Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement - Stadt Zürich
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2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 (Bild: Niklaus Spoerri) Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Gesundheits- und Umweltdepartement 1. Vorwort 145 2. Jahresschwerpunkte 146 3. Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement 147 3.1 Allgemeine Kennzahlen 147 3.2 Spezifische Kennzahlen 148 4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 149 4.1 Departementsekretariat 149 4.1.1 Aufgaben 149 4.1.2 Jahresschwerpunkte 149 4.1.3 Kennzahlen 150 4.2 Stadtspital Waid 151 4.2.1 Aufgaben 151 4.2.2 Jahresschwerpunkte 151 4.2.3 Kennzahlen 152 4.3 Stadtspital Triemli 153 4.3.1 Aufgaben 153 4.3.2 Jahresschwerpunkte 153 4.3.3 Kennzahlen 155 4.4 Pflegezentren 156 4.4.1 Aufgaben 156 4.4.2 Jahresschwerpunkte 156 4.4.3 Kennzahlen 159 4.5 Städtische Gesundheitsdienste 160 4.5.1 Aufgaben 160 4.5.2 Jahresschwerpunkte 160 4.5.3 Kennzahlen 162 4.6 Alterszentren 166 4.6.1 Aufgaben 166 4.6.2 Jahresschwerpunkte 166 4.6.3 Kennzahlen 168 4.7 Umwelt- und Gesundheitsschutz 170 4.7.1 Aufgaben 170 4.7.2 Jahresschwerpunkte und Kennzahlen 170 4.8 Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich 173 4.8.1 Aufgaben 173 4.8.2 Jahresschwerpunkte 173 4.8.3 Kennzahlen 175 5. Parlamentarische Vorstösse 176 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
1. Vorwort führen und -entwickeln. Und gerade darum bin ich dankbar, dass ich nach meiner Wiederwahl im vergangenen Jahr dieses Departement weiter in die Zukunft begleiten darf. Meine zweite Amtszeit bin ich im Wissen angetreten, in mei- nem Departementssekretariat (DS) ein gut eingespieltes Team um mich zu haben, das mich unterstützt und mir den Rücken frei hält. Das Gesundheits- und Umweltdepartement (GUD) ist bezogen auf die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das grösste Departement der Stadt Zürich. Entsprechend vielfältig sind die Themen, mit denen sich unser Departement täglich für die Anliegen der Bevölkerung engagiert: Die Überprüfung der Altersstrategie, die Frage der Cannabisregulierung, der Weg hin zur 2000-Watt-Gesellschaft oder die Fluglärmproblema- tik sind nur ein kleiner Auszug aus der breiten Palette an poli- tisch brisanten und komplexen Themen. Mit den beiden Stadt- Dr. oec. Claudia Nielsen. (Bild: Frederic Meyer) spitälern Waid und Triemli, 25 Alters- und 10 Pflegezentren zeichnet sich das Gesundheits- und Umweltdepartement im Gesundheit ist ein Grundpfeiler weiteren verantwortlich für innovative Gesundheitsdienstleis- tungen nahe beim Menschen in einem sich zunehmend rasant des Glücks entwickelnden «Gesundheitsmarkt». Eine Unternehmung die- ser Grössenordnung, die sich zudem in einem stark regulier- Was ist im Leben wirklich wichtig? Die meisten Menschen ten «Markt» behaupten muss, sieht sich mit einer Vielzahl von beantworten diese Frage ähnlich: Gesundheit, Familie, Liebe… Herausforderungen konfrontiert. Das sind die Dinge, die unter dem Strich wirklich wichtig sind, um glücklich zu sein. Und genau deshalb ist die Sicherstel- Zum Schluss möchte ich noch einen Blick in die Zukunft tun lung einer guten Gesundheitsversorgung ein Grundpfeiler des und freue mich, dass im Januar 2015 die Verträge des Univer- Lebens in der Stadt Zürich. Dass Gesundheitsversorgung er- sitären Geriatrieverbunds unterschrieben werden. Damit findet schwinglich bleibt, dass sie für alle da ist und dass sie in einer eine lange Verhandlungszeit einen erfolgreichen Abschluss. guten Qualität angeboten wird: dazu beizutragen, ist unsere Das Stadtspital Waid erhält eine universitäre Klinik, von der Aufgabe. Auch wenn wir heute nicht wissen, wie die Medi- wir dank der breiten Abstützung durch die Verbundspartne- zin in zehn Jahren aussehen wird, so stehen die Zeichen auf rinnen und -partner Universitätsspital, Universität Zürich und Verschärfung der politischen Verteilungsfrage. Zudem dürfte Pflegezentren der Stadt Zürich bestimmt noch vieles hören sich in einem zunehmend privatisierten Spitalumfeld bei un- werden. genügend finanzierten Leistungen die Frage stellen, wer diese überhaupt noch erbringt. Die Spitäler stehen nicht nur bei der Stadt Zürich im Fokus der Politik. Gerade darum werden wir weiterhin nach Lösungen suchen, Kooperationen und Zusam- menarbeit stärken und die lange und erfolgreiche Geschichte Stadträtin Claudia Nielsen, Dr. oec. der Gesundheitsversorgungskette in der Stadt Zürich weiter- Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 145
2. Jahresschwerpunkte Finanzierung im Gesundheitswesen an die Pflegekosten. Diese sind landesweit in allen Kantonen identisch. Die Bestimmung des Umfangs der Pflegekosten und Im Jahr 2012 wurden im Spitalwesen die Fallpauschalen ein- die Umsetzung der Restfinanzierung sind aber den Kantonen geführt. Im März 2013 legte der Regierungsrat den für die Fall- überlassen. Dies führte zu kantonal unterschiedlichen und nicht pauschalen grundlegenden Basispreis für alle Spitäler im Kan- vergleichbaren Lösungen. 2014 war das letzte Übergangsjahr ton Zürich rückwirkend fest. Das Gesundheits- und Umwelt- zu diesem neuen System. Im Kanton Zürich wird das Normdefi- departement hat beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde zit (das ist derjenige Betrag pro Pflegestufe, den die Gemeinden gegen die für die beiden Stadtspitäler deutlich zu tief angesetz- den Pflegeinstitutionen maximal ausrichten müssen) durch die te Baserate erhoben. Grundlage für diese Beschwerde waren kantonale Gesundheitsdirektion festgesetzt. Die Stadt hat kein insbesondere die Aufgaben im Rahmen der Leistungsaufträge Mitspracherecht, muss aber die daraus resultierenden, jährlich der Stadtspitäler, die Endversorgungsaufgaben sicherstellen stetig ansteigenden Restkosten übernehmen. Dies führt be- und in der Pauschale nicht berücksichtigt sind. Die Stadtspi- sonders vor dem Hintergrund der aktuellen Sparbemühungen täler können somit ihre Betriebs- und Investitionskosten nicht zu einer immer schwierigeren Situation. selbst finanzieren. Das GUD hat zudem belegt, dass die vom Zürcher Regierungsrat festgesetzte Baserate wesentlich tiefer ZAB wird definitiv ist, als sie andere Kantone für Zentrumsspitäler mit vergleich- baren Leistungen festlegen. Seit 2010 betreiben das Polizeidepartement und das GUD gemeinsam die Zentrale Ausnüchterungsstelle (ZAS). Auf- Seit dem 19. September 2014 liegt das Urteil des Bundesver- grund von Budgetkürzungen mussten 2014 Anpassungen am waltungsgerichts zur Beschwerde des GUD vor. Das Bundes- Betriebskonzept der ZAS vorgenommen werden. So war die verwaltungsgericht stützt das grundsätzliche Vorgehen der ZAS ab 1. April 2014 nur noch in den Nächten von Donnerstag, Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. In