Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022

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Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
strategie digital
   MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER
   AUSGABE #03 / OKTOBER 2022

 NEUE LEADERSHIP-
 ALLE ANSÄTZE
      MITNEHMEN

  Digitalität,
     Aber wie?!Agilität
Anwendungsbeispiele
 und Ambidextrie als
 Ansatzpunkte
 guter Partizipation
                 für ein
     zeitgemäßes
      Leadership

    DUBLIN CITY
    UNIVERSITY
      HOW TO?!
 Ein
   5 Praxisbeispiele
     Festival für die ­
 Hochschulstrategie
  für Leadership im
  digitalen Zeitalter
Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
EDITORIAL / 3

              PARTIZIPATION
              Liebe Leserin, lieber Leser,

              wir als Hochschulforum Digitalisierung sind der festen        strategischen Fragen zur Digitalisierung in Studium und
SCHWERPUNKT   Überzeugung, dass vieles besser funktioniert, wenn sich       Lehre bereits angestoßen haben. Nachlesen können Sie
              Stakeholdergruppen zusammentun und Themen ge-                 diese Kurzberichte ab S. 60. Danke an alle, die Ihre Er-
              meinsam bearbeiten. Es kommt eine größere Vielfalt an         fahrungen mit uns und unseren Leser:innen teilen! Wie be-
              Perspektiven zusammen, man schafft gegenseitiges Ver-         reits in den ersten beiden Ausgaben unseres Magazins fin-
              ständnis und alle Akteur:innen, die ein nachhaltiger Ver-     den Sie in der Mitte unsere Interviewformate: Professor
              änderungsprozess benötigt, sind unmittelbar an Bord. Win-     Heribert Nacken von der RWTH Aachen berichtet von seinen
              Win sozusagen – für alle Parteien.                            Erfahrungen als Peer-Experte und Professorin Carolin Sut-
                                                                            ter lässt uns an ihren Erkenntnissen aus den Strategie-
              Wie gestaltet man solche Partizipationsprozesse an Hoch-      prozessen zur Digitalisierung von Studium und Lehre an der
              schulen erfolgreich? Wie spricht man die verschiedenen        SRH Hochschule Heidelberg teilhaben. Im hinteren Teil des
              Akteursgruppen am besten an und bindet sie ein? In der        Magazins haben wir unter “HFD aktuell” wieder allerlei
              vorliegenden, dritten Ausgabe von strategie digital widmen    Neues und Interessantes aus dem Hochschulforum Digita-
              wir uns genau diesen Fragen. Wir zeigen konkrete An-          lisierung zusammengestellt, das für Sie als strategische:r
              wendungsbeispiele auf, wie man die unterschiedlichen          Entscheider:in spannend sein könnte.
              Stakeholder in strategische Prozesse einbinden kann.
              Dafür konnten wir Autor:innen aus allen Statusgruppen         Welche Erfahrung haben Sie mit Partizipationsprozessen in
              gewinnen: von der Hochschulleitung über Lehrende bis hin      Hochschulen gesammelt? Wissen Sie von Good Practises,
              zu Studierenden. Auch einen Blick von Seiten der For-         die in unserer Sammlung noch fehlen? Wir freuen uns auf
              schung auf das Thema Partizipation in Digitalisierungs-       den Austausch mit Ihnen. Schreiben Sie uns unter
              prozessen, praktische Tipps sowie ein internationales Bei-    strategie­-digital@hochschulforum.org. Dies ist auch die
              spiel können Sie in diesem Magazin finden. Worin sich die     richtige Adresse, wenn Sie sonstige Anregungen, Lob oder
              Autor:innen einig sind: Transparenz ist unabdingbar und es    Kritik für uns haben.
              lohnt sich, mutig zu sein, um neue (Begegnungs-) Anlässe
              zu schaffen! Einen schnellen Überblick über Partizipations-   Eine inspirierende Lektüre wünschen
              methoden finden Sie übrigens auf S. 78. Dort haben wir
              die im Magazin aufgeführten Ansätze für Sie zusammen-
              gestellt. Wir wünschen viel Erfolg beim Ausprobieren!

              Wir sind mächtig stolz, dass wir diese Ausgabe wieder ge-
              meinsam mit Ihnen, unserer Community, gestalten konn-
              ten: Auf unseren Aufruf hin haben wir zahlreiche Ein-
              sendungen von engagierten Hochschul­         angehörigen      Josephine Sames &
              erhalten, die Partizipationsprozesse im Rahmen von            das Strategieteam des HFD
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4 / INHALT                                                                                                                                    INHALT / 5

INHALT #03
              3    Editorial                                                          46   Ein Festival für die Hochschulstrategie: Partizipative
                                                                                           Strategieentwicklung an der Dublin City University
                                                                                           von Tina Basner & Inken Rabbel
              6    Nacherzählt
                   Zahlen, Daten und Fakten
                                                                        Community     54   Peer gefragt!
                                                                                           mit Prof. Dr. Heribert Nacken
Schwerpunkt   8    Partizipation als Stellschraube einer kollektiven
                   Veränderung
                   von Marcel Graf-Schlattmann & Gudrun Oevel                         56   Drei Fragen zur Digitalisierung in Studium und Lehre
                                                                                           an Prof. Dr. Carolin Sutter

              16   Kolumne: Expert:innenmeinungen aus dem
                                                                                      60   Community-Beiträge: Partizipationsprozesse an
                   Bildungssektor
                   von Frank Ziegele                                                       Hochschulen

              18   Transparenz als Gelingensbedingung guter             HFD aktuell   66   Studierende als Gestaltungspartner:innen für
                   Partizipation                                                           zukunftsfähige Hochschulen
                   von Ute von Lojewski                                                    von Yasmin Djabarian & René Rahrt

              24   Die Beteiligung von Lehrenden an Hochschul­                        72   Weitere News aus dem HFD
                   strategie­prozessen ist gewinnbringend – wenn der
                   Prozess gut geplant ist                                            77   strategie digital: Wir sind an Ihrer Meinung interessiert!
                   von Martina Mauch & Meike Vogel
                                                                                      78   Methodenverzeichnis
              32   Studentische Partizipation im Wandel — Wie kann
                   erfolgreiches Changemanagement an der Hochschule                   80   Das Strategieteam
                   aussehen?
                   von Jürgen Schiffer                                                82   Impressum

              40   „Alle mitnehmen“ bei der digitalen Transformation,
                   aber wie?
                   von Ronny Röwert
Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
6 / NACHERZÄHLT                                                                                                                                                                                                                     NACHERZÄHLT / 7

NACH­
                                                                                                                                                                                Digitale Auslandssemester und
                                     Digitale Future Skills werden relevanter
                                                                                                                                                                                Konferenzen
                                     Der Stifterverband und McKinsey stellen im Hochschul-

ERZÄHLT
                                     bildungsreport eine neue Liste mit 21 wichtigen Future Skills                                                                              Die COVID-19-Pandemie hat internationale Studienaufent-
                                     für angehende Arbeitnehmer:innen vor. 5 der 21 Skills be-                                                                                  halte durch Distance-Learning und Reisebeschränkungen
                                     fassen sich mit Digitalisierung und insgesamt 11 Skills sind                                                                               tiefgreifend verhindert. Im Jahr 2020 wurden 41 % aller Eras-
                                     im technischen oder digitalen Bereich veranlagt. Dieser Aus-                                                                               mus-Aufenthalte verkürzt, verschoben oder abgebrochen.
                                     blick unterstreicht die Relevanz digitaler Hochschulbildung in                                                                             Die Zahl der internationalen Studienanfänger:innen ist im sel-
                                     der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt der Zukunft. [S. 52-54]                                                                              ben Jahr um 29 % gesunken. Einen Ausgleich schafften teil-
Hier finden Sie Zahlen, Daten und    In einer Umfrage unter 500 Unternehmen und Behörden              Digital Learning könnte der wichtigste Future Skill werden.
                                                                                                                                                                                weise digitale Auslandssemester, welche von der Hälfte der
Fakten rund um die Digitalisierung   wurde Digital Literacy als wichtigster digitaler Skill für den                                                                             europäischen Hochschulen anerkannt wurden. Dennoch
                                     heutigen Arbeitsmarkt identifiziert: 83 % der Befragten be-
in der (Hochschul-)Bildung.                                                                                                                                                     haben nur 1,5 % der deutschen Erasmus-Studierenden ein
                                     fanden ihn als wichtig. Es wurde auch danach gefragt, ob die     Mediale Internetnutzung: Video- und                                       solches Online-Auslandssemester durchgeführt.
                                     Skills in fünf Jahren wichtig sein werden. Dabei schätzten                                                                                 Nicht nur Studierende, sondern auch Forschende mussten
                                                                                                      Audio-Inhalte dominieren
                                     97 % der Befragten Digital Learning als zukünftig wichtig ein,                                                                             auf digitale Veranstaltungen ausweichen. Bei vielen von
                                     was die höchste Übereinstimmung darstellt. Allgemein wur-        87 % der 14- bis 29 -jährigen Deutschen nutzen täglich durch­             Ihnen stießen digitale Konferenz auf ein positives Interesse.
                                     den digitale Future Skills in der Umfrage                        schnittlich 4,5 Stunden das mediale Internet. Dies geht aus               70 % der Forschenden begrüßen die digitale Durchführung
                                     noch leicht unwichtiger als andere Future                        der ARD-ZDF-Onlinestudie 2021 hervor. Dabei beträgt die                   von Konferenzen auch in der Zukunft. McKinsey und der
                                     Skills eingeschätzt. In der 5-Jahres-Er-                         Tagesreichweite von Video-Inhalten 70 % mit durchschnitt-                 Stifterverband prognostizieren durch inter-
                                     wartung werden sie jedoch als ebenbürtig                         licher täglicher Nutzungsdauer von 142 Minuten, die von Au-               nationalen Online-Austausch einen wach-
                                     zu anderen Fähigkeiten wahrgenommen. (lp)                        dio-Inhalten 60 % mit 105 Minuten durchschnittlicher täg-                 senden Fokus auf interkulturellen Aus-
                                                                                                      licher Nutzungsdauer und die von                                          tausch in Auslandssemestern und
                                                                                                      Text-Inhalten bei 32 Minuten täglicher                                    Forschung. (lp)
                                                                                                      Nutzungsdauer lediglich 27 % in dieser
                                                                                                      Altersgruppe. Damit setzt sich der Trend der
                                     Gedrucktes Lehrbuch weiterhin beliebt                            vergangen Jahre fort. (kes)

