Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK

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Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Strategie Österreich & CEE
                             1. Quartal 2013

                            Wachstumsverlangsamung in CEE

                             Eingetrübter Ausblick für Wirtschaft in CEE

                             Leichte Korrekturen bei FX und Anleiherenditen

                             Aktien: Ein solider Start in 2013

                             Portfolioallokation: Übergewichten von Aktien

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                                                                           1
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Inhalt

         Strategie Österreich & CEE

         Thema: Der Konjunkturabschwung holt auch CEE ein                      3
         Prognosen CEE inkl. Österreich                                        4
         Anlagestrategie CEE inkl. Österreich                                  6
         Spezialthema: CEE: Herausfordernde Wachstumsaussichten               10
         Österreich                                                           12
         CE:      Polen                                                       14
                  Ungarn                                                      16
                  Tschechien                                                  18
                  Slowakei                                                   20
                  Slowenien                                                   21
         SEE:     Kroatien                                                   22
                  Rumänien                                                   24
                  Bulgarien                                                  26
                  Serbien                                                     27
                  Bosnien und Herzegowina                                    28
                  Albanien                                                   29
                  Kosovo                                                     30
         F:       Belarus                                                     31
                  Russland                                                   32
                  Ukraine                                                    34
         Türkei                                                              36
         Sovereign Eurobonds                                                 38
         Corporate Eurobonds                                                 40
         Aktienmärkte                                                        42
         Sektoren                                                            48
         Aktien – Top-Empfehlungen                                           54
         Aktien – Einzelwertübersicht                                        59
         Indexgewichtung im Vergleich                                        63
         Technische Analyse                                                  64
         Quantitative Analyse                                                66
         Impressum und Abkürzungen                                            67

  2                                                               1. Quartal 2013
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Thema

Der Konjunkturabschwung holt auch CEE ein

   Rezession in Kern-Eurozone bringt Rückschläge der Konjunkturphase in CEE selbst in bisherigen Wachstumshochburgen
   Zinssenkungstrend aufgrund nachlassender Inflation
   Aktienmärkte profitieren vom globalen Liquiditätspolster

Nachdem die Wirtschaftsflaute in der zweiten Jahreshälfte auch die bisherigen        BIP-Prognose (% p.a.)
Wachstumsbollwerke Deutschland und Österreich erreichte hat, macht sich dies          5

auch seit dem dritten Quartal in den BIP-Zahlen der osteuropäischen Länder be-        4

merkbar. Wenngleich die katastrophalen Agrardaten die Herbstbilanz belasteten,        3

das Minus bei Tschechien, Ungarn, Rumänien oder Kroatien steht auch für die           2

magere inländische Nachfrage. Doch auch bisherige Wachstums-Musterschüler,            1
wie Polen oder die Slowakei, bekommen die Heftigkeit der Rezession in Europa zu       0
spüren. Wir haben daher bei allen Ländern Mittel- (CE) und Südosteuropas (SEE)       -1
unsere BIP-Prognosen für 2013 nennenswert nach unten angepasst. Während die          -2
bisherige Euro-Schuldenkrise über die Schwäche der Euro-Südflanke hauptsächlich           Q4 2012       Q1 2013    Q2 2013   Q3 2013

                                                                                             Eurozone    Polen     Ungarn    Russland
Südosteuropa traf, hat der zyklische Abschwung in Kerneuropa via Nettoexporte
                                                                                     Quelle: Raiffeisen RESEARCH
nunmehr Mitteleuropa (CE) mit vollem Gegenwind erfasst. Das hängt neben der
Außenhandelstangente auch zu einem guten Teil mit den notwendigen fiskalischen
Konsolidierungserfordernissen zusammen. Während in 2009 noch genügend                 Empfehlungen1 - Aktienmärkte
Spielraum zum Gegensteuern möglich war, ist die angestrebte Rückkehr unter die        Indizes
3 Prozentmarke beim Budgetdefizit von Polen, Ungarn, Slowakei oder Tschechien         Kauf
                                                                                                           ATX, WIG 20, BUX, PX,
ein wesentlicher Bremsfaktor für die inländische Wertschöpfung. Dieser Anpas-                              MICEX, BET, CROBEX10,
sungsprozess ist aber unbedingt notwendig, um künftigen Handlungsspielraum bei                             ISE National 100

externen Schocks wieder zu erlangen. Österreich wird seine ursprünglichen Bud-        Sektoren
getvorgaben im Wahljahr 2013 bei nur 0,5 % BIP-Zuwachs schwer erreichen. Am           Übergewichten        Industrie, Grundstoffe

geringsten sind die Auswirkungen in Russland zu spüren, da hier der übertriebene                           Telekommunikation,
                                                                                      Untergewichten
                                                                                                           Defensiver Konsum
Boom bei Konsumkrediten die inländische Nachfrage hochhält. Trotzdem haben            Aktien
wir auch in Russland mit 3 % BIP-Erhöhung eine unterdurchschnittliche Wachs-                               RHI
tumsrate in 2013 unterstellt. Erfreulich ist dagegen in den meisten Ländern die                            EUR 25,052
                                                                                                           Kursziel: EUR 29,50
erwartete Rückführung der Verbraucherpreise. Wir gehen davon aus, dass sich die                            CA Immo
Preisrückgänge insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2013 nochmals verstärken.                           EUR 10,302
                                                                                                           Kursziel: EUR 12,70
In Österreich sollte dieser Effekt zusätzlich noch im dritten Quartal preissenkend                         Bogdanka
wirken und den VPI unter 2 % treiben. Nur in Russland und Ukraine prognostizieren     Kauf                 PLN 138,02
                                                                                                           Kursziel: PLN 170,0
wir entgegengesetzte Trends nach extremen tiefen Preisanhebungen im Vorjahr.                               Ciech
Auswirkung auf Geldpolitik und Währungen                                                                   PLN 22,752
                                                                                                           Kursziel: PLN 26,00
In Polen und Ungarn ist daher mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. In den                                MTS
meisten anderen Ländern sollte eine stabile Geldpolitik die Voraussetzung für im                           USD 18,592
                                                                                                           Kursziel: USD 21,80
Jahresverlauf erholte Wechselkurse sein. Doch im ersten Quartal könnten leichte
Korrekturen anstehen, weil hochgesteckte Erwartungen enttäuscht werden könnten.
Auswirkung auf Renten- und Aktienmärkte                                               Empfehlungen1 – Anleihenmärkte
Dies dürfte sich auch bei den stark favorisierten längerfristigen Staatsanleihen      LW Anleihen
                                                                                                    PLN ≤ 2J T-bonds
insbesondere in Polen und Ungarn mit leichten Renditesteigerungen bemerkbar           Kauf
                                                                                                    TRY 10J T-bonds
machen. Dafür dürften die kürzeren Laufzeiten von den Zinssenkungen profitieren,                    HUF 10J T-bonds
                                                                                      Verkauf
weshalb dort die Anlagechancen höher sind. Russland und Türkei bleiben nicht nur                    CZK ≥ 5J T-bonds
                                                                                      Corporate bonds
anleiheseitig attraktiv. Auf beiden Börsenplätzen schätzen wir das Kurspotenzial
                                                                                                    BOS Bank (BOSPW) 6 %
in den ersten Monaten 2013 am stärksten ein. Insgesamt erwarten wir für das           Kauf
                                                                                                    Fälligkeit 2016
Gesamtjahr eine Wertentwicklung zwischen 10 und 15 % in CEE. Wien und Bu-             1
                                                                                        Horizont: Ende 1. Quartal 2013; 2 Der angegebene
                                                                                      Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6.30
dapest liegen am unteren Ende der Skala, Moskau und Istanbul am oberen Ende.          (MEZ) am 18. Dezember 2012
                                                                 Peter Brezinschek    Quelle: Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                              3
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Prognosen

      Reales BIP (% p.a.)                                                                                            Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.)
      Länder                  2011        2012e    Konsensus       2013f   Konsensus        2014f   Konsensus        Länder           2011 2012e 2013f            2014f
      Polen                      4,3           2,1       2,3           1,2       2,0           2,7       2,9         Polen             4,3   3,8   2,7               2,5
      Ungarn                     1,6          -1,0      -1,3          -0,5       0,3            1,5      1,7         Ungarn            3,9   5,7   3,6               3,8
      Tschechien                 1,7          -0,9      -1,0          -0,2       0,6            1,8      2,1         Tschechien        1,9   3,3   2,2               2,3
      Slowakei                   3,2           2,4       2,4           0,9       1,9           2,5       3,1         Slowakei          3,9   3,6   2,2               2,5
      Slowenien                  0,6          -1,8      -2,0          -1,0      -0,5            1,0      1,0         Slowenien         1,8   2,5   2,5               2,3
      CE                         3,1           0,9       0,9           0,5       1,3           2,2       2,5         CE                 3,6  3,9   2,7               2,6
      Kroatien                   0,0          -1,8      -1,7           0,5       0,4            1,5      1,6         Kroatien          2,3   3,5   3,5               2,8
      Bulgarien                  1,7           1,5       0,8           1,5       1,5           3,5       2,8         Bulgarien         4,2   3,0   3,1               3,4
      Rumänien                   2,2           0,1       0,9           1,5       2,1           3,0       2,9         Rumänien          5,8   3,3   4,5               3,3
      Serbien                    1,6          -2,0      -1,2           1,0       1,4           2,0       n.v.        Serbien          11,3   7,7 13,0                9,0
      Bosnien u. H.              1,3          -1,0      -0,6           0,5       0,9           2,0       n.v.        Bosnien u. H.     3,7   2,2   2,0               2,0
      Albanien                   3,1           2,0       1,1           3,0       2,2           4,0       n.v.        Albanien          3,5   2,3   2,5               3,0
      SEE                        1,7          -0,2       0,1           1,3       1,6           2,7       n.v.        SEE                5,4  3,7   4,9               3,8
      Russland                   4,3           3,5       3,7           3,0       3,5           3,0       3,8         Russland          8,5   5,0   6,2               5,8
      Ukraine                    5,2           0,5       0,8           2,5       2,3           3,0       3,8         Ukraine           8,0   0,8   5,5               8,0
      Belarus                    5,3           2,0       3,5           3,0       3,3           4,0       n.v.        Belarus          53,2 60,0 18,0               14,0
      CIS                        4,4           3,2       3,5           3,0       3,4           3,0       n.v.        CIS                9,6  6,1   6,5               6,2
      CEE                        3,7           2,2       2,3           2,1       2,4           2,8       n.v.        CEE                7,4  5,2   5,2               4,9
      Türkei                     8,5           3,0       2,9           3,5       4,0           4,5       4,7         Türkei            6,5   9,0   7,0               6,0
      Österreich                 2,7           0,5       0,6           0,5       0,8            1,5      1,5         Österreich         3,6  2,6   2,2               2,1
      Deutschland                3,1           0,9       0,8           0,5       0,8            1,8      1,4         Deutschland       2,5   2,0   1,5               1,5
      Eurozone                   1,5          -0,5      -0,5          -0,1       0,0            1,5      1,2         Eurozone           2,7  2,5   1,9               1,8
      USA                        1,8           2,2       2,2           1,5       1,9           2,5       2,8         USA               3,2   2,1   1,5               2,0
      Quelle: wiiw, Raiffeisen RESEARCH                                                                              Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

