Sozialrechtliche Informationen - 1 Für Familien mit einem krebskranken Kind - Deutsche Kinderkrebsstiftung
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SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN 1 Sozialrechtliche Informationen Für Familien mit einem krebskranken Kind
Inhalt Impressum........................................................................................................................................4 Vorwort............................................................................................................................................5 Kurzer Überblick über das Sozialgesetzbuch (SGB)...........................................................................6 Sozialrechtliche Möglichkeiten auf einen Blick.................................................................................10 I. Die Pflegeversicherung (SGB XI)....................................................................................................12 1. Module des Begutachtungsinstruments.....................................................................................13 2. Bewertung der Selbstständigkeit...............................................................................................16 3. Pflegegrade................................................................................................................................... 17 4. Voraussetzungen und Leistungen.................................................................................................. 20 5. Pflege im Verhinderungsfall.......................................................................................................... 23 6. Soziale Absicherung der Pflegepersonen....................................................................................... 24 7. Beruf und Pflege........................................................................................................................... 24 2 8. Pflegeberatung als Unterstützung für den Pflegebedürftigen...................................................... 25 9. Empfehlungen im Begutachtungsverfahren................................................................................. 26 II. Leistungen gesetzlicher Krankenkassen (SGB V)...........................................................................28 1. Zuzahlungen und Belastungsgrenze..........................................................................................28 2. Fahrkosten (§60 SGB V)............................................................................................................... 30 3. Anspruch auf Arbeitsfreistellung und Krankengeldzahlung wegen Krankheit eines Kindes (Kinderpflege-Krankengeld § 45 SGB V).......................................................................................32 4. Mitaufnahme einer Begleitperson (§11 SGB V).........................................................................33 5. Haushaltshilfe (§38 SGB V)......................................................................................................34 6. Häusliche Krankenpflege (§37 SGB V)......................................................................................35 7. Sozialmedizinische Nachsorgeleistungen (§ 43 Abs. 2 SGB V)...................................................35 8. Zuzahlungen auf einen Blick.....................................................................................................36 III. Besondere Regelungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen (SGB IX)................................38 1. Der Schwerbehindertenausweis.................................................................................................39 2. Steuerliche Vergünstigungen.....................................................................................................43 3. Frühförderung..........................................................................................................................44 4. Rechte und Hilfen bei der Berufsausbildung und im Arbeitsleben...............................................44
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Inhalt IV. Weitere Sozialleistungen.............................................................................................................48 1. Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)..............................................................................48 2. Leistungen der Sozialhilfe (SGB XII)............................................................................................49 3. Wohngeld.................................................................................................................................52 4. Kindergeld.................................................................................................................................52 V. Nachsorge für Kinder, Jugendliche und Familien...........................................................................54 1. Familienorientierte Rehabilitation...............................................................................................55 2. Rehabilitationsmaßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene.............................................56 VI. Besondere Hinweise für ausländische Patientenfür Kinder, Jugendliche und Familien.................58 1.Gesetzliche Bestimmungen zum Aufenthaltsrecht........................................................................59 2. EU-Bürger..................................................................................................................................60 3. Asylsuchende/Flüchtlinge..........................................................................................................60 VII. Klinikschule, Hausunterricht, digitale Zuschaltung.....................................................................62 3 1. Unterricht im Krankenhaus........................................................................................................62 2. Hausunterricht...........................................................................................................................63 3. Digitale Zuschaltung in den Unterricht.......................................................................................63 4. Nachteilsausgleich......................................................................................................................63 VIII. Finanzielle Zuschüsse................................................................................................................64 1. Sozialfonds der Deutschen Leukämie- Forschungshilfe – (Dachverband).....................................64 2. Härtefonds der Deutschen Krebshilfe.........................................................................................65 3. Krebsgesellschaften der Bundesländer........................................................................................65 4. Fördervereine und Elterngruppen für krebskranke Kinder............................................................65 Adressen und weitere Auskünfte......................................................................................................67 Wichtige Organisationen..............................................................................................................66 Anerkannte Rehabilitationskliniken...............................................................................................67 Informative Webseiten..................................................................................................................67
Impressum Deutsche Kinderkrebsstiftung Adenauerallee 134 53113 Bonn Tel. 0 228/688 460 Fax. 0 228/6 884 644 4 info@kinderkrebsstiftung.de www.kinderkrebsstiftung.de Alle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten, insbesondere das Recht des Nachdruckes in Zeitschriften oder Zeitungen, des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Satz: BLICKFANG Grafikstudio Bilder: Shutterstock, Adobe Stock 25., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2021 Anmerkung: In der vorliegenden Broschüre wird aus Gründen der Übersichtlichkeit jeweils die männliche, weibliche oder sächliche Schreibweise verwendet. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Vereinfachung des Schreibens/Lesens. Bei der Ver- wendung der männlichen, weiblichen oder sächlichen Form sind stets Personen aller Geschlechter gemeint.
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Liebe Eltern, durch die Erkrankung Ihres Kindes werden Sie mit den vielfältigsten Problemen konfrontiert. Lassen Sie sich nicht entmutigen, und seien Sie auch bereit, die sozialrechtlichen Möglichkeiten rechtzeitig auszuschöpfen, die Ihnen vom Gesetzgeber angeboten werden. Vielleicht werden Sie sagen: Dies alles kann mir die Gesundheit meines Kin- des nicht wiedergeben; oder: Ich habe jetzt genug andere Probleme, ich kann mich nicht auch noch mit solchen Verwaltungsparagraphen abgeben. Deshalb sollten Sie mit den Sozialdiensten in Ihrer Klinik sprechen, die Ihnen, soweit möglich, helfen werden. Bedenken Sie auch, dass Sie in der nächsten Zeit durch die ständigen Fahrten ins Krankenhaus und/oder doppelte Haushaltsführung, Geschwisterbetreuung etc. sehr viele außergewöhnliche und auch finanzielle Belastungen werden verkraften müssen. In der jüngsten Zeit sind viele Gesetze im Gesund- heitswesen verändert worden. Da fällt es schwer, sich zurechtzufinden. Wir möchten Sie mit den anschließenden sozialrechtlichen Ausführungen über Möglichkeiten der Hilfe informieren. 5
Kurzer Überblick über das Sozialgesetzbuch (SGB) Grundgedanken unseres Sozialrechts sind die Gleichbe- • ein menschenwürdiges Dasein zu sichern handlung der Menschen vor dem Gesetz sowie die Für- • gleiche Voraussetzungen für die freie Entfal- sorge für Bedürftige. Die sozialen und gesundheitlichen tung der Persönlichkeit, insbesondere auch Leistungen und deren Bedingungen sind im „Sozialge- für junge Menschen zu schaffen setzbuch“ (SGB) zusammengefasst worden: • die Familie zu schützen und zu fördern • den Erwerb des Lebensunterhalts durch eine I. Buch Allgemeiner Teil frei gewählte Tätigkeit zu ermöglichen und II. Buch Grundsicherung für Arbeitsuchende • besondere Belastungen des Lebens, auch III. Buch Arbeitsförderung durch Hilfe zur Selbsthilfe, abzuwenden oder IV. Buch Gemeinsame Vorschriften für die Sozial- auszugleichen. versicherung V. Buch Gesetzliche Krankenversicherung 2. Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll auch dazu bei- VI. Buch Gesetzliche Rentenversicherung tragen, dass die zur Erfüllung der in Absatz 1 genannten VII. Buch Gesetzliche Unfallversicherung Aufgaben erforderlichen sozialen Dienste und Einrich- 6 VIII. Buch Kinder- und Jugendhilfe tungen rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung ste- IX. Buch Rehabilitation und Teilhabe hen. behinderter Menschen X. Buch Sozialverwaltungsverfahren Über die Sozialleistungen geben die §§ 11-15 (SGB I) und Sozialdatenschutz Auskunft: XI. Buch Soziale Pflegeversicherung XII. Buch Sozialhilfe §11 Leistungsarten Gegenstand der sozialen Rechte sind die in diesem Ge- setzbuch vorgesehenen Dienst-, Sach- und Geldleistun- Die Grundlagen sind im SGB I §1 gen (Sozialleistungen). Die persönliche und erzieheri- dokumentiert: sche Hilfe gehört zu den Dienstleistungen. 1 Aufgaben des Sozialgesetzbuchs §12 Leistungsträger 1. Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll zur Verwirkli- Zuständig für die Sozialleistungen sind die in den §§18 chung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit So- bis 29 genannten Körperschaften, Anstalten und Behör- zialleistungen einschließlich sozialer und erzieherischer den (Leistungsträger). Die Abgrenzung ihrer Zuständig- Hilfen gestalten. Es soll dazu beitragen, keit ergibt sich aus den besonderen Teilen dieses Ge- setzbuchs.
