MUSIK FEST BERLIN 22.9. 2019 - Berliner ...

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MUSIK FEST BERLIN 22.9. 2019 - Berliner ...
Berliner Festspiele          # musikfestberlin

      MUSIK
       FEST                                      In Zusammen­

      BERLIN
                                                 arbeit mit
                                                 der Stiftung
                                                 Berliner
                                                 Philharmoniker

22.9.
2019
          IPPNW-Benefizkonzert
          Wu Wei Trio
MUSIK FEST BERLIN 22.9. 2019 - Berliner ...
MUSIK FEST BERLIN 22.9. 2019 - Berliner ...
MUSIK
30.8.–

   FEST
19.9.
2019     In Zusammen­­-

  BERLIN
         arbeit mit
         der Stiftung
         Berliner
         Philharmoniker
MUSIK FEST BERLIN 22.9. 2019 - Berliner ...
Bildnachweise

S. 8    S
         heng, 1889, Crosley Brown Collection of Musical Instruments,
        Metropolitan Museum of Art
S. 10   K
         inder und Jugendliche aus den Projekten von MitMachMusik e.V.
        © Alaa Abboud, Christophe Gateau, Tanya Vasylenko
S. 12   C
         laudio Monteverdi, Foto: Wikimedia Commons
S. 13   G
         eorg Philipp Telemann, ca. 1745, Kupferstich,
        Foto: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
S. 14   J
         ohann Sebastian Bach, Foto: Wikimedia Commons
S. 15   Ò
         rlando Gibbons, Kupferstich,
        Foto: National Portrait Gallery London
S. 16   A
         ntonio Vivaldi; Foto: Bildarchiv Austria
S. 17   W
         u Wei Trio © Louise Li
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MUSIKFEST BERLIN 2019

                  Sonntag
                  22. September
                  16:00 Uhr

Konzertprogramm                             S. 5

Linus Bickmann
Trios in neuem Klanggewand                  S. 6

35 Jahre IPPNW-Concerts                     S. 11

Komponisten                                 S. 12

Interpreten                                 S. 17

Musikfest Berlin 2019 im Radio und online   S. 21

Musikfest Berlin 2019 Programmübersicht     S. 22

Impressum                                   S. 24

              3
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Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur am
24. September 2019 ab 20:03 Uhr übertragen.
Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50,
bundesweit über Satellit, DAB+ und über Livestream auf
www.deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

                              4
PROGRAMM

    IPPNW-Benefizkonzert
    Zugunsten des Vereins „MitMachMusik –
    Ein Weg zur Integration von Flüchtlingskindern e. V.”

    Begrüßung: Dr. Peter Hauber (IPPNW)
    „35 Jahre IPPNW-Concerts: der Versuch,
    mit Kultur Politik zu machen.”

                                   Claudio Monteverdi (1567 – 1643)
                                   Arie Pur ti miro, pur ti godo
                                   aus L‘incoronazione di Poppea (1642)

                                   Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)
                                   Triosonate c-Moll TWV 42:c5
                                   Adagio – Vivace – Affettuoso – Allegro

                                   Improvisation

                                   Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
                                   Triosonate Es-Dur BWV 525 (1727 – 1732)
So,   22.9.                        Adagio – Allegro

16:00                              Pause

Kammermusiksaal                    Orlando Gibbons (1583– 1625)
                                   Fantasies in Three Parts (1621/1648)
                                   Teil I und Teil II

                                   Johann Sebastian Bach
                                   Goldberg-Variationen BWV 988 (1741)

                                   Improvisation

                                   Antonio Vivaldi (1678 – 1741)
                                   Triosonate d-Moll RV 63 (1705)
                                   „La Follia“

                                   Wu Wei Trio:
                                   Wu Wei Sheng
                                   Martin Stegner Viola, Moderation
                                   Matthew McDonald Kontrabass

              Eine gemeinsame Veranstaltung von IPPNW-Concerts, der Stiftung Berliner Philharmoniker
              und der Berliner Festspiele   /   Musikfest Berlin

                                   5
ESSAY

               Trios im neuen Klanggewand

D
        er musikalische Horizont des Barock war        italienischer Triosonaten an. Einzelne Sätze
        weit und nicht durch Instrumentenmaße zu       aus seinen Orgeltrios sollte Wolfgang Amadeus
        begrenzen. Komponisten waren vorrangig         Mozart später für ein Trio aus Geige, Bratsche
Musiker, nicht selten Multiinstrumentalisten.          und Kontrabass bearbeiten.
Johann Sebastian Bach beherrschte die Orgel so              Mutet eine heutige Triobesetzung mit der
meisterhaft wie die Geige. Und Georg Philipp           chinesischen Mundorgel Sheng auf den ersten
Telemann schrieb in seiner Lebensskizze von 1740,      Blick ausgefallen an, so wirkt sie beim ersten
ein „hefftiges Feuer“ habe ihn angetrieben, „ausser    Hören erstaunlich vertraut. Die enormen spiel­
Clavier, Violine und Flöte, mich annoch mit dem        technischen Möglichkeiten, ihre metallenen
Hoboe, der Traverse, dem Schalümo, der Gambe           Zungen zum Klingen zu bringen, reichen von
etc. biß auf den Contrebaß und die Quint-Posaune,      sanften Tönen bis hin zu gleißenden Glissandi
bekannt zu machen.“                                    und eruptiven Akkordclustern, wie die atonalen
     So verwundert es kaum, dass Bearbeitungen         Improvisationen eindringlich zeigen, die als
eigener und fremder Werke für andere instrumen-        Hörinseln zwischen den Werken des Programms
tale Besetzungen gang und gäbe waren. Dies             erklingen. Dessen Beginn führt nach Venedig,
galt nicht nur aus rein aufführungspraktischen         in die Heimatstadt Marco Polos, der womöglich
Gründen, man versuchte auch, neue Ausdrucks-           die Kenntnis des 3000 Jahre alten Instruments
möglichkeiten durch Transkriptionen zu er­             mit nach Europa brachte.
schließen. Die italienische Triosonate war hierfür
ein ideales Spielfeld. Sie hatte sich rasch zu einer
angesehenen und beliebten Gattung der Zeit
entwickelt und bildete die Urzelle der kleinbesetz-
ten Ensemblemusik im Barock. Für Komponisten
war die Beschäftigung mit ihr immer auch ein
Prüfstein der eigenen künstlerischen Reife. So
fertigte Bach zum Beispiel Orgeltranskriptionen