                                                                                                                             70
                                     Das Deutsche Zentrum für Hochschulbildung und Wissen-
                                     schaftsforschung hat mit der Technischen Informations-
                                     bibliothek Hannover untersucht, welchen Stellenwert das
                                     Lehrbuch an deutschen Hochschulen einnimmt.
                                     Ergebnis: Bei Lehrenden steht das Lehrbuch auf dem 1. Platz.
                                                                                                                                                       %
                                     Studierende bevorzugen andere, insbesondere digitale Lehr­

                                                                                                        27%
                                     materialien wie PDF-Skripte, Präsentationsfolien oder E-
                                     Learning-Angebote – vermutlich, weil dort prüfungs-
                                     relevantes Wissen gebündelt bereitgestellt wird. Auf Platz 2
                                     folgt bei den Studierenden das Lehrbuch. Die Bedeutung des

                                                                                                                               60%
                                     Lehrbuchs nimmt mit fortschreitendem Studium allerdings
                                     ab, da es vor allem für die Vermittlung von Grundlagenwissen
                                     genutzt wird. Bei der Frage, ob „analoge“
                                     oder „digitale“ Lehrbücher bevorzugt wer-
                                     den, zeigt sich ein geteiltes Bild: E-Book                                                                                                 Forschende konnten während der COVID-19-Pandemie, im Gegensatz zu
                                     und Printexemplar konkurrieren hier nicht,                                                                                                 Studierenden, durch die digitale Durchführung internationaler Konferenzen
                                     sondern ergänzen sich vielmehr. (kes)                            Tagesreichweite von Video-, Audio- und Textinhalten bei 14-29-jährigen.   mehr vom interkulturellen Austausch profitieren.
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PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG / SCHWERPUNKT / 9

FOKUS: MODELL DER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG

Partizipation als
Stellschraube einer
Kollektiven Veränderung
                                            Die organisationalen Bedingungen von Hochschulen erzeugen
                                            spezifische Effekte auf die Digitalisierung. Partizipation kann
                                            dabei eine zentrale Stellschraube für eine nachhaltig verankerte
                                            und verstetigte hochschulweite digitale Transformation spielen.

                                            VON MARCEL GRAF-SCHLATTMANN UND GUDRUN OEVEL

                                            Hochschulen befinden sich derzeit mitten im Prozess einer die digitale Transformation organisationale Relevanz. Dies
                                            digitalen Transformation bzw. vielmehr mitten in einer bietet ein enormes Potential, eine eigene Veränderung an-
                                            Vielzahl digitaler Transformationsprozesse. Denn die Digi- zustoßen und in die eigene Hochschule zu tragen. In die-
                                            talisierung ist nicht im Sinne eines einzelnen, stringenten sem Zusammenhang erweist sich das Merkmal ver-
                                            Prozesses der Veränderung zu fassen, sondern ist – ins- schiedener lose gekoppelter Transformationsprozesse als
                                            besondere im Hochschulwesen – dadurch gekennzeichnet, elementar hinsichtlich der Bedeutung von Partizipation in
                                            dass unterschiedliche, teils wider-                                             der hochschulweiten Digitalisierung.
                                            sprüchliche, teils parallele Pro-                                               Um dies zu plausibilisieren, er-
                                                                                   Vielmehr ist die hochschulweite
                                            zesse erfolgen (vgl. Graf-Schlatt-                                              läutern wir im Folgenden zunächst
                                                                                       digitale Transformation als
                                            mann et al., 2019). Die digitale                                                in nötiger Kürze, weshalb gerade im
                                                                                       eine gemeinsame Entwick-
                                            Transformation ist hierbei als ein                                              Hochschulwesen eine Vielzahl von
                                                                                         lung auf Basis intensiver
                                            soziotechnischer Veränderungs-                                                  Transformationsprozessen zu be-
                                                                                         Austausch- und Abstim-
                                            prozess zu fassen, sodass das                                                   obachten ist. Anschließend wenden
                                                                                        mungsprozesse auf unter-
                                            Einbeziehen der Beteiligten be-                                                 wir uns dem Thema der Partizipation
                                                                                         schiedlichen Ebenen der
                                            reits zum Einmaleins des Change-                                                selbst zu und liefern einen ersten
                                                                                        Hochschule zu verstehen.
                                            Managements gehört. Über diesen                                                 Ein- und Überblick auf dessen Rele-
                                            grundlegenden Bedarf an Partizi-                                                vanz anhand der empirischen Er-
                                            pation hinaus, bietet die digitale Transformation zudem gebnisse aus dem BMBF-geförderten Projekt „Qualitäts-
                                            einen Rahmen für partizipative Veränderungen. Denn der sicherung in der Digitalisierungsstrategie“ (QuaSiD). Dabei
                                            Erfolg der Veränderung ist nicht im technischen Wechsel soll auf die grundlegende Bedeutung der Partizipation für
                                            des Mediums allein – beispielsweise von Papier auf PDFs den Change-Prozess und insbesondere den digitalen
                                            – sondern in der Veränderung der sozialen Praktiken ver- Transformationsprozess sowie den Nutzen für die ver-
                                            ortet. Erst mit dem Wandel in den Arbeitsprozessen erfährt schiedenen Statusgruppen eingegangen werden.
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10 / SCHWERPUNKT / PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG                                                                                                         PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG / SCHWERPUNKT / 11

                                                                                                                                                           Dies hat weitreichende Folgen hinsichtlich einer hochschul-        der soeben skizzierten Herausforderungen einer hochschul-
                                                                nz und Legitimität de                                                                      weiten digitalen Transformation, die nicht im Sinne eines top-     weiten digitalen Transformation und vereint verschiedene
                                                          kzepta                     r Ve
                                                       e A                               rän                                                               down ausgerichteten Prozesses zu fassen ist. Die Hochschul-        Lösungsansätze aus der Praxis.
                                                    ial                                     de
                                                   z                                          ru
                                                 So                                             n                                                          leitung kann nicht ohne Weiteres ein Ziel und den

                                                                                                                           g
                                                                                                                                                           dazugehörigen Weg vorgeben und sich auf die Umsetzung              Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die Einzelent-
                                                           Erkennbarer                       Professionalität                                              dieser planvollen Strategien konzentrieren. Vielmehr ist die       wicklungen der Transformation unter anderen Bedingungen
                                                             Nutzen                          und Freiräume
                                                                                                                                                           hochschulweite digitale Transformation als eine gemeinsame         und nach anderen Mustern erfolgen als die hochschulweite
                                                                                                                                                           Entwicklung auf Basis intensiver Austausch- und Ab-                Transformation und die Teilnahmemotivation des akademi-
                                                                                                                                                           stimmungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen der Hoch-           schen Personals an der hochschulweiten Entwicklung –
                                                                                     Kollektive                                                            schule zu verstehen. An dieser Stelle zeigt sich bereits die ge-   im Sinne der Verstetigung und Verankerung der verschiede-
                                                                                   Veränderungs-                                                           hobene Bedeutung der Partizipation für den digitalen               nenen Einzelentwicklungen – nicht vorausgesetzt werden
                                                                                    bereitschaft
                                    Abstimmung                                                             Transparenz                                     Transformationsprozess. Doch auch darüber hinaus erweist           kann und gesondert hergestellt werden muss (vgl. Graf-
                                   und Vernetzung                                                         und Sichtbar-                                    sich die Partizipation als ein zentrales Element.                  Schlattmann, 2021). An ebendieser Stelle setzt das ent-
                                                                                                               keit                                                                                                           wickelte Modell der Kollektiven Veränderung an. Dieses be-
                                                                                  Unterstützungs-                                                                                                                             steht aus drei Komponenten, die jeweils einen Teilbereich des
                                                                                   strukturen und                                                          KOLLEKTIVE VERÄNDERUNGSBEREITSCHAFT ALS GRUND­                     digitalen Transformationsprozesses abbilden. Das Zentrum
                                                                                      Qualitäts-                                                           LAGE FÜR EINEN ERFOLGREICHEN TRANSFORMATIONS­                      des Modells bildet die Kollektive Veränderungsbereitschaft,
                                                                                    bedingungs-                                                            PROZESS ERZEUGEN

