen        machen. Nachdem sich signifikante Veränderungen
sehr differenziert untersucht. So wird zum Beispiel der    bei den keimenden Pflanzen zeigten, die mit euryth-
Zusammenhang von Atmung und Herzrhythmen in                mischen Lautbewegungen behandelt wurden, mün-
Diagrammen sichtbar gemacht, die die Herzfrequenzva-       deten ihre Untersuchungen in eine 3-jährige Studie
riabilität erkennen lassen und (in Langzeitmessungen)      in Zusammenarbeit mit der Uni Bern. Sie berichtet:
offenbaren, ob eine Maßnahme oder Tätigkeit einen          „Das Vorprojekt hatte vielversprechende Resul-
Menschen in seinen tieferen unbewussten vegetativen        tate hervorgebracht. […] Mit der Methode, die
Schichten erreicht und beeinflusst und ob der Schlaf       ich anhand der Kresse über die Hiscia erlern-
eines Menschen an Qualität gewinnt oder verliert.          te, habe ich im ersten Forschungsjahr über
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   6/7

100 000 Pflanzen behandelt und digitalisiert.              ne Reflexe ständig verbessern. Vor einem Jahr
Das war ein mühsamer, anstrengender Weg                    wäre das noch undenkbar gewesen.
[…]. Durch die Erfahrung der Computerarbeit,               Es gäbe noch viele Punkte im Alltagsleben,
bildete ich mir einen klaren Begriff von wissen-           wo man diese guten Fortschritte gut erkennen
schaftlicher Untersuchungsdisziplin.“                      kann - deren Aufzählung würde aber wohl den
Die weiteren Untersuchungen bestätigten die signifi-       Rahmen dieses Briefes sprengen“
kanten Einflüsse auf die behandelten Pflanzensamen
auch nach nur einer (!) Behandlung und auch auf Ent-
                                                           Große Entwicklungsfortschritte
fernungen von bis zu 7 Metern.                             Über die Entwicklung ihres Sohnes berichtet eine ande-
                                                           re Mutter:
Verschiedene Erfahrungsberichte aus                        „Als mein Sohn in die erste Klasse der KSS
der Heileurythmie an unserer Schule                        kam, war er ein zurückgezogenes, in sich
An der Schule haben wir natürlich komplexere Aufga-        gekehrtes, schüchternes Kind. Er erhielt Unter-
benstellungen bzw. größere Herausforderungen als das       stützung nach dem BHG (Behindertengesetz)
Wachstum oder die Blattbildung von Pflanzen zu for-        Durch das Angebot der Heileurythmie und
cieren, aber auch hier zeigt die Heileurythmie deutliche   vielem mehr, das mein Sohn und ich von der
Ergebnisse:                                                Schule bekamen, konnte ich schon nach kurzer
                                                           Zeit große Entwicklungsschritte bei ihm se-
Spastische Diplegie                                        hen. Für mich als Mutter war es sehr erstaun-
Eine Mutter eines Schülers berichtet etwa:                 lich zu sehen, wie sich mein Sohn entwickelt
„Matthias (Name geändert) besucht nun    das 3.            hat. Die jahrelangen Therapien haben bei ihm
Jahr den Unterricht an der KSS. Er leidet an               motorisch, sprachlich und schulisch sehr viel
spastischer Diplegie rechtsbetont, die auf Sau-            gebracht. Wenn ich mich zurück erinnere, wie
erstoffmangel während der Geburt zurückzu-                 scheu und ängstlich er Menschen früher begeg-
führen ist.                                                net war und mit heute (5 Jahre später) verglei-
Seine Hauptprobleme sind die Koordination                  che, wie mutig und voller Begeisterung und mit
beim Gehen und Greifen, das Konzentrieren                  starkem Selbstbewusstsein er auf Menschen
beim Lesen und Schreiben auf die richtigen                 zugeht, bin ich sehr dankbar für diese wertvol-
Zeilen, sowie das Ruhighalten seines Körpers,              len Angebote, die in der Karl Schubert Schule
in erster Linie der Hände, bei freudigen Ereig-            uns zur Verfügung gestellt wurden.“
nissen oder beim Erzählen von Erlebtem.                    Es ist wirklich eine eindrucksvolle Entwicklung die F.
Genau in diesen Bereichen hat unser Sohn                   schon in den ersten Monaten an der Schule zeigte. Die
M. in den Jahren in der Karl Schubert Schule               damalige heilpädagogische Mitarbeiterin erzählte mir,
außergewöhnliche Fortschritte gemacht. Dies                schon nach der ersten Heileurythmieepoche habe sie
wird uns auch von Ärzten aus der Babyzeit von              der Vater gefragt, was wir ihrem Sohn ins Essen tun,
Matthias bestätigt.                                        denn so wie der sich entwickle, ginge es nicht mit rech-
Er besuchte in diesen 3 Jahren regelmäßig die              ten Dingen zu.
Heileurythmie bei Herrn Aurin… Er erzählte                 So ging es jahrelang weiter, mal langsamer mal schnel-
immer wieder, welche neuen Übungen er mit                  ler offenbarten sich die Fortschritte in der Heileuryth-
Herrn Aurin gemacht hat, auch können wir                   mie und in der Schulpraxis. Am Ende seiner Schulzeit
immer wieder beobachten wie er in ruhigen                  an der KSS ging er in einer Weise auf seine Mitmen-
Momenten Heileurythmie-Übungen macht.                      schen zu, die ihm niemand am B  Beginn seiner Schul-
Für unseren Sohn haben diese Übungen große                 zeit zugetraut hätte. Auch die schulische
                                                                                           schulischen Leistungen
Fortschritte gebracht:                                     zeigten große Entwicklungsschritte.
                                                                                          hritte.
- Er kann allein über Stiegen gehen.                       Die Entwicklungssprünge
                                                                               rünge der
- Er kann einzelne Stufen schon ohne anzuhal-
ten bewältigen.                                            Kinder der derzeitigen
                                                                              gen 2.
- Er schreibt seit 3 Monaten in einem raschen              Klasse
Tempo in Schreibschrift.                                   Valentina kam als heilpädago-
                                                                                      dago-
- Er hat kaum mehr Probleme mit der Zeilenzu-              gisches Kind in die erstee
ordnung bei Texten.                                        Klasse unserer Schule.
- Textaufgaben löst er ohne größere Probleme.              Trotz der ungewohnten  n