                                       6
ESSAY

Claudio Monteverdi –                                instrumentaler Besetzungen wie die für Oboe,
Pur ti miro, pur ti godo                            Viola und Basso continuo in seiner c-Moll-Sonate,
                                                    einem Schmuckstück der Gattung. Bemerkens-
     Claudio Monteverdis letztes Bühnenwerk         wert, welche Leichtigkeit und Kunstfertigkeit hier
L’incoronazione di Poppea war zugleich auch die     waltet, so etwa im letzten Satz, wenn das rhyth-
erste Oper überhaupt, der statt antiker Mythen eine misch federnde Thema in den Oberstimmen
historische Begebenheit zu Grunde lag – und noch raffiniert nachgeahmt wird und dabei unablässig
dazu eine sehr verrufene, handelte es sich dabei    barocken Swing versprüht.
doch um eine veritable Sex-and-Crime-Story aus
der römischen Geschichte: Aus Machtgier ging
Kaiser Nero bekanntlich über Leichen, ließ seine     Johann Sebastian Bach –
Mutter und seine Gattin Octavia ermorden, um        Triosonate Es-Dur BWV 525
sich freie Bahn für die Heirat mit Poppea, seiner
Mätresse, zu verschaffen.                                Die von Telemann beabsichtigte volle Gleich-
     Im Schluss-Duett der Oper erheben und          berechtigung der Stimmen war auch für Johann
umschlingen sich die Stimmen der Liebenden über Sebastian Bach oberste Maxime. Der für jeden
einem absteigenden Bass. In kurzen Einwürfen        Organisten herausfordernde Pedalpart seiner
drängen sie leidenschaftlich aufeinander zu. Eine   Orgelsonaten ist aber auch ein untrügliches
unwiderstehliche Erotik liegt darin, die auch       Zeichen dafür, dass diese Stimme ursprünglich
ohne gesungenen Text ohrenfällig wird und in die    wohl einem anderen Instrument zugedacht war.
sich der Klang der Sheng anmutig einfügt. Da        Tatsächlich lassen sich für die Orgelsonaten
wird zur Nebensache, dass die neuere Forschung      vielfach instrumentale Vorbilder in früheren
Zweifel geweckt hat, ob die berühmteste Nummer      Werken Bachs finden. So fußt die Triosonate in
der Oper überhaupt von Monteverdi stamme.           Es-Dur auf einem Trio für Blockflöte, Oboe und
                                                    Basso continuo. Die Orgel vermag das ursprüng-
                                                    liche Klanggewand des Trios jedoch durch
Georg Philipp Telemann –                            Wahl von Flöten- und Zungenstimmen gleichsam
Triosonate c-Moll TWV 42:c5                         nachzuahmen. Aber auch die klanglich reizvolle
                                                    Mischform aus Orgel- und Streicherklang durch
     Für die Sheng hätte sicher auch Georg Philipp das Trio aus Sheng, Viola und Kontrabass bringt
Telemann reizvolle Kompositionen geschrieben.       die Kontraste des Werks wirkungsvoll zur Geltung.
Der gebürtige Magdeburger war zu seinen Leb­        Im schroffen Gegensatz zum spielfreudigen ersten
zeiten eine europäische Berühmtheit und ein         Satz steht das schwermütige Thema des zweiten
höchst neugieriger, umtriebiger Komponist, dessen Satzes, das an den klagenden Duktus des Ein-
Humor und Erfindungsreichtum in seinen Werken gangschors aus der Matthäus-Passion erinnert,
bis heute staunen lassen. In Telemanns wahrlich     aber auch würdig wäre, als Fundament einer
großem Kosmos an Werken – er komponierte mehr großen Orgel-Passacaglia zu dienen. Der dritte
als Bach und Händel zusammen – kommt der            Satz findet zurück zu einer nun geradezu ins
Gattung der Triosonate eine besondere Stellung      Übermütige gesteigerten tänzerischen Fröhlich-
zu, wie er selbst in seiner Autobiographie resü-    keit.
mierte: „Aufs Triomachen legte ich mich hier
insonderheit, und richtete es so ein, daß die zwote
Partie die erste zu seyn schien, und der Baß in     Orlando Gibbons –
natürlicher Melodie, und in einer zu jenen nahe     Fantasies in Three Parts
tretenden Harmonie, deren jeder Ton also, und
nicht anders seyn konnte, einhergieng. Man wollte Noch vor der Entwicklung der italienischen
mir auch schmeicheln, daß ich hierin meine          Triosonate entstanden um 1620 Orlando Gibbons
beste Krafft gezeiget hätte.“ Telemann überrascht   dreistimmige Fantasien, die in der englischen
immer wieder, wie er den „italiänschen Rock, mit    Musiktradition der „Fancy“ stehen. Die Gamben­
abgewechselten Adagi und Allegri, eingekleidet“     fantasie war aber entgegen ihrem Namen keine
hat: Oft bereits durch die Wahl ausgefallener       ungebundene Form, sondern eine Gattung des

                              7
ESSAY

    8
ESSAY

strengen Kontrapunkts. Motettenartig gebaut, sind      Folge begegnet uns im beschließenden Werk der
ihre einzelnen Abschnitte geprägt durch ein enges      Sammlung wie in Arcangelo Corellis berühmtem
Geflecht von Motiven und ein gleichberechtigtes,       op. 5 ein groß angelegter Variations­satz über die
inniges Spiel der Stimmen, das immer wieder mit        Follia: einem ursprünglich lärmenden, ja verrück-
Dissonanzen gewürzt ist. In diesen Werken zeigt        ten iberischen Volkstanz, dem auch der Ruch
Gibbons, ein begnadeter Organist und seiner Zeit       des Schamlosen und Wilden anhaftete. Die Follia-
als „the best finger of that age“ gerühmt, warum er    Mode ereilte auch Italien, wo eine langsamere
nicht nur als Komponist sakraler Werke neben           Form des Tanzes Furor und Vitalität in stilisierter
William Byrd und John Bull zu den bedeutendsten        Form bannte. Vivaldi machte daraus einen
Tonschöpfern seiner Zeit gehörte.                      munteren Schlagabtausch zweier Geigen samt
                                                       Bass über 19 Runden. Die aufgebotenen virtuosen
Johann Sebastian Bach –                                Figurationen erinnern daran, dass die Aufführung
Goldberg-Variationen                                   von Barockmusik immer auch der Improvisation
                                                       nahestand. Konsequent werden Vivaldis Variatio-
     Bach schuf mit den Goldberg-Variationen           nen fortgesponnen mit den vielfältigen spieltechni-
ein faszinierendes Kompendium barocker Satz­           schen und klanglichen Möglichkeiten der Sheng.
techniken. Die Nähe zum Triosatz zeigt bereits              Einmal mehr tritt die Sheng hier in einen
das für das Werk geforderte Instrument, ein            lebendigen Dialog mit dem musikalischen Erbe
zwei­manualiges „Clavicimbal“. Eine reich verzierte    und erweitert mit ihrem betörenden Spiel leichter-
instrumentale Aria bildet den Anfangs- und             hand das Klangspektrum des europäischen
Endpunkt des Werks. Doch nicht deren Melodie,          Barock. Sie macht den Hörer*innen von heute
sondern deren 32 Basstöne und die von ihnen            erneut bewusst, welch freier, universaler Atem die
bestimmte Harmoniefolge bilden das Thema der           Musik jener Zeit durchströmte.
folgenden Variationen. Für diese hat Bach sich ein
strenges Formschema erdacht. Dass anstelle des             Linus Bickmann
letzten erwarteten Kanons ein Quodlibet, d.h. eine
Verschränkung von zwei volkstümlichen Liedern,
erklingt, ist Ausdruck von Bachs kreativer Freiheit,
mit der er die Metamorphosen des Themas zu
einem phantasievollen Abschluss führt. Auch die
satztechnisch kompliziert-kunstvolle Gestaltung
des Werks ist keineswegs eine Demonstration
trockener Gelehrtheit, sondern besticht durch
Spielfreude und Abwechslungsreichtum.
     1883 hatte Joseph Rheinberger seine „pietät-
volle Bearbeitung für zwei Klaviere“ noch geschrie-
ben, um das Werk für eine Zeit wiederzugewinnen,
in der man das Cembalo längst nicht mehr all-
gemein kannte. Heutige Musiker*innen lockt
dagegen der Reiz, durch eine Trio-Fassung den
kammer­musikalischen Dialog, der den Stimmen
innewohnt, mit neuen Klangfarben plastisch her-
vor­treten zu lassen.