                                                                                                                                       nz
                                                                                                                                                                                                                              die im Folgenden fokussiert werden soll. Gerahmt wird
                               Ve

                                  än

                                                                                                                                  te
                                                                                    management                                        pe
                                  r

                                       de                                                                                         m                                                                                           diese von zwei weiteren Komponenten im Sinne von Um-
                                            ru                                                                                 ko
                                                 ng                                                                       gs                               Um dies zu verdeutlichen, lohnt sich ein Blick auf das Modell      setzungsbedingungen: der Veränderungsmöglichkeit und
                                                      sm                                                             un
                                                           ö gl                                                 er
                                                                  ic h k
                                                                           e it                     Ve   rä n d                                            der Kollektiven Veränderung, das im Zuge des QuaSiD-Pro-           der Veränderungskompetenz. Die Veränderungsmöglich-
                                                                                                                                                           jekts entwickelt wurde (vgl. Graf-Schlattmann et al., 2020;        keit umfasst die organisationalen und technischen
                                                                                                                                                           2021a; 2021b) und das ein besonderes Augenmerk auf die             Rahmenbedingungen und die notwendigen personellen
                                                                                                                                                           Momente der Partizipation legt. Das QuaSiD-Projekt unter-          und finanziellen Ressourcen für die digitale Transformation,
                      Abb. 1: Das Modell der Kollektiven Veränderung (Graf-Schlattmann et al., 2021a).                                                     suchte von 2017 bis 2020 die Erfolgsfaktoren und Gelingens-        während die Veränderungskompetenz bedeutet, dass die
                                                                                                                                                           bedingungen für eine nachhaltige Verbreitung und Ver-              Beteiligten über das nötige Wissen und Können verfügen,
                                                                                                                                                           ankerung von Digitalisierungsinitiativen und -projekten in         um den digitalen Transformationsprozess erfolgreich zu
HOCHSCHULEN ALS LOSE GEKOPPELTE SYSTEME                                                   ein Organisationsteil eine lokale Anpassung vornehmen            einer hochschulweiten Digitalisierungsstrategie. Ein Ergebnis      durchlaufen.
                                                                                          kann, ohne damit andere Teile zu beeinflussen (vgl. Orton und    ist das skizzierte Verständnis einer hochschulweiten-
Ein geeigneter Erklärungsansatz des obigen Phänomens                                      Weick, 1990). Ebenso kann an bestehenden Lösungen fest-          strategischen Digitalisierung im Sinne einer Vielzahl von          Die Kollektive Veränderungsbereitschaft fußt auf einer sozia-
einer Vielzahl von Transformationssträngen ist die Be-                                    gehalten werden, da die Identität, Einzigartigkeit und Eigen-    Transformationssträngen mit differierenden Inhalten, Zielen,       len Akzeptanz und Legitimität der Veränderung, die jedoch
schreibung einer losen Kopplung innerhalb der Hochschul-                                  ständigkeit bewahrt bleibt. Der eigene Umweltzuschnitt –         Transformationsgeschwindigkeiten und eingesetzten Digital-         nur schwerlich direkt hergestellt werden kann. Aus diesem
organisation (vgl. Weick, 1976, Orton und Weick, 1990). Diese                             beispielsweise die eigene wissenschaftliche Disziplin – wird     technologien innerhalb eines hochschulweiten strategischen         Grunde werden unterstützende Strategien – im Modell „Hand-
wird in der Hochschulforschung breit rezipiert und genutzt                                auf diese Weise privilegiert und andere Umweltausschnitte        Rahmens (vgl. Graf-Schlattmann et al., 2019).                      lungsvariablen” genannt – zur Herstellung des Commitments
(vgl. Huber 2012). Lose Kopplung bedeutet hier, dass einzelne                             können ausgeklammert werden. Steuerungstheoretisch stellt                                                                           benötigt. Eine zentrale Handlungsvariable hinsichtlich der
Elemente – beispielsweise Organisationseinheiten – zwar                                   diese Flexibilität eine gewisse Herausforderung dar: Sofern      Im Zuge der mehrdimensionalen empirischen Untersuchung             Akzeptanz eines digitalen Veränderungsprozesses an Hoch-
miteinander verbunden sind, zugleich aber jeweils über „ein                               einzelne Teile der Organisation, hier im Konkreten die einzel-   stellte sich die Bereitschaft zur Veränderung bzw. das             schulen ist das Gewähren von Frei- und Experimentier-
gewisses Maß an Identität und Eigenständigkeit“ verfügen                                  nen Fachbereiche und Fakultäten, flexibel auf die sich än-       Commitment der Akteure als die zentrale Herausforderung            räumen. Das akademische Personal verfügt bereits grund-
und in ihrer „Verbindung als unregelmäßig, schwach in der                                 dernden Umwelten reagieren oder auf den bestehenden Rou-         für den nachhaltigen digitalen Veränderungsprozess heraus.         legend über eine weitgehende Autonomie, die sich auch im
gegenseitigen Beeinflussung, unwichtig und/oder langsam                                   tinen beharren können, ist nicht nur eine zentrale Steuerung     Auf Basis dieser Herausforderungen und der organisationa-          Prozess und in der Wahl der Tools und Medien niederschlägt.
in der Reaktion“ (Weick, 2010, S. 88) zu fassen sind. Eine                                erschwert, auch das Etablieren hochschulweiter geplanter         len Bedingungen in Hochschulen wurde das Modell der                Mithilfe einer veränderungsförderlichen Kultur und den dazu-
Folge dieses Strukturmerkmals ist die Funktion der adaptabi-                              Reaktionen auf sich neu ergebende Ausgangslagen wird ein-        Kollektiven Veränderung als ein weiteres Projektergebnis ent-      gehörigen Freiräumen können einerseits Widerstände ab-
lity, wonach eine gesteigerte lokale Reaktanz möglich ist und                             geschränkt und erfolgt mindestens zeitlich verzögert.            wickelt. Dieses zielt auf eine organisationssensible Lösung        gebaut werden, andererseits erhalten die Lehrenden
Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
12 / SCHWERPUNKT / PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG                                                                               PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG / SCHWERPUNKT / 13

Gestaltungs­möglichkeiten, die die intrinsische Motivation des
                                                          sichtbar gemacht. Auf diese Weise können Synergieeffekte
akademischen Personals fördert und dessen Professionalitätder verschiedenen Entwicklungen gefördert und das Engage-
akzeptiert und wertschätzt (vgl. Graf-Schlattmann et al., ment innerhalb der hochschulweiten Transformation kann
2020). Durch die gewährten Freiräume und die – für Change-mit einem lokalen Prestige verknüpft werden. Die Effekte las-
Management-Prozesse untypische – Verortung der Prozess-   sen sich durch die Handlungsvariable von Abstimmung und
gestaltung auf dezentraler Ebene im Sinne des Gegenstrom- Vernetzung mit den dazugehörigen Austauschformaten –
prinzips (vgl. Stock, 2004) entsteht eine Vielzahl von    beispielsweise dem „Tag der Lehre” – intensivieren (vgl. Graf-
Einzelentwicklungen und iterativen Schleifen in der Digitali-
                                                          Schlattmann et al., 2020). Die Momente von Abstimmung und
sierung mit teils unterschiedlichen Geschwindigkeiten.    Vernetzung sind grundlegend in der Organisationsstruktur
                                                          von Hochschulen (vgl. Huber, 2012; Stichweh, 2005) und
Aufgrund der bereits eingeführten losen Kopplung als umfassen den typischen Entscheidungsmodus in einer
Strukturmerkmal der Hochschulorganisation erfolgen diese bottom-up ausgerichteten Gremienstruktur. Hierdurch kön-
weitgehend unabhängig voneinander. Zudem müssen nen die verschiedenen Stränge und iterativen Schleifen
die einzelnen Prozesse nicht                                                            zusätzlich verzahnt und die
zwingend in dieselbe Rich-                                                              weitere – gemeinsame – Ent-
tung erfolgen. So können          Denn eine nachhaltige Verankerung                     wicklungsrichtung entschieden
Entwicklungen beispiels-                und Verstetigung der Einzel­                    werden. Dies hat nicht nur Ef-
weise in der Verwaltung, die       entwicklungen ist ohne Partizipation fekte auf die verschiedenen
Veränderungen in den Fach-          kaum denkbar, da ohne diese eine Entwicklungsstränge, vielmehr
bereichen fördern, aber auch                einmal initiierte digitale                  wirkt sich der Einbezug der Ak-
hindern und die jeweiligen         Transformation zu versanden droht. teure auch auf die hochschul-
Abstimmungsprozesse und                                                                 weite Akzeptanz der Ver-
Austauschformate sind von                                                               änderung aus.
entscheidender Bedeutung für eine gemeinsame Ent-
wicklungsrichtung. Dies hat auch zur Folge, dass Hoch-
schulen häufig als unflexibel und veränderungsresistent PARTIZIPATION BRAUCHT STRUKTUR UND VER­
beschrieben werden (vgl. Stock, 2004; Huber, 2012).       ANTWORTUNG                                                             Abstimmung und Vernetzung sind grundlegende Elemente in der Organisationsstruktur von Hochschulen.

