Centre for Molecular Water Science - Das Wassermolekül als Schlüssel zu neuen Erkenntnissen und nachhaltigen Technologien - CMWS
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Centre for Molecular Water Science Das Wassermolekül als Schlüssel zu neuen Erkenntnissen und nachhaltigen Technologien
In Zusammenarbeit mit Partnern aus ganz Europa entsteht bei DESY das internationale „Centre for Molecular Water Science“, kurz CMWS. Durch und durch interdisziplinär angelegt beleuchtet das CMWS molekulares Wasser aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen. Es schafft die Wissensbasis für nachhaltige Technologien von morgen. Inhalt Executive Summary 3 Wasser: Grundlage für Leben und Technik 4 Zukunftsfeld molekulare Wasserforschung 6 Strategische Forschungsbereiche im CMWS 8 Pilotprojekte im Early Science Programme 14 Strategischer Aufbau und Weiterentwicklung des CMWS 16 Gebündelte Kompetenz im Netzwerk 18 Zentrum für molekulare Wasserforschung 20 Forschungsinfrastrukturen und CMWS-Hubs 22 Einbettung in nationale und europäische Programme 24 Zeitplan und Ausblick 26 Partner und Beitragende zum White Paper 28 und Strategiepapier
Executive Summary Ohne Wasser gäbe es kein Leben, wie wir es kennen. übergreifend zusammen und vereint komplementäre Von Ozeanen bis zu den Wassermolekülen in biologischen Kompetenzen und Strukturen aus dem experimentellen Zellen: Wasser ist Schlüssel zum Überleben und grund- und theoretischen Umfeld: für exzellente Grundlagenfor- legend für den Erhalt des Lebensraums Erde. Globale Ent- schung, aus der Innovationen für unsere Zukunft wicklungen wie der Klimawandel, ein steigender Energie- entstehen. und Trinkwasserbedarf und neue Infektionskrankheiten stellen die Menschheit dabei vor neue Herausforderungen. Die Idee zur Gründung des CMWS wurde 2018 während eines internationalen Workshops zur Wasserforschung Nachhaltige Lösungen in den Bereichen Klima, Umwelt, in Hamburg entwickelt und hat seitdem überwältigenden Energie und Gesundheit erfordern ein tieferes – mole- Zuspruch erfahren. Mehr als 60 Forschungseinrichtungen kulares – Verständnis des einzigartigen Stoffs Wasser. und Universitäten in Deutschland, Europa und weltweit Schon lange macht sich unsere Gesellschaft Wasser für unterstützen das CMWS bereits aktiv. Dies reflektiert das Schlüsseltechnologien der Energiegewinnung, Materialfor- herausragende Potenzial dieser hoch interdisziplinären schung und Wirkstoffentwicklung zunutze. Die zugrunde Forschung in einem internationalen Umfeld und bekräftigt liegenden biologischen, chemischen und physikalischen den Bedarf und großen Mehrwert einer abgestimmten Prozesse sind jedoch vielfach noch zu wenig verstanden, Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene. um diese Technologien gezielt weiterzuentwickeln. Seit 2019 werden von CMWS-Partnern gemeinsame Pilotprojekte im „Early Science Programme“ auf den Weg Mit den heute entstehenden analytischen Möglichkeiten gebracht. Als Meilenstein für ein koordiniertes wissen- und Forschungsinfrastrukturen beginnt eine neue Ära der schaftliches Programm wurde im Mai 2021 das White molekularen Wasserforschung. Großgeräte wie der hoch- Paper des Konsortiums veröffentlicht. Es identifiziert fünf leistungsfähige Röntgenlaser European XFEL, die brillante Bereiche, die das strategische Fundament der CMWS- Röntgenlichtquelle PETRA III oder das zukünftige 3D- Forschung bilden. Röntgenmikroskop der Superlative PETRA IV eröffnen unvergleichliche Einblicke in die Struktur und Dynamik Die molekulare Wasserforschung stützt sich auf ein von Wasser: Sie machen sichtbar und nachvollziehbar, breites analytisches Methodenspektrum. Als gesamteuro- wie sich die komplexen Netzwerke der Wassermoleküle päische Initiative sorgt das CMWS für einen koordinierten entwickeln, die das Verhalten von Wasser letztlich bestim- Zugang zu relevanten Forschungsinfrastrukturen und men und ihm seine besondere Funktion verleihen. deren Weiterentwicklung. Der zukünftige Ausbau des Zen- trums bei DESY in Hamburg, eng verzahnt mit überregio- Das neue „Centre for Molecular Water Science“ (CMWS) nal entstehenden CMWS-Hubs bei Partnereinrichtungen, schafft eine weltweit einzigartige internationale Plattform wird das CMWS langfristig als internationalen Leuchtturm für die molekulare Wasserforschung der Zukunft. Das der molekularen Wasserforschung etablieren. CMWS-Netzwerk bringt führende Akteure fachbereichs- CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 3
Wasser: Grundlage für Leben und Technik Wasser ist für das Leben auf unserer Wasser ist Energielieferant und die Klimaziele und Kern der Nationalen Erde unverzichtbar. Es beeinflusst Kli- Grundlage für Leben. Maßgebliche Wasserstoffstrategie. Wasser und Ae- ma, Umwelt, Energie und Gesundheit. biologische und technische Prozesse rosole in der Atmosphäre sind wichtig Es ist essenziell für technologische finden in wässriger Umgebung statt. für das Klimageschehen der Erde. Anwendungen und zukünftige Entwick- Jede naturwissenschaftliche Disziplin Die Corona-Pandemie verdeutlicht lungen – vorausgesetzt, wir verstehen benötigt Modelle, die Wasser ein- die Bedeutung von Wasser für die und nutzen seine speziellen molekula- beziehen. Infektionsforschung – als Teil von Me- ren Eigenschaften. dikamenten, Zellen oder Aerosolen. Neue Erkenntnisse können wasser- Der Klimawandel, der wachsende bezogene Technologien nachhaltig Zahlreiche Disziplinen, neue Techno- Energieverbrauch durch digitale verbessern und einen Beitrag zu logien, Materialien und Wirkstoffe Technologien, neue Krankheiten oder Umwelt-, Energie-, Gesundheits- und profitieren von der Grundlagenfor- der weltweit steigende Trinkwasser- Klimaschutzzielen leisten. So gehört schung zu Wasser. Erkenntnisse der bedarf: Entscheidende gesellschaftli- sauberes Trinkwasser zu den prio- molekularen Wasserforschung stoßen che Herausforderungen erfordern ein risierten UN-Nachhaltigkeitszielen. Innovationen an und unterstützen die besseres Verständnis des molekula- Grüner Wasserstoff ist eine Schlüs- erfolgreiche Umsetzung der Hightech- ren Geschehens in Wasser. seltechnologie für das Erreichen der Strategie der Bundesregierung. Klima Gesundheit Verbesserte Klimamodelle Wissen und Wirkstoffe gegen Virusinfektionen Aerosolpartikel, kleinste Schwebeteilchen in der Atmosphäre, Viren wie das Coronavirus können nur mit Wasser überleben. beeinflussen unser tägliches Wettergeschehen ebenso wie Doch wie genau interagieren die Wassermoleküle mit der die langfristige