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TÄTIGKEITS-
BERICHT

1        Tätigkeitsbericht 2019
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INHALT
                                                                                                                     JAHRESRÜCKBLICK

                                                                                                                    Sehr geehrte Damen und Herren,
                                                                                                               liebe Freundinnen und Freunde der Natur,

                                                                              im Jahr 2019 feierte die Stiftung Natur und Umwelt     Mittel aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale
                                                                              Rheinland-Pfalz 2019 ihr 40-jähriges Jubiläum.         von Lotto Rheinland-Pfalz.
                                                                              Klimawandel, Artensterben, Zersiedelung der
                                                   EIGENPROJEKTE              Landschaft: Die Bedeutung und die Aufgaben der         Heute finanziert sich die Stiftung aus unterschied-
                                                              Seite 4         Stiftung als kompetenter, anerkannter und innova-      lichsten Quellen. Neben Erträgen aus dem Stif-
                                                                              tiver Akteur für den Naturschutz in unserem Bun-       tungskapital und aus dem staatlichen Wett­monopol
                                                                              desland sind seit dem Beginn der Stiftung stark        von Lotto, erhält die Stiftung Zuwendungen aus
                                                                              gewachsen. Heute zeigt die SNU in ihrem täglichen      dem Landeshaushalt sowie für Projekte Drittmittel
                                                                              Einsatz für den Natur- und Artenschutz ein großes      der EU und vom Bund.
                                                                              Engagement – sei es in der Förderung von Umwelt-
                                                                              verbänden und kommunalen Gebietskörperschaf-           Unsere Stiftung hat seit dem Jahr 2000 von Lot-
                                                                              ten, bei der Renaturierung der Moore im Hunsrück       to Rheinland-Pfalz aus den Erträgen der Glücks­
                                                                              und in der Eifel, bei der Wiederansiedlung der         Spirale und BINGO 15,8 Mio. € erhalten. Die
                PROJEKTFÖRDERUNG                                              Luchse im Pfälzerwald, beim Wolfs-Management,          Stiftung hat seit 2009 mit einem Einsatz von 2,5
                Seite 24                                                      beim Naturschutz am ehemaligen Westwall oder           Mio. € an Eigenmitteln, Drittmittel in Höhe von 15
                                                                              von Maßnahmen aus Ersatzzahlungen sowie vie-           Mio. € generiert. Seit 2009 wurden für die Förde-
                                                                              len neuen Themen von Klimaschutz bis nachhal-          rung von Vereinen und Verbänden 250 Anträge
                                                                              tige Ernährung. Die SNU mit ihren inzwischen 23        bewilligt und Mittel in Höhe von 2,6 Mio. € bereit-
                                                                              MitarbeiterInnen ist ein wichtiger nicht mehr weg      gestellt. Für die Ersatzzahlungen konnten allein in
                                                                              zu denkender Partner geworden: für Kommunen,           2019 44 Bewilligungen über eine Gesamtsumme
                                                                              Verbände, für den Denkmalschutz, aber auch für         von 5,4 Mio. € ausgesprochen werden.
                                                                              Natur-NutzerInnen – beispiels­weise in der Land-
                                                                              wirtschaft oder in der Jagd – und erfährt breite An-   Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem
                                                                              erkennung.                                             Geschäftsführer der Stiftung Natur und Umwelt, al-
                                                                                                                                     len Projektpartner, allen FördernehmerInnen, vielen
                                                      VERANSTALTUNGEN &       Zwar sind 40 Jahre wahrlich noch keine lange Zeit-     ehrenamtlichen Helfern und auch den beteiligten
                                                     PUBLIKATIONEN Seite 38   spanne für eine Stiftung. Der Blick zurück zur Stif-   Behörden gilt mein besonderer Dank für die gute
                                                                              tungsgründung zeigt aber deutlich, welch starkes       Zusammenarbeit, die einen wesentlichen Beitrag
                                                                              Bewusstsein für die Bewahrung von Natur und            zum Erfolg des Naturschutzes in Rheinland-Pfalz
                                                                              Umwelt bereits vor 40 Jahren in Rheinland-Pfalz        leisten und unserer Stiftung ein konstruk­tives Ar-
                                                                              herrschte.                                             beitsumfeld ermöglichen.

                                                                              Die Stiftung war keine Einrichtung, die auf der        Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des
                                                                              Idee einer Privatperson beruhte, sondern wurde         Tätigkeitsberichtes der Stiftung Natur und Umwelt
                                                                              von der damaligen Landesregierung als öffentlich-­     Rheinland-Pfalz 2019.
           STIFTUNGSORGANE                                                    rechtliche Stiftung gegründet. Anfangs trug sie
           & MITARBEITER                                                      den Namen Stiftung Naturschutz Rheinland-Pfalz
           Seite 44                                                           und wurde vom zuständigen Ministerium
                                                                              entsprechend den Vorgaben des Vor-
                                                                              stands geführt. Erst nach zehn                                       Ulrike Höfken
                                                                              Jahren erhielt die Stiftung einen                                     Vorsitzende des Vorstands /
                                                                              Geschäftsführer, 15 Jahre nach                                          Ministerin für Umwelt, Energie,
                                                                              ihrer Gründung den aktuellen Na-                                         Ernährung und Forsten Rhein-
                                                                              men und im Jahr 2000 erstmalig                                           land-Pfalz

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz      2                                                                                     3         © MUEEF                   Tätigkeitsbericht 2019
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EIGENPROJEKTE

                                                                                                   FEUERSALAMANDER –
                                                                                                   EINE MELDEKAMPAGNE
                                                                                                   Seite 14

     EU LIFE
     HANGMOORE IM HOCHWALD
     Seite 6                                                                                                                JUNGE RIESEN – NACHZUCHT
                                                                                                                              ALTER BAUMRIESEN Seite 16

                                                                        EU LIFE
                                                        WIEDERANSIEDLUNG VON
                                                       LUCHSEN IM PFÄLZERWALD           MOORSCHUTZ –
                                                                              Seite 8   MOORRENATURIERUNGEN IM
                                                                                        RAHMEN DER AKTION-GRÜN
                                                                                        Seite 18

NATURSCHUTZGROSSPROJEKT
BÄNDER DES LEBENS – BIOTOP-
VERBUND IM HUNSRÜCK Seite 10                                                                                                  WANDERSCHÄFEREI IM
                                                                                                                            LANDKREIS COCHEM-ZELL
                                                                                                                                                Seite 20

                                                          BUNDESPROGRAMM
                                                       BIOLOGISCHE VIELFALT
                                                          FELDHAMSTERLAND               WÖLFE IN RHEINLAND-PFALZ
                                                                       Seite 12         – PRÄVENTION UND
                                                                                        SCHADENS­A USGLEICH Seite 22

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz          4                                                                    5                     Tätigkeitsbericht 2019
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EIGEN-
PROJEKTE