Antonio Vivaldi –                                          Linus Bickmann,    Berlin, ist Musikdramaturg
                                                           bei der Akademie für Alte Musik Berlin.
La Follia                                                  Nach dem Studium der Musik- und Theaterwissen­
                                                           schaft in Bayreuth, Berlin und Venedig war er
     Eine Sammlung von Triosonaten bildete das             unter anderem für die Lautten Compagney als
                                                           Dramaturg tätig. Barockmusik und insbesondere
op. 1 im Schaffen Antonio Vivaldis, das er 1705            die Barockoper bilden einen Schwerpunkt seines
veröffentlichte. Statt einer typischen mehrsätzigen        Interesses.

                               9
ESSAY

    10
IPPNW- CONCERTS

35 JAHRE IPPNW- CONCERTS
Die Organisation International Physicians for
the Prevention of Nuclear War – Ärzte für die             MUSIK ALS MEDIZIN
­Ver­hütung des Atomkrieges (IPPNW), der 1984             Was Musik bewirken kann, zeigt die Ini­tia­tive „Mit-
der Friedenspreis der UNESCO und 1985 der                 MachMusik – Ein Weg zur Integration von Flüchtlings-
 ­Friedensnobelpreis zuerkannt wurde, erhielt 1982        kindern e.  V.“, die vor mehr als drei Jahren von Berliner
  eine deutsche Sektion. 1984 gründet der in Berlin       Kinderärzten, Musikpä­dagogen und freiwil­ligen
  ansässige Kinderarzt Peter Hauber zusammen mit          Helfer*innen ins Leben gerufen wurde. Seit 2015
  seiner Frau Ingrid IPPNW-Concerts, mit dem              kamen mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche als
  Ziel, die Botschaft der IPPNW im Rahmen von             Flüchtlinge zu uns nach Deutschland. Traumatisiert
  Benefizkonzerten einer breiten Öffentlichkeit           durch Kriegs- und Fluchterlebnisse leben diese Kinder
  ­nahe­zubringen. Bald schon fanden IPPNW-Konzer-        auf engstem Raum in ghettogleichen Unterkünften,
   te in ganz Deutschland und anderen Ländern statt,      eingebettet im Spannungsfeld unterschiedlicher
   unter anderem auch in den USA und in der UdSSR.        Kulturen, Religionen und politischer Überzeugungen.
   1987 begann ein Kommentator des Senders RIAS           Folgt man dem Slogan „Unsere Kinder sind unsere
   eine Kultursendung mit den Worten: „Seit gerau­        Zukunft“, dann sollten wir folgerichtig ergänzen: „Diese
   mer Zeit wird das gerade auch sonst nicht so           Kinder sind auch unsere Zukunft“, denn wenn es uns
   ärmli­che Konzertleben Berlins mit einem erle­­senen   nicht gelingt, sie emo­tio­nal, sprachlich, kulturell und
   Tupfer versehen – mit den Konzerten, die die           intellektuell in unser soziales System zu integrieren,
   IPPNW gibt.“ Seit 1988 werden zahlreiche Konzerte      droht ihnen nach dem Beispiel südamerikanischer
   regelmäßig auch im Rundfunk übertragen und             Straßenkinder eine Zukunft in Gewalt und Kriminalität
   auf CD veröffentlicht. Schon drei Jahre nach Grün­­-   und uns die Entstehung neuer sozialer Brennpunkte.
   dung des Labels IPPNW-Concerts wurde diese             Dies gilt es zu verhindern.
   CD-Reihe in der Süddeutschen Zeitung unter der               In mittlerweile elf Flüchtlingsunterkünften und
   Rubrik „Die Schallplatte“ mit dem Hinweis „höchst      Treffpunkten fördern von professionellen Musiker*in-
   achtenswerte Platteneinspielungen“ geehrt.             nen und Pädagog*innen geleitete Musikgruppen das
   Zwei Konzerte mit einem von der IPPNW zusam-           Selbstbewusstsein und die Integration dieser Kinder
   mengestellten Weltorchester wurden vom Fern­           durch gemein­sames Musizieren und Singen. „Die Kinder
   sehen weltweit übertragen. Der Erlös der Konzerte      kommen hier an und sind sprachlos. Wir geben ihnen
   und aus dem Verkauf der CDs kommt den infolge          eine Stimme durch ihr eigenes Tun“, sagt Pamela
   von Kriegen, Industrie- und Naturkatastrophen Not      Rosenberg, ehe­malige Intendantin der Berliner Philhar-
   leidenden Menschen, den Spätopfern atomarer            moniker und Mit-Initiatorin des Projekts. Die Kinder
   Explosionen von Hiroshima bis Fukushima und            tragen das täglich neu Erlernte in ihre Familien. Die
   der Arbeit verschiedener Friedensorganisationen        Musik ist somit auch ein Bindeglied zwischen ihnen und
   und der IPPNW zugute. Viele Musiker der Berliner       uns. Seit 2018 treffen sie sich regelmäßig auch mit
   Philharmoniker und zahlreiche berühmte Solist*­        Berliner Kindern zum gemeinsamen Musizieren und
   innen und Ensembles des internationalen Musik-         wagen sogar erste Berührungen mit Musiker*innen der
   lebens – von der Alten bis zur Neuen Musik, vom        Philharmoniker im Rahmen des philhar­monischen
   Jazz bis zur Klassik – wirken seit der Gründung        Education Programms.
   von IPPNW-Concerts vor 35 Jahren bei den                     Für viele der Profis, die die Kinder unterrichten,
   Konzerten mit und stellen durch ihr Engagement         sind frei nach dem Wort von Yehudi Menuhin – „Das
   dem Wettrüsten und der Zer­störung der Erde            Leben ist ein ständiger Austausch“ – die Begegnungen
   immer wieder ein Stück Kultur entgegen.                mit ihnen ein größeres Geschenk als der Applaus des
   Seit 1991 haben die IPPNW-Konzerte immer wieder        Publikums nach einem Konzert.
   einen Platz im Rahmen des Musikfest Berlin.            Das Konzert am 22. September wird hoffentlich dazu
                                                          beitragen, zahlreiche neue Spender*innen zu gewin­-
ippnw-concerts.de                                         nen, damit diese so erfolgreiche Initiative nicht nur
                                                          ­fortbestehen, sondern sich auch über die Grenzen von
                                                           Berlin und Potsdam weiter ausbreiten kann.