      Leistungsbilanz (% des BIP)                              Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)                       Öffentliche Verschuldung (% des BIP)
      Länder           2011 2012e 2013f         2014f      Länder              2011 2012e 2013f           2014f      Länder           2011 2012e 2013f 2014f
      Polen              -4,9   -3,1  -2,9        -3,9     Polen                -5,0  -3,5  -3,3            -2,8     Polen             56,4 56,6 55,5    53,2
      Ungarn              0,9    1,4   1,7         1,6     Ungarn                4,3  -2,7  -3,0            -3,3     Ungarn            80,6 80,0 80,0    79,5
      Tschechien         -2,9   -1,1  -1,5        -1,5     Tschechien           -3,1  -4,7  -2,9            -2,6     Tschechien        41,2 44,9 46,8    47,6
      Slowakei           -2,1    1,7   2,8         2,6     Slowakei             -4,9  -4,6  -2,9            -2,4     Slowakei          43,3 52,2 54,9    55,8
      Slowenien           0,0    1,9   2,7         1,3     Slowenien            -6,4  -4,5  -3,5            -3,2     Slowenien         46,9 51,0 53,0    54,0
      CE                  -3,1   -1,4  -1,2        -1,8    CE                   -3,4  -3,8  -3,2            -2,8     CE                54,8 56,7   56,8  56,0
      Kroatien            1,0   -0,9  -1,0        -1,3     Kroatien             -5,0  -4,1  -4,5            -4,0     Kroatien          46,7 53,8 57,1    59,5
      Bulgarien           0,3   -1,9  -2,7        -3,0     Bulgarien            -2,1  -1,4  -2,0            -1,7     Bulgarien         16,3 18,3 16,6    19,6
      Rumänien           -4,5   -4,2  -3,6        -3,5     Rumänien             -5,7  -3,0  -2,8            -2,5     Rumänien          34,7 36,6 37,5    37,6
      Serbien            -9,3 -12,8   -9,6        -9,6     Serbien              -4,5  -6,6  -4,5            -4,0     Serbien           45,8 59,0 58,0    56,0
      Bosnien u. H.      -9,6   -8,2  -8,2        -8,5     Bosnien u. H.        -1,3  -2,0  -2,0            -1,0     Bosnien u. H.     39,2 42,0 42,1    39,6
      Albanien         -11,3    -8,8  -9,1        -9,2     Albanien             -3,5  -3,5  -3,0            -3,0     Albanien          59,4 60,4 62,6    62,0
      SEE                -4,0   -4,6  -4,2        -4,2     SEE                  -4,7  -3,3   -3,1           -2,8     SEE               36,5 40,6   41,3  41,8
      Russland            5,5    4,5   2,8         1,9     Russland              0,8   0,0  -1,0            -1,6     Russland          10,2 10,0 10,5    11,0
      Ukraine            -6,2   -7,4  -6,3        -5,9     Ukraine              -4,3  -4,5  -3,0            -2,0     Ukraine           36,0 37,5 37,0    37,0
      Belarus            -9,3   -2,6  -6,2        -7,9     Belarus               2,4  -0,5  -1,0             0,0     Belarus           52,5 35,0 34,0    33,2
      CIS                  4,1    3,3   1,8         1,1    CIS                    0,4 -0,4   -1,2            -1,6    CIS               13,4 12,9   13,2  13,7
      CEE                  1,1    1,3   0,4       -0,2     CEE                   -1,2  -1,7 -2,0             -2,1    CEE               28,0 28,7   29,1  29,1
      Türkei           -10,0    -6,5  -6,7        -6,3     Türkei               -1,4  -2,4  -2,2            -2,5     Türkei            39,1 36,8 35,0    33,0
      Österreich           0,6    1,1   1,0         0,9    Österreich           -2,5  -3,2  -2,6             -1,8    Österreich        72,4 74,8   76,3  75,8
      Deutschland         5,7    5,8   5,5         5,5     Deutschland          -0,8  -0,2  -0,5             0,0     Deutschland       80,5 81,7 81,0    78,7
      Eurozone             0,1    0,6   0,7         0,8    Eurozone              -4,1 -3,3  -2,6            -2,5     Eurozone          87,3  91,1  92,1  92,0
      USA                -3,1   -3,0  -2,8        -3,1     USA                  -8,7  -7,6  -3,8            -2,3     USA               98,7 103,7 106,2 105,5
      Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH             Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH          Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

      Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP)                   Wechselkurs EUR/LCY (Durchschn.)                      Bonitätseinstufungen*
      Länder        2011 2012e 2013f 2014f                 Länder             2011 2012e 2013f 2014f                 Länder              S&P       Moody's        Fitch
      Polen          67,4  70,1  69,7  68,7                Polen               4,12  4,19  4,07 4,00                 Polen                A-         A2            A-
      Ungarn        130,2 125,6 118,3 107,6                Ungarn             279,3 291,9 293,8 290,0                Ungarn               BB         Ba1          BB+
      Tschechien     49,2  49,6  50,2  49,8                Tschechien          24,6  25,0  24,8 24,0                 Tschechien          AA-         A1            A+
      Slowakei       75,7  68,7  71,8  73,8                Slowakei             Euro Euro  Euro  Euro                Slowakei             A          A2            A+
      Slowenien     111,0 112,3 113,8 115,8                Slowenien            Euro Euro  Euro  Euro                Slowenien            A         Baa2           A-
      CE             75,2  75,3  74,4  72,7
      Kroatien      101,7 103,9 101,5  98,0                Kroatien             7,43  7,53         7,55 7,50         Kroatien            BB+        Baa3       BBB-
      Bulgarien      93,1  91,4  84,0  78,7                Bulgarien            1,96  1,96         1,96 1,96         Bulgarien           BBB        Baa2       BBB-
      Rumänien       75,2  76,0  72,8  69,9                Rumänien             4,24  4,46         4,53 4,53         Rumänien            BB+        Baa3       BBB-
      Serbien        77,6  88,5  80,4  74,3                Serbien             102,0 113,2        113,9 114,8        Serbien             BB-       not rated    BB-
      Bosnien u. H.  67,6  63,4  62,5  61,0                Bosnien u. H.        1,96  1,96         1,96 1,96         Bosnien u. H.         B          B3     not rated
      Albanien       23,6  24,5  24,1  26,1                Albanien            140,3 139,7        138,5 138,3        Albanien             B+          B1     not rated
      SEE            80,2  81,7  77,7  74,2
      Russland       29,1  28,8  28,1  28,9                Russland              40,9 40,0  41,0 41,7                Russland            BBB         Baa1        BBB
      Ukraine        76,6  73,6  74,1  73,4                Ukraine             11,09 10,54 11,37 12,19               Ukraine             B+           B2           B
      Belarus        66,2  56,1  50,9  51,5                Belarus              6900 10800 12200 13600               Belarus              B-          B3       not rated
      CIS            34,3  33,0  32,3  33,1
      CEE            51,3  49,4  48,1  47,7                Türkei               2,34     2,34      2,36       2,33   Türkei               BB          Ba1         BBB-
      Türkei         42,6  42,5  42,8  44,5                Österreich           Euro     Euro      Euro       Euro   Österreich          AA+          Aaa         AAA
      Österreich      n.v.  n.v.  n.v.  n.v.               Deutschland          Euro     Euro      Euro       Euro   Deutschland         AAA          Aaa         AAA
      Deutschland     n.v.  n.v.  n.v.  n.v.               Eurozone             Euro     Euro      Euro       Euro   Eurozone
      Eurozone        n.v.  n.v.  n.v.  n.v.               USA                  1,39     1,30      1,32       1,33   USA                 AA+          Aaa         AAA
      USA             n.v.  n.v.  n.v.  n.v.                   Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH          * für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten
                                                                                                                     Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH
      Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

  4                                                                                                                                                     1. Quartal 2013
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Prognosen

    Wechselkursprognosen                                                                     Leitzinssatzprognosen                                                              3M Geldmarktzinssatz-Prognosen
 Länder               18.Dez* Mär.13 Jun.13 Dez.13                                           Länder     18.Dez* Mär.13 Jun.13 Dez.13                                            Länder         18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Dez.13
 vs EUR                                                                                      Polen         4,25  3,75    3,50  3,50                                             Polen             4,00  4,05 3,85     3,85
Polen                   4,08              4,15                4,15            3,95           Ungarn        5,75  5,50    5,00  5,00                                             Ungarn            6,00  5,60 5,20     5,10
Ungarn                287,96             300,0               295,0           290,0           Tschechien    0,05  0,05    0,05  0,05                                             Tschechien        0,18  0,15 0,15     0,20
Tschechien             25,18              25,1                24,8            24,5           Rumänien      5,25  5,25    5,25  5,25                                             Kroatien          1,31  2,20 2,50     2,70
Kroatien                7,54              7,55                7,50            7,60           Russland      8,25  8,25    8,25  8,25                                             Rumänien          5,41  5,10 5,00     4,80
Rumänien                4,47              4,55                4,50            4,55           Türkei        5,50  5,25    5,25  5,25                                             Russland          7,45  7,00 7,20     7,65
Serbien               113,05             115,0               113,0           115,0                                                                                              Türkei            5,60  5,80 5,90     6,00
Albanien              140,23             139,5               139,0           138,9           Eurozone            0,75                0,75             0,75           0,75
                                                                                             USA                 0,25                0,25             0,25           0,25       Eurozone                0,18          0,25       0,30                 0,30
vs USD
                                                                                             1
                                                                                              17:00 (MEZ)                                                                       USA                     0,31          0,25       0,25                 0,30
Russland                 30,7                30,3             30,8            31,1
                                                                                             Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                             * 17:00 (MEZ)
Ukraine                  8,10                8,40            8,60            9,00                                                                                               Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle:
Belarus                 8610                8975             9250            9800                                                                                               Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH
Türkei                   1,78                1,80            1,75            1,80

