Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement - Stadt Zürich

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                                                      (Bild: Niklaus Spoerri)

       Geschäftsbericht 2014
       Gesundheits- und Umweltdepartement
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht
Gesundheits- und Umweltdepartement

1.      Vorwort                                                                                                       145
2.      Jahresschwerpunkte                                                                                            146
3.      Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                 147
3.1     Allgemeine Kennzahlen                                                                                         147
3.2     Spezifische Kennzahlen                                                                                        148
4.      Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen                                                       149
4.1     Departementsekretariat                                                                                        149
4.1.1   Aufgaben                                                                                                      149
4.1.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            149
4.1.3   Kennzahlen                                                                                                    150
4.2     Stadtspital Waid                                                                                              151
4.2.1   Aufgaben                                                                                                      151
4.2.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            151
4.2.3   Kennzahlen                                                                                                    152
4.3     Stadtspital Triemli                                                                                           153
4.3.1   Aufgaben                                                                                                      153
4.3.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            153
4.3.3   Kennzahlen                                                                                                    155
4.4     Pflegezentren                                                                                                 156
4.4.1   Aufgaben                                                                                                      156
4.4.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            156
4.4.3   Kennzahlen                                                                                                    159
4.5     Städtische Gesundheitsdienste                                                                                 160
4.5.1   Aufgaben                                                                                                      160
4.5.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            160
4.5.3   Kennzahlen                                                                                                    162
4.6     Alterszentren                                                                                                 166
4.6.1   Aufgaben                                                                                                      166
4.6.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            166
4.6.3   Kennzahlen                                                                                                    168
4.7     Umwelt- und Gesundheitsschutz                                                                                 170
4.7.1   Aufgaben                                                                                                      170
4.7.2   Jahresschwerpunkte und Kennzahlen                                                                             170
4.8     Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich                                                                     173
4.8.1   Aufgaben                                                                                                      173
4.8.2   Jahresschwerpunkte                                                                                            173
4.8.3   Kennzahlen                                                                                                    175
5.      Parlamentarische Vorstösse                                                                                    176

                                                                  Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
1. Vorwort

                                                                     führen und -entwickeln. Und gerade darum bin ich dankbar,
                                                                     dass ich nach meiner Wiederwahl im vergangenen Jahr dieses
                                                                     Departement weiter in die Zukunft begleiten darf.
                                                                     Meine zweite Amtszeit bin ich im Wissen angetreten, in mei-
                                                                     nem Departementssekretariat (DS) ein gut eingespieltes Team
                                                                     um mich zu haben, das mich unterstützt und mir den Rücken
                                                                     frei hält. Das Gesundheits- und Umweltdepartement (GUD) ist
                                                                     bezogen auf die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das
                                                                     grösste Departement der Stadt Zürich. Entsprechend vielfältig
                                                                     sind die Themen, mit denen sich unser Departement täglich für
                                                                     die Anliegen der Bevölkerung engagiert: Die Überprüfung der
                                                                     Altersstrategie, die Frage der Cannabisregulierung, der Weg
                                                                     hin zur 2000-Watt-Gesellschaft oder die Fluglärmproblema-
                                                                     tik sind nur ein kleiner Auszug aus der breiten Palette an poli-
                                                                     tisch brisanten und komplexen Themen. Mit den beiden Stadt-
Dr. oec. Claudia Nielsen. (Bild: Frederic Meyer)                     spitälern Waid und Triemli, 25 Alters- und 10 Pflegezentren
                                                                     zeichnet sich das Gesundheits- und Umweltdepartement im
Gesundheit ist ein Grundpfeiler                                      weiteren verantwortlich für innovative Gesundheitsdienstleis-
                                                                     tungen nahe beim Menschen in einem sich zunehmend rasant
des Glücks                                                           entwickelnden «Gesundheitsmarkt». Eine Unternehmung die-
                                                                     ser Grössenordnung, die sich zudem in einem stark regulier-
Was ist im Leben wirklich wichtig? Die meisten Menschen
                                                                     ten «Markt» behaupten muss, sieht sich mit einer Vielzahl von
beantworten diese Frage ähnlich: Gesundheit, Familie, Liebe…
                                                                     Herausforderungen konfrontiert.
Das sind die Dinge, die unter dem Strich wirklich wichtig sind,
um glücklich zu sein. Und genau deshalb ist die Sicherstel-          Zum Schluss möchte ich noch einen Blick in die Zukunft tun
lung einer guten Gesundheitsversorgung ein Grundpfeiler des          und freue mich, dass im Januar 2015 die Verträge des Univer-
Lebens in der Stadt Zürich. Dass Gesundheitsversorgung er-           sitären Geriatrieverbunds unterschrieben werden. Damit findet
schwinglich bleibt, dass sie für alle da ist und dass sie in einer   eine lange Verhandlungszeit einen erfolgreichen Abschluss.
guten Qualität angeboten wird: dazu beizutragen, ist unsere          Das Stadtspital Waid erhält eine universitäre Klinik, von der
Aufgabe. Auch wenn wir heute nicht wissen, wie die Medi-             wir dank der breiten Abstützung durch die Verbundspartne-
zin in zehn Jahren aussehen wird, so stehen die Zeichen auf          rinnen und -partner Universitätsspital, Universität Zürich und
Verschärfung der politischen Verteilungsfrage. Zudem dürfte          Pflegezentren der Stadt Zürich bestimmt noch vieles hören
sich in einem zunehmend privatisierten Spitalumfeld bei un-          werden.
genügend finanzierten Leistungen die Frage stellen, wer diese
überhaupt noch erbringt. Die Spitäler stehen nicht nur bei der
Stadt Zürich im Fokus der Politik. Gerade darum werden wir
weiterhin nach Lösungen suchen, Kooperationen und Zusam-
menarbeit stärken und die lange und erfolgreiche Geschichte          Stadträtin Claudia Nielsen, Dr. oec.
der Gesundheitsversorgungskette in der Stadt Zürich weiter-          Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                         145
2. Jahresschwerpunkte

