Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group

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Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
Geschäftsbericht 2015
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
Dieser Geschäftsbericht kann bestimmte, in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen
und Prognosen der Geschäftsleitung der CALIDA Holding AG beruhen. Verschiedene bekannte und unbekannte Risiken,
Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung
oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen.
Die CALIDA Holding AG übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten
Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen
anzupassen.
Der Geschäftsbericht der CALIDA Holding AG erscheint in den
Sprachen Deutsch und Englisch. Im Fall unterschiedlicher
Interpretationen gilt der deutsche Text.
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Berichtsjahr                      4
CALIDA im Profil                            9
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe          13
Jahresrechnung 2015 CALIDA Holding AG      54
Vergütungsbericht 2015 CALIDA Holding AG   63
Corporate Governance Bericht 2015          69
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Berichtsjahr

sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

Die CALIDA Gruppe hat sich im Jahr 2015, das für die Beklei-        bei 1.20 zu verteidigen, hatte starke Auswirkungen auf
dungsindustrie schwierig war, gut gehalten und ein solides          die Gruppe. Da die CALIDA Gruppe drei Viertel ihres
Resultat erzielt.                                                   Umsatzes im Euroraum erzielt, bedeutete eine Aufwer-
                                                                    tung des Schweizer Frankens um mehr als 12 Prozent
Das Geschäftsmodell mit einem Portofolio von starken, ope-          eine nominelle Umsatzreduktion von über 10 Prozent
rativ autonomen Marken der Bekleidungs- und Sport-/Out-             mit entsprechenden Auswirkungen auf den Ertrag.
doorindustrie hat sich bewährt. Zum einen ergibt sich durch     –   Die Aufwertung des US Dollars zum Euro um mehr als
die unterschiedlichen Währungs- und Konjunkturrisiken und           16 Prozent führte zu einer Verteuerung der Produktion
auch durch die unterschiedliche Saisonalität in den verschie-       und der Beschaffung aus dem Dollarraum. Diese Kurs-
den Segmenten und Absatzmärkten eine natürliche Risikoab-           entwicklung hatte im Berichtsjahr jedoch nur beschränkte
sicherung. Zum andern ermöglicht die Erweiterung des                Auswirkungen auf die CALIDA Gruppe, da vorausschau-
Portfolios Wachstum in einem generell stagnierenden Markt.          end ca. 80 Prozent des Dollarbedarfes zu einem Kurs von
                                                                    1.24 abgesichert worden sind.
Die wichtigsten finanziellen Kennzahlen entwickelten sich im    –   Der Schweizer Markt, der 17 Prozent des Umsatzes der
Geschäftsjahr 2015 wie folgt:                                       CALIDA Gruppe ausmacht, litt im Berichtsjahr unter dem
– Aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Fran-               sogenannten Einkaufstourismus. Viele Schweizer Konsu-
    kens war der Nettoumsatz von CHF 412.4 Millionen auf            menten, insbesondere in den grenznahen Gebieten, pro-
    CHF 359.0 Millionen, d.h. um 12.9 Prozent rückläufig.           fitierten vom tieferen Eurokurs und tätigten ihre Ein-
    Währungsbereinigt betrug der Rückgang 2.7 Prozent.              käufe im Ausland.
– Der Betriebsgewinn war um 20.8 Prozent rückläufig, von        –   Das Jahr 2015 war im gesamten Euroraum von einem
    CHF 27.2 Millionen auf CHF 21.5 Millionen. Der Ertrags-         generell schwachen Konsum geprägt. Hauptgrund für
    rückgang von CHF 5.7 Millionen ist vollumfänglich auf           die Zurückhaltung der Konsumenten waren politische,
    die negative Kursentwicklung im Verhältnis Schweizer            wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse, die ver-
    Franken und Euro einerseits und Euro und US Dollar an-          unsichert haben. Die wichtigsten waren:
    dererseits zurückzuführen. Die Umsatzrendite reduzierte         o Die Terroranschläge im Januar und November in Pa-
    sich von 6.6 Prozent auf 6.0 Prozent.                                ris mit beträchtlichen Auswirkungen insbesondere in
– Das Konzernergebnis reduzierte sich um 28.1 Prozent                    Frankreich, dem wichtigsten Absatzmarkt der
    von CHF 23.6 Millionen auf CHF 17.0 Millionen.                       CALIDA Gruppe
– Der operative Cashflow mit CHF 18.3 Millionen (Vorjahr            o Die Schuldenkrise in Griechenland im ersten Halbjahr
    CHF 19.5 Millionen) und die Netto-Liquidität mit                     2015
    CHF 32.4 Millionen (Vorjahr CHF 31.2 Millionen) blieben         o Die Flüchtlingssituation mit Auswirkungen auf die
    trotz dem rückläufigen operativen Ertrag nahezu unver-               Konsumstimmung in den meisten europäischen
    ändert.                                                              Märkten
– Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 53.8 Prozent auf       –   Die Verlagerung des Konsums vom stationären in den
    59.3 Prozent                                                    Onlinehandel führte zu einem starken Wachstum des
– Der Personalbestand der Gruppe blieb im Berichtsjahr mit          direkten und indirekten Umsatzes in den elektronischen
    2’953 praktisch unverändert (Vorjahr 3’007).                    Vertriebskanälen. Dieses Wachstum führte zu eher stag-
                                                                    nierenden oder sogar rückläufigen Umsätzen in den sta-
Trotz des schwierigen Umfeldes hat die CALIDA Gruppe                tionären Vertriebskanälen.
auch im Jahr 2015 in die Entwicklung ihrer Marken investiert
und ist bestens gerüstet, um sich in dem immer intensiveren     Die Divisionen der CALIDA Gruppe waren von diesen Ereig-
Wettbewerb und einer sich weiter konsolidierenden und zu-       nissen unterschiedlich betroffen:
nehmend globalisierenden Industrie zu behaupten.
                                                                CALIDA Division
Die Entwicklung der CALIDA Gruppe wurde im vergangenen
Jahr durch folgende Ereignisse geprägt:                         Die Marke CALIDA mit dem starken Heimmarkt Schweiz
– Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom            spürte die Aufwertung des Schweizer Frankens besonders.
    15. Januar 2015, den Wechselkurs zum Euro nicht mehr        Die Preise im Euroraum konnten nur teilweise und mit Verzö-

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Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Berichtsjahr