EUR/USD                 1,32                    1,30          1,31            1,35
Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH

    2-j. Anleihenrendite-Prognosen                                                           5-j. Anleihenrendite-Prognosen                                                     10-j. Anleihenrendite-Prognosen
    Länder            18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Dez.13                                           Länder     18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Dez.13                                            Länder     18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Dez.13
    Polen                3,27  3,33    3,44  3,96                                            Polen        3,38   3,62    3,74  4,20                                             Polen        3,88   4,16    4,23  4,55
    Ungarn               5,33  6,95    6,75  6,30                                            Ungarn       6,01   7,60    7,30  7,00                                             Ungarn       6,29   7,90    7,50  7,20
    Tschechien           0,12  0,20    0,20  0,50                                            Tschechien   0,70   0,90    1,00  1,40                                             Tschechien   1,87   2,00    2,20  2,60
    Kroatien             3,56  2,80    3,00  3,40                                            Kroatien     4,26   4,50    4,70  5,10                                             Kroatien     4,74   4,80    4,95  5,30
    Rumänien             6,24  5,88    5,85  5,65                                            Rumänien     6,25   6,10    6,10  6,00                                             Rumänien     6,44   6,20    6,20  6,10
    Russland             6,31  6,37    6,30  6,00                                            Russland     6,49   6,45    6,65  6,40                                             Russland     6,81   6,70    6,85  6,60
    Türkei               5,67  6,00    6,00  6,10                                            Türkei         n.v. 6,20    6,20  6,30                                             Türkei       6,41   6,60    6,60  6,60

    Österreich           0,02                   0,20          0,25            0,45           Österreich          0,60               0,85              1,00           1,40       Österreich             1,80           1,95       2,10                 2,50
    Eurozone            -0,01                   0,10          0,20            0,40           Eurozone            0,39               0,60              0,80           1,20       Eurozone               1,41           1,60       1,80                 2,20
    USA                  0,28                   0,25          0,30            0,40           USA                 0,76               0,80              1,00           1,00       USA                    1,82           1,80       2,00                 2,30
1                                                                                        1
 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung                                           17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung                                    1
                                                                                                                                                                             17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung
Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                                   Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                             Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH

Erwartete Renditeänderung                                                                Renditestruktur                                                                    Wechselkursveränderung*
    200                                                                                          180
                                                                                                 160                                                                                                                         RON
    150                                                                                          140
                                                                                                 120                                                                                                                    PLN
    100                                                                                          100
                                                                                                                                                                                                       CZK
                                                                                                   80
        50                                                                                         60                                                                                              HUF
                                                                                                   40
         0                                                                                         20                                                                                         RUB
                                                                                                    0
        -50                                                                                       -20                                                                                        TRY
              Polen

                                   Tschechien

                                                               Deutschland
                        Ungarn

                                                                             USA
                                                  Rumänien

                                                                                                        Polen

                                                                                                                              Tschechien

                                                                                                                                                       Deutschland
                                                                                                                 Ungarn

                                                                                                                                                                     USA
                                                                                                                                           Rumänien

                                                                                                                                                                                        USD

                                                                                                                                                                                 -6     -4             -2         0          2         4               6
BP-Änderung der Rendite der Staatsanleihe in 3 Monaten                                   Spread zwischen 3M und 10-j. Laufzeit in BP                                        1
                                                                                                                                                                             20. Dez. 2012 verglichen zu 1. Okt. 2012, Lokale
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH                                             Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                             Währung vs. EUR (%)
                                                                                                                                                                            Quelle: Bloomberg
    Aktienmarktkennzahlen                                                                    Aktienindexprognosen                                                           Erwartete Aktienindexperformance
                            Gewinn-                          Kurs/Gewinn-
                                                                                                                                     Indexschätzungen                       14%
                            wachstum                          Verhältnis
                                                                                                                          1                                                 12%
                                 12e              13f               12e            13f                          18.Dez Mär.13 Jun.13 Dez.13
                                                                                                                                                                            10%
    ATX           12,5% 10,5%                                  12,3           11,1       ATX           2.405 2.570 2.600 2.650
                                                                                                                                                                                8%
    WIG 20         -6,9% -11,2%                                10,8           12,1       WIG 20        2.576 2.800 2.820 2.850
                                                                                                                                                                                6%
    BUX          -15,4% 11,5%                                   9,2            8,2       BUX          17.800 19.200 19.400 19.700
                                                                                                                                                                                4%
    PX1           20,8% 15,2%                                  13,0           11,2       PX            1.031 1.120 1.130 1.150
                                                                                         MICEX         1.479 1.620 1.650 1.700                                                  2%
    MICEX          -0,4% 1,5%                                   5,3            5,2
    BET             0,9% 13,2%                                  5,9            5,2       BET           4.887 5.330 5.380 5.600                                                  0%
                                                                                                                                                                                              WIG 20

                                                                                                                                                                                                            BUX

                                                                                                                                                                                                                                                       ISE Nat. 100
                                                                                                                                                                                                                  PX

                                                                                                                                                                                                                                 BET

                                                                                                                                                                                                                                           CROBEX10
                                                                                                                                                                                                                         MICEX
                                                                                                                                                                                      ATX

    CROBEX10      47,5% 5,8%                                    7,3            6,9       CROBEX10        948 1.025 1.030 1.070
    ISE National 15,7% 11,1%                                   12,2           11,0       ISE Nat. 100 77.299 85.000 86.000 91.000
    100                                                                                      1
                                                                                               23:59 (MEZ)                                                                                              Mär.13          Jun.13
    1
     Tschechien (PX): exkl. Orco Property                                                    in Lokalwährung
    Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen                                     Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH                                         Quelle: Raiffeisen RESEARCH
    RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                                                                                                                                       5
Strategie Österreich & CEE - Quartal 2013 - Wachstumsverlangsamung in CEE - Raiffeisen CENTROBANK
Anlagestrategie – Rückblick

      Licht und Schatten in CEE

          Übergewichtung von Aktien versus Anleihen mit Outperformance in letzter Periode
          Erfolgreiche Übergewichtung von polnischen Aktien und türkischen Anleihen
          Erfolgreiche Untergewichtung von rumänischen Aktien und tschechischen Anleihen

      Summe voriges Quartal1                              Das CEE-Portfolio zeigte in Q4 2012 im Vergleich zur Benchmark eine leichte
      RBI-Portfolio (in EUR)                      2,15%
                                                          Underperformance von drei Basispunkten (BP). Die Underperformance aus der
      Benchmark (in EUR)                          2,19%   ersten Periode konnte nach einer zwischenzeitlichen Entwicklung ähnlich der
      RBI-Outperformance (in EUR)                -0,04%   Benchmark in der letzten Periode nahezu wettgemacht werden.
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen      -0,11%
                                                          Besonders in der ersten Periode war die Übergewichtung von Aktien versus Anlei-
             Regionale Aktiengewichtung           0,03%
             Gew. EB vs. LW-Anleihen              0,00%
                                                          hen nicht ertragreich, was zu einer Underperformance führte. Die Beibehaltung
             Ländergew. bei LW-Anleihen           0,04%   an dieser Gewichtung führte in der letzten Periode zu einer deutlichen Outper-
             Ländergew. bei EB EUR                0,00%   formance von 11 BP.
             Ländergew. bei EB USD                0,00%
                                                          Aktienseitig wurde auf Grund des als rückläufig eingeschätzten Risikos, niedriger
             Gemeinsame Effekte /                 0,00%
             Duration                                     Zinsen und eines positiven Berichtumfelds jeweils in zwei Perioden auf Russland
      1
       17.09.2012 - 18.12.2012                            und Polen gesetzt, wobei eine Underperformance von Russland später von einer
      EB...Eurobonds
      Quelle: Raiffeisen RESEARCH                         Outperformance von Polen wettgemacht werden konnte. Das Vertrauen auf das
      Periode 1: 17.12. 2012 - 24.10.2012                 Aufholpotential ungarischer Aktien bestätigte sich mit einer Outperformance von
      RBI-Portfolio (in EUR)                              2 BP in der ersten Periode, wobei dies von einer Underperformance durch die
      Benchmark (in EUR)
                                                          Finanzierung mit tschechischen Aktien ausgeglichen wurde. Da Tschechien of-
      RBI-Outperformance (in EUR)
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen               fenbar vom höheren Liquiditätsniveau nachhaltig profitieren konnte, wurde der
              Regionale Aktiengewichtung                  Aktienmarkt übergewichtet, womit eine Outperformance von 1 BP erreicht wer-
              Gew. EB vs. LW-Anleihen                     den konnte. Über alle Perioden hinweg wurde mit einer Untergewichtung von
              Ländergew. bei LW-Anleihen
                                                          Rumänien finanziert, was insgesamt eine Outperformance von 2 BP brachte.
              Ländergew. bei EB EUR
              Ländergew. bei EB USD                       Anleiheseitig wurde in den ersten beiden Perioden an einer Übergewichtung der
              Gemeinsame Effekte/Duration                 Türkei festgehalten, was insgesamt zu einer Outperformance von 3 BP führte.
      EB...Eurobonds                                      Eine Finanzierung durch Ungarn in allen Perioden wurde auf Grund der erwar-
      Quelle: Raiffeisen RESEARCH
                                                          teten HUF-Abwertung durchgeführt und führte nach anfänglicher Underperfor-
      Periode 2: 24.10.2012 - 27.11.2012
                                                          mance letztlich zu einer Entwicklung von knapp 1 BP über der Benchmark. Das
      RBI-Portfolio (in EUR)
      Benchmark (in EUR)
                                                          geringe Vertrauen in den eher schwachen CZK motivierte zur Untergewichtung in
      RBI-Outperformance (in EUR)                         den ersten beiden Perioden und brachte eine Outperformance von knapp 2 BP.
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen                                                                                  Mario Annau
              Regionale Aktiengewichtung
              Gew. EB vs. LW-Anleihen                     Performance 2012
              Ländergew. bei LW-Anleihen
              Ländergew. bei EB EUR                         125                                                                                          0,0
              Ländergew. bei EB USD
              Gemeinsame Effekte/Duration                   120                                                                                          -0,2
      EB...Eurobonds
      Quelle: Raiffeisen RESEARCH
                                                            115                                                                                          -0,4
                                                                                                                                                                in Prozentpunkten