Finanzierung im Gesundheitswesen                                     an die Pflegekosten. Diese sind landesweit in allen Kantonen
                                                                     identisch. Die Bestimmung des Umfangs der Pflegekosten und
Im Jahr 2012 wurden im Spitalwesen die Fallpauschalen ein-
                                                                     die Umsetzung der Restfinanzierung sind aber den Kantonen
geführt. Im März 2013 legte der Regierungsrat den für die Fall-
                                                                     überlassen. Dies führte zu kantonal unterschiedlichen und nicht
pauschalen grundlegenden Basispreis für alle Spitäler im Kan-
                                                                     vergleichbaren Lösungen. 2014 war das letzte Übergangsjahr
ton Zürich rückwirkend fest. Das Gesundheits- und Umwelt-
                                                                     zu diesem neuen System. Im Kanton Zürich wird das Normdefi-
departement hat beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde
                                                                     zit (das ist derjenige Betrag pro Pflegestufe, den die Gemeinden
gegen die für die beiden Stadtspitäler deutlich zu tief angesetz-
                                                                     den Pflegeinstitutionen maximal ausrichten müssen) durch die
te Baserate erhoben. Grundlage für diese Beschwerde waren
                                                                     kantonale Gesundheitsdirektion festgesetzt. Die Stadt hat kein
insbesondere die Aufgaben im Rahmen der Leistungsaufträge
                                                                     Mitspracherecht, muss aber die daraus resultierenden, jährlich
der Stadtspitäler, die Endversorgungsaufgaben sicherstellen
                                                                     stetig ansteigenden Restkosten übernehmen. Dies führt be-
und in der Pauschale nicht berücksichtigt sind. Die Stadtspi-
                                                                     sonders vor dem Hintergrund der aktuellen Sparbemühungen
täler können somit ihre Betriebs- und Investitionskosten nicht
                                                                     zu einer immer schwierigeren Situation.
selbst finanzieren. Das GUD hat zudem belegt, dass die vom
Zürcher Regierungsrat festgesetzte Baserate wesentlich tiefer
                                                                     ZAB wird definitiv
ist, als sie andere Kantone für Zentrumsspitäler mit vergleich-
baren Leistungen festlegen.                                          Seit 2010 betreiben das Polizeidepartement und das GUD
                                                                     gemeinsam die Zentrale Ausnüchterungsstelle (ZAS). Auf-
Seit dem 19. September 2014 liegt das Urteil des Bundesver-
                                                                     grund von Budgetkürzungen mussten 2014 Anpassungen am
waltungsgerichts zur Beschwerde des GUD vor. Das Bundes-
                                                                     Betriebskonzept der ZAS vorgenommen werden. So war die
verwaltungsgericht stützt das grundsätzliche Vorgehen der
                                                                     ZAS ab 1. April 2014 nur noch in den Nächten von Donnerstag,
Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. In wichtigen Punkten
                                                                     Freitag und Samstag geöffnet. Zu den übrigen Zeiten wurden
gibt es der Stadt Zürich indessen auch Recht: So wurden die
                                                                     die Klientinnen und Klienten wieder auf die Regionalwachen der
übermässig tief angesetzten Vorschläge von tarifssuisse und
                                                                     Stadtpolizei gebracht. Für die medizinische Beurteilung wurde
vom Preisüberwacher abgelehnt, und das für die Stadtspitä-
                                                                     ein Arzt oder eine Ärztin beigezogen. Stellte dieser oder diese
ler akzeptable Verhandlungsergebnis zwischen der Stadt und
                                                                     fest, dass die Hafterstehungsfähigkeit nicht vorlag, wurde eine
den Versicherern ist vom Regierungsrat zu berücksichtigen.
                                                                     Überführung mit der Sanität in ein Spital nötig. Der Stadtrat
Der Entscheid schafft zwar Rechtssicherheit, stellt die Stadt-
                                                                     wollte aufgrund der positiven Ergebnisse des Pilotprojekts
spitäler aber auch vor grosse finanzielle Herausforderungen. Im
                                                                     am Grundsatz «keine Ausnüchterung ohne medizinische
Interesse der Bevölkerung wird die Stadt Zürich alles Notwen-
                                                                     Betreuung» festhalten. Er beantragte deshalb dem Gemeinde-
dige unternehmen, damit die Leistungen, die die Stadtspitäler
                                                                     rat die definitive Einführung einer Zürcher Ausnüchterungs- und
für die Gesundheitsversorgung erbringen, auch angemessen
                                                                     Betreuungsstelle (ZAB) mit ganzwöchigem Betrieb ab 1. April
entschädigt werden. Das Ziel bleibt eine qualitativ hochwertige
                                                                     2015. Nachdem der Gemeinderat der ZAB zugestimmt hatte,
und finanzierbare Gesundheitsversorgung in Zürich.
                                                                     hat sich am 30. November 2014 auch die Bevölkerung der
                                                                     Stadt Zürich mit deutlichen 66,9 Prozent für die ZAB ausge-
Die neue Pflegefinanzierung
                                                                     sprochen. Im April 2015 wird die ZAB somit eine definitive Ein-
befindet sich im letzten Übergangsjahr
                                                                     richtung in der Stadt Zürich. Damit werden die Notaufnahmen
Seit 1. Januar 2011 wurde die Pflege in Pflegeheimen, aber           der Spitäler und die Polizeiwachen entlastet und mehr Sicher-
auch bei der Spitex landesweit auf eine neue Basis gestellt. Die     heit für alle Beteiligten geschaffen.
Finanzierung der Pflege ist auf drei Träger verteilt: die Kranken-
versicherungen mit einem fixen Beitrag pro Pflegestufe oder          Finanzlage
pro Pflegestunde gemäss KVG, die Pflegebedürftigen selbst
                                                                     Die Stadt Zürich muss sorgsam mit ihren Finanzen umgehen;
mit maximal 20 Prozent des höchsten Beitrags der Kranken-
                                                                     so auch das Gesundheits- und Umweltdepartement. Einspa-
kassen und die Gemeinden, die die Finanzierung der restli-
                                                                     rungen sind nie einfach. Verzicht ist angesagt, sowohl bezüg-
chen Kosten sicherstellen müssen. Dies unabhängig von der
                                                                     lich einzelner Projekte wie auch bezüglich bisher erbrachter
Einkommens- und Vermögenssituation der Pflegebedürftigen
                                                                     Dienstleistungen. Das GUD legt grossen Wert auf eine lang-
und unabhängig von der Trägerschaft der Leistungsanbieten-
                                                                     fristige, nachhaltige Finanzplanung, die sowohl Ergebnisver-
den (öffentlich oder privat).
                                                                     besserungen in den Betrieben des Departements als auch
Die neue Pflegefinanzierung bringt Klarheit über die Beiträge        die Identifizierung von Einsparpotenzial berücksichtigt. Wenn
der Krankenkassen an die KVG-pflichtigen Pflegekosten. Sie           immer möglich durch Schaffung von Synergien, Erhöhung der
definiert auch die maximale Beteiligung der Pflegebedürftigen        Effizienz oder Beseitigung von Doppelspurigkeiten.

146                                                                         Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
3. Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement

3.1 Allgemeine Kennzahlen

                                                                           2010                           2011                           2012                          2013                           2014
 Mitarbeitende total                                                       6 830                         6 850                          6 909                          7 046                          7 172
 – davon Frauen                                                            5 091                         5 160                          5 200                          5 323                          5 378
 – davon Männer                                                            1 739                         1 690                          1 709                          1 723                          1 794
 Ø Stellenwert-Äquivalent                                                  5 579                         5 561                          5 644                          5 689                          5 806
 Führungskader total                                                         906                            926                            952                            981                           999
 – davon Frauen                                                              525                            553                            587                            601                           609
 – davon Männer                                                              381                            373                            365                            380                           390
 Angestellte mit Beschäftigungsgrad ≥ 90 ,00 % (Vollzeitstellen)
 Total                                                                     3 833                         3 847                          3 898                          3 978                          4 024
 Frauen                                                                    2 397                         2 452                          2 482                          2 553                          2 552
 Männer                                                                    1 436                         1 395                          1 416                          1 425                          1 472
 Frauen in %                                                                62,5                           63,7                           63,7                           64,2                          63,4
 Männer in %                                                                37,5                           36,3                           36,3                           35,8                          36,6
 Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 50,00– 89,99 % (Teilzeitstellen I)
 Total                                                                     2 349                         2 371                          2 409                          2 475                          2 511
 Frauen                                                                    2 114                         2 133                          2 168                          2 231                          2 251
 Männer                                                                      235                            238                            241                            244                           260
 Frauen in %                                                                90,0                           90,0                           90,0                           90,1                          89,6
 Männer in %                                                                10,0                           10,0                           10,0                             9,9                         10,4
 Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 0,01– 49,99 % (Teilzeitstellen II)
 Total                                                                       713                            717                            702                            693                           714
 Frauen                                                                      633                            646                            629                            615                           632
 Männer                                                                         80                            71                             73                             78                             82
 Frauen in %                                                                88,8                           90,1                           89,6                           88,7                          88,5
 Männer in %                                                                11,2                             9,9                          10,4                           11,3                          11,5
 Lernende
 Total                                                                       566                            602                            602                            612                           621
 – davon Frauen                                                              434                            459                            462                            488                           484
 – davon Männer                                                              132                            143                            140                            124                           137

 Personalaufwand                                               642 278 858                    641 013 921                    672 692 371                    688 783 693                   708 009 314
 Sachaufwand                                                   212 927 391                    205 524 820                    208 276 276                    210 257 928                   217 248 231
 Übriger Aufwand                                               190 768 604                    206 253 663                    194 643 685                    174 618 092                   192 470 510
 Total Aufwand                                               1 045 974 853                 1 052 792 404                  1 075 612 332                  1 073 659 713                  1 117 728 055
 Bruttoinvestitionen                                              21 105 978                    20 086 434                     75 882 142                     79 698 035                     92 542 063

Definitionen:
In den jeweiligen Zahlen sind diejenigen Mitarbeitendenkreise berücksichtigt, die in den gesamtstädtischen Personalkennzahlen im Stadtratsteil genannt sind. Es werden alle Mitarbeitenden mit aktiver Anstellung
im Dezember gezählt. Mehrfachanstellungen werden einzeln mit dem entsprechenden Beschäftigungsgrad ausgewiesen.

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                                                                                                   147
3.2 Spezifische Kennzahlen

Angebot Versorgungskette

                                                      2010         2011           2012            2013           2014
 Bewohnerinnen und Bewohner
                                                     5 550         5 725          5 626          5 675           5 662
 (PZZ, ASZ und SAW, Stichtag 31.12.)
 Patientinnen und Patienten
                                                    29 815        29 435         29 664         30 210         31 971
 (SWZ und STZ, kumuliert)
 Aufenthalts- und Pflegetage
                                                  1 559 963    1 553 046      1 537 655      1 526 703      1 520 005
 (PZZ, ASZ, SWZ, STZ, kumuliert)
 Eintritte Notfallstationen
                                                    55 681        57 634         60 547         62 177         63 633
 (SWZ und STZ, ohne Notfallpraxis SWZ)
 Austritte nach Hause/Privat
   PZZ                                                 367           315            566            648            674
   ASZ                                                   6            11             17               7              5
   SWZ                                               6 880         6 860          6 487          6 505           6 507
   STZ                                              16 161        15 724         17 507         17 468         17 551
   SAW                                                  27            11             16             19              37
 Austritte nach Hause/Privat in %
   PZZ                                                32,0          28,8           39,3           39,4            42,2
   ASZ                                                 1,7           2,8            4,3             1,7            1,3
   SWZ                                                73,7          74,4           72,0           70,2            69,0
   STZ                                                80,8          79,5           79,7           78,7            79,4
   SAW                                                15,0           6,0            8,0           12,0            24,2
 Spitex, Kundinnen und Kunden                       10 189         9 612          9 926          9 9 50          9 613
 Spitex, verrechnete Stunden                       770 786      768 404        790 431         790 770        745 578
 Kostendeckungsgrad GUD in %                          79,8          85,7           91,0           90,0            90,0