- Er kann mit einem vollen Glas in jeder Hand              und neuen Umgebung    g
gehen, ohne den Inhalt zu verschütten.                     zu Beginn der ersten n
- Er ist ein begeisterter Tormann, wirft sich auf          Klasse zeigte sie von
                                                                              on
alle Bälle, stützt sich perfekt ab. Bei diesem             Anfang an in zunächst
                                                                             nächstt
Spiel sieht man besonders, wie sich auch sei-              nur kurzen Sequen-en-
Therapie/Pädagogik
zen, dass sie still lauschen und ganz ruhig werden         Monaten war ihm dies noch unmöglich gewesen.
konnte, wenn etwa eine Leier oder eine Zimbel in der       Anfangs strömte er bei der Begrüßung seinem Gegen-
Klasse erklang.                                            über so entgegen, dass er ihn gleich auch äußerlich
Größere Menschenansammlungen, wie etwa in unserem          umarmte. Heute ist er schon viel zentrierter bei der
täglichen Schulmorgenkreis, oder viele Menschen in         freundlichen Begrüßung mit der Hand. Auch springen
einem Raum, wie dies in einer Klasse der Fall ist, waren   kann er schon alleine. Die Sprache ist deutlicher ge-
für sie nur sehr schwer auszuhalten. Da kam es dann        worden und er bemüht sich jetzt, immer mehr richtige
des Öfteren dazu, dass sie lauthals schrie oder sich im-   Sätze zu bilden und nicht nur Einwortsätze. Vorher
mer wieder in ihre Hand biss. Dieses Verhaltensmuster,     benötigte er ständig die innere und äußere Begleitung
die Häufigkeit und Vehemenz mit der dieses Verhalten       des Erwachsenen, ansonsten setzte er Aktionen, die
zeitweise zum Vorschein kam, machte den Erzieher/          die Aufmerksamkeit auf ihn lenkten. Nun kann er sich
innen Sorgen.                                              auch schon ganz alleine beschäftigen oder dem Unter-
Ihr Gang war nach vorne gebeugt und sie lief im Pferd-     richt mal ganz alleine folgen! Auch er ist also im ersten
chensprung. Die Augen hatte sie immer wieder nach          Schuljahr dank der Heileurythmie und der intensiven
oben gerichtet, der Kopf war in die Bewegungsabläufe       Bemühungen des Klassenteams sehr schön vorange-
des Körpers noch unzureichend integriert (er hing meist    kommen. Auf die Frage wie der Klassenlehrer Herr
schief). Valentina hatte regelmäßig den Mund leicht        Sonnleitner die Entwicklung der heilpädagogischen
offen und zeigte häufig ihre Zunge.                        Kinder seiner Klasse sieht meint dieser:
In der Heileurythmie übte sie u.a. Übungen zur Förde-      „Die oben beschriebenen, sichtbaren Fortschrit-
rung der Kreuzkoordination und zur Verbesserung des        te in der Entwicklung der beiden sind meiner
allgemeinen Körperbewusstseins.                            Meinung nach nur durch die wohlwollende,
Ein Jahr später …                                          zielgerichtete und professionelle Zusammen-
... ging sie aufrecht und lief sie normal.                 arbeit zwischen allen Beteiligten, also Eltern,
... konnte sie sogar im Eurythmieunterricht mit            Klassenteam und dem Therapeuten, die sich um
    sprigen.                                               die Kinder kümmern, möglich gewesen. Ein ak-
... sind Arme und Beine viel beweglicher und kräftiger     tuelles Beispiel an unserer Schule, dass Erzie-
    geworden.                                              hung immer ein Gemeinschaftswerk ist.“
Wie auch die Mutter bemerkte, sucht Valentina nun
den Blickkontakt(!) und begrüßt Menschen, die sie ein
                                                           Welchen Kindern kommt die Heileu-
Jahr zuvor noch gar nicht gesehen bzw. bemerkt hätte!      rythmie an unserer Schule eigentlich
Denn damals hatte sie noch fast kein Interesse an der      zugute?
menschlichen Umwelt. Heute schaut Valentina beim           Die Heileurythmie kommt an unserer Schule etwa zu
Gehen auch auf den Boden um eventuellen Hindernis-         gleichen Teilen den Kindern, für die die Schule einen
sen auszuweichen. Früher ging sie ohne auf Hindernis-      Tagsatz erhält und den anderen Kindern zugute.
se zu achten und stolperte dann häufig über diese.         Manche Kinder bekommen während ihrer Schullauf-
Ihre ganze Gestalt wirkt heute geformter. Außerdem         bahn nur ein oder zwei Epochen, um eine kleinere oder
versucht sie von sich aus, Sprechbemühungen zu ma-         manchmal auch größere Klippe leichter zu nehmen, an-
chen. Sie kann jetzt fast alleine aus dem Bus steigen.     dere über Jahre hinweg immer wieder regelmäßig eine
Vorher hat sie sich einfach auf die Erwachsenen fallen     Epoche, um sie in ihrer Entwicklung zu fördern.
gelassen. Ihre Fortschritte in ihrer Beweglichkeit sind
auch daran gut erkennbar, dass sie es nun bereits ohne     Weitere Beispiele für positive Entwick-
Hilfe schafft, auf einen Sessel und wieder herunter zu     lungen während und durch die Heileu-
steigen. Wer hätte Valentina diese großartige Leistung     rythmie
vor einem Jahr zugetraut? Ihre Zeichenblöckchen kann       Ein Mädchen möchte ich hier erwähnen, das sehr
sie mittlerweile ebenfalls selbständig einsortieren.       verträumt und unkonzentriert war. Ihre Mutter meinte,
                                                           als es um eine weitere Heileurythmieepoche für ihre
Ein Mitschüler von Valentina ist ein kleiner lieber        Tochter ging:
Schelm. Seine Augen verraten seine Freude jemanden
zu erkennen und auch schnell mal seine neckischen
                                                           „Es hat sich jedes Mal etwas getan, wenn sie
Gedanken.
                                                           Heileurythmie hatte…“
Er hat im ersten Jahr an der Schule viele Fortschrit-      und der Klassenlehrer schrieb in seiner Stellungnahme:
te gemacht. Konnte man ihn in der ersten Hälfte des        „W. hat nach dieser Heileurythmieepoche einen
Schuljahres noch von weitem schon an seinem unsicher       ganz großen Schritt in Richtung bewusstes,
hin und her wackelnden Gang erkennen - die Beine           willentliches Ergreifen der altersgemäßen Auf-
waren weit auseinander - so geht er mittlerweile viel      gabenstellung gemacht. Schließlich gelangen ihr
sicherer und unauffälliger, er kann sogar im Stehen ab-    wunderschöne Epochenhefte auch in der Geo-
wechselnd auf seine Fußsohlen klatschen. Vor ein paar      metrie mit großer Exaktheit ausgeführt…“
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   8/9