      Periode 3: 27.11.2012 - 10.12.2012
      RBI-Portfolio (in EUR)                                110                                                                                          -0,6
      Benchmark (in EUR)
      RBI-Outperformance (in EUR)
                                                            105                                                                                          -0,8
      davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen
              Regionale Aktiengewichtung
                                                            100                                                                                          -1,0
              Gew. EB vs. LW-Anleihen
              Ländergew. bei LW-Anleihen
              Ländergew. bei EB EUR                          95                                                                                          -1,2
              Ländergew. bei EB USD                           Jän.12          Mär.12         Mai.12          Jul.12        Sep.12         Nov.12

              Gemeinsame Effekte/Duration
                                                                                             RBI-Portfolio            Outperformance (r. Skala)
      EB...Eurobonds
      Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH        Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

  6                                                                                                                                                1. Quartal 2013
Anlagestrategie – Gesamtportfolio

Gedämpfte Wachstumserwartungen – Ausblick Positiv

      Erwartungen für Wirtschaftswachstum in CEE gedämpft
      Polen: Bescheidenes Wachstum 2013, moderate Erholung 2014
      Übergewichtung von Aktien vs. Anleihen

Die schwache Entwicklung der Eurozonen–Konjunktur schlägt auch auf die                                             Risiko-Ertrags-Vergleich (in %)
Märkte in CEE durch. Für die meisten großen Volkswirtschaften wie Russland                                                                                      8
                                                                                                                                                                                        WIG 20

                                                                                                                    Historische Perf. seit Jahresbeginn in %
und Polen wurden die Wachstumsprognosen durchwegs nach unten korrigiert.                                                                                        6
                                                                                                                                                                                 DJ Euro-
                                                                                                                                                                4
Wir gehen daher in CEE von eher niedrigen 2,1 % Wachstum für 2013 aus.                                                                                                            stoxx
                                                                                                                                                                2
Ab 2014 sehen wir wieder eine verstärkte Erholung mit 2,8 %. Verglichen mit                                                                                     0
                                                                                                                                                                                         RTS-
den Aussichten für die Eurozone von -0,1 % in 2013 und 1,5 % 2014 steht die                                                                                     -2
                                                                                                                                                                           CEE
                                                                                                                                                                                        Index
Region jedoch vergleichsweise gut da.                                                                                                                           -4
                                                                                                                                                                                            BET 10
                                                                                                                                                                -6
Innerhalb der Region ist die Entwicklung, wie auch in der Eurozone, etwas dif-                                                                                             CTX
                                                                                                                                                                -8
ferenziert zu sehen. Ungarn wird weiterhin ein negatives Wachstum 2013 auf-                                                                                    -10
                                                                                                                                                                                                     HTX

weisen und erst langsam wieder auf Kurs kommen. Die gesetzliche Regelung                                                                                             15                       25                      35
                                                                                                                                                                            Historische Volatilität 1 Jahr in %
für Energiepreise sollte allerdings die Inflation auf 3,6 % für 2013 eindämmen.
                                                                                                                  In Lokalwährung
Polen sollte nach lediglich 1,2 % 2013 etwas schneller auf den Wachstumspfad                                      Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
Richtung 3 % zurückkehren. Ähnliches gilt auch für die Türkei – ab 2013 kann
zwar nicht mehr an die vergangene Dynamik direkt angeknüpft werden – Wachs-
tumsraten von über 3 % sind aber durchaus möglich. Das Ratingupgrade von
Fitch wurde bereits größtenteils positiv von den Märkten eingepreist.                                              Gewichtung Portfolio CEE Q1 2013
Positiv sollte auch Rumänien überraschen. Nach dem Einbruch 2012 könnte die                                                                                                                  EB EUR: 4%
                                                                                                                                                                          EB USD: 4%
Wahl von Pontas Allianz „Sozialliberale Union“ für frischen Wind sorgen. An                                                                                                  [-1 pp]
                                                                                                                                                                                                [-1 pp]

den Märkten wird die Bestellung Pontas durchwegs positiv aufgefasst – der Leu
hat zum Euro bereits deutlich aufgewertet. In Russland wird auch weiterhin ein
robustes, wenn auch gedämpftes, Wachstum prognostiziert. Für die nächsten                                            LW-Anleihen:
                                                                                                                    37%     [-3 pp]
Jahre werden rund 3 % erwartet. Die Inflationsrate ist bereits zurück gegangen
und wird für 2013 mit durchschnittlich 6,2 % prognostiziert.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern die durchaus positiven Aussichten von den jewei-
                                                                                                                                                                                                      Aktien: 55%
ligen Aktien- bzw. Anleihenmärkten eingepreist werden. Während die Märkte                                                                                                                               [+5 pp]
der Eurozone im November noch auf und davon gezogen sind, ist nun auch in
CEE mit einer zunehmenden Dynamik zu rechnen. Wir setzen daher in unserem                                         LW…Lokalwährung
                                                                                                                  [-] , [+]= Über-/Untergewichtung relativ zur Benchmark
Portfolio CEE auf eine verstärkt offensive Übergewichtung von Aktien vs. Anlei-                                   Quelle: Raiffeisen RESEARCH

hen von 5 Prozentpunkten.
                                                                    Mario Annau
    Historische Volatilität & Performance (in %)
                                                                 Aktien1                                                                                                  Renten
                                          Volatilität                          Performance                  Volatilität                                                                     Performance
Länder                             EUR                  LW                  EUR          LW           EUR                                                      LW                     EUR                  LW
Tschechien                         15,6                 14,2                -6,6         -7,7         4,6                                                       2,8                   14,4                12,9
Ungarn                             17,7                 16,0               15,3              5,5      9,4                                                       3,5                   31,9                20,8
Polen                              14,2                 11,7               29,6          18,8         5,7                                                       2,7                   23,8                13,5
Rumänien                           12,2                 11,5               11,5          15,1         3,5                                                       0,7                    0,4                 3,7
Russland                           15,2                 14,2                 7,0             5,2      6,6                                                       1,9                   16,4                13,5
Türkei                             14,9                 14,6               56,4          50,1         6,1                                                       2,6                   25,7                20,6
Kroatien                           12,1                 11,4               -10,3        -10,1         2,6                                                       2,6                   15,7                15,7
CEE                                11,3                      -             20,4                -      3,2                                                            -                22,0                        -
1
 MSCI indices
Volatilität in EUR; 3-Monatsvolatilität annualisiert; Performance seit Jahresanfang
LW…lokale Währung
Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                                                                                            7
Anlagestrategie – Anleihen

      Heterogene Entwicklung im CEE Anleihenportfolio

              Aufwertung des Rubel - Russland übergewichten
              Starke Fundamentaldaten unterstützen Übergewicht in türkischen Lokalwährungsanleihen
              Politische Unsicherheit in Ungarn – Untergewichtung von HUF Anleihen

      Portfolio-Gewichtungen: Anleihen1                                                                                                   Stabile Leitzinsen und eine leichte
                                               Portfolio                       Benchmark                     Abweichung
                                                                                                                                          Aufwertung des Rubel lassen den
          EB USD                                9,0%                            10,0%                          -1,0%                      russischen Anleihemarkt aufgrund
          EB EUR                                9,0%                            10,0%                          -1,0%                      des hohen Renditeniveaus attraktiv
          LW                                    82,0%                           80,0%                          2,0%                       erscheinen. Ebenfalls positiv sehen wir
          Tschechien                            18,0%                           20,0%                          -2,0%                      den türkischen Staatsanleihenmarkt.
          Ungarn                                18,0%                           20,0%                          -2,0%
                                                                                                                                          Die robuste Wachstumsdynamik und
          Polen                                 45,0%                           45,0%                          0,0%
                                                                                                                                          das kürzliche Upgrade sollten den
          Rumänien                              5,0%                             5,0%                          0,0%
          Russland                              7,0%                             5,0%                          2,0%
                                                                                                                                          im letzten Quartal eher verhaltenen
          Türkei                                7,0%                             5,0%                          2,0%                       Markt gut unterstützen.
          Kroatien                              0,0%                             0,0%                          0,0%                       Mit mehr Unsicherheit sind hingegen
      1
       Anteil in Prozentpunkten                                                                                                           die Anleihen-Performanceprognosen in
      Quelle: Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                                          Rumänien und Kroatien behaftet. Mit
                                                                                                                                          dem Wahlausgang in Rumänien hat
                                                                                                                                          sich die Volatilität auf dem Staatsanlei-
                                                                                                                                          henmarkt stark erhöht. Auch die wei-
      Historische relative Performance*
                                                                                                                                          tere Entwicklung der unterdurchschnitt-
           4,0%                                                                                                                           lichen Wachstumsdynamik in Kroatien
                                                                                                                                          bleibt unklar.
           2,0%
                                                                                                                                          Negativ bleibt der Ausblick in Ungarn,
           0,0%
                                                                                                                                          geprägt von vielen populistischen
                                                                                                                                          Gesetzesänderungen der Regierung.
           -2,0%                                                                                                                          Auch in Tschechien sollte sich die unter-
                                                                                                                                          durchschnittliche Performance wegen
           -4,0%
                                                                                                                                          bereits sehr niedrigen Spreads zu
                                                                                                                                          Deutschland fortsetzen.
           -6,0%
                                                                                                                                          Wir setzen daher im Anleihenportfolio
                                                     Polen
                       Tschechien

                                                                                       Russland
                                      Ungarn

                                                                                                    Türkei

                                                                                                                   Kroatien
                                                                    Rumänien

                                                                                                                                          CEE auf eine Übergewichtung von
                                                                                                                                          Russland und der Türkei mit jeweils
                                                       EUR            LCY
                                                                                                                                          2 Prozentpunkten (PP). Im Gegenzug
      1
       in Prozentpuntkten, seit 17.09.212, Lokalwährungsanleihen gegenüber Portfolio-Anleihebenchmark
      Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH                                                                                        verringern wir die Gewichtung von Un-
                                                                                                                                          garn und Tschechien mit 2 PP.
                                                                                                                                                                     Mario Annau

      Erwartete Rentenperformance (in %)
                                               3M                                          6M                                        9M                            12M
       Länder                       EUR                LW                      EUR                LW                   EUR                  LW             EUR            LW
      Tschechien                     0,9                     0,6                1,5                -0,1                       3,3             0,9            0,2           -2,6
      Ungarn                        -11,5                    -7,6               -5,9               -3,5                       -2,0            -1,2           1,0           1,9
      Polen                          -2,8                    -1,0               -2,4               -0,6                       1,5             -0,6           2,2           -0,9
      Rumänien                       -9,0                    -7,2               -6,6               -5,9                       -5,7            -3,9          -4,2           -2,4
      Russland                       6,6                     3,3                4,9                4,1                        5,7             6,9            5,4           8,8
      Türkei                         1,5                     0,9                5,5                2,8                        2,9             4,6            2,3           5,6
      Kroatien                       0,9                     1,1                1,9                1,4                        1,7             1,8            0,4           1,2
      Nicht annualisiert; 10-j. US-Staatsanleihen; LW…lokale Währung
      Quelle: Raiffeisen RESEARCH