wichtigen Punkten Freitag und Samstag geöffnet. Zu den übrigen Zeiten wurden gibt es der Stadt Zürich indessen auch Recht: So wurden die die Klientinnen und Klienten wieder auf die Regionalwachen der übermässig tief angesetzten Vorschläge von tarifssuisse und Stadtpolizei gebracht. Für die medizinische Beurteilung wurde vom Preisüberwacher abgelehnt, und das für die Stadtspitä- ein Arzt oder eine Ärztin beigezogen. Stellte dieser oder diese ler akzeptable Verhandlungsergebnis zwischen der Stadt und fest, dass die Hafterstehungsfähigkeit nicht vorlag, wurde eine den Versicherern ist vom Regierungsrat zu berücksichtigen. Überführung mit der Sanität in ein Spital nötig. Der Stadtrat Der Entscheid schafft zwar Rechtssicherheit, stellt die Stadt- wollte aufgrund der positiven Ergebnisse des Pilotprojekts spitäler aber auch vor grosse finanzielle Herausforderungen. Im am Grundsatz «keine Ausnüchterung ohne medizinische Interesse der Bevölkerung wird die Stadt Zürich alles Notwen- Betreuung» festhalten. Er beantragte deshalb dem Gemeinde- dige unternehmen, damit die Leistungen, die die Stadtspitäler rat die definitive Einführung einer Zürcher Ausnüchterungs- und für die Gesundheitsversorgung erbringen, auch angemessen Betreuungsstelle (ZAB) mit ganzwöchigem Betrieb ab 1. April entschädigt werden. Das Ziel bleibt eine qualitativ hochwertige 2015. Nachdem der Gemeinderat der ZAB zugestimmt hatte, und finanzierbare Gesundheitsversorgung in Zürich. hat sich am 30. November 2014 auch die Bevölkerung der Stadt Zürich mit deutlichen 66,9 Prozent für die ZAB ausge- Die neue Pflegefinanzierung sprochen. Im April 2015 wird die ZAB somit eine definitive Ein- befindet sich im letzten Übergangsjahr richtung in der Stadt Zürich. Damit werden die Notaufnahmen Seit 1. Januar 2011 wurde die Pflege in Pflegeheimen, aber der Spitäler und die Polizeiwachen entlastet und mehr Sicher- auch bei der Spitex landesweit auf eine neue Basis gestellt. Die heit für alle Beteiligten geschaffen. Finanzierung der Pflege ist auf drei Träger verteilt: die Kranken- versicherungen mit einem fixen Beitrag pro Pflegestufe oder Finanzlage pro Pflegestunde gemäss KVG, die Pflegebedürftigen selbst Die Stadt Zürich muss sorgsam mit ihren Finanzen umgehen; mit maximal 20 Prozent des höchsten Beitrags der Kranken- so auch das Gesundheits- und Umweltdepartement. Einspa- kassen und die Gemeinden, die die Finanzierung der restli- rungen sind nie einfach. Verzicht ist angesagt, sowohl bezüg- chen Kosten sicherstellen müssen. Dies unabhängig von der lich einzelner Projekte wie auch bezüglich bisher erbrachter Einkommens- und Vermögenssituation der Pflegebedürftigen Dienstleistungen. Das GUD legt grossen Wert auf eine lang- und unabhängig von der Trägerschaft der Leistungsanbieten- fristige, nachhaltige Finanzplanung, die sowohl Ergebnisver- den (öffentlich oder privat). besserungen in den Betrieben des Departements als auch Die neue Pflegefinanzierung bringt Klarheit über die Beiträge die Identifizierung von Einsparpotenzial berücksichtigt. Wenn der Krankenkassen an die KVG-pflichtigen Pflegekosten. Sie immer möglich durch Schaffung von Synergien, Erhöhung der definiert auch die maximale Beteiligung der Pflegebedürftigen Effizienz oder Beseitigung von Doppelspurigkeiten. 146 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
3. Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement 3.1 Allgemeine Kennzahlen 2010 2011 2012 2013 2014 Mitarbeitende total 6 830 6 850 6 909 7 046 7 172 – davon Frauen 5 091 5 160 5 200 5 323 5 378 – davon Männer 1 739 1 690 1 709 1 723 1 794 Ø Stellenwert-Äquivalent 5 579 5 561 5 644 5 689 5 806 Führungskader total 906 926 952 981 999 – davon Frauen 525 553 587 601 609 – davon Männer 381 373 365 380 390 Angestellte mit Beschäftigungsgrad ≥ 90 ,00 % (Vollzeitstellen) Total 3 833 3 847 3 898 3 978 4 024 Frauen 2 397 2 452 2 482 2 553 2 552 Männer 1 436 1 395 1 416 1 425 1 472 Frauen in % 62,5 63,7 63,7 64,2 63,4 Männer in % 37,5 36,3 36,3 35,8 36,6 Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 50,00– 89,99 % (Teilzeitstellen I) Total 2 349 2 371 2 409 2 475 2 511 Frauen 2 114 2 133 2 168 2 231 2 251 Männer 235 238 241 244 260 Frauen in % 90,0 90,0 90,0 90,1 89,6 Männer in % 10,0 10,0 10,0 9,9 10,4 Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 0,01– 49,99 % (Teilzeitstellen II) Total 713 717 702 693 714 Frauen 633 646 629 615 632 Männer 80 71 73 78 82 Frauen in % 88,8 90,1 89,6 88,7 88,5 Männer in % 11,2 9,9 10,4 11,3 11,5 Lernende Total 566 602 602 612 621 – davon Frauen 434 459 462 488 484 – davon Männer 132 143 140 124 137 Personalaufwand 642 278 858 641 013 921 672 692 371 688 783 693 708 009 314 Sachaufwand 212 927 391 205 524 820 208 276 276 210 257 928 217 248 231 Übriger Aufwand 190 768 604 206 253 663 194 643 685 174 618 092 192 470 510 Total Aufwand 1 045 974 853 1 052 792 404 1 075 612 332 1 073 659 713 1 117 728 055 Bruttoinvestitionen 21 105 978 20 086 434 75 882 142 79 698 035 92 542 063 Definitionen: In den jeweiligen Zahlen sind diejenigen Mitarbeitendenkreise berücksichtigt, die in den gesamtstädtischen Personalkennzahlen im Stadtratsteil genannt sind. Es werden alle Mitarbeitenden mit aktiver Anstellung im Dezember gezählt. Mehrfachanstellungen werden einzeln mit dem entsprechenden Beschäftigungsgrad ausgewiesen. Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 147
3.2 Spezifische Kennzahlen Angebot Versorgungskette 2010 2011 2012 2013 2014 Bewohnerinnen und Bewohner 5 550 5 725 5 626 5 675 5 662 (PZZ, ASZ und SAW, Stichtag 31.12.) Patientinnen und Patienten 29 815 29 435 29 664 30 210 31 971 (SWZ und STZ, kumuliert) Aufenthalts- und Pflegetage 1 559 963 1 553 046 1 537 655 1 526 703 1 520 005 (PZZ, ASZ, SWZ, STZ, kumuliert) Eintritte Notfallstationen 55 681 57 634 60 547 62 177 63 633 (SWZ und STZ, ohne Notfallpraxis SWZ) Austritte nach Hause/Privat PZZ 367 315 566 648 674 ASZ 6 11 17 7 5 SWZ 6 880 6 860 6 487 6 505 6 507 STZ 16 161 15 724 17 507 17 468 17 551 SAW 27 11 16 19 37 Austritte nach Hause/Privat in % PZZ 32,0 28,8 39,3 39,4 42,2 ASZ 1,7 2,8 4,3 1,7 1,3 SWZ 73,7 74,4 72,0 70,2 69,0 STZ 80,8 79,5 79,7 78,7 79,4 SAW 15,0 6,0 8,0 12,0 24,2 Spitex, Kundinnen und Kunden 10 189 9 612 9 926 9 9 50 9 613 Spitex, verrechnete Stunden 770 786 768 404 790 431 790 770 745 578 Kostendeckungsgrad GUD in % 79,8 85,7 91,0 90,0 90,0 Freiwillige Mitarbeitende 2010 2011 2012 2013 2014 Alterszentren 466 480 489 477 488 Pflegezentren 463 461 479 460 474 Triemlispital 162 131 133 170 116 Waidspital 26 24 30 29 30 Stiftung Alterswohnungen 24 28 49 47 45 Total freiwillige Mitarbeitende 1 141 1 124 1 180 1 190 1 153 Einsätze in Stunden total GUD 70 828 77 780 85 982 86 377 74 982 Weitere Informationen über das