                                                          mit-mach-musik.de

                                         11
BIOGRAFIEN – KOMPONISTEN

                                                         Ausgestaltung von Festen und Turnieren bis zur
                                                         Aufsicht über die Kirchenmusik reichten, und
                                                         musste überdies dem Fürsten auch auf Reisen zur
                             Claudio                     Verfügung stehen. Bis zur Erschöpfung arbeitend
                                                         war Monteverdi, der inzwischen Familienvater
                             Monteverdi                  war, mit seinen Lebensumständen bald nicht mehr

C
                                                         zufrieden. Gegen jede Konvention entfernte er sich
         laudio Monteverdi (1567 – 1643) ist einer der   eigenmächtig längere Zeit vom Hof und sprach
         großen Revolutionäre der Musikgeschichte,       Missstände offen an. Bei allen offenbaren Miss­
         der mit seinem tief in der Tradition wur­       helligkeiten blieb Monteverdi der Familie Gonzaga
zelnden, aber allem Neuen aufgeschlossenen               aber lebenslang verbunden, auch nachdem er im
Schaffen wie kein zweiter für die Umbrüche an der        Juli 1612 aus ungeklärten Gründen aus dem Dienst
Epochenschwelle des Jahres 1600 steht. Obwohl            entlassen wurde.
­Monteverdi ein universaler Musiker war, verbindet             Bereits im folgenden Jahr wurde Monteverdi
 sich sein Name für uns vor allem mit zwei Gattun-       mit einer der repräsentativsten Aufgaben des
 gen, der Oper und dem Madrigal. Mit einigem             italienischen Musiklebens betraut und von der
 Recht kann die Uraufführung von Monteverdis             Stadt Venedig zum Kapellmeister am Markusdom
Orfeo am 24. Februar 1607 am Hof von Mantua als          ernannt. Hier war der Komponist am Ziel seiner
 echte Geburtsstunde der Oper angesehen werden,          Wünsche angekommen und so versah er seinen
 weil es erst seiner Gestaltungskraft und seines         Dienst am Markusdom bis zu seinem Tod am
 dramatischen Instinkts bedurfte, um aus den etwa        29. November 1643. Von den geistlichen Komposi-
 zehn Jahre älteren Ansätzen seiner Vorgänger eine       tionen, die in diesen 30 Jahren entstanden, ist wohl
 lebensfähige Kunstform zu machen. Umgekehrt             nur ein sehr kleiner Teil erhalten. Besser ist aber
 hat Monteverdi auf dem Gebiet des Madrigals             die letzte bedeutsame Wandlung seines Schaffens
 eine ungemein reiche und verzweigte Gattung mit         dokumentiert: Mit Il ritorno d’Ulisse in patria
 seinem Schaffen zu einem Abschluss gebracht.            und L’incoronazione di Poppea reagierte der greise
 Beide Gattungen verbinden sich in einer seiner          Komponist auf die neuen künstlerischen Möglich-
 ausdrucksstärksten Kompositionen, dem schon zu          keiten, die sich in Venedig von 1637 an aus der
 seinen Lebzeiten berühmten Lamento d’Arianna,           Eröffnung der ersten kommerziellen Opernhäuser
 das aus einer verlorengegangenen Oper stammt,           ergaben.
 aber in mehreren eigenhändigen Madrigal-
 bearbeitungen überliefert ist.
     Der am 15. Mai 1567 getaufte Monteverdi
wuchs in den behüteten Verhältnissen einer
wohlsituierten Ärztefamilie in Cremona auf und
 erhielt eine ausgezeichnete musikalische Aus­
 bildung. Bereits mit 15 Jahren konnte er erste Kom­-
 positionen veröffentlichen. Seine erste Anstellung
 erhielt Monteverdi 1590 oder 1591 am Hofe der
 Fürsten Gonzaga in Mantua, wo er sich vom
 Violaspieler stetig emporarbeitete, bis er 1603 zum
 Leiter der Hofkapelle ernannt wurde. Er hatte
 nun zahlreiche musikalische und administrative
 Aufgaben zu erfüllen, die von der musikalischen

                                        12
BIOGRAFIEN – KOMPONISTEN

                                                      Telemann selbst gut bekannt war. Ein geradezu
                                                      fatal schiefes Bild entstand, als er zu Beginn
                                                      des 20. Jahrhunderts auf einen Komponisten von
                                                      häuslicher Spielmusik reduziert wurde.
                                                           Weitgehend im Dunkeln liegen Telemanns
                                                      kompositorische Anfänge. Vieles scheint sich der
                                                      1681 in Magdeburg geborene Telemann selbst
                                                      angeeignet zu haben. Gänzlich ohne Unterricht
                                                      kann er die handwerkliche Meisterschaft, ohne
                                                      die die kaum fassbare Mühelosigkeit seines
                                                      Produzierens gar nicht gedacht werden kann, aber
                                                      auch nicht erworben haben. Von 1701 an studierte
                                                      Telemann Juristerei in Leipzig, tat dies aber
                        Georg                         offenbar nur pro forma und nutzte seine Zeit vor
                        Philipp                       allem, um eine umfangreiche musikalische
                                                      Wirksamkeit zu entfalten. Neben seinen für
                        Telemann                      Leipzig geschaffenen Kompositionen rief er hier