gerung an die neuen Wechselkurse angepasst werden, was          MILLET Mountain Group
sich auf die Ertragslage der CALIDA negativ auswirkte.
Operativ hielt sich jedoch die CALIDA Division in diesem        Die MILLET Mountain Group mit der Bergsportmarke
Umfeld ausgezeichnet und erzielte einen währungsbereinig-       MILLET, der Outdoormarke LAFUMA sowie der Skiwear-
ten Umsatz, der zum Vorjahr praktisch unverändert blieb         marke EIDER litt unter den insgesamt unvorteilhaften klima-
(–0.2 Prozent). Überdies lieferte sie einen weiterhin ausge-    tischen Bedingungen im Berichtsjahr. Sie litt überdies unter
sprochen starken operativen Beitrag von CHF 35.6 Millionen,     dem gegenüber dem Euro starken US Dollar, da zwei Drittel
was einer Beitragsmarge von 27.7 Prozent entspricht und nur     ihrer Beschaffung im Dollarraum (Asien) erfolgt, ihr Umsatz
0.8 Prozent unter derjenigen des Vorjahres (28.5 Prozent)       aber mehrheitlich in Euro realisiert wird. Zudem waren im
liegt.                                                          ersten Halbjahr noch die Folgen der Restrukturierung und
                                                                Neupositionierung der Outdoormarke LAFUMA zu spüren,
Im Berichtsjahr wurde bei der Marke CALIDA intensiv an          was bei dieser zu einer einkalkulierten Umsatzreduktion von
Projekten weitergearbeitet, um die Marke langfristig konkur-    21.8 Prozent führte.
renzfähig zu halten und weiter zu entwickeln. Wichtige Fo-
kuspunkte dieser Projekte waren die Stärkung der Marke bei      Dank der Währungsabsicherung, der stark verbesserten ope-
den Key Accounts im Heimmarkt Schweiz, die Optimierung          rativen Effizienz und der Integration der drei Marken MILLET,
des Storenetzwerkes der Marke mit nunmehr schon über 130        EIDER und LAFUMA am Standort Annecy konnten die nega-
CALIDA Stores, die Weiterentwicklung des e-Commerce Be-         tiven Auswirkungen im Berichtsjahr gut unter Kontrolle ge-
reiches und die laufende Modernisierung und Optimierung         halten werden. Der operative Beitrag reduzierte sich auf Euro
der Kollektionen.                                               19.3 Millionen oder 19.5 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 23.1
                                                                Prozent). Obwohl die MILLET Mountain Group damit die
AUBADE Division                                                 gesetzten Ziele nicht erreicht hat, leistete sie doch einen soli-
                                                                den Beitrag zum Resultat der CALIDA Gruppe.
Die Marke AUBADE war von den Währungsturbulenzen
praktisch nicht betroffen, da sowohl Umsatz, Kostenstruktur     Die MILLET Mountain Group mit ihren drei Marken ist zu-
und Produktion/Beschaffung zu über 90 Prozent im Eu-            sammen mit der Division CALIDA die grösste Sparte der
roraum erfolgen. Dagegen litt AUBADE mit einem Absatzan-        CALIDA Gruppe. Insbesondere die Marke MILLET ist eine
teil von zwei Dritteln in Frankreich unter dem schwachen        Marke mit globalem Entwicklungspotential.
Konsum in ihrem Heimmarkt.
                                                                Das Berichtsjahr stand bei der MILLET Mountain Group noch
Nach einem eher schwachen ersten Halbjahr mit einem Um-         stark im Zeichen der Integration und der Neuausrichtung. Die
satzrückgang von 2.0 Prozent hatte AUBADE ein deutlich          drei Marken, die im Rahmen der Restrukturierung der
stärkeres zweites Halbjahr. Dadurch konnte der Rückgang         LAFUMA Gruppe unter einem Dach in Annecy zusammen-
des Jahresumsatzes auf 1.0 Prozent reduziert werden; der        geführt wurden, mussten ihre organisatorischen Prozesse
operative Gewinnbeitrag von Euro 14.4 Millionen reduzierte      aufeinander abstimmen, um Synergien zu realisieren. Die
sich nur geringfügig auf 26.9 Prozent (Vorjahr 27.6 Prozent).   Zentralisierung der europäischen Vertriebsorganisation wurde
AUBADE bleibt damit weiterhin ausgesprochen ertragsstark.       im Berichtsjahr abgeschlossen und Führungspositionen in den
                                                                Bereichen Brand Management, Finanzen und Operations
Die Marke hat seit dem Turnaround im Jahr 2009 regelmä-         wurden neu besetzt.
ssig den Umsatz und die Ertragskraft steigern können. Diese
positive Entwicklung basierte jedoch vorwiegend auf dem         Gleichzeitig wurde der Fokus im Jahr 2015 vermehrt auf die
Heimmarkt Frankreich, während die Marke in den internati-       Aktivitäten der MILLET Mountain Group in den Tochterge-
onalen Märkten nur schleppend vorankam. Um die nachhal-         sellschaften in den USA, Japan, Hong Kong und China gelegt.
tige, langfristige Entwicklung der Marke AUBADE sicherzu-
stellen, wurde im Berichtsjahr eine umfassende                  Die Organisation in den USA wurde umstrukturiert. Die Lo-
Strategieüberprüfung durchgeführt. Dies führte Mitte 2015       gistik wurde ausgelagert und die administrative Struktur der
zu wesentlichen Veränderungen in Kollektionsausrichtung,        Umsatzgrösse angepasst.
der Markenführung und Organisation mit dem Ziel, die At-
traktivität der Marke AUBADE auch in den ausländischen          In Hong Kong wurde die Tochtergesellschaft neu organisiert
Märkten zu steigern.                                            und ausgerichtet. In Japan, der grössten Vertriebsorganisa-

                                                                                                                               5
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Berichtsjahr

tion ausserhalb Frankreichs, wurde die Führung neu bestellt     OXBOW Division
und in China wurde der eigene reine Produktionsbetrieb zu
einem kombinierten Produktions- und Vertriebsbetrieb um-        Die Marke OXBOW musste sich in dem weiterhin äusserst
organisiert.                                                    angespannten Surfwearmarkt behaupten. Nachdem im Vor-
                                                                jahr die weltweit zweitgrösste Marke Billabong unter
Weitere Fokuspunkte waren die Bereiche Retail, Outlet und       grossem wirtschaftlichem Druck war, ging im Berichtsjahr die
e-Commerce. Diese drei Bereiche tragen in der MILLET            weltweite Nr. 1 unter den Surfmarken, die amerikanische
Mountain Group 22.1 Prozent zum Umsatz bei. Dies ist deut-      Quicksilver, in ein Nachlassverfahren. Dies belegt die nach
lich weniger als bei den Marken CALIDA und AUBADE.              wie vor äusserst schwierige Situation im weltweiten Surf-
                                                                wearmarkt. Zudem beschafft OXBOW ihre Produkte in
Das Augenmerk bleibt deshalb in den kommenden Jahren            Asien, d.h. in US Dollar und erzielt die Umsätze ausschliess-
auf der Entwicklung dieser Vertriebskanäle und zwar in Be-      lich im Euroraum, zu über 90 Prozent in Frankreich.
zug auf den Umsatz als auch der Profitabilität.
                                                                Angesichts dieser Situation kann das erzielte Resultat mit ei-
FURNITURE Division                                              nem Umsatzrückgang von 12.0 Prozent und einem positiven
                                                                Ertragsbeitrag von Euro 4.6 Millionen oder 17.7 Prozent
Die FURNITURE Division, die Gartenmöbel unter der Marke         (Vorjahr 22.0 Prozent) als Erfolg gewertet werden.
LAFUMA herstellt und vertreibt, hatte 2015 ein ausgespro-
chen erfolgreiches Jahr.                                        OXBOW bleibt damit zwar die ertragsschwächste Marke der
                                                                CALIDA Gruppe mit einem aber weiterhin knapp positiven
Im zweiten Geschäftsjahr nach der Reorganisation der            Ergebnis.
LAFUMA Gruppe, im Rahmen derer die Sparte Gartenmöbel
verselbständigt und in eine neugegründete Gesellschaft          Nachdem der Surfwaremarkt insgesamt und die Marke
überführt wurde, konnte ein organisches Wachstum von 8.3        OXBOW im Besonderen über mehrere Jahre Umsatzrück-
Prozent auf Euro 35.3 Millionen erzielt werden. Gleichzeitig    gänge zwischen 20–30 Prozent hatte hinnehmen müssen,
wuchs der operative Beitrag leicht auf Euro 10.3 Millionen      sind wir der Meinung, dass sich der Markt auf tiefem Niveau
oder 29.3 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 31.1 Prozent).            zu stabilisieren beginnt.