Freiwillige Mitarbeitende

                                                      2010         2011           2012            2013           2014
 Alterszentren                                         466           480            489            477            488
 Pflegezentren                                         463           461            479            460            474
 Triemlispital                                         162           131            133            170            116
 Waidspital                                             26            24             30             29              30
 Stiftung Alterswohnungen                               24            28             49             47              45
 Total freiwillige Mitarbeitende                     1 141         1 124          1 180          1 190          1 153
 Einsätze in Stunden total GUD                      70 828        77 780         85 982        86 377          74 982

Weitere Informationen über das Gesundheits- und Umweltdepartement können dem Internet entnommen werden:
www.stadt-zuerich.ch/gud

148                                                             Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen

4.1 Departementsekretariat                                          Die Migration sämtlicher städtischer Server schafft neue
                                                                    Synergien im IT-Bereich über die Stadtspitäler hinaus und stellt
                                                                    hohe Anforderungen, insbesondere an die Sicherheit der hoch-
4.1.1 Aufgaben                                                      sensiblen Daten.
Das Departementssekretariat (DS) bildet den Führungsstab der
Vorsteherin und unterstützt sie bei der Entwicklung von Zie-        Überarbeitung Altersstrategie
len und Strategien sowie deren Umsetzung. Das DS ist ver-           Als Kompetenzzentrum übernimmt das DS im Rahmen der
antwortlich für das Controlling im Departement und sorgt für        Altersstrategie der Stadt Zürich eine unterstützende und be-
einen reibungslosen Informationsfluss zwischen den Dienst-          ratende Funktion. Es schafft Übersicht über die vielfältigen
abteilungen und der Vorsteherin. Es wirkt auch als Bindeglied       Angebote der Dienstabteilungen des GUD wie auch weite-
zu anderen städtischen Dienststellen, aussenstehenden Orga-         rer städtischer und privater Stellen, überprüft die demografi-
nisationen, Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Mitarbeite-          schen Prognosen und beobachtet und beurteilt neue und be-
rinnen und Mitarbeiter des DS beraten die Dienstabteilungen         stehende Grundlagen auf Bundes- oder Kantonsebene. Mit der
in strategischen, politischen, rechtlichen und formalen Fragen      Überprüfung der Altersstrategie und dem Abgleich des aktuel-
und übernehmen eine koordinierende Rolle in der Kommuni-            len Stands mit den Zielsetzungen wurde eine Entscheidungs-
kation nach innen und aussen.                                       grundlage zur Weiterentwicklung und Koordination der Alters-
Im DS sind das Sekretariat der städtischen Umweltdelegation         strategie geschaffen. Das DS bearbeitete zudem das Postulat
und die Geschäftsführung der stadtweiten Organisations- und         GR Nr. 2012/000482, bei dem es um einen verstärkten Einbe-
Umsetzungsstruktur für die 2000-Watt-Gesellschaft angesie-          zug der anderen Departemente in die Umsetzung der Alters-
delt. Das DS ist zuständig für die Bedarfsplanung und den           strategie ging. Im Januar 2015 wird dem Gemeinderat eine
Abschluss von Leistungsvereinbarungen für die stationäre            Weisung vorgelegt, in der über die Abklärungen berichtet und
Pflegeversorgung sowie für die koordinierte Beschaffung von         Abschreibung des Postulats beantragt wird.
Lebensmitteln und Non-Food-Produkten für die Institutionen
                                                                    Lärmschutz: Für ein nachhaltiges Nebeneinander
des GUD. Zudem ist es zuständig für das Management der
                                                                    von Flughafen und Stadt Zürich
Beiträge für Gesundheits-, Alters- und Umweltinstitutionen.
                                                                    Der Stadtrat hat sich stets mit allen ihm zur Verfügung ste-
Die nachfolgenden Ausführungen zu fünf zentralen Beispiel-          henden rechtlichen und politischen Mitteln gegen Flüge über
projekten des vergangenen Jahres geben einen Einblick in die        dicht besiedeltes Gebiet eingesetzt und wird dies auch künftig
vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen des DS als Dreh-         tun. Die Federführung in diesem Anliegen liegt beim GUD, das
scheibe und Kompetenzzentrum.                                       auch die Absprache mit den anderen beteiligten Departemen-
                                                                    ten übernimmt. Die juristischen, strategischen und kommuni-
4.1.2 Jahresschwerpunkte                                            kativen Aufgaben werden vom DS erbracht und koordiniert.
Spitälerstrategie                                                   Die Einsprachen gegen das Betriebsreglement und gegen die
                                                                    Plangenehmigung wurden vom GUD DS vorbereitet und be-
Die Stadtspitäler standen 2014 im politischen Fokus. Mehrere        gleitet. Des weiteren ist für Anfang 2015 eine Stellungnahme
Vorstösse im Gemeinderat und auch im Kantonsrat wurden              des Stadtrats zum Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) im
dazu behandelt. Der Stadtrat hat sich bereits 2013 proaktiv         Rahmen der Vernehmlassung geplant.
dieses Themas angenommen und eine Spitälerstrategie in Auf-
trag gegeben. Die Projektleitung ist im GUD im DS angesie-          Der Stadtrat bekräftigt damit erneut seine beiden Hauptforde-
delt. Im Rahmen dieses Projekts wurden 2014 mehrere Work-           rungen: Erstens sollen möglichst wenige Menschen mit Lärm
shops organisiert, moderiert und begleitet. Die Vertreterinnen      belastet werden, und dieser Lärm soll so gering wie möglich
und Vertreter der Stadtspitäler Waid und Triemli wurden eng in      gehalten werden, und zweitens soll es keine Südstarts gera-
den Prozess mit eingebunden, der eine ausführliche Analyse          deaus geben.
der Gegebenheiten und eine Evaluation möglicher Zukunfts-
varianten beinhaltete. Ein wichtiger Meilenstein wurde Ende         Nachfolgeplanung für zwei Dienstchefs
2014 mit der Präsentation einer Entscheidungsgrundlage zu-          und eine Dienstchefin
handen des Stadtrats erreicht. Auf dieser Grundlage wird im         Das DS unterstützt aktiv die Personalrekrutierung des obersten
kommenden Jahr ein Richtungsentscheid vom Stadtrat getrof-          Kaders der einzelnen Dienstabteilungen. Im Jahr 2015 stehen
fen, anhand dessen das Projekt Spitälerstrategie weitergeführt      gleich zwei Pensionierungen von Dienstchefs des GUD an. Mit
und konkretisiert wird.                                             Kurt Meier, der sich als Direktor der Pflegezentren (PZZ) früh-
                                                                    zeitig pensionieren lässt, und Bruno Hohl als Direktor des Um-
IT-Strategie Stadtspitäler                                          welt- und Gesundheitsschutzes (UGZ) verliert das GUD zwei
Das Management der IT-Applikationen in einem Spital stellt eine     langjährige Experten auf ihrem Gebiet. Beide sind geschätzte
komplexe Aufgabe dar. Das DS unterstützt die Stadtspitäler,         Dienstchefs, die beide über dreissig Jahre im Dienst der Zür-
indem es seit 2013 die Leitung der Geschäftsstelle IT-Strate-       cher Bevölkerung standen und in ihrer Funktion ihre Dienst-
gie Stadtspitäler wahrnimmt. Im vergangenen Jahr bestätig-          abteilungen nachhaltig geprägt, massgeblich weiterentwickelt
te sich wiederum die konstruktive Zusammenarbeit zwischen           und erfolgreich positioniert haben.
den Spitälern, und es konnte verstärkt an operativen Themen         Als Direktorin für die PZZ konnte Renate Monego gewonnen
gearbeitet werden. Aktuell wird die anspruchsvolle Migration        werden. Sie ist aktuell in gleicher Funktion bei den Städtischen
der Spitalserver ins Rechenzentrum der OIZ geplant und im           Gesundheitsdiensten (SGD) tätig. Ihre Nachfolge tritt Morten
Stadtspital Waid bereits umgesetzt. Die Servermigration ist das     Keller an, aktuell Chefarzt des Stadtärztlichen Dienstes. Für
letzte Teilziel der städtischen IT-Strategie. Ziel 6 lautet: «Die   die Nachfolge von Bruno Hohl als Direktor des UGZ ist das
Anzahl der Betriebszentren sind auf ein Minimum reduziert.»         Rekrutierungsverfahren am Laufen.