G
                                                      Institutionen ins Leben, von denen später noch
        eorg Philipp Telemann (1681 – 1767) ist       Bach profitieren konnte. 1704 trat Telemann in
        einer der produktivsten und vielseitigsten    den Dienst des regierenden Grafen im schlesischen
        Komponisten der Musikgeschichte.              Sorau ein und wechselte vier Jahre später an
Kantaten, Passionen, Oratorien, Arbeiten für die      den Hof des Herzogs von Sachsen-Weißenfels in
Oper von der Einlagearie bis zum vollständigen        Eisenach. Seine eigentliche Bestimmung fand
Bühnenwerk, Konzerte, Suiten, Triosonaten,            Telemann aber nicht bei Hofe, sondern in der
Sinfonien – die Liste allein der Gattungen, die von   städtischen Stellung als Musikdirektor der Stadt
ihm mit zahlreichen Werken bedacht wurden,            Frankfurt, wo er von 1712 an quasi im Alleingang
ließe sich noch lange fortsetzen. Nur die Musik für   ein verwaistes Musikleben zum Blühen brachte.
Tasteninstrumente hat Telemann beiseitegelassen.      Gekrönt wurde Telemanns Laufbahn, als er 1721
In unserer Zeit würde man Telemann, der ganz          im Alter von 40 Jahren ohne irgendein Bewer-
auf den Selbstverlag setzte und neue Publikations­    bungsverfahren, bloß kraft seiner Reputation auf
formen und Vertriebswege erschloss, zudem als         die hoch angesehene Position des Musikdirektors
organisatorisches und unternehmerisches Genie         der Stadt Hamburg berufen wurde. Hier war
feiern.                                               Telemann für die Musik an den fünf Hauptkirchen
     Erstaunlicherweise ist vom Leben und             der Stadt zuständig, wozu etwa auch die wöchent-
Schaffen dieser faszinierenden Musikerpersönlich­     liche Produktion einer Kantate gehörte. Er wirkte
keit vieles unbekannt oder unsicher. Schon der        aber weit über seine Dienstpflichten hinaus und
reine Werkbestand ist weit davon entfernt, geklärt    gönnte sich erst in den letzten Lebensjahren
zu sein, noch weniger Chronologie und stilistische    etwas mehr Ruhe. Telemann starb am 25. Juni 1767
Entwicklung seines Schaffens. Auch die Frage,         in Hamburg.
ob und wie Telemann die Hilfe von Mitarbeitern
oder Schülern in Anspruch genommen haben
mag – eine angesichts seines Arbeitspensums
mehr als naheliegende Hypothese – konnte bisher
nicht schlüssig beantwortet werden. Diese miss-
liche Situation ist ein Ergebnis der Rezeptions­
geschichte des Komponisten. Zu Lebzeiten einer
der berühmtesten Musiker schlechthin, verblasste
sein Ruhm nach seinem Tod rasch. Vom 19. Jahr-
hundert an konzentrierte sich das Interesse der
Musikwelt ganz auf Bach und Händel, mit denen

                              13
BIOGRAFIEN – KOMPONISTEN

                                                    Abnahme und Einweihung einer neuen Orgel im
                                                    thüringischen Arnstadt teilzunehmen. Der junge
                                                    Musiker muss dabei einigen Eindruck gemacht
                                                    haben, denn keine vier Wochen später wurde er
                                                    schon zum Organisten an dieser Kirche bestellt.
                                                    Von dieser ersten Anstellung an, die dem Ehrgeiz
                                                    des selbstbewussten jungen Mannes längerfristig
                                                    keinesfalls genügen konnte, betrieb er umsichtig
                                                    seinen Aufstieg zu angeseheneren – und auch
                                                    immer besser bezahlten – Positionen.
                                                         Bach blieb vier Jahre in Arnstadt, um 1708,
                                                    nach einer kurzen Zwischenstation als Organist
                                                    in Mühlhausen, in den Dienst des Herzogs von
                                                    Weimar zu treten. Hier entstanden bis Ende 1717
                                                    die ersten Meisterwerke, die wir bis heute zum
                                                    Kern seines Schaffens zählen, vor allem Orgel­
                                                    musik wie die Passacaglia c-Moll BWV 582 und
                                                    Kantaten. Vom Weimarer Hof, wo er sich lange
                          Johann                    wohlgefühlt hatte, schied Bach in Unfrieden. Er

                          Sebastian                 hatte um Entlassung aus dem Dienst gebeten, um
                                                    Kapellmeister des Fürsten von Anhalt-Köthen zu
                          Bach                      werden, bei dem er bessere Möglichkeiten für
                                                    sich sah. In Weimar wollte man den Musiker aber
Johann Sebastian Bach gehöret zu einem              nicht so ohne Weiteres ziehen lassen, und so
Geschlechte, welchem Liebe und Geschicklichkeit     musste Bach vier Wochen in Arrest verbringen
zur Musick, gleichsam als ein allgemeines           ehe er seinen neuen Dienst antreten konnte. In
Geschenck, für alle seine Mitglieder,               Köthen stand Bach in der Hofkapelle ein Ensemble
von der Natur mitgetheilet zu seyn scheinen.        hervorragender Musiker zur Verfügung. Der

S
                                                    Schwerpunkt seines Schaffens verlagerte sich
       o beginnt der biografische Bericht in        nun auf die Instrumentalmusik. Unter anderem
       dem 1754 erschienenen, von einem Sohn        sind die Brandenburgischen Konzerte, der erste
       Bachs mitverfassten Nekrolog auf Johann      Teil des Wohltemperierten Klaviers und die sechs
Sebastian Bach (1685 – 1750). Für Bach war die      Sonaten und Partiten für Violine solo Früchte
Zugehörigkeit zu diesem Geschlecht viel mehr als    dieser Zeit.
nur die zu einem lockeren Verbund von gleichartig        Bach hatte in Köthen eine vorzügliche
Begabten, sie bedeutete für ihn Geborgenheit        Stellung, und er gründete nun auch eine eigene
und ein sicheres Netz in der Not. Denn schon mit    Familie. Mit Sorge musste er dann zur Kenntnis
10 Jahren war Bach, der Sohn eines Stadtmusikers    nehmen, dass die Kosten der Hofhaltung die
aus Eisenach, Vollwaise. Er fand Aufnahme bei       finanziellen Möglichkeiten der kleinen Residenz
seinem ältesten Bruder, der Organist in einem       überstiegen. Bach streckte deshalb erneut seine
kleinen Städtchen in der Nähe war und dem nun       Fühler aus, und als 1722 das Amt des Thomas­
bei ihm wohnenden Kind die Grundlagen des           kantors in Leipzig, eines der angesehensten
Klavierspiels beibrachte.                           musikalischen Ämter Mitteldeutschlands, neu zu
     Mit 15 Jahren verließ Bach Thüringen und       besetzen war, bewarb er sich. Das Verfahren war
wurde Chorschüler an der Kirche St. Michaelis in    langwierig, und es gab mehrere hochrangige
Lüneburg. Seine allgemeine musikalische Aus­        Kandidaten aus ganz Deutschland. Schließlich
bildung muss dort sehr rasch vorangeschritten       fiel die Wahl auf Bach, der im Frühjahr 1723 in
sein. Offenbar verfügte Bach auch damals schon      sein neues Amt eingeführt wurde.
über einen gewissen Ruf als Experte für Orgelbau,        In Leipzig hatte Bach endlich seinen Lebens-
denn im Juli 1703 wurde er eingeladen, an der       mittelpunkt gefunden, und trotz mancher Zwistig-

                                     14
BIOGRAFIEN – KOMPONISTEN

                                                                                Orlando
                                                                                Gibbons