Die FURNITURE Division bleibt damit die ertragsstärkste Di-     Starke Marken wie OXBOW haben dank ihrem Bekannt-
vision der CALIDA Gruppe. Aufgrund der positiven Entwick-       heitsgrad und dem eigenständigen Markenprofil das Poten-
lung und des identifizierten Entwicklungspotentials insbeson-   tial, sich wieder entwickeln zu können. Dazu braucht es ins-
dere in den internationalen Märkten wurde die Division im       besondere klar definierte Vertriebskonzepte und eine
Berichtsjahr in den operativen Strukturen verstärkt. Zusätz-    entsprechende Organisation.
lich wurden Investitionen in die Bereiche Vertrieb, Marketing
und Produktentwicklung getätigt.                                Gruppenmanagement

Die FURNITURE Division ist in einer höchst interessanten        Die CALIDA Gruppe hat nach der Übernahme der Mehrheit
Nische der Gartenmöbelindustrie positioniert. Als Marken-       der LAFUMA Gruppe in den Jahren 2013 bis 2015 das Grup-
produkt im Premium Segment stellt sie faltbare und dadurch      penmanagement systematisch ausgebaut und an die neuen
platzsparende Produkte in einer rein europäischen Produk-       Erfordernisse angepasst.
tion her.
                                                                Die Gruppe wird in Form einer Matrixorganisation geführt.
Die Weiterentwicklung zielt auf ein „Trading up“ mit schritt-   Die fünf operativen Divisionen – CALIDA, AUBADE, MILLET
weisem Ausbau des Premium Segments sowie auf eine ge-           Mountain Group, FURNITURE und OXBOW werden direkt
zielte Entwicklung von internationalen Märkten mit Fokus        durch die General Manager der Divisionen geführt. Gleich-
auf Deutschland, Schweiz, Österreich, Benelux und den USA.      zeitig werden die funktionalen Bereiche der Divisionen durch
Im vergangenen Jahr profitierte die FURNITURE Division ei-      funktionale Gruppenmanager unterstützt. Im Berichtsjahr
nerseits von günstigen meteorologischen Bedingungen             wurde das Gruppenmanagement, bestehend aus dem Chief
(heisser und langer Sommer) und war andererseits nicht von      Operations Officer, dem Chief Financial Officer und dem
den Währungsturbulenzen betroffen.                              Head of Group Human Resources Officer noch durch einen

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Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Berichtsjahr

Head of Group Retail ergänzt. Zusammen mit dem Chief              Die soeben begonnene Orderrunde für Herbst/Winter zeigt
Executive Officer (CEO) verfügt die Gruppe über ein kleines       eine ähnliche Tendenz, wobei aufgrund des vergangenen
aber effizientes Team, das die General Manager der Marken         schwachen Winters für die MILLET Mountain Group und den
in ihrer strategischen und operativen Tätigkeit unterstützt.      damit zusammenhängenden hohen Lagerbeständen im Han-
                                                                  del von einem etwas schwächeren Auftragseingang für diese
Risikobeurteilung und strategische Entwicklung                    Division zu rechnen ist.

Die CALIDA Gruppe ist mit ihren fünf operativen Divisionen        Mit einer Stabilisierung der Währungssituation, trotz noch-
solide in den verschiedenen Geschäftsfeldern, Segmenten           malig negativem Einfluss des stärkeren US Dollar aufgrund
und Märkten aufgestellt. Die identifizierten Risiken (Wäh-        vorteilhafter Absicherungsgeschäfte im Berichtsjahr, gehen
rung, Absatzkanäle und Kundenstruktur, Produktion und             wir für das Jahr 2016 insgesamt von einer leicht positiven
Beschaffung sowie Produktentwicklung) werden fortlaufend          Geschäftsentwicklung aus.
analysiert und proaktiv im Rahmen der regelmässigen Group
Management Meetings auf Handlungsbedarf untersucht.               CEO-Wechsel

Das Gruppenmanagement stellt sicher, dass Synergien wahr-         Wie bereits angekündigt tritt der langjährige CEO der
genommen werden und dass die gruppenweiten Aktivitäten            CALIDA Gruppe, Felix Sulzberger, am 1. April 2016 von sei-
gut abgestimmt sind.                                              ner Funktion zurück. Der Verwaltungsrat würdigt die ausser-
                                                                  ordentlichen Verdienste von Felix Sulzberger, der die Führung
Im Berichtsjahr hat der Verwaltungsrat entschieden, den           der Gruppe vor 14 Jahren in einer für das Unternehmen
strategischen Fokus der Gruppe stärker auf die organische         schwierigen Situation übernommen und es von einem tradi-
Entwicklung der fünf Divisionen zu legen und bis auf Weite-       tionellen Produktionsbetrieb zu einer marktorientierten und
res die Möglichkeit externen Wachstums zurückzustellen.           internationalen Bekleidungsgruppe entwickelt hat. Während
Eine weitere strategische Priorität ist die Stärkung der Er-      seiner Amtszeit konnten mit dem Ziel einer langfristigen
tragskraft der erworbenen Divisionen der LAFUMA Gruppe.           Wertsteigerung der Umsatz verdreifacht und eine nachhal-
Während die FURNITURE Division die angestrebte Profitabi-         tige, überdurchschnittliche Profitabilität erarbeitet werden.
lität erreicht hat, ist dies bei der MILLLET Mountain Group       Der Verwaltungsrat hat mit der Nachfolgeregelung die Kon-
und bei OXBOW noch nicht der Fall. Die Stärkung der Er-           tinuität in der Führung der CALIDA Gruppe sichergestellt.
tragskraft dieser beiden Divisionen bleibt auch für die kom-      Mit Reiner Pichler konnte ein bestausgewiesener Fachmann
menden Jahre ein vorrangiges Ziel.                                mit grosser Erfahrung und einem erstklassigen Leistungsaus-
                                                                  weis in der internationalen Bekleidungsindustrie als CEO der
Der Erwerb der Minderheitenanteile bei der an der Euronext        CALIDA Gruppe gewonnen werden.
in Paris kotierten Lafuma SA bleibt ein weiteres, mittelfristi-
ges Ziel. Die vollständige Übernahme und der damit zusam-         Der Verwaltungsrat wird den Übergang in der Geschäftslei-
menhängende Rückzug der LAFUMA Gruppe von der Börse               tung vom scheidenden CEO Felix Sulzberger an den desig-
würden wesentliche administrative Vereinfachungen und             nierten CEO Reiner Pichler eng begleiten.
damit Kostenersparnisse bringen.
                                                                  Wir danken Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre für Ihr
Ausblick                                                          Vertrauen.

Das Geschäftsjahr 2016 begann positiv mit einer soliden           Dr Thomas Lustenberger              Felix Sulzberger
Umsatzentwicklung in den ersten Wochen des Jahres. Die            Präsident des Verwaltungsrates      Chief Executive Officer
Auftragsbücher für die Frühjahr/Sommer Orderrunde sind im
Wholesalebereich bei CALIDA, AUBADE und OXBOW zwar
leicht unter Vorjahr, wir erwarten jedoch, dass dies durch
steigende Umsätze im Sofortgeschäft und durch die Abver-
käufe in den eigenen Retail-, Outlet- und e-Commerce Ka-
nälen mehr als wettgemacht wird. Die MILLET Mountain
Group und die FURNITURE Division haben Orderbücher, die
für die Frühjahr/Sommerkollektion über Vorjahr liegen.