Gesundheits- und Umweltdepartement können dem Internet entnommen werden: www.stadt-zuerich.ch/gud 148 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 4.1 Departementsekretariat Die Migration sämtlicher städtischer Server schafft neue Synergien im IT-Bereich über die Stadtspitäler hinaus und stellt hohe Anforderungen, insbesondere an die Sicherheit der hoch- 4.1.1 Aufgaben sensiblen Daten. Das Departementssekretariat (DS) bildet den Führungsstab der Vorsteherin und unterstützt sie bei der Entwicklung von Zie- Überarbeitung Altersstrategie len und Strategien sowie deren Umsetzung. Das DS ist ver- Als Kompetenzzentrum übernimmt das DS im Rahmen der antwortlich für das Controlling im Departement und sorgt für Altersstrategie der Stadt Zürich eine unterstützende und be- einen reibungslosen Informationsfluss zwischen den Dienst- ratende Funktion. Es schafft Übersicht über die vielfältigen abteilungen und der Vorsteherin. Es wirkt auch als Bindeglied Angebote der Dienstabteilungen des GUD wie auch weite- zu anderen städtischen Dienststellen, aussenstehenden Orga- rer städtischer und privater Stellen, überprüft die demografi- nisationen, Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Mitarbeite- schen Prognosen und beobachtet und beurteilt neue und be- rinnen und Mitarbeiter des DS beraten die Dienstabteilungen stehende Grundlagen auf Bundes- oder Kantonsebene. Mit der in strategischen, politischen, rechtlichen und formalen Fragen Überprüfung der Altersstrategie und dem Abgleich des aktuel- und übernehmen eine koordinierende Rolle in der Kommuni- len Stands mit den Zielsetzungen wurde eine Entscheidungs- kation nach innen und aussen. grundlage zur Weiterentwicklung und Koordination der Alters- Im DS sind das Sekretariat der städtischen Umweltdelegation strategie geschaffen. Das DS bearbeitete zudem das Postulat und die Geschäftsführung der stadtweiten Organisations- und GR Nr. 2012/000482, bei dem es um einen verstärkten Einbe- Umsetzungsstruktur für die 2000-Watt-Gesellschaft angesie- zug der anderen Departemente in die Umsetzung der Alters- delt. Das DS ist zuständig für die Bedarfsplanung und den strategie ging. Im Januar 2015 wird dem Gemeinderat eine Abschluss von Leistungsvereinbarungen für die stationäre Weisung vorgelegt, in der über die Abklärungen berichtet und Pflegeversorgung sowie für die koordinierte Beschaffung von Abschreibung des Postulats beantragt wird. Lebensmitteln und Non-Food-Produkten für die Institutionen Lärmschutz: Für ein nachhaltiges Nebeneinander des GUD. Zudem ist es zuständig für das Management der von Flughafen und Stadt Zürich Beiträge für Gesundheits-, Alters- und Umweltinstitutionen. Der Stadtrat hat sich stets mit allen ihm zur Verfügung ste- Die nachfolgenden Ausführungen zu fünf zentralen Beispiel- henden rechtlichen und politischen Mitteln gegen Flüge über projekten des vergangenen Jahres geben einen Einblick in die dicht besiedeltes Gebiet eingesetzt und wird dies auch künftig vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen des DS als Dreh- tun. Die Federführung in diesem Anliegen liegt beim GUD, das scheibe und Kompetenzzentrum. auch die Absprache mit den anderen beteiligten Departemen- ten übernimmt. Die juristischen, strategischen und kommuni- 4.1.2 Jahresschwerpunkte kativen Aufgaben werden vom DS erbracht und koordiniert. Spitälerstrategie Die Einsprachen gegen das Betriebsreglement und gegen die Plangenehmigung wurden vom GUD DS vorbereitet und be- Die Stadtspitäler standen 2014 im politischen Fokus. Mehrere gleitet. Des weiteren ist für Anfang 2015 eine Stellungnahme Vorstösse im Gemeinderat und auch im Kantonsrat wurden des Stadtrats zum Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) im dazu behandelt. Der Stadtrat hat sich bereits 2013 proaktiv Rahmen der Vernehmlassung geplant. dieses Themas angenommen und eine Spitälerstrategie in Auf- trag gegeben. Die Projektleitung ist im GUD im DS angesie- Der Stadtrat bekräftigt damit erneut seine beiden Hauptforde- delt. Im Rahmen dieses Projekts wurden 2014 mehrere Work- rungen: Erstens sollen möglichst wenige Menschen mit Lärm shops organisiert, moderiert und begleitet. Die Vertreterinnen belastet werden, und dieser Lärm soll so gering wie möglich und Vertreter der Stadtspitäler Waid und Triemli wurden eng in gehalten werden, und zweitens soll es keine Südstarts gera- den Prozess mit eingebunden, der eine ausführliche Analyse deaus geben. der Gegebenheiten und eine Evaluation möglicher Zukunfts- varianten beinhaltete. Ein wichtiger Meilenstein wurde Ende Nachfolgeplanung für zwei Dienstchefs 2014 mit der Präsentation einer Entscheidungsgrundlage zu- und eine Dienstchefin handen des Stadtrats erreicht. Auf dieser Grundlage wird im Das DS unterstützt aktiv die Personalrekrutierung des obersten kommenden Jahr ein Richtungsentscheid vom Stadtrat getrof- Kaders der einzelnen Dienstabteilungen. Im Jahr 2015 stehen fen, anhand dessen das Projekt Spitälerstrategie weitergeführt gleich zwei Pensionierungen von Dienstchefs des GUD an. Mit und konkretisiert wird. Kurt Meier, der sich als Direktor der Pflegezentren (PZZ) früh- zeitig pensionieren lässt, und Bruno Hohl als Direktor des Um- IT-Strategie Stadtspitäler welt- und Gesundheitsschutzes (UGZ) verliert das GUD zwei Das Management der IT-Applikationen in einem Spital stellt eine langjährige Experten auf ihrem Gebiet. Beide sind geschätzte komplexe Aufgabe dar. Das DS unterstützt die Stadtspitäler, Dienstchefs, die beide über dreissig Jahre im Dienst der Zür- indem es seit 2013 die Leitung der Geschäftsstelle IT-Strate- cher Bevölkerung standen und in ihrer Funktion ihre Dienst- gie Stadtspitäler wahrnimmt. Im vergangenen Jahr bestätig- abteilungen nachhaltig geprägt, massgeblich weiterentwickelt te sich wiederum die konstruktive Zusammenarbeit zwischen und erfolgreich positioniert haben. den Spitälern, und es konnte verstärkt an operativen Themen Als Direktorin für die PZZ konnte Renate Monego gewonnen gearbeitet werden. Aktuell wird die anspruchsvolle Migration werden. Sie ist aktuell in gleicher Funktion bei den Städtischen der Spitalserver ins Rechenzentrum der OIZ geplant und im Gesundheitsdiensten (SGD) tätig. Ihre Nachfolge tritt Morten Stadtspital Waid bereits umgesetzt. Die Servermigration ist das Keller an, aktuell Chefarzt des Stadtärztlichen Dienstes. Für letzte Teilziel der städtischen IT-Strategie. Ziel 6 lautet: «Die die Nachfolge von Bruno Hohl als Direktor des UGZ ist das Anzahl der Betriebszentren sind auf ein Minimum reduziert.» Rekrutierungsverfahren am Laufen. Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 149