ADS-Aufmerksamkeitssyndrom                                „Der Schüler hat durch die Unterstützung der
                                                          Heileurythmie einen ganz großen Schritt in
Ein anderes Mädchen war nach der – rückblickenden
                                                          seiner Entwicklung gemacht. Er steht jetzt viel
- Aussage der Mutter ein aggressives ADS-Kind, als es
                                                          stärker in der Klasse, hat beim Schreiben eine
eingeschult wurde. Sie konnte an Dingen oder Men-
                                                          sichere Strichführung und beim Malen schöpft
schen nicht vorbei gehen, ohne diese mehr oder auch
                                                          er aus ganz neuen Gefühlkräften“.
weniger freundlich zu attackieren. Am liebsten saß sie
möglichst weit oben z.B. auf der Kredenz oder draußen     Unterstützung bei der Überwindung
auf Bäumen usw. Vom Fernseher war sie nur durch           von Zahnfehlstellungen
Ausstecken des Gerätes wegzubekommen.
Nach zwei Behandlungsepochen Heileurythmie und ein
                                                                            „Der Zahnarzt wäre sehr
                                                          Eine Mutter teilt mit:
paar Kügelchen vom Schularzt war das Mädchen für die
                                                          überrascht gewesen über das gute Ansprechen
Mutter in ihrem Verhalten so verwandelt, dass es für
                                                          auf die Zahnregulierung …“ und die Mutter be-
                                                          dankt sich am Ende der Behandlungen: … für die schö-
sie wundersam war.
                                                          nen Zähne ihres Kindes durch die Heileurythmie.
Hilfe bei der Überwindung von Ängs-                       Bei einem anderen Kind stellte der Zahnarzt fest, dass
ten                                                       sich durch die Heileurythmie die vorher diagnostizierte
                                                          Gebissanomalie- ohne Zahnregulierung- verwachsen
Ein Kind kam als Quereinsteiger in die Schule und war
                                                          hat.
körperlich eher zart und litt unter starken Ängsten. Am
Ende der Epoche schrieb der Klassenlehrer:
                                                          Soweit einige Beispiele aus meiner Arbeit mit hunder-
„Ängste deutlich reduziert, Verstörtheit über-            ten Kindern und Jugendlichen an der Karl Schubert
wunden und selbstbewusster.“                              Schule in den letzten 2 Jahrzehnten. Ich bedanke mich
Ein weiteres Kind erzählte mir einmal am Ende einer       bei den Eltern, die mir erlaubten, die Erfahrungen ihrer
Behandlung:                                               Kinder mit der Heileurythmie hier wiederzugeben.
                                                          Falls sie sich ein genaueres Bild von der Heileurythmie
„Meine Mutter hat mir gesagt, dass es gut sei,            machen wollen und Fragen haben, können sie mich ger-
dass ich wieder bei dir sein kann, da mir die             ne mal im Dach des Neubaues besuchen und/oder mir
Heileurythmie geholfen hätte, dass ich keine              eine Nachricht schicken:
Windel (in der Nacht) mehr brauche“. (Die Mutter          aurin.j@aon.at
bestätigte mir die Geschichte)
Ein Klassenlehrer schrieb in einer Stellungnahme:         Jürgen Aurin        (Heileurythmist)
Kindergarten
Von einer Eisenbahn,                                       ein: „Wir haben ein goldenes Band. Das geht
                                                           von Hand zu Hand. Kommt es vor das Him-
einem Gong und Kerzenstille.                               melstor, Sonne, Sonne kommt hervor.“
                                                           Eine gut überlegte Sitzordnung bei Tisch bestimmt
Oder: ein Nachmittag bei uns im Kindergarten.              dabei die Reihenfolge im Band. Beide bleiben das ganze
                                                           Jahr über gleich und sollen den Kindern das Gefühl
                                                           von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Für uns
                                                           Erwachsene bedeutet eine gute Vorbereitung auch ein
                                                           gewisses Maß an Flexibilität; wir können auf einzel-
                                                           ne Wünsche und Änderungen eingehen und dabei das
                                                           Wohl der Gruppe im Auge behalten. Auch die Gestal-
                                                           tung des Gruppenraumes und des Gedecks an jedem
                                                           einzelnen Platz sind so vorbereitet, dass sie auf die
Pünktlich um 12:15 Uhr setzt sich die Eisen-               individuelle Bedürfnisse der Kinder eingehen (Sessel-
bahn in Bewegung. Dabei findet sich schnell ein            größe, Kinderbesteck…) und ihnen helfen in einer an-
Lokomotivführer, der den Zug anführen möchte.              genehmen, familiären Atmosphäre zu Mittag zu essen
Seine Aufgabe ist es, oft bis in die entlegensten          (Vorhänge geben Hülle, Namenskärtchen, einfacher
Winkel im Garten zu fahren um alle Fahrgäs-                Tischschmuck, Blickkontakt zu allen …).
te einsteigen zu lassen und darauf zu achten,
diese auf dem Weg in die Garderobe nicht zu                „Kerzenstille ist es jetzt im Hause“… im Schein
verlieren. Drinnen angekommen gehen die Kin-               des Kerzenlichts bedanken wir uns mit einem
der an ihren Platz, ziehen sich um und warten              Lied bei den Kräften der Sonne und der Erde
(gerne bei einem kleinen Spiel) zusammen, bis              und dem gemeinsamen Essen.
alle Kinder aus dem Waschraum gekommen
sind. Nach dieser etwas turbulenten Zeit(vor al-
lem jetzt im Winter)kehrt langsam Ruhe in der
Garderobe ein. Nacheinander stellen wir uns
zum goldenen Band auf und warten: Wer darf
heute den Gong schlagen?

So, oder so ähnlich beginnt der Nachmittag bei uns im
Kindergarten. Nach der Gartenzeit, wenn die Kinder
vom Vormittagsgeschehen im Freien ausatmen durften,
werden die Nachmittagskinder aus beiden Gruppen zu
einer Gruppe zusammengeführt und von Karin Schwey-
er (Leitung), Stefanie Hagenbuchner und Ursula Lösch
betreut. Es bedurfte vieler Überlegungen und Vorberei-
tungen um diese Zusammenführung sowohl für Kinder
als auch für Betreuerinnen so harmonisch wie möglich
zu gestalten: Wo findet die Nachmittagsbetreuung
statt? Was ist unser Konzept in der Nachmittagsbe-
treuung? Wer übernimmt welchen Teil der täglichen
Vorbereitungen (Essenannahme, Tisch decken, Patschen
und Reservegewand aus der anderen Gruppe bringen,
Gestaltung der freien Spielzeit…)? Wie gestaltet sich
die pädagogische Zusammenarbeit mit den Eltern, im
Unterschied zum Vormittag? Diese und ähnliche Fragen
wurden von uns im Team gemeinsam aufgegriffen,
besprochen und in einzelnen Phasen in die Praxis
umgesetzt. Die größte Herausforderung war sicherlich
das Entwickeln und Durchführen einer gemeinsamen
Esskultur die sich an den Bedürfnissen aller Beteiligten
orientiert. Derzeit umfasst die maximale Gruppengröße
12 Kinder zwischen drei und sechs Jahren.