                                                                                                                                7
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
www.aubade.com Ph: Sven Baenziger Agence: Mazarine Mlle Noï
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Profil

Ausgewählte kennziffern                                                                  2015         2014         2013         2012        2011
(in Mio. CHF ausser Personal)

Bruttoverkaufserlös                                                                     368.5        423.9        211.0        203.1        206.2
in % zu Vorjahr                                                                        86.9%       200.9%       103.9%        98.5%        96.6%

nettoverkaufserlös                                                                      359.0        412.4        206.4        198.9        193.6
in % zu Vorjahr                                                                        87.1%       199.8%       103.8%        99.6%        96.0%

Betriebsgewinn (eBit) vor einmaleffekten                                                  21.5         27.2        23.4         22.2         24.7
in % vom Nettoverkaufserlös                                                              6.0%         6.6%       11.3%        11.2%        12.7%

Ausgewiesener Betriebsgewinn (eBit)                                                       21.5         27.2        21.0         27.2         24.7
in % vom Nettoverkaufserlös                                                              6.0%         6.6%       10.2%        13.7%        12.7%

unternehmensgewinn                                                                        17.0         23.6         10.6        20.6         22.9
in % vom Nettoverkaufserlös                                                              4.7%         5.7%         5.1%       10.4%        11.8%

liquidität                                                                                56.4         63.2         75.2         73.9        43.1

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten                                                    –11.0         –10.7        –23.3             –       –0.3
Langfristige Finanzverbindlichkeiten                                                    –13.0         –21.3        –17.2             –       –5.5
Bruttoverschuldung                                                                      –24.0         –32.0        –40.5             –       –5.8

nettoliquidität                                                                           32.4         31.2         34.7         73.9        37.3

operating cashflow                                                                        18.3         19.5         19.7        28.6         22.8
in % vom Nettoverkaufserlös                                                              5.1%         4.7%         9.5%       14.4 %       11.8 %

Free cashflow                                                                              1.5        –5.2         –16.7        37.9         –3.5
in % vom Nettoverkaufserlös                                                              0.4%       –1.3%         –8.1%       19.1%        –1.8%

Kauf von Konzern- und assoziierten Gesellschaften                                            –          7.0         21.2             –          –
Investitionen in Sachanlagen                                                               7.3          8.8          4.6           6.2       16.7
Investitionen in immaterielle Anlagen                                                      3.1          3.1          1.5           3.8        5.5
Abschreibungen und Wertminderungen                                                        10.6         13.4          8.0           7.6        6.0

Eigenkapital (inkl. nicht beherrschende Anteile)                                        179.3        181.8        166.8 1)     133.1        119.2
Bilanzsumme                                                                             302.7        337.8        338.9        173.4        163.8
eigenkapitalquote                                                                      59.3%        53.8%        49.2%        76.8%        72.8%
eigenkapitalrendite                                                                     9.4%        13.6%          7.0%       16.3%        20.9%

Personalbestand per 31. dezember                                                        2’953        3’007        3’116         1’586       1’490
1)
     Nicht beherrschende Anteile angepasst auf 40.1 % der Anteile an LAFUMA nach Abschluss des öffentlichen Kaufangebots im Januar 2014.

                                                                                                                                                    9
Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
CALIDA im Profil

Aktienkennziffern                                                            2015           2014            2013          2012        2011

Anzahl Namenaktien mit Nennwert von je CHF 2.10                        8’091’848       8’053’437      7’995’380       7’945’380   7’920’380
abzüglich Bestand eigene Aktien per 31. Dezember                          –2’200          –2’200         –2’200          –2’200      –3’956
Dividendenberechtigt per 31. Dezember                                  8’089’648       8’051’237      7’993’180       7’943’180   7’916’424

Ausstehende Optionen                                                     213’532         153’943        144’000        164’000     154’000

nominalkapital (in CHF)                                              16’992’881 16’912’218 16’790’298 16’685’298 16’632’798

kennziffern pro namenaktie
(Durchschnittliche Anzahl; in CHF)
Bruttoverkaufserlös                                                         45.61           52.85          26.89         25.59       26.20
Nettoverkaufserlös                                                          44.44           51.41          26.33         25.06       24.60
Betriebsgewinn (EBIT)
vor Einmaleffekten             unverwässert                                  2.67            3.39            2.93          2.79        3.13
                               verwässert                                    2.66            3.38            2.92          2.78        3.12
Ausgewiesenes
Betriebsgewinn (EBIT)          unverwässert                                  2.67            3.39           2.63          3.43        3.13
                               verwässert                                    2.66            3.38           2.63          3.41        3.12
Unternehmensgewinn             unverwässert                                  1.97            2.74           1.36          2.59        2.91
                               verwässert                                    1.97            2.74           1.36          2.58        2.90
Eigenkapital (Book Value per Share)                                         18.25           18.41          17.46         16.77       15.15
Dividende pro Namenaktie 1)                                                  0.80            0.80           0.80          0.80        0.80

Börsenkurse                          Höchst                                 42.50           39.15          29.95         29.95       32.50
(in CHF)                             Tiefst                                 31.20           28.40          22.30         22.70       23.50
                                     Jahresende                             32.10           36.85          28.15         25.45       27.95

Börsenkapitalisierung                Höchst                                 343.1           315.2          238.0         237.2       257.2
(in Mio. CHF)                        Tiefst                                 252.5           227.1          178.3         180.4       186.0
                                     Jahresende                             259.7           296.8          225.0         202.2       221.4

kurs-gewinn-Verhältnis                                                       16.3            13.4           21.6            9.8         9.6
kurs-Buchwert-Verhältnis                                                      1.8             1.6            1.4            1.5         1.8
kurs-umsatz-Verhältnis                                                        0.7             0.7            1.0            1.0         1.1
Ausschüttungsrendite                 Höchst                                 1.9%            2.0%           2.7%           2.7%        2.5%
                                     Tiefst                                 2.6%            2.8%           3.6%           3.5%        3.4%
                                     Jahresende                             2.5%            2.2%           2.8%           3.1%        2.9%

Ausschüttungsquote                                                         41.5%          29.2%           58.8%          30.8%       27.5%
1)
     2015: Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung (bestehend aus Dividende und Nennwertrückzahlung).

10
CALIDA im Profil

darstellung der konsolidierten erfolgsrechnung gemäss umsatzkostenverfahren     2015      2014    Veränderung

Bruttoverkaufserlös                                                           368’458   423’936      –13.1%
nettoverkaufserlös                                                            358’979   412’381      –12.9%

Bruttoertrag (gross Profit)                                                   201’131   228’052      –11.8%
in % vom Nettoverkaufserlös                                                    56.0%     55.3%

operativer gewinnbeitrag                                                       88’459   107’777      –17.9%
in % vom Nettoverkaufserlös                                                    24.6%     26.1%

nicht allozierte operative kosten                                             –66’921   –80’572      –16.9%
in % vom Nettoverkaufserlös                                                   –18.6%    –19.5%

Betriebsgewinn (eBit)                                                          21’538    27’205      –20.8%
in % vom Nettoverkaufserlös                                                     6.0%      6.6%

Finanzergebnis, netto                                                           –783       718

unternehmensgewinn vor ertragssteuern                                          20’755    27’923
in % vom Nettoverkaufserlös                                                     5.8%      6.8%

ertragssteuern                                                                 –3’766    –4’291

unternehmensgewinn                                                             16’989    23’632
in % vom Nettoverkaufserlös                                                     4.7%      5.7%

                                                                                                          11
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Konsolidierte Bilanz                                                                                              in CHF 1’000

Per 31. Dezember                                                                   Anmerkungen           2015           2014

Flüssige Mittel                                                                           1            56’368         63’224
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                                                2            38’590         47’543
Übrige kurzfristige Forderungen                                                           3            11’232         18’225
Kurzfristige Finanzanlagen                                                                7             1’655          1’957
Warenvorräte                                                                              4            79’230         86’003
Laufende Steuerguthaben                                                                                 6’309          4’346
Aktive Rechnungsabrenzungen                                                                             4’551          3’894
umlaufvermögen                                                                                        197’935        225’192