                                                       O
                                                                rlando Gibbons (1583 – 1625) ist einer der
                                                                bedeutendsten Meister des Elisabethani-
                                                                schen Zeitalters am Übergang zum Barock,
                                                       das auch in der Musik als besondere Blütezeit in
                                                       die Kulturgeschichte Englands eingegangen ist.
keiten und Misshelligkeiten mit dem Rat der            Wie der wesentlich ältere William Byrd hat er
Stadt sollte er aus Leipzig nicht mehr fortziehen.     dabei Anteil an den zahlreichen Sonderentwick-
27 Jahre lang versah Bach das Amt des Kantors          lungen der englischen Musik jener Zeit, die sich
und Musikdirektors der Stadt. Anfangs komponier-       in vielem von der Musik auf dem Kontinent
te er vor allem Kirchenmusik, bis er über einen        unterschied. Gibbons’ überliefertes Schaffen ist
großen Fundus an eigenen Werken verfügte, mit          verhältnismäßig schmal, aber ungemein vielfältig.
denen er den Gottesdienst an den vier Leipziger        Es umfasst alle seinerzeit wichtigen Gattungen
Kirchen bestreiten konnte. Von den 1730er Jahren       von der Musik für repräsentative Gottesdienste
an stand dann wieder die Instrumentalmusik im          und höfische und private Andachten über Madri­
Zentrum seines Schaffens. Über einen Zeitraum          gale bis zu mehrstimmiger Kammermusik und
von mehr als zehn Jahren entstand die groß             verschiedene Arten der Musik für Tasteninstru-
angelegte vierteilige Clavieruebung, zu der unter      mente wie dem Virginal, der englischen Form des
anderem die 6 Partiten, das Italienische Konzert       Cembalos. Eines seiner bekanntesten Stücke zeigt
und die Goldbergvariationen gehören und die ein        Gibbons Fantasie und Originalität schon in der
Kompendium aller Möglichkeiten der Musik für           Idee. In The Cries of London bettet er die Verkaufs-
Tasteninstrumente darstellt. Das Aufzeigen aller       rufe Londoner Marktschreier in eine kunstvolle
kompositorischen Möglichkeiten in beispielhaften       mehrstimmige Vokalkomposition ein.
Werken wie der Clavieruebung war ein Grund­                 Gibbons‘ Weg war früh vorgezeichnet. Aus
impuls seines späten Schaffens, das in seiner          einer Oxforder Musikerfamilie stammend wurde
Einheit von emotionaler Kraft und rationaler           er mit 13 Jahren in das King’s College in Cambridge
Tiefe einen der Höhepunkte der Musikgeschichte         aufgenommen, wo er unter der Anleitung seines
bildet.                                                älteren Bruders Edward eine umfassende Aus­
     Als allgemein anerkannter Musiker, der            bildung als Sänger und Organist erhielt. 1603, noch
freilich manchen Jüngeren als Vertreter eines          vor seinem 20. Geburtstag, wurde Gibbons in die
veralteten, überholten Stils galt, und als berühmter   Chapel Royal aufgenommen, die für die musika­
Orgelvirtuose und -experte verlief Bachs Leben in      lische Ausgestaltung der Gottesdienste des
zusehends ruhigen Bahnen. Im Mai 1747 unter-           englischen Königshauses zuständig war und damit
nahm er auf Einladung Friedrichs II. noch einmal       die bedeutendste musikalische Institution des
eine Reise nach Potsdam und Berlin. Bachs letztes      Landes darstellte. Nach einer gewissen Karenz-
Lebensjahr stand dann im Zeichen einer schweren        zeit wurde er im März 1605 offiziell vereidigt.
gesundheitlichen Krise, von der er sich nicht mehr     Gibbons blieb bis zu seinem Lebensende Mitglied
erholen sollte. Er starb am 28. Juli 1750.             der Chapel Royal und übernahm nach und nach

                                    15
BIOGRAFIEN – KOMPONISTEN

weitere Ämter, unter anderem als Organist der         Violinspiel wie in der Komposition unterrichtete.
Westminster Abbey. Neben den Arbeiten für das         Parallel dazu durchlief Vivaldi ganz regelgerecht
englische Königshaus entstanden viele Stücke für      den Ausbildungsweg eines Geistlichen, vermutlich
hohe Adelige und Angehörige des Hofes, aber           vor allem wegen des höheren Ansehens, das ein
auch für das gehobene Bürgertum. Herausragend         Geistlicher genoss. 1703 empfing Vivaldi die
muss Gibbons Spiel auf Tasteninstrumenten             Priesterweihe und wurde im selben Jahr vom
gewesen sein. In einer zeitgenössischen Quelle        Ospedale de la Pietà, einer der berühmten musika-
wird er als „best finger of that age“ bezeichnet.     lischen Ausbildungsstätten Venedigs, als Violin­
Gibbons starb überraschend am 5. Juni 1625, als er    lehrer angestellt. In den folgenden Jahrzehnten
sich im Gefolge von König Charles I. in Canterbury    blieb er mit dem Ospedale, das seine Verträge
aufhielt.                                             jahresweise abschloss, zu wechselnden Konditio-
                                                      nen verbunden. Immer wieder ließ er sich anstel-
                                                      len, gab die Anstellung dann auf oder musste die
                                                      Verweigerung der Verlängerung hinnehmen.
                                                      Anfangs übernahm er neben dem nicht allzu gut
                                                      bezahlten Unterricht Verpflichtungen als Priester,
                                                      später dann auch als Komponist für Kirchenmusik.
                                                      Vor allem aber wuchs sein Ruhm als Violinvirtuose
                                                      ständig. Besucher kamen von weit her, um ihn
                                                      zu hören, und Vivaldi selbst machte sich auf aus-
                                                      ­gedehnten Reisen durch ganz Europa bekannt.
                         Antonio                       Seine Werke konnte er entweder im Druck ver-
                                                       öffentlichen oder die Manuskripte an vermögende
                         Vivaldi                       adelige Auftraggeber verkaufen.

D
                                                            Von 1713 an fand Vivaldi in der Oper ein
        ass man heutzutage in den Fußgänger­­-         weiteres Betätigungsfeld. Über etwa zwanzig Jahre
        zonen unserer Städte den Vier Jahreszeiten     hinweg schuf er eine Vielzahl verschiedenartiger
        Antonio Vivaldis (1678 – 1741) schier nicht    Bühnenwerke und war als Impresario tätig,
entkommen kann, war lange Zeit überhaupt nicht         sozusagen als geschäftsführender Intendant.
abzusehen. Bis vor nicht einmal hundert Jahren         Anders als mit seinen Konzerten blieb ihm auf
galt Vivaldi nämlich allenfalls als ein beliebiger     diesem Feld der große Erfolg aber versagt, sodass
Kleinmeister. Erst als es der Nationalbibliothek       er sich auf Arbeiten an kleineren Häusern be-
in Turin 1927 und 1930 gelang, Vivaldis eigen­         schränken musste. Vivaldis letzte Lebensjahre
händiges Archiv mit den Partituren von etwa            liegen weitgehend im Dunkeln. Als Komponist
450 Kompositionen von zwei privaten Sammlern           konnte er sich nicht auf den sich verändernden
zu erwerben, wurden Umfang und Bedeutung               Zeitgeschmack einlassen, lukrative Aufträge
seines Schaffens allmählich sichtbar. Heute wissen     blieben aus und so entschloss sich Vivaldi 1740,
wir von etwa 800 Kompositionen Vivaldis, unter         Venedig zu verlassen. Mehr oder weniger ver­
denen die etwa 500 Instrumentalkonzerte den            geblich bemühte er sich, an alte Kontakte zu den
Mittelpunkt bilden. Als Soloinstrument bevorzugte      europäischen Herrscherhäusern anzuknüpfen,
Vivaldi die Violine, er schrieb aber auch Konzerte     und starb am 27. oder 28. Juli 1741 in Wien.
für andere Instrumente und für mehrere Solisten
in einer bunten Vielzahl von Kombinationen. In
jüngerer Zeit haben zudem sein Opernschaffen
und seine Geistlichen Werke zunehmendes
Interesse gefunden.
     Vivaldi wurde 1678 in Venedig als Sohn eines
geschätzten Violinisten geboren. Sein Vater war
nach allem, was wir wissen, der mit Abstand
wichtigste Lehrer seines Sohnes, den er sowohl im