 EU LIFE
 HANGMOORE IM HOCHWALD
 Am Südhang des Erbeskopfs erstreckt sich einer der
 spannendsten Moorkomplexe des Hunsrücks. Vom
 Casparsbruch bis hinunter zum Traunbach zieht sich
 ein Netz von ehemals zusammenhängenden Nass-
 standorten, die hier „Brücher“ genannt werden. Im
 Rahmen des EU LIFE-Naturschutzprojektes Hang-
 moore im Hochwald, das im Januar 2015 gestartet
 ist, werden an diesem stark veränderten System nun
 Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. Nach einer
 umfassenden Planungsphase werden Fichten entnom-
 men, Entwässerungsgräben verschlossen und Forst-             Furten zur Restauration des Wasserhaushalts im Thranenbruch |      Der neue Steg an der Traumschleife kann nun begangen werden |
                                                              © SNU                                                              © SNU
 wege zurückgebaut. Dadurch wird der Anstoß zu einer
 positiven Entwicklung der Moorstandorte gegeben.
 Niederschlagswasser verweilt länger und nachhaltiger
 im Gebiet, wodurch auch die Degradation des kohlen-      im trockenen Sommerhalbjahr mehr Wasser als durch                   ein­nehmen. Vermutlich werden auf den Maßnahmen-
 stoffhaltigen Torfs gestoppt wird. Die Arten der Moore   Niederschläge fällt. Dies spricht für die reaktivier-               flächen noch mehrere Sukzessionsstadien ablaufen,
 sollen sich erholen und wieder ausbreiten können und     te Wasserspeicherfähigkeit der Moore. Mit dem Jahr                  bis sich eine stabile Vegetationsgesellschaft am jewei-
 die charaktergebenden Brücher des Nationalparks          2020 steht das letzte Projektjahr an, in dem der Fein-              ligen Standort einstellt. Nach dem Motto „Natur Natur
 werden durch die Arbeiten für die Zukunft gesichert.     schliff der bisher durchgeführten Renaturierungsarbei-              sein lassen“ wird es keine weiteren vegetationslen-
                                                          ten erfolgen wird.                                                  kenden Eingriffe mehr geben. So werden offene und
 Die Projektumsetzung erfolgt in enger Partnerschaft                                                                          bewaldete Bereiche in einem eng verzahnten Mosaik
 mit dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald, dem           Für die Restauration des Wasserhaushalts sind auch                  entstehen.
 Bergwaldprojekt und Landesforsten Rheinland-Pfalz.       Maßnahmen an Wegen von großer Bedeutung. Im Ide-                                                                                           Vernässter Graben | © Bergwaldprojekt
 Weitere finanzielle Unterstützung erhält das Vorha-      alfall können diese komplett aufgegeben und mit Was-                Da Besucher des Nationalparks auch Einblick in das
 ben durch den NABU Rheinland-Pfalz und die Natur-        ser überrieselt werden. An anderer Stelle, wo der Weg               Ökosystem Moor bekommen sollen, wurde neben den
 schutzabteilung des Ministeriums für Umwelt, Energie,    in Gebrauch bleibt, wird mittels Furten eine möglichst              bereits bestehenden Wegen am Ochsenbruch und bei
 Ernährung und Forsten (MUEEF).                           natürliche Verteilung des Wassers erreicht.                         Thranenweier ein weiterer Steg am Ehlesbruch erstellt.
                                                                                                                              Anders als bei vorgenannten Einrichtungen kommt
 Unter großem Einsatz der Projektbeteiligten konn-        Positive Veränderungen zeigen sich auf den Flächen                  dieser an die Traumschleife „Gipfelrauschen“ ange-
 ten bisher umfangreiche Maßnahmen durchgeführt           auch bei den vorher oft nur inselartigen Vorkommen                  schlossene Steg ohne Geländer aus. Fußläufig vom
 werden. Bis zum Jahresende 2019 wurden auf den           der moortypischen Vegetation. Nach der Entnahme                     Hunsrückhaus aus zu erreichen, bietet er somit ein be-
 planmäßig entfichteten Flächen über eintausend Gra-      von Fichten und dem Einstau des Drainagesystems                     sonders intensives Naturerlebnis, zu dem wir Sie herz-
 benverschlüsse erstellt. Durch diese Staumaßnahmen       kann nun beobachtet werden, wie sich Moose, Binsen                  lich einladen wollen.
 konnte das Entwässerungssystem entscheidend zu-          und Gräser ausbreiten und offene Bereiche wiederbe-
 rückgebaut werden. Neben dem subjektiven Erleben         siedeln. Dies soll mit der anstehenden Erfolgskontrolle             Falls Ihr Interesse geweckt wurde, erhalten Sie
 im Moor zeigen dies auch wissenschaftliche Unter-        zum Ende des Projektes dokumentiert werden. Neben                   mehr Informationen zum Projekt auf unserer
 suchungen. So wurde beispielsweise durch Untersu-        dem Monitoring der höheren Pflanzen und Moose fin-                  Homepage. Dort können Sie auch verschiedene
 chungen von Prof. Dr. Julian Zemke von der Universität   det auch eine Untersuchung zur Algensukzession auf                  Studien einsehen oder unseren Tagungsband
 Koblenz-Landau nachgewiesen, dass der direkte Ab-        einer Renaturierungsfläche statt. Hier zeigt sich, dass             Moore schützen! bestellen.          •
 fluss bei Starkregenereignissen um bis zu 80 Prozent     die Dichte von Pionieralgen wie den fädigen Grün-
 zurückgegangen ist. Gleichzeitig spenden die Gebiete     algen abnimmt und moortypische Algen deren Platz

 Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                6                                                                                                                                      7                    Tätigkeitsbericht 2019
TÄTIGKEITS-BERICHT - rlp.de
EIGEN-
                                                  PROJEKTE

EU LIFE                                                   Steige überwand. Mala etablierte ihr Streifgebiet im      im Wasgau erfahren. Sie sahen die Luchsin über einen
WIEDERANSIEDLUNG VON                                      zentralen Pfälzerwald. Gaupa wanderte etwas weiter        Waldweg laufen und entdeckten kurz darauf das Jung-
LUCHSEN IM PFÄLZERWALD                                    nach Süden und ist seitdem im Grenzbereich auf der        tier, das vor Schreck auf einen Baum geklettert war.
                                                          deutschen und französischen Seite des Biosphären-         Die Wanderer machten noch schnell ein Foto, bevor
Im Jahr 2019 wurden vier weitere Luchse in das Projekt-   reservates unterwegs.                                     sie sich langsam zurückzogen. Insgesamt konnten von            Jungtier von Mala | © M. Kettwig
gebiet des Biosphärenreservates Pfälzerwald – Nord-                                                                 Gaupa und Mala drei Jungtiere bestätigt werden. Aller-
vogesen umgesiedelt und somit sind zum Jahresende         Jedes Jahr weiterer Nachwuchs                             dings ist es nicht auszuschließen, dass andere Luchs-
2019 bereits 17 der geplanten 20 Luchse in ihrer neuen                                                              weibchen, ebenfalls Nachwuchs hatten. Luchse leben
Heimat. Den Anfang machte das Luchsweibchen Mala,         Im Frühjahr 2019 machte der Luchskuder Lucky von          sehr heimlich und bei den meisten Tieren senden die
die bereits Anfang Februar aus der Schweiz in den         sich reden, weil er während der Paarungszeit in das       GPS-Sendehalsbänder keine Daten mehr oder haben
Pfälzerwald gebracht wurde. Kurze Zeit später folgten     Luchsgehege im Wildpark bei Kaiserslautern und dort       sich bereits durch die Sollbruchstelle vom Tier gelöst.
Gaupa und Libre, das Luchsweibchen und der Kuder          zur ansässigen Luchsdame Kiara gelangte. Am Ende
stammten ebenfalls aus der Schweiz. Im Juni wurde         war Lucky das Glück offenbar nicht mehr hold, denn er     Um eine Mindestanzahl von Luchsen und eine erste
Braňo aus der Slowakei im Pfälzerwald freigelassen.       teilte das Schicksal vieler anderer Wildtiere: Er wurde   Schätzung der Populationsgröße im Pfälzerwald zu er-
Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Pfälzerwald        im Mai 2019 auf einer Landstraße von einem Auto er-       mitteln, führt die FAWF (Forschungsanstalt für Wald-
machten sich die beiden Kuder Libre und Braňo auf         fasst und starb. Insgesamt sind bis Ende 2019 drei der    ökologie und Forstwissenschaften) seit Dezember
eine Wanderung nach Frankreich auf, wobei Libre bis       freigelassenen Tiere bislang nachweislich in Folge von    2019 bis Ende März 2020 ein systematisches Fotofal-
in die Zentralvogesen gewandert ist und die Zaberner      (Verkehrs-)Unfällen gestorben.                            lenmonitoring durch. Dabei werden an 80 Standorten
                                                                                                                    im Pfälzerwald jeweils zwei Fotofallen installiert. Wenn
                                                                            Insgesamt verläuft die Entwicklung      ein Luchs daran vorbeiläuft, wird er von beiden Seiten
                                                                            der neu gegründeten Luchs-Popu-         fotografiert und kann eindeutig identifiziert werden.          Palu auf der Grünbücke Wallmersbach | © LBM / ÖKO-LOG
                                                                            lation sehr positiv. So sind inzwi-
                                                                            schen weite Teile des Pfälzerwaldes     Fräulein Brehms Tierleben
                                                                            von den Luchsen besiedelt und es
                                                                            war seit Beginn der Freilassungen       Da sich die Luchse immer weiter nach Süden ausbrei-        Vom 17. bis 19. Juni 2019 fand in Bonn eine Exper-
                                                                            jedes Frühjahr Nachwuchs zu ver-        ten und seit dem Frühjahr 2019 auch dauerhaft süd-         tenkonferenz zum Erhalt des Eurasischen Luchses in
                                                                            zeichnen. Die Luchse breiten sich       lich der B10 im Wasgau aufhalten, richtete die SNU         West- und Zentraleuropa statt. Die dreitägige interna-
                                                                            weiter aus und erschließen sich         zusammen mit dem Touristikverband Dahner Felsen-           tionale Fachkonferenz wurde von der SNU gemeinsam
                                                                            nun verstärkt über die Ländergren-      land und der Ortsgruppe Dahn des Pfälzerwald-Ver-          mit der IUCN SSC Cat Specialist Group ausgerichtet.
                                                                            ze auch den französischen Teil des      eins im Oktober 2019 die „Dahner Luchstage“ aus.           Unterstützt und gefördert wurde die Konferenz von
                                                                            Biosphärenreservates.                   Ein buntes Programm informierte die Besucher über          der Berner Konvention sowie der HIT Umweltstiftung.
                                                                                                                    den Luchs und seine Wiederansiedlung: Am Donners-          Die Konferenzteilnehmenden setzten sich aus etwa 50
                                                                            Erfreulicherweise konnte auch im        tag, den 17. Oktober starteten die Dahner Luchstage        Luchs-ExpertInnen aus vielen europäischen Ländern
                                                                            Frühjahr 2019 wieder Nachwuchs bei      mit einem Informationsabend. So konnten Erwach-            zusammen, darunter die MitarbeiterInnen des LIFE-
                                                                            zwei Luchsinnen, Mala und Gaupa,        sene und Kinder mit Fräulein Brehm in ihrem Thea-          Luchs-Teams, die im Rahmen von Workshops verschie-
                                                                            nachgewiesen werden. Zum Schutz         terstück „Fräulein Brehms Tierleben Lynx lynx – Der        dene Aspekte bearbeiteten und daraus gemeinsam
                                                                            der Jungen kontrollierte das Team       Luchs“ in die Welt des Luchses eintauchen. Im An-          Strategien zum Erhalt des Eurasischen Luchses entwi-
                                                                            erst nach etwa sechs Wochen kurz        schluss gab es einen spannenden Vortrag über den           ckelten. Die Ergebnisse der Konferenz wurden als Re-
                                                                            das aktuelle Versteck von Mala, um      aktuellen Stand des Luchsprojektes und die Möglich-        solution in der 39. Sitzung des Ständigen Ausschusses
                                                                            standardmäßig Anzahl, Gesundheit        keit sich untereinander auszutauschen. Am darauffol-       der Berner Konvention Ende 2019 angenommen und
                                                                            und Gewicht der Jungen festzuhal-       genden Samstag wurden geführte Wanderungen von             sollen in einem Sonderband der Zeitschrift Cat News
                                                                            ten. Dass Gaupa Nachwuchs hat,          Luchsexpertinnen angeboten. Der Sonntag rundete            der IUCN SSC Cat Specialist Group zusammengefasst
                                                                            hatte das Luchs­team der SNU dank       die Veranstaltung mit einem Erlebnistag an der Pfäl-       und veröffentlicht werden.         •
                                                                            der Meldung von zwei Wanderern          zerwald-Vereinshütte Schneiderfeld ab.
   Luchsin Mala bei ihrer Freilassung | © SNU