Mit dem Verstummen des Gongs ziehen wir mit
einem Lied zu unserem schön gedeckten Tisch
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   10/11

Dieses wird täglich frisch vom Bioladen Matzer zube-       Kindern ist jeden Tag ein bisschen anders. Und das ist
reitet und geliefert. Die Küche besteht aus kontrolliert   gut so.
biologischer, vegetarischer Kost, ist abwechslungsreich    Nach dem Löschen der Mittagskerze beenden wir das
in den Getreidesorten und in seinen süßen oder pikan-      gemeinsame Essen mit einem Lied ehe ein Kind nach
ten Variationen. Die Kinder probieren von allem gerne,     dem anderen aufstehen darf um sich die Hände zu wa-
haben aber natürlich auch ihre Vorlieben auf die, dank     schen. Die Schlafkinder werden in den Therapieraum
einer guten Zusammenarbeit mit der Küche, eingegan-        begleitet, wo für jedes von ihnen ein eigenes Bettchen
gen wird.                                                  mit seiner persönlichen Bettwäsche bereit steht. Die
Nachdem jedes Kind sein Essen geholt hat und mit           anderen Kinder dürfen in der Zwischenzeit, je nach
seinem Teller wieder an seinem Platz angekommen ist        Wettersituation und Gewandausrüstung, ein Bild malen
(das erfordert sehr viel Geschick damit auch wirklich      oder sich für den Garten umziehen. Bis ca. 14:30 Uhr
alles ankommt), beginnen wir gemeinsam zu essen. In        haben wir wieder freie Spielzeit in der wir aufgrund der
dieser, etwas ruhigeren Zeit tanken wir unsere Kräfte      kleinen Gruppengröße sehr gut auf die individuellen
wieder auf: wir genießen die warme Mahlzeit mit allen      Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Bei „Blitze-
Sinnen, unser Körper erholt sich… und gleichzeitig         blank“ wird alles wieder an seinen Platz geräumt, Gar-
üben sich die Kinder im Nachahmen guter Essgewohn-         tengeräte werden verstaut, Garderobenständer wech-
heiten. Sehr beliebt ist bei ihnen das Nachholen: dabei    seln die Gruppenräume. An manchen Tagen schneiden
ist oft gar nicht der Hunger, sondern das selbstständi-    wir noch einen Apfel auf oder lesen ein Buch, bevor
ge Servieren einer Speise, der Grund dafür. Meistens       die Schlafkinder langsam geweckt werden … und der
haben wir zwei Gänge, manchmal auch eine leckere           Kindergarten für diesen Tag seine Pforten schließt.
Nachspeise, oft haben wir uns etwas zu erzählen, sel-
ten bleibt etwas über, manchmal sind wir wirklich um       Ursula Lösch
13:10 Uhr fertig, manchmal nicht. Das Essen mit den        (Kinderbetreuerin)
Schulleben
                                                                         bgeschlossen ist,,
                                                          lange nicht abgeschlossen           ist der gemein-
                    Über den
                         d                                same Weg,, den man mit den     n    Kindern beim
                    Anfangsunterricht
                    Anfan                                 Erlernen der grundlegenden
                                                          geht, ein äußerst spannenderr
                                                                                        n     Kulturtechniken
                                                                                               und interessan-
                    im Schreiben
                       Sch       und                      ter Prozess.
                                                                       nug der ein-
                                                          Nun aber genug                          leitenden
                    Lesen                                 Worte. Kommen  n wir zur                  zentralen
                                                          Frage, warum dieie Waldorf-
                    Eine kurze Darstellung
                                D          des            schule gerade mit dem Üben
                     Schreib- und
                              u Leselernprozesses                            wusst so
                                                          des Lesens ganz bewusst
                     mit der 2. Klasse                    lange wartet. In der Waldorf-
                                                          pädagogik wird zunächsthst der
                                                                                    dhafte
                                                          Schwerpunkt auf das bildhafte
                                                          Kennenlernen der Buchstaben ben und
                                                          vor allem auf das Schreiben gelegt,
                                                          das Lesen wird während der ers-rs-            ten
                       ezüglich de
                                des Lesen lernens müs-    Schulzeit bewusst hinten an-               gestellt.
                       sen die Elte
                               Eltern von Kindern an      Warum das so gehandhabt wird, verdeutlicht folgendes
                      .Waldorfsch
                       Waldorfschulen doch ein gewis-     Zitat Rudolf Steiners:
                      ses Maß an Geduld
                      aufbringen. Gerade im                           „Das Lesen ist durchaus    us in Begrif-
                      Vergleich zum
                                 zu Leselern-                         fen lebend; daher hat man es als das
prozess an der öffentlichen Schule
                              Schu lässt die                          Zweite, nicht als das Erste zu entwi-
Waldorfschule den Kindern doch deutlich                               ckeln. Sonst bringt man das Kind viel
mehr Zeit. Da ist es gut vorstellbar, dass es                         zu früh in eine Art Kopfentwicklung
bei so manchem Elternteil spätestens im Lauf                          hinein statt in eine vollmenschliche
der 2. Klasse irgendwann unter den Finger-                            Entwicklung.“
nägeln zu brennen begonnen hat und sich            Ulrich Sonn-
selbst,                                              leitner ist       Folgt man als Klassenlehrer dieser und
vielleicht schon etwas ungeduldig, die Fra-        Klassenlehrer      anderen Angaben Steiners zur Entwicklung
ge gestellt wird, wann denn nun endlich in         der 2. Klasse      des Schreibens und Lesens kann man als
der Schule mit dem expliziten Leseunterricht                          Lehrender in der Arbeit mit den Kindern
begonnen wird oder, wann denn nun das eigene Kind          deutlich spüren, wie lebensnah und der kindlichen Ent-
endlich flüssig und sinnerfassend lesen lernt. Diese Un-   wicklung  entsprechend   der Schreib- und Leseprozess an
geduld ist natürlich bis zu einem gewissen Grad nach-      unserer  Schule vor sich geht.
vollziehbar, handelt es sich beim Lesen ja um eine der
                                                           Zunächst möchte ich den bisherigen Weg meiner Klasse
zentralen Kulturtechniken unserer Gesellschaft. Auch
                                                           in diesem Prozess kurz skizzieren. Im Laufe der 1.
für mich als Klassenlehrer der 2. Klasse, also gerade in
                                                           Klasse lernten die Kinder zunächst alle Großbuchstaben
einer Phase, wo der Schreib- und Leselernprozess noch
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   12/13