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN §13 Aufklärung Die Leistungsträger, ihre Verbände und die sonstigen Alle Sozialleistungen können nur auf Antrag ge- in diesem Gesetzbuch genannten öffentlich rechtlichen währt werden. Deshalb ist es sinnvoll, den An- Vereinigungen sind verpflichtet, im Rahmen ihrer Zu- trag frühzeitig zu stellen, weil die Einforderung ständigkeit die Bevölkerung über die Rechte und Pflich- von Leistungen – bis auf wenige Ausnahmen – ten nach diesem Gesetzbuch aufzuklären. im Nachhinein nicht möglich ist. Der Antrag kann schriftlich oder mündlich gestellt werden. Für den §14 Beratung schriftlichen Antrag kann man einen evtl. vor- Jeder hat Anspruch auf Beratung über seine Rechte und liegenden Vordruck verwenden oder ihn „form- Pflichten nach diesem Gesetzbuch. Zuständig für die Be- los“ stellen. Meist ist es sinnvoller, die Vordrucke ratung sind die Leistungsträger, denen gegenüber die auszufüllen, weil dort alle Daten abgefragt wer- Rechte geltend zu machen oder die Pflichten zu erfüllen den, die für die Prüfung der Leistungsgewährung sind. wichtig sind. §15 Auskunft 1. Die nach Landesrecht zuständigen Stellen, die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen 7 Pflegeversicherung sind verpflichtet, über alle sozialen Angelegenheiten nach diesem Gesetzbuch Auskünfte zu erteilen. 2. Die Auskunftspflicht erstreckt sich auf die Benennung der für die Sozialleistungen zuständigen Leistungsträ- ger sowie auf alle Sach- und Rechtsfragen, die für die Auskunftssuchenden von Bedeutung sein können und zu deren Beantwortung die Auskunftsstelle imstande ist. 3. Die Auskunftsstellen sind verpflichtet, untereinan- der und mit den anderen Leistungsträgern mit dem Ziel zusammenzuarbeiten, eine möglichst umfassende Aus- kunftserteilung durch eine Stelle sicherzustellen.
Der Antragsteller ist verpflichtet, Auskünfte über sei- Häufig ist dem Antragsteller nicht klar, welcher Rehabi- ne Situation zu erteilen, weil sich die beantragten Hil- litationsträger für die Leistungen zu Teilhabe (§ 5 SGB fen an seiner persönlichen Situation orientieren. Dies IX), wie u.a. zur medizinischen oder beruflichen Re- schließt auch ein, dass er mögliche Änderungen seiner habilitation, zuständig ist. Laut Gesetz (§14 SGB IX) Lebenssituation von sich aus den Institutionen mitteilt, muss der Rehabilitationsträger (Rentenversicherung, von denen er Hilfe erfährt. Möglicherweise verändert Arbeitsagentur, Krankenkasse etc.), bei dem die Leis- sich dadurch das Ausmaß der unterstützenden Hilfs- tung beantragt wurde, innerhalb von 14 Tagen fest- leistungen. Falls er dieser Pflicht nicht nachkommt, stellen, ob er nach dem geltenden Leistungsgesetz für muss er mit negativen Konsequenzen rechnen. die beantragte Leistung zuständig ist. Weitere Hinwei- Der Antrag wird vom Sachbearbeiter schriftlich oder se dazu findet man auch in der Gemeinsamen Empfeh- auch mündlich beantwortet. Ist der Antragsteller mit lung Reha-Prozess von der Bundesarbeitsgemeinschaft der mündlichen Antwort nicht zufrieden, kann er ver- für Rehabilitation (www.bar-frankfurt.de). langen, dass er einen schriftlichen Bescheid erhält. Datenschutz: Alle Angaben gegenüber den Behörden Falls aus Sicht des Antragsstellers falsch entschieden werden vertraulich behandelt und unterliegen dem wurde, also seinem Antrag gar nicht oder nur teilweise Datenschutz. 8 entsprochen wurde, kann er Widerspruch einlegen. Die Widerspruchsfrist wird in schriftlichen Bescheiden in der „Rechtsbehelfsbelehrung“ genannt und beträgt in der Regel vier Wochen. Sollte ein Bescheid keine oder eine unrichtige Rechtsbehelfsbelehrung enthalten, ver- längert sich die Widerspruchsfrist auf ein Jahr (§§ 36 und 62 SGB X in Verbindung mit § 66 Sozialgerichts- gesetz (SGG)). Ist die Frist versäumt, kommt die bereits mitgeteilte Entscheidung zur Geltung. In diesen Fällen kann nur ein neuer Antrag eingereicht werden, durch den allerdings die vergangene Zeit nicht berücksichtigt wird. Wenn der Bescheid auf den Widerspruch eben- falls nicht richtig erscheint, kann der Antragsteller beim Sozialgericht Klage einreichen.