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                 8                                                                                                                    9                                          Tätigkeitsbericht 2019
TÄTIGKEITS-BERICHT - rlp.de
Trägerkooperation:

                                                                                                                   mit Hilfe dieser Planungsgrundlagen die zweite Projekt­
                                                                                                                   phase zur Umsetzung der Maßnahmen zu beantragen.

                                                                                                                   Kartierung Biotoptypen und Haselhuhn

                                                                                                                   Als Grundlage für die Erstellung des Pflege- und Ent-          Fördermittelgeber:
                                                                                                                   wicklungsplanes wurden bereits eine Biotop­    t y­
                                                                                                                                                                     pen­
                                                                                                                   kartierung sowie eine Kartierung des rheinischen
                                                                                                                   Haselhuhnes bzw. geeigneter Lebensräume durch­
                                                                                                                   geführt.

                                                                                                                   Die Kartierung des Rheinischen Haselhuhnes brach­te                       MINISTERIUM FÜR UMWELT,
                                                                                                                                                                                             ENERGIE, ERNÄHRUNG

                                                                                                                   leider keinen Nachweis dieser Art im Unter­su­chungs­
                                                                                                                                                                                             UND FORSTEN

                                                                                                                   gebiet. Somit muss davon ausgegangen werden, dass
                                                                                                                   die Art in der untersuchten Region ausgestorben ist.
                                                                                                                   Daher muss der Aspekt, der im Projekt ursprünglich
                                                                                                                   vorgesehenen Leitart Haselhuhn, neu diskutiert wer­
                                                                                                                   den.

                                                                                                                   Des Weiteren sollen Naturschutzgroßprojekte breit in
                                                                                                                   der Projektregion verankert werden. An diesem Ziel
                                                                                                                   arbeitet das Projektbüro auf verschiedenen Wegen. So
                                                                                                                   werden regelmäßig Vertreter lokaler Akteure etwa aus
                                                   EIGEN-                                                          den Fachbereichen Naturschutz, Forst, Landwirtschaft
                                                  PROJEKTE                                    Die Nahe | © SNU     und aus den Kommunen sowie aus den angrenzenden
                                                                                                                   Großschutzgebieten wie Naturpark und Nationalpark
                                                                                                                   zu projektbegleitenden Arbeitsgruppensitzungen ein-
NATURSCHUTZ­-                                                                                                      geladen. Sie werden über den Fortgang des Projektes
GROSS­P ROJEKT BÄNDER DES                                ist eine der wichtigsten Grundlagenerhebungen. Im         informiert und zu verschiedenen Aspekten der Planung
LEBENS IM HUNSRÜCK                                       Rahmen eines Pflege- und Entwicklungsplanes wer-          gehört.
                                                         den aus der aktuellen Situation der Lebensräume
Die Errichtung und dauerhafte Sicherung schutzwür-       in Relation zu früheren Gebietsbeschreibungen die         Werkstattgespräche und Exkursionen                             Gebietsexkursion der Trägergemeinschaft mit den Fördermittel­
                                                                                                                                                                                  gebern | © FUTOUR
diger Teile von Natur und Landschaft mit gesamt-         Entwicklungsschwerpunkte für das Projekt fach-
staatlich repräsentativer Bedeutung ist das Ziel eines   lich abgeleitet. Dazu ermitteln in einem ersten Schritt   Darüber hinaus werden fachbezogene Werkstatt-
jeden Naturschutzgroßprojektes (NGP). Die Leitlinien     faunistische und floristische Fachgutachten die be-       gespräche angeboten, die vor allem zur konkreten
des NGP Bänder des Lebens sind die „Schaffung und        sonders bedeutenden naturraumrelevanten Arten,            Weiterentwicklung des Projektgedankens beitragen.
Optimierung von Biotopverbundstrukturen in den Na-       deren aktuelle Situation im Projektgebiet 2020 kartiert   Hier werden auch Anknüpfungspunkte zwischen dem           Idar-Oberstein entlang. Auch Landrat Schneider hatte
turräumen Hunsrück, Nahe und Mosel“ sowie die „Ent-      werden soll. Parallel wird das Fördergebiet aus dem       Projekt Bänder des Lebens und anderen Projekten           sich die Zeit genommen und sich der Gruppe ange-
wicklung nutzungsorientierter Ansätze zum Erhalt der     Suchraum des projektbezogenen Planungsraums her-          angesprochen, um Synergieeffekte zugunsten des Na-        schlossen.
Kulturlandschaft“. Die Entwicklung des Fördergebietes    ausgearbeitet. Ausschließlich in Fördergebieten dürfen    turschutzes zu nutzen.
richtet sich vorrangig an diesen Projektzielen aus so-   förderfähige Projektmaßnahmen umgesetzt werden.                                                                     In 2020 sollen weitere Exkursionen in den verschiede-
wie an den Ansprüchen der naturraumtypischen fau-        Auf diesen Grundlagen erfolgt eine Konkretisierung        Die Schönheit und Vielfalt der Natur erlebt man am        nen Naturräumen des Projektgebietes durchgeführt
nistischen und floristischen Naturausstattung.           der naturschutzfachlichen Ziele und eine Festlegung       besten draußen. Nach diesem Motto wurden bereits          werden. Zum Beispiel im Mai im Bereich der Wein-
                                                         der zur Zielerreichung notwendigen Maßnahmen und          im Jahr 2019 erste Exkursionen angeboten. So fand         bergsbrachen bei Dhron oder im Juni auf den Feucht-
Die Überprüfung des aktuellen Zustandes eben dieser      Investitionen.                                            beispielsweise am 10.08.2019 eine öffentlich angebo-      wiesen an der Burgruine Baldenau. Diese und weitere
Ausstattung im Komplex der Lebensräume Wald-Son-                                                                   tene Exkursion ins Projektgebiet statt. An diesem Tag     Veranstaltungen werden Bausteine eines Öffentlich-
derbiotope, Moore, Bäche, artenreiche Wiesen unter-      Diese umfangreichen Vorarbeiten sollen mit externer Un­   führte die kleine Wanderung auf einer Teilstrecke der     keitsarbeitskonzeptes sein, das ebenfalls noch im Pro-
schiedlicher Standorte sowie weiterer Sonderbiotope      ter­stützung bis März 2022 abgeschlossen werden, um       Traumschleife „Rund um die Kama“ an der Nahe bei          jekt erarbeitet wird.                 •

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                10                                                                                                                  11                                             Tätigkeitsbericht 2019
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EIGEN-
                                                                                                       PROJEKTE