Der Erfolg des (digitalen) Veränderungsprozesses an Hoch-        Ergänzend dazu braucht es klare Verantwortlichkeiten – als      tausch- und Abstimmungsformate. Dies verdeutlicht die Re-          schulleitung, sondern müssen auf allen Ebenen der Hoch-
schulen wäre jedoch maßgeblich gefährdet, wenn diese             Teil der Veränderungsmöglichkeit – die den synchronisieren-     levanz, die das Thema der Partizipation für die Hochschul-         schule greifen. Dabei ist die synchronisierende Funktion
organisationalen Freiräume nicht zugelassen würden.              den Gegenpol zur skizzierten Dynamik darstellen. Dabei hat      leitung hat. Denn eine nachhaltige Verankerung und                 eines „digitalen Netzwerkers“ bzw. einer „digitalen Netz-
Da die Dynamiken der Veränderungen in Folge dessen               die Hochschulleitung eine besondere Rolle inne. Sie muss        Verstetigung der Einzelentwicklungen ist ohne Partizipation        werkerin“ als Bindeglied zwischen den verschiedenen Strän-
synchronisiert und hinsichtlich eines gemeinsamen strategi-      den Digitalisierungsprozess anstoßen, gestaltend fördern        kaum denkbar, da ohne diese eine einmal initiierte digitale        gen und iterativen Prozessen hervorzuheben (vgl. Graf-
schen Rahmens geeint werden müssen, entsteht auf diese           und eine Gesamtstrategie zur Digitalisierung im Sinne eines     Transformation zu versanden droht.                                 Schlattmann et al., 2021b). Dadurch werden die iterativen
Weise ein erhöhter Abstimmungsbedarf innerhalb der Hoch-         strategischen Rahmens entwickeln. Zudem gilt es auch,                                                                              Prozessschleifen in eine gemeinsame Entwicklungsrichtung
schule (vgl. Graf-Schlattmann et al., 2021b). Hier kommen die    Prioritäten zu setzen und diese in den Entwicklungsplänen       Dieses Muster findet sich auch beim akademischen Personal.         zusammengeführt.
Handlungsvariablen von Transparenz und Sichtbarkeit sowie        der Hochschule zu verankern, um ein gemeinsames Ver-            Aufgrund der Differenz zwischen Einzelentwicklungen und
Abstimmung und Vernetzung zum Tragen. Diese befördern            ständnis zu entwickeln und zu dokumentieren. Die Hoch-          einer hochschulweiten Entwicklung (vgl. Graf-Schlattmann,          Neben der Hochschulleitung und den Lehrenden bzw. dem
nicht nur die soziale Akzeptanz der Veränderung, sondern         schulleitung selbst kann jedoch nur den Rahmen gestalten        2021) braucht es gesonderte Mechanismen, um eigene Initia-         akademischen Personal sind noch weitere Statusgruppen re-
verfügen zugleich auch über eine Synchronisationsfunktion        und ein förderliches Umfeld schaffen. Entschieden, diskutiert   tiven auf eine höhere intentionelle Ebene zu befördern. Die        levant, die jedoch nicht im Zentrum der Untersuchung des
hinsichtlich des gemeinsamen strategischen Rahmens.              und umgesetzt wird zumeist in den vielfältigen Gremien auf      skizzierten Funktionen der Partizipation nehmen hierbei eine       QuaSiD-Projekts standen: die Studierenden und die hoch-
Unter dem Dach von Transparenz und Sichtbarkeit werden die       Ebene der Fakultäten und Institute ebenso wie auf Ebene der     zentrale Stellung ein. Aus diesem Grunde erschöpfen sich die       schulische Zentralverwaltung. Gerade mit Blick auf die Stu-
Prozesse, aber auch die einzelnen Akteure für alle Beteiligten   gesamten Hochschule oder auf Ebene neu geschaffener Aus-        klaren Verantwortlichkeiten auch nicht auf Ebene der Hoch-         dierenden wird der Bedarf und Nutzen der Partizipation
Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
14 / SCHWERPUNKT / PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG                                                                                  PARTIZIPATION ALS STELLSCHRAUBE EINER KOLLEKTIVEN VERÄNDERUNG / SCHWERPUNKT / 15

j­edoch besonders deutlich, da durch die Teilhabe am Pro-         das Einbinden verschiedener Akteure in den Prozess der Ver-        Graf-Schlattmann, M.; Thomen, B.; Wilde, M.; Oevel, G. &         Organisation. In: Sieg, U. & Korsch, D. (Hg.) (2005), Die Idee
 zess der Zugriff auf hochschulweite Entwicklungen poten-         änderung und der Einsatz von Austausch- und Abstimmungs-           Meister, D. M. (2021b). Zwischen Dynamik und Synchronisa-        der Universität heute (S. 123 – 134). München: K. G. Saur
 ziert wird. So können die Studierenden zwar ebenfalls in den     formaten als eine entscheidende Stellschraube für den              tion. Herausforderungen und Handlungsoptionen für die            Verlag.
 konkreten Lehr-Lern-Settings Veränderungen mitgestalten,         Transformationserfolg. Hier gilt jedoch: Auch die Partizi-         strategische, hochschulweite digitale Transformation der
 die größere Tragkraft entsteht jedoch erst in der Ab-            pation selbst stellt keinen unidirektional gesteuerten Pro-        Hochschullehre. In: Hochschulforum Digitalisierung (Hg.)         Stock, M. (2004). Steuerung als Fiktion. Anmerkungen zur
 stimmung und Vernetzung. Hinsichtlich der hoch-                  zess dar, sondern ist im Sinne des Gegenstromprinzips zu           (2021). Digitalisierung in Studium und Lehre gemeinsam           Implementierung der neuen Steuerungskonzepte an Hoch-
 schulischen Zentralverwaltung ist die Ausgangslage ein           verstehen. Top-down müssen förderliche Bedingungen                 gestalten. Innovative Formate, Strategien und Netzwerke (S.      schulen aus organisationssoziologischer Sicht. In: die hoch-
 wenig anders als auf der akademischen Seite der Doppel-          bzw. eine Ermöglichungskultur sowie geeignete Aus-                 183 – 200). Wiesbaden: Springer VS.                              schule – Journal für Wissenschaft und Bildung 1/13. (S. 30
 struktur (vgl. Stichweh, 2005), da die digitale Trans-           tausch- und Arbeitsformate geschaffen werden. Bottom-                                                                               – 48). Halle-Wittenberg: Martin-Luther-Universität – Institut
 formation zusätzlich mit dem Erfüllen gesetzlicher Vor-          up kommt jedoch das Leben in den Partizipationsprozess.            Huber, M. (2012). Die Organisation Universität. In: Apelt M. &   für Hochschulforschung (HoF).
 gaben verbunden ist. So erfordern die E-Government-Gesetze       Das Engagement der Beteiligten kann nicht vorgeschrieben           Tacke V. (Hg.) (2012), Handbuch Organisationstypen (S. 239
 der Länder und das Onlinezugangsgesetz beispielsweise            werden, sodass stattdessen eine intrinsische Motivation            – 252). Wiesbaden: VS Verlag.                                    Weick, K. E. (1976). Educational Organizations as Loosely
 Veränderungen im Verwaltungshandeln und -denken und              gefördert werden muss. Dies führt zurück zum Eingangs                                                                               Coupled Systems. In: Administrative Science Quarterly, 21,
 eine zunehmend prozessorientierte Verwaltungspraxis.             benannten Aspekt der sozialen Akzeptanz und Legitimität            Orton, J. D. & Weick, K. E. (1990). Loosely Coupled Systems:     (S. 1 – 19).
 Doch auch wenn im QuaSiD-Projekt konkret der Bereich             der Veränderung.//                                                 A Reconceptualization. Academy of Management Review,
 hochschulischer Lehre untersucht wurde, lassen sich die                                                                             15(2), (S. 203 – 223).                                           Weick, K. E. (2010). Bildungsorganisationen als lose ge-
 gewonnenen Ergebnisse auch auf das administrative Han-                                                                                                                                               koppelte Systeme. In: Koch, S. & Schemmann, M. (Hg.)
 deln der hochschulischen Zentralverwaltung übertragen. So                                                                           Stichweh, R. (2005): Neue Steuerungsformen der Universität       (2010). Neo-Institutionalismus in der Erziehungswissen-
 ist der motivationale Faktor der Kollektiven Veränderung         QUELLEN                                                            und die akademische Selbstverwaltung. Die Universität als        schaft (S. 85 – 109). Wiesbaden: VS Verlag.
 auch mit Blick auf die Zentralverwaltung zu berücksichtigen
                                                                  Graf-Schlattmann, M. (2021). Hochschulorganisation und
 – wenn auch in abgewandelter Ausprägung der einzelnen
                                                                  Digitalisierung. Die Auswirkungen organisationaler Funk-
 Handlungsvariablen. Zudem können die gesetzten Ziele des
                                                                  tionslogiken auf die digitale Transformation an Uni-
 bereichsübergreifenden Austauschs und der bereichsüber-
                                                                  versitäten. Wiesbaden: Springer VS.
 greifenden Arbeit im Sinne der gesetzlichen Anforderungen
 und der prozessorientierten Verwaltungsarbeit ohne partizi-      Graf-Schlattmann, M.; Meister, D. M.; Oevel, G. & Wilde, M.
 pative Mechanismen kaum erreicht werden.                         (2019). Digitalisierungsstrategien auf dem Prüfstand – eine
                                                                  empirische Untersuchung auf Basis der Grounded-Theory-­
                                                                  Methodologie an deutschen Hochschulen. In: Hafer, J., Mauch,
FAZIT: PARTIZIPATION ALS ENTSCHEIDENDE                            M. & Schumann, M. (Hg.) (2019), Teilhabe in der digitalen
STELLSCHRAUBE DIGITALER VERÄNDERUNGSPROZESSE                      Bildungswelt (S. 14 – 26). Münster, New York: Waxmann.