Sozialrechtliche Möglichkeiten auf einen Blick Schwerbehindertenausweis § 69 Abs. 5 SGB IX 11. Sozialmedizinische Nachsorgeleistungen § 43 Stadt- od. Kreisverwaltung SGB V Frühförderung § 30 SGB IX Pflegekassenleistungen (SGB XI) Sozial- und Gesundheitsämter Pflegekasse 1. Hilfen bei häuslicher Pflege Steuerliche Vergünstigungen Finanzamt 2. Pflegegeld 1. Pauschalbetrag für Körperbehinderte § 33b 3. Pflege bei Urlaub oder Verhinderung der Pfle- EStG geperson 2. Außergewöhnliche Belastungen § 33 EStG 4. Pflegesachleistung (Einsatz von Pflegefach- 3. Pauschalbetrag für Kfz-Kosten § 33 EStG kräften) 4. Pauschalbetrag für Pflege § 33b Abs. 6 EStG 5. Kombination Geld-/Sachleistung 5. Freibetrag für die Beschäftigung einer Haus- 6. Leistungen der sozialen Sicherung für Pflege- 10 haltshilfe § 33a Abs. 3 EStG personen 6. Befreiung von der Kfz-Steuer § 3a KraftStG- 7. Zuschüsse für pflegebedingte Umbaumaß- Krankenkassenleistungen (SGB V) Kranken- nahmen in der Wohnung kasse 8. Pflegekurse für Angehörige 1. Fahrkostenerstattung § 60 SGB V 2. Haushaltshilfe § 38 SGB V Jugendhilfeleistungen (SGB VIII) Jugendamt 3. Häusliche Krankenpflege § 37 SGB V Betreuung und Versorgung von Kindern in 4. Heil- und Hilfsmittel §§ 32, 33 SGB V Notsituationen § 20 SGB VIII 5. Stationäre Rehabilitationsmaßnahmen § 40 SGB V / auch § 31 SGB VI Wohngeld nach Wohngeldgesetz (WoGG) 6. Krankengeld bei Erkrankung des Kindes § 45 Wohngeldbehörde Erhöhte Frei- und Abzugsbeträge SGB V bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit 8. Mitaufnahme als Begleitperson §11 Abs. 3 (§17 WoGG) SGB V 9. Übernahme der täglichen Fahrten anstelle der Mitaufnahme als Begleitperson 10. Erstattung von Verdienstausfall als Begleitkos- ten der stationären Behandlung
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende Deutsche Leukämie-Forschungshilfe und Deutsche (SGB II) Arbeitsagentur/Jobcenter Arbeitslosengeld II Kinderkrebsstiftung, Elternvereine für krebskranke / Sozialgeld Kinder und Jugendliche, Deutsche Krebshilfe Leistungen der Sozialhilfe (SGB XII) Sozialamt 1. Hilfe zum Lebensunterhalt 2. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit 3. Eingliederungshilfe für behinderte Menschen 4. Hilfen zur Gesundheit 5. Hilfe zur Pflege 6. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten 7. Hilfe in anderen Lebenslagen 11 Parkerleichterungen Straßenverkehrsamt 1. Parkerleichterungen für Menschen mit außer- gewöhnlicher Gehbehinderung (Merkzeichen „aG“ im Schwerbehindertenausweis) 2. Parkerleichterungen außerhalb der aG- Regelung (§ 46 Abs. 1. Satz 1 Nr. 11 StVO) Hilfen ohne Rechtsanspruch 1. Psychosoziale Dienste der Kliniken 2. Ehe-, Familien-, Erziehungsberatungsstellen, Städtische Träger (z.B. Jugendamt), Caritas, Diakonie, Kinderschutzbund, frei praktizierende Therapeuten 3. Beratung und einmalige finanzielle Hilfen:
I. Die Pflegeversicherung (SGB XI) 12 In der Pflegeversicherung sind seit 1995 alle gesetz- So lautet die gesetzliche Definition in §14 SGBXI: Ein lich und privat Versicherten für den Fall abgesichert, pflegebedürftiger Mensch muss „körperliche, kognitive dass sie pflegebedürftig werden. Die Pflegeversiche- oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheit- rung ist eine Pflichtversicherung. Pflegebedürftigkeit lich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht ist keine Frage des Alters. Auch Kinder können durch selbstständig kompensieren oder bewältigen können“. Unfall oder Krankheit auf die dauerhafte Pflege ange- Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussicht- wiesen sein. lich für mindestens sechs Monate bestehen. Für die Einschätzung, inwieweit eine Pflegebedürftig- keit vorliegt, stellt das zweite Pflegestärkungsgesetz seit 2017 nicht mehr Bedarf und Bedürftigkeit, sondern den Menschen und seine Fähigkeiten in den Mittel- punkt. Es geht dabei um die zentrale Frage, wie selbst- ständig ein Mensch ohne Hilfe und Unterstützung von anderen sein Leben führen kann, welche Ressourcen er hat und wo er Unterstützung benötigt.
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN . Module des Begutachtungs- 1 Modul 2 - kognitive und instruments kommunikative Fähigkeiten: Die Bestimmung der Selbstständigkeit erfolgt mit ei- • Erkennen von Personen aus dem nem Begutachtungsinstrument, NBI genannt, welches näheren Umfeld anhand von sechs Modulen nach bestimmten Kriterien • örtliche Orientierung die vorhandenen Fähigkeiten abbildet. Diese Module • zeitliche Orientierung spiegeln den Grad der Selbstständigkeit in den sechs • Erinnern an wesentliche Ereignisse Lebensbereichen Mobilität, kognitive und kommuni- oder Beobachtungen kative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische • S teuern von mehrschrittigen Alltags- Problemlagen, Selbstversorgung, selbstständiger Um- handlungen gang mit Erkrankungen und Belastungen und die Ge- • Treffen von Entscheidungen im Alltagsleben staltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte wider. •V erstehen von Sachverhalten und Sie erfassen den Menschen so als Ganzes. Die Kriteri- Informationen en, welche angewendet werden, sind: • Erkennen von Risiken und Gefahren • Mitteilen von elementaren Bedürfnissen • Verstehen von Aufforderungen 13 Modul 1 - Mobilität: • Beteiligen an einem Gespräch • Positionswechsel im Bett • Halten einer stabilen Sitzposition • Umsetzen • Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs • Treppensteigen