LANDWIRTSCHAFT UND EHREN-
AMT ARBEITEN GEMEINSAM FÜR
EINE ZUKUNFT DES BEDROHTEN
FELDHAMSTERS

                                                 BUNDESPROGRAMM
                                                 BIOLOGISCHE VIELFALT
                                                 FELDHAMSTERLAND
                                                 Der ursprüngliche Lebensraum des Feldhamsters (Cri-
                                                 cetus cricetus) befindet sich in den osteuropäischen
                                                 Steppenlandschaften. In unseren Breiten bietet löß-
                                                 reicher Boden die besten Voraussetzungen für den
                                                 Hamsterbau, weshalb auch die Hauptvorkommen in
                                                 Deutschland im Erfurter Becken, in der Kölner Bucht,
                                                 in der Würzburger Senke sowie in der Oberrheinebene                                Plakette für engagierte landwirtschaftliche
                                                                                                                                      Betriebe | © Deutsche Wildtier Stiftung
                                                 liegen. In Rheinland-Pfalz liegt das Kernverbreitungs-
                                                 gebiet des Feldhamsters in Rheinhessen. Da sich der
                                                 Lebensraum des Nagers in den letzten Jahrzehnten
                                                 erheblich veränderte und die Zahl der Hamstervor-             Ernte im Juli. Deshalb arbeitet die SNU mit einem gu-
                                                 kommen dadurch stetig sank, ist der Feldhamster in            ten Dutzend rheinland-pfälzischen Landwirtinnen und
                                                 der Roten Liste für Deutschland als vom Aussterben            Landwirten zusammen. Diese setzten im Jahr 2019 ins-
                                                 bedroht eingestuft. Nach wie vor sind die Bestands-           gesamt 66 Maßnahmen auf rund 136 Hektar um. Vor
                                                 zahlen der Tiere in Rheinland-Pfalz und auch in ande-         allem Luzerne- und Blühstreifen, aber auch Getreide,
                                                 ren Bundesländern stark rückläufig.                           welches nach der Ernte auf dem Acker stehen bleibt,
                                                                                                               bieten den Feldhamstern den benötigten Schutz und
                                                 Aus diesem Grund haben sich fünf Bundesländer                 die Möglichkeit bis Anfang Oktober genügend Vorräte
                                                 (Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen             für den Winterschlaf zu sammeln. Daneben wurde das
                                                 und Rheinland-Pfalz) zusammengeschlossen und das              Belassen von hohen Stoppeln mit einer Höhe von 25
                                                 Projekt Feldhamsterland gestartet. Das Vorhaben wird          cm nach der Getreidemahd und der Erhalt zehn Me-
                                                 vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bun-            ter breiter Stoppelstreifen mit den landwirtschaftlichen
                                                 desumweltministeriums im Bundesprogramm Biolo-                Betrieben auf deren Flächen umgesetzt.
                                                 gische Vielfalt über fünf Jahre gefördert (2018-2023).
                                                 Ziel des Projektes ist es, die verbleibenden Feldhams-        Artbestand am Limit
                                                 terbestände zu sichern, d. h. zunächst die letzten Be-
                                                 stände zu erfassen und dann dort Schutzmaßnahmen              Voraussetzung für zielgerichtete Feldhamsterschutz-
                                                 in die Agrarlandschaft zu bringen. Hierzu arbeiten            maßnahmen sind Kartierungen, die 2019 sowohl mit
                                                 die Kooperationspartner der Bundesländer eng mit              externer Unterstützung als auch mit Hilfe von Ehren-
                                                 Landwirtinnen und Landwirten sowie Ehrenamtlichen             amtlichen (Bergwaldprojekt e. V.) durchgeführt wur-
                                                 zusammen. Ein weiteres großes Ziel ist die Sensibili-         den. Insgesamt konnten 575 Hektar kartiert werden.
                                                 sierung der Öffentlichkeit für die Artenvielfalt in unserer   Die Einbindung Ehrenamtlicher hatte auch einen öffent­
                                                 Agrarlandschaft.                                              lichkeitswirksamen Effekt, bei dem das Thema Feld-
                                                                                                               hamsterschutz über die Ackergrenzen hinaus­getragen
                                                 Acker kann mehr                                               wurde.

                                                 Äcker und Getreidefelder sind Lebensräume für Feld-           Mit dem gleichen Zweck wurden zwei Flyer erstellt, die
                                                 hamster. Was dem Feldhamster auf den intensiv be-             sich an Ehrenamtliche, Landwirtschaftliche Betriebe
                                                 wirtschafteten Äckern allerdings hauptsächlich fehlt,         sowie Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz rich-
                                                 sind Deckung vor Prädatoren und Nahrung nach der              ten. •

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz   12      Junger Feldhamster | © M. Sattler                          13                                        Tätigkeitsbericht 2019
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                                                                                                                       Artenschutz zum Anfassen

                                                                                                                       Das ArtenFinder Service-Portal bietet Ihnen
                                                                                                                       die Möglichkeit, Beobachtungen von Tieren
                                                                                                                       und Pflanzen zu melden und damit einen
                                                                                                                       wertvollen Beitrag zur Naturforschung und
                                                                                                                       zum Naturschutz zu leisten.

                                                                                                                       Mehr als 500 Melderinnen und Melder haben
                                                                                                                       mit dem ArtenFinder seit 2011 rund 600.000
                                                                                                                       Daten von Vögeln, Schmetterlingen, Amphi-
                                                                                                                       bien, Reptilien und vielen weiteren Artengrup-
                                                                                                                       pen in Rheinland-Pfalz zusammengetragen.
FEUERSALAMANDER –
EINE MELDEKAMPAGNE                                           her „Salamander freie Zonen“ zu sein schienen. Das        •   Machen Sie mit und melden Sie
                                                             waren insbesondere das Gebiet des Schneifel-Höhen­            uns Ihre Entdeckungen.
Zum Januar 2018, startete die SNU die Feuersalaman-          zuges, der gesamte Grenzbereich zu Belgien und NRW,       •   Werden Sie Teil der Meldergemeinschaft.
der-Meldekampagne „Feuersalamander in RLP – ha-              die Osteifel sowie der Westerwald. Hier sollte heraus-    •   Wir freuen uns auf Ihre Meldungen.
ben Sie einen gesehen?“. Über das Projekt und die            gefunden werden, ob es tatsächlich keine Salaman-
spezifische Ansprache von Personen aus den Berei-            der mehr gibt (möglicher Hinweis auf Infektion), oder     Mit dem ArtenFinder Service-Portal ermög­
chen Naturschutz, Forst, Wasser und Landwirtschaft           ob dort keiner sucht und meldet. Diese Fokussierung       lichen wir Ihnen, Ihre Artbeobachtungen
wurde das Wissen um die Vorkommen des Feuersa-               der Ansprache auf die nördlichen Gebiete führte zu
lamanders in RLP möglichst störungsarm erweitert.            insgesamt rückläufige Meldezahlen in 2019. Es kamen       •   über die Online-Eingabe zu erfassen,
Dieses Wissen dient der Wissenschaft auch bei der            vereinzelt Rückmeldungen aus den betroffenen Fokus-       •   aus Ihrer mobilen App
Erforschung der Ausbreitung des Salamander-Pilzes.           Gebieten, leider nicht die erhoffte „Entwarnung“.             zusammenzuführen,
Der Pilz führt zu massiven Aussterbeereignissen bei                                                                    •   zu verwalten und auf einer
Feuersalamandern, aber auch andere Schwanzlurche,            Neue Fundorte bei Gerolstein                                  Karte zu visualisieren,
z. B. Molche können infiziert werden.                                                                                  •   nachzubearbeiten oder im Excel-­Format
                                                             Tatsächlich konnte durch eine Meldung toter Feuer-            auf Ihren PC zu exportieren und
Information über die Kampagne gaben ein neu erstell-         salamander über das SNU-Kampagnentool ein neuer           •   mithilfe der Web-GIS ArtenAnalyse
tes Faltblatt sowie Artikel in verschiedenen Zeitschriften   Standort bei Gerolstein von der Uni Trier identifiziert       anhand komplexer räumlicher und
und dem Internet. Die Meldungen der Salamander-              werden, an dem Berg- und Fadenmolche mit dem Pilz             zeitlicher Analysen auszuwerten.
Funde erfolgten über das ArtenFinder-Portal und über         infiziert waren. Feuersalamander gab es dort bereits
eine eigens für die Kampagne auf der Webseite der            keine mehr.                                               Ihre persönlichen Beobachtungen werden
SNU eingerichtete Meldeseite.                                                                                          zu­nächst ausschließlich für Sie geschützt im
                                                             Im Jahr 2019 stellte sich die Situation in RLP deutlich   Internet bereitgehalten. Eine Freigabe von
2019 wurden 158 mal Feuersalamander im Arten­finder          dramatischer dar, als zum Zeitpunkt der Kampagnen-        Meldungen für den amtlichen Naturschutz
gemeldet. Im Jahr 2018 wurden 367 Meldungen im               Konzipierung. Der Salamander-Pilz ist mittlerweile        setzt Ihr explizites Einverständnis voraus.
Artenfinder getätigt. Zudem gab es zahlreiche Mel-           an sieben Orten in RLP nachgewiesen worden und
dungen, die rückwirkend für die Jahre 2017 und 2016          stellt eine ganz akute Bedrohung für die heimischen       Externe Gutachter überprüfen sodann die
getätigt wurden und daher mit der Kampagne in Zu-            Schwanzlurche dar. An diesen Lokalitäten gilt beson-      Angaben auf Plausibilität, bevor diese in die
sammenhang zu bringen sind.                                  dere Vorsicht, damit der Erreger sich nicht weiter aus-   amtlichen Datenbestände (LANIS) überführt
                                                             breitet bzw. nicht weiter verschleppt wird. Oft konnte    werden. Über alle Schritte werden Sie stets
Im Gegensatz zu dem Rheinland-Pfalz weiten Aufruf            der Pilz an Berg- oder Fadenmolchen festgestellt wer-     informiert und ggf. einbezogen.
2018, fokussierte sich die Ansprache 2019 auf die An-        den, Feuersalamander waren oft bereits verschwun-
sprechpartner (z. B. Forstämter) der Regionen, die bis-      den. •                                                    Machen Sie mit & werden Sie Artenfinder!