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                        149
4.1.3 Kennzahlen
Beiträge Laufende Rechnung (Übersicht grössere Institutionen)

    in Fr.                                                                                     2010                   2011                    2012                   2013                    2014
    Beiträge an Spitäler/Heime 1
    Diakoniewerk Neumünster, Spital Zollikerberg                                        3 495 131              6 988 529            – 2 843 293                             –         –144 645
    Diakoniewerk Neumünster, Pflegeheim Rehalp                                          1 007 602                             –          – 31 160                           –                      –
    Stiftung Krankenhaus Sanitas, Kilchberg,
                                                                                        2 465 747              6 207 007                 306 166                            –                      –
    See-Spital
    Diakonat Bethesda, Pflegeresidenz                                                     882 871              – 362 041                             –                      –                      –
    Diakoniewerk Bethanien, Krankenheim                                                     28 410                  13 560                           –                      –                      –
    Krankenstation Friesenberg                                                            250 000                             –                     –                       –                      –
    Fachspital «Sune-Egge»                                                              1 598 760              1 527 698               1 168 343                   25 000                          –
    Total Beiträge                                                                      9 728 520            14 374 753             – 1 399 944                    25 000             –144 645
    Beiträge an Gesundheitsinstitutionen
    Rheumaliga Zürich                                                                       70 000                  70 000                 70 000                  70 000                 70 000
    Ärztefon AG                                                                           686 542                 902 986                878 521                 888 615                876 518
    Zürcher Aids-Hilfe                                                                    280 000                 280 000                356 000                 356 000                356 000
    Total Beiträge                                                                      1 036 542              1 252 986               1 304 521              1 314 615               1 302 518
    Beiträge an Altersinstitutionen
    Stiftung für Alterswohnungen,
                                                                                                     –            131 000                110 951                 131 000                131 000
    Projekt SEBA – «Selbständig bleiben im Alter»
    Pro Senectute für Altersarbeit                                                                   –            344 383                213 601                 250 000                250 000
    Total Beiträge                                                                                   –            475 383                324 552                 381 000                381 000
1
    Infolge Umsetzung des Pflegegesetzes im Jahr 2011 und des Spitaplanungs- und Finanzierungsgesetzes 2012 zahlt die Stadt über das GUD keine Beiträge mehr an Spitäler und Heime.

Beiträge Investitionsrechnung (Übersicht grössere Institutionen)

    in Fr.                                                                                     2010                   2011                    2012                   2013                    2014
    Beiträge an Spitäler/Heime
    Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon,
                                                                                                     –              80 300                          –                       –                      –
    für PZ Erlenhof
    Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon,
                                                                                                     –            203 600                           –                       –                      –
    für PZ Nidelbad
    Diakoniewerk Neumünster, Pflegeheim Rehalp                                            – 94 770                           –                      –                       –                      –
    Diakoniewerk Neumünster, Spital Zollikerberg                          1
                                                                                                     –                       –      – 1 363 872             – 1 363 872             –1 219 227
    Diakonat Bethesda, Pflegeresidenz                                                     263 185                   18 200                          –                       –                      –
    Stiftung Krankenhaus Sanitas, Kilchberg,
                                                                                                     –                       –                      –         – 238 062                            –
    See-Spital 1
    Verein WohnSch, Verzinsliches Darlehen 2                                              300 000                            –                      –         – 300 000                            –
    Total Beiträge                                                                        468 415                 302 100           – 1 363 872             – 1 901 934             –1 219 227

Die Investitionsbeiträge fallen aufgrund des jeweiligen Baufortschritts an.
1
  Rückzahlung der gestützt auf § 28 des neuen Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetzes (SPFG) umgewandelten Beiträge, die die Stadt Zürich geleistet hat (das Spital Zollikerberg hat die Rückzahlung
  in drei Jahresraten getilgt)
2
  Das Darlehen, das im Jahr 2010 gewährt wurde, wurde zurückgezahlt.

150                                                                                                              Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.2 Stadtspital Waid

4.2.1 Aufgaben                                                      Kooperation in der universitären Geriatrie
Das Stadtspital Waid (SWZ) ist als Spitalzentrum von Zürich-        Nach langen, intensiven Verhandlungen zwischen der Uni-
Nord für die akut-somatische Versorgung der Bevölkerung der         versität Zürich, dem Universitätsspital und dem Gesundheits-
Stadt Zürich und angrenzender Gebiete zuständig. Es erbringt        und Umweltdepartement (SWZ und Pflegezentren) konnte
im Rahmen des Leistungsauftrags ambulante und stationäre            Ende 2013 eine Grundsatzvereinbarung verabschiedet wer-
Dienstleistungen bei medizinischen oder chirurgischen Patien-       den. In dieser wird eine engere Zusammenarbeit in der uni-
tinnen und Patienten. Zudem verfügt es über eine spezialisier-      versitären Altersmedizin vereinbart, insbesondere bezüglich
te Klinik für Altersmedizin von überregionaler Bedeutung mit        klinischer Dienstleistungen sowie Lehre und Forschung. Im
dem Angebot des geriatrischen Assessments, einer Memo-              Berichtsjahr haben die Kooperationspartner in intensiven Ge-
ry-Klinik und eines Tagesspitals. Innerhalb der spezialisierten     sprächen die Absichten in der Grundsatzvereinbarung weiter
Versorgung von Menschen mit chronischem Nierenversa-                konkretisiert und einen Vertrag «Universitärer Geriatrie-Verbund
gen betreibt das SWZ eine der grösseren Spitaldialysen der          Zürich» ausgearbeitet, der die enge Zusammenarbeit in der
Schweiz. Das SWZ engagiert sich seit langem in der Aus- und         klinischen Geriatrie detailliert regelt. Innerhalb dieses Verbunds
Weiterbildung bei allen Gesundheitsberufen und stellt eine          übernimmt die Inhaberin des Lehrstuhls für Geriatrie, Prof. Dr.
massgebliche Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung.             Heike Bischoff-Ferrari, die akademische Leitung; die klinische
                                                                    Leitung bleibt bei den einzelnen Kooperationspartnern. Die
4.2.2 Jahresschwerpunkte                                            Klinik für Akutgeriatrie des SWZ erhält im Rahmen dieses Ver-
                                                                    trags einen universitären Status, und das Pflegezentrum Käfer-
Finanzielle Herausforderungen
                                                                    berg wird zum universitär assoziierten Pflegezentrum.
Seit dem 1. Januar 2012 ist das neue Spitalfinanzierungssystem
SwissDRG in Kraft. Die Analyse der Ergebnisse der Jahre 2012        Fachkräfte
und 2013 hat gezeigt, dass mit dem neuen Finanzierungssys-
                                                                    Dank vielfältigen Anstrengungen (wie Präsenz auf dem Arbeits-
tem vor allem die Aufwendungen des SWZ für Untersuchung
                                                                    markt und konsequentem Management der Bewerbungen)
und Behandlung in der Klinik für Akutgeriatrie nur unzureichend
                                                                    konnten alle vakanten Stellen, auch für Fachkräfte im Pflege-
abgedeckt werden. Insbesondere die längeren Aufenthaltsdau-
                                                                    bereich, erfolgreich besetzt werden.
ern und die Multimorbidität bei den Patientinnen und Patien-
ten führen dort zu einem grösseren Aufwand, der in den Fall-        Das Thema Arbeitszeiten der Ärztinnen und Ärzte wurde von
pauschalen noch nicht ausreichend berücksichtigt wird. Dank         einer internen Taskforce bearbeitet. Es wurde ihm auch in
der auch vom SWZ vorangetriebenen Revision des Tarifsys-            den Jahreszielsetzungen aus dem Strategiefeld «Bevorzugter
tems durch die SwissDRG AG wird den akutgeriatrischen Fäl-          Arbeitgeber» besondere Priorität zugeordnet. Erste Massnah-
len künftig ein höheres Fallgewicht zugeordnet (neue Grouper-       men aus den Arbeiten der Taskforce sollen im kommenden
version 4.0). Diese Revision kommt ab 2015 zum Tragen und           Jahr umgesetzt werden. Als wichtige unterstützende Mass-
wird das Kosten-Ertrags-Verhältnis weiter verbessern. Die Ge-       nahme für die Taskforce wurde eine neue, IT-gestützte Perso-
sundheitsdirektion des Kantons Zürich richtet für die hochde-       naleinsatzplanung und Arbeitszeitdokumentation vorbereitet,
fizitären Fälle in der Klinik für Akutgeriatrie Subventionen aus,   die ab 2015 operativ wird.
die aber nur einen Teil der zusätzlichen Aufwendungen decken.
Das SWZ hat wie schon im Vorjahr weitere Anstrengungen              Personelles
unternommen, um die Kosten zu senken und die Erträge zu
                                                                    Im Herbst 2013 hatte Dr. Daniel Grob, Chefarzt der Klinik für
steigern. Die Zunahme der Eintritte im stationären Bereich um
                                                                    Akutgeriatrie, seinen Rücktritt als Medizinischer Direktor einge-
1,7 Prozent und der Zahl der ambulanten Fälle um 2,0 Prozent
                                                                    reicht. Zum neuen Medizinischen Direktor ab 1. Februar 2014
haben zu höheren Einnahmen geführt. Durch die vom Bundes-
                                                                    wurde Prof. Dr. Patrice Ambühl, Chefarzt Nephrologie, ernannt.
rat auf 1. Oktober 2014 verordnete Anpassung der Tarifstruk-
tur im ambulanten Bereich waren dort aber auch Einnahmen-           Der bisherige Chefarzt Traumatologie, Dr. Christoph Meier,
verluste zu verzeichnen. Das budgetierte Defizit konnte dank        wurde als Chefarzt Traumatologie ans Kantonsspital Winter-
den gestiegenen Leistungszahlen und der Verringerung des            thur berufen. Seine Nachfolge trat per 1. Mai 2014 Dr. Michael
Sachaufwands unterschritten werden.                                 Dietrich, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, an.