Modul 3 - Verhaltensweisen und Modul 4 - Selbstversorgung psychische Problemlagen • Waschen des vorderen Oberkörpers • motorisch geprägte Verhaltensauffälligkeiten • Körperpflege im Bereich des Kopfes • nächtliche Unruhe • Waschen des Intimbereichs • selbstschädigendes und autoaggressives • Duschen und Baden einschließlich Waschen Verhalten der Haare • Beschädigen von Gegenständen • An- und Auskleiden des Oberkörpers • physisch aggressives Verhalten gegenüber • An- und Auskleiden des Unterkörpers anderen Personen • mundgerechtes Zubereiten der Nahrung und • verbale Aggression, andere pflegerelevante Eingießen von Getränken vokale Auffälligkeiten • Essen • Abwehr pflegerischer und anderer • Trinken unterstützender Maßnahmen • Benutzen einer Toilette oder eines Toiletten- • Wahnvorstellungen stuhls • Ängste • Bewältigen der Folgen einer Harninkontinenz 14 • Antriebslosigkeit bei depressiver und Umgang mit Dauerkatheter und Stimmungslage Urostoma • sozial inadäquate Verhaltensweisen • Bewältigen der Folgen einer Stuhlinkontinenz • sonstige pflegerelevante inadäquate Hand- und Umgang mit Stoma lungen • Ernährung parenteral oder über Sonde • Bestehen von gravierenden Problemen bei der Nahrungsaufnahme bei Kindern bis zu 18 Monaten, die einen außergewöhnlich pflegeintensiven Hilfebedarf auslösen
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN odul 5 - Bewältigung von und M Modul 6 - Gestaltung des selbstständiger Umgang mit krank- Alltagslebens und sozialer heits- oder therapiebedingten An- Kontakte: forderungen und Belastungen: • Gestaltung des Tagesablaufs und Anpassung • Medikation an Veränderungen • Injektionen • ruhen und schlafen • Versorgung intravenöser Zugänge • sich beschäftigen • Absaugen und Sauerstoffgabe • Vornehmen von in die Zukunft gerichteten • Einreibungen sowie Kälte- und Wärmean- Planungen, wendungen • Interaktion mit Personen im direkten Kontakt • Messung und Deutung von Körperzuständen • Kontaktpflege zu Personen außerhalb des • körpernahe Hilfsmittel direkten Umfelds. • Verbandswechsel und Wundversorgung • Versorgung mit Stoma • regelmäßige Einmalkatheterisierung und Nut- zung von Abführmethoden 15 • Therapiemaßnahmen in häuslicher Umge- bung • Zeit- und technikintensive Maßnahmen in häuslicher Umgebung • Arztbesuche, Besuche anderer medizinischer oder therapeutischer Einrichtungen, zeitlich ausgedehnte Besuche medizinischer oder therapeutischer Einrichtungen • Besuch von Einrichtungen zur Frühförderung bei Kindern • Einhalten einer Diät oder anderer krankheits- oder therapiebedingter Verhaltensvorschriften
2. Bewertung der Selbstständigkeit In jedem Modul werden durch den Medizinischen Dienst für jedes Kriterium, je nach Selbstständigkeit, im Rah- men des Begutachtungsverfahrens Punktwerte vergeben. (Abb. 1) Selbstständig Überwiegend Überwiegend Unselbstständig selbstständig unselbstständig Aktivitäten können alleine, Aktivitäten können zum Aktivitäten können zum Aktivitäten können, auch in eventuell mit Hilfsmitteln, großen Teil selbstständig geringen Teil selbstständig Teilen, nicht selbstständig durchgeführt werden durchgeführt werden. durchgeführt werden. durchgeführt werden. Pflegeperson gibt: Impulse, Pflegeperson gibt: ständige Richten/Zurechtlegen von Anleitung/Motivation, Teil- Dingen, übernimmt schritte werden übernommen punktuelle Teilschritte 0* 1* 2* 3* 16 Beispielhaft hier die Bewertung der Selbstständigkeit dule entsprechend ihrer Bedeutung für den Alltag un- beim Treppensteigen: terschiedlich gewichtet. Das Modul Selbstversorgung fließt zum Beispiel am stärksten ein: • Kann ein Mensch ohne Hilfe in aufrechter Position eine Treppe steigen, ist er selbststän- Mobilität 10% dig. Steigt er alleine, benötigt wegen eines Sturzrisikos aber Begleitung, ist er überwie- kognitive und kommunikative Fähigkeiten sowie 15% Verhaltensweisen und psychische Problemlagen gend selbstständig. Wird er beim Treppen- steigen gestützt und/oder festgehalten, ist Selbstversorgung 40% er überwiegend unselbstständig. Wird er getragen oder mit Hilfsmitteln bewegt, ist er vollkommen auf Hilfe angewiesen bzw. Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten 20% unselbstständig. Anforderungen und Belastungen Die Punkte in jedem Modul werden für sich zusam- Gestaltung des Alltagslebens und 15% sozialer Kontakte mengezählt. Beim Gesamtpunktwert werden die Mo-
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN 3. Pflegegrade Die vergebene Gesamtpunktzahl entscheidet über die Pflegebedürftigkeit und den Pflegegrad. Es gibt fünf Pfle- gegrade. Grundsätzlich gilt, je höher der Pflegegrad, umso mehr ist der Mensch in seiner Selbstständigkeit einge- schränkt und bedarf der Unterstützung. Pflegegrad Gesamtpunktzahl Im Begutachtungsverfahren wird neben den sechs Modulen auch auf die zwei Bereiche „Außerhäusliche Geringe Beeinträch- Aktivitäten“ und „Haushaltsführung“ eingegangen. tigung der Selbst- Diese haben für die Berechnung des Pflegegrades zwar 1 12,5 – 27 ständigkeit oder der keine Relevanz, die Informationen dienen aber dazu, Fähigkeiten den Hilfebedarf genauer zu definieren und die Pflege Erhebliche Beeinträch- besser planen zu können. tigung der Selbst- 2 27 – 47,5 ständigkeit oder der Die Feststellung der Pflegebedürftigkeit bei Kindern Fähigkeiten und Jugendlichen erfolgt grundsätzlich nach dem glei- 17 Schwere Beeinträch- chen Prinzip wie die der Begutachtung von Erwachse- tigung der Selbst- nen. 3 47,5 – 70 ständigkeit oder der Fähigkeiten Für Kinder unter elf Lebensjahren gelten jedoch ande- Schwerste Beeinträch- re Maßstäbe. Dabei ist das Alter am Begutachtungstag tigung der Selbst- maßgeblich. Bei der Bewertung der Selbstständigkeit 4 70 – 90 ständigkeit oder der Fähigkeiten wird als Maßstab die Abweichung der Fähigkeiten zu gesunden, altersentsprechend entwickelten Kindern Schwerste Beeinträch- zugrunde gelegt. Damit wird der Tatsache Rechnung tigung der Selbststän- getragen, dass Kinder Fähigkeiten in Entwicklungs- digkeit oder der Fähig- schritten lernen und so Selbstständigkeiten entwickeln. keiten mit besonderen 5 90 – 100 Anforderungen an die pflegerische Versor- gung