                                                                                                                       artenfinder.rlp.de
   Feuersalamander | © Vitali Hulia, Shutterstock

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                    14                                                                 Feuersalamander | © Emilia Morariu, Unsplash   15   Tätigkeitsbericht 2019
TÄTIGKEITS-BERICHT - rlp.de
EIGEN-
                                                                                         PROJEKTE

        JUNGE RIESEN – NACHZUCHT                                                              2019 war das Startjahr zur Pflanzung im Landkreis
        ALTER BAUMRIESEN                                                                      Kaiserslautern. Mit großem Interesse wurden in ver-
                                                                                              schiedenen Ortsgemeinden Junge Riesen – also die
 Junge   Riesen
   Knorrige alte Solitärbäume        mit mächtigen Stamm-                                     Nachkommen Alter Riesen – gepflanzt. So zum Beispiel
     Rheinland-Pfalz
      durchmessern    und  kolossalen Kronen üben eine Fas-                                   die Jungen Riesen einer Walnuss aus der Ortsgemein-
      zination aus, der sich kaum jemand entziehen kann.                                      de Eulenbis, die Jungen Riesen eines Mammutbau-
          Jeder Junge Riese
      stammt von einem Alten …                                                                mes aus der Ortsgemeinde Landstuhl, Nachkommen
          Die geschichtsträchtigen Gerichts-, Grenz- oder Tanz-                               einer Huteeiche aus dem Naturschutzgebiet Mehlinger
          bäume sind seit Jahrhunderten treue Begleiter der                                   Heide sowie Nachkommen der Dorflinde aus Waldlei-
LANDKREISMenschen.
            KAISERSLAUTERN Viele dieser „Alten Riesen“ stehen nicht                           ningen. Zu diesen vier Pflanzstandorten wurden Tafeln
          zuletzt aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart und Schön-
Im Landkreis Kaiserslautern wurden im
                                                                                              erstellt und mit der Pflanzung montiert.
Jahr 2014 heit
           fast 40als   Naturdenkmale
                   – häufig als Natur­         unter besonderem Schutz. Die
          SNU setzt sich zusammen mit der Forschungsanstalt
denkmal geschützte – Alte Riesen beprobt
                                                                                              Pflanzungen im Donnersbergkreis
und mehrere Hundert Jungpflanzen auf
          für der
dem Antonihof    Waldökologie
                    Forschungsanstalt für und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz                 und Kaiserslautern
          (FAWF)
Waldökologie            für die(FAWF)
              und Forstwirtschaft    Nachzucht dieser alten Bäume, den Al-
sowie später in der Baumschule Ritthaler
          ten Riesen ein. Ausgewählte Bäume werden über Sa-
herangezogen. Insgesamt konnten von 24
                                                                                              Auch die Jungen Riesen aus dem Landkreis Donners-
Altbäumenmen-        und Stecklingsvermehrung
            aus 15 Ortsgemeinden   über 200             nachgezogen und als                   bergkreis sind zur Pflanzung bereit. In 2019 wurden
Junge Riesen gewonnen werden.
          „Junge Riesen“ in den Baumschulen aufgezogen.        Junge Riesen © P. Lemmen
                                                                                              viele Nachkommen der alten Bäume aus den Land-
                                                                                              kreisen Kaiserslautern und Donnersbergkreis verkauft
                                                                                              und gepflanzt.
                                                  Fusion der Verbandsgemeinden
                                          2014
                                                  Enkenbach-Alsenborn und Hochspeyer
                                                                                              Die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019
                                          2001
                                                  Ausweisung des Naturschutz-                 sowie das Rekorderntejahr 2018 haben dazu geführt,
                                                  gebietes „Mehlinger Heide“
                                                                                              dass in 2019 die Bäume wenig Früchte trugen. Daher
                                                  Ende der militärischen Gelände-             werden einige Bäume im jüngst hinzugekommenen
                                          1992
                                                  nutzung. Die Hutebäume haben                Landkreis Rhein-Hunsrück in 2020 erneut beprobt. Ein
                                                  zwei Weltkriege und diverse Militär-
                                                  übungen überlebt                            Baum aus Simmern hat jedoch schon kleine Nachfah-
                                                                                              ren: der in 2018 bei einer Baumaßnahme beschädigte
                                                  Zusammenschluss von Neukirchen,             Wildapfel (als Naturdenkmal ausgezeichnet), konnte
                                          1969    Mehlingen und Baalborn zur
                                                  Ortsgemeinde Mehlingen                      schon per Stecklingsvermehrung nachgezogen wer-
                                                                                              den. Auch die ersten Sämlinge haben 2019 ihr Grün
                                          1945
                                                  Nach Kriegsende, Übernahme des
                                                                                              gezeigt.
                                                  Militärgeländes durch Frankreich

                                                  Erweiterung zum Truppen-                    Das Projekt Junge Riesen Rheinland-Pfalz wird seit                 HABEN SIE INTERESSE
                                          1937    übungsplatz mit großflächigen
                                                                                              2011 umgesetzt und ist ein Kooperationsprojekt der                 AN EINEM JUNGEN RIESEN?

                                                                                                                                                             ?
                                                  Abholzungen in der Mehlinger Heide
                                                                                              SNU und der FAWF, Abteilung Genressourcen und
                                                                                              Forstpflanzenerzeugung. Folgende Landkreise sind                   Wenden Sie sich gerne direkt an die Baumschulen:
                                                  Anlage eines Exerzierplatzes                bisher beteiligt: Vulkaneifel, Donnersbergkreis, Alten-
                                          1912    in einem Teilbereich des
                                                  heutigen Naturschutzgebietes                kirchen, Kaiserslautern, Birkenfeld, Mayen-Koblenz                 Baumschule Kircher         Baumschule Ritthaler
                                                                                              und Rhein-Hunsrück. Bislang wurden über 200 Bäume                  Kirchheimbolanden          Hütschenhausen
                                                  Das Forstamt stellt den weiteren
                                          1886
                                                  Raubbau am Wald unter Strafe                beprobt, das heißt es wurden Samen und Stecklinge                  Telefon 06 35 2 / 37 19    Telefon 06 37 2 / 58 80
                                                                                              genommen.    •
                                                  Ungefähres „Geburtsjahr“ der
                                          1880
                                                  Huteeichen in der Mehlinger Heide

            Ausschnitt aus einer Informationstafel | © SNU

        Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                                             16               Austreibender Eichenpropfling | © P. Lemmen       17                               Tätigkeitsbericht 2019
TÄTIGKEITS-BERICHT - rlp.de
EIGEN-
                                                                                                      PROJEKTE

                                                 MOORSCHUTZ –
                                                 MOORRENATURIERUNGEN IM
                                                 RAHMEN DER AKTION-GRÜN
                                                 Das Naturschutzgebiet (NSG) „Hangbrücher bei
                                                 Morbach“ ist eines der größten Naturschutzgebie-
                                                 te des Hunsrücks und ist durch seine Nasswälder
                                                 und Moorkomplexe, die sich entlang des Hunsrück-
                                                 kamms erstrecken und hier „Brücher“ genannt wer-
                                                 den, gekennzeichnet.

                                                 Im Rahmen der Dachmarke für Naturschutzaktivitä-
                                                 ten des Landes, der „Aktion Grün“, wurden im Som-
                                                 mer 2019 einige Maßnahmen für den Moorschutz
                                                 im Oberschockelbruch innerhalb des NSGs „Hang­
                                                 brücher bei Morbach“ umgesetzt.

                                                 Im zentralen Bereich des Oberschockelbruchs
                                                 wurden weitere Jungfichten bodenschonend
                                                 entnommen; durch bereits bestehende Be-
                                                 stände von vor allem Moorbirken konnte so
                                                 einer Entwicklung zum Moorbirkenwald mit
                                                 unterschiedlichen Bestockungsgraden wei-
                                                 ter Vorschub geleistet werden.

                                                 Bergwaldprojekt unterstützt tatkräftig
   Oberschockelbruch | © SNU

                                                 Ende Juni konnten zudem wesentliche Ent­
                                                 wässerungs­­gräben im Schockelbruch, u. a. mit
                                                 Hilfe des Bergwaldprojektes, verschlossen werden.
                                                 Rund 35 ehren­amtliche Helferinnen und Helfer konn-
                                                 ten hier neue Spundwände als Staue in die Grä-
                                                 ben bauen, mit Hackschnitzel-Sägespan-­   Gemisch
                                                 verfüllen und anschließend bepflanzen. Begleitend
                                                 wurden zahlreiche Jungfichten von der zentralen
                                                 Moorfläche im Schockelbruch entnommen.