  8                                                                                                                                                                 1. Quartal 2013
Anlagestrategie – Aktien

Zyklisch ins neue Jahr

    CEE Märkte positiv durch generellen Aufwärtstrend
    Russland profitiert von höheren Ölpreisen
    An Ungarn und Kroatien haften derzeit größte Unsicherheitsfaktoren

Trotz leichter Eintrübung der Wachs-           Portfolio-Gewichtungen: Aktien1
tumserwartungen sollte sich die Er-                                                     Portfolio                        Benchmark                Abweichung
holung der Konjunktur im weiteren              Tschechien                               15,0%                                15,0%                  0,0%
Jahresverlauf fortsetzen. Daher steht          Ungarn                                   10,0%                                12,0%                  -2,0%
einer guten Entwicklung bei Aktienti-          Polen                                    27,0%                                25,0%                  2,0%
teln mittelfristig wenig entgegen, zu-         Russland                                 42,0%                                40,0%                  2,0%
                                               Kroatien                                  1,0%                                 3,0%                  -2,0%
mal auch die Märkte in CEE von der
                                               Rumänien                                  5,0%                                 5,0%                  0,0%
generellen Aufwärtsbewegung an den             1
                                                Anteil in Prozentpunkten
Aktienmärkten und den hohen Liquidi-           Quelle: Raiffeisen RESEARCH

tätsniveaus profitieren sollten. Dabei
sind Zykliker in der derzeitigen Phase
zu bevorzugen.
Der Markt in Russland sollte angetrie-
ben durch Energietitel/Ölpreis dabei
die meisten Vorteile daraus ziehen
                                               Historische relative Performance1
können.
Die ungarische Politik verhindert durch        10%
wirtschaftsfeindliche     Maßnahmen
eine Rückkehr zum Potenzialwachs-                  5%
tum (siehe den 10% Schnitt bei den
Energiepreisen). Ambivalent sehen
                                                   0%
wir die Entwicklungen des kroatischen
Marktes. Auf der einen Seite droht
                                                   -5%
mit dem Verlust des Investmentgrade
Ratings eine Zeit höherer Investitions-
unsicherheit. Auf der anderen Seite            -10%
                                                                Polen

                                                                                                    Tschechien

                                                                                                                           Russland
                                                                               Ungarn

                                                                                                                                                        Kroatien
                                                                                                                                       Rumänien

bietet die anstehende Aufnahme in
die EU Mitte des Jahres durchaus noch
Erholungspotenzial.                                                                          EUR                  Lokale Währung
Wir gewichten daher Russland und
                                               1
                                                zu CEE, seit 17.09.2012
Polen (die größeren Märkte) mit jeweils        Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
zwei Prozentpunkten (PP) über und Kro-
atien sowie Ungarn mit zwei PP unter.
                         Stefan Theussl

Erwartete Aktienperformance (in %)
                                  3M                              6M                                             9M                               12M
Länder                  EUR             LW               EUR            LW                   EUR                        LW            EUR                LW
Polen                      6,7           8,7              7,5            9,5                    8,7                       6,8         14,1                  10,6
Ungarn                     3,4           7,9              6,2            9,0                    5,3                       6,2            9,7                10,7
Tschechien                 9,0           8,6             11,4            9,6                    9,3                       6,7         14,7                  11,5
Russland                 12,8            9,3             12,2           11,3                    5,1                       6,3         11,1                  14,7
Rumänien                   7,1           9,1              9,3           10,1                    4,4                       6,4         12,5                  14,6
Kroatien                   7,4           7,6              9,2            8,6                    5,3                       5,5         11,9                  12,9
Nicht annualisiert, LW…lokale Währung
Quelle: Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                                    9
Spezialthema

       CEE: Herausfordernde Wachstumsaussichten

              CEE-Volkswirtschaften korrelieren stark mit EU-Geschäftszyklus
              Negative Prognoserevisionen dämpfen CEE Wachstumsausblick
              CEE ist gegenüber konjunkturellem Abschwung besser gerüstet, kann ihm aber nicht entkommen
              Abwärts tendierende Wachstumsrevisionen reflektieren schwächeren Wirtschaftsmotor in der Region

       Korrelation: CEE vs. Eurozone (ESI)*                                                                                                 Die Wachstumsmuster in CEE lassen sich durch glattere Zyklen und eine elasti-
        1,00                                                                                                                                schere Reaktion auf den breiteren EU-Geschäftszyklus charakterisieren. Der von
        0,80
                                                                                                                                            der Europäischen Kommission berechnete Stimmungsindikator (ESI) zeigt, dass
                                                                                                                                            die CEE-Volkswirtschaften in den letzten zehn Jahren dem EU-Geschäftszyklus
        0,60
                                                                                                                                            weitgehend gefolgt sind. Dies gilt besonders für die Länder der ersten Beitritts-
        0,40
                                                                                                                                            welle, namentlich Polen, Ungarn und andere, deren ESIs signifikant mit der EU
        0,20                                                                                                                                korrelieren. Selbst südosteuropäische Länder (SEE), wie Rumänien und Bulgarien,
        0,00                                                                                                                                zeigen in den letzten fünf Jahren eine stark zunehmende Korrelation zum EU-
                  Polen

                                                                                         Slowakei
                                                                                                    Slowenien
                             Tschechien

                                                                                                                Bulgarien
                                          Estland
                                                      Lettland
                                                                 Litauen
                                                                             Ungarn

                                                                                                                            Rumänien

                                                                                                                                            Geschäftszyklus. Es versteht sich von selbst, dass die letzte Schuldenkrise und
                                                                                                                                            die darauf folgende Rezession in der EU von den CEE-Volkswirtschaften ihren
                 vergangene 10 Jahre                                                  vergangene 5 Jahre                                    Tribut fordern werden. Nach unten korrigierte Wachstumsaussichten gehen Hand
       * Der Economic Sentiment Indikator (ESI) ist eine ge-                                                                                in Hand mit Downgradings aller wichtigen Volkswirtschaften. Demgemäß ist die
       bündelte Maßeinheit (Durchschnitt = 100) von Ver-
       trauensindikatoren im Industrie-, Dienstleistungs-, Ver-                                                                             Konsensus-Prognose für das Wirtschaftswachstum in der EU und in den USA im
       braucher-, Einzelhandel- und Baugewerbesektor
       Quelle: Europäische Kommission (Bereich Finanzen &                                                                                   Laufe von 2012 auf das Jahr 2013 bezogen um 0,9 % bzw. 0,5 % gesunken.
       Wirtschaft)
                                                                                                                                            Wenig überraschend trifft Ähnliches auch für die Wachstumsaussichten Osteuro-
       Rückgang der Wachstumsaussichten*
                                                                                                                                            pas zu. Die Wachstumsaussichten 2013 für die Region CEE haben in den letzten
                Polen
                                                                                                                                            elf Monaten denn auch im Durchschnitt ca. 1 % eingebüßt, während der Ausblick
              Ungarn                                                                                                                        für 2012 um etwa 0,4 % zurückgenommen wurde. Die Teilregion Mitteleuropa
         Tschechien
                                                                                                                                            hat dabei die stärksten Verluste hinnehmen müssen und im Vergleich zu Anfang
            Slowakei
          Slowenien                                                                                                                         des Jahres eine um 1,2 % gesenkte Wachstumsprognose verzeichnet, gefolgt von
             Kroatien
                                                                                                                                            einem Minus von 0,8 % in SEE und von 0,5 % in CIS. Übrigens haben auch die
           Bulgarien
           Rumänien                                                                                                                         Wachstumsaussichten für die Eurozone 1 % eingebüßt, während die Aussichten
              Serbien                                                                                                                       für die USA nur um 0,5 % gefallen sind. Diese Erkenntnisse bestätigen unsere
            Russland
             Ukraine                                                                                                                        früheren Vermutungen, dass die Wachstumsaussichten für CEE und SEE stärker
        Weißrussland                                                                                                                        mit Westeuropa korrelieren, während die Aussichten in der CIS enger mit dem
                                    0,5               0,0             -0,5             -1,0              -1,5               -2,0            US-Wachstum und den Rohstoffmärkten verknüpft sind. Die zentrale Frage richtet
       * % netto = Differenz zwischen Oktober 2012 und
       Jänner 2012 Konsensus Prognose (% Nettoveränderung)                                                                                  sich indessen nicht auf den Wirtschaftsabschwung als solchen, sondern vielmehr
       Quelle: Consensus Economics, Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                                            auf das Ausmaß, in dem CEE im Jahr 2013 vom Abschwung betroffen sein wird.
                                                                                                                                            Wir sehen eine nachhaltige Verschlechterung der Wachstumsaussichten für die
                                                                                                                                            Region CEE voraus. Die längere Periode, in der die negativen Korrekturen stattfin-
       BIP zu KKP pro Kopf**                                                                                                                den, spricht ebenfalls gegen eine rasche Umkehrung der Markterwartungen. Was
        90                                                                                                                             75   das Ausmaß des für die spezifische CEE-Region erwarteten Wachstumsverlusts
             ''safety pass'' (BIP zu KKP pro Kopf)
                                                                                                                                            betrifft, wird dieses sich stark an den Wachstumsverlusten der jeweiligen Anker-
        60                                                                                                                             50   wirtschaft, wie die Eurozone oder die USA, orientieren. Dennoch wird die Region
                                                                                                                                            CEE in absoluten Zahlen wahrscheinlich sowohl die entwickelte EU wie auch die
        30                                                                                                                             25   USA übertreffen. Folglich wird das Wachstum 2013 in CEE (ausgenommen CIS)
                                                                                                                                            noch immer das Wachstum in der Eurozone um ca. 0,4 % übertreffen, und die
         0                                                                                                                             0
                                                                                                                                            CIS-Wirtschaften könnten sogar um 1,5 % schneller als die USA wachsen. Zu den
               Czech

                                                                                      Croatia
                                                                                                Serbia
                                                                                                          Russia
                                 Poland
                                           Slovakia

                                                                            Romania

                                                                                                                     Ukraine
                                                      Slovenia
                                                                 Bulgaria
                       Hungary