4.1.3 Kennzahlen Beiträge Laufende Rechnung (Übersicht grössere Institutionen) in Fr. 2010 2011 2012 2013 2014 Beiträge an Spitäler/Heime 1 Diakoniewerk Neumünster, Spital Zollikerberg 3 495 131 6 988 529 – 2 843 293 – –144 645 Diakoniewerk Neumünster, Pflegeheim Rehalp 1 007 602 – – 31 160 – – Stiftung Krankenhaus Sanitas, Kilchberg, 2 465 747 6 207 007 306 166 – – See-Spital Diakonat Bethesda, Pflegeresidenz 882 871 – 362 041 – – – Diakoniewerk Bethanien, Krankenheim 28 410 13 560 – – – Krankenstation Friesenberg 250 000 – – – – Fachspital «Sune-Egge» 1 598 760 1 527 698 1 168 343 25 000 – Total Beiträge 9 728 520 14 374 753 – 1 399 944 25 000 –144 645 Beiträge an Gesundheitsinstitutionen Rheumaliga Zürich 70 000 70 000 70 000 70 000 70 000 Ärztefon AG 686 542 902 986 878 521 888 615 876 518 Zürcher Aids-Hilfe 280 000 280 000 356 000 356 000 356 000 Total Beiträge 1 036 542 1 252 986 1 304 521 1 314 615 1 302 518 Beiträge an Altersinstitutionen Stiftung für Alterswohnungen, – 131 000 110 951 131 000 131 000 Projekt SEBA – «Selbständig bleiben im Alter» Pro Senectute für Altersarbeit – 344 383 213 601 250 000 250 000 Total Beiträge – 475 383 324 552 381 000 381 000 1 Infolge Umsetzung des Pflegegesetzes im Jahr 2011 und des Spitaplanungs- und Finanzierungsgesetzes 2012 zahlt die Stadt über das GUD keine Beiträge mehr an Spitäler und Heime. Beiträge Investitionsrechnung (Übersicht grössere Institutionen) in Fr. 2010 2011 2012 2013 2014 Beiträge an Spitäler/Heime Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon, – 80 300 – – – für PZ Erlenhof Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon, – 203 600 – – – für PZ Nidelbad Diakoniewerk Neumünster, Pflegeheim Rehalp – 94 770 – – – – Diakoniewerk Neumünster, Spital Zollikerberg 1 – – – 1 363 872 – 1 363 872 –1 219 227 Diakonat Bethesda, Pflegeresidenz 263 185 18 200 – – – Stiftung Krankenhaus Sanitas, Kilchberg, – – – – 238 062 – See-Spital 1 Verein WohnSch, Verzinsliches Darlehen 2 300 000 – – – 300 000 – Total Beiträge 468 415 302 100 – 1 363 872 – 1 901 934 –1 219 227 Die Investitionsbeiträge fallen aufgrund des jeweiligen Baufortschritts an. 1 Rückzahlung der gestützt auf § 28 des neuen Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetzes (SPFG) umgewandelten Beiträge, die die Stadt Zürich geleistet hat (das Spital Zollikerberg hat die Rückzahlung in drei Jahresraten getilgt) 2 Das Darlehen, das im Jahr 2010 gewährt wurde, wurde zurückgezahlt. 150 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.2 Stadtspital Waid 4.2.1 Aufgaben Kooperation in der universitären Geriatrie Das Stadtspital Waid (SWZ) ist als Spitalzentrum von Zürich- Nach langen, intensiven Verhandlungen zwischen der Uni- Nord für die akut-somatische Versorgung der Bevölkerung der versität Zürich, dem Universitätsspital und dem Gesundheits- Stadt Zürich und angrenzender Gebiete zuständig. Es erbringt und Umweltdepartement (SWZ und Pflegezentren) konnte im Rahmen des Leistungsauftrags ambulante und stationäre Ende 2013 eine Grundsatzvereinbarung verabschiedet wer- Dienstleistungen bei medizinischen oder chirurgischen Patien- den. In dieser wird eine engere Zusammenarbeit in der uni- tinnen und Patienten. Zudem verfügt es über eine spezialisier- versitären Altersmedizin vereinbart, insbesondere bezüglich te Klinik für Altersmedizin von überregionaler Bedeutung mit klinischer Dienstleistungen sowie Lehre und Forschung. Im dem Angebot des geriatrischen Assessments, einer Memo- Berichtsjahr haben die Kooperationspartner in intensiven Ge- ry-Klinik und eines Tagesspitals. Innerhalb der spezialisierten sprächen die Absichten in der Grundsatzvereinbarung weiter Versorgung von Menschen mit chronischem Nierenversa- konkretisiert und einen Vertrag «Universitärer Geriatrie-Verbund gen betreibt das SWZ eine der grösseren Spitaldialysen der Zürich» ausgearbeitet, der die enge Zusammenarbeit in der Schweiz. Das SWZ engagiert sich seit langem in der Aus- und klinischen Geriatrie detailliert regelt. Innerhalb dieses Verbunds Weiterbildung bei allen Gesundheitsberufen und stellt eine übernimmt die Inhaberin des Lehrstuhls für Geriatrie, Prof. Dr. massgebliche Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Heike Bischoff-Ferrari, die akademische Leitung; die klinische Leitung bleibt bei den einzelnen Kooperationspartnern. Die 4.2.2 Jahresschwerpunkte Klinik für Akutgeriatrie des SWZ erhält im Rahmen dieses Ver- trags einen universitären Status, und das Pflegezentrum Käfer- Finanzielle Herausforderungen berg wird zum universitär assoziierten Pflegezentrum. Seit dem 1. Januar 2012 ist das neue Spitalfinanzierungssystem SwissDRG in Kraft. Die Analyse der Ergebnisse der Jahre 2012 Fachkräfte und 2013 hat gezeigt, dass mit dem neuen Finanzierungssys- Dank vielfältigen Anstrengungen (wie Präsenz auf dem Arbeits- tem vor allem die Aufwendungen des SWZ für Untersuchung markt und konsequentem Management der Bewerbungen) und Behandlung in der Klinik für Akutgeriatrie nur unzureichend konnten alle vakanten Stellen, auch für Fachkräfte im Pflege- abgedeckt werden. Insbesondere die längeren Aufenthaltsdau- bereich, erfolgreich besetzt werden. ern und die Multimorbidität bei den Patientinnen und Patien- ten führen dort zu einem grösseren Aufwand, der in den Fall- Das Thema Arbeitszeiten der Ärztinnen und Ärzte wurde von pauschalen noch nicht ausreichend berücksichtigt wird. Dank einer internen Taskforce bearbeitet. Es wurde ihm auch in der auch vom SWZ vorangetriebenen Revision des Tarifsys- den Jahreszielsetzungen aus dem Strategiefeld «Bevorzugter tems durch die SwissDRG AG wird den akutgeriatrischen Fäl- Arbeitgeber» besondere Priorität zugeordnet. Erste Massnah- len künftig ein höheres Fallgewicht zugeordnet (neue Grouper- men aus den Arbeiten der Taskforce sollen im kommenden version 4.0). Diese Revision kommt ab 2015 zum Tragen und Jahr umgesetzt werden. Als wichtige unterstützende Mass- wird das Kosten-Ertrags-Verhältnis weiter verbessern. Die Ge- nahme für die Taskforce wurde eine neue, IT-gestützte Perso- sundheitsdirektion des Kantons Zürich richtet für die hochde- naleinsatzplanung und Arbeitszeitdokumentation vorbereitet, fizitären Fälle in der Klinik für Akutgeriatrie Subventionen aus, die ab 2015 operativ wird. die aber nur einen Teil der zusätzlichen Aufwendungen decken. Das SWZ hat wie schon im Vorjahr weitere Anstrengungen Personelles unternommen, um die Kosten zu senken und die Erträge zu Im Herbst 2013 hatte Dr. Daniel Grob, Chefarzt der Klinik für steigern. Die Zunahme der Eintritte im stationären Bereich um Akutgeriatrie, seinen Rücktritt als Medizinischer Direktor einge- 1,7 Prozent und der Zahl der ambulanten Fälle um 2,0 Prozent reicht. Zum neuen Medizinischen Direktor ab 1. Februar 2014 haben zu höheren Einnahmen geführt. Durch die vom Bundes- wurde Prof. Dr. Patrice Ambühl, Chefarzt Nephrologie, ernannt. rat auf 1. Oktober 2014 verordnete Anpassung der Tarifstruk- tur im ambulanten Bereich waren dort aber auch Einnahmen- Der bisherige Chefarzt Traumatologie, Dr. Christoph Meier, verluste zu verzeichnen. Das budgetierte Defizit konnte dank wurde als Chefarzt Traumatologie ans Kantonsspital Winter- den gestiegenen Leistungszahlen und der Verringerung des thur berufen. Seine Nachfolge trat per 1. Mai 2014 Dr. Michael Sachaufwands unterschritten werden. Dietrich, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, an. Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 151