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                          151
4.2.3 Kennzahlen

 Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen und Patienten
                                       2010        in %        2011        in %          2012         in %      2013         in %       2014        in %
 Geschlecht
 männlich                              4 524        47,5       4 508       48,0      4 369            47,6     4 469         47,4       4 631        48,3
 weiblich                              5 004        52,5       4 884       52,0      4 810            52,4     4 965         52,6       4 963        51,7
 Wohnort
 Stadt Zürich                          7 570        79,4       7 500       79,9      7 233            78,8     7 361         78,0       7 464        77,8
 übriges Kantonsgebiet                 1 658        17,4       1 610       17,1      1 642            17,9     1 758         18,6       1 753        18,3
 andere Kantone                          228         2,4          218       2,3           222          2,4       236           2,6         287        3,0
 Ausland                                  72         0,8           64       0,7            82          0,9           79        0,8          90        0,9
 Alter
 00–19                                   130         1,4          144       1,5           141          1,5       128           1,4         138        1,4
 20–39                                 1 228       12,9        1 183       12,6      1 193            13,0     1 079         11,4       1 165        12,2
 40–59                                 1 879       19,7        1 945       20,7      1 890            20,6     1 932         20,5       2 018        21,0
 60–79                                 3 114       32,7        2 968       31,6      2 853            31,1     2 978         31,6       2 793        29,1
 80–89                                 2 497       26,2        2 479       26,4      2 432            26,5     2 567         27,2       2 695        28,1
 90 und mehr                            680          7,1        673         7,2           670          7,3       750           7,9         785        8,2

 Patientinnen/Patienten,                                                 2010               2011               2012                2013             2014
 Pflegeaufwand, Pflegetage
 Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten                                  38 804             41 564             44 773            46 560             47 472
  davon stationär behandelt                                              9 528              9 39 2             9 179               9 434            9 59 4
  davon ambulant behandelt                                              29 276             32 172             35 594            37 126             37 878
 Pflegeaufwand in Std./Pat./Tag                                            4,2                  4,4              4,4                 4,7              3,6
 Zahl der Pflegetage                                                    92 225             86 589             83 740            84 044             83 617
 Patientenaustritte                                                      9 335              9 221              9 010               9 267            9 431
 Wiedereintritte innert 18 Tagen                                             –                   –              227                  297              278
 Durchschnittlicher Aufenthalt
 Tage pro Patientin/Patient                                                9,9                  9,4              9,3                 9,1              8,9

 Patientinnen/Patienten, Pflegetage nach Kliniken
                               2010                        2011                     2012                        2013                        2014
                      Patientinnen   Pflegetage Patientinnen   Pflegetage Patientinnen     Pflegetage Patientinnen     Pflegetage Patientinnen   Pflegetage
 Klinik                  Patienten                 Patienten                 Patienten                   Patienten                   Patienten

 Medizin                  4 503       37 654         4 327        36 081         4 353      34 957           4 493        36 061       4 623       35 161
 Chirurgie                4 198       28 642         4 153        26 127         4 102      25 583           4 147        25 567       4 115       26 655
 Akutgeriatrie              827       25 929           912        24 381          724       23 200            794         22 416           856     21 801

152                                                                                      Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
Kommentar zu den Kennzahlen
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 9594 Patientinnen und                nur leicht verändert: Der Anteil der Patientinnen und Pati-
Patienten stationär versorgt. Diese Zahl ist gegenüber dem            enten aus der Stadt Zürich ist auf 77,8 % gesunken (Vorjahr
Vorjahr um 160 bzw. 1,7 % gestiegen.                                  78,0 %); 18,3 % der Patientinnen und Patienten stammten
                                                                      aus dem übrigen Kanton Zürich (Vorjahr 18,6 %), 3,0 % aus
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist um 0,2 Tage – von
                                                                      anderen Kantonen und 0,9 % aus dem Ausland.
9,1 auf 8,9 – gesunken, weshalb die Zahl der Pflegetage
ebenfalls leicht gesunken ist, nämlich von 84 044 auf 83 617          65,4 % der Patientinnen und Patienten waren älter als 59,
(–0,5 %).                                                             36,3 % älter als 79 und 8,2 % älter als 89 Jahre.
Die Herkunft der stationär behandelten Patientinnen und               Der durchschnittliche Pflegeaufwand in Stunden pro Patientin
Patienten nach Wohnort hat sich gegenüber dem Vorjahr                 und Patient pro Tag betrug 3,6 Stunden (Vorjahr 4,7).

4.3 Stadtspital Triemli

4.3.1 Aufgaben                                                        die Gebrauchsfähigkeit für mindestens 15 Jahre gesichert.
                                                                      Ein Entscheid für ein umfassendes Umbauvorhaben kann zu
Das Stadtspital Triemli (STZ) ist für die Grund- und Notfallversor-
                                                                      einem späteren Zeitpunkt aufgrund der dann herrschenden,
gung sowie als Zentrumsspital für die spezialisierte Versorgung
                                                                      voraussichtlich konsolidierten Situation im Spitalwesen gefällt
der Bevölkerung der Stadt Zürich und angrenzender Gebiete
                                                                      werden. Mit dem Verzicht auf den Umbau wird auch ein wich-
zuständig. Das STZ deckt mit seinem Leistungsauftrag prak-
                                                                      tiger Beitrag für den angestrebten ausgeglichenen Finanzhaus-
tisch das gesamte Spektrum der Akutmedizin für allgemein-
                                                                      halt der Stadt geleistet.
und zusatzversicherte Patientinnen und Patienten ab. In eini-
gen Disziplinen erbringt das STZ teilweise hochspezialisierte
                                                                      Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts
medizinische Leistungen, die auch Patientinnen und Patienten
                                                                      zur Baserate
aus anderen Kantonen in Anspruch nehmen können. Das STZ
übernimmt zudem wichtige Aufgaben im Bereich Aus-, Weiter-            Das System der leistungsbezogenen Fallpauschalen wurde
und Fortbildung im Gesundheitswesen.                                  am 1. Januar 2012 in Kraft gesetzt. Es ist ein System, das sich
                                                                      noch in Entwicklung befindet und in den nächsten Jahren kon-
4.3.2 Jahresschwerpunkte                                              tinuierlich angepasst werden muss. Während der Einführungs-
                                                                      zeit steht den Kantonen bei der Tariffestsetzung ein grosser Er-
Instand halten statt kostspielig umbauen
                                                                      messensspielraum zu. Im März 2013 setzte der Regierungsrat
Für das ursprünglich geplante Projekt «Instandsetzung Haupt-          den Basispreis (Baserate) für die Stadtspitäler bei 9480 Franken
gebäude» waren insgesamt 235 Millionen Franken bewilligt              fest (rückwirkend ab 1. Januar 2012). Dieser Beschluss wurde
worden. Im März 2014 wurde dazu das auf Basis der aktua-              von der Stadt beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) ange-
lisierten Rahmenbedingungen erarbeitete Vorprojekt mit einer          fochten. Das STZ argumentierte u. a. damit, dass seine Leis-
Kostenschätzung von 300 Millionen Franken vorgelegt. Es zeig-         tungen als Zentrumsspital sowie die bestehenden Leistungs-
te sich, dass ein umfassender, langfristig nutzbarer Umbau, der       aufträge in der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin
dem medizinischen Fortschritt, den ökonomischen Entwicklun-           nicht berücksichtigt sind und damit nur ungenügend abgegol-
gen und nicht zuletzt der neuen Spitalfinanzierung Rechnung           ten werden. Das BVGer hält in seinem Grundsatzurteil vom
trägt, nicht mit vertretbaren Kosten realisierbar ist. Es wurde       11. September 2014 fest, dass den Kantonsregierungen ein
deshalb entschieden, auf umfassende Umbauarbeiten am                  erheblicher Ermessensspielraum bei der Gestaltung der
bestehenden Hauptgebäude (Turm) zu verzichten.                        Spitaltarife zusteht, und stützte damit das vom Regierungsrat
                                                                      verwendete Benchmarking.
Anstelle eines sich über mehrere Jahre hinstreckenden Umbaus
soll das markante Wahrzeichen ab 2016 so weit aufgefrischt            Für die Versicherer von Tarifsuisse, die beim BVGer eine noch
und instand gehalten werden, dass es sicherheitstechnisch den         tiefere Baserate verlangt hatten, muss sich das STZ mit einer
gesetzlichen Standards entspricht. Auf eine kostspielige Ver-         Baserate von 9480 Franken abfinden. Mit der Versicherungs-
änderung der Gebäudestruktur und zeitgemässe Ausbau-                  gruppe HSK (Helsana, Sanitas und KPT) hatte sich das STZ
standards wird bewusst verzichtet. Den Patientinnen und               auf einen Basisfallwert von 10 300 Franken geeinigt, der jedoch
Patienten entstehen dadurch keinerlei Nachteile, die medi-            vom Regierungsrat zur Neuverhandlung zurückgewiesen
zinischen Leistungen werden weiterhin auf höchstem Niveau             wurde. Gemäss BVGer muss der Regierungsrat dieses
gewährleistet sein. Ab 2016 deckt das neue Bettenhaus                 Genehmigungsverfahren nun nochmals durchführen, unter
den stationären Bereich ab und sichert, in Ergänzung zur              Wahrung der Vertragsautonomie der Tarifpartner.
guten Infrastruktur des Behandlungstrakts, modernste Be-
handlungsmöglichkeiten und effiziente Abläufe.                        Verlängerung der Leistungsaufträge
                                                                      in der Herzchirurgie
Die nötigen Instandhaltungsarbeiten am Turm werden deut-
lich weniger Zeit in Anspruch nehmen. Auf die Erstellung zahl-        Mitte Jahr hat die Gesundheitsdirektion dem STZ für die
reicher Provisorien kann verzichtet werden, Umzüge und Zwi-           aktualisierte Spitalliste 2015 alle bisherigen Leistungsaufträ-
schenlösungen werden kaum nötig sein. Damit wird aber                 ge bestätigt. Auch die Leistungsaufträge in der Herzchirurgie