                                                                  Graf-Schlattmann, M.; Meister, D. M.; Oevel, G. & Wilde, M.
Das Schaffen guter Bedingungen für eine hohe Partizipation
                                                                  (2020). Kollektive Veränderungsbereitschaft als zentraler
im hochschulischen Transformationsprozess ist, ebenso wie
                                                                  Erfolgsfaktor von Digitalisierungsprozessen an Hoch-
das partizipative Handeln selbst, mit gewissen Aufwänden
                                                                  schulen. In: Sandra Hofhues, S. et al. (Hg.) (2020), Zeitschrift
und Kosten verbunden. Bei genauerer Betrachtung übersteigt
                                                                  für Hochschulentwicklung. Jg. 15 / Nr. 1 (März 2020) (S. 19
der Nutzen der Partizipation jedoch diese Aufwände. Auf-                                                                                        DR. PHIL. MARCEL GRAF-SCHLATTMANN                                      PROF. DR. GUDRUN OEVEL
                                                                  – 39).
grund der lose gekoppelten Struktur innerhalb der Hoch-                                                                                  ist Organisationssoziologe mit einem Schwerpunkt auf            verantwortet seit 2012 als CIO die Entwicklung und Um-
schulen, aber auch der losen Kopplung von Einzelent-              Graf-Schlattmann, M.; Meister, D. M.; Oevel, G. & Wilde, M.           Hochschulforschung. Seit 2017 befasst er sich in unter-            setzung der Digitalisierungsstrategie der Universität
wicklungen und einer hochschulweiten Transformation, ist          (2021a). Gelingensbedingungen für die strategisch gerahmte           schiedlichen Projekt- und Forschungszusammenhängen               Paderborn. Sie forscht im Bereich der technisch-organisa-
die Partizipation ein zentraler Faktor hinsichtlich einer nach-   Digitalisierung der Hochschullehre. In: Bohndick et al. (Hg.)         mit der digitalen Transformation an Hochschulen. Er ver-        torischen Umsetzung und nachhaltigen Verankerung von
haltigen Verankerung und Verstetigung von Digitalisierungs-       (2021). Hochschullehre im Spannungsfeld zwischen indivi-             fasste seine Dissertation über das wechselseitige Zusam-          E-Science und E-Learning in Hinblick auf Personal- und
prozessen. Zum einen gehört das Thema Partizipation fest          dueller und institutioneller Verantwortung (S. 83–94). Wies-         menwirken von Hochschulorganisation und Digitalisierung.         Organisationsentwicklung an Infrastruktureinrichtungen.
zum Wesen der Hochschulen und zum anderen erweist sich            baden: Springer VS.
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16 / SCHWERPUNKT / KOLUMNE                                                                                                                                                                                                     KOLUMNE /SCHWERPUNKT / 17

Expert:innenmeinungen                                                                                                            der deutschen Hochschulen eine Digitalisierungsstrategie, teten Lösungen mittragen und an ihrer Umsetzung engagiert
                                                                                                                                 aber letztlich war die produktive Nutzung der Digitalisierung mitwirken. 2. Kreativität und Lösungsfindung. Die Akteur:in-
                                                                                                                                 für studierendenzentrierte Lehr-Lern-Settings meist eine Sa- nen „vor Ort“ verfügen über Wissensvorsprünge, die, mit Kre-

aus dem Bildungssektor                                                                                                           che von „Einzelkämpfer:innen“. D. h. wir hatten vor der Pande- ativität gepaart, notwendige Inputs für gute Lösungen liefern.
                                                                                                                                 mie eher ein grass-roots-movement als Partizipationsform. 3. Legitimation. Durch Partizipation und dabei geäußerte Zu-
                                                                                                                                 Pionier:innen gestalteten digitale Angebote allein und es gab stimmung zu einem gemeinsamen Weg erhalten Entschei-
                                                                                                                                 wenig Partizipation im Sinne gemeinsamer Aushandlung und dungen ihre Legitimität. Hochschulleitungen sollten bezogen
                                                                                                                                 noch weniger Vorgaben von oben. Corona bedeutete in Sa- auf diese Funktionen Prozessmanagement betreiben: An
      In unserer Kolumne fragen wir wechselnde Persönlichkeiten                                                                  chen Partizipation also einen Umschwung von einem Extrem welcher Stelle in einem geplanten Gegenstromprozess ist
                                                                                                                                 ins andere, von grass-root zu top-down. In die Post-Corona- welcher der Zwecke relevant und welches Partizipations­
      aus dem Bildungssektor nach ihrer Meinung zum Themen­                                                                      Phase gehen – so eine Umfrage des                                                      instrument passt zum jeweiligen
      schwerpunkt des Magazins. Dieses Mal berichtet                                                                             Hochschulforums Digitalisierung –
                                                                                                                                                                             Durch Partizipation und dabei
                                                                                                                                                                                                                        Zweck? Motivation entsteht z. B. aus
      Frank Ziegele von seinen Eindrücken zu Partizipation.                                                                      die Hoch­  schul­
                                                                                                                                                 leitungen jedoch mit
                                                                                                                                                                           geäußerte Zustimmung zu einem
                                                                                                                                                                                                                        Qualitätszirkeln zur digitalen Lehre,
                                                                                                                                 der Idee eines gemischten Ansatzes:                                                    Legitimation aus einem Gremienbe-
                                                                                                                                                                              gemeinsamen Weg erhalten
                                                                                                                                 80 Prozent der befragten Hoch­schul­                                                   schluss über eine Leitlinie zum digita-
                                                                                                                                                                           Entscheidungen ihre Legitimität.
                                                                                                                                 leitungen sehen Vize-Präsident:in-                                                     len Prüfen und eine gute Lösung für
                                                                                                                                 nen weiter in federführender Rolle,                                                    asynchrone digitale Elemente kön-
                                                                                                                                 50 Prozent wollen Studierende und Lehrende maßgeblich in nen aus einem Workshop resultieren, in dem Studierende und
                                                                          Prof. Dr. Frank Ziegele                                Entscheidungen einbinden und 73 Prozent halten Befra- Lehrende die Pandemie-Erfahrungen auswerten.
                                                                                                                                 gungsergebnisse zur digitalen Lehre für besonders relevant.
                                                                  ist Wirtschaftswissenschaftler, seit 2004 Professor
                                                                                                                                 Das klingt so, als ginge da etwas in Sachen Gegen­ Auch wenn ein Gegenstromprozess mit partizipativen Ele-
                                                                  für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement an
                                                                                                                                 stromprozesse für innovative Lehr-Lern-Settings.               menten zum Tragen kommt, kann in dessen Umsetzung im-
                                                                       der Hochschule Osnabrück und seit 2008
                                                                                                                                                                                                mer noch genug schief gehen. So planen Hochschulleitungen
                                                                  Geschäfts­führer des CHE Gemeinnütziges Centrum
                                                                                                                                 Es zeigt sich also im Zeitablauf ein Muster, das Birnbaum vor beispielsweise häufig höchst partizipative Events und sam-
                                                                 für Hochschul­entwicklung GmbH. An den Aktivitäten
                                                                                                                                 vielen Jahren in seinem Buch zu „Management Fads in Higher meln die Ideen der Hochschulangehörigen, kommunizieren
                                                                    des Hochschul­forums Digitalisierung wirkt er vor
                                                                                                                                 Education“ beschrieben hat: Ein überzogenes Konzept in eine dann aber im Nachgang nicht, was aus den Ideen geworden
                                                                  allem als langjähriger Moderator der „Peer-to-Peer-
                                                                                                                                 Richtung wird durch ein überzogenes Konzept in die andere oder nicht geworden ist. Partizipation wird dann schnell als
                                                                       Strategieberatungen“ und als Mitglied des
                                                                                                                                 Richtung abgelöst, und am Ende ergibt sich eine gemischter Scheinaktivität wahrgenommen. Anderes Beispiel: Man fo-
                                                                                 Lenkungskreises mit.
                                                                                                                                 Ansatz zwischen den beiden Extrema. Die Aufgabe der Ge- kussiert die Partizipation auf eine Gruppe, z. B. die Studieren-
                                                                                                                                 stalter:innen von Entscheidungsprozessen ist es nun, dafür den, und übersieht dabei, auch die Mitarbeiter:innen etwa im
                                                                                                                                 zu sorgen, dass der neue hybride Ansatz funktioniert und die Servicecenter Lehre mitzunehmen. Solche und andere ver-
                                                                                                                                 besten Bausteine der Extremvarianten verbindet. Genau das meintlich kleinteiligen Fragen dürfen für erfolgreiche Partizi-
                                                                                                                                 scheint in Bezug auf die Partizipation an der Entwicklung di- pation keinesfalls übersehen werden.
Die Pandemie war in vielen Lebensbereichen eine Zeit der       oben zu treffen. Aber was bedeutet das für die zukünftigen        gitaler Lehr-Lern-Gestaltung nun zu passieren. Dabei wird es
Top-down-Entscheidungen, denn in Krisen muss schnell und       Entscheidungen über die Digitalisierung des Lehrens und           – so das Positiv-Szenario – auf eine durchdacht gestaltete Es bleibt dabei, auch für die Zukunft der digitalen Lehre:
konsistent reagiert werden. Wenn der Patient leblos am Bo-     Lernens? Sind die Zeiten der Partizipation, die ja eigentlich     Partizipation hinauslaufen.                                    Hochschulen sind Orte der intensiven Partizipation und kön-
den liegt, kann man nicht erst eine medizinische Fach­         Entscheidungsprozesse an Hochschulen immer gekenn-                                                                               nen sich nur gut im Zusammenwirken zwischen Bottom-up-
konferenz einberufen. Das galt auch für zahlreiche Entschei-   zeichnet haben, endgültig vorbei und sagen die Hochschul­         Hochschulen brauchen dafür, auch bei der Digitalisierung der Impulsen und Top-down-Entscheidungen entwickeln. Partizi-
dungen zur Digitalisierung der Hochschullehre: Die             leitungen auch in Zukunft vor allem top-down, wo es lang          Lehre, ein systematisches „Partizipationsmanagement“, da- pation ist mehr als eine zu erfüllende gesetzliche Anforderung
Umstellung auf reine Online-Lehre musste von Hochschul­        geht?                                                             mit Partizipation nicht in Blockaden mündet oder unproduktiv in Bezug auf Gremien. Gelebte, professionell und bewusst ge-
leitungen innerhalb kürzester Zeit verfügt werden. An meiner                                                                     bleibt. Dieses sollte zunächst den Zweck der Partizipation re- managte Partizipation ist ein entscheidender Erfolgsfaktor -
Hochschule in Osnabrück geschah dies von einem Tag auf         Für eine Antwort auf diese Fragen ist zunächst relevant, wo       flektieren. Ich sehe dabei drei wichtige Funktionen: 1. Teil- nicht nur, aber gerade auch für das Lehren und Lernen an der
den anderen. Größere Investitionsentscheidungen waren von      wir vor der Pandemie eigentlich standen: Zwar hatten 14 Prozent   habe und Motivation. Wer mitgestaltet, wird auch die erarbei- „Blended University“.
Strategie digital MAGAZIN FÜR HOCHSCHULSTRATEGIEN IM DIGITALEN ZEITALTER - AUSGABE #03 / OKTOBER 2022
TRANSPARENZ ALS GELINGENS­BEDINGUNG GUTER PARTIZIPATION / SCHWERPUNKT / 19