4.2.3 Kennzahlen Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen und Patienten 2010 in % 2011 in % 2012 in % 2013 in % 2014 in % Geschlecht männlich 4 524 47,5 4 508 48,0 4 369 47,6 4 469 47,4 4 631 48,3 weiblich 5 004 52,5 4 884 52,0 4 810 52,4 4 965 52,6 4 963 51,7 Wohnort Stadt Zürich 7 570 79,4 7 500 79,9 7 233 78,8 7 361 78,0 7 464 77,8 übriges Kantonsgebiet 1 658 17,4 1 610 17,1 1 642 17,9 1 758 18,6 1 753 18,3 andere Kantone 228 2,4 218 2,3 222 2,4 236 2,6 287 3,0 Ausland 72 0,8 64 0,7 82 0,9 79 0,8 90 0,9 Alter 00–19 130 1,4 144 1,5 141 1,5 128 1,4 138 1,4 20–39 1 228 12,9 1 183 12,6 1 193 13,0 1 079 11,4 1 165 12,2 40–59 1 879 19,7 1 945 20,7 1 890 20,6 1 932 20,5 2 018 21,0 60–79 3 114 32,7 2 968 31,6 2 853 31,1 2 978 31,6 2 793 29,1 80–89 2 497 26,2 2 479 26,4 2 432 26,5 2 567 27,2 2 695 28,1 90 und mehr 680 7,1 673 7,2 670 7,3 750 7,9 785 8,2 Patientinnen/Patienten, 2010 2011 2012 2013 2014 Pflegeaufwand, Pflegetage Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten 38 804 41 564 44 773 46 560 47 472 davon stationär behandelt 9 528 9 39 2 9 179 9 434 9 59 4 davon ambulant behandelt 29 276 32 172 35 594 37 126 37 878 Pflegeaufwand in Std./Pat./Tag 4,2 4,4 4,4 4,7 3,6 Zahl der Pflegetage 92 225 86 589 83 740 84 044 83 617 Patientenaustritte 9 335 9 221 9 010 9 267 9 431 Wiedereintritte innert 18 Tagen – – 227 297 278 Durchschnittlicher Aufenthalt Tage pro Patientin/Patient 9,9 9,4 9,3 9,1 8,9 Patientinnen/Patienten, Pflegetage nach Kliniken 2010 2011 2012 2013 2014 Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Klinik Patienten Patienten Patienten Patienten Patienten Medizin 4 503 37 654 4 327 36 081 4 353 34 957 4 493 36 061 4 623 35 161 Chirurgie 4 198 28 642 4 153 26 127 4 102 25 583 4 147 25 567 4 115 26 655 Akutgeriatrie 827 25 929 912 24 381 724 23 200 794 22 416 856 21 801 152 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
Kommentar zu den Kennzahlen Im Berichtsjahr wurden insgesamt 9594 Patientinnen und nur leicht verändert: Der Anteil der Patientinnen und Pati- Patienten stationär versorgt. Diese Zahl ist gegenüber dem enten aus der Stadt Zürich ist auf 77,8 % gesunken (Vorjahr Vorjahr um 160 bzw. 1,7 % gestiegen. 78,0 %); 18,3 % der Patientinnen und Patienten stammten aus dem übrigen Kanton Zürich (Vorjahr 18,6 %), 3,0 % aus Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist um 0,2 Tage – von anderen Kantonen und 0,9 % aus dem Ausland. 9,1 auf 8,9 – gesunken, weshalb die Zahl der Pflegetage ebenfalls leicht gesunken ist, nämlich von 84 044 auf 83 617 65,4 % der Patientinnen und Patienten waren älter als 59, (–0,5 %). 36,3 % älter als 79 und 8,2 % älter als 89 Jahre. Die Herkunft der stationär behandelten Patientinnen und Der durchschnittliche Pflegeaufwand in Stunden pro Patientin Patienten nach Wohnort hat sich gegenüber dem Vorjahr und Patient pro Tag betrug 3,6 Stunden (Vorjahr 4,7). 4.3 Stadtspital Triemli 4.3.1 Aufgaben die Gebrauchsfähigkeit für mindestens 15 Jahre gesichert. Ein Entscheid für ein umfassendes Umbauvorhaben kann zu Das Stadtspital Triemli (STZ) ist für die Grund- und Notfallversor- einem späteren Zeitpunkt aufgrund der dann herrschenden, gung sowie als Zentrumsspital für die spezialisierte Versorgung voraussichtlich konsolidierten Situation im Spitalwesen gefällt der Bevölkerung der Stadt Zürich und angrenzender Gebiete werden. Mit dem Verzicht auf den Umbau wird auch ein wich- zuständig. Das STZ deckt mit seinem Leistungsauftrag prak- tiger Beitrag für den angestrebten ausgeglichenen Finanzhaus- tisch das gesamte Spektrum der Akutmedizin für allgemein- halt der Stadt geleistet. und zusatzversicherte Patientinnen und Patienten ab. In eini- gen Disziplinen erbringt das STZ teilweise hochspezialisierte Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts medizinische Leistungen, die auch Patientinnen und Patienten zur Baserate aus anderen Kantonen in Anspruch nehmen können. Das STZ übernimmt zudem wichtige Aufgaben im Bereich Aus-, Weiter- Das System der leistungsbezogenen Fallpauschalen wurde und Fortbildung im Gesundheitswesen. am 1. Januar 2012 in Kraft gesetzt. Es ist ein System, das sich noch in Entwicklung befindet und in den nächsten Jahren kon- 4.3.2 Jahresschwerpunkte tinuierlich angepasst werden muss. Während der Einführungs- zeit steht den Kantonen bei der Tariffestsetzung ein grosser Er- Instand halten statt kostspielig umbauen messensspielraum zu. Im März 2013 setzte der Regierungsrat Für das ursprünglich geplante Projekt «Instandsetzung Haupt- den Basispreis (Baserate) für die Stadtspitäler bei 9480 Franken gebäude» waren insgesamt 235 Millionen Franken bewilligt fest (rückwirkend ab 1. Januar 2012). Dieser Beschluss wurde worden. Im März 2014 wurde dazu das auf Basis der aktua- von der Stadt beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) ange- lisierten Rahmenbedingungen erarbeitete Vorprojekt mit einer fochten. Das STZ argumentierte u. a. damit, dass seine Leis- Kostenschätzung von 300 Millionen Franken vorgelegt. Es zeig- tungen als Zentrumsspital sowie die bestehenden Leistungs- te sich, dass ein umfassender, langfristig nutzbarer Umbau, der aufträge in der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin dem medizinischen Fortschritt, den ökonomischen Entwicklun- nicht berücksichtigt sind und damit nur ungenügend abgegol- gen und nicht zuletzt der neuen Spitalfinanzierung Rechnung ten werden. Das BVGer hält in seinem Grundsatzurteil vom trägt, nicht mit vertretbaren Kosten realisierbar ist. Es wurde 11. September 2014 fest, dass den Kantonsregierungen ein deshalb entschieden, auf umfassende Umbauarbeiten am erheblicher Ermessensspielraum bei der Gestaltung der bestehenden Hauptgebäude (Turm) zu verzichten. Spitaltarife zusteht, und stützte damit das vom Regierungsrat verwendete Benchmarking. Anstelle eines sich über mehrere Jahre hinstreckenden Umbaus soll das markante Wahrzeichen ab 2016 so weit aufgefrischt Für die Versicherer von Tarifsuisse, die beim BVGer eine noch und instand gehalten werden, dass es sicherheitstechnisch den tiefere Baserate verlangt hatten, muss sich das STZ mit einer gesetzlichen Standards entspricht. Auf eine kostspielige Ver- Baserate von 9480 Franken abfinden. Mit der Versicherungs- änderung der