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                          153
wurden damit für weitere drei Jahre verlängert – mit der Auf-      Untersuchungen, wo Unterschiede zwischen den biologischen
forderung zur verstärkten Kooperation und Konzentration mit        Geschlechtern bestehen und wo nicht.
dem Ziel, die Zürcher Herzmedizin zu stärken. Das STZ ist
weiterhin bereit, seinen Beitrag dazu partnerschaftlich und im     Unterwegs mit dem Triemli-Tram
Konsens zu leisten.
                                                                   Unter dem Motto «Zuhören ist gut für die Gesundheit» starte-
                                                                   te das Triemli-Tram im Juni auf den städtischen Gleisen, um
Geburtenrekord in der Frauenklinik
                                                                   die Fahrgäste für Gesundheitsfragen zu sensibilisieren. In ei-
Die Frauenklinik des STZ verzeichnete mit 2020 Geburten            ner Faltbroschüre konnten sie Geschichten von Patientinnen
einen Rekord in ihrer 43-jährigen Geschichte auf dem Triemli-      und Patienten lesen oder sich diese mittels QR-Code von den
Areal. Verglichen mit den Zahlen von 2013 sind 99 Babys mehr       Patientinnen und Patienten direkt erzählen lassen. Bei kosten-
zur Welt gekommen, davon waren 29 Zwillingsgeburten. Seit          losen Sonderfahrten informierten Expertinnen und Experten
2010 konnte ein Geburtenzuwachs von über 20 Prozent ver-           über ausgewählte Gesundheitsthemen wie Frauengesundheit,
zeichnet werden. Dies bestätigt die erfolgreiche Arbeit für die    Gesund im Alter und Männergesundheit. Die Sonderfahr-
Patientinnen der Frauenklinik.                                     ten fanden grossen Anklang. Initiiert und finanziert wurde das
                                                                   Triemli-Tram von Chef- und Kaderärztinnen und -ärzten des
Erstes zertifiziertes Darmkrebs-                                   STZ als Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Zürich und
und Pankreaszentrum im Kanton                                      der Dankbarkeit gegenüber der Bevölkerung.
Pankreaskrebs (Bauchspeicheldrüsenkrebs) nimmt europaweit
zu und führt in 95 Prozent der Fälle innert fünf Jahren zum Tod.
13 Prozent aller Krebserkrankungen entfielen 2012 laut WHO
auf den Darmkrebs. Das STZ will seinen Patientinnen und Pa-
tienten auch im Kampf gegen diese beiden Krebsarten die
bestmögliche Behandlung und Betreuung bieten. Als erstes
Spital im Kanton hat das STZ nun für sein Darm- und Pankre-
aszentrum das Zertifikat von OnkoZert erhalten. OnkoZert ist
im deutschen Sprachraum als unabhängiges Zertifizierungs-
institut anerkannt und hoch geschätzt.

Stroke Unit – Zertifizierung
bestätigt Leistung und Qualität
Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde die Stroke Unit
am STZ, die speziell für die Abklärung und Behandlung von
Schlaganfällen eingerichtete Station, als bisher einzige im Kan-
                                                                   Triemli-Tram. (Bild: Alessandro Della Bella)
ton zertifiziert. Der wichtigste Faktor für die Akutbehandlung
ist die Zeit. Effiziente Prozesse und ein gut eingespieltes Team
garantieren schnelle Entscheidungen und rasche Interventio-        Personelles
nen. International wird eine sogenannte «door-to-needle time»      Stephanie Friedrich wurde auf den 1. Januar 2014 zur Leiterin
von unter 60 Minuten angestrebt. Das STZ erreichte bereits         der Pflege Notfallstation befördert.
im ersten Jahr eine ausgezeichnete Zeit von nur 52 Minuten.
Die Zertifizierung Anfang 2014 durch die Hirnschlagkommis-         Prof. Dr. Xiaoye Schneider-Yin hat am 1. Februar 2014 als
sion der Swiss Federation of Clinical Neuro-Societies (SFCNS)      Nachfolgerin von Prof. Dr. Elisabeth Minder, die am 31. Januar
bestätigt, dass die Stroke Unit am STZ die landesweit gelten-      2014 in den Ruhestand trat, die Leitung des Instituts für Labor-
den Standards vollumfänglich erfüllt.                              medizin übernommen.
                                                                   René Alpiger, langjähriger Leiter der Pflege Intensivstation und
SRF-Spezialsendung im Triemli
                                                                   seit 2009 Leiter der Pflege Departement Transversale Diszi-
Einen prominenten Auftritt im Schweizer Fernsehen hatte das        plinen, ist Ende Juli 2014 ausgetreten. Seine Nachfolgerin ist
STZ am 28. April 2014 in der Gesundheitssendung «Puls vor          Anett Neubert, die auf den 1. August 2014 zur neuen Leiterin
Ort». In der 40-minütigen Spezialsendung ging es um die Frage      der Pflege Intensivstation und der Pflege Departement Trans-
nach dem kleinen Unterschied zwischen Frauen und Männern.          versale Disziplinen befördert wurde.
Für das STZ war die Sendung eine ideale Plattform, um die Viel-
                                                                   Karsten Hopbach wurde auf den 1. August 2014 zum Stell-
seitigkeit seiner Leistungen vorzustellen. Von der Frauen- und
                                                                   vertretenden Leiter des Departements Pflege Soziales und
der Kinderklinik über Notfallstation, Kardiologie und Physiothe-
                                                                   Therapien befördert.
rapie bis hin zur Schmerzklinik konnte sich das STZ aus nächs-
ter Nähe präsentieren. Spezialistinnen und Spezialisten erläu-     Prof. Dr. med. Christoph Hofer wurde auf den 1. Oktober 2014
terten aufgrund ihrer Erfahrung und anhand wissenschaftlicher      zum Chefarzt Ambulantes Perioperatives Zentrum befördert.