Nimmt man z.B. im Bereich der Mobilität das Trep- Ab einem Alter von elf Jahren gelten dann aufgrund pensteigen, wird ein Kind unter 15 Monaten in die- der grundsätzlich als entwickelt anzunehmenden sem Bereich grundsätzlich als unselbstständig gesehen. Selbstständigkeit dieselben pflegegradrelevanten Be- Selbstständig Treppensteigen kann ein gesundes, nor- rechnungsvorschriften wie bei Erwachsenen. mal entwickeltes Kind ab zwei Jahren und sechs Mo- naten. In den Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes Eine weitere Sonderregelung gibt es für Menschen, die zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit nach dem XI. beide Arme und Beine nicht benutzen können. Sie er- Buch des Sozialgesetzbuches, die ab 1. Januar 2017 halten Pflegegrad 5, auch wenn sie unter 90 Punkten gültig sind, sind in Punkt fünf Tabellen enthalten, die begutachtet wurden. den altersentsprechenden Selbstständigkeitsgrad und die unterschiedlichen Ausprägungen der Fähigkeiten Wer bereits vor dem 1. Januar 2017 Pflegegeld bezo- abbilden. gen hat, wurde automatisch einem Pflegegrad zuge- ordnet: Für Kinder unter 18 Monaten gilt die Sonderregelung, dass sie pauschal eine Stufe höher eingestuft werden. von Pflegestufe in Pflegegrad Sie benötigen von Natur aus in vielen Bereichen des 18 Alltagslebens Hilfe. Daher fließen bei ihnen im Rahmen Pflegestufe 0 + Pflegegrad 2 der Begutachtung nicht alle Module in die Begutach- tung ein. Zum einen werden hier explizit die Probleme Pflegestufe I Pflegegrad 2 bei der Nahrungsaufnahme betrachtet, die einen au- ßergewöhnlich pflegeintensiven Hilfebedarf in diesem Pflegestufe I + Pflegegrad 3 Bereich auslösen können. Denkbar ist dies zum Beispiel, wenn die Nahrungsaufnahme mit häufigem Erbrechen Pflegestufe II Pflegegrad 3 oder Durchfällen einhergeht oder wenn immer wieder Pausen eingelegt werden müssen. Des Weiteren wird Pflegestufe II + Pflegegrad 4 auf den besonderen Bedarf und die Module 3 und 5 eingegangen. Im Ergebnis erhält ein Säugling mit ei- Pflegestufe III Pflegegrad 4 ner Gesamtpunktzahl von 30 Punkten so anstelle dem Pflegegrad 2 den Pflegegrad 3. Mit 18 Lebensmonaten Pflegestufe III + Pflegegrad 5 kommt das Kind dann ohne erneute Begutachtung in die reguläre Einstufung Pflegestufe III – Härtefall Pflegegrad 5
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Dabei gilt grundsätzlich ein umfassender Bestands- und Verschlechterungsschutz: Der übergeleitete Pfle- gegrad bleibt grundsätzlich auf Dauer gültig. Sollte künftig ein niedrigerer Pflegegrad festgestellt werden, verbleibt der Pflegebedürftige in dem übergeleiteten Pflegegrad. Erhöht sich der Pflegegrad, greifen die Neuerungen. Lediglich bei Feststellung, dass über- haupt keine Pflegebedürftigkeit in der ab dem 1. Janu- ar 2017 geltenden Fassung (mehr) vorliegt, werden in der Zukunft keine Leistungen der Pflegeversicherung mehr gewährt. Für die unentgeltliche Pflege von Angehörigen in der eigenen Wohnung oder in der Wohnung des Pflege- bedürftigen wird für Pflegende ab 2021 anstelle einer Steuerermäßigung nach § 33 bei Pflegegrad 2 ein Pfle- ge-Pauschbetrag von 600 Euro, bei Pflegegrad 3 von 19 1.100 Euro neu eingeführt. Der Pflege-Pauschbetrag bei Pflegegraden 4 und 5 erhöht sich auf 1.800 Euro.
4. Voraussetzungen und Leistungen Ein Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung bestimmt unter Berücksichti- besteht, wenn Antragstellende in den letzten zehn gung des Gutachtens den Pflegegrad und teilt die Ent- Jahren vor der Antragstellung mindestens zwei Jahre scheidung über die Pflegebedürftigkeit schriftlich mit. pflege- oder familienversichert waren. Für familienver- In der Regel wird mit dem Ergebnis auch das Gutach- sicherte Kinder gilt dies als erfüllt, wenn ein Elternteil ten des MDK mitgesandt, um die Einteilung in den je- die Versicherung nachweisen kann. weiligen Pflegegrad transparent und nachvoll- ziehbar zu machen. Sollte man die Einschätzung nicht teilen, Pflegeleistungen werden mit dem Antrag auf Feststel- ist es möglich, innerhalb eines Monats gegen den Be- lung eines Pflegegrades bei der Pflegeversicherung scheid Widerspruch einzulegen. beantragt. Die Leistungen werden erst ab Antragsstel- lung, nicht rückwirkend, gewährt. Laut den Richtlinien soll das Ergebnis des Begutach- tungsverfahrens nach spätestens fünf Wochen vor- Ist der Antrag bei der Pflegeversicherung eingegangen, liegen. Wird der Antrag während einer stationären beauftragt diese im Falle der gesetzlichen Krankenver- Behandlungsphase gestellt, verkürzt sich die Begutach- 20 sicherung den Medizinischen Dienst der Krankenversi- tungsfrist auf eine Woche. cherung (MDK) zur Feststellung der Pflegebedürftig- keit. Bei den privaten Pflegeversicherungen heißt der Die Höhe der jeweiligen Pflegeleistungen richtet sich Medizinische Dienst MEDICPROOF. nach dem vom MDK festgestellten Pflegegrad. Bleibt der Pflegebedürftige im seinem gewohnten Umfeld, Der Medizinische Dienst prüft die Pflegebedürftigkeit. erhält er ambulante Leistungen. Verlegt er seinen Dazu wird eine Untersuchung des Pflegebedürftigen in Wohnsitz in eine Pflegeeinrichtung, erhält er vollstati- der häuslichen Wohnung oder im stationären Bereich onäre Leistungen. durchgeführt. Dies erfolgt nach vorheriger Anmeldung. Tipp: Es ist hilfreich ein Pflegetagebuch zu führen, um Die Begutachtung erfolgt nach den „Richtlinien zum sich darüber im Klaren zu werden, welche Pflegemaß- Verfahren der Feststellung von Pflegebedürftigkeit nahmen das Kind tagsüber und nachts benötigt. sowie zur pflegefachlichen Konkretisierung der Inhalte des Begutachtungsinstruments nach dem Elften Buch des Sozialgesetzbuches“ des GKV-Spitzenverbandes. Die Begutachtungs-Richtlinien – BRi können herunter- geladen werden unter www.mds-ev.de.