Sachanlagen                                                                               5            22’730         25’383
Immaterielle Anlagen                                                                      6            67’318         73’786
Langfristige Finanzanlagen                                                                7             6’210          6’193
Übrige langfristige Anlagen                                                              19               447            366
Latente Steuerguthaben                                                                   13             8’052          6’848
Anlagevermögen                                                                                        104’757        112’576

AktiVen                                                                                               302’692        337’768

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten                                                      8             11’119        10’732
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen                                          9             20’659        36’169
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten                                                    10             15’789        31’303
Laufende Steuerverbindlichkeiten                                                                         1’491         3’421
Kurzfristige Rückstellungen                                                              12              7’294        12’389
Passive Rechnungsabgrenzungen                                                            11             31’057        15’586
kurzfristige Verbindlichkeiten                                                                          87’409       109’600

Langfristige Finanzverbindlichkeiten                                                      8            13’046         21’318
Übrige langfristige Verbindlichkeiten                                                    19             8’892          9’664
Langfristige Rückstellungen                                                              12             3’673          6’387
Latente Steuerverbindlichkeiten                                                          13            10’324          9’034
langfristige Verbindlichkeiten                                                                         35’935         46’403

Fremdkapital                                                                                          123’344        156’003

Aktienkapital                                                                                          16’993         16’912
Eigene Aktien                                                                                             –53            –53
Reserven                                                                                              130’510        130’814
eigenkapital der Aktionäre der cAlidA holding Ag                                                      147’450        147’673
Nicht beherrschende Anteile                                                              15            31’898         34’092
eigenkapital                                                                             14           179’348        181’765

PAssiVen                                                                                              302’692        337’768

Die Rechnungslegungsgrundsätze und Erläuterungen auf den Seiten 19 bis 51 sind ein integrierter Bestandteil dieser konsolidier-
ten Jahresrechnung.

                                                                                                                            13
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Konsolidierte Erfolgsrechnung                                                    in CHF 1’000

1. Januar – 31. Dezember                                Anmerkungen      2015         2014

nettoverkaufserlös                                          18        358’979      412’381

Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen                                  14           64
Übriger betrieblicher Ertrag                                             3’300        3’102

Betriebsertrag                                                        362’293      415’547

Warenaufwand und Fremdleistungen                                      –133’532    –163’008
Personalaufwand                                             19        –109’068    –119’674
Übriger Betriebsaufwand                                     21         –87’422     –91’977
Abschreibungen und Wertminderungen                          22         –10’605     –13’412
Verlust aus Veräusserung von Anlagevermögen                               –128        –271
Betriebsaufwand                                                       –340’755    –388’342

Betriebsgewinn                                                          21’538       27’205

Finanzertrag                                                23             45           117
Finanzaufwand                                               23           –973        –1’236
Währungsdifferenzen                                         23            145         1’837
Finanzerfolg, netto                                                      –783           718

unternehmensgewinn vor ertragssteuern                                   20’755       27’923

Ertragssteuern                                              13          –3’766       –4’291

unternehmensgewinn                                                      16’989       23’632

zurechenbar:
den Aktionären der CALIDA Holding AG                                    15’916       21’999
den nicht beherrschenden Anteilen                                        1’073        1’633

Unternehmensgewinn pro Namenaktie in CHF                    24            1.97         2.74
Verwässertes Unternehmensgewinn pro Namenaktie in CHF       24            1.97         2.74

14
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung                                        in CHF 1’000

1. Januar – 31. Dezember                                            2015         2014

unternehmensgewinn                                                16’989        23’632

in die erfolgsrechnung umgliederbare Posten, nach steuern
Im Eigenkapital erfasste Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen      –15’605       –3’369
Absicherungsgeschäfte                                                 462        2’260

nicht in die erfolgsrechnung umgliederbare Posten, nach steuern
Neubewertung Personalvorsorge                                        581        –7’610

total sonstiges ergebnis                                          –14’562       –8’719

gesamtergebnis                                                      2’427       14’913

zurechenbar:
den Aktionären der CALIDA Holding AG                                4’621       13’209
den nicht beherrschenden Anteilen                                  –2’194        1’704

                                                                                     15
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals                                                                                                           in CHF 1’000

                                                                                                                 Aktionäre der cAlidA

                                                                                                                                         nicht beherrschende
                                                                                                                 eigenkapital der
                                                                                  Umrechnungs-

                                                                                                                 holding Ag
                                                                                  differenzen

                                                                                                      reserven
                                                                     Gewinn-
                                                        reserven

                                                                     reserven
                                                        Kapital-
                                    Aktien-

                                                                                                                                         Anteile
                                    kapital

                                                                                                                                                                 kapital
                                              eigene
                                              Aktien

                                                                                                                                                                 eigen-
1. Januar 2014                     16’790      –53     12’004      126’474      –15’894          122’584         139’321                18’735                 158’056

Unternehmensgewinn                      –         –          –      21’999            –           21’999           21’999                1’633                  23’632
Sonstiges Ergebnis                      –         –          –      –6’029       –2’761           –8’790           –8’790                   71                  –8’719
Gesamtergebnis                          –         –          –      15’970       –2’761           13’209           13’209                1’704                  14’913

Dividende aus
Kapitaleinlagereserve                 –           –    –6’417             –               –       –6’417           –6’417                            –          –6’417
Kapitalerhöhung 1)                  122           –     1’219             –               –        1’219            1’341                            –           1’341
Kapitaleinlagen durch nicht
beherrschende Anteile                 –           –          –            –               –             –                       –        4’965                   4’965
Veränderung nicht beherrschende
Anteile                               –           –         –             –               –           –                     –            8’688                   8’688
Aktienbasierte Vergütungen 2)         –           –       372             –               –         372                   372                –                     372
Steuereffekten aus aktienbasier-                                                          –
ten Vergütungen 3)                    –          –       –153            –                          –153            –153                     –                    –153
31. dezember 2014                16’912        –53      7’025      142’444      –18’655          130’814         147’673                34’092                 181’765

Unternehmensgewinn                      –         –          –      15’916            –           15’916          15’916                 1'073                  16’989
Sonstiges Ergebnis                      –         –          –         994      –12’289          –11’295         –11’295                –3’267                 –14’562
Gesamtergebnis                          –         –          –      16’910      –12’289            4’621           4’621                –2’194                   2’427

Dividende aus
Kapitaleinlagereserve                   –         –    –6’465             –               –       –6’465           –6’465                            –          –6’465
Kapitalerhöhung 1)                     81         –       938             –               –          938            1’019                            –           1’019
Aktienbasierte Vergütungen 2)           –         –       587             –               –          587              587                            –             587
Steuereffekten aus aktienbasier-                                                          –
ten Vergütungen 3)                      –        –         15            –                            15              15                     –                      15
31. dezember 2015                  16’993      –53      2’100      159’354      –30’944          130’510         147’450                31’898                 179’348
1)
     vgl. Anmerkung 14
2)
     vgl. Anmerkung 20
3)
     vgl. Anmerkung 13

Die Reserven beinhalten gesetzliche Reserven von CHF 13’847 (2014: CHF 13’798), die nicht an die Aktionäre ausschüttbar
sind.