                                                                                                                                            spezifischen Faktoren, von denen das CEE-Wachstum profitieren wird, zählen
                                                                                                                                            wir einigermaßen gute Fortschritte bei Strukturreformen, ein höheres Pro-Kopf-Ein-
                 BIP zu KKP pro Kopf (Euro, EU-27 = 100)
                                                                                                                                            kommen, ein stärkeres Produktivitätswachstum und niedrigere Arbeitskosten. Die
               % Veränderung KKP (r. Skala*)
       * 2003-2012 Durchschnitt BIP zu Kaufkraftparität (KKP)                                                                               erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung und das nachhaltige Wachstum im letzten
       pro Kopf Veränderung zum Niveau von 2002
       ** Euro, EU-27 = 100                                                                                                                 Jahrzehnt haben der Mehrzahl der CEE-Länder eine Steigerung des Wohlstands-
       Quelle: Eurostat                                                                                                                     niveaus pro Kopf eingebracht. Ein höheres Pro-Kopf-Einkommen ist insbesondere

  10                                                                                                                                                                                                            1. Quartal 2013
Spezialthema

für die Entstehung eines leistungsfähigen Binnenmarkts und einer gesteigerten            Gehalts- & Preisniveau (EU-27=100)*
Investitionskraft von Bedeutung. Das Produktivitätsniveau in CEE hat 32 % des            100

Durchschnitts der EU-27 erreicht und liegt damit nicht übermäßig hoch. Indessen           80

gleicht das hohe Tempo des Produktivitätswachstums in CEE das vergleichsweise             60

geringere Produktivitätsniveau aus. Gleichzeitig bleiben die Arbeitskosten in CEE         40
weitgehend unter Kontrolle, zumal das Lohnniveau (in Prozent bez. EU-27-Durch-            20
schnitt) bei 34 % hält und sogar wohlhabendere CEE-Länder Löhne und Gehälter               0
unter der Marke 50 % aufweisen. Demgegenüber kann die höhere Abhängigkeit

                                                                                                                        Polen
                                                                                                                                Slowakei

                                                                                                                                                                                         Serbien
                                                                                                                                           Slowenien
                                                                                                  Tschechien

                                                                                                                                                                                                               Ukraine
                                                                                                                                                       Bulgarien

                                                                                                                                                                                                    Russland
                                                                                                               Ungarn

                                                                                                                                                                              Kroatien
                                                                                                                                                                   Rumänien
vieler CEE-Länder vom Binnen-EU-Handel gleichzeitig ein Segen und ein Problem
sein. Wir finden es logisch, dass der Anteil des Binnen-EU-Handels in den CEE-                                  Bruttogehalt (EU-27=100)
Ländern höher ist und betrachten dies eher als Vorteil denn als Risiko. Selbst für die                          Preisniveau (KKP/FX, EU-27 = 100)

größten und am weitesten entwickelten EU-Länder, wie Deutschland oder Frank-             KKP...Kaufkraftparität
                                                                                         * Durchschnittliche, monatliche Bruttogehälter und VPI
reich, macht der Binnen-EU-Handel mehr als 60 % des gesamten Außenhandels                Quelle: Eurostat

aus. Ein Problem, das wir in CEE sehen, ist demnach nicht der hohe Anteil des EU-        Hoher Exportanteil am BIP*
internen Handels, sondern eine hohe Exportquote der CEE-Wirtschaft insgesamt,            100                                                                                                                         20
die über 55 % des BIP ausmacht. Naturgemäß erhöht ein dermaßen hoher Anteil
                                                                                          75                                                                                                                         10
des Außenhandels an der Gesamtwirtschaft die Verwundbarkeit der CEE-Länder
in Krisenzeiten. Ein weiterer Problemkreis, der im Rahmen eines Berichts über             50                                                                                                                         0
die CEE-Wachstumsaussichten nicht fehlen darf, bezieht sich auf deren Finanzie-
                                                                                          25                                                                                                                         -10
rungsposition und den Zugang zu Bankfinanzierungen und den Kapitalmärkten.
Heute haben die CEE-Länder im Durchschnitt geringere Leistungsbilanzdefizite,              0                                                                                                                         -20
                                                                                                   PL HU CZ SK SI HR BG RO RS RU UA
und ihre Regierungen zeigen einen hohen Grad an fiskalischer Verantwortlichkeit.
                                                                                                                        CE                                         SEE                             CIS
Indessen ist der Finanzierungsbedarf der Region nicht gerade gering. In vielen
                                                                                            Exporte % BIP *
CEE-Ländern erstreckt sich der Finanzierungsbedarf auch auf Finanzierungen von              Export/BIP Verhältnis, Veränd. über den Zyklus (r. S.)
Seiten ausländischer Mutterbanken und auf Darlehen zwischen Unternehmen, die             * Exporte von Gütern und Dienstleistungen
                                                                                         Quelle: Weltbank Datenbank, Raiffeisen RESEARCH
einfacher zu refinanzieren sind. Auch sehen wir im restlichen CEE keinen unge-
wöhnlichen Rückgang grenzüberschreitender Aktivitäten. Letzten Endes wirkt sich          Grenzüberschreitende Forderungen*
der hohe Anteil ausländischer Eigentümerschaft im CEE-Bankensektor teilweise             140

mäßigend auf das Risiko eines Rückzugs ausländischer Banken aus der Region
                                                                                         110
aus, da die Engagements ausländischer Banken in CEE ziemlich stark bleiben.
Schließlich erachten wir die Fiskalpolitiken in der Region als besser angepasst, da       80
viele CEE-Regierungen in den letzten zwei Jahren an die 70 % der Haushaltskon-
solidierungsziele umgesetzt haben. Daraus folgt, dass die Staatsschuldenquoten            50

in Relation zum BIP großenteils unter Kontrolle sind und vielfach unter 60 % lie-
                                                                                          20
gen. Allerdings ist die Entwicklung der Weltwirtschaft nach wie vor für ein höheres        Dez.07                  Dez.08                  Dez.09                     Dez.10                       Dez.11
Wachstum nicht günstig, zumal sowohl der Welthandel wie auch die Nachfrage                                CE+SEE                                       Spanien                                     Italien

zurückgehen. Wir glauben deshalb nicht daran, dass die CEE-Volkswirtschaften                       Polen             Ungarn
                                                                                         * Index, 2007 = 100
bis mindestens 2015 auf ihren langfristigen Wachstumspfad zurückkehren kön-              Quelle: BIS, Raiffeisen RESEARCH
nen. Wir sehen uns gezwungen, diese Tatsache in unsere Wachstumsaussich-                 Staatlicher Haushaltssaldo *
ten für 2013 einfließen zu lassen. Das fallende Wirtschaftswachstum in der EU
                                                                                           2                                                                                                                         9
und eine eindeutige Verlangsamung des globalen Geschäftszyklus lassen den
                                                                                           0                                                                                                                         6
Schluss zu, dass die CEE-Wirtschaften im Vergleich zu unserer ersten Prognose
                                                                                           -2                                                                                                                        3
für die Region Ende Q3 weitere 0,8 % BIP-Wirtschaftswachstum in den Jahren
                                                                                           -4                                                                                                                        0
2013-14 einbüßen werden. Wir prognostizieren folglich für Mitteleuropa eine
                                                                                           -6                                                                                                                        -3
Wachstumsverlangsamung um 1,2 % in 2013 und um 0,7 % in 2014. Indessen
                                                                                           -8                                                                                                                        -6
haben die SEE-Wachstumsaussichten lediglich 0,3 % nachgegeben, da einige
                                                                                                  HU

                                                                                                   EE
                                                                                                  CZ

                                                                                                   LV
                                                                                                   LT

                                                                                                  HR
                                                                                                  SK
                                                                                                    SI

                                                                                                  RO
                                                                                                   RS

                                                                                                  RU
                                                                                                   PL

                                                                                                  UA
                                                                                                  BG

                                                                                                  BY

SEE-Volkswirtschaften bereits in der Periode 2011-12 Einbußen hinnehmen muss-
                                                                                                                         CE                                           SEE                          CIS
ten. Schließlich stufen wir unsere CIS-Wachstumsaussichten um 0,8 % für 2013                    Strukturelles Gleichgewicht % BIP
und um 1,1 % für 2014 zurück und korrigieren damit unsere sehr optimistischen                   Finanzsaldo % BIP
Erwartungen für die Region.                                                                   K   li
                                                                                         * Kumulierte   S            i
                                                                                                       Steuerersparnisse % BIP 2010
                                                                                                                         ergeben  sich12aus
                                                                                                                                         ( Sder
                                                                                                                                             )*
                                                                                         Summe der Nettoveränderungen über einen bestimmten
                                                                 Gintaras Shlizhyus      Zeitraum
                                                                                         Quelle: Weltbank Datenbank, Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                                                                                            11
Österreich

       Österreich: Konjunktur verliert deutlich an Fahrt

           Schwaches Winterhalbjahr, jedoch keine Rezession
           Moderate Konjunkturbelebung im Verlauf 2013 erwartet
           Beschäftigungswachstum verliert an Schwung
           Immobilienpreisanstiege vor allem in Wien bergen langfristig Rückschlagspotenzial

       Arbeitsmarktlage trübt sich ein                                 Die konjunkturelle Entwicklung in Österreich hat sich in den vergangenen Mona-
          290                                                45        ten zunehmend eingetrübt. Zwar konnte das reale BIP im dritten Quartal 2012
          270                                                40        leicht zulegen. Der marginale Zuwachs in Höhe von 0,1 % p.q. ändert jedoch
          250                                                35        nichts an der Tatsache, dass die österreichische Volkswirtschaft seit dem zweiten
          230                                                30
                                                                       Halbjahr 2011 fast nicht vom Fleck gekommen ist. Der private Konsum hat in
          210                                                25
                                                                       den zurückliegenden Quartalen trotz positiver (wenn auch geringer) Reallohn-
          190                                                20
                                                                       anstiege stagniert, was sich in einem leichten Anstieg der Sparquote im ersten
          170                                                15
                                                                       Halbjahr 2012 widerspiegelt. Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen
             Jän.02 Mär.04 Mai.06 Jul.08 Sep.10 Nov.12                 waren seit Anfang 2012 in jedem Quartal (p.q.) rückläufig. Der in Q2 und Q3
                       Registrierte Arbeitslose* (Tsd., AMS)           2012 verzeichnete Rückgang der gesamten Bruttoanlageinvestitionen fiel dank
                       Offene Stellen* (Tsd., AMS, r. Skala)           eines Anstieges der Bauinvestitionen jedoch geringer aus. Vergleichsweise robust
       * saisonbereinigt                                               entwickelten sich demgegenüber die Exporte (Q3 2012: +1,0 % p.q.).
       Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
                                                                       Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung auf Quartalsbasis konnte somit vorerst
                                                                       vermieden werden. Allerdings deuten sowohl Frühindikatoren als auch „harte“
       Österreichischer Immobilienmarkt*                               Daten wie die Industrieproduktion oder die Einzelhandelsumsätze auf eine wei-
                                                                       tere Konjunkturabschwächung im vierten Quartal 2012 (Prognose: -0,1 % p.q.)
         200
                                                                       hin, womit der Tiefpunkt jedoch erreicht sein sollte. Der private Konsum dürfte
         180
                                                                       sich nach der enttäuschenden Entwicklung in den vergangenen Quartalen in der
         160
                                                                       zweiten Jahreshälfte 2013 wieder leicht beleben. Zwar wird sich das Beschäfti-
         140
                                                                       gungswachstum 2013 merklich abschwächen. Das erwartete reale Lohnplus von
         120
                                                                       gut 0,5 % sollte jedoch unterstützend wirken. Die Investitionstätigkeit der Unter-
         100