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Im ambulanten Bereich hat der Pflegebedürftige ein Mit dem Betrag werden Aufwendungen für Angebo- Wahlrecht zwischen: te zur Unterstützung im Alltag erstattet. Sie können durch einen anerkannten Leistungserbringer erbracht • Pflegesachleistungen (z.B. durch professio- werden, oder die Pflegekasse erstattet diese im Rah- nelle Kräfte eines ambulanten Pflegedienstes) men der Nachbarschaftshilfe. Voraussetzung dafür ist, und dass die helfende Person eine geeignete Qualifizierung • Pflegegeldleistungen (z.B. bei der Pflege – mindestens im Umfang eines Pflegekurses entspre- durch Familienangehörige oder selbst organi- chend § 45 des Elften Buches Sozialgesetzbuch – nach- sierte Pflegekräfte). weisen kann. Diese Angebote können sehr vielfältig • Mit der Kombinationsleistung ist es möglich, sein und sollen auch die Angehörigen entlasten. Pflegegeld und Sachleistungen prozentual beliebig miteinander zu kombinieren. Hier einige Beispiele: Eine weitere flexible Möglichkeit zur Sicherstellung der • Beratung und Schulung von pflegenden Angehörigen häuslichen Pflege ist die Tages- oder Nachtpflege eines • stundenweise Betreuung Pflegebedürftigen. In diesem Fall wird der Pflegebe- • Pflegen von sozialen Kontakten, dürftige eigentlich zu Hause, zum Teil aber tagsüber • Unterstützung im Haushalt und bei der hauswirt- 21 oder in der Nacht in einer Einrichtung gepflegt. Leis- schaftlichen Versorgung (haushaltsnahe Dienstleis- tungen der Pflegekasse je nach Pflegegrad von monat- tungen), lich bis zu 1.995 Euro sind möglich. Pflegegeld bzw. • Beschäftigungstherapie mit Ergotherapeuten, Pflegesachleistung für die Pflege zu Hause können voll • Sitzwachen, in Anspruch genommen werden. Daneben haben Pfle- • Vorlesen von Büchern, Zeitungen usw. gebedürftige in häuslicher Pflege einen zusätzlichen Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis Der Entlastungsbetrag kann innerhalb des jeweiligen zu 125 Euro monatlich. Kalenderjahres in Anspruch genommen werden. Wird die Leistung in einem Kalenderjahr nicht ausgeschöpft, kann der nicht verbrauchte Betrag in das folgende Ka- lenderhalbjahr übertragen werden. (Abb. 2/3)
Pflegeleistungen 2021 Pflegegrad Ambulante monatliche Leistungen Vollstationäre Vollstationäre Tages- Entlastungs- Leistungen oder Nachtpflege betrag nach § 45 b Geldleistung Sachleistung 1 - 125 Euro - 125 Euro 2 316 Euro 689 Euro 770 Euro 689 Euro 125 Euro 3 545 Euro 1.298 Euro 1.262 Euro 1.298 Euro 125 Euro 4 728 Euro 1.612 Euro 1.775 Euro 1.612 Euro 125 Euro 5 901 Euro 1.995 Euro 2.005 Euro 1.995 Euro 125 Euro Abb.2 22 Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege 2021 (Beträge pro Kalenderjahr) Pflegegrad Pflegevertretung erwerbsmäßig Pflegevertretung durch nahe Kurzzeitpflege vollstationär im gewohnten Umfeld Angehörige im gewohnten Umfeld Aufwendungen bis 6 Wochen im Kalenderjahr Aufwendungen bis 8 Wochen im Kalenderjahr 1 - - Anspruch nur über Entlas- tungsbetrag 2 1.612 Euro 474,00 Euro 1.612 Euro 3 1.612 Euro 817,50 Euro 1.612 Euro 4 1.612 Euro 1.092,00 Euro 1.612 Euro 5 1.612 Euro 1.351,50 Euro 1.612 Euro Abb.3
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN 5. Pflege im Verhinderungsfall Tritt die Situation ein, dass ein pflegender Angehöri- Pflegebedürftige in den Pflegegraden 2 bis 5 können ger für ein paar Stunden, Tage oder Wochen kurzfristig Kurzzeitpflege in einem Leistungszeitraum von bis zu eine Vertretung für sich braucht, da er selbst krank ist, acht Wochen in Anspruch nehmen. Die Leistungshöhe andere Termine hat oder eine Auszeit benötigt, kann beträgt maximal 1.612 Euro, eine Aufstockung um die eine Verhinderungspflege in Anspruch genommen Mittel der Verhinderungspflege ist möglich. Die Pflege- werden. kassen beteiligen sich allerdings nur an den Kosten für die Pflege. Die Kosten für Unterbringung und Verpfle- Im häuslichen Bereich wird so die Pflege durch einen gung tragen die Pflegebedürftigen selbst. Pflegedienst oder eine Privatperson sichergestellt. Auf- wendungen für die Sachleistung durch einen Pflege- Als weitere Leistungen der Pflegeversicherung sind dienst und Verdienstausfall oder die Fahrkosten einer u.a. vorgesehen: Privatperson können im Nachhinein bei der Pflege- kasse eingereicht werden. Verhinderungspflege muss • Technische Pflegehilfsmittel (z.B. Pflegebett, nicht im Voraus genehmigt werden, allerdings muss der Transferhilfen), Pflegebedürftige seit mindestens sechs Monaten von • zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel 23 einem Angehörigen gepflegt worden sein. 1.612 EUR bis maximal 40 Euro im Monat (Einmalarti- können für maximal 42 Kalendertage im Kalenderjahr kel, wie z.B. Einmalhandschuhe, Unterlagen, in Anspruch genommen werden. Bei Verhinderung der Mundschutz), Pflegeperson wird für Pflegebedürftige ab dem Pflege- • Zuschüsse zum pflegebedingten Umbau der grad 2 Pflegegeld für bis zu sechs Wochen zur Hälfte Wohnung bis zu 4.000 Euro je Maßnahme, weitergezahlt. Ein Übertrag der halben Kurzzeitpflege • unentgeltliche Pflegekurse für Angehörige (siehe nächsten Absatz) auf die Verhinderungspflege und ehrenamtliche Pflegepersonen. ist möglich. Kann die Pflege im häuslichen Bereich weder durch einen pflegenden Angehörigen noch durch Verhinde- rungspflege für einen begrenzten Zeitraum sicherge- stellt werden, ist im Rahmen der Kurzzeitpflege eine von vornherein zeitlich begrenzte vollstationäre Auf- nahme in einer speziell dafür zugelassenen Pflegeein- richtung möglich.