16
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Konsolidierte Geldflussrechnung                                                                                         in CHF 1’000

1. Januar – 31. Dezember                                                                        Anmerkungen     2015         2014

unternehmensgewinn                                                                                            16’989        23’632
Anpassungen für geldflussunwirksame Positionen
– Ertragssteuern                                                                                    13         3’766         4’291
– Abschreibungen und Wertminderungen                                                                22        10’605        13’412
– Aktienbasierte Vergütungen                                                                        20           587           372
– Anpassung Vorsorgeaufwand                                                                                       89           –17
– Verlust aus Veräusserungen von Anlagevermögen                                                                  114           271
– Finanzergebnis, netto                                                                             23           783          –762
Veränderungen Nettoumlaufvermögen und Rückstellungen
– Restrukturierungsrückstellungen                                                                              –1’570      –10’234
– Andere Rückstellungen                                                                                        –4’831        1’461
– Veränderung des Nettoumlaufvermögens                                                                         –2’515       –9’663
Bezahlte Ertragssteuern                                                                                        –5’690       –3’312
geldfluss aus Betriebstätigkeit (A)                                                                            18’327       19’451
Erhaltene Zinsen                                                                                                   44          141
Kauf von Konzerngesellschaften                                                                                      –       –7’039
Investitionen in Sachanlagen 1)                                                                     5          –7’646       –8’803
Investitionen in immaterielle Anlagen                                                               6          –3’141       –3’126
Verkauf von Anlagevermögen                                                                                         95          867
Gewährung von Aktivdarlehen                                                                                      –303         –637
Rückzahlung von Aktivdarlehen                                                                                     543          384
geldfluss aus investitionstätigkeit (B)                                                                       –10’408      –18’213
Bezahlte Zinsen                                                                                                  –581       –1’159
Aufnahme Finanzverbindlichkeiten von Banken                                                                     1’370       11’185
Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten von Banken/Obligationen                                                    –6’277      –13’016
Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten von nicht beherrschenden Anteilen                                               –       –5’595
Dividende aus der Kapitaleinlagereserve (C)                                                         14         –6’465       –6’417
Ausübung von Optionen aus aktienbasierten Vergütungen                                                           1’019        1’341
Kapitaleinlagen durch nicht beherrschende Anteile                                                                   –        1’343
geldfluss aus Finanzierungstätigkeit                                                                          –10’934      –12’318

Einfluss der Wechselkursveränderungen auf den Bestand der flüssigen Mittel                                     –3’841         –853
Veränderung der flüssigen mittel                                                                               –6’856      –11’933

Bestand flüssige Mittel zu Jahresbeginn                                                                       63’224        75’157
Bestand flüssige mittel am Jahresende                                                               1         56’368        63’224

Free Cashflow (A + B + C)                                                                                       1’454       –5’179
1)
     Davon betreffen CHF 7’326 Zugänge im Berichtsjahr und CHF 320 Zahlungen für Zugänge im 2014.

                                                                                                                                 17
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Die im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung aufgeführten Werte sind in CHF 1’000 dargestellt, sofern keine anderen Anga-
ben gemacht werden (Informationen zu Aktien- und Optionspreisen sowie Dividenden und Gewinne pro Aktie werden in CHF 1
ausgewiesen).

geschäftstätigkeit

Die CALIDA Gruppe ist eine global tätige Bekleidungsgruppe mit den Marken CALIDA, AUBADE, MILLET, EIDER, LAFUMA Out-
door, LAFUMA Mobilier und OXBOW.
Durch die Marken CALIDA und AUBADE zählt die CALIDA Gruppe heute zu den international führenden Anbietern von hoch-
wertiger Tag- und Nachtwäsche und luxuriöser Lingerie. CALIDA und AUBADE werden in rund 70 Ländern über den gehobenen
Fachhandel, führende Warenhäuser sowie eigene CALIDA Stores bzw. AUBADE Boutiquen vertrieben.
Mit MILLET, EIDER, LAFUMA Outdoor, LAFUMA Mobilier und OXBOW verfügt die CALIDA Gruppe über spezialisierte Marken
im Bereich hochwertiger Outdoor-Ausrüstung. Die traditionsreichen Unternehmen entwickeln Produkte für ambitionierte Alpinis-
ten und Bergsportler, für anspruchsvolle Wanderer und Tourengänger sowie stilbewusste Geniesser im Garten.
Die CALIDA Gruppe hat ihren Hauptsitz in Oberkirch (Schweiz) und beschäftigt insgesamt rund 3’000 Mitarbeitende.

rechnungslegungsgrundsätze

Allgemeines
Der vorliegende konsolidierte Abschluss der CALIDA Gruppe wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards (IFRS) und in Anwendung des Anschaffungskostenprinzips, mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten, die zu
Marktwerten bewertet sind, erstellt. Die Berichterstattung erfolgt unter Annahme der Unternehmensfortführung und die konso-
lidierte Jahresrechnung entspricht dem Schweizerischen Gesetz.

Änderungen der rechnungslegungsstandards
Das International Accounting Standard Board (IASB) hat bestehende Standards überarbeitet bzw. geändert.

Folgende Neuerungen, Änderungen und Ergänzungen wurden ab dem Berichtsjahr 2015 für die CALIDA Gruppe anwendbar:
IAS 19                  Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge / Änderungen
Jährlicher              Sammelstandards (zwei Zyklen) zur Änderung verschiedener IFRS mit dem primären Ziel,
Verbesserungsprozess    Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen.

Sämtliche Anpassungen haben keine wesentliche Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung der CALIDA Gruppe.

Das IASB hat weitere neue, beziehungsweise geänderte Standards und Interpretationen verabschiedet. Die folgenden Änderungen
sind potenziell relevant und für Geschäftsjahre ab 2016 anzuwenden:

Standard                           Beschreibung                                             Inkraftsetzung                   Geplante Anwendung im
                                                                                                                             Geschäftsjahr
Jährlicher                         Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS mit dem primären Ziel,
Verbesserungsprozess               Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen.        2016                       1)

IFRS 15                            Erlöse aus Verträgen mit Kunden               1. Januar 2018          2018                       2)

IFRS 9                             Finanzinstrumente                             1. Januar 2018          2018                       3)

IFRS 16                            Leasingverhältnisse                           1. Januar 2019          2019                       4)

1)
     Es werden keine bedeutenden Auswirkungen auf die Ergebnisse und die finanzielle Lage der CALIDA Gruppe erwartet.
2)
     Erste Analysen ergeben, dass der neue Standard Auswirkungen auf die Bereiche Kundenbindungsprogramme/Gutscheine und Retouren haben könnte.
3)
     Die Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung sind noch nicht ausreichend zuverlässig bestimmbar.
4)
     Es wird erwartet, dass sich mit Einführung dieses Standards die Aktiven und die Verbindlichkeiten etwa im Umfang des diskontierten Wertes der in Anmer-
     kung "25. Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen" genannten Werte erhöhen.

                                                                                                                                                         19
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang

konsolidierungsgrundsätze

Die Konsolidierung basiert auf den nach einheitlichen Grundsätzen erstellten Abschlüssen der CALIDA Holding AG und ihrer
Tochtergesellschaften per 31. Dezember 2015. Die konsolidierte Jahresrechnung der CALIDA Gruppe umfasst alle Gesellschaften,
an denen die Gruppe stimmenmässig mit mehr als 50% beteiligt ist oder über die sie auf andere Weise die tatsächliche Kontrolle
ausübt. Neuerworbene Gesellschaften werden ab dem Datum der Kontrolle konsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach
der sogenannten Akquisitionsmethode.
Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen ent-
weder zum Fair Value oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet.