aus Bildern heraus kennen. „Der Däumling, nicht            positiv und mit wie viel Freude und Eifer die Kinder
dumm, nicht dick“, wie es in der Geschichte hieß,          immer Tiefer in diese für sie neue Welt der Buchstaben
ging hinaus in die Welt um die Welt zu entdecken. Der      eintauchten.
Däumling, der dem Märchenmotiv folgend natürlich
nicht größer als ein Daumen war, schenkte uns das D.       Am Beginn der 2. Klasse kamen dann in der 1. Epoche
Seine Mutter gab ihm einen warmen Mantel (M) mit           alle Kleinbuchstaben dazu. Zunächst mussten wir uns
auf die Reise und schon bald darauf kam er an Pilzen       an die Geschichten und Bilder zu den Großbuchstaben
(P) und einer quillenden Quelle (Qu) vorbei. So spann-     erinnern. Erstaunlich sicher erinnerten sich die Kinder
ten sich die Abenteuer des Däumlings über mehrere          an jede einzelne Geschichte, jedes einzelne Bild und
Schreibepochen, bis wir alle Großbuchstaben kennen-        an fast jeden dazugehörigen Buchstaben. Wie kommt
gelernt hatten. Dieses Kennenlernen jedes einzelnen        das, dass sich die Kinder zwar genau erinnerten, dass
Buchstaben folgte immer demselben Rhythmus: Am 1.          uns das D der Däumling geschenkt hat, aber nicht mit
Tag erzählte ich im Erzählteil den jeweiligen Teil der     derselben Leichtigkeit den bloßen Laut D benennen
Däumlingsgeschichte, am darauffolgenden Tag durften        können. Dies ist ein weiterer deutlicher Hinweis für
die Kinder nacherzählen, was wir am vorangegange-          das bildliche Denken der Kinder und dafür, dass das ab-
nen Tag gehört hatten. Dann zeichneten wir das Bild        strakte Denken eigentlich noch nicht die Lebenswelt der
zur Geschichte in unser Heft und erst am Tag darauf,       Kinder in diesem Alter ist.
also am 3. Tag, schrieben wir den bloßen Buchstaben
                                                           Nun suchten wir nach Wörtern, in denen der gelernte
in unser Heft. So wurden die Buchstaben als etwas
                                                           Buchstabe am Anfang oder in der Mitte stand z.B. bei A
sehr Lebendiges, Bildhaftes an das Kind herangetragen
                                                           wie „Apfel“ oder in der Mitte bei „malen“. Als Haus-
und erst am Schluss dieses dreitägigen Prozesses stand
                                                           übung durften die Kinder dann nach weiteren Wörtern
der abstrakte Buchstabe. Wie sehr diese Methodik aus
                                                           zu diesem Buchstaben suchen. Dies regte die Fantasie
dem Erleben der Kinder gegriffen ist, soll folgendes
                                                           der Kinder unglaublich an und so fanden die Kinder
Beispiel zeigen: Als wir am 3.        Tag das B in unser
                                                           von der Ameise              über
                                                                                       üb die Amsel bis hin zur
Heft eintrugen, war der bloße             Buchstabe mit
                                                           Ananas (gleich                3 mal A!) täglich eine
einer Geraden und zwei Bögen               für Paul
                                                                 Vielzahl                 an Wörtern, in denen
einfach zu wenig. Er zeigte auf           und fragte,
                                                                der jewei-                lige Buchstabe steckte.
ob er in das B nicht wieder                 einen
                                                                                     Mehrmals reichten die zwei
                                                                                     Meh
schönen braunen Bären zeichnen  n
                                                                                    vom
                                                                                    v om Lehrer vorgeschriebenen
dürfe, wie wir das am Vortag so
                                                                                    Seiten für die Aufgabe nicht
                                                                                    Seite
schön gemacht hatten. Dies zeigt,t,
                                                                                       und so wurde freudig mehr
                                                                                  aus un
aus welch bildhafter Welt die Kin-
                                 n-
                                                                                gemacht als verlangt – Lehrerherz,
der der 1. Klasse noch kommen und,
                                                                             was willst du
                                                                                        d mehr!
dass der bloße Buchstabe für dass Kind
noch als zu abstrakt empfunden wird.                                  Im Jänner folgte die
                                                                                       d 2. Schreibepoche der
                                                                     2. Klasse. Auch in der Namensgebung der
Groß war die Freude im Lauf dess Jahres,
                                                                    Epochen kann man bereits eine Gewichtung,
als wir nach und nach immer mehrehr Namen
                                                                                Waldorfschule vornimmt, erken-
                                                                    welche die Waldorf
der Kinder der Klasse schreiben konnten.
                                                                    nen. Wir sprechen stets
                                                                                       s     von Schreibepochen,
Da wurde für mich als Lehrer spürbar,
                               pürbar, wie
nie von Leseepochen. Warum? Wie oben zu skizzieren        tet. Der „tote Buchstabe“, das Allerabstraktes-
versucht, geht das Lesenlernen an der Waldorfschule       te, was wir dem Kinde in diesem Lebensalter
aus dem Schreiben hervor. Das Schreiben ist in Anleh-     beibringen müssen, ist durch diese „einfache“
nung an besagtes Steiner-Zitat das Erste, das Lesen das   Handhabung, die uns Rudolf Steiner für das
Zweite. In der 2. Schreibepoche der 2. Klasse ging es     Kind empfohlen hat, lebendig geworden.“
dann erstmals an das Schreiben etwas längerer Texte.
Dabei ging es zunächst hauptsächlich um das sorgfälti-    Und was bringt die Zukunft? Hoffentlich viele Schüler/
ge und ordentliche Schreiben bereits bekannter Sprüche    innen, die das Lesen als eine Bereicherung für ihr Le-
und Gedichte.                                             ben sehen und nicht als etwas, was die Mama, den Papa
                                                          oder den Lehrer/die Lehrerin glücklich macht, wenn
So weit, so gut! Als Abschluss dieser kurzen Zusam-       man etwas fehlerfrei vorliest. Für die Kinder meiner
menfassung dieses knapp eineinhalbjährigen Weges be-      Klasse hoffe ich, dass sie das Lesen als Eintrittskarte in
züglich des Schreib- und Leselernprozesses der jetzigen   eine neue Welt voller Fantasie und Abenteuer erleben,
2. Klasse ein Zitat von Irmgard Hürsch, zu finden in      aber wie gesagt, ich stehe mit meiner 2. Klasse noch
einem Artikel über den ersten Unterricht im Schreiben     mitten in diesem Prozess und eigentlich kann man
und Lesen, entnommen aus dem Buch „Zum Unterricht         diesen, wenn überhaupt, erst als positiv abgeschlossen
des Klassenlehrers an der Waldorfschule“:                 betrachten, wenn die jetzigen 2. Klässler/innen in 10,
                                                          20 oder 30 Jahren noch immer flinken Schrittes aus ei-
„So bekommt das Kind ganz allmählich ein                  ner Buchhandlung nach Hause gehen, weil sie es kaum
Verhältnis zur Welt des geschriebenen Wortes,             erwarten können, das spannende Buch, das sie soeben
die in unserem Erwachsenenleben soviel Raum               gekauft haben, zu lesen!
einnimmt. Nicht als etwas Fremdes, Verschlüs-
seltes, Unlebendiges tritt sie an das Kind heran,
sondern als etwas Selbstgeschaffenes, Lebendes,           Ulrich Sonnleitner
dem der Prozess des Entstehens noch anhaf-                (Klassenlehrer der 2. Klasse)

                                                                            Wahlarztpraxis
                                                                        Ärztin für Allgemeinmedizin
                                                                     Schwerpunkt homöopathisch und
                                                                    anthroposophisch erweiterte Medizin

                                                                          Dr. Elisabeth Dür
                                                                          ÖAK-Diplom für Homöopathie

                                                                             St. Peter Hauptstr. 28
                                                                            Ita-Wegmann Zentrum
                                                                    Nähe Haltestelle Petersbergenstraße Linie 72
                                                                     bzw 76U; Zugang/ Zufahrt gegenüber Fa.
                                                                    Schimautz in den zweiten Hof; Parkplatz vorh.

                                                                         Terminvereinbarung erbeten
                                                                             0316-2283722 oder
                                                                               0680-3119724
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   14/15

Pädagogischer Bericht über
die Mittelstufe
Ein Rückblick auf eine bewegte Zeit

           D      ieser Bericht beinhaltet auch das Ge-
                  schehen des Schuljahres 10/11, welches
in mancher Hinsicht einen markanten Übergang darge-
stellt hat, galt es doch in einigen Klassen aus verschie-
denen Gründen Nachbesetzungen der Klassenlehrer
vorzunehmen. Neben dem üblichen Epochenunterricht
war das Unterrichtsgeschehen durch vielerlei Aktivitä-
ten bereichert worden. Die                                  „Krabat“ nach Otfried Preußler noch in bester Erin-

           5.    Klasse des Jahres 10/11 hat mit ihrem      nerung. Beide Ereignisse haben bei den Schüler/innen
                 Klassenlehrer Herrn Werner Egloff ein      und Erwachsenen einen tiefen Eindruck hinterlassen.
schönes Dreikönigsspiel zur Aufführung gebracht,
gemeinsam mit der 4. Klasse einen Schikurs in Hohen-
tauern durchgeführt und schließlich im Juni an der
Waldorf-Olympiade teilgenommen. Diese Ereignisse
stellen jeweils „ausgesparte“ Unterrichtszeiten dar, sind
aber gerade dadurch für die Kinder sehr prägend. Frau
Michaela Sulzer hat nun diese Gruppe in der 6. Klasse
übernommen und beispielsweise durch eine „Lange
Nacht des Lesens“ einen Akzent gesetzt um die ge-
meinsame Arbeit in der Schule zu stärken. Die

           6.    Klasse des vergangenen Schuljahres
                 hat sich insoferne als verantwortungs-
bewusst erwiesen, als sie ab Jänner für sechs Wochen
von Frau Renate Sprügl als Gastlehrerin unterrichtet
wurde. Dies war notwendig geworden, da ich einen
Reha-Aufenthalt wegen einem Burn-out zu absolvie-
ren hatte. Die Klasse hat diese Zeit als neue Erfahrung
recht positiv und auch ertragreich gemeistert. Ein Dank
sei an dieser Stelle besonders an das Klassenteam Frau
                                                            Frau Katharina Lorentschitsch hatte die Klasse nach
Bernadette Schwarz und Herrn Helmut Palt, sowie an
                                                            dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Frau Anna
Frau Sprügl ausgesprochen! Der Unterricht konnte im
                                                            Noe übernommen und dieses so wichtige Jahr mit einer
2. Semester von mir wieder aufgenommen werden. Im
                                                            schönen Sportwoche am Weißensee in Kärnten abge-
Juni haben wir auf einem Pferdehof in Pinggau erste
                                                            schlossen. In diesem Schuljahr hat diese Gruppe Frau
Erfahrungen sammeln dürfen, die im Herbst 2011 ver-
                                                            Hildegard Krug-Riehl als Tutorin übernommen, wobei
tieft wurden. Dabei zeigten sich die Kinder im Umgang
                                                            ihr Herr Dimitris Gkelis zur Seite steht. Diese jetzige
miteinander sehr verantwortlich und hilfsbereit. Auch
                                                            9. Klasse hat in diesem Schuljahr bereits ein 3-wöchiges
im Kontakt mit den Pferden waren sie sehr mutig und
                                                            Landwirtschaftspraktikum sowie eine abenteuerliche
lernwillig.
                                                            Wienwoche absolviert. Für die Schüler/innen dieser
Die nunmehrige
                                                            Klasse gab es nunmehr auch den Beschluss seitens des

           8.    Klasse wird von Frau Eva Gölles seit der
                 5. Schulstufe betreut. Neben der schu-
lischen Arbeit lag ein Schwerpunkt auf dem sozialen
                                                            Vorstandes einen Durchlauf bis zur 12. Schulstufe zu
                                                            ermöglichen.
                                                            Nun muss ich noch das gelungene Klassenspiel der
Lernen. Dieses konnte auf einer Schullandwoche am           jetzigen
Putterersee im Ennstal in vielen Outdoor-Aktivitäten
erprobt und gemeistert werden. Heuer hat diese Gruppe
bereits ein Berufsfindungspraktikum absolviert, da
                                                                      5.    Klasse erwähnen. Unter der Leitung der
                                                                            Klassenlehrerin Frau Isabel Hilsberg
                                                            wurde das irische Märchen „Fingerhütchen“ sowohl
alle Schüler/innen dieser Klasse eine Lehre anstreben.
                                                            in der Schule als auch im Haus Sonnleiten zu jeweils
Von den Aktivitäten der vorigen 8. Klasse sind uns
                                                            sehr gelungenen Aufführungen gebracht.
natürlich die Referate und vor allem das Klassenspiel
Schulleben
           L  eider war es auch Frau Birgit Vesseli-
              Tschubi aus gesundheitlichen Gründen
nicht mehr möglich den Abschluss ihrer Heilpädago-
                                                           eine außergewöhnliche Herausforderung darstellt. In
                                                           einigen Fällen wurden leider die Grenzen des Zumutba-
                                                           ren und gesundheitlich Verträglichen überschritten. Die
gischen Klasse, die sie über viele Jahre geführt hatte,    Schulgemeinschaft muss sich diesem Phänomen stellen
im Schuljahr 10/11 selbst zu halten. Sie hatte für ihre    und hat auf der diesjährigen Klausur zu Schulbeginn
Kinder einen speziellen Rahmen geformt und ihnen           den Fokus auf die Salutogenese im Kollegium gelegt.
auf ganz besondere Weise einen Entwicklungsraum            Mögliche Maßnahmen wurden angesprochen und sollen
geschaffen. Somit hat Herr Gerald Auer im Juli des         nun umgesetzt werden.
Vorjahres für diese Kinder den Abschluss gestaltet. Als    An dieser Stelle wollen wir allen Kolleg/innen – jenen,
Klassenlehrer der Werkoberstufe I führt er nun einige      die ihre pädagogischen Liebeskräfte über Jahre hin in
Schüler/innen dieser Klasse auch in die Oberstufenzeit     die tägliche Arbeit haben einfließen lassen und jenen,
hinein.                                                    die aus eben diesen Kräften heraus eine neue Aufgabe
                                                           übernommen haben – unseren besonderen Dank und
           A   us dieser Schilderung wird deutlich,
               dass eine jahrelange Lehrertätigkeit,
die auch den Anforderungen als Heilpädagoge inner-
                                                           Anerkennung aussprechen.

halb unseres integrativen Modells gerecht werden will,     Hubert Steinkellner       (Klassenlehrer der 7. Klasse)

                                                           erstes seine Tiere. Wir halfen die chinesischen Mas-
Klassenfahrt der Werkober-                                 kenschweine auf die Wiese hinauszulassen, die Enten,
stufe II nach Lödersdorf                                   Hühner und Gänse zu füttern (sie fraßen uns sogar
                                                           aus der Hand) und manche versuchten selbst, die Ziege
                                                           Brownie zu melken.
Ein Bericht von Patricia Partl
                                                           Danach durften wir uns im Sonnenschein mit einer
(Klassenlehrerin der Werkoberstufe II)
                                                           üppigen Jause stärken.

           N   achdem die Heilpädagogische Mittelstu-
               fe (HPM) im Vorjahr schon eine wun-
derschöne Zeit in Lödersdorf verbracht hatte, wollte ich
                                                           Den ersten, sonnigen Tag verbrachten wir im Wald mit
                                                           Spielen und Holzarbeiten, Spazierengehen, Gras für die
                                                           Kaninchen Sammeln und mit den Vorbereitungen für
mit meiner neuen Gruppe auch ein paar Tage Bauern-         das Lagerfeuer. Es musste das gesammelte Holz zersägt
hofluft schnuppern.                                        und aufgeschlichtet werden, was vor allem Daniel sehr
Ein Großteil der Gruppe fuhr mit einem Bus, Herr           kunstvoll gelang.
Hirschegger nahm Jonathan und Simon mit dem Auto           Nach leckeren gebratenen Würstchen und Liedern zum
mit.                                                       Gitarrenspiel von Michael war es schon bald Zeit zum
Nach der Ankunft zeigte uns Michael Kienreich als          Schlafen, alle waren richtig müde.
Karl Schubert Schule Fasching 2012 - Seite   16/17

In der Nacht hatte es zu regnen begonnen, trotzdem             Wir fragten die
mussten am Morgen vor dem wunderbar vielfältigen               Schüler/innen,
Frühstück die Tiere versorgt werden. Herr Hirschegger          was ihnen denn
lehrte uns sogar die Ziege zu melken.                          am Besten gefal-
Zum Glück hörte der Regen bald auf, denn es warte-             len hatte:
te eine wichtige Arbeit im Freien auf uns. Die Ziegen
sollten umgesiedelt werden. Dafür mussten wir ein
                                                               Jonathan:
neues Grundstück für sie einzäunen. Das Befestigen
der Zaunpfähle war einfach, aber trotz des sorgfältigen        „Am Besten haben
Aufwickelns des Zaunbandes verknotete es sich doch             mir die Schweine
immer wieder und wurde zur Geduldsprobe für alle               gefallen, die Ziegen
Beteiligten.                                                   und die Enten. Nicht
Als es nun wieder zu regnen begann, wanderten alle             gefallen hat mir nix.“
in die Küche und wir bereiteten gemeinsam ein fast 5
Sterne Menü als Mittagessen.                                   Bernhard:
Am Abend, nach dem Versorgen der Tiere, machten wir
eine ausgedehnte Regen-, Nacht- und Waldwanderung,
                                                               „Das Halten
von der wir uns anschließend in der warmen, gemütli-
                                                               der Ziegen,
chen Küche erholten.
                                                               die Enten,
Entsprechend müde schliefen einige von uns bei der
                                                               alles hat
von Herrn Hirschegger spannend vorgelesenen Ge-
                                                               gepasst.“
schichte „Die Schatzinsel“ gleich ein.
Am nächsten, letzten Morgen wurden wie immer die               Daniel:
Tiere versorgt, die Schüler/innen machten das schon             „Mir hat alles gefallen, das
fast selbstständig. Jonathan wurde von den Schweinen            Essen, die Lamas, und als die
umringt und Julian versuchte sich beim Melken.                  Ziege weggelaufen ist. Nicht
Endlich konnte der neue Ziegenzaun fertig gestellt              gefallen hat mir der Knoten
werden und die Ziegen wurden umgesiedelt. Sehr auf-             und das Gemüse.“
regend war das Einfangen einer Ziege, die auf dem Weg
vom alten zum neuen Gehege entkommen war!
                                                               Julian:
Nach dem ausgiebigen Mittagessen, es schien die Sonne
wieder warm und wir konnten es im Freien einnehmen,
                                                               „Die Enten,
kam es zu einem kleinen Höhepunkt unserer Fahrt:
                                                               wie sie aus der
Wir durften das Lama Merlin streicheln und es mit der
                                                               Hand gefressen
Hand füttern!
                                                               haben. Und die
Jonathan wurde von seinem Papa abgeholt, der Rest
                                                               Dusche.“
fuhr mit dem Bus zur Schule zurück.
                                                               Simon:
                                                               „Die Katzen!“
Schulleben
                                                             eine kleine Pause eingelegt. Esther war den Vormittag
Landwirtschaftspraktikum                                     über nicht zu Hause und als sie wiedergekommen ist,
der 9. Klasse                                                haben wir ihr geholfen, den Elektrozaun einzurollen
                                                             und die Stäbe aus der Erde zu ziehen. Nach der Tat war
                                                             endlich Mittagspause und es gab Essen. Nachdem wir
Eine Auswahl verschiedener Tagebucheintra-
                                                             uns ausgeruht hatten, mussten wir Kastanienschalen
gungen gibt Einblick in die Tagesabläufe der
                                                             aufsammeln und sie mit einer Scheibtruhe zur Feuer-
LandwirtschaftspraktikantInnen
                                                             stelle bringen. Wir wurden zwar nicht ganz fertig, aber
                                                             wenigstens etwas war geschafft. Dann trugen wir noch
           D   ie Schüler und Schülerinnen der 9. Klas-
               se waren vom 26. September bis zum 15.
Oktober 2011 meist zu zweit auf verschiedenen biologi-
                                                             ein paar Lebensmittel aus dem Auto und dann war
                                                             Feierabend!“
schen Landwirtschaften oder Pferdehöfen. Nachstehend
soll eine Auswahl aus den verschiedenen Tagebuchein-
tragungen einen kleinen Einblick in die Tagesabläufe
                                                                        1.    Tag von Alice: „Heute mussten wir um
                                                                              6 h 30 aufstehen. Dann gingen wir in
                                                             den Stall und melkten die Schafe. Danach kehrten wir
der LandwirtschaftspraktikantInnen geben.                    auf. Als wir fertig waren, holten wir Eier vom Stall.
                                                             Die Hühner waren komisch, aber toll–Hühner halt. Das
           1.   Tag von Fabio: „Wir sind mit dem Zug
                und dem Bus zu unserem Bauernhof
gefahren. Wir wurden an der Bushaltestelle abgeholt
                                                             Frühstück war gut. Danach verpackten wir Käse und
                                                             pickten Etiketten darauf. Am Abend war wieder Stall-
                                                             arbeit. Das Abendessen war sehr gut!“
und fuhren mit dem Land Rover auf den Berg. Wir fuh-
ren sicher zehn Minuten. Wir dachten: „O Gott, was für
eine Pampa!“ Also jetzt saßen wir auf dem Berg fest,
aber wir machten das Beste daraus und stellten gleich
                                                                        2.     Tag von Carina: „Am Dienstag mussten
                                                                               wir schon um 7 h am Feld sein um das
                                                             Gemüse für den Bauernmarkt zu ernten. Anschließend
einmal einen Zaun für die Schafe auf. Nach getaner           fuhren wir noch auf ein anderes Feld um Salat zu ho-
Arbeit erkundeten wir die Schafe, Pferde, Hunde und          len. Danach wuwuschen wir das Gemüse und füllten ver-
die Ponys (die Bienen kommen morgen dran). Nachdem           schiedene Getr
                                                                       Getreidearten in Sackerln, die ich beschriftet
wir mit allen und mit jedem Bekanntschaft geschlossen        hatte. Nach dem Essen kamen 100 Hühner. Vor dem Fei-
hatten, misteten wir de
                      d n Stall auss
                      den                                    erabend    p
                                                                        pf
                                                                        pflückten
                                                                            lü      wir noch Paprika und Paradeiser.
(eine sehr anstren-                                           Zum
                                                              Z
                                                              Zuum
                                                                 m       AAbschluss
                                                                            b        gingen wir ins Kino und schau-
gende Arbeit). Danach                                                    tten
                                                                           en einen wirklich komischen Film an.“

                                                                                   2.
kamen uns die Pferde                                                                       Tag von Mara: „Heute
aus und rannten im                                                                         morgen bin ich um 7 h
Hof umher.“                                                           aufgest
                                                                      aufgestanden und zu Lydia raufgegangen um zu

           1.   Tag
                von
Klara: „Heute war
                   g
                   n
                                                                  h
                                                                   ffrühstücken.
                                                                   fr
                                                                   WWährend
                                                                   Wä
                                                                      ühstück

                                                                  holte,
                                                                                   Danach gingen wir zum Stall hinauf.
                                                                        hrend Lydia einige Pferde von der Koppel
                                                                    olte, mac
                                                                          machte ich „Semmelmatsch“ für die Hühner.
unser erster Tag..                                               D
                                                                 Da
                                                                 Dann nn gingen
                                                                         ging wir zum Ententeich hinauf und lei-
In der Früh                                                   teten das gan
                                                                          ganze Wasser raus und gaben neues Wasser
haben                                                        hine
                                                             hinein.
                                                                ein. Anschließend
                                                                       Anscc hl       versorgte ich die Hasen. Nach
wir                                                          dem Mittagessen
                                                                  Mittag ges
                                                                          esse hing ich die Wäsche auf und ging
ge-                                                          dann wieder in den Stall. Dort fing ich an Kartonteile
                                                             für das „Schne
                                                                       „Schneewittchenhaus“ auszuschneiden. Danach
                                                      hol-   putzte ich ein nkkleines Pony namens Hans. Mir hat der
                                                    fen      Tag sehr gut gefallen!“
                                                                             ge

                                                                        2.
                                                  Hühner                      Tag von Cherry: „Heute mussten wir
                                                in den                        um 6 h aufstehen, was sehr ermüdend
                                              Stall zu       war. Dann haben
                                                                        hab wir alle Tiere versorgt, d.h. gemolken,
                                           transpor-         gefüttert und aausgemistet. Das müssen wir jeden Tag
                                        tieren. Danach       machen!!! Dan
                                                                        Dann wurde gefrühstückt… Danach gingen
                                     haben wir Nüsse         wir in den Hof
                                                                        Hofladen und machten Käse, lustig, lustig!!
                                   aufgesammelt und          Als wir fertig w
                                                                            waren, haben wir Linzeraugen gebacken
                                in zwei Kisten gelegt.       (für morgen). D
                                                                           Dann gab es Hühnchen mit Reis und
                              Dann haben wir uns             Soße. Nach dem Essen haben wir ein langes Schläfchen
                            Cornflakes gemacht und           gemacht. Als wwir aufstehen mussten, erledigten wir
                          hinter den Bohnschoten ge-         wieder die Stal
                                                                        Stallarbeit. Dieser Tag war entspannend.
                         reinigt. Schließlich haben wir
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