                                      16
BIOGRAFIEN – INTERPRETEN

                                                              „Die Kontrabassgruppe muss ein unglaublich
                                                         flexibler Motor sein.“ Seine Offenheit gegenüber
                                                         neuen Klängen konnte McDonald mit Gastprofes-
                                                         suren an der Royal Academy of Music London, der
                                                         Essener Folkwang Universität und Hochschule für
                                                         Musik Hanns Eisler Berlin zudem unter anderem
                                                         als Solist des Ensemble Modern (2003 – 2006)
                                                         sowie als Kammermusiker auf internationalen
                                                         Kammermusikfestivals sowie mit musikalischen
                                                         Partnern wie Imogen Cooper, Radovan Vlatkovic,
                                                         Mark Padmore und dem Kuss Quartett ausspielen.
Wu Wei Trio                                                   Der chinesische Sheng-Virtuose Wu Wei ist

O
                                                         ein erfahrener Pendler zwischen den Kulturen.
          ft erscheinen Dinge sehr weit voneinander      Seine Neugier gegenüber neuen Kompositions­
          entfernt – und doch lassen sie sich gut        methoden und Spieltechniken für die 4000 Jahre
          mit einander kombinieren, wie das außer-       alte Sheng eröffneten dem ehemaligen Solisten
­gewöhnliche Trio, bestehend aus den zwei Mit-           des Shanghai Chinese Orchestra abseits der
gliedern der Berliner Philharmoniker Martin              traditionellen chinesischen Musik zahlreiche
Stegner und Matthew McDonald und dem chine­              Auftritte und Einsatzmöglichkeiten im westlichen
 sischen Musiker Wu Wei beweist. Schon die               Konzertleben. Dafür wird der Wahl-Berliner von
 Besetzung ist außergewöhnlich, da sich hier Viola       Komponist*­innen wie Publikum als Avantgarde-
 und Kontrabass aus der westlichen Orchester­            Künstler geschätzt, der unablässig das Repertoire
 musik mit der chinesischen Mundorgel Sheng              für sein Instrument erweitert. Neben eigenen
 zusammen­finden. Für die gemeinsame Arbeit              Kompositionen brachte er mehr als 280 Werke für
 schöpfen die drei Musiker aus der Erfahrung,            Sheng unter anderem von John Cage, Unsuk Chin,
 die sie als Einzel­künstler abseits der klassischen     Toshio Hosokawa und Jörg Widmann zur Urauf-
 Musik bereits gemacht haben.                            führung. Als Solist war er bei namhaften Festivals
       Martin Stegner probierte sich schon als           weltweit zu Gast und wurde von den Berliner
 Jugendlicher neben der klassischen Musik in             Philharmonikern (Kent Nagano), dem Los Angeles
 anderen Musikrichtungen aus, tourte mit deut-           Philharmonic (Gustavo Dudamel), den Symphonie-
 schen Zigeunermusikern durch Europa, spielte in         orchestern von Radio France (Myung-Whu Chung)
 diversen Formationen (u. a. mit Nils Landgren,          und der BBC (Ilan Volkov), dem Ensemble intercon-
 Herbie Mann, Diane Reeves und Wynton Marsalis)          temporain und dem Ensemble Modern begleitet.
 auf namhaften Jazzfestivals, gründete 1999 die               Nun wagen die Musiker als Trio das Experi-
 Berlin Philharmonic Jazz Group sowie 2008 das           ment, Werke der europäischen Kunstmusik mit
 Ensemble Bolero Berlin, welches sich der Südame-        den fernöstlichen Klängen der chinesischen
 rikanischen Musik widmet, und kombiniert seit           Mund­orgel zu kombinieren und eröffnen mit ihrer
 2011 mit der Berliner Band Cyminology persische         Überschreitung der Genregrenzen neue Hörwelten.
 Lyrik mit kammermusikalischem Jazz. Dabei ist           Dafür haben die Musiker Werke ausgewählt, die
 er eigentlich Bratschist bei den Berliner Philhar­      die westlichen Orchesterinstrumente und die für
 monikern, wenn er nicht gerade improvisiert, gilt       europäische Ohren ungewöhnlichen Klänge der
 seine Liebe dem Liedschaffen Robert Schumanns,          chinesischen Sheng miteinander verschmelzen
 wovon mehrere hochgelobte CDs zeugen.                   lassen. Ob Alte Musik wie Monteverdi-Arien,
       Auch für den Ersten Kontrabassisten der           Bachs Triosonaten und Vivaldis Follia, ein spät-
 Berliner Philharmoniker Matthew McDonald war            romantisches Lied von Gabriel Fauré oder eigene
 schon am Anfang seiner musikalischen Karriere           freie Improvisationen wie x menesis : Die Über­
 als Instrumentalist immer die Jazz- und Rockmusik       windung des Schubladendenkens auf allen Ebenen
 ein wichtiger Teil seines Musizierens. Die Flexibili-   und der Fokus auf die Freude am gemeinsamen
 tät, zwischen den Musikstilen zu wechseln, kommt        Musizieren und Experimentieren zeichnen diese
 dem Australier nicht nur im Orchester zugute:           drei Musiker aus und werden hörbar.

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Das Musikfest Berlin 2019
            im Radio und online
            Deutschlandfunk Kultur – Die Sendetermine
   3.9.    Di 20:03   Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam     Aufzeichnung vom 2.9.

   5.9.    Do 20:03   BBC Symphony Orchestra                      Live-Übertragung

   7.9.    Sa 19:05   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin           Aufzeichnung vom 1.9.

   8.9.    So 20:03   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

  13.9.    Fr 20:03   Münchner Philharmoniker                     Aufzeichnung vom 10.9.

  15.9.    So 15:05   „Quartett der Kritiker“                     Aufzeichnung vom 31.8.

  15.9.    So 20:03   Junge Deutsche Philharmonie                 Aufzeichnung vom 15.9.

  17.9.    Di 20:03   Israel Philharmonic Orchestra               Aufzeichnung vom 16.9.
                                                                  wird als Studioproduktion
 21.9.     Sa 22:00   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin La Roue   in Ausschnitten gesendet

 24.9.     Di 20:03   IPPNW–Benefizkonzert                        Aufzeichnung vom 22.9.

 26.9.     Do 20:03   Ensemble Musikfabrik                        Aufzeichnung vom 8.9.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit,
DAB+ und über Livestream auf deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

            rbbKultur – Die Sendetermine
   6.9.    Fr 20:04   Konzerthausorchester Berlin                 Live-Übertragung

  21.9.    Sa 20:04   Berliner Philharmoniker                     Aufzeichnung vom 12. /  13. /  14.9.

  6.10.    So 20:04   Les Siècles                                 Aufzeichnung vom 15.9.

rbbKultur ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf
rbbkultur.de zu empfangen.