                                                 Die Förderung von standortgerechten Gehölzen so-
                                                 wie der Verschluss von künstlich angelegten Ent-
                                                 wässerungsstrukturen in der Fläche und entlang der
                                                 Wege wird durch ein Monitoring und eine Boden­
                                                 kartierung des Landesamts für Geologie und Berg-
                                                 bau Rheinland-Pfalz begleitet.      •
                                                                                                                                              Sonnentau | © L. Caspari

                                                                                                                 Skabiosenscheckenfalter | © SNU

                                                                                                                                               Siebenstern | © K. Funk

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz   18     Wiedervernässung im Schockelbruch | © L. Rohland        19                                      Tätigkeitsbericht 2019
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                                                  PROJEKTE

NEUE WANDERSCHÄFEREI IM
LANDKREIS COCHEM-ZELL
Seit April 2019 zieht ein Wanderschäfer im Rahmen        Aufgabe gemacht, zahlreiche Flächen im Kreis durch
eines Pilotprojektes der SNU und der Kreisverwaltung     die Beweidung offen zu halten. Regelmäßig weidende
Cochem-Zell mit seiner Schafherde durch den Land-        Schafe verhindern die stets voranschreitende Verbus-
kreis Cochem-Zell. Ziel des Projektes ist die Offen­     chung, indem sie bestimmte Pflanzen immer wieder
haltung und Vernetzung von Biotopflächen durch           "verbeißen", wo sonst mehrjährige Sträucher und
Beweidung. Ziehende Schafherden sind von großer          Bäume weiter wachsen würden. Die Bewirtschaftung
Bedeutung für den Naturschutz und die Landschafts-       dieser Flächen ist für den Fortbestand einer Vielzahl
pflege sowie die Erhaltung von wertvollen Kulturland-    von seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten
schaften und der Artenvielfalt. Aus diesem Grund hat     unerlässlich. Der selektive Verbiss der Schafe und der
die SNU gemeinsam mit dem Landkreis Cochem-Zell          Nährstofftransport durch diese Wirtschaftsweise be-
und dessen Biotopbetreuerin Frau Dr. Lehr sowie der      günstigen die Artenvielfalt von Flora und Fauna.
Unterstützung vieler Beteiligter ein Konzept für die
Etablierung einer Wanderschäferei im Landkreis Co-       Die Wanderschäferei – von einer Weide zur
chem-Zell entwickelt. Das 3-jährige Pilotprojekt, wel-   nächsten
ches zum 1. April 2019 gestartet ist, hat es sich zur
                                                         Der Wanderschäfer Steffen Carmin zieht mit seinen 250
                                                         Schafen durch den Kreis. Die Tiere werden tagsüber
                                                         meist gehütet und über Nacht in mobilen Weidezaun-
                                                         netzen gehalten. Durch den ständigen Umtrieb der
                                                         Schafe ist die Belastung der Weidestandorte sehr ge-
                                                         ring und es kommen keine dauerhaften Umzäunungen
                                                         zum Einsatz. Beweidet werden hauptsächlich unge-
                                                         nutzte Flächen, Naturschutz- sowie Grenzertragsflä-
                                                         chen, Flächen der Biotopbetreuung, Ausgleichs- und
                                                         Ersatzflächen sowie Landes- und Kommunalflächen.
                                                         Im Rahmen des Projekts wird ebenfalls ein Weidekon-
                                                         zept erarbeitet sowie die Übertragbarkeit auf andere
                                                         Naturräume geprüft. Im weiteren Verlauf des Projektes
                                                         sollen auch Exkursionen zu einzelnen Weideflächen
                                                         angeboten werden.          •

                                                            Staatsministerin Ulrike Höfken mit Wanderschäfer
                                                            Steffen Carmin | © SNU

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                20                                    Wanderschafherde | © SNU   21   Tätigkeitsbericht 2019
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                                                                                                    PROJEKTE

                                                 WÖLFE IN RHEINLAND-PFALZ
                                                 – PRÄVENTION UND SCHADENS-
                                                 AUSGLEICH
                                                 Präventionsgebiet Westerwald
                                                 und Pufferzone in der Eifel                                Wolfnachweise 2019

                                                 Bereits im Mai 2018 wurde durch den Runden Tisch           Insgesamt konnten 2019 über das Monitoring 24 ein-
                                                 Großkarnivoren mit den Vertreterinnen und Vertretern       deutige Nachweise von Wölfen erbracht werden. Hier-
                                                 der Nutztierhalter, Jäger, Naturschutzverbände und         unter fielen 13 genetische Nachweise anhand von Kot
                                                 Landwirtschaft das Präventionsgebiet Westerwald            (8x), Nutztierriss (4x) und Haar (1x), wobei fünf unter-
                                                 ausgerufen. Dies basierte auf der Grundlage einer re-      schiedliche Individuen festgestellt werden konnten. Zu
                                                 sidenten Wölfin am Stegskopf, die sich dort niederge-      den in Bad Hönningen (GW914f) und dem Truppen-
                                                 lassen hatte. Zudem ist von einer weiteren Wölfin, die     übungsplatz in Daaden (GW1072f) niedergelassenen
                                                 sich in der Nähe von Bad Hönningen niedergelassen          Wölfinnen kommen Nachweise von einer bei Altenkir-
                                                 hat, auszugehen.                                           chen angefahrenen Fähe, die zuvor bereits an einem
                                                                                                            Nutztierriss nachgewiesen war (GW1415f), sowie einer
                                                 In der Nähe von Monschau (NRW) wurde ein Wolf als          Fähe die bei Sankt Katharinen (GW1433f) und einem
                                                 standortstreu eingestuft. Daraufhin hat sich das MUEEF     Rüden bei Muscheid (GW1258m). Alle Nutztier­       risse
                                                 Anfang September entschieden, die zu Monschau na-          wurden nach Vorgaben des Managementplans ent-
   Wolf | © Harry Neumann                        heliegenden Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz           schädigt.
                                                 zur Pufferzone Eifel zu erklären. Dies betrifft die Ver-
                                                 bandsgemeinden Adenau, Prüm und Gerolstein.                Elf weitere Nachweise wurden durch Bilder erbracht,
                                                                                                            u. a. auch ein Bildnachweis mit einer Fähe mit fünf
                                                 Bis Ende 2019 wurden von der SNU 138 Anträge auf           Jungtieren. Anhand von Bildern lässt sich jedoch keine
                                                 Förderung von Präventionsmaßnahmen bewilligt, wobei        Individualisierung ableiten. Eine genaue Angabe zu der
                                                 89 Bewilligungen auf das Jahr 2019 entfallen. Bei der      Anzahl der in RLP vorkommenden Wölfe ist daher und
                                                 Förderung zum Herdenschutz können Maßnahmen,               aufgrund der hohen Mobilität von noch nicht nieder-
                                                 die dem Mindestschutz entsprechen oder darüber hi-         gelassenen Wölfen unmöglich.    •
                                                 nausgehen, gefördert werden. Das sind beispielsweise
                                                 Elektronetze, Weidezaungeräte oder Litzen.

                                                 Bisher wurden somit über 140 Kilometer „wolfssiche-
                                                 rerer“ Zaun gefördert, wobei eine eindeutige Präferenz
                                                 bei den Förderungen von Elektronetzen mit 106/108er
                                                 Höhe besteht. Dadurch konnte der Schutz von mehr
                                                 als 15.000 Tieren auf über 2.500 ha Weidefläche im
                                                 Westerwald und der Eifel erhöht werden.

Herdenschutz | © SNU

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz   22                                                              23                                  Tätigkeitsbericht 2019
PROJEKT-
                                              FÖRDERUNG

                                                        MASSNAHMEN AUS
                                                        ERSATZZAHLUNGSGELDERN
                                                        Seite 32

PROJEKTE AUS
MITTELN DER STIFTUNG                        Seite 26
                                                            Unvermeidbare Eingriffe in Natur und Land-      •   Entwicklung und Wiederherstellung
                                                            schaft müssen nach dem Naturschutzrecht             gesetzlich geschützter Biotope ein-
                                                            kompensiert werden. Sofern eine Kompen-             schließlich des Verbunds zwischen
   Die SNU unterstützt jedes Jahr zahlreiche                sation nicht ausschließlich über Naturschutz-       einzelnen, benachbarten Biotopen
   Projekte im Natur- oder Artenschutz bzw.                 maßnahmen abgedeckt werden kann, muss
   in der Umwelt­bildung aus den Erträgen des               eine Ersatzzahlung geleistet werden. Der Vor-   •   Schaffung und Erhaltung größerer, zusam-
   Stiftungskapitals und Zweckerträgen aus der              habenträger richtet diese als zweckgebunde-         menhängender Biotopverbundstrukturen
   Lotterie Glücksspirale und BINGO! die Um-                ne Zahlung an das Land Rheinland-Pfalz.
   weltlotterie. Juristische oder natürliche Perso-                                                         •   Herstellung eines günstigen Er-
   nen können eine Förderung erhalten, so zum               Die SNU verwaltet für das Land Rheinland-           haltungszustands eines Lebens-
   Beispiel gemeinnützige Verbände und Orga-                Pfalz Einnahmen aus Ersatzzahlungen. Diese          raumtyps oder eines Vorkommens
   nisationen, wie auch Kommunen. Fördersum-                Mittel stehen den Naturschutzbehörden sowie         einer besonders geschützten Art
   men betragen zwischen 500 und 200.000 €.                 anderen öffentlichen und privaten Maßnah-
   Förderprojekte werden durch den Vorstand                 menträgern zur Beantragung von Maßnahmen        Ab Seite 32 finden Sie exemplarisch drei
   der SNU bewilligt, dieser tagt mindestens ein-           des Naturschutzes und der Landschaftspfle-      Kurz­vorstellungen bewilligter Maßnahmen aus
   mal jährlich. Kleinprojekte mit Fördersummen             ge zur Verfügung.                               Ersatzzahlungen aus dem vergangenen Jahr.
   von bis zu 5.000 € werden auch zwischen                                                                  Im Jahr 2019 hat die SNU 44 Maßnahmen mit
   den Vorstandssitzungen beschieden. Im Jahr               Die Stiftung finanziert auf diesem Wege die     einer Gesamtsumme von 5.365.338,99 € be-
   2019 hat die SNU 17 Projekte (inklusive Flä-             Aufwertung von Natur und Landschaft bei-        schlossen. Eine Detailaufstellung hierzu finden
   chenerwerb und Anschaffung von Geräten)                  spielsweise durch:                              Sie auf Seite 36.
   mit einer Gesamtsumme von 209.430 € ge-
   fördert.                                                 •   Renaturierung von Gewässern                 Hinweise zur Beantragung von Maß­
                                                                (ggf. in Kofinanzierung zu einem            nahmen aus Mitteln der Ersatzzahlungs­
   Hinweise zur Förderung und Antrags­                          Aktion Blau Plus-Projekt)                   gelder und Antragsunterlagen finden
   unterlagen finden Sie unter: snu.rlp.de                                                                  Sie unter: snu.rlp.de
                                                            •   Entsiegelung und Renaturierung
                                                                von versiegelten Flächen