Gebäudestruktur und zeitgemässe Ausbau- gruppe HSK (Helsana, Sanitas und KPT) hatte sich das STZ standards wird bewusst verzichtet. Den Patientinnen und auf einen Basisfallwert von 10 300 Franken geeinigt, der jedoch Patienten entstehen dadurch keinerlei Nachteile, die medi- vom Regierungsrat zur Neuverhandlung zurückgewiesen zinischen Leistungen werden weiterhin auf höchstem Niveau wurde. Gemäss BVGer muss der Regierungsrat dieses gewährleistet sein. Ab 2016 deckt das neue Bettenhaus Genehmigungsverfahren nun nochmals durchführen, unter den stationären Bereich ab und sichert, in Ergänzung zur Wahrung der Vertragsautonomie der Tarifpartner. guten Infrastruktur des Behandlungstrakts, modernste Be- handlungsmöglichkeiten und effiziente Abläufe. Verlängerung der Leistungsaufträge in der Herzchirurgie Die nötigen Instandhaltungsarbeiten am Turm werden deut- lich weniger Zeit in Anspruch nehmen. Auf die Erstellung zahl- Mitte Jahr hat die Gesundheitsdirektion dem STZ für die reicher Provisorien kann verzichtet werden, Umzüge und Zwi- aktualisierte Spitalliste 2015 alle bisherigen Leistungsaufträ- schenlösungen werden kaum nötig sein. Damit wird aber ge bestätigt. Auch die Leistungsaufträge in der Herzchirurgie Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 153
wurden damit für weitere drei Jahre verlängert – mit der Auf- Untersuchungen, wo Unterschiede zwischen den biologischen forderung zur verstärkten Kooperation und Konzentration mit Geschlechtern bestehen und wo nicht. dem Ziel, die Zürcher Herzmedizin zu stärken. Das STZ ist weiterhin bereit, seinen Beitrag dazu partnerschaftlich und im Unterwegs mit dem Triemli-Tram Konsens zu leisten. Unter dem Motto «Zuhören ist gut für die Gesundheit» starte- te das Triemli-Tram im Juni auf den städtischen Gleisen, um Geburtenrekord in der Frauenklinik die Fahrgäste für Gesundheitsfragen zu sensibilisieren. In ei- Die Frauenklinik des STZ verzeichnete mit 2020 Geburten ner Faltbroschüre konnten sie Geschichten von Patientinnen einen Rekord in ihrer 43-jährigen Geschichte auf dem Triemli- und Patienten lesen oder sich diese mittels QR-Code von den Areal. Verglichen mit den Zahlen von 2013 sind 99 Babys mehr Patientinnen und Patienten direkt erzählen lassen. Bei kosten- zur Welt gekommen, davon waren 29 Zwillingsgeburten. Seit losen Sonderfahrten informierten Expertinnen und Experten 2010 konnte ein Geburtenzuwachs von über 20 Prozent ver- über ausgewählte Gesundheitsthemen wie Frauengesundheit, zeichnet werden. Dies bestätigt die erfolgreiche Arbeit für die Gesund im Alter und Männergesundheit. Die Sonderfahr- Patientinnen der Frauenklinik. ten fanden grossen Anklang. Initiiert und finanziert wurde das Triemli-Tram von Chef- und Kaderärztinnen und -ärzten des Erstes zertifiziertes Darmkrebs- STZ als Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Zürich und und Pankreaszentrum im Kanton der Dankbarkeit gegenüber der Bevölkerung. Pankreaskrebs (Bauchspeicheldrüsenkrebs) nimmt europaweit zu und führt in 95 Prozent der Fälle innert fünf Jahren zum Tod. 13 Prozent aller Krebserkrankungen entfielen 2012 laut WHO auf den Darmkrebs. Das STZ will seinen Patientinnen und Pa- tienten auch im Kampf gegen diese beiden Krebsarten die bestmögliche Behandlung und Betreuung bieten. Als erstes Spital im Kanton hat das STZ nun für sein Darm- und Pankre- aszentrum das Zertifikat von OnkoZert erhalten. OnkoZert ist im deutschen Sprachraum als unabhängiges Zertifizierungs- institut anerkannt und hoch geschätzt. Stroke Unit – Zertifizierung bestätigt Leistung und Qualität Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde die Stroke Unit am STZ, die speziell für die Abklärung und Behandlung von Schlaganfällen eingerichtete Station, als bisher einzige im Kan- Triemli-Tram. (Bild: Alessandro Della Bella) ton zertifiziert. Der wichtigste Faktor für die Akutbehandlung ist die Zeit. Effiziente Prozesse und ein gut eingespieltes Team garantieren schnelle Entscheidungen und rasche Interventio- Personelles nen. International wird eine sogenannte «door-to-needle time» Stephanie Friedrich wurde auf den 1. Januar 2014 zur Leiterin von unter 60 Minuten angestrebt. Das STZ erreichte bereits der Pflege Notfallstation befördert. im ersten Jahr eine ausgezeichnete Zeit von nur 52 Minuten. Die Zertifizierung Anfang 2014 durch die Hirnschlagkommis- Prof. Dr. Xiaoye Schneider-Yin hat am 1. Februar 2014 als sion der Swiss Federation of Clinical Neuro-Societies (SFCNS) Nachfolgerin von Prof. Dr. Elisabeth Minder, die am 31. Januar bestätigt, dass die Stroke Unit am STZ die landesweit gelten- 2014 in den Ruhestand trat, die Leitung des Instituts für Labor- den Standards vollumfänglich erfüllt. medizin übernommen. René Alpiger, langjähriger Leiter der Pflege Intensivstation und SRF-Spezialsendung im Triemli seit 2009 Leiter der Pflege Departement Transversale Diszi- Einen prominenten Auftritt im Schweizer Fernsehen hatte das plinen, ist Ende Juli 2014 ausgetreten. Seine Nachfolgerin ist STZ am 28. April 2014 in der Gesundheitssendung «Puls vor Anett Neubert, die auf den 1. August 2014 zur neuen Leiterin Ort». In der 40-minütigen Spezialsendung ging es um die Frage der Pflege Intensivstation und der Pflege Departement Trans- nach dem kleinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. versale Disziplinen befördert wurde. Für das STZ war die Sendung eine ideale Plattform, um die Viel- Karsten Hopbach wurde auf den 1. August 2014 zum Stell- seitigkeit seiner Leistungen vorzustellen. Von der Frauen- und vertretenden Leiter des Departements Pflege Soziales und der Kinderklinik über Notfallstation, Kardiologie und Physiothe- Therapien befördert. rapie bis hin zur Schmerzklinik konnte sich das STZ aus nächs- ter Nähe präsentieren. Spezialistinnen und Spezialisten erläu- Prof. Dr. med. Christoph Hofer wurde auf den 1. Oktober 2014 terten aufgrund ihrer Erfahrung und anhand wissenschaftlicher zum Chefarzt Ambulantes Perioperatives Zentrum befördert. 