          80
                                                                       nehmen dürfte im Laufe des Jahres ebenfalls wieder Fahrt aufnehmen. Während
            Q1 00Q1 02Q1 04Q1 06Q1 08Q1 10Q1 12                        sich die Exporte in den letzten Quartalen relativ gut geschlagen haben, sollte
                   Immobilienpreisindex Österreich (ohne Wien)         die sehr schwache konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone im Schlussquartal
                   Immobilienpreisindex Wien
                   Verbraucherpreisindex                               des Jahres 2012 die Ausfuhren belasten, jedoch nicht ins Minus drücken. In der
                   Baukostenindex
       * Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser                      zweiten Hälfte dieses Jahres dürfte die Exportentwicklung hingegen wieder an
       Quelle: OeNB Immobilienpreisindex, Thomson Reuters,
       Raiffeisen RESEARCH
                                                                       Dynamik gewinnen. In Summe resultiert daraus eine Wachstumsrate des realen
                                                                       BIP wie auch 2012 in Höhe von 0,5 %. Erst 2014 ist wieder von einer modera-
                                                                                                                  ten Wachstumsbeschleunigung (Prog-
         Wirtschaftsindikatoren und Prognosen                                                                     nose: +1,5 %) auszugehen.
                                                                   2011        2012e      2013f      2014f        Zwar geht die konjunkturelle Eintrü-
         Reales BIP (% p.a.)                                        2,7          0,5        0,5        1,5        bung an der Arbeitslosenquote nach
         Privater Konsum (% p.a.)                                   0,7          0,3        0,7        1,4
                                                                                                                  internationaler Definition bislang noch
         Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.)                         7,3          1,2        0,8        3,3
                                                                                                                  nahezu spurlos vorüber. Die nach na-
         Nominelle Exporte (% p.a.)                               11,0           4,5        5,0        8,1
         Nominelle Importe (% p.a.)                               11,0           3,8        5,2        7,7
                                                                                                                  tionaler Definition berechnete Arbeits-
         Handelsbilanz (EUR Mrd.)                                 10,0         11,5       11,7       13,3         losenquote ist hingegen (wie auch die
         Leistungsbilanz (EUR Mrd.)                                 5,9          3,4        3,1        2,9        absolute Zahl der Arbeitslosen) in den
         Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)1                           -7,5         -9,9       -8,2       -5,9        letzten Monaten angestiegen, beglei-
         Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)1                          -2,5         -3,2       -2,6       -1,8        tet von einem Rückgang der offenen
         Arbeitslosenquote (EU Def.)                                4,2          4,3        4,6        4,4
                                                                                                                  Stellen. Dies ist jedoch hauptsächlich
         Verbraucherpreise (% p.a.)                                 3,6          2,6        2,2        2,1
                                                                                                                  auf einen anhaltenden Anstieg des
         Reallöhne (% p.a.)                                        -1,0          0,6        0,5        0,3
                                                                                                                  Arbeitskräftepotenzials bei gleich-
         Lohnstückkosten (% p.a.)                                   0,8          4,0        2,6        2,0
       1
          Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger                                      zeitig stagnierender Beschäftigung
       Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
                                                                                                                  zurückzuführen. Für 2013 erwarten

  12                                                                                                                                     1. Quartal 2013
Österreich

wir einen leichten Anstieg der Arbeits-     BIP: nach Wirtschaftsbereichen
losenquote (internationale Definition),     Veränderung (% p.a., real)                              2011           2012e           2013f            2014f
womit jedoch der Höhepunkt schon            Land- und Forstwirtschaft                               15,3            -9,3             0,0             0,0
erreicht sein sollte.                       Bergbau, Warenherstellung                                8,2              1,3            1,2             3,0
Die Inflation (HVPI) dürfte über den        Energie-/Wasserversorgung                                8,2           14,0              0,7             1,0
Prognosehorizont kontinuierlich zu-         Bauwesen                                                 3,5              2,0            1,0             1,5
                                            Handel                                                   1,3            -1,2             -0,5            1,5
rückgehen, aber auch 2014 im
                                            Verkehr                                                  1,0            -1,2             0,5             0,7
Jahresschnitt noch (knapp) über der
                                            Beherbergungs- u. Gastst.                                1,3              0,6            0,4             1,0
2-Prozent-Marke bleiben.                    Information u. Kommunikation                            -0,9            -2,1             0,0             1,0
Am österreichischen Immobilienmarkt         Kreditwesen u. Versicherung                              1,4            -6,6             0,3             2,0
hat sich in den letzten Jahren eine         Realitätenwesen                                          2,6              1,8            1,0             1,5
zweigeteilte Entwicklung vollzogen.         Sonstige wirt. Dienstl.                                  2,2              2,2            1,5             2,5
Während der seit 2000 verzeichnete          Öffentlicher Dienst                                     -0,7              0,2            0,3             -0,1

kumulierte Anstieg der Immobilien-          Gesundheit, Sozialwesen                                  1,4              1,1            0,6             1,4
                                            Sonstige Dienstleistungen                                0,0              0,6            0,5             0,8
preise in Österreich ohne Wien erst
                                            Bruttoinlandsprodukt                                     2,7              0,5            0,5             1,5
Anfang 2012 jenen der Verbrau-             Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH
cherpreise überstieg, haben sich die
Immobilienpreise in Wien seit 2005
von der Entwicklung im restlichen Bun-
desgebiet abgekoppelt. Allein zwi-          BIP: Verwendung
schen Q1 2009 und Q3 2012 belief            Veränderung (% p.a., real)                              2011           2012e           2013f            2014f
sich der Anstieg in Wien auf 42,5 %.        Privater Konsum                                          0,7              0,3            0,7             1,4
Zwar könnte sich dieser rasante Preis-      Öffentlicher Konsum                                      0,1              1,1            1,0             0,7
                                            Bruttoanlageinvestitionen                                7,3              1,2            0,8             3,3
anstieg in den kommenden ein bis
                                                  Ausrüstungen                                      12,1            -0,9             0,5             4,5
zwei Jahren angesichts extrem tief
                                                  Bauten                                             4,4              3,1            1,1             2,2
bleibender Zinsen und allgemeiner
Verunsicherung durchaus noch fortset-       Exporte im weiteren Sinne                                7,2              1,9            2,7             5,8
zen; spätestens in einem Umfeld stei-       Importe im weiteren Sinne                                7,2              1,2            2,9             5,5
gender Zinsen besteht jedoch (insbe-
sondere nach weiteren Preisanstiegen        Bruttoinlandsprodukt                                     2,7              0,5            0,5             1,5
                                           Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH
in den kommenden Jahren) längerfris-
tig durchaus die Gefahr von anschlie-
ßenden markanten Preisrücksetzern.
Trotz der vor allem in Wien zuletzt
verzeichneten exzessiven Preisent-
                                           Beiträge* zum Wachstum des realen BIP (p.q.)
wicklung nimmt sich der Anstieg der
Immobilienpreise in Österreich im in-      1,0

ternationalen Vergleich jedoch nach
                                           0,8
wie vor moderat aus. Zwar sind die                                                                                           Prognose
                                                                                                                            Prognose
Kredite zur Finanzierung von Immobi-       0,6

lienkäufen in den letzten Jahren stärker   0,4
gewachsen als die übrigen Kredite an
                                           0,2
private Haushalte. Allerdings ging der
seit Krisenbeginn vor allem in Wien        0,0
beobachtbare Preisanstieg nicht ein-
                                           -0,2
her mit einer überdurchschnittlich star-
ken Ausweitung der Kreditvergabe,          -0,4

was aus gesamtwirtschaftlicher Sicht
                                           -0,6
weniger gefährlich ist.                            Q1 11     Q2 11     Q3 11     Q4 11      Q1 12   Q2 12     Q3 12     Q4 12     Q1 13     Q2 13   Q3 13

                                              Konsum (Privat)      Konsum (Staat)      Bruttoanlageinvestitionen    Lager       Außenbeitrag    Reales BIP
                         Matthias Reith    *in Prozentpunkten
                                           Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                              13
Polen

        Merklicher Abschwung hat begonnen

              Abschwung eingetroffen, Quartals-BIP-Wachstum unter 1 % gegenüber Vorjahr in H1 2013
              Weitere Leitzinssenkungen (auf mindestens 3,50 %), einziges verbleibendes anti-zyklisches Instrument
              EUR/PLN in H1 2013 nicht unter 4,0; aber keine deutlichen EUR/PLN-Verluste
              Kurzes Ende der Zinskurve erscheint attraktiver als teures langes Ende

        Reales BIP (% p.a.)                                            Wirtschaftsausblick
         10                                                            Das Wirtschaftswachstum hat in Q3 2012 mit der niedrigsten Dynamik seit Mitte
          8
                                                      Prognose
                                                                       2009 enttäuscht. Besonders schwach ist das Wachstum des Privatkonsums aus-
          6
                                                                       gefallen. In nächster Zukunft ist nicht mit einer raschen Erholung der Binnennach-
          4
          2                                                            frage zu rechnen. Die Haushaltskonsolidierung wird sich fortsetzen, und eine Ver-
          0                                                            besserung beim Reallohnwachstum und der Ausgabenbereitschaft der Haushalte
          -2
                                                                       zeichnet sich nicht ab. Der Privatkonsum könnte in 2013 mit unter 1 % einen
          -4
          -6                                                           Wachstumstiefstand erreichen; für das BIP-Wachstum 2013 gehen wir von 1,2 %
                                                                       p.a. aus – der schwächste Wert seit 2001 (1,2% p.a.). Auf der Investitionsseite
                                              2012e