                                                                   Hochschulen sind – auch in ihrem Leitungsverständnis – besondere
                                                                   Organisationen und verlangen eine besondere Führungskultur.
                                                                   ­Partizipation gilt als Mittel der Wahl. Aber was macht gute Partizipation
                                                                    aus? Ute von Lojewski berichtet von ihren Erfahrungen als ehemalige
                                                                    Hochschulleitung der FH Münster.

                                                                   WENIGE EINLEITENDE WORTE                                                                                                     ECHTE DIALOGE ZULASSEN

                                                                   Nach 18 Jahren Hochschulleitung, davon 13 Jahre in der                                                                       Egal ob Hochschulrat, Senat, Fachbereichskonferenz oder
                                                                   Funktion der Präsidentin, und einigen gut überstandenen                                                                      informelle Arbeitsgruppe, immer gilt: Respektvolles Zuhören,
                                                                   Wiederwahlen, sollte ich eigentlich wissen, wie eine erfolg­                                                                 offenes Diskutieren und sorgfältiges gemeinsames Abwä-
                                                                   reiche Partizipation gelingen kann. Aber ich habe trotzdem                                                                   gen verbessern die zu treffenden Entscheidungen, machen
                                                                   noch Mitglieder meines ehemaligen Präsidiumsteams be-                                                                        sie transparent und erhöhen deren Akzeptanz in der Hoch-
                                                                   fragt, was sie dazu zu sagen haben. Nachfolgend das Ergeb-                                                                   schule.
                                                                   nis meiner Recherchen und Überlegungen in vier Handlungs-
                                                                   empfehlungen, die sich an Hochschulentscheider:innen                                                                         Dies gilt besonders für den Umgang mit der „zweiten Füh-
                                                                   richten und dabei keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit er-                                                                 rungsebene“ – den Dekan:innen und Leitungen der Service-
                                                                   heben und deren Wahrheitsgehalt eher evidenzbasiert ist.                                                                     bereiche. Hier sitzen die Expert:innen, die nah am Geschehen

                                                                                  Hochschulrat
                                                                                                                                                                                      03.02.2020
                                                                                                                                                                                                                                               14.12.2020
                                                                                                                                                                             Abstimmen: Anpassung Leitbild/-
                                                                                                                                                                                                                                         Beraten und beschließen
                                                                                                                                                                                    Grundzüge ASC

                                                                                                                                                                                                                       (Dekan- und Dezernent:innen-
                                                                                                                                     (Dekan und Dezernent:innen-
                                                                                   Präsidium
FOKUS: EIN PLÄDOYER AN HOCHSCHULLEITUNGEN                                                                                                                                  22.01.2020                                                                     Ende

                                                                                                                                                                                                                          11.12.2020 Abstimmen:
                                                                                                                                       20.01.2020 Abstimmen:

                                                                                                                                                                                                                          runde+ Leitungsrunde)
                                                                                                                                        runde + Leitungsrunde)
                                                                                                                                                                      Abstimmen: Leitbild/-              ...                                            12/2020
                                                                                                                                                                         Grundzüge ASC                                                                Veröffentlicht

                                                                                                  Vorarbeiten HEP inkl. Open Space
Transparenz als

                                                                                   Fachbereiche
  Gelingens­bedingung ­
                                                                                                                                                                                                               ...

		guter Partizipation                                                              Senat
                                                                                                                                                                          27.01.2020
                                                                                                                                                                         Abstimmen:
                                                                                                                                                                   Leitbild/Grundzüge ASC
                                                                                                                                                                                                                                                 07.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                           Beraten und beschließen

                                            VON UTE VON LOJEWSKI
                                                                   		 Abb. 1: Gegenstromverfahren an der FH Münster für den Hochschulentwicklungsplan V mit Academic Scorecard (ASC) (HEP 2021-2025).
20 / SCHWERPUNKT / TRANSPARENZ ALS GELINGENS­BEDINGUNG GUTER PARTIZIPATION                                                                                                     TRANSPARENZ ALS GELINGENS­BEDINGUNG GUTER PARTIZIPATION / SCHWERPUNKT / 21