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz              24                                                   Renaturierter Tüschebachweiher | © igreen / Jonathan Fieber   25   Tätigkeitsbericht 2019
P R OJ E K T -
                                                                                                                                                      aus Mitteln der Stiftung
                                                                                                       FÖRDERUNG

                                                 IG Flomborn e. V.

                                                 ERSTELLUNG EINES
                                                 VOGELLEHRPFADES
                                                 Die Gemeinde Flomborn (Rheinhessen) zeichnet sich
                                                 durch eine artenreiche Vogelfauna aus. Verschiedene
                                                 Biotope bieten vielfältige Lebensräume. Vor etwa 10
                                                 Jahren legte die Bürgerinitiative Flomborn einen ers-
                                                 ten Vogellehrpfad an. Er ist vielen als schöner Wan-
                                                 derweg bekannt, bedurfte sowohl inhaltlich als auch
                                                 baulich einer gründlichen Überarbeitung.

                                                 Anhand einer kleinen Wanderstrecke um und durch
                                                 Flomborn wurden Einblicke in die Lebensweise, das
                                                 Verhalten und die Eigenschaften der örtlichen Avi­
                                                 fauna geschaffen. Der Lehrpfad wurde aus insgesamt
                                                 14 Tafeln mit interaktiven Elementen und spielerischen
                                                 Inhalten für die jüngeren Zielgruppen konzipiert, ge-
                                                 staltet und aufgebaut.

                                                 Dabei werden im Besonderen die durchwanderten
                                                 Lebensräume und die darin vorkommenden Vogel-
                                                 arten betrachtet. Dem Pfad gelingt es, Interesse an
                                                 der Natur zu wecken, Zusammenhänge zu erläutern
                                                 und das Bewusstsein für die „natürlichen“ Besonder-
                                                 heiten des Ortes zu stärken.

                                                 Eine Vogelwanderung über den Pfad richtet sich all-
                                                 gemein an interessierte BesucherInnen ohne speziel-
                                                 les Vorwissen. Sie eignet sich für Touristen ebenso
                                                 wie für AnwohnerInnen. Einige Tafeln lassen sich auf
                                                 Jahres- und Tageszeit einstellen und unterstützen
                                                 dadurch individuell die Vogelbeobachtung. So blei-
                                                 ben auch wiederholte Besuche noch interessant. Der
                                                 Pfad spricht Erwachsene und Kinder an. Für Kinder
                                                 im Vor- und Grundschulalter gibt es Extrabereiche auf
                                                 den Tafeln, in denen die Inhalte altersgerecht aufbe-
                                                 reitet werden.    •
                                                                                                                     Informationstafeln Entdeckerpfad, Flomborn e. V. | © Pindactica

                                                 Projektträger: IG Flomborn e. V.
                                                 Bewilligte Summe: 18.744 € (80 % der förderfähigen Kosten)
                                                 Laufzeit: 01.11.2017 bis 31.12.2019

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz   26      Vogelnest | © Luke Brugger, Unsplash                        27                                             Tätigkeitsbericht 2019
P R OJ E K T -                                                                                                             P R OJ E K T -
aus Mitteln der Stiftung                                                                                                                                                                                                          aus Mitteln der Stiftung
                                                         FÖRDERUNG                                                                                                                  FÖRDERUNG

NABU Altenkirchen e. V.                                                                                                        ANUAL e. V.

ERRICHTUNG EINER                                                                                                               FLÄCHENANKAUF FÜR
BILDUNGSSCHEUNE                                                                                                                BEWEIDUNG WAHLER BACH
Der NABU Altenkirchen e.V. hat mit der Errichtung                                                                              Der Arbeitskreis Natur und Umweltschutz Asbacher              Hecken und Gebüschen auf die Zielart Neuntöter hin
einer Bildungsscheune (Grünes Klassenzimmer) einen                                                                             Land e.V. (ANUAL) hat mit Hilfe einer Förderung für           gefördert. Im Rahmen seines Naturschutzansatzes
halboffenen Unterstand mit Mehrzweckfunktion als                                                                               das Beweidungsprojekt „Wahler Bach“ eine Fläche als           und einer zunehmenden Verschlechterung der Offen-
Stall für die vereinseigene Landschaftspflege-Schaf-                                                                           Winterweide erworben, damit die Schottischen Hoch-            landbiotope arbeitet der Verein auf eine Stärkung der
herde in den Wintermonaten (Dezember bis März) und                                                                             landrinder vorwiegend im Winter von den sensiblen             immer weniger werdenden Charakterarten im Offen-
Bildungsscheune (April bis November) für Umweltbil-                                                                            Feuchtgrünlandflächen genommen werden können.                 land sowie auf den Erhalt und die Weiterentwicklung
dungsarbeit geschaffen. Zielgruppe hierbei sind Er-                                                                            Die Grünlandfläche der Winterweide soll im Zuge der           der ökologischen Wertigkeit im Wahler Bachtal hin.
wachsene und Familien, Kinder und Jugendliche.                                                                                 künftigen Mähweidenutzung eine Ausmagerung und                Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit wird die Bevöl-
                                                                     Scheunenbau | © J. Seifert                                damit eine Florenanreicherung erfahren. Es sind Arten-        kerung für das Projekt und insbesondere den Schutz
Die Bildungsscheune konnte bereits im zweiten Winter                                                                           schutzmaßnahmen für Arten der Feldflur bzw. für Ar-           der Landschaft sensibilisiert.       •
für die Schafherde genutzt werden. Auch die Schaf-                                                                             ten, die im Überschneidungsbereich von Grünland und
schur im Mai sowie regelmäßige Klauenpflege und not-                                                                           Acker zu finden sind (z.B. die Feldlerche), inklusive einer
wendige medizinische Behandlungen (Entwurmung,                    In ihrer Funktion für die Umweltbildung ging die Bil-        artenreichen Ackerbegleitflora bzw. Saum­       vegetation
Impfungen) konnten mit Hilfe der mobilen Steckhorden              dungsscheune ebenfalls bereits ab Mai 2019, noch vor         durchgeführt worden. Angedacht ist auch eine Aus-             Projektträger: ANUAL e. V.
im Verlauf des Jahres 2019 erfolgreich und mit wenig              Abschluss der letzten Fertigstellungsarbeiten (Eingrü-       sparung kleiner Brachflächen, die so entstehenden             Bewilligte Summe: 25.750 € (90 % der förderfähigen Kosten)
Aufwand durchgeführt werden.                                      nung und Dachbegrünung) in Nutzung. Mehrere Ver-             Biotopmosaike sollen der Feldlerche, dem Feldhasen,
                                                                  anstaltungen im Bereich der Umweltbildung und des            dem Rebhuhn und dem Kiebitz zu Gute kommen. Am
                                                                  praktischen Naturschutzes sowie ein Angebot für eine         Flächenrand wird lokal der natürliche Aufwuchs von
                                                                  Kindertagesstätte konnten bereits 2019 erfolgreich
                                                                  umgesetzt werden.
   Entdeckertour an der Bildungsscheune | © J. Seifert                                                                            Arbeitstreffen am Wahler Bach | © R. Klein
                                                                  Dieses waren: Heckenschnitt in der Landschaft; Prak-
                                                                  tischer Naturschutz für Erwachsene; Exkursion zur
                                                                  Feld­lerche; Wolfalarm – ein zweitägiges Angebot für
                                                                  Kinder zum Thema Wolf und Schaf; Aktionstag Ölfer-
                                                                  bachtal sowie Praktischer Naturschutz mit Neophyten-
                                                                  bekämpfung für Kinder und Erwachsene; Insektenjagd
                                                                  im Ölferbachtal – eine Veranstaltung für Kinder, Viel-
                                                                  falt im Ölferbachtal – Ausflug mit Kindern der evangeli-
                                                                  schen Kindertagesstätte Arche.