Klimaentwicklung. Als Kondensationskeime Virushülle oder spezifischen Eiweißstrukturen während des setzen sie Wolken- und Niederschlagsbildung in Gang. Infektionsprozesses? Sind diese Mechanismen und Struk- Gleichzeitig schirmen Aerosole Strahlung in der Atmosphäre turen besser verstanden, kann eine zielgenaue Wirkstoffent- ab und wirken dabei als Gegenspieler zum Treibhauseffekt. wicklung erfolgen. Auch in Medikamenten hat Wasser eine Für die Klimaforschung ist es wichtig, diesen „Aerosoleffekt“ wichtige Funktion, etwa als Lösungsmittel für neue medizini- auf das Klimageschehen genauer zu quantifizieren. Die sche Wirkstoffe auf der Basis von Proteinen oder Peptiden. molekulare Wasserforschung kann durch Experimente und Diese Biomoleküle sind nicht sehr stabil und werden unwirk- Simulationen dazu beitragen, Aerosole und ihre Entstehung sam, wenn sie nicht richtig aufbewahrt werden. Geringe grundlegend besser zu verstehen und so auch die Vorhersa- Zusätze an Salzen könnten das verhindern. Die molekulare gen von Klimamodellen verbessern. Wasserforschung liefert hier wichtiges Basiswissen. 4
Wasser ist der Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen. Die Grundlagenforschung am CMWS schafft die entscheidende Wissensbasis. Impact Umwelt Energie Sauberes Trinkwasser Grüner Wasserstoff Die weltweite nachhaltige Versorgung mit Trink- und Für die Produktion von grünem Wasserstoff wird das Was- Brauchwasser ist eine der großen Herausforderungen sermolekül mit Hilfe von regenerativen Energien gespalten. der nächsten Jahrzehnte. Bei der Trinkwasseraufbereitung Die fotokatalytische Wasserspaltung, eine lichtbasierte Re- müssen beispielsweise Rückstände von Hormonen und aktion, die erst durch einen geeigneten Katalysator möglich Medikamenten aus dem Wasser entfernt werden. Spezielle wird, könnte heutige Verfahren in Effizienz deutlich über- molekulare Membrane können diese Problemstoffe wir- bieten. Um geeignete umweltfreundliche Katalysatoren zu kungsvoll herausfiltern. Die molekulare Wasserforschung identifizieren, analysiert die molekulare Wasserforschung hat bereits erste Konzepte für solch neuartige Filtermem- die Vorgänge bei der Wasserspaltung auf atomarer Skala. branen hervorgebracht, die sich die Besonderheiten von Das Ziel ist, die Produktion von grünem Wasserstoff mög- Wasser auf der Nanoskala zunutze machen und die lichst verlustfrei und nachhaltig zu gestalten – auf dem Wasseraufbereitung zukünftig revolutionieren können. Weg zu einem klimaneutralen Europa. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 5
Zukunftsfeld molekulare Wasserforschung Wassermoleküle bilden komplexe Die molekularen Prozesse, die zu den und Simulationen. Gleichzeitig Netzwerke und verleihen Wasser somit speziellen Eigenschaften von Wasser machen aktuelle Entwicklungen und seine einzigartigen Eigenschaften. führen, sind jedoch noch weitge- zunehmende globale Herausforde- Die molekulare Wasserforschung hend unverstanden. Sie erfordern ein rungen wie der Klimawandel oder untersucht diese Mechanismen – in detailliertes Verständnis des Verhal- pandemische Krankheiten die Suche reinem Wasser, in wässrigen Lösun- tens einzelner Wassermoleküle: ihrer nach Antworten auf grundlegende gen, an Grenzflächen zu Stoffen und Molekülstruktur, ihrer fundamentalen Forschungsfragen drängender. Materialien und um Biomoleküle. Ihre Eigenschaften und ihrer Wechselwir- Erkenntnisse gehen in zahlreiche kung mit chemischen Reaktionspart- Die molekulare Wasserforschung wissenschaftliche Disziplinen und nern wie anderen Molekülen, Ionen ist per se interdisziplinär: Ihre An- wasserbasierte Anwendungen ein. oder Makromolekülen. Diese Fragen wendungsgebiete reichen von der untersucht die molekulare Wasser- Geologie über die Biologie bis zu Wasser ist in vielerlei Hinsicht un- forschung unter verschiedensten den Astro- und Klimawissenschaften. gewöhnlich. Es dehnt sich aus, wenn Umgebungsbedingungen. Dazu kommen unzählige industrielle man es abkühlt, und unter bestimm- Anwendungen und Technologien. ten Umständen gefriert es, wenn man Das Forschungsfeld befindet sich Diese setzen Wasser als Stoff, es erwärmt. Wichtige Anomalien von stark im Aufschwung. Mit heutigen Lösungsmittel oder Medium für Wasser zeigen sich bereits in alltäg- ultraschnellen und präzisen Mess- Prozesse ein. Die molekularen Eigen- lichen Beobachtungen. Eis schwimmt techniken und komplexen theoreti- schaften von Wasser sind dabei auch etwa nur deswegen auf Wasser, weil schen Modellen können Forschende wichtig für die Funktion von Materia- seine Dichte im festen Zustand ge- das molekulare Geschehen in und um lien, etwa in Nanostrukturen, bei der ringer ist als die der Flüssigkeit. Wäre Wasser erstmals im Detail analysieren Katalyse oder bei 3D-Druckverfahren. Wasser nicht speziell, würden Seen und verstehen. Sie untersuchen das Sind solche Zusammenhänge besser vom Grund aus zur Oberfläche durch- Verhalten der Wassermoleküle mit verstanden, können innovative Tech- frieren und böten keinen geschützten Hilfe von Experimenten an Großge- nologien entstehen, die effizienter Raum für Leben. räten, zukunftsweisenden digitalen und nachhaltiger sind als heutige. Technologien der Datenverarbeitung 6
Flüssiges Wasser bei 170 Grad Celsius Brillante Röntgenlichtquellen erlauben einzigartige Einblicke in das molekulare Verhalten von Wasser. Mit dem europäischen Röntgenlaser European XFEL hat ein Forschungsteam unter Leitung von DESY-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern kürzlich untersucht, wie sich Wasser unter Extrembedingun- gen aufheizt. Dabei konnte das Team Wasser beobachten, das selbst bei mehr Die Röntgenblitze des European XFEL zeigen als 170 Grad Celsius noch flüssig blieb – ein anomales dynamisches Verhalten mikrosekundenschnelle Veränderungen einer von Wasser unter diesen Bedingungen. Die Ergebnisse haben grundlegende Probe. Sie erhitzen das Wasser und erzeugen Bedeutung für die Planung und Auswertung von Untersuchungen hitzeemp- gleichzeitig ein Streubild, aus dem sich der findlicher Proben per Röntgenlicht. Für die CMWS-Forschung ist dies gerade Zustand der Probe ablesen lässt (Visualisie- rung). im Kontext von biologischen Substanzen wichtig. Neue Nano-Wassertechnologien Schränkt man Wassermoleküle sehr stark in ihrer Bewegungsfreiheit ein, zeigen sie verblüffende Eigenschaften. Fließt Wasser zum Beispiel durch eine feinporige Membran, so können die Wassermoleküle Nanoporen, die nur wenig größer sind als die Moleküle selbst, schneller passieren als