                                                       2013f

                                                               2014f
               2008

                      2009

                                2010

                                       2011

                             Reales BIP (% p.a.)
                                                                       erscheint ein Aufschwung noch weiter entfernt. Bei fallender externer und interner
                             Industrieproduktion (% p.a.)              Nachfrage halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Die wichtigsten
        Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH                   Faktoren, die dennoch für ein Wachstum sprechen, sind eine Verbesserung der
                                                                       westlichen Volkswirtschaften in 2013 und die Effekte einer deutlichen geldpoli-
                                                                       tischen Lockerung. Allerdings dürften beide Faktoren erst später im Jahr 2013
        Inflationsentwicklung
                                                                       zum Tragen kommen. Demnach wird H1 2013 die kritischste Phase für die pol-
         5,0
                                                                       nische Wirtschaft sein. Der Geldpolitische Rat (MPC) begann im November mit
         4,5
                                                      Prognose         Zinssenkungen, als eine spürbare wirtschaftliche Abkühlung und Verlangsamung
         4,0                                                           der Inflation einsetzten. In Q4 2012 hat das MPC die Zinsen zweimal um 25 BP
         3,5                                                           gesenkt, weitere Senkungen sind in H1 2013 in der Pipeline. Zudem scheint sich
         3,0                                                           das MPC bewusst zu sein, dass die Geldpolitik einen geringeren Einfluss auf die
                                                                       Realwirtschaft hat, wenn die Banken nicht bereit sind, Kredite zu vergeben. Wir
         2,5
                                                                       gehen davon aus, dass die gesamte geldpolitische Lockerung (seit Nov 2012)
         2,0
           Dez.10 Jun.11 Dez.11 Jun.12 Dez.12 Jun.13                   125 BP erreichen wird, d. h. der Leitzins wird auf das historische Tief bei 3,5 %
                         Verbraucherpreise (% p.a.)
                                                                       aus dem Jahr 2009 zurückkehren. Wir gehen für H1 2013 von 3 Zinssenkungen
                                                                       je 25 BP aus. Rasche Zinssenkungen erscheinen vernünftig, als die Haushaltspo-
        Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH
                                                                       litik nicht sehr entgegenkommend ausfallen wird und die Geldpolitik das einzige
                                                                       verfügbare antizyklische Instrument bleibt. Auch wenn H2 2013 eine Belebung

         Wirtschaftsindikatoren und Prognosen
                                                                           2008        2009        2010        2011      2012e       2013f          2014f
         Nominelles BIP (Mrd. EUR)                                         362,9       311,1       354,7      369,3       382,3       409,1         436,4
         Reales BIP (% p.a.)                                                  5,1        1,7         3,9        4,3         2,1         1,2            2,7
         Industrieproduktion (% p.a.)                                         3,6        -4,5        9,0        7,7         2,0         0,5            4,0
         Arbeitslosenquote (Durchschn., %)                                    9,8       11,0        12,1       12,4        12,8        14,0           12,8
         Bruttoindustrielöhne (% p.a.)                                      10,3         4,4         3,3        5,0         3,3         2,8            3,3
         Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.)                               2,2        3,4         2,1        7,6         3,3         2,0            3,0
         Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.)                               4,2        3,5         2,6        4,3         3,8         2,7            2,5
         Verbraucherpreise (Dez., % p.a.)                                     3,3        3,5         3,1        4,6         2,8         2,5            2,5
         Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)                                     -3,7        -7,4       -7,9        -5,0        -3,5       -3,3           -2,8
         Öffentliche Verschuldung (% des BIP)                               47,1        50,9        54,8       56,4        56,6        55,5           53,2
         Leistungsbilanz (% des BIP)                                         -6,6        -3,9       -5,1        -4,9        -3,1       -2,9           -3,9
         Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR)                              44,1        55,2        70,0       75,7        82,0        87,0           91,0
         Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP)                             48,0        62,7        65,9       67,4        70,1        69,7           68,7
         EUR/PLN (Jahresdurchschnitt)                                       3,52        4,33        3,99       4,12        4,19        4,07           4,00
         USD/PLN (Jahresdurchschnitt)                                       2,39        3,10        3,01       2,96        3,22        3,07           3,02
         Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH

  14                                                                                                                                          1. Quartal 2013
Polen

der Wirtschaft bringen dürfte, wird das BIP-Wachstum signifikant unter dem mit-        Wechselkursentwicklung
telfristigen Trend liegen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass die historisch tiefen   4,7
                                                                                                                        Prognose
Zinsen ins Jahr 2014 hinein verlängert werden.                                         4,5
                                                                                       4,3
                                                                                       4,1
                                                                                       3,9
Finanzmarktausblick
                                                                                       3,7
EUR/PLN wurde in Q4 2012 in einem engen Bereich von 4,06-4,16 gehandelt.               3,5
                                                                                       3,3
Wir glauben, dass dieses Handelsband in H1 2013 Bestand hat, sehen jedoch
                                                                                       3,1
ein Risiko, dass sich EUR/PLN am unteren Ende des Korridors bewegt. Dies gilt          2,9
                                                                                       2,7
v.a. für Q1 2013. Negative Nachrichten von der heimischen Realwirtschaft und
                                                                                       2,5
zügige Zinssenkungen könnten zur PLN-Schwäche beitragen, wobei die Wäh-                  Dez.10 Jun.11 Dez.11 Jun.12 Dez.12 Jun.13
                                                                                                      EUR/PLN (Monatsende)
rung auch anfällig für negative Nachrichten aus der Eurozone bleibt (wo wir den                       USD/PLN (Monatsende)
realwirtschaftlichen Tiefpunkt für Q4 2012/Q1 2013 erwarten). Die Wechsel-             Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH

kursausschläge der letzten Monate haben zudem gezeigt, dass EUR/PLN weni-
ger mit dem heimischen Zinsumfeld korreliert, als vielmehr mit dem allgemeinen
                                                                                        Wechselkursprognosen
Risiko- und Marktsentiment. Die letzten Monate einer starken Renditenkomprimie-
                                                                                                   18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Sep.13 Dez.13
rung auf dem Inlandsmarkt haben den Zloty nicht per se unterstützt. Die langfristi-     EUR/
                                                                                                       4,08    4,15     4,15       4,00 3,95
gen Renditen für polnische Anleihen sind in Q4 2012 erheblich zurückgegangen            PLN

– von 4,5 % im Oktober auf etwa 3,7 % Ende Q4 2012. Die Marke 3,7 % be-                 Kons.                  4,15     4,13       4,09 4,03

deutet ein neues Tief im aktuellen Zyklus. Zurzeit dürften die polnischen Renditen
                                                                                        USD/
von Wetten auf aggressive Zinssenkungen in Q1 2013 gut unterstützt werden.                             3,09    3,19     3,17       3,01 2,93
                                                                                        PLN
Es scheint, dass einige Marktteilnehmer auf ein Fallen der Leitzinsen bis 3,25 %        Kons.                  3,26     3,24       3,24 3,24
oder 3 % setzen, was wir als sehr ambitioniert betrachten, da die Zentralbank           1
                                                                                         17:00 (MEZ)
                                                                                        Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH
(noch) auf deutlich positive Realzinsen abzielt. Unter diesen Bedingungen sehen
wir das kurze Ende der Zinskurve besser unterstützt als das lange Ende, dass
sehr eng gepreist ist. Obwohl wir weder wesentliche Abwärtsrisiken auf der fis-        PLN Renditekurve (%)
kalischen Seite sehen (in 2013 könnte es höchstens zu marginalen Verfehlungen           5,0
der Defizitziele kommen), noch Abwärtsdruck auf das Länderrating erwarten               4,8

(der aktuelle Abschwung kommt nach Jahren ökonomischer Outperformance!),                4,5
                                                                                        4,3
könnte es dennoch zu einem gewissen Verkaufsdruck auf dem LW-Bondmarkt                  4,0
im späteren Jahresverlauf 2013 kommen. Der markante Anstieg der Bestände                3,8
ausländischer Investoren in 2012 könnte dem Vorschub leisten. Obwohl die alt-           3,5
                                                                                        3,3
hergebrachten Weisheiten der Risiken hoher ausländischer Anlagen in Emerging                  0    1   2   3    4   5    6     7    8   9   10
Markets überdacht werden müssen – nicht alles Geld, das in den “A-“gerateten                                   Renditen per Dez.12
                                                                                                               Renditekurve Dez.12
polnischen Markt geht, ist als “Hot Money” zu betrachten – bleibt das Risiko
                                                                                                               Renditekurve Sep.12
eines Verkaufsdrucks spekulativ eingestellter ausländischer Investoren bestehen,                               Prognose für Mär.13

wenn der inländische Zinssenkungszyklus endet, und wir ggfs. ein zunehmendes           Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH

Vertrauen auf dem breiteren westeuropäischen Anleihenmarkt erleben. Folglich
könnte Polen im Jahr 2013 die Kehrseite des Status als “sicheren Hafen” erleben,
den sich das Land 2012 erworben hat.
                                                Pawel Radwanski, Gunter Deuber
 Zinsprognosen                                                                         Renditeprognosen
                         18.Dez1         Mär.13    Jun.13     Sep.13        Dez.13                 18.Dez1 Mär.13 Jun.13 Sep.13 Dez.13
Leitzinssatz                  4,25          3,75      3,50       3,50          3,50    2-j.
                                                                                                       3,27    3,33     3,44       3,65 3,96
                                                                                       Anleihe2
Konsensus                                   3,88      3,63       3,63          3,63
                                                                                       Kons.                   3,64     3,77       3,91 3,95

1 Monat   2
                              4,11          3,98      3,65       3,65          3,65
                                                                                       5-j.
3 Monate2                     4,00          4,05      3,85       3,85          3,85                    3,38    3,62     3,74       3,93 4,20
                                                                                       Anleihe2
Konsensus                                   4,06      3,87       3,80          3,85    10-j. An-
                                                                                                       3,88    4,16     4,23       4,35 4,55
                                                                                       leihe2
6 Monate2                     3,96          4,03      3,95       4,00          4,00    Kons.                   4,24     4,32       4,44 4,58
12 Monate2                    3,90          4,30      4,20       4,25          4,30    1
                                                                                        17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield)
                                                                                       Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH
1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate)
Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH

1. Quartal 2013                                                                                                                                  15
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