. Soziale Absicherung der 6 Bei der Ermittlung von Unterhaltsansprüchen und -ver- Pflegepersonen pflichtungen von Pflegepersonen werden Geldbeträge aus der Pflegeversicherung nur in Ausnahmefällen an- Pflegepersonen, die nicht erwerbsmäßig pflegen (z.B. gerechnet (§13 Abs. 6 SGB XI). Angehörige oder Nachbarn), werden sozial abgesi- chert. Die Pflegeversicherung zahlt Beiträge zur Ren- tenversicherung für häusliche Pflegekräfte, die mindes- 7. Beruf und Pflege tens zehn Stunden wöchentlich, verteilt auf wenigstens zwei Tage, pflegen und keine Erwerbstätigkeit von Die Pflege eines hilfebedürftigen Menschen ist für mehr als 30 Stunden wöchentlich ausüben. Die Höhe Berufstätige nicht immer einfach. Das Gesetz zur Ver- der Beiträge richtet sich nach dem Pflegegrad. Darüber einbarkeit von Familie, Pflege und Beruf gibt zeitliche hinaus werden alle in dieser Zeit beitragsfrei in den Flexibilität und regelt die finanzielle Unterstützung. Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung einbezo- gen. Bezahlte Pflegezeit von zehn Tagen erhalten Arbeit- nehmer, wenn sie einen nahen Angehörigen in einer Pflegepersonen können nach den Vorschriften des SGB akut eingetretenen Pflegesituation pflegen müssen 24 III in der Arbeitslosenversicherung versichert werden. und der Arbeit nicht länger als zehn Tage fernbleiben. Hierbei ist es allerdings erforderlich, dass unmittelbar Dieses Recht steht jedem Arbeitnehmer zu, unabhän- vor der Pflegetätigkeit eine Versicherungspflicht in der gig von der Größe des Betriebes. Für den Verdienst- Arbeitslosenversicherung bestanden hat oder eine Leis- ausfall kommt die gesetzliche Pflegeversicherung des tung nach dem SGB III (z.B. Arbeitslosengeld) bezogen Angehörigen auf und zahlt Pflegeunterstützungsgeld wurde, sofern nicht ohnehin schon eine Absicherung in Höhe von 90 Prozent des ausbleibenden Nettoein- (z.B. durch Teilzeitarbeit) in der Arbeitslosenversiche- kommens. rung besteht. Nach dem Ende der Pflegetätigkeit be- Beschäftigte können sich im Rahmen einer Pflegezeit steht damit für diese Pflegepersonen die Möglichkeit, unbezahlt teilweise oder vollständig vom Arbeitgeber Arbeitslosengeld zu beantragen und Leistungen der für bis zu sechs Monate von der Arbeit freistellen las- Arbeitsförderung zu beanspruchen. sen, um einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen zu Hause zu pflegen. Der Anspruch auf Freistellung Die Leistungen der Pflegeversicherung bleiben als Ein- gegenüber dem Arbeitgeber besteht jedoch nur in Be- kommen bei Sozialleistungen und bei Leistungen nach trieben, die mehr als 15 Beschäftigte haben. Um den dem Asylbewerberleistungsgesetz, deren Gewährung Lebensunterhalt zu sichern, kann beim Bundesamt für von anderen Einkommen abhängig ist, unberücksichtigt. Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ein zinslo- ses Darlehen beantragt werden. Zu nahen Angehörigen zählen neben Verwandten wie Eltern und Großeltern auch Stiefeltern, Schwägerinnen/Schwäger, nichtehe-
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN liche Lebenspartner. Um einen Angehörigen zu pfle- . Pflegeberatung als Unterstüt- 8 gen, ist es im Rahmen der Familienpflegezeit möglich, zung für den Pflegebedürftigen die Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten zu reduzieren. Pflegebedürftige haben einen Rechtsanspruch auf Hilfe Möglich ist dies in Betrieben mit mehr als 25 Beschäf- und Unterstützung durch Pflegeberater. Dies sind Mit- tigten und nur mit Zustimmung des Arbeitgebers. arbeiter der Pflegekasse, Pflegestützpunkte, Senioren- Pflegt und begleitet man einen nahestehenden Men- und Pflegeberatungen und private Pflegeberater, die schen in seiner letzten Lebensphase, gibt es einen An- spruch darauf, sich bis zu drei Monaten vollständig • bei der Stellung von Anträgen helfen, oder teilweise von der Arbeit freistellen zu lassen. •H ilfebedarf unter Berücksichtigung der Fest- stellungen der Begutachtung durch den MDK Dabei muss die Pflege nicht im häuslichen Bereich er- erfassen und analysieren, folgen, der zu Pflegende kann im Krankenhaus oder in • e inen individuellen Versorgungsplan erstellen einem Hospiz sein. Wie bei der Pflegezeit gibt es einen (inkl. erforderlicher Sozialleistungen), Anspruch auf ein zinsloses Darlehen, um den Lebens- • a uf die Durchführung des Versorgungsplans unterhalt zu sichern. hinwirken, • die Dokumentation sichern. 25 Wenn Arbeitnehmer einen Angehörigen pflegen, gilt für sie ein besonderer Kündigungsschutz, ähnlich wie Bei allen diesen Dingen – und zum Beispiel auch be- beim Mutterschutz oder der Elternzeit. Der Kündigungs- züglich Hilfe beim eventuell nötigen Widerspruch, An- schutz beginnt bereits mit der Ankündigung der kurzzei- trag auf Verhinderungspflege etc. – berät auch jeder tigen Freistellung, der Pflege beziehungsweise Familien- Pflegedienst (der unabhängig von den Pflegekassen pflegezeit und dauert bis zu deren Ende an. ist). Man sollte allerdings vorher klären, ob die Bera- Kranken- und Pflegeversicherungsschutz kann während tung unentgeltlich ist. Siehe auch „Ratgeber für Men- der Pflegezeit im Rahmen einer Familienversicherung be- schen mit Behinderung Ausgabe 2018“, S.135ff., Bun- stehen. Sollte dies nicht möglich sein, muss sich die Pfle- desministerium für Arbeit und Soziales (www.bmas.de). geperson freiwillig in der Krankenversicherung versichern und den Mindestbeitrag entrichten. Auf Antrag erstattet die Pflegeversicherung den Beitrag in der Kranken- und Pflegeversicherung bis zur Höhe des Mindestbeitrages. Der Versicherungsschutz in der Arbeitslosenversicherung bleibt erhalten. Die Beiträge zur Arbeitslosenversiche- rung werden von der Pflegekasse übernommen.
. Empfehlungen im Begutach- 9 tungsverfahren Die Gutachter treffen im Rahmen der Begutachtung Empfehlungen zu: • Prävention oder rehabilitativen Leistungen • Hilfsmitteln/Pflegehilfsmittel • Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen • Änderung/Verbesserung der Pflegesituation • Beratung durch Pflegekassen/Pflegestütz- punkte Diese Empfehlungen werden einem Antrag gleich ge- wertet, und sofern der Pflegebedürftige in dieses Ver- fahren einwilligt, wird die Pflege- bzw. Krankenversi- 26 cherung tätig, in der Regel ohne erneut zu prüfen.