154                                                                           Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.3.3 Kennzahlen

    Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen / Patienten
                                                   2010           in %          2011           in %    2012 1         in %     2013 1   in %     2014 1      in %
    Geschlecht
    männlich                                       9 602           48,0         9 257          46,8     9 428         46,6     9 69 2   47,3    10 451        47,3
    weiblich                                     10 399            52,0       10 522           53,2    10 784         53,4    10 794    52,7    11 644        52,7
    Wohnort
    Stadt Zürich                                 11 800            59,0       11 270           57,0    11 567         57,2    11 009    53,8    12 054        54,6
    übriges Kantonsgebiet                          6 102           30,5         6 498          32,9     6 464         32,0     7 180    35,0     7 503        33,9
    andere Kantone                                 1 968             9,8        1 881            9,5    2 041         10,1     2 135    10,4     2 369        10,7
    Ausland                                          131             0,7          130            0,6     140           0,7       162     0,8         169       0,8
    Alter
    00–1                                             403             2,0          634            3,2     686           3,4       762     3,7         895       4,1
    02–10                                            680             3,4          381            1,9     451           2,2       509     2,5         617       2,8
    11–19                                            395             2,0          446            2,3     382           1,9       345     1,7         374       1,7
    20–39                                          3 566           17,8         3 873          19,6     3 914         19,4     4 000    19,5     4 402        19,9
    40–59                                          4 073           20,4         4 082          20,6     4 045         20,0     4 190    20,5     4 439        20,1
    60–79                                          6 479           32,4         6 390          32,3     6 533         32,3     6 524    31,8     6 855       31,0
    80–89                                          3 758           18,8         3 205          16,2     3 398         16,8     3 301    16,1     3 626       16,4
    90 und mehr                                      647             3,2          768            3,9     803           4,0       855     4,2         887       4,0
1
    ab 2012: effektive Austritte, ohne Fallzusammenführungen gemäss SwissDRG, ohne gesunde Säuglinge

    Patientinnen/Patienten,                                                                 2010           2011                2012        2013              2014
    Pflegeaufwand, Pflegetage
    Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten                                               118 167          124 173             130 175     134 656           141 595
       davon stationär behandelt                                                          20 287          20 043              20 485      20 776            22 377
       davon ambulant behandelt                                                           97 880         104 130             109 690     113 880           119 218
    Pflegeaufwand in Std./Pat./Tag                                                                –         3,30                3,30        3,47              3,52
    Pflegetage                                                                          156 459          150 666             126 405     123 269           125 984
    Geburten                                                                                1 639          1 764               1 884       1 921             2 020
    Patientenaustritte         1
                                                                                          20 001          19 779              21 966      22 196            23 968
    Wiedereintritte innert 18 Tagen                                                               –              –              473            521            605
    Durchschnittlicher Aufenthalt
    Tage pro Patientin/Patient                                                                 7,8              7,6              6,4           6,0             5,7
1
    ab 2012 inkl. gesunde Säuglinge

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                                                        155
Patientinnen / Patienten, Pflegetage nach Kliniken
                                         2010                            2011                            2012 1                     2013 1                    2014 1
                              Patientinnen      Pflegetage Patientinnen          Pflegetage Patientinnen         Pflegetage Patientinnen   Pflegetage Patientinnen   Pflegetage
    Klinik                       Patienten                    Patienten                        Patienten                       Patienten                 Patienten

    Chirurgie                       6 901         56 659            7 244         56 329               7 703      50 683         7 623       48 880        8 566       54 884
    Medizin                         6 548         46 946            6 259         47 589               6 349      39 919         6 649       38 495        7 309       40 805
    Rheumatologie                   1 459         20 931            1 252         15 971                975       10 137           981       10 036          775        7 695
    Radio-Onkologie                    792          7 874              732          7 265               738         6 652          729        6 832          381        3 537
    Kinder und
                                    1 393           8 159           1 298           7 331              1 346        6 230        1 381        5 679        1 651        5 569
    Jugendliche
    Frauenklinik
                                    2 908         15 890            2994          16 181               3 101      12 784         3 123       13 347        3 413       13 494
    Maternité
1
    ab 2012: effektive Austritte, ohne Fallzusammenführungen gemäss SwissDRG, ohne gesunde Säuglinge
    Pflegetage: Austrittdatum minus Eintrittsdatum

Kommentar zu den Kennzahlen
Im Berichtsjahr wurden 22 377 Patientinnen und Patienten                                          Fälle weiter zu. Nach wie vor ist das Durchschnittsalter der
(ohne gesunde Säuglinge) stationär versorgt. Diese Zahl ist                                       Patientinnen und Patienten hoch. Der höhere Behandlungs-
gegenüber dem Vorjahr um 1601 Patientinnen und Patienten                                          aufwand für die älteren Altersgruppen wird aber mit der aktu-
oder 7,7 % gestiegen.                                                                             ellen Abgeltung nach SwissDRG häufig immer noch nicht
                                                                                                  adäquat abgebildet.
Trotz einer weiteren Reduktion der durchschnittlichen Aufent-
haltsdauer um 0,3 auf 5,7 Tage ist die Gesamtzahl der Pflege-                                     Die Herkunft der stationär versorgten Patientinnen und Pati-
tage um 2,2 % angestiegen. Dieser Anstieg ist auf die höhere                                      enten nach Wohnort hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht
Anzahl Patientinnen und Patienten, die im Berichtsjahr stati-                                     verändert: Der Anteil der Patientinnen und Patienten aus der
onär behandelt wurden, zurückzuführen. Der Pflegeaufwand                                          Stadt Zürich ist auf 54,6 % gestiegen (Vorjahr 53,8 %),
pro Patientin/Patient und Tag hat sich ebenfalls leicht erhöht.                                   33,9 % der Patientinnen und Patienten stammten aus dem
Während einfachere Fälle in den ambulanten Bereich verscho-                                       übrigen Kanton Zürich, 10,7 % aus anderen Kantonen und
ben werden konnten, nahm die Zahl der sehr pflegeintensiven                                       0,8 % aus dem Ausland.

4.4 Pflegezentren

4.4.1 Aufgaben                                                                                    geriatrischen Beurteilung und Behandlung von Patientinnen
                                                                                                  und Patienten in der Übergangspflege. Der Geriatrische Dienst
In den Pflegezentren der Stadt Zürich (PZZ) leben mehrheit-
                                                                                                  leitet zudem die Gerontologische Beratungsstelle und ist zu-
lich betagte Menschen, die intensive Pflege und Betreuung so-
                                                                                                  ständig für die amtsärztlichen Einsätze für Menschen über 65.
wie ärztliche Behandlung benötigen. Zusätzlich zu ihren zehn
Betrieben führen die PZZ zwölf externe Pflegewohngruppen                                          Im weiteren führen die PZZ das Schulungszentrum Gesund-
und drei Tageszentren. In den Pflegezentren Entlisberg und                                        heit (SGZ). Dieses bietet Lehrgänge, Seminare und Bera-
Mattenhof gibt es ausserdem Abteilungen für jüngere pflege-                                       tungen für die Pflegezentren und andere Institutionen im
bedürftige Behinderte.                                                                            Gesundheitswesen an.
Mit der Gerontologischen Beratungsstelle bieten die Pflegezen-
                                                                                                  4.4.2 Jahresschwerpunkte
tren zudem ambulante und teilstationäre Dienstleistungen für
pflegebedürftige Menschen an, die zuhause leben. Dazu zäh-                                        Angebote
len die Memory-Klinik Entlisberg und das aufsuchende Abklä-
                                                                                                  Ende 2013 eröffneten die PZZ im Pflegezentrum Entlis-
rungs- und Beratungsangebot Hausbesuche SiL. Beides sind
                                                                                                  berg eine spezialisierte Übergangsabteilung für psycho-
Angebote für Menschen mit Gedächtnisstörungen oder einer
                                                                                                  soziale Pflege (ÜPP). Sie ist ein Angebot für Menschen, die
Demenz. Die Gerontologische Beratungsstelle vermittelt zu-
                                                                                                  aufgrund ihres Krankheitsbilds ein auffälliges und störendes
dem die ergänzenden Angebote für die Pflege und Betreuung
                                                                                                  Verhalten aufweisen. Ihnen wird über eine bestimmte Zeit
zuhause, wie beispielsweise Ferienbetten oder regelmässige
                                                                                                  ein stabilisierender Rahmen geboten. Dazu gehören indivi-
Aufenthalte in einem Pflegezentrum.
                                                                                                  duelle Pflege, psychiatrische Betreuung und eine angepass-
Der Geriatrische Dienst der Stadt Zürich, das Ärzteteam der                                       te Tagesstruktur. Die Patientinnen und Patienten sollen die
PZZ, ist mit der Betreuung und Behandlung der Bewohnerin-                                         ÜPP wieder verlassen und sich am früheren Ort integrie-
nen und Bewohner der Pflegezentren betraut sowie mit der                                          ren können. Die Erfahrungen nach einem Jahr zeigen, dass