Beim Unternehmenserwerb werden die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten eines Tochterun-
ternehmens zum Fair Value im Erwerbszeitpunkt bewertet. Dabei wird ein beim Erwerb entstandener Goodwill aktiviert und
jährlich mittels eines Impairmenttests auf seine Werthaltigkeit hin geprüft. Ein negativer Unterschiedsbetrag, der sich ergibt, wenn
der Fair Value der identifizierten Nettoaktiven den Kaufpreis im Erwerbszeitpunkt übersteigt, wird direkt in der Erfolgsrechnung
erfasst.

Bei der Konsolidierung werden sämtliche Transaktionen, unrealisierte Gewinne und offene Positionen zwischen den konsolidierten
Gesellschaften eliminiert.

Bewertungsgrundsätze

umrechnung von Fremdwährungen
Die Jahresrechnungen von ausländischen Tochtergesellschaften werden in der entsprechenden Landeswährung erstellt, welche der
funktionalen Währung der Tochtergesellschaft entsprechen. Die Umrechnung für Konsolidierungszwecke in Schweizer Franken ist
wie folgt: Bilanz zu Jahresendkursen, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung zum durchschnittlichen Kurs des Berichtsjahres.
Daraus resultierende sowie aus der Umrechnung von Gruppendarlehen mit Beteiligungscharakter in fremden Währungen entste-
hende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Zeitpunkt des Kontrollverlustes einer Tochtergesellschaft
werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen vom sonstigen Ergebnis in die Erfolgsrechnung übertragen.
Andere Kursdifferenzen, inklusive derjenigen aus Fremdwährungsbeständen und -transaktionen der normalen Geschäftstätigkeit,
werden direkt in der Erfolgsrechnung erfasst.

Goodwill- sowie Fair Value-Anpassungen des Buchwertes von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit
Akquisitionen ausländischer Tochtergesellschaften werden als Aktiven und Verbindlichkeiten dieses ausländischen Geschäftsbe-
triebs behandelt und zum Jahresendkurs des Berichtsjahres in Schweizer Franken umgerechnet.

Umrechnungskurse per Bilanzstichtag                                                       Einheit            2015            2014
EUR                                                                                          1             1.0826          1.2029
USD                                                                                          1             0.9908          0.9896
HUF                                                                                        100             0.3400          0.3937
GBP                                                                                          1             1.4688          1.5372
TND                                                                                          1             0.4877          0.5325
JPY                                                                                        100             0.8200          0.8251
HKD                                                                                          1             0.1278          0.1276
CNY                                                                                          1             0.1526          0.1612

20
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang

Umrechnungskurse im Jahresdurchschnitt                                                 Einheit           2015           2014
EUR                                                                                       1            1.0676         1.2148
USD                                                                                       1            0.9619         0.9154
HUF                                                                                     100            0.3400         0.4060
GBP                                                                                       1            1.4700         1.5071
TND                                                                                       1            0.4892         0.5411
JPY                                                                                     100            0.7900         0.8660
HKD                                                                                       1            0.1241         0.1181
CNY                                                                                       1            0.1542         0.1490

Fair Value
Der Fair Value ist jener Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim
Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte.
Der Fair Value wird aufgrund von Börsenkursen oder durch die Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden wie Optionspreis-
modelle oder Diskontierung des erwarteten Cashflows bestimmt.

Bilanz

Flüssige mittel
Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Bankguthaben sowie Sicht- und Festgelder bei Banken und ähnlichen Instituten, die
eine ursprüngliche Laufzeit von weniger als drei Monaten aufweisen. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten.

Forderungen aus lieferungen und leistungen sowie übrige kurzfristige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Forderungen werden zum ursprünglich fakturierten Betrag
abzüglich allfälliger Wertminderungen bewertet. Neben Einzelwertberichtigungen für spezifisch bekannte Forderungsrisiken wer-
den aufgrund von Erfahrungswerten Pauschalwertberichtigungen auf Basis der Altersstruktur der Forderungen gebildet.

Das Delkredere auf Forderungen wird in einem separaten Konto erfasst und entspricht der Differenz zwischen dem Buchwert der
Forderungen und dem aktuellen Gegenwert der daraus resultierenden künftig erwarteten Geldflüsse. Eine Forderung wird mit der
Wertberichtigung verrechnet, wenn sie nicht mehr einbringbar ist. Die Veränderungen der Wertberichtigungen werden erfolgs-
wirksam im Vertriebs- und Marketingaufwand erfasst.

Warenvorräte
Warenvorräte enthalten Rohmaterial, Halb- und Fertigfabrikate und Handelswaren. Warenvorräte werden nach dem Niederst-
wertprinzip zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellkosten oder dem tieferen realisierbaren Nettoveräusserungswert bewertet.
Rohmaterialien werden zu Einstandskosten nach der Durchschnittspreismethode, selbst erstellte Halb- und Fertigerzeugnisse zu
Herstellkosten und Handelswaren zu Einstandspreisen ausgewiesen. Die Herstellkosten enthalten die Kosten des Materials, die
Fertigungskosten und anteilige fixe Produktionskosten.

Für unkurante oder demodierte Waren werden entsprechende Wertberichtigungen auf den Nettoveräusserungswert vorgenom-
men. Der realisierbare Nettoveräusserungswert ist der geschätzte Verkaufspreis abzüglich Fertigstellungs- und Vertriebskosten.
Dazu werden bei den Standardartikeln Reichweitenanalysen und bei den Saisonartikeln die Saisonalität berücksichtigt. Unreali-
sierte Zwischengewinne aus gruppeninternen Lieferungen werden ergebniswirksam eliminiert.

sachanlagen
Grundstücke werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge und Betriebseinrichtungen werden zu
Anschaffungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen (Impairment) bilanziert. Abschrei-
bungen werden nach der linearen Methode über die folgenden voraussichtlichen Nutzungsdauern berechnet:

                                                                                                                            21
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang

                                                           Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude                                                                   5–40
Einrichtungen und Installationen                                          5–12
Maschinen                                                                 5–10
EDV-Anlagen und dazugehörige Betriebssoftware                              3–5
Fahrzeuge                                                                  4–5
Mobiliar                                                                  3–10
Ladeneinrichtungen                                                            3

Restwert, Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode werden zum Jahresende überprüft und gegebenenfalls angepasst. Für
eingetretene Wertminderungen werden Impairments erfasst.

Die Gruppe hat keine Finanzierungsleasingverträge abgeschlossen. Reparaturen und Unterhaltsaufwendungen ohne wertvermeh-
renden Charakter werden direkt der Erfolgsrechnung belastet. Gewinne oder Verluste aufgrund von Veräusserungen von Sachan-
lagen werden in der Erfolgsrechnung gesondert ausgewiesen.

goodwill
Goodwill wird beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, der sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegen-
leistung und den CALIDA zuzurechnenden anteiligen identifizierbaren Vermögenswerten und übernommenen Schulden bemisst.
Goodwill wird als Aktivum mit unbestimmter Nutzungsdauer erfasst und nicht abgeschrieben, sondern jährlich oder bei Vorliegen
von Indikatoren einem Impairmenttest unterzogen.

immaterielle Anlagen
Die Bilanzierung von Lizenzen, Software und Kundenstämmen erfolgt zum Anschaffungswert abzüglich aufgelaufenen Abschrei-
bungen und allfälliger Impairments. Die Abschreibung wird nach der linearen Methode über die folgenden wirtschaftlichen Nut-
zungsdauern berechnet:
                                                         Nutzungsdauer in Jahren
Kundenstamm                                                              5–10
Lizenzen                                                                   3–5
Software                                                                   3–5

Kosten für Entwicklungsprojekte oder Software, die für das Unternehmen einen messbaren Nutzen über mehrere Jahre bringen,
werden als immaterielle Anlagen aktiviert.