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II. Leistungen gesetzlicher Krankenkassen (SGB V) 28 Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur Zuzahlungen bis zu einer individuellen Belastungs- sind im Sozialgesetzbuch V (SGB V) aufgeführt. Die grenze geleistet werden. Wenn man seine Belastungs- gesetzlichen Krankenversicherungen haben die Aufga- grenze erreicht hat, stellt die jeweilige Kasse für den be, die Gesundheit der Versicherten wiederherzustellen Rest des Kalenderjahres eine Bescheinigung über die und ihnen Leistungen zu gewähren, die dem allgemein Befreiung von Zuzahlungen aus. In jedem neuen Jahr anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse müssen wieder Zuzahlungen bis zur Belastungsgrenze entsprechen. geleistet werden. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von al- 1. Zuzahlungen und len Zuzahlungen, außer zu Fahrkosten, Zahnersatz und Belastungsgrenze kieferorthopädischer Behandlung, befreit. Grundsätzlich wird bei allen Leistungen eine Zuzah- Als Belastungsgrenze gilt zwei Prozent des Bruttoein- lung von zehn Prozent der Kosten erhoben. Höchstens kommens aller Familienangehörigen (Ehepartner, ein- aller-dings zehn Euro, mindestens fünf Euro. Zur Ver- getragene Lebenspartner, familienversicherte Kinder), meidung von übermäßigen Belastungen müssen jedoch die in einem gemeinsamen Haushalt leben.
SOZIALRECHTLICHE INFORMATIONEN Zum Familieneinkommen zählen die Einkünfte aller Fa- pro Quartal) und außerdem eines der folgenden Kri- milienangehörigen, z.B. Arbeitslohn, Arbeitslosengeld, terien erfüllt: Krankengeld, Arbeitseinkommen aus selbständiger Tä- tigkeit, Kapitalerträge, Einkünfte aus Vermietung und • Es liegt eine Pflegebedürftigkeit ab dem Verpachtung. Nicht angerechnet werden u.a. das Kin- Pflegegrad 3 vor (SGB XI). dergeld, Pflegegeld, Erziehungsgeld und Blindengeld, • Es besteht ein Grad der Behinderung (GdB) BAföG, Wohngeld sowie alle anderen zweckgebunde- von mindestens 60. nen Zuwendungen, die für einen beschädigungs- oder • Es besteht eine Erwerbsminderung (MdE) behinderungsbedingten Mehrbedarf gewährt werden. von mindestens 60%. Das Einkommen von erwachsenen Kindern, die selbst • Es ist eine kontinuierliche medizinische versichert sind (z.B. durch den Bezug einer Halbwai- Versorgung (ärztliche oder psychotherapeu- senrente oder durch eine Berufsausbildung), wird bei tische Behandlung, Arzneimitteltherapie, der Ermittlung des Familieneinkommens nicht berück- Behandlungspflege, Versorgung mit Heil- und sichtigt. Vom Familieneinkommen werden Freibeträge Hilfsmitteln) erforderlich. Ohne diese ist eine für den Ehepartner und die Kinder in Abzug gebracht. lebensbedrohliche Verschlimmerung der Für die Ermittlung der Belastungsgrenze werden die Erkrankung, eine Verminderung der Lebens- Zuzahlungen aller Familienangehörigen berücksichtigt. erwartung oder eine dauerhafte Beeinträchti- 29 gung der Lebensqualität zu erwarten. Selbst versicherte Kinder werden bei der Ermittlung der Belastungsgrenze eigenständig betrachtet. Bei Be- Sobald ein familienversicherter Familienangehöriger ziehern von Sozialhilfe oder von Arbeitslosengeld II schwerwiegend chronisch krank ist, gilt für alle Fami- gilt der Regelsatz des Haushaltsvorstandes als Berech- lienmitglieder die maximale Belastungsgrenze von ei- nungsgrundlage für die Belastungsgrenze. Chronisch nem Prozent. Kranke, die wegen derselben schwerwiegenden Krank- heit in Dauerbehandlung sind, müssen Zuzahlungen in Die Fortdauer der Dauerbehandlung ist der Kranken- Höhe von 1% der Bruttoeinnahmen pro Kalenderjahr kasse spätestens vor Ablauf des zweiten Jahres nach- leisten. zuweisen. Eine Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen ist möglich und kann ange- Die so genannte „Chronikerregelung“ sieht vor, dass ordnet werden. als schwerwiegend chronisch krank gilt, wer sich in ärztlicher Dauerbehandlung befindet (nachgewiesen Der Nachweis kann unterbleiben, wenn die notwen- durch einen Arztbesuch wegen derselben Erkrankung dige Feststellung einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung über eine ärztliche Bescheinigung bereits einmal getroffen wurde und es keine Anhaltspunkte für eine wesentliche Änderung gibt.
Empfänger von Arbeitslosengeld II können sich beim Zur näheren Berechnung Ihrer Gesamtsituation wen- Erreichen der Belastungsgrenze nach § 61 und den Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse. Für die Ab- § 62 SGB V befreien lassen. Die Zwei-Prozent-Belas- rechnung gilt grundsätzlich das Kalenderjahr. Die tungsgrenze liegt 2021 bei 107,04 Euro und die Ein- Krankenkasse erstattet am Jahresende den die Belas- Prozent-Belastungsgrenze ist bei 53,52 Euro erreicht. tungsgrenze übersteigenden Betrag. Berechnung der Zuzahlungsgrenze: Verlangen Sie mit Ihrem Namen versehene Zu- Maßgebend sind die Bruttoeinnahmen des Versicher- zahlungsbelege. Verwahren Sie diese Belege ten und der im gemeinsamen Haushalt lebenden An- sorgfältig auf, und legen Sie die gesammelten gehörigen. Zur Ermittlung der Belastungsgrenze wer- Belege der Krankenkasse vor. den für jeden Familienangehörigen Freibeträge vom Brutto-Jahreshaushaltseinkommen abgezogen. Die Freibeträge für 2021 betragen: 5.922 Euro für den ersten Angehörigen, 2. Fahrkosten (§60 SGB V) 30 8.388 Euro für jedes familienversicherte Kind. Zu den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversiche- Beispiel: rung (GKV) gehört auch die Erstattung von Fahrkosten Alleinverdiener, verheiratet (gemeinsam steuerlich ver- im Zusammenhang mit medizinisch notwendigen Leis- anlagt), zwei Kinder, Bruttoverdienst 40.000 Euro pro tungen. Jahr: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Fahrten, Bruttoeinkommen 40.000 Euro wenn sie im Zusammenhang mit einer Leistung der Freibetrag Ehepartner - 5.922 Euro Krankenkasse aus zwingenden medizinischen Gründen Freibetrag Kinder - 16.776 Euro notwendig sind, der Patient nicht mit Bus und Bahn 17.302 Euro oder dem eigenen Auto fahren kann und die Fahrten vom Arzt verordnet wurden. Man unterscheidet zwi- Jährlicher Zuzah- schen genehmigungsfreien und genehmigungspflichti- lungsbetrag: (Be- 346,04 Euro gen Fahrten. lastungsgrenze von 2%) („chronisch krank“ 173,02 Euro Belastungsgrenze von einem Prozent)
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