156                                                                                                            Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
die gewünschte Stabilisierung erzielt wird. Die Rückkehr der                                 Unternehmensentwicklung
Patientinnen und Patienten gestaltet sich aber oft schwierig,
                                                                                             Mit dem Start des Projekts «Pflegeentwicklung» im Dezember
sodass einige von ihnen länger auf der ÜPP verbleiben als
                                                                                             2014 setzen die PZZ einen weiteren strategischen Schwer-
ursprünglich vorgesehen. Die PZZ arbeiten zurzeit daran, ein
                                                                                             punkt für die kommenden Jahre. Ziel ist die kontinuierliche
geeignetes Anschlussangebot zu entwickeln.
                                                                                             Entwicklung einer wirksamen, wirtschaftlichen und zweckmäs-
Im Berichtsjahr bauten die PZZ ihr Angebot in externen                                       sigen Pflege, wobei Rahmenbedingungen berücksichtigt sind
Pflegewohngruppen weiter aus. Im April eröffneten sie die                                    und die Patientensicherheit gewährleistet ist.
Wohngruppe Grünmatt im Quartier Friesenberg. Diese bie-                                      Auch im Jahr 2014 überprüften die PZZ ihre Prozesse und
tet acht Plätze in Einzelzimmern für an Demenz erkrankte                                     Systeme laufend. Dazu diente einerseits das interne Meldesys-
Menschen und wird vom Pflegezentrum Bachwiesen geführt.                                      tem. Zusätzlich wurden die Mitarbeitenden im Rahmen des Pro-
Im Sommer nahmen die PZZ in der neuen Alterssiedlung                                         jekts «Verschlanken der Prozesse» aufgefordert, konkrete Vor-
Köschenrüti der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich                                    schläge einzureichen. Diese werden im Jahr 2015 ausgewertet.
zwei weitere Wohngruppen in Betrieb. Zwanzig Menschen
mit einer Demenzerkrankung können hier aufgenommen wer-                                      Umweltmanagement
den. Neu verfügen die PZZ nun über 108 Plätze in zwölf ex-
ternen Pflegewohngruppen. Diese werden ab Mitte 2015 als                                     Das Umweltmanagement der PZZ setzte sich 2014 vertieft
eigenständiger Betrieb unter eigener Leitung geführt. Die Vor-                               mit dem Thema Abfall auseinander. Zum Auftakt befragten
bereitungen dazu begannen im Berichtsjahr und beinhalten                                     Lernende über 100 Bewohnerinnen und Bewohner sowie
unter anderem die Ausarbeitung von Qualitätsparametern für                                   Mitarbeitende, die nicht in der Schweiz aufgewachsen sind,
Wohngruppen.                                                                                 zum Thema. Die so gesammelten «Abfallgeschichten» ga-
                                                                                             ben Einblick in den Umgang mit Abfall in früheren Zeiten und
                                                                                             anderen Ländern. Aus einzelnen Interviews entstanden Pos-
                                                                                             ter, die in den Pflegezentren zu sehen waren. Auf diese Weise
                                                                                             wurde das Thema Abfall breit wahrgenommen und diskutiert.
                                                                                             Als Weiterführung und Vertiefung des Themas wird 2015 der
                                                                                             Bereich Lebensmittelverschwendung bearbeitet.

                                                                                             Bauliches
                                                                                             Im Pflegezentrum Witikon schritten die Sanierungsarbeiten
                                                                                             des Hauses A weiter voran. Gegen Ende des Jahres wurde ein
                                                                                             grosser Teil der Bauarbeiten abgeschlossen. Für den Bezug
                                                                                             ab Mai 2015 wurden umfangreiche Planungsarbeiten aus-
                                                                                             geführt. Parallel dazu erfolgte die Planung der Sanierungs-
                                                                                             arbeiten für Haus B; diese beginnen direkt im Anschluss an die
                                                                                             Betriebsaufnahme beim Haus A.
                                                                                             Für das Neubauprojekt des Hauses B des Pflegezentrums
In den externen Pflegewohngruppen leben Bewohnerinnen und Bewohner in kleiner Gemeinschaft
mitten im Wohnquartier. (Bild: Susi Lindig)
                                                                                             Bombach erfolgten weitere Planungsarbeiten, die im Jahr 2015
                                                                                             abgeschlossen sein werden.
Auch im Bereich der spezialisierten Pflege bauten die PZZ ihr
Angebot aus. Das Pflegezentrum Gehrenholz nimmt neu Nie-                                     Personelles
renpatientinnen und -patienten auf, die eine Peritonealdialyse                               «Qualifiziertes Personal halten und gewinnen» ist ein
(Bauchfelldialyse) benötigen. Die Pflegefachpersonen führen die                              Handlungsfeld der Altersstrategie der Stadt Zürich. Hierfür
Dialyse durch, und das Institut für Nephrologie des Stadtspi-                                setzten die Pflegezentren in den Bereichen Personalbindung,
tals Waid stellt die fachärztliche Versorgung sicher. Dank die-                              Personalentwicklung, Ausbildung und Personalmarketing ver-
sen Dialysen sind Nierenpatientinnen und -patienten nicht mehr                               schiedene Massnahmen um. Ein wichtiges Instrument für die
darauf angewiesen, zur Blutreinigung das Spital aufzusuchen.                                 Personalentwicklung und -bindung sind die PZZ-eigenen Füh-
Seit Einführung der Fallpauschalen DRG ermöglichen es die                                    rungsgrundsätze. Sie wurden in den vergangenen drei Jah-
PZZ Patientinnen und Patienten, innerhalb von zwei Arbeits-                                  ren in Kulturworkshops und Wissensmodulen eingeführt und
tagen aus dem Spital in ein Pflegezentrum einzutreten. Sie                                   gefestigt. Im Berichtsjahr wurde das dazugehörige Angebot
verbleiben auf einer der drei Abteilungen für Aufnahme und                                   an Wissensmodulen erweitert. Auch das weitere Aus- und
Übergangspflege (AAÜP), bis sie in der Lage sind, nach Hau-                                  Weiterbildungsprogramm wird laufend angepasst und nach
se zurückzukehren oder in eine Institution (z. B. Altersheim)                                Bedarf ausgebaut. Zudem bieten ein internes Nachwuchs-
einzutreten. Zur Stärkung der Versorgungskette haben die                                     förderungsprogramm und spezifische Fachschulungen für
PZZ mit verschiedenen Alters- und Pflegeheimen in der Stadt                                  Pflegende attraktive Entwicklungsmöglichkeiten und fundier-
Zürich Vereinbarungen getroffen, die einen direkten Eintritt vom                             ten Wissenstransfer.
Spital oder von einer AAÜP in diese Altersinstitutionen ermög-                               Einen weiteren Schwerpunkt im Bereich Ausbildung setzen
lichen. Von dieser engen Zusammenarbeit mit anderen Insti-                                   die PZZ bei Pflegenden, die nach einer Familienpause wieder
tutionen profitieren alle Beteiligten: Die betroffenen Menschen                              in den Beruf einsteigen möchten. Für sie wurde ein besonde-
haben mehr Möglichkeiten bei der Wahl einer Institution, die                                 res Programm entwickelt, das ihnen den Wiedereinstieg er-
PZZ werden in Spitzenzeiten entlastet und die Partnerinstitu-                                leichtert und sie auf den aktuellsten Wissensstand bringt. Als
tionen sind besser ausgelastet.                                                              eine weitere Massnahme wurden im Berichtsjahr interessierte

Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement                                                                                               157
Quereinsteigerinnen und -einsteiger für die höhere Fachaus-
bildung Pflege wiederum mit Inseraten und Informationsveran-
staltungen auf die attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten in den
PZZ aufmerksam gemacht.

Zwei kurze Filme, die im Frühjahr mit Darstellerinnen und Dar-
stellern aus den PZZ gedreht wurden, sind nun im Internet
aufgeschaltet und geben Einblick in die Tätigkeit der Berufe
Fachfrau/Fachmann Gesundheit und Pflegefachfrau/Pflege-
fachmann HF in den PZZ.

Die PZZ präsentierten sich auch in diesem Jahr mit einem
Stand und Fachreferaten am Kongress des Schweizerischen
Berufsverbands für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner
SBK. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gerontologie
der Universität Zürich starteten die PZZ zudem den Geronto-
logieblog. Auf dieser Plattform präsentieren Autorinnen und      Über 180 Lernende absolvieren zurzeit in den Pflegezentren eine pflegerische Ausbildung.
                                                                 (Bild: Susi Lindig)
Autoren ihr Fachwissen aus Praxis, Forschung und Bildung.
                                                                 Die Pflegezentren planen, die Zahl der Ausbildungsplätze für
Ausbildung                                                       die höhere Fachausbildung Pflege in den nächsten Jahren bis
                                                                 auf neunzig zu erhöhen, und wollen so mit eigenen Mitteln dazu
In den Pflegezentren absolvieren aktuell 240 junge Menschen
                                                                 beitragen, auch in Zukunft über genügend qualifizierte Pflege-
eine berufliche Grundbildung. 182 Lernende befinden sich in
                                                                 fachkräfte zu verfügen.
einer pflegerischen Ausbildung: 142 Lernende in der Ausbil-
dung zur Fachfrau/zum Fachmann Gesundheit (FaGe) und 40          Drei Lernende Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales
in der Attestausbildung zur Assistentin/zum Assistenten Ge-      aus den PZZ gehörten im Sommer 2014 im Kanton Zürich zu
sundheit und Soziales (AGS). 40 Studierende werden in der        den Jahrgangsbesten. Als eine der drei besten FAGE im Kan-
höheren Fachausbildung Pflege ausgebildet, im Vorjahr waren      ton Zürich qualifizierte sich zudem eine Fachfrau Gesundheit
es noch 33. Zudem zeigen Mitarbeitende der PZZ ein steigen-      aus dem Pflegezentrum Gehrenholz an den kantonalen Berufs-
des Interesse für die eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann      meisterschaften für die SwissSkills 2014 in Bern. Sie zeigte dort
Langzeitpflege und -betreuung.                                   eine gute Leistung und konnte ein Diplom entgegennehmen.

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