            Digital Concert Hall – Die Sendetermine
   8.9.    So 20:00   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

  14.9.    Sa 19:00   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

digitalconcerthall.com

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Programmübersicht

Fr   30.8.    Philharmonie
              21:00                Pierre-Laurent Aimard I

              Ausstellungsfoyer

Sa   31.8.    Kammermusiksaal
              17:00                „Quartett der Kritiker“

                                   Eröffnungskonzert
                                   Orchestre Révolutionnaire et Romantique
              Philharmonie         Monteverdi Choir
              19:00                Sir John Eliot Gardiner

So     1.9.   Kammermusiksaal
              11:00                Alexander Melnikov

                                   Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
                                   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
              18:00                Vladimir Jurowski

Mo    2.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
                                   Tugan Sokhiev

Di    3.9.    Philharmonie
              19:00
                                   Japanisches Nō-Theater
                                   Ensemble der Umewaka Kennōkai Foundation

Mi    4.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Ensemble Modern
                                   Brad Lubman

Do    5.9.    Philharmonie
              20:00
                                   BBC Symphony Orchestra
                                   Sakari Oramo

Fr    6.9.    Kammermusiksaal
              20:00                Pierre-Laurent Aimard II

              Konzerthaus Berlin   Konzerthausorchester Berlin
              20:00                Juraj Valčuha

Sa    7.9.    Philharmonie
              19:00
                                   Berliner Philharmoniker
                                   Peter Eötvös

So    8.9.    Kammermusiksaal
              17:00
                                   Ensemble Musikfabrik
                                   Peter Eötvös

              (wie 7.9.)
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              20:00                Peter Eötvös

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Mo    9.9.    Kammermusiksaal
              20:00                Georg Nigl & Olga Pashchenko

Di   10.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Münchner Philharmoniker
                                   Valery Gergiev

Mi    11.9.   Philharmonie
              20:00
                                   London Symphony Orchestra
                                   Sir Simon Rattle

Do   12.9.    Kammermusiksaal
              20:00
                                   Pierre-Laurent Aimard III
                                   & Yuko Kakuta

                                   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              20:00                Daniel Harding

              (wie 12./   14.9.)   Rundfunkchor Berlin

Fr   13.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Berliner Philharmoniker
                                   Daniel Harding

                                   Film & Live Musik: La Roue

Sa   14.9.    Konzerthaus Berlin
              14:00 – 23:00
                                   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
                                   Frank Strobel

              (wie 12./   13.9.)   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              19:00                Daniel Harding

                                   Jack Quartet

So   15.9.    Philharmonie
              11:00
                                   Junge Deutsche Philharmonie
                                   Jonathan Nott

              Philharmonie         Orchestre Les Siècles
              20:00                François-Xavier Roth

Mo   16.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Israel Philharmonic Orchestra
                                   Zubin Mehta

Di    17.9.   Philharmonie
              20:00
                                   Orchester der Deutschen Oper Berlin
                                   Donald Runnicles

Mi   18.9.    Kammermusiksaal
              20:00
                                   Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker
                                   Susanna Mälkki

                                   Rundfunkchor Berlin

Do   19.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                   Robin Ticciati

So   22.9.    Kammermusiksaal
              16:00
                                   IPPNW-Benefizkonzert
                                   WuWei Trio

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IMPRESSUM

Musikfest Berlin                         Berliner Festspiele

Künstlerische Leitung                    Ein Geschäftsbereich der                  Studentische Mitarbeit
Dr. Winrich Hopp                         Kulturveranstaltungen des                 K
                                                                                   ­ ommunikation
                                         Bundes in Berlin GmbH                     Josip Jolić, Leonard Pelz
Organisation
Anke Buckentin (Leitung),                Intendant                                 Ticket Office
Anna Crespo Palomar,                     Dr. Thomas Oberender                      Ingo Franke (Leitung),
Ina Steffan                                                                        Maike D ­ ietrich, Simone Erlein, Frano
                                         Kaufmännische Geschäftsführung            Ivić, Torsten S­ ommer, Sibylle Steffen,
                                         Charlotte Sieben                          Alexa Stümpke, Marc Völz
Abendprogramm
                                                                                   Vertrieb
Redaktion                                                                          Uwe Krey
                                         Leitung Kommunikation
Dr. Barbara Barthelmes                   Claudia Nola
                                                                                   Gebäudemanagement
Lektorat                                                                           Ulrike Johnson (Leitung),
                                         Grafik  
Anke Buckentin                           Christine Berkenhoff,                     Frank Choschzick, Olaf Jüngling,
Anna Crespo Palomar                      Anna Busdiecker, Felix Ewers              Georg Mikulla, Sven Reinisch
Thalia Hertel
                                         Internetredaktion                         Hotelbüro
Gestaltung Cover                                                                   Caroline Döring, Selina Kahle,
                                         Frank Giesker, Jan Köhler
Christine Berkenhoff und                                                           Frauke Nissen
Anna Busdiecker                          Marketing
                                         Anna-Maria Eigel, Gerlind Fichte,         Logistik
Gestaltung Innenseiten                                                             I-Chin Liu (Leitung), Sven Altmann
                                         Jan Heberlein, Michaela Mainberger
Christine Berkenhoff
nach einem Entwurf von Eps51             Presse                                    Technische Leitung
                                         Anna Lina Hinz, Patricia Hofmann,         Matthias Schäfer
Herstellung
                                         Svenja Kauer, Jasmin Takim,
medialis Offsetdruck GmbH, Berlin
                                         Jennifer Wilkens                          Adresse
                                                                                   Berliner Festspiele
Stand: 31. Juli 2019                                                               Schaperstraße 24,
                                         Protokoll
Programm- und Besetzungs-                                                          10719 Berlin
                                         Gerhild Heyder
änderungen vorbehalten

                                         Redaktion                                 + 49 30 254 89 0
                                                                                   info@berlinerfestspiele.de
                                         Dr. Barbara Barthelmes,
                                                                                   berlinerfestspiele.de
                                         Andrea Berger, Anne Phillips-Krug,
                                         Paul Rabe

Gefördert durch /                        Berliner Festspiele / Musikfest Berlin in Zusammenarbeit mit / in cooperation with
Funded by                                Stiftung Berliner Philharmoniker

                Medienpartner / Media Partners

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