sind – also bitte nicht mit fertiger Meinung in die Sitzungen                                                                    sor:innen über die Mitarbeiter:innen bis zu den Studierenden                     TEAMGEIST (VOR)LEBEN
gehen! Stattdessen: Fragestellung und Ziel benennen, nicht                                                                       – mit und ohne Amt. Grundlage all dieser Aktivitäten ist die
aber die Lösung. Dann gut zuhören und vor allem später Ent-                                                                      gegenseitige Wertschätzung; der zeitliche Aufwand wird ge-                       Eltern wissen, sie sind Vorbilder für ihre Kinder – wie sie leben,
scheidungen treffen, die sich aus dem Gespräch ergeben ha-                                                                       rechtfertigt durch die Erkenntnis, dass gemeinsame Überle-                       prägt das kindliche Verhalten. Vergleichbares gilt auch für
ben. Nichts ist frustrierender für Diskussionspartner:innen,                                                                     gungen und ihre Ergebnisse hochschulweit transparent und                         Hochschulleitungen: Die Hochschulmitglieder beobachten
als wenn bei der letztendlichen Entscheidung ihres Gegen-                                                                        besser akzeptiert werden. Ein Beispiel dafür ist die ganztä-                     ihre Leitung genau und sind sehr sensibel. Sie merken sofort,
übers die vorherige Beratung unberücksichtigt bleibt. Ist es                                                                     gige Open Space-Veranstaltung zu Beginn des oben bereits                         wenn keine Einigkeit im Präsidiums-/Rektoratsteam besteht
doch einmal nötig, anders zu agieren als es sich in der                                                                          erwähnten HEP-Prozesses (s. Abb. 1) an der FH Münster: Bei                       oder seine Mitglieder „heimlich Wein trinken und öffentlich
betreffenden Sitzung abgezeichnet hat, sollte die Ab­                                                                            der Strategieentwicklung für die Jahre 2021 bis 2025 sind wir                    Wasser predigen“1.
weichung unbedingt mit guter Begründung und persönli-                                                                            als Hochschulleitung mit ersten Ideen in den Tag gegangen;
cher Ansprache erläutert werden. Aber: Das alles kostet                                                                          unsere Ingenieur:innen legten aber größeren Wert als bis                         Ein „eingeschworenes“ Leitungsteam wirkt authentisch und
Zeit. Zeit, die sich viele nicht nehmen – mit fatalen Fol-                                                                       dahin vorgesehen auf eine prominente Platzierung des                             kann vom Rest der Hochschule Vertrauen und Solidarität
                                                                Gemeinsam statt von oben nach unten.
gen. Frustration stellt sich ein: „... warum haben wir uns da                                                                    Themas Zukunftstechnologien. Dies hat dann Eingang in                            erwarten. Und wieder gilt: Die Zeit ist auch hier der limitie-
den Mund fusselig geredet?“, „… machen ja doch, was sie                                                                          den Hochschulentwicklungsplan gefunden und so wurden                             rende Faktor, aber gut investiert! Strategietagungen im
wollen!“ Jede:r von uns hat das sicher auch schon in anderen    Entscheidungen im Team entstehen. Ein partizipatives Vor-        etwaige Widerstände gegen die hochschulweiten Ziele für                          kleinen Team, gerade zu Anfang einer Amtsperiode, helfen,
Zusammenhängen – etwa im Gespräch mit Ministerien –             gehen macht den Abstimmungsprozess sehr zeitaufwändig,           die nächsten fünf Jahre deutlich vermindert. Auch in der                         einen Grundkonsens für die gemeinsame Arbeit zu schaffen,
erlebt. Gut vorgetragene Argumente verpuffen, eine Be-          ist aber angesichts besserer Ergebnisse unbedingt lohnens-       Literatur, z. B. zum Change Management, wird der vorgeschla-                     wöchentliche Sitzungen mit wechselseitigen schriftlichen
teiligung wird zur Pseudo-Partizipation, Resignation folgt.     wert. An der FH Münster mit ihren 15.500 Studierenden und        gene Weg als wichtiger Schritt zum Verhindern von Widerstän-                     sowie mündlich erläuterten Berichten lassen alle Mitglieder
                                                                ca. 1.250 Mitarbeiter:innen gibt es – oft belächelt – 13 Fach-   den bei Änderungsprozessen genannt.                                              des Teams gut informiert sein und gemeinsam getroffene
Ein Beispiel für einen partizipativen Prozess mit hoher         bereiche. Jede Fachbereichskonferenz wird dadurch zu ei-
Transparenz ist die Anwendung des Gegenstromverfahrens          nem Diskussionsforum mit mindestens 14 Sichtweisen! Aber
– wie es z. B. die FH Münster bei der strategischen Hoch-       wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch viele
schulentwicklungsplanung standardmäßig einsetzt (s.             verschiedene Fachkulturen gesehen fühlen und Fachspezi-
Abb. 1). Hier wird der Dialog in diversen Iterationsschleifen   fika möglichst weitgehend berücksichtigt werden können.
bis zu einem gemeinsamen Ergebnis geführt.

                                                                                                                                                       Bildung                      Forschung                                 Ressourcen
                                                                BETROFFENE ZU BETEILIGTEN MACHEN
FLACHE HIERARCHIEN SCHAFFEN                                                                                                            FH Münster
                                                                                                                                                                       Seite
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                                                                                                                                                                                                                      Seite
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                                                                Neben der formalen Kommunikation über Gremien liegt ein                Die Hochschule in Zahlen         3          Gliederung                         19               Gliederung                       28

                                                                                                                                       Die Fachbereiche im Überblick    4          Kommentare                         20               Kommentare                       29
Je mehr Ebenen zwischen Hochschulleitung und Basis              unschätzbarer Wert im Nutzen der informellen Kommunika-                                                            Drittmittel:                       22               Finanzen: ….                     30
liegen, desto schwerer ist es, letztere zu erreichen und        tion, also im Schaffen von Gesprächsanlässen außerhalb der                                                         FH gesamt nach                     22               Personal:                        37
                                                                                                                                                                       Seite       Geldgebern
                                                                                                                                       Bildung
mitzunehmen. Eine Partizipation weiterer Kreise wird            formalen Wege. Denn „Partizipation bedeutet außerdem,                                                              Einnahmen nach Org.einheiten       23               Köpfe nach Kategorien            37
                                                                                                                                       Gliederung                       5
                                                                                                                                                                                   Ausgaben nach Org.einheiten        25              VZÄ nach Org.einh. (in VZÄ)       38
deutlich erschwert, die wechselseitige Information und die      dass die Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen               Kommentare                       6          Einnahmen nach                     26              VZÄ Lehraufträge und              39
                                                                                                                                                                                   Produktgruppen                                     Hilfskräfte
Transparenz der Entscheidungsprozesse leiden. Dadurch           in die gemeinsame Arbeit einbringen. Dadurch machen sie                Bewerbungen, Zulassungen
                                                                                                                                                                                   Ausgaben nach                      27
                                                                                                                                       und Einschreibungen: …..         7          Produktgruppen
entsteht einerseits die Gefahr, dass verschiedene Hoch-         sich die Vorhaben zu eigen und übernehmen die Verantwor-
schulebenen inkonsistent handeln, da sie wechselseitig zu       tung für ihren Erfolg (Ownership)“ (BMZ, 2022). Auch an der            Studierendenzahlen: …..          8                                                              Anhang
                                                                                                                                                                                                                                                                       Seite

wenig übereinander wissen. Andererseits mangelt es              FH Münster wird das Prinzip, „Betroffene zu Beteiligten“ zu            Absolvent*innenzahlen:           16                                                            Gliederung                        40
„unten“ (z. B. in den Fachbereichen) an Verständnis für         machen, an vielen Stellen gepflegt. Feste Arbeitsgruppen,              … nach Abschluss und             16                                                            Studiengänge                      41
                                                                                                                                       Org.einheit                      17                                                            Weitere Anlagen                   45
das, was „oben“ (z. B. die Hochschulleitung) entscheidet –      etwa zur Be­ratung in Fragen der Internationalisierung oder            … nach Verlauf

mit fatalen Folgen für eine vertrauensvolle Hochschul­          Digitalisierung, sind ebenso wie offene Treffen, Hochschul-
                                                                                                                                       Auslastung: …                    18                                                                            Management-Report des Präsidiums
kultur. Je mehr Ebenen existieren, umso größer ist die          tage und -dialoge zum Content Management, zur Didaktik
Gefahr von „Flaschenhälsen“ im Kommunikationskanal.             oder zu anderen Themen bunt gemischt mit Vertreter:innen
Flache Hierarchien begünstigen also Partizipation, da           aus den verschiedenen Statusgruppen – von den Profes-            Abb. 2: Management-Report für die obersten Führungsebenen an der FH Münster.
22 / SCHWERPUNKT / TRANSPARENZ ALS GELINGENS­BEDINGUNG GUTER PARTIZIPATION                                                                                                  TRANSPARENZ ALS GELINGENS­BEDINGUNG GUTER PARTIZIPATION / SCHWERPUNKT / 23

Entscheidungen fördern die Harmonie. Dies gilt auch und          Gilt das zuvor Geschriebene auch in einer zunehmend digi­         VERWEISE
gerade für eine möglichst enge und vertrauensvolle Kom-          talen Welt?                                                       1
                                                                                                                                    In Anlehnung an Heinrich Heine, Deutschland. Ein
munikation mit dem/der Kanzler:in, der/die dann wiederum         Die schnelllebige digitale Welt verlangt mehr denn je nach
                                                                                                                                   Wintermärchen, in: Projekt Gutenberg-DE. CAPUT I
die Präsidiumsüberlegungen in die Dezernent:innenrunde           Partizipation und die oben genannten Punkte funktionieren
                                                                                                                                   (https://www.projekt-gutenberg.org/heine/wintmrch/
trägt.                                                           auch dort als Gelingensbedingung: Dialogisches Beteiligen
                                                                                                                                   wintmr01.html)
                                                                 gelingt auch bei Videokonferenzen durch Break-Out-
Zum Teamgeist gehört auch, sich nicht abzuschotten,              Sessions und Umfragetools, dem Teamgeist tut eine ge-
sondern möglichst viele Hochschulmitglieder an den Überle-       meinsame Gruppe bei einem Messengerdienst gut, kollabo-           QUELLE
gungen des Kernteams zu beteiligen – wieder eine Frage der       rative Plattformen fördern hierarchieübergreifendes Ar-
                                                                                                                                   Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
Transparenz. Informationen zu teilen heißt nicht nur persön-     beiten etc. Gute Partizipation vereint in ihren Methoden das
                                                                                                                                   und Entwicklung (BMZ) (Hg.) (2022): Partizipation. Lexi-
lich zu kommunizieren (s. o.), sondern auch schriftlich. Dabei   Beste aus der analogen und digitalen Welt.
                                                                                                                                   kon der Entwicklungspolitik. https://www.bmz.de/de/ser-
sollte keine Informationsflut, aber auch kein Eindruck von
                                                                                                                                   vice/lexikon/#lexicon=14752
„Geheimniskrämerei“ entstehen. Beispiele für empfänger­          Kann man Partizipation lernen?
gerechte Informationen an der FH Münster sind etwa der           Der Führungsstil wird sicherlich stark durch die Persönlich-                                                                                             PROF. DR. UTE VON LOJEWSKI
monatliche Newsletter an die komplette Hochschulöffent-          keit beeinflusst und den Charakter eines Menschen zu                                                                                                war von 2008 bis 2021 Präsidentin der FH
lichkeit, Weitergabe der wöchentlichen Präsidiumsprotokolle      ändern, ist schwer bis unmöglich. Im partizipativen Tun geht                                                                                   Münster, zuvor Prorektorin von 2003 bis 2008. Als
und des halbjährigen Management-Reports an die zweite            es aber eher um so etwas wie eine Grundhaltung (die man                                                                                     studierte Betriebswirtin hat sie sich stark für den Einsatz
Leitungsebene in Wissenschaft und Verwaltung oder der            sich sehr wohl aneignen oder zu eigen machen kann) und                                                                                        von Managementinstrumenten im Hochschulbereich
schriftliche ausführliche Bericht an den Senat mit der Mög-      etwas „Handwerkszeug“, das jede:r im Hochschulalltag ein-                                                                                     eingesetzt. 2013 wurde sie von CHE und DIE ZEIT als
lichkeit zur Nachfrage (s. Abb. 2).                              setzen kann.                                                                                                                                    Hochschulmanagerin des Jahres ausgezeichnet.