Marken
Markenrechte werden als immaterielle Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer bilanziert, wenn es keine vorhersehbare
Begrenzung der Periode gibt, in der das Aktivum voraussichtlich einen Nutzen für das Unternehmen erzeugen wird. Immaterielle
Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden nicht abgeschrieben, sondern jährlich einem Impairmenttest unterzogen.

Schlüsselgelder
Schlüsselgelder für Retail Stores werden, sofern dafür ein aktiver Markt und eine rechtliche Grundlage besteht, nicht abgeschrie-
ben, sondern jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Schlüsselgelder, die nicht rückzahlbar sind oder deren Rückzahlung von
bestimmten Bedingungen abhängig ist, werden über die Laufzeit des Mietvertrags unter Einbezug von allfälligen Verlängerungs-
optionen abgeschrieben.

Wertminderung auf Anlagen (impairment)
Die Werthaltigkeit von Sachanlagen und immateriellen Anlagen wird an jedem Bilanzstichtag beurteilt. Liegen Indikatoren einer
nachhaltigen Wertminderung vor, wird eine Berechnung des erzielbaren Wertes für den einzelnen Vermögenswert durchgeführt
(Impairmenttest). Erzielt der Vermögenswert keine von anderen Vermögenswerten unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse, erfolgt
die Schätzung des erzielbaren Wertes auf Ebene der Cash Generating Unit, zu der der Vermögenswert gehört. Der erzielbare Wert

22
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang

ist der höhere Betrag aus dem Fair Value abzüglich Veräusserungskosten und dem Nutzwert. Übersteigt der Buchwert eines Akti-
vums den erzielbaren Wert, erfolgt eine erfolgswirksame Wertanpassung. Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbe-
stimmter Nutzungsdauer werden jährlich mittels Impairmenttest auf Wertminderung untersucht und zusätzlich, wenn Indikatoren
für eine Wertminderung vorliegen.

Für Vermögenswerte, mit Ausnahme von Goodwill, wird an jedem Bilanzstichtag eine Beurteilung vorgenommen, ob Anhalts-
punkte vorliegen, dass eine zuvor erfasste Wertminderung nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Eine zuvor erfasste
Wertminderung wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung der letzten Wertminderung eine Änderung der
Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Wertes herangezogen wurden.

Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte werden den folgenden zwei Kategorien zugewiesen:
– Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente
– Darlehen und Forderungen

Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Tag erfasst, an dem sich die Gruppe zum Kauf oder Ver-
kauf des Vermögenswerts verpflichtet.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, sobald die Rechte auf Geldflüsse aus dem Vermögenswert abgelaufen sind oder
übertragen wurden und die CALIDA Gruppe im Wesentlichen alle Risiken und Vorteile aus deren Besitz abgetreten hat.

Derivative Finanzinstrumente
Die CALIDA Gruppe nutzt Sicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte oder Devisenoptionen zur Absicherung des Wech-
selkursrisikos aus festen Verpflichtungen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Wareneinkäufen (Absicherung
zukünftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedge)).

Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und zu jedem Bilanzstichtag zum Fair Value bewertet
und als Vermögenswerte aktiviert, wenn ihr Fair Value positiv ist, oder als Verbindlichkeit passiviert, wenn ihr Fair Value negativ ist.

Alle Fair Value Änderungen von derivativen Finanzinstrumenten werden erfolgswirksam erfasst, ausser die Voraussetzungen für
Cashflow Hedge Accounting sind erfüllt. Dann wird der wirksame Anteil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstru-
ment im sonstigen Ergebnis erfasst, während der unwirksame Anteil sofort erfolgswirksam verbucht wird. Die im sonstigen Ergeb-
nis erfassten Beträge werden in derjenigen Periode erfolgswirksam in den Warenaufwand umgebucht, in der die abgesicherte
Transaktion ebenfalls das Periodenergebnis beeinflusst. Wird mit dem Eintritt der abgesicherten Transaktion nicht mehr länger
gerechnet, werden die zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste erfolgswirksam in den Finanzer-
folg umgebucht.

Darlehen und Forderungen
Darlehen und Forderungen sind nicht derivative Vermögenswerte mit bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt
notiert sind. Sie werden im Umlaufvermögen gezeigt, wenn deren Fälligkeit zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag nicht über-
steigt. Andernfalls werden sie im Anlagevermögen ausgewiesen.

Darlehen und Forderungen werden nach der erstmaligen Erfassung zum Verkehrswert mittels der Effektivzinssatzmethode zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die finanziellen Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag auf Wertminderung überprüft. Bei objektiven Anzeichen für eine
Wertminderung wie Konkurs, Zahlungsverzug oder sonstige bedeutende finanzielle Schwierigkeiten des Ausstellers beziehungs-
weise des Darlehensnehmers wird dem Unternehmensergebnis eine Wertminderung belastet. Wenn bei Darlehen und Forderun-
gen in einer nachfolgenden Periode der Verlust aus Wertminderung kleiner wird und dies objektiv einem nach der erfassten
Wertminderung erfolgten Ereignis zugewiesen werden kann, so wird eine Wertaufholung erfolgswirksam in jener Periode erfasst,
und zwar maximal im Umfang der zuvor gebildeten Wertminderung.

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Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe

Anhang

Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden den folgenden zwei Kategorien zugewiesen:
– Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumente
– Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Finanzinstrumente
Siehe Beschreibung im Abschnitt «Finanzielle Vermögenswerte».

Andere finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten umfassen Kredite und Darlehen. Finanzschulden werden bei Ersterfassung zum Fair Value bewertet, wel-
cher in der Regel aus dem Auszahlungsbetrag nach Abzug von Transaktionskosten bestimmt wird. Nachfolgend werden Finanz-
schulden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, indem eine allfällige Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag
(abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzins-
methode im Finanzaufwand erfasst wird.

Der in den folgenden zwölf Monaten fällige Gesamt- oder Teilbetrag einer Finanzschuld wird unter den kurzfristigen Verbindlich-
keiten ausgewiesen. Liegt zum Bilanzstichtag eine verbindliche Zusage für die Verlängerung eines auslaufenden Darlehens vor, so
wird die neue Laufzeit für die Klassierung berücksichtigt.

Verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen
Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen werden eingangs zum Fair Value verbucht und nachfolgend zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.

rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe eine rechtliche oder faktische Verpflichtung als Ergebnis eines vergangenen
Ereignisses hat, deren Begleichung zu einem wahrscheinlichen Mittelabfluss führen wird und deren Betrag zuverlässig bestimmt
werden kann.

Aktienkapital
Das Aktienkapital entspricht dem Nominalwert sämtlicher ausgegebener Namenaktien.

kapitalreserven
Über den Nominalwert der Aktien eingezahltes Kapital (abzüglich Transaktionskosten) und die Optionszuteilungen aus aktienba-
sierten Vergütungen werden in den Kapitalreserven erfasst.

eigene Aktien
Eigene Aktien werden zum Anschaffungswert als Negativposten des Eigenkapitals ausgewiesen. Mehr- oder Mindererlöse aus
Verkauf von eigenen Aktien werden in den Kapitalreserven erfasst.

Erfolgsrechnung

nettoverkaufserlös und ertragsrealisation
Der Nettoverkaufserlös beinhaltet alle fakturierten Verkäufe an Dritte nach Abzug allfälliger Mehrwertsteuern, Mengenrabatte
und anderer Erlösminderungen. Erträge werden verbucht, wenn Nutzen und Gefahr im Wesentlichen an den Käufer übertragen
worden sind, die Höhe des Erlöses verlässlich bestimmt und die Zahlung als wahrscheinlich angenommen werden kann (z.B. bei
der Warenübergabe im Laden oder bei Lieferung).

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