154 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.3.3 Kennzahlen Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen / Patienten 2010 in % 2011 in % 2012 1 in % 2013 1 in % 2014 1 in % Geschlecht männlich 9 602 48,0 9 257 46,8 9 428 46,6 9 69 2 47,3 10 451 47,3 weiblich 10 399 52,0 10 522 53,2 10 784 53,4 10 794 52,7 11 644 52,7 Wohnort Stadt Zürich 11 800 59,0 11 270 57,0 11 567 57,2 11 009 53,8 12 054 54,6 übriges Kantonsgebiet 6 102 30,5 6 498 32,9 6 464 32,0 7 180 35,0 7 503 33,9 andere Kantone 1 968 9,8 1 881 9,5 2 041 10,1 2 135 10,4 2 369 10,7 Ausland 131 0,7 130 0,6 140 0,7 162 0,8 169 0,8 Alter 00–1 403 2,0 634 3,2 686 3,4 762 3,7 895 4,1 02–10 680 3,4 381 1,9 451 2,2 509 2,5 617 2,8 11–19 395 2,0 446 2,3 382 1,9 345 1,7 374 1,7 20–39 3 566 17,8 3 873 19,6 3 914 19,4 4 000 19,5 4 402 19,9 40–59 4 073 20,4 4 082 20,6 4 045 20,0 4 190 20,5 4 439 20,1 60–79 6 479 32,4 6 390 32,3 6 533 32,3 6 524 31,8 6 855 31,0 80–89 3 758 18,8 3 205 16,2 3 398 16,8 3 301 16,1 3 626 16,4 90 und mehr 647 3,2 768 3,9 803 4,0 855 4,2 887 4,0 1 ab 2012: effektive Austritte, ohne Fallzusammenführungen gemäss SwissDRG, ohne gesunde Säuglinge Patientinnen/Patienten, 2010 2011 2012 2013 2014 Pflegeaufwand, Pflegetage Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten 118 167 124 173 130 175 134 656 141 595 davon stationär behandelt 20 287 20 043 20 485 20 776 22 377 davon ambulant behandelt 97 880 104 130 109 690 113 880 119 218 Pflegeaufwand in Std./Pat./Tag – 3,30 3,30 3,47 3,52 Pflegetage 156 459 150 666 126 405 123 269 125 984 Geburten 1 639 1 764 1 884 1 921 2 020 Patientenaustritte 1 20 001 19 779 21 966 22 196 23 968 Wiedereintritte innert 18 Tagen – – 473 521 605 Durchschnittlicher Aufenthalt Tage pro Patientin/Patient 7,8 7,6 6,4 6,0 5,7 1 ab 2012 inkl. gesunde Säuglinge Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 155
Patientinnen / Patienten, Pflegetage nach Kliniken 2010 2011 2012 1 2013 1 2014 1 Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Patientinnen Pflegetage Klinik Patienten Patienten Patienten Patienten Patienten Chirurgie 6 901 56 659 7 244 56 329 7 703 50 683 7 623 48 880 8 566 54 884 Medizin 6 548 46 946 6 259 47 589 6 349 39 919 6 649 38 495 7 309 40 805 Rheumatologie 1 459 20 931 1 252 15 971 975 10 137 981 10 036 775 7 695 Radio-Onkologie 792 7 874 732 7 265 738 6 652 729 6 832 381 3 537 Kinder und 1 393 8 159 1 298 7 331 1 346 6 230 1 381 5 679 1 651 5 569 Jugendliche Frauenklinik 2 908 15 890 2994 16 181 3 101 12 784 3 123 13 347 3 413 13 494 Maternité 1 ab 2012: effektive Austritte, ohne Fallzusammenführungen gemäss SwissDRG, ohne gesunde Säuglinge Pflegetage: Austrittdatum minus Eintrittsdatum Kommentar zu den Kennzahlen Im Berichtsjahr wurden 22 377 Patientinnen und Patienten Fälle weiter zu. Nach wie vor ist das Durchschnittsalter der (ohne gesunde Säuglinge) stationär versorgt. Diese Zahl ist Patientinnen und Patienten hoch. Der höhere Behandlungs- gegenüber dem Vorjahr um 1601 Patientinnen und Patienten aufwand für die älteren Altersgruppen wird aber mit der aktu- oder 7,7 % gestiegen. ellen Abgeltung nach SwissDRG häufig immer noch nicht adäquat abgebildet. Trotz einer weiteren Reduktion der durchschnittlichen Aufent- haltsdauer um 0,3 auf 5,7 Tage ist die Gesamtzahl der Pflege- Die Herkunft der stationär versorgten Patientinnen und Pati- tage um 2,2 % angestiegen. Dieser Anstieg ist auf die höhere enten nach Wohnort hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht Anzahl Patientinnen und Patienten, die im Berichtsjahr stati- verändert: Der Anteil der Patientinnen und Patienten aus der onär behandelt wurden, zurückzuführen. Der Pflegeaufwand Stadt Zürich ist auf 54,6 % gestiegen (Vorjahr 53,8 %), pro Patientin/Patient und Tag hat sich ebenfalls leicht erhöht. 33,9 % der Patientinnen und Patienten stammten aus dem Während einfachere Fälle in den ambulanten Bereich verscho- übrigen Kanton Zürich, 10,7 % aus anderen Kantonen und ben werden konnten, nahm die Zahl der sehr pflegeintensiven 0,8 % aus dem Ausland. 4.4 Pflegezentren 4.4.1 Aufgaben geriatrischen Beurteilung und Behandlung von Patientinnen und Patienten in der Übergangspflege. Der Geriatrische Dienst In den Pflegezentren der Stadt Zürich (PZZ) leben mehrheit- leitet zudem die Gerontologische Beratungsstelle und ist zu- lich betagte Menschen, die intensive Pflege und Betreuung so- ständig für die amtsärztlichen Einsätze für Menschen über 65. wie ärztliche Behandlung benötigen. Zusätzlich zu ihren zehn Betrieben führen die PZZ zwölf externe Pflegewohngruppen Im weiteren führen die PZZ das Schulungszentrum Gesund- und drei Tageszentren. In den Pflegezentren Entlisberg und heit (SGZ). Dieses bietet Lehrgänge, Seminare und Bera- Mattenhof gibt es ausserdem Abteilungen für jüngere pflege- tungen für die Pflegezentren und andere Institutionen im bedürftige Behinderte. Gesundheitswesen an. Mit der Gerontologischen Beratungsstelle bieten die Pflegezen- 4.4.2 Jahresschwerpunkte tren zudem ambulante und teilstationäre Dienstleistungen für pflegebedürftige Menschen an, die zuhause leben. Dazu zäh- Angebote len die Memory-Klinik Entlisberg und das aufsuchende Abklä- Ende 2013 eröffneten die PZZ im Pflegezentrum Entlis- rungs- und Beratungsangebot Hausbesuche SiL. Beides sind berg eine spezialisierte Übergangsabteilung für psycho- Angebote für Menschen mit Gedächtnisstörungen oder einer soziale Pflege (ÜPP). Sie ist ein Angebot für Menschen, die Demenz. Die Gerontologische Beratungsstelle vermittelt zu- aufgrund ihres Krankheitsbilds ein auffälliges und störendes dem die ergänzenden Angebote für die Pflege und Betreuung Verhalten aufweisen. Ihnen wird über eine bestimmte Zeit zuhause, wie beispielsweise Ferienbetten oder regelmässige ein stabilisierender Rahmen geboten. Dazu gehören indivi- Aufenthalte in einem Pflegezentrum. duelle Pflege, psychiatrische Betreuung und eine angepass- Der Geriatrische Dienst der Stadt Zürich, das Ärzteteam der te Tagesstruktur. Die Patientinnen und Patienten sollen die PZZ, ist mit der Betreuung und Behandlung der Bewohnerin- ÜPP wieder verlassen und sich am früheren Ort integrie- nen und Bewohner der Pflegezentren betraut sowie mit der ren können. Die Erfahrungen nach einem Jahr zeigen, dass 156 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
die gewünschte Stabilisierung erzielt wird. Die Rückkehr der Unternehmensentwicklung Patientinnen und Patienten gestaltet sich aber oft schwierig, Mit dem Start des Projekts «Pflegeentwicklung» im Dezember sodass einige von ihnen länger auf der ÜPP verbleiben als 2014 setzen die PZZ einen weiteren strategischen Schwer- ursprünglich vorgesehen. Die PZZ arbeiten zurzeit daran, ein punkt für die kommenden Jahre. Ziel ist die kontinuierliche geeignetes Anschlussangebot zu entwickeln. Entwicklung einer wirksamen, wirtschaftlichen und zweckmäs- Im Berichtsjahr bauten die PZZ ihr Angebot in externen sigen Pflege, wobei Rahmenbedingungen berücksichtigt sind Pflegewohngruppen weiter aus. Im April eröffneten sie die und die Patientensicherheit gewährleistet ist. Wohngruppe Grünmatt im Quartier Friesenberg. Diese bie- Auch im Jahr 2014 überprüften die PZZ ihre Prozesse und tet acht Plätze in Einzelzimmern für an Demenz erkrankte Systeme laufend. Dazu diente einerseits das interne Meldesys- Menschen und wird vom Pflegezentrum Bachwiesen geführt. tem. Zusätzlich wurden die Mitarbeitenden im Rahmen des Pro- Im Sommer nahmen die PZZ in der neuen Alterssiedlung jekts «Verschlanken der Prozesse» aufgefordert, konkrete Vor- Köschenrüti der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich schläge einzureichen. Diese werden im Jahr 2015 ausgewertet. zwei weitere Wohngruppen in Betrieb. Zwanzig Menschen mit einer Demenzerkrankung können hier aufgenommen wer- Umweltmanagement den. Neu verfügen die PZZ nun über 108 Plätze in zwölf ex- ternen Pflegewohngruppen. Diese werden ab Mitte 2015 als Das Umweltmanagement der PZZ setzte sich 2014 vertieft eigenständiger Betrieb unter eigener Leitung geführt. Die Vor- mit dem Thema Abfall auseinander. Zum Auftakt befragten bereitungen dazu begannen im Berichtsjahr und beinhalten Lernende über 100 Bewohnerinnen und Bewohner sowie unter anderem die Ausarbeitung von Qualitätsparametern für Mitarbeitende, die nicht in der Schweiz aufgewachsen sind, Wohngruppen. zum Thema. Die so gesammelten «Abfallgeschichten» ga- ben Einblick in den Umgang mit Abfall in früheren Zeiten und anderen Ländern. Aus einzelnen Interviews entstanden Pos- ter, die in den Pflegezentren zu sehen waren. Auf diese Weise wurde das Thema Abfall breit wahrgenommen und diskutiert. Als Weiterführung und Vertiefung des Themas wird 2015 der Bereich Lebensmittelverschwendung bearbeitet. Bauliches Im Pflegezentrum Witikon schritten die Sanierungsarbeiten des Hauses A weiter voran. Gegen Ende des Jahres wurde ein grosser Teil der Bauarbeiten abgeschlossen. Für den Bezug ab Mai 2015 wurden umfangreiche Planungsarbeiten aus- geführt. Parallel dazu erfolgte die Planung der Sanierungs- arbeiten für Haus B; diese beginnen direkt im Anschluss an die Betriebsaufnahme beim Haus A. Für das Neubauprojekt des Hauses B des Pflegezentrums In den externen Pflegewohngruppen leben Bewohnerinnen und Bewohner in kleiner Gemeinschaft mitten im Wohnquartier. (Bild: Susi Lindig) Bombach erfolgten weitere Planungsarbeiten, die im Jahr 2015 abgeschlossen sein werden. Auch im Bereich der spezialisierten Pflege bauten die PZZ ihr Angebot aus. Das Pflegezentrum Gehrenholz nimmt neu Nie- Personelles renpatientinnen und -patienten auf, die eine Peritonealdialyse «Qualifiziertes Personal halten und gewinnen» ist ein (Bauchfelldialyse) benötigen. Die Pflegefachpersonen führen die Handlungsfeld der Altersstrategie der Stadt Zürich. Hierfür Dialyse durch, und das Institut für Nephrologie des Stadtspi- setzten die Pflegezentren in den Bereichen Personalbindung, tals Waid stellt die fachärztliche Versorgung sicher. Dank die- Personalentwicklung, Ausbildung und Personalmarketing ver- sen Dialysen sind Nierenpatientinnen und -patienten nicht mehr schiedene Massnahmen um. Ein wichtiges Instrument für die darauf angewiesen, zur Blutreinigung das Spital aufzusuchen. Personalentwicklung und -bindung sind die PZZ-eigenen Füh- Seit Einführung der Fallpauschalen DRG ermöglichen es die rungsgrundsätze. Sie wurden in den vergangenen drei Jah- PZZ Patientinnen und Patienten, innerhalb von zwei Arbeits- ren in Kulturworkshops und Wissensmodulen eingeführt und tagen aus dem Spital in ein Pflegezentrum einzutreten. Sie gefestigt. Im Berichtsjahr wurde das dazugehörige Angebot verbleiben auf einer der drei Abteilungen für Aufnahme und an Wissensmodulen erweitert. Auch das weitere Aus- und Übergangspflege (AAÜP), bis sie in der Lage sind, nach Hau- Weiterbildungsprogramm wird laufend angepasst und nach se zurückzukehren oder in eine Institution (z. B. Altersheim) Bedarf ausgebaut. Zudem bieten ein internes Nachwuchs- einzutreten. Zur Stärkung der Versorgungskette haben die förderungsprogramm und spezifische Fachschulungen für PZZ mit verschiedenen Alters- und Pflegeheimen in der Stadt Pflegende attraktive Entwicklungsmöglichkeiten und fundier- Zürich Vereinbarungen getroffen, die einen direkten Eintritt vom ten Wissenstransfer. Spital oder von einer AAÜP in diese Altersinstitutionen ermög- Einen weiteren Schwerpunkt im Bereich Ausbildung setzen lichen. Von dieser engen Zusammenarbeit mit anderen Insti- die PZZ bei Pflegenden, die nach einer Familienpause wieder tutionen profitieren alle Beteiligten: Die betroffenen Menschen in den Beruf einsteigen möchten. Für sie wurde ein besonde- haben mehr Möglichkeiten bei der Wahl einer Institution, die res Programm entwickelt, das ihnen den Wiedereinstieg er- PZZ werden in Spitzenzeiten entlastet und die Partnerinstitu- leichtert und sie auf den aktuellsten Wissensstand bringt. Als tionen sind besser ausgelastet. eine weitere Massnahme wurden im Berichtsjahr interessierte Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement 157
Quereinsteigerinnen und -einsteiger für die höhere Fachaus- bildung Pflege wiederum mit Inseraten und Informationsveran- staltungen auf die attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten in den PZZ aufmerksam gemacht. Zwei kurze Filme, die im Frühjahr mit Darstellerinnen und Dar- stellern aus den PZZ gedreht wurden, sind nun im Internet aufgeschaltet und geben Einblick in die Tätigkeit der Berufe Fachfrau/Fachmann Gesundheit und Pflegefachfrau/Pflege- fachmann HF in den PZZ. Die PZZ präsentierten sich auch in diesem Jahr mit einem Stand und Fachreferaten am Kongress des Schweizerischen Berufsverbands für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich starteten die PZZ zudem den Geronto- logieblog. Auf dieser Plattform präsentieren Autorinnen und Über 180 Lernende absolvieren zurzeit in den Pflegezentren eine pflegerische Ausbildung. (Bild: Susi Lindig) Autoren ihr Fachwissen aus Praxis, Forschung und Bildung. Die Pflegezentren planen, die Zahl der Ausbildungsplätze für Ausbildung die höhere Fachausbildung Pflege in den nächsten Jahren bis auf neunzig zu erhöhen, und wollen so mit eigenen Mitteln dazu In den Pflegezentren absolvieren aktuell 240 junge Menschen beitragen, auch in Zukunft über genügend qualifizierte Pflege- eine berufliche Grundbildung. 182 Lernende befinden sich in fachkräfte zu verfügen. einer pflegerischen Ausbildung: 142 Lernende in der Ausbil- dung zur Fachfrau/zum Fachmann Gesundheit (FaGe) und 40 Drei Lernende Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales in der Attestausbildung zur Assistentin/zum Assistenten Ge- aus den PZZ gehörten im Sommer 2014 im Kanton Zürich zu sundheit und Soziales (AGS). 40 Studierende werden in der den Jahrgangsbesten. Als eine der drei besten FAGE im Kan- höheren Fachausbildung Pflege ausgebildet, im Vorjahr waren ton Zürich qualifizierte sich zudem eine Fachfrau Gesundheit es noch 33. Zudem zeigen Mitarbeitende der PZZ ein steigen- aus dem Pflegezentrum Gehrenholz an den kantonalen Berufs- des Interesse für die eidg. Berufsprüfung Fachfrau/Fachmann meisterschaften für die SwissSkills 2014 in Bern. Sie zeigte dort Langzeitpflege und -betreuung. eine gute Leistung und konnte ein Diplom entgegennehmen. 158 Geschäftsbericht 2014 Gesundheits- und Umweltdepartement
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