                                                                  Ein erfolgreich umgesetztes Projekt!        •

                                                                  Projektträger: NABU Altenkirchen e. V.
                                                                  Bewilligte Summe: 44.811 € (95 % der förderfähigen Kosten)
                                                                  Laufzeit: 11.07.2018 bis 31.08.2020

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                         28                                                                                                                         29Bildbeschreibung wie: Veranstaltung „Wolfalarm“
                                                                                                                                                                                                                                           Tätigkeitsbericht
                                                                                                                                                                                                                                                | © J. Seifert 2019
P R OJ E K T -
                                                                                          aus Mitteln der Stiftung
                                             FÖRDERUNG

                                                      Ebertseifen Lebensräume e. V.

                                                      RENATURIERUNG DES
                                                      TÜSCHEBACHWEIHERS
                                                      Der Tüschebachweiher in Niederfischbach ist ein sehr
                                                      wertvoller Lebensraum und Trittstein für zahlreiche Ar-
                                                      ten stehender Gewässer sowie ausgedehnter Sumpf-
                                                      und Feuchtwiesen. Das Gelände umfasst ca. 3,6 ha.
                                                      Der Verein Ebertseifen Lebensräume e.V. hat diese
                                                      Lebensräume mit einer Förderung der SNU gesichert
                                                      und gleichzeitig den Teich mit vorgesehenen Maß-
                                                      nahmen zur naturnahen Ufer- und Inselgestaltung zu
                                                      einem überregional bedeutsamen Biotopkomplex ent-
                                                      wickelt. Hierfür erfolgte der Einbau von Inseln, Halb-
                                                      inseln und Verlandungszonen. Durch die vergrößerte
   Bauarbeiten am Weiher | © P. Merzhäuser            Uferlinie wird mehr Raum für Röhricht- und Schwimm-
                                                      blattzonen geschaffen. Das Gewässer kann jetzt viele
                                                      neue Funktionen übernehmen und ist Lebensraum für
                                                      seltene Insekten-, Fisch-, Amphibien- und Vogelarten,          Tüschebachweiher | © igreen / Jonathan Fieber
                                                      Nahrungsteich für Schwarzstorch, Reiher, Taucher etc.
                                                      sowie Rastplatz für Zugvögel. In den Verlandungs- und
                                                      Sumpfwiesenbereichen können Laichtümpel für Am-
                                                      phibien entstehen, die mit dem Hauptgewässer oder
                                                      den Zuläufen nicht verbunden sind.           •

                                                      Projektträger: Ebertseifen Lebensräume e. V.
                                                      Bewilligte Summe: 64.160 € (80 % der förderfähigen Kosten)
                                                      Laufzeit: 01.03.2018 – 31.10.2019

                                                         Arbeiten an der Verlandungszone | © P. Merzhäuser

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz             30                                                                                                             31   Tätigkeitsbericht 2019
P R OJ E K T -
aus Ersatzzahlungsgeldern
                                                     FÖRDERUNG

KV Südliche Weinstraße | Stiftung zum Schutz von Landschaft
und Natur in der Südpfalz (NVS)

AUFWERTUNG UND
ERHALTUNG DES FEUCHTGEBIETS                                   Durch die Aufgabe der Acker- und Grünlandnutzung in
KALTENBACHBRUCH                                               der Aue verbuschen viele Bereiche zusehends, noch
                                                              bestehende Schilf- und Seggenflächen werden ver-
Im Landschaftsschutzgebiet Kaltenbachbruch – Teil             drängt und wichtige Sumpfaugen sowie Senken als
des Vogelschutzgebiets Speyerer Wald, Nonnenwald              temporäre Stillgewässer werden überwachsen. Der
und Bachauen zwischen Geinsheim und Hanhofen                  Rückgang der an diesen Feuchtlebensraum angewie-
– werden Maßnahmen zur Aufwertung von Feucht-                 senen Arten ist die Folge. Eine Wiederherstellung und
gebietslebensräumen umgesetzt. Als Bestandteil des            Aufwertung dieses Lebensraums ist daher geboten.
Bachauensystems der Südpfalz ist der Kaltenbach
eine wichtige Vernetzungsstruktur zwischen Biotopen           Gemäß des im Rahmen des Projektes erarbeiteten na-
und für viele Tierarten. In der Kaltenbachaue konnten         tur- und artenschutzfachlichen Entwicklungskonzeptes
auf einer Fläche von circa 40 Hektar mehr als 100 auf         werden offene Schilf- und Seggenflächen und tempo-
Feuchtgebiete angewiesene Vogelarten beobachtet               räre Wasserflächen durch Auflichtung und Zurück-
werden, eine für Binnenlandverhältnisse hohe Zahl.            nahme von Verbuschungen wiederhergestellt sowie
                                                              halboffene Strukturen geschaffen. •                                                                     P R OJ E K T -
                                                                                                                                                                     FÖRDERUNG                             Ziegenbeweidung | © M. Braun

   Kaltenbachbruch | © NVS
                                                                                                                      KV Alzey-Worms | Naturschutzbehörde

                                                                                                                      BEWEIDUNG DES
                                                                                                                      GESCHÜTZTEN LANDSCHAFTS­                                 Schafen (Umtriebsbeweidung) zur dauerhaften Offen-
                                                                                                                      BESTANDTEILS SYBILLENSTEIN                               haltung und Förderung vorhandener Grünlandarten an.

                                                                                                                      Im Rahmen eines bewilligten Konzeptionsantrages aus      Zur Etablierung der Beweidung werden auf einem Teil
                                                                                                                      Ersatzzahlungen wurde für den geschützten Land-          der Fläche Weidezäune (umlaufend und unterteilend)
                                                                                                                      schaftsbestandteil „Weinbergsbrache Windberg/Sybil-      und ein Unterstand errichtet sowie weitere Anlagen als
                                                                                                                      lenstein“ (ca. 4 ha) in der Gemarkung Alzey-Weinheim     Tränke und zur Fütterung der Tiere vorgehalten. Mit der
                                                                                                                      ein Managementplan inklusive einem Beweidungskon-        Durchführung eines wiederkehrenden Grünlandmoni-
                                                                                                                      zept (Ziegen und Schafe) erarbeitet.                     torings (alle 5 Jahre) wird das Beweidungskonzept hin-
                                                                                                                                                                               sichtlich der vereinbarten Maßnahmenziele überprüft,
                                                                                                                      Ziel der bewilligten Maßnahme ist es, das Konzept der    um ggf. lenkend in den Beweidungsablauf sowie die
                                                                                                                      fachgerechten Beweidung umzusetzen, um eine dau-         Beweidungsintensität einzugreifen und eine tatsächli-
                                                                                                                      erhafte Offenhaltung und Extensivierung der südexpo-     che Aufwertung sicherzustellen. Übergeordnetes Ziel
                                                                                                                      nierten Rebbrache zu erreichen. Vorbereitend hierfür     der Maßnahme ist es, das Vorkommen der örtlichen
                                                                                                                      werden innerhalb verbuschter Bereiche nicht-stand-       Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten und zu ver-
                                                                                                                      ortgerechte Gehölze entnommen, um die Entstehung         bessern sowie eine Aufwertung des Landschaftsbil-
                                                                                                                      einer halboffenen Weidelandschaft zu fördern. Daran      des in der weitgehend ausgeräumten Kulturlandschaft
                                                                                                                      schließt eine fachgerechte Beweidung mit Ziegen und      Rheinhessens zu erwirken.   •

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                     32                                                                                                              33                                    Tätigkeitsbericht 2019
P R OJ E K T -
aus Ersatzzahlungsgeldern
                                                              FÖRDERUNG

                                                                       KV Cochem-Zell | Naturschutzbehörde

                                                                       VERNETZUNG VON
                                                                       SCHUTZ­G EBIETEN DURCH
                                                                         EH-DA “ -FLÄCHEN
                                                                       ”
                                                                       In der VG Kaisersesch wurden durch die AgroScience
                                                                       GmbH sogenannte „eh da-Flächen“ sowie deren Po-
                                                                       tenziale einer ökologischen Verbesserung analysiert.
                                                                       Unter „Eh da-Flächen“ versteht man Flächen, die "eh
                                                                       da" sind, also in der Landschaft oder im Siedlungs-
                                                                       bereich vorhanden sind, ohne einer konkreten land-
                                                                       wirtschaftlichen oder naturschutzfachlichen Nutzung
                                                                       zu unterliegen. Aufbauend auf den Erkenntnissen
                                                                       der AgroScience GmbH wurden in einem bewilligten
                                                                       Konzeptionsantrag aus Ersatzzahlungen passende
                                                                       Maßnahmen mittels einer durchgeführten Geodaten-
                                                                       analyse erarbeitet. Der Schwerpunkt bei der Auswahl
                                                                       und Planung von Maßnahmen lag dabei auf dem
                                                                       Vernetzungsgedanken von Schutzgebieten und ge-
                                                                       schützten Biotopen im östlichen Teil der VG Kaisers-
                                                                       esch – unter anderem entlang des Pommerbachtals
                                                                       und des Brohltals.

                       Vernetzung | © Clint Adair, Unsplash            Durch die bewilligte Umsetzung der naturschutzfach-
                                                                       lichen Aufwertungsmaßnahmen auf „eh da-Flächen“
   Blühflächen | © Corina Ardeleanu, Unsplash                          sollen neue Lebensräume entstehen und miteinander
                                                                       verbunden werden. Zu den Maßnahmen gehören die
                                        Blühsaum | © SNU               Anlage von Blühstreifen, -flächen und -hecken, Staf-