                                                                 Gibt es Gefahren der Partizipation?
                                                                 Offen in der Meinungsbildung zu sein und trotzdem nicht als
                                                                 zögerlich oder entscheidungsschwach wahrgenommen zu               Partizipation als Mittel der Zielerreichung – mit flachen Hierachien, Team-
                                                                 werden, ist ein schmaler Grat. Ein solches Agieren erfordert      geist und Beteiligung können gesteckte Ziele gemeinsam erreicht werden.
                                                                 ein gewisses Selbstbewusstsein der Hochschulleitung: Wie
                                                                 viel einfacher ist es, sich vorab eine Meinung zu bilden und
                                                                 diese dann nur noch zu verkünden – aber wie viel schlechter
                                                                 ist dieser Weg in Bezug auf den langfristigen Erfolg der Ent-
                                                                 scheidung!

                                                                 Was ist das Fazit?
Betroffene zu Beteiligten machen.
                                                                 Eine gute Partizipation ist nur etwas für „fleißige“ Hochschul-
                                                                 leitungen, denn sie verlangt Transparenz, diese wiederum
                                                                 erfordert zeitaufwändige umfassende Information und Kom-
EINIGE ABSCHLIESSENDE WORTE
                                                                 munikation. Dazu darf ich abschließend einen sehr verehrten
Nach diesen vier Handlungsempfehlungen zu guter Partizi-         Kanzlerkollegen zitieren, der bei seiner Verabschiedung
pation drängen sich vier Fragen auf; hier der Versuch kurzer     meinte: “80 % der Zeit habe ich Gespräche mit Leuten ge-
Antworten:                                                       führt, der Rest war einfach!”
DIE BETEILIGUNG VON LEHRENDEN AN HOCHSCHUL­STRATEGIE­PROZESSEN / SCHWERPUNKT / 25

FOKUS: PARTIZIPATION VON LEHRENDEN                                       An Hochschulen existieren unterschiedlichste Heran­              Eine Reihe von Lehrenden sehen ihre eigene Rolle darin, die
                                                                         gehensweisen an Strategieprozesse – insbesondere für die         Lehrentwicklung an der Hochschule oder hochschulüber-

Die Beteiligung von Lehrenden an
                                                                         Entwicklung einer Hochschulstrategie für Bildung im digita­      greifend voranzutreiben und haben ein intrinsisches Interesse
                                                                         len Zeitalter. Nachfolgend reflektieren die Autorinnen ihre      an überindividuellen Strukturen oder am konkreten Thema. An-
                                                                         Erfahrungen im Rahmen von partizipativen Strategie­              dere versprechen sich positive Effekte für die eigene Lehre und

Hochschul­strategie­prozessen ist                                        prozessen mit Fokus auf die Statusgruppe der Lehrenden.          möchten ihre Bedarfe einbringen. Sicherlich gibt es auch Leh-
                                                                                                                                          rende, die sich engagieren, um die Entwicklungen an ihrer Ins-

gewinnbringend                                                           WARUM SOLLTEN LEHRENDE IN PARTIZIPATIONSPROZESSE
                                                                                                                                          titution mitzusteuern oder antizipierte negative Auswirkungen
                                                                                                                                          abwenden zu können.

– wenn der Prozess gut geplant wird                                      EINBEZOGEN WERDEN?

                                                                         Lehre ist das Kerngeschäft der Hochschulen. Wir sehen es                Entscheidend für eine erfolgreiche
                                     VON MARTINA MAUCH UND MEIKE VOGEL   deshalb als unerlässlich an, Lehrende als Hauptakteure in der      ­Strategie für die Bildung im digitalen Zeit­
                                                                         Hochschullehre in den Strategieentwicklungsprozess mitein-           alter an Hochschulen ist deshalb häufig
                                                                         zubeziehen. Zum einen bringen sie aus der Praxiserfahrung           nicht das Strategiepapier selbst, sondern
                                                                         heraus Ideen und Innovationspotentiale ein. Es ist wichtig,           der Prozess der Strategie­entwicklung
                                                                         diese Expertise zu nutzen, wenn die Strategieziele nicht an                           ­dorthin.
                                                                         den Bedarfen der Lehrenden und Studierenden vorbei gehen
                                                                         sollen. Zum anderen sind es die Lehrenden, die die Strategien
                                                                         mit umsetzen werden. Die Akzeptanz der strategischen Ent-        Eine weitere Motivation kann das Interesse am Austausch und
                                                                         wicklung ist entscheidend. Deshalb ist es aus unserer Sicht      an den Perspektiven der Kolleg:innen aus anderen Disziplinen
                                                                         relevant, das Commitment der Lehrenden durch die Ein-            sein. Dies ist nur bedingt der erste Antrieb zur Teilnahme; im
                                                                         bindung in strategische Prozesse zu erhöhen.                     Idealfall findet allerdings der Austausch unter Lehrenden statt,
                                                                                                                                          der sie untereinander vernetzt, zu Reflexion angeregt und Syn-
                                                                         Der Strategieprozess sollte genutzt werden, um Themen zur        ergieeffekte mit sich bringt. Denn relativ häufig melden Leh-
                                                                         Diskussion zu bringen und in die Hochschule zu tragen, die       rende nach Partizipationsprozessen zurück, dass es zu frucht-
                                                                         sich auf die Praxis des Lehrens und Lernens auswirken. Ent-      baren Impulsen für die eigene Lehre und das eigene Fach
                                                                         scheidend für eine erfolgreiche Strategie für die Bildung im     gekommen ist. Jedoch sind viele Lehrende auch skeptisch, ob
                                                                         digitalen Zeitalter an Hochschulen ist deshalb häufig nicht      Steuerung über partizipative Prozesse oder Strategiepapiere
                                                                         das Strategiepapier selbst, sondern der Prozess der Strategie-   überhaupt sinnvoll ist (Kühl, 2019). Um diesen Bedenken früh-
                                                                         entwicklung dorthin. Lehre kann so als Gemeinschaftsauf-         zeitig zu begegnen, sollte in jedem Fall der erkennbare Nutzen
                                                                         gabe in der Hochschule gerahmt und weiterentwickelt werden.      für Lehrende herausgearbeitet werden, um die Beteiligung zu
                                                                                                                                          erhöhen (Graf-Schlattmann et al., 2021).

                                                                         WARUM SOLLTEN SICH LEHRENDE AN STRATEGIE­
                                                                         PROZESSEN BETEILIGEN?                                            PARTIZIPATIONSMÖGLICHKEITEN FÜR LEHRENDE AN
                                                                                                                                          HOCHSCHULEN
                                                                         „Lehrende:r“ ist zumeist nur eine von mehreren Rollen, die
                                                                         Wissenschaftler:innen an Hochschulen innehaben. Durch            Aus unserer Erfahrung stellen sich in der Planung von
                                                                         Lehr-, Forschungs- und Selbstverwaltungsaufgaben sind die        Strategieprozessen im Bereich Studium und Lehre an Hoch-
                                                                         ohnehin knappen Zeitressourcen begrenzt. Warum also soll-        schulen immer wieder ähnliche Fragen bezüglich der Ein-
                                                                         ten Lehrende sich an der Weiterentwicklung von Lehre in          beziehung von Lehrenden. Im Folgenden stellen wir einige die-
                                                                         Form von Strategieprozessen oder Initiativen zur allgemeinen     ser Fragen und Spannungslinien dar und geben einen Einblick
                                                                         Lehrentwicklung beteiligen?                                      in Praxisbeispiele.
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