größere Poren. Neuartige Filterkonzepte nutzen dieses Phänomen und revolutionieren derzeit Bereiche Neuartige molekulare Filter nutzen die „Na- von der Blutreinigung und Trinkwassergewinnung aus Meerwasser über die nofluidität“ von Wasser und revolutionieren Energiespeicherung und Energiegewinnung bis hin zur Aufbereitung von Bereiche von der Wasseraufbereitung bis Abwässern des Bergbaus. Der „nanofluide“ Effekt hängt mit den besonderen zur Energiegewinnung. Eigenschaften des Wassernetzwerks zusammen. Weltweit gibt es große Bestre- bungen, Nanofluidität zu erforschen und vorhersagbar zu machen. Das CMWS bringt führende Expertinnen und Experten in diesem Bereich zusammen. Innovative Biomaterialien für Medikamente Wie Wasser biologische Funktion und Ordnung beeinflusst, kann nicht nur Auf- klärung zum Infektionsgeschehen in Zellen bieten, sondern auch bei komplexer Medikamentengabe unterstützen. In der Zelle bewirkt der hohe Wassergehalt eine „geordnete Unordnung“: Eiweißmoleküle liegen nicht nur in fest geord- neter 3D-Struktur einzeln vor, sondern bilden spaghettiartige Verbünde. Ihre Hydrogele können dabei helfen, Behand- Mischung mit den Wassermolekülen verhält sich dadurch völlig anders als eine lungsstrategien gegen das Coronavirus normale Lösung, eher zäh wie Zahnpasta. Bildet man diese Strukturen künst- SARS-CoV-2 zu entwickeln. Bild: Visualisie- lich nach, entstehen Hydrogele. Diese Gemische können bei der Wirkstoffab- rung eines Coronavirus. gabe empfindlicher Arzneimittel gegen multiresistente Erreger und gegen Viren wie das Coronavirus eingesetzt werden. Die Funktion von Hydrogelen detailliert zu verstehen, gehört zu den wichtigen Forschungszielen des CMWS. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 7
Strategische Forschungsbereiche im CMWS Science Fundamentale Klima-, Astro- und Energieforschung Chemische Molekulare Bio- Eigenschaften Geowissenschaften und Technologie Dynamik in Echtzeit wissenschaften Mit dem CMWS entsteht ein gesamt- Die Initiative benennt fünf strategi- Das CMWS-Forschungsprogramm europäisches Forschungsnetzwerk in sche Forschungsbereiche. Diese verzahnt Grundlagenforschung mit der molekularen Wasserforschung – setzen Schwerpunkte und bündeln den Anwendungsbereichen und ver- über Fächer, Disziplinen und Methoden Kompetenzen. Die fünf Bereiche bindet experimentelle Kompetenzen hinweg. bilden gleichzeitig das Fundament mit Expertise in theoretischen Model- für bereichsübergreifende CMWS- len und Simulationen. Forschung. 8
Wie lassen sich die zahlreichen Anomalien von Wasser durch das komplexe Wechselspiel der Wassermoleküle erklären? CMWS-Bereich I: Fundamentale Eigenschaften des Wassers Aufschluss kann das Wechselspiel der Wasser- moleküle geben. Die vergleichsweise simpel aufgebauten Moleküle haben eine chemische Besonderheit: Sie sind außergewöhnlich bindungsfähig. Während Moleküle in vielen Flüssigkeiten meist unabhängig von der Rich- tung miteinander interagieren, können Was- sermoleküle über Wasserstoffbrücken bis zu vier gerichtete Bindungen aufbauen. Auf diese Weise können sie komplexe und dynamisch veränderliche Netzwerke formen. Eis schwimmt, weil es eine geringere Dichte hat als flüssiges Wasser. Diese Dichteanomalie ist nur eine Dadurch zeigt Wasser auch einen außerge- von vielen Besonderheiten von Wasser. wöhnlichen Formenreichtum. Als Festkörper tritt es in mindestens zwanzig Formen in Er- Wäre Wasser eine normale Flüssigkeit, so wür- scheinung: in achtzehn Kristallarten und in zwei den Eisberge nicht schwimmen, Wasserläufer eher glasartigen Formen von Eis mit hoher und ertrinken und viele Tiere und Pflanzen im Winter niedriger Dichte. Eine aktuelle Forschungsfrage erfrieren. Die Besonderheiten von Wasser ist, ob bei sehr niedrigen Temperaturen unter prägen unser Leben und unsere Umwelt. Neben hohem Druck auch zwei unterschiedliche Flüs- einer hohen Oberflächenspannung und diversen sigkeitsformen existieren. Denn die Mischung Dichteanomalien besitzt Wasser unter anderem aus zwei Flüssigkeiten statt einer könnte der eine hohe Wärmekapazität, wodurch Meere und Grund für das anomale Verhalten von flüssigem Seen unser Klima stark beeinflussen und Was- Wasser sein. Dieser Temperatur- und Druck- ser ein hervorragendes und günstiges Kühlmit- bereich ist allerdings noch „Terra incognita“. tel für verschiedene Anwendungen ist. Warum Ihn zu ergründen ist eines der zentralen Ziele ausgerechnet Wasser all diese Anomalien zeigt, dieses CMWS-Bereichs. wird noch immer intensiv erforscht. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 9
Strategische Forschungsbereiche des CMWS Welche Rolle spielt Wasser für die Entwicklung von Erde, Umwelt und Atmosphäre? Was verrät seine Chemie über das Leben im Universum und über ferne Planeten? CMWS-Bereich II: Wasser in den Klima-, Astro- und Geowissenschaften Verhalten von molekularem Wasser unter jeglichen Umgebungsbedingungen wichtig: von sehr hohen bis hin zu extrem niedrigen Temperaturen und Drücken. Im Inneren von Planeten herrschen extrem hohe Umgebungstemperaturen und -drücke. Beim Austausch von in Mineralien und Gesteins- schmelzen gespeichertem Wasser zwischen den verschiedenen Schichten im Erdmantel entsteht eine extreme Dynamik. Diese führt zu Wasser ist im Universum allgegenwärtig: auf der Erde, Phänomenen wie Plattentektonik, Vulkanismus in Planeten und Atmosphären, im warmen Gas von und Erdbeben. Sternentstehungsregionen bis hin zu Eiskörnchen in diffusen interstellaren Wolken. Der Wasserkreislauf zwischen den Ozeanen Eine Vielzahl planetarer und kosmischer und der Erdatmosphäre prägt unser tägliches Prozesse sind von Wasser in seinen unter- Wettergeschehen und das Ökosystem Erde. schiedlichen Facetten geprägt. Wasser steuert Zudem spielt Wasser in Aerosolen in der Atmo- Naturphänomene und hat die Entwicklung der sphäre eine wichtige Rolle für die langfristige Chemie des Lebens auf der Erde erst möglich Klimaentwicklung. gemacht. Auch die zukünftige Entwicklung von Leben, Erde und Umwelt und unserem Univer- Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt sum hängt signifikant von Wasser ab. und starke Strahlung charakterisieren die ex- tremen Bedingungen im Weltall. Dank Wasser Dieser CMWS-Bereich nimmt geophysikali- konnten sich dennoch komplexe Moleküle sche, geochemische, klimatische und astro- und eine reichhaltige Chemie entwickeln. Die chemische Prozesse in den Fokus. Modelle und verschiedenen Reaktionspartner treffen auf der Experimente stellen Vorgänge in und auf der Oberfläche von Eiskörnchen aufeinander. Ge- Erde, in der Erdatmosphäre, im Inneren anderer schützt durch einen gefrorenen Wassermantel Planeten und im Kosmos nach. Dafür ist das profitieren sie vom Wasser als Katalysator. 10
Wie lassen sich Technologien nachhaltiger gestalten? Welche Mechanismen und Materialien bringen grüne Wasserstofftechnologien voran? CMWS-Bereich III: Wasser in Energieforschung und Technologie Wasser ist essenziell für die Energieforschung und für den nachhaltigen Umgang mit Res- sourcen, Klima und Umwelt. Grüne Wasser- stofftechnologien sind ein aktuelles Beispiel. Ihre molekularen Grundlagen zu erforschen, ist eines der Kernziele dieses CMWS-Bereichs. Auch indirekt prägt Wasser unterschiedlichste Technologien und Anwendungsbereiche. Es setzt etwa bestimmte chemische Reaktionen in Gang oder beschleunigt diese, wie im Fall der Katalyse. Was für die Katalyse ein gewünschter Effekt ist, schadet umgekehrt bei Korrosions- prozessen. Hier setzt eintretende Feuchtigkeit Rostvorgänge in Maschinen, Gebäuden und Hightech-Materialien in Gang. Die Korrosion führt zu Verschleiß und Funktionsverlust und erzeugt enorme wirtschaftliche Verluste. Messungen an der Röntgenlichtquelle PETRA III (Bild Die besonderen Eigenschaften der Wasser- oben) und zukünftig PETRA IV erlauben Einblicke auf moleküle ermöglichen Innovationen in der molekularer Skala, um etwa neue Nanotechnologien weiterzuentwickeln und auf das Verhalten von Wasser Nanotechnologie. CMWS-Forschende unter- zu optimieren (Bild unten: Visualisierung Nanoröhre). suchen zum Beispiel, wie gut Wassermoleküle chemische Bindungen zu verschiedenen Ober- Molekulare Filter nutzen aus, dass Wasser, auf flächenstrukturen eingehen können. Mit diesem kleinstem Raum eingeschlossen, seine physi- Wissen wollen sie Nanomaterialien entwickeln, kalischen Eigenschaften wie die Fließgeschwin- die weniger korrosionsanfällig sind. Auch neu- digkeit und auch seine chemische Reaktions- artige Membrantechnologien entstehen durch fähigkeit verändern kann. intelligente Nanostrukturierung von Materialien. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 11
Strategische Forschungsbereiche des CMWS Was genau passiert, wenn Stoffe in Wasser gelöst werden oder ionisierende Strahlung einwirkt? Wie lassen sich chemische Reaktionen im Detail nachvollziehen? CMWS-Bereich IV: Chemische Dynamik in Echtzeit Die Wassermoleküle lagern sich um den Fremd- körper herum, richten sich neu aus und passen sich energetisch optimal an. Diese dynami- schen Vorgänge sind ultraschnell. Sie finden auf Zeitskalen von Millionstel eines Milliardstels einer Sekunde statt. Will man sie Schritt für Schritt nachvollziehen, müssen Messungen in kürzester Zeit erfolgen und dabei eine atomare Ortsauflösung bieten. Solche „Echtzeit-Ein- blicke“ in die chemischen Abläufe, kombiniert mit komplexen theoretischen Simulationen, sind Gegenstand dieses CMWS-Bereichs. Sie helfen, Reaktionspfade zu verstehen und mög- licherweise sogar zu beeinflussen. Ein wichtiges Beispiel sind Strahlungsschäden durch ionisierende Strahlung wie Röntgen- strahlung. Die sehr energiereiche Strahlung Simulationen und ultraschnelle Messtechniken an Freie- führt dazu, dass sich Wassermoleküle (H2O) in Elektronen-Lasern entschlüsseln chemische Reaktionen biologischen Zellen in freie Radikale (OH) auf- in Echtzeit. Bild oben: Visualisierung der Entstehung spalten können. Diese Hydroxyl-Radikale sind eines Hydroxyl-Radikals; Bild unten: European XFEL. Hauptverursacher von Gewebeschäden. Je genauer ihr Entstehungsprozess verstanden ist, desto besser können Strategien entwickelt wer- Viele, wenn nicht die meisten, wichtigen che- den, auf den Prozess einzuwirken und eventuell mischen Reaktionen finden im Medium Wasser sogar eine schädliche Wirkung der Strahlung statt. Bringt man einen Fremdkörper in Wasser zu verhindern – zum Beispiel durch Lichtpulse, ein, setzt dies unmittelbar auch einen Umord- die Elektronen manipulieren und so kontrolliert nungsprozess auf molekularer Ebene in Gang. Reaktionspfade modifizieren. 12
Wie beeinflusst Wasser Abläufe in Zellen? Und wie können diese Erkenntnisse bei biomedizinischen Anwendungen und bei der Wirkstoffentwicklung helfen? CMWS-Bereich V: Wasser in den molekularen Biowissenschaften Wasser ist der Stoff des Lebens: Das Wasser- molekül ist allgegenwärtig in der Biologie und unentbehrlich für biochemische Reaktionen. Lebende Zellen bestehen zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser. Die Evolution hat ausgeklügelte biologische Prozesse in Wasser perfektioniert, die Leben und Überleben erst möglich machen. Dieser CMWS-Bereich zielt darauf ab, ein fun- damentales Verständnis der Rolle von Wasser Wassermoleküle vermitteln die Wechselwirkungen für die molekularen Prozesse des Lebens zu zwischen Biomolekülen. Ihr Verständnis kann zur gewinnen und so die Struktur und Dynamik Entwicklung neuer Wirkstoffe beitragen. biologischer Systeme zu verstehen. Fortschritte der Forschung werden Bereiche der Lebens- der DNS. Mit Proteinen formen sie Hydrogel- wissenschaften, Biomedizin und Biotechnologie Strukturen, die etwa vor Kälte schützen. Wie beflügeln und diese dazu befähigen, drängende aber „entscheiden“ die Wassermoleküle, wel- gesellschaftliche Herausforderungen wie die che Struktur sie jeweils annehmen sollen, damit alternde Gesellschaft, neue Infektionskrankhei- Leben funktioniert? ten, Nachhaltigkeitsfragen und die Klimakrise zu bewältigen. Erkenntnisse der molekularen Wasserforschung sind besonders für biomedizinische Anwen- Die einzigartigen Eigenschaften von Wasser dungen und die Wirkstoffforschung wichtig. Sie sind eine wesentliche Basis für alle bekannten ermöglichen eine strukturbasierte Wirkstoffent- biologischen Prozesse. Wassermoleküle be- wicklung und optimierte Wirkstoffablieferung einflussen das Geschehen in Zellen, steuern und helfen, neurodegenerative Krankheiten Transportprozesse und verändern die Signal- oder Infektionskrankheiten wie COVID-19 zu gebung. Wassermoleküle winden sich als bekämpfen. schützende Wasserhülle um die Doppelhelix CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 13
Pilotprojekte im Early Science Programme Mit dem von DESY initiierten und ge- Im Rahmen des ESP wurden 2019 Vorbereitung und Durchführung von förderten Early Science Programme und 2020 insgesamt 19 Projekte aus Experimenten an den Großgeräten (ESP) unterstützt das CMWS finanziell allen CMWS-Bereichen ausgewählt. in Hamburg. Im Fokus der ESP-För- und strukturell gemeinsame For- Die Projekte sind von einem engen derung stehen junge Wissenschaft- schungsvorhaben mit CMWS-Partnern. wissenschaftlichen Austausch ge- lerinnen und Wissenschaftler wie Die Forschungskooperationen im ESP prägt. Sie beinhalten Forschungsauf- Promovierende, für die gemeinsam legen den Grundstein für zukünftige enthalte bei DESY und an den Part- finanzierte Projektstellen geschaffen koordinierte Projekte im Forschungs- nerinstitutionen. Dabei bietet DESY werden. programm des CMWS. besondere Unterstützung bei der Spotlight Energie & Technologie Mit Biomimetik zu grünem Wasserstoff Die Brennstoffzelle ist ein wesentlicher Baustein der Ener- Perowskit mit idealen energetischen Eigenschaften für giewende: Wasserstoff dient als Zwischenspeicher für die Wasserspaltung zu entwickeln. Wofür ein Baum in der Energie und kann vielseitig eingesetzt werden – beispiels- Natur eine Millionen Blätter benötigt, könnte ein Quadrat- weise für die Elektromobilität. Voraussetzung für grünen zentimeter Perowskit-Oxid genügen. Wasserstoff ist, dass bereits seine Produktion nachhaltig gestaltet werden kann. In einem ESP-Projekt entwickeln Dieses ESP-Projekt führt komplementäre wissenschaft- Forschende bei DESY in Hamburg und an der Universität liche Kompetenzen und Infrastrukturen aus der Röntgen- Göttingen innovative Reaktionsbeschleuniger, die zu hun- analytik und Kristallzüchtung zusammen. Die Perowskite dert Prozent auf nachhaltigen Rohstoffen basieren. züchtet das Forscherteam in Speziallaboren in Göttingen und Berlin. Hochpräzise Röntgenlichtquellen und Elektro- Vorbild für die neuen Materialien ist die Natur: Oxide kön- nenmikroskope in Hamburg geben Einblicke in die ener- nen die Eigenschaften eines Pflanzenblatts nachahmen, getischen Merkmale der Materialien auf atomarer Skala wenn es für die Photosynthese Wasser in Wasserstoff und zeigen deren Effekt auf die Wasserspaltung in Echt- und Sauerstoff aufspaltet. Während industrielle Kata- zeit. In Göttingen und Berlin wird das Projekt im Rahmen lysatoren für die Wasserspaltung meist auf Edelmetallen eines DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs sowie oder giftigen Kobaltoxiden basieren, forscht das Projekt- EU-geförderten ERC Starting Grants realisiert. team an Perowskiten, das sind spezielle Mischungen aus natürlichen Mineralien. Ziel ist, ein besonders effizientes 14
ESP-Partnereinrichtungen 2019/20 Projekttitel Stockholms universitet (Schweden) Fragile to strong transitions in supercooled aqueous salt solutions Stockholms universitet (Schweden), Turning water into a glass: Ultrafast X-ray pulses to probe the European XFEL structure of water during glass and ice formation Interplay of slow dynamics and X-ray induced dynamics in Università di Padova (Italien) amorphous ices: an X-ray photon correlation spectroscopy study Universität Hamburg Water in confined spaces – biomimetic artificial water channels Unraveling the formation of economic Cu, Mo and W deposits Westfälische Wilhelms-Universität Münster, in the Earth’s crust by hydrothermal supercritical hydrous fluids Universität Potsdam using in-situ X-ray Absorption and Fluorescence spectroscopy Experimental investigation of the stability of Dense Hydrous Helmholtz-Zentrum Potsdam – Magnesium Silicate phases and the study of their physical Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ properties across dehydration processes in the Earth mantle Universität Innsbruck (Österreich) The role of ice in making new molecules Size-dependence of water-amphiphile interactions and their climate University of Oulu (Finnland) relevance Computation of water properties at high pressure and high Universität Rostock temperature Experimental studies of H2O-CH4 ices in mini-Neptune exoplanets Westfälische Wilhelms-Universität Münster at European XFEL Behavior of hydrous minerals in the subduction oceanic sediment Yonsei University (Korea), and crust and its influence on the water cycle of the Earth’s interior, Università degli Studi di Milano (Italien) using powder and single crystal diffraction and a heated DAC Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Fast and ultrafast dynamics of capillary waves at water Interfaces Spotlight Energie & Technologie: X-ray based studies of perovskite Georg-August-Universität Göttingen active states during (photo-)electrochemical water splitting In situ multidiagnostic characterisation of nano-confined water KU Leuven (Belgien) using NMR/DRS and X-ray/DRS methods Eidgenössische Technische Hochschule ETH, Time-resolved attosecond spectroscopy of electron dynamics Zürich (Schweiz) in water clusters Fritz-Haber-Institut der Max-Planck- Unraveling the first 50 fs of water radiolysis in real-time: From Gesellschaft FHI Berlin, ionization to charge-hole separation Universität Hamburg Universität Hamburg X-ray absorption of small, mass-selected water cluster cations Université de Caen Normandie Influence of nanohydration on the radiation induced fragmentation (Frankreich) and denaturation of proteins and DNA strands The role of water in different types of hydrogels: how is water Universität Potsdam determining functionality? CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 15
Strategischer Aufbau und Weiterentwicklung des CMWS Vision Internationales Kompetenz- zentrum für molekulare Wasserforschung 16
Das CMWS befördert exzellente Wissenschaft über Disziplinen hinweg. Es schlägt Brücken zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsfeldern und setzt einen europaweiten Wissens- transfer in Gang. Interdisziplinäres Forschungsprogramm Aufbauend auf dem Early Science Programme (ESP) und einem White Paper entsteht am CMWS ein langfristig angelegtes Wissenschaftsprogramm. Führende Expertinnen und Experten aus Bereichen wie der Chemie, Physik, Biologie, Medizin oder den Materialwissen- schaften werden Herausforderungen der molekularen Wasserforschung koordiniert angehen und dadurch Grundlagen für wissenschaftliche Fortschritte in allen Fachbereichen schaffen. Netzwerk für Kompetenz & Kooperation Die CMWS-Initiative wird abgestimmte, gesamteuropäische Strategien in der molekularen Wasserforschung ermöglichen. Um die gesetzten Ziele mit gebündelten Kräften anzugehen, identifizieren die CMWS-Partner Synergien sowie gemeinsame Bedarfe, schließen komplementäre Ressourcen zusammen und setzen Prioritäten für den Ausbau notwendiger Strukturen, Mittel und Fähigkeiten. Analytische Forschungsinfrastrukturen Das CMWS wird den Zugang zu zentralen Großgeräten und Forschungslaboren vereinfa- chen. Dafür wurde mit dem Aufbau von Kompetenz- und Infrastruktur-Hubs innerhalb des Netzwerks begonnen. Die Hubs werden auch Akteure aus Theorie und Großgeräteforschung enger vernetzen. So werden vorhandene Infrastrukturen optimal genutzt und Bedarfe aus der Forschung gehen rechtzeitig in die Weiterentwicklung der Infrastrukturen ein. Methodenkompetenz Ein zentrales Ziel der CMWS-Initiative ist, dass ein möglichst großer Nutzerkreis von der vereinten Methodenkompetenz und der komplementären Expertise der Partnereinrichtungen profitiert. Dafür werden im CMWS gemeinsame Forschungsprojekte angestoßen und der bilaterale Austausch sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gestärkt – etwa durch Workshops, Fortbildungen, Lehrveranstaltungen und internationale Konferenzen. Schnittstelle zu Anwendungsfeldern Das CMWS baut Brücken zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsfeldern. So können neue Erkenntnisse der Wissenschaft unmittelbar für Zukunftstechnologien verwertet werden. Umgekehrt geben Herausforderungen der Anwendungsbereiche Impulse für die Grundlagenforschung. Der weitere Ausbau strategischer Partnerschaften im Netzwerk und die Verortung des Zentrums bei DESY in Hamburg werden diese Transferprozesse befördern. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 17
Gebündelte Kompetenz im Netzwerk Das CMWS baut Kooperationen Aktuell sind mehr als 60 Forschungs- Hamburger und norddeutschen führender Akteure und Infrastrukturen einrichtungen und Universitäten am Raum. Zum bundesweiten und inter- im Bereich der molekularen Wasser- CMWS beteiligt, davon über 55 aus nationalen Umfeld der Partner und forschung zu einem exzellenten und Europa. Ihre Forschenden stammen Unterstützer gehören Akteure aus agilen europäischen Netzwerk aus. aus Bereichen der Physik, Chemie, der Grundlagenforschung ebenso wie Es verbindet Schlüsselkompetenzen Biologie, Medizin, Nanotechnologie Forschungszentren an der Schnitt- und bringt die unterschiedlichen oder den Ingenieurwissenschaften. stelle zu Anwendungen in den Be- Disziplinen der Grundlagenforschung Sie bringen eigene Forschungs- reichen Klima, Umwelt, Energie und mit den vielfältigen Herausforderungen schwerpunkte und Expertise in Gesundheit. Das interdisziplinäre der Anwendungsfelder zusammen. alle fünf strategischen CMWS-For- Netzwerk zieht die besten Köpfe an Seine von Austausch geprägte Struktur schungsbereiche ein und sind viel- und bietet ein inspirierendes Umfeld befördert neue Erkenntnisse und fach bereits über Projekte im Early für den wissenschaftlichen Nach- Innovationen. Science Programme vernetzt. wuchs. Weitere Einrichtungen haben ihr star- Ein wichtiges Merkmal des CMWS ist kes Interesse bekundet, als Partner sein enormes Potenzial, wissensba- aktiv zu den Zielen des CMWS beizu- siert technologische Fortschritte zu tragen. Neben der direkten Koopera- initiieren. CMWS-Projekte in Partner- tion in Forschungsvorhaben werden schaft mit technischen Universitäten auch strategische Partnerschaften knüpfen eng an Anwendungsfelder beispielsweise als Impulsgeber für und industrielle Entwicklung an und Innovationen, wirtschaftliche und schaffen ein produktives Innovations- gesellschaftliche Bedarfe oder für umfeld. Unternehmen der Wirtschaft fachliche Beratung im Rahmen des mit Interesse an Kooperation und CMWS angestrebt. Verwertung werden Forschungs- und Entwicklungspartner. Einen regionalen Schwerpunkt der CMWS-Beteiligten bilden Universi- täten, Forschungseinrichtungen und Forschungspartner aus dem 18
Das CMWS in Zahlen mehr als über 55 beitragende Forschungsinstitute und Universitäten in Europa 300 Forschende seit 5 18 2019 Forschungsbereiche mit beteiligte Länder werden Forschungsprojekte dem gemeinsamen Ziel, im Partnernetzwerk im Early Science Programme Wasser auf molekularer des CMWS gefördert Ebene besser zu verstehen Eingereichte Letters of Intent 7 Internationale Labore 18 Universitäten 2 Industrie im Ausland 4 Leibniz- und 51 Max-Planck-Institute 7 Helmholtz-Zentren 13 Universitäten in Deutschland Stand: Juli 2021 CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 19
Zentrum für molekulare Wasserforschung CHyN HARBOR EMBL CSSB Center for Hamburg Advanced European Mo- Centre for Hybrid Nano- Research Centre for lecular Biology Structural Systems structures Bioorganic Chemistry Laboratory Biology Das Zentrum der CMWS-Initiative entsteht bei DESY auf dem Forschungs- campus Bahrenfeld in Hamburg. Mit weltweit führenden Großgeräten, inter- disziplinären Zentren und spezialisier- ten Campuspartnern bietet der Standort ein ideales Umfeld, um das CMWS zu einem internationalen Leuchtturm für die molekulare Wasserforschung weiterzuentwickeln. Centre for Molecular Water Science Über das vergangene Jahrzehnt hat die molekulare Wasserforschung starke Impulse erfahren, die in der CMWS-Initiative mündeten. Seit 2018 treiben leitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei DESY und den Partnereinrichtungen die Planun- gen intensiv voran. Auf dem Forschungscampus Bahren- feld sind heute bereits zwölf For- schungsgruppen am CMWS beteiligt, die zu allen fünf Forschungsbereichen beitragen. Anfang 2020 wurden au- ßerdem ein koordinierendes CMWS- Büro und ein Vorbereitungs- und Analyselabor eingerichtet, das allen CMWS-Partnern zur Verfügung steht. Interdisziplinärer Campus Ein Forschungsneubau soll zukünftig Ein einzigartiges Ökosystem aus internationalen Campuspart- CMWS-Forschungsgruppen und nern, interdisziplinären Zentren und mit direkter Anbindung an europäische Kooperationspartner be- die Hamburger Universitäten fördert den vitalen wissenschaft- herbergen sowie weitere spezifische lichen Austausch zwischen unterschiedlichen Bereichen und Laborinfrastruktur bereitstellen. Anwendungsfeldern der molekularen Wasserforschung. 20
CMWS MPSD CFEL CXNS PETRA III/IV FLASH European XFEL Start-up Labs Centre for Max-Planck- Center for Centre for Positron-Elek- Freie-Elek- European X-Ray Bahrenfeld Molecular Institut für Free-Electron X-ray and tron-Tandem- tronen-Laser Free-Electron Water Science Struktur und Laser Science Nano Science Ring-Anlage in Hamburg Laser Dynamik der Materie Innovation & Transfer Weltweit führende Röntgenlichtquellen Das Innovationspotenzial der molekularen Wasserfor- Ein Merkmal der molekularen Wasserforschung schung ist gigantisch. Auf dem DESY-Campus unterstüt- ist ihr sehr vielfältiges Methodenspektrum. Mit den Rönt- zen die Start-up Labs und zukünftig die DESY Innovation genlichtquellen PETRA III/IV, European XFEL und FLASH Factory den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer bietet der Standort Hamburg Schlüsseltechnologien für im Herzen der Science City Hamburg Bahrenfeld. die molekulare Wasserforschung. CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 21
Forschungsinfrastrukturen und CMWS-Hubs Die Infrastruktur des CMWS wird Eine Schlüsseltechnologie ist die Infrastruktur-Hubs bei europäischen durch dezentrale Hubs innerhalb des Röntgenanalytik. Heutige und zu- Partnern werden ergänzend Techno- CMWS-Netzwerks komplementiert. Mit künftige große Röntgenlichtquel- logien der weichen Röntgenstrahlung, den Hubs stellen Partnereinrichtungen len ermöglichen hochpräzise und der Kernspinresonanzspek-troskopie besondere Expertise bereit, vermitteln ultraschnelle Momentaufnahmen (NMR) und verschiedene Methoden Zugang zu Forschungsinfrastrukturen der mikroskopischen Strukturen der optischen Spektroskopie ab- und unterstützen bei Forschungsvor- der Wassermoleküle. Sie eröffnen decken. Neben Großgeräten und haben. Auf diese Weise können alle Einblicke in die Molekülnetzwerke, Laboren nutzen die CMWS-Partner CMWS-Partner das große Methoden- noch während sich diese dynamisch neue Datentechnologien und entwi- spektrum der molekularen Wasserfor- entwickeln. ckeln theoretische Ansätze, Modelle schung optimal ausschöpfen. und Simulationen von Wasser. Zwei weltweit führende Großgeräte Kompetenz-Hubs sollen auch diese Die molekulare Wasserforschung der Röntgenanalytik, PETRA III – zu- wichtige Expertise zukünftig gezielt setzt eine Vielzahl komplementärer künftig PETRA IV – und European bündeln. Methoden in Experimenten und XFEL, befinden sich in direkter Nähe theoretischen Modellen ein. Jeder zum CMWS in Hamburg. Sie bilden Die CMWS-Hubs entstehen aus dem dieser Ansätze trägt ein wichtiges CMWS-Hubs für die Forschung an Netzwerk heraus, bei Partnern in Puzzleteil bei. Im Zusammenspiel Synchrotron-Anlagen und Freie-Elek- Deutschland und Europa. Sie tragen erschließen sie einen umfassenden tronen-Lasern (FEL). Ein weiterer aktiv zur Weiterentwicklung des Zugang zu den vielfältigen Facetten Hamburger Hub nimmt die Proben- CMWS-Netzwerks bei. von Wasser. charakterisierung in den Fokus. „The international CMWS network provides innovative impulses for the development of the European Research Area. High-resolution analytics with state-of-the-art light sources, such as PETRA IV, are crucial for success.“ Dr. Caterina Biscari Director of the ALBA synchrotron in Barcelona and Chair of the League of European Accelerator-based Photon Sources (LEAPS) 22
Kompetenz- und Infrastruktur-Hubs bei CMWS-Partnern unterstützen das Netzwerk beim Einsatz eines breiten Methodenspektrums. Hard X-ray Facilities PETRA III/IV FEL Soft X-ray Facilities Facilities European XFEL, SOLEIL, ELETTRA, FLASH BESSY II/III Hubs Sample NMR Preparation and Facilities Characterization KU Leuven Simulation Complementary and Theory Spectroscopies „Mit dem European XFEL können wir besonders „KU Leuven, via its high field nuclear magnetic gut ultraschnelle Messungen durchführen. resonance (NMR) facility, commits to support CMWS Damit gelingt es, die Dynamik physikalischer activities by offering access to its infrastructure and und chemischer Prozesse von Wassermolekülen know-how, making its facility a cornerstone of funda- zu untersuchen und zu verstehen.“ mental water research within CMWS.“ Prof. Robert Feidenhans’l Prof. Reine Meylaerts Vorsitzender der Geschäftsführung Vice rector of research policy KU Leuven der European XFEL GmbH CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 23
Einbettung in nationale und europäische Programme Grundlagenforschung ist Zukunfts- Zugleich ist Wasser weit mehr als Beiträge zur nachhaltigen Lösung vorsorge – die Forschung zu Wasser eine Ressource. Erkenntnisse der großer und drängender Fragen von im Besonderen. Sie ist wesentlicher Wasserforschung sind notwendig, Gesellschaft, Wissenschaft und Bestandteil nationaler, europäischer um die Mechanismen des Lebens Wirtschaft zu liefern. Gemeinsam und globaler Strategien. Die Mission zu begreifen und zu verstehen, mit den besten Partnern gestaltet des CMWS ist von entscheidender Be- wie unsere Erde und Umwelt sich das CMWS ein richtungsweisendes deutung für deren Erfolg. Sie integriert weiterentwickeln werden. Sie helfen, Forschungsfeld der Zukunft. Dazu exzellente Grundlagenforschung und innovative Materialien und Wirk- gehören die enge Verbindung zum Großgeräteforschung und schafft das stoffe zu entwickeln, und bringen Helmholtz-Kompetenzatlas Wasser- Fundament für nachhaltige Ent- technologischen und medizinischen stoffforschung und zum zukünftigen wicklungen aus dem europäischen Fortschritt. Grundlagenforschung 3D-Röntgenmikroskop PETRA IV. Forschungsraum. zu molekularem Wasser an weltweit führenden Forschungsinfrastrukturen Das CMWS befördert innovative Wasser ist ein Paradebeispiel für findet auch innerhalb des BMBF- Vorhaben der molekularen Wasser- die Relevanz ressourcenschonen- Rahmenprogramms „Erforschung forschung, indem es Akteure aus der Technologien. Lebenswichtige von Universum und Materie – ErUM“ Wissenschaft und Wirtschaft über Bereiche wie die Energieversorgung, statt. Fächer- und Branchengrenzen die Nahrungsmittelproduktion und hinweg verknüpft und Ergebnisse essenzielle wasserbasierte Technolo- Der Erfolg exzellenter Wissenschaft unmittelbar verwertbar werden. gien konkurrieren um die Ressource lebt von der Förderung des wissen- Dazu zählt auch die Zusammenarbeit Wasser. Das globale Bevölkerungs- schaftlichen Nachwuchses und mit größeren strategischen Verbün- wachstum und der Klimawandel wer- der Vernetzung der besten Köpfe. den, wie etwa die komplementäre den dieses Spannungsfeld zukünftig CMWS-Forschungsaktivitäten sind MaxWater-Initiative der Max-Planck- noch verschärfen. Neue Erkenntnisse an den beteiligten deutschen Hoch- Gesellschaft. der molekularen Wasserforschung schulen an diverse DFG-geförderte sind die Grundvoraussetzung, in- Schwerpunktprogramme angebun- Als gesamteuropäisches Netzwerk novative und nachhaltige Lösungen den – insbesondere in den Berei- mit internationalen Partnern ist das aufzuzeigen. In Deutschland geht das chen Physik und Chemie sowie den CMWS optimaler Partner für die Mis- Bundesministerium für Bildung und Lebenswissenschaften. sion des Horizon Europe Programms. Forschung (BMBF) etwa mit dem Seine Forschungsziele sind von FONA-Programm Zukunftstechno- Das CMWS ist eng mit der Mission herausragender Bedeutung für den logien in den Bereichen Grüner Was- der Helmholtz-Gemeinschaft ver- European Green Deal. serstoff, Kreislaufwirtschaft, Klima- zahnt, durch strategisch-programma- schutz und Bioökonomie gezielt an. tisch ausgerichtete Spitzenforschung 24
„Wasser ist die zentrale Ressource für unsere Welt. Diese Ressource auch „Die Erforschung von Wasser kann helfen, molekular besser zu verstehen, ist ein Antworten auf zahlreiche gesellschaftliche Heraus- Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft.“ forderungen zu finden. Eingebettet in die Science Volker Rieke Abteilungsleiter im Bundesministerium City Hamburg-Bahrenfeld befördert das CMWS für Bildung und Forschung (BMBF) herausragende Forschung mit internationaler Strahlkraft.“ Katharina Fegebank „Das CMWS leistet einen eindrucksvollen Beitrag Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke zur Helmholtz-Mission: große Herausforderungen der Freien und Hansestadt Hamburg angehen und entscheidende Beiträge für die Sicherung unserer Zukunft liefern.“ Prof. Otmar Wiestler „A better understanding of biological processes Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft requires the understanding of water at the molecular level. Health research can benefit tremendously from the CMWS, for example „Von der CMWS-Forschung versprechen in the search for new pharmaceuticals.“ wir uns signifikante Fortschritte und Beiträge Prof. Edith Heard für das Grundlagenwissen, welche dann bei Director General of the European Molecular Biology Laboratory (EMBL) der Weiterentwicklung innovativer Produkt- technologien helfen.“ Dr. Frank Fischer Lab Manager, Deep Innovation Scouting „Im CMWS bündeln führende europäische Beiersdorf AG Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Kräfte, um ein detailliertes molekulares Verständnis von Wasser zu erreichen. Dies ist von höchster Relevanz für Biologie, Erde und Umwelt sowie viele Zukunftstechnologien.“ Prof. Helmut Dosch Vorsitzender des DESY-Direktoriums CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 25
Zeitplan und Ausblick Mit dem CMWS entsteht ein neues Juwel im europäischen Forschungsraum. Das Netzwerk wird in den kommenden Jahren gezielt weiter ausgebaut. 2018 2019 Wissenschaftliches Programm Early Science Programme (ESP) Phase 1 Infrastruktur, Netzwerk und Organisation Kickoff 1. und 2. CMWS-Workshop: Letters Eröffnung Trends in Water Science of Intent Geschäfts- stelle D/EU Strategie und Förderung Start Anschub- finanzierung DESY und Partner Das CMWS hat ein einzigartiges Poten- Maßgeblich für die weitere Entwick- Declaration 2022 markiert den nächs- zial für die molekulare Wasserforschung: lung des CMWS sind ein starkes, ten Schritt hin zu einer langfristigen von herausragender Grundlagen- koordiniertes Forschungsprogramm, Aufstellung des interdisziplinären und forschung bis hin zu hoch relevanten eine Infrastruktur komplementärer internationalen Konsortiums. Gleich- Anwendungsfeldern. Der Fokus der Kompetenzen sowie eine nach- zeitig wird der europäische Strategie- kommenden Jahre liegt darauf, die haltige Förderung. Das im Mai 2021 prozess weiter vorangetrieben. notwendigen Strukturen weiter zu veröffentlichte White Paper legt den etablieren, um dieses Potenzial voll Grundstein für übergreifend vernetzte auszuschöpfen. Forschung. Die geplante CMWS 26
2020 2021 2022 2023 Early Science Programme Start der CMWS CMWS Koordiniertes For- (ESP) Phase 2 Seminar-Serie Water Days schungsprogramm 3. CMWS-Workshop: White Paper Wissenschaftliches DESY Water Week Symposium und CMWS Water Days Begutachtung Aufbau Partner- Aufbau CMWS Ausbau Zentrum netzwerk & Hubs CMWS Labs Declaration in Hamburg und Erste gemeinsame Start des Hub-Netzwerk Berufung NMR-Hubs an der KU Leuven Runder Tisch CMWS- Runder Tisch Europäischer Partner und Interessierte Nationale Förder- Kickoff einrichtungen CMWS Englisches Strategiepapier Strategiepapier Ereignis Prozessbeginn Netzwerkausbau CMWS Europe CMWS | Centre for Molecular Water Science – Strategiepapier 27
Partner und Beitragende zum White Paper und Strategiepapier National International Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Helmholtz-Zentrum für Umwelt- Danmarks Tekniske Universitet, forschung – UFZ, Leipzig Lyngby (Dänemark) Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Helmholtz-Zentrum Hereon École Normale Supérieure de Lyon; CNRS, Paris; Institut Pierre-Gilles de Georg-August-Universität Göttingen Helmholtz Zentrum München – Gennes, Paris (Frankreich) Deutsches Forschungszentrum für Johannes Gutenberg-Universität Mainz Gesundheit und Umwelt Eidgenössische Technische Ruhr-Universität Bochum Hochschule ETH, Zürich (Schweiz) Helmholtz-Zentrum Potsdam – Technische Universität Bergakademie Deutsches GeoForschungsZentrum Elettra Sincrotrone Trieste (Italien) Freiberg GFZ European Molecular Biology Technische Universität Darmstadt Karlsruher Institut für Technologie Laboratory, Hamburg (Deutschland) Technische Universität Dortmund Leibniz-Institut für Oberflächen- European X-Ray Free-Electron Laser Technische Universität Hamburg modifizierung, Leipzig Facility, Schenefeld (Deutschland) Universität Hamburg Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik Institut Català de Nanociència i und Kurzzeitspektroskopie, Berlin Nanotecnologia, Barcelona (Spanien) Universität Kassel Max-Planck-Institut für Polymerfor- KU Leuven (Belgien) Universität Paderborn schung, Mainz Københavns Universitet (Dänemark) Universität Potsdam Max-Planck-Institut für Struktur und Kyoto University (Japan) Universität Rostock Dynamik der Materie, Hamburg Lunds universitet (Schweden) Westfälische Wilhelms-Universität Münster Russian Academy of Sciences, Beiersdorf AG, Hamburg Moskau (Russland) Tesa SE, Norderstedt Skolkovo Institute of Science and Deutsches Elektronen-Synchrotron Technology, Moskau (Russland) DESY, Hamburg Southern Federal University, Rostow Forschungszentrum Jülich am Don (Russland) Fritz-Haber-Institut der Max-Planck- Stockholms universitet (Schweden) Gesellschaft, Berlin Synchrotron SOLEIL, Saint-Aubin Helmholtz-Institut Jena, GSI (Frankreich) Helmholtzzentrum für Schwerionen- forschung, Darmstadt Technion – Israel Institute of Technology, Haifa (Israel) Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie Università degli Studi di Milano (Italien) Helmholtz-Zentrum Dresden- Università degli Studi di Trento (Italien) Rossendorf Università di Padova (Italien) Università Roma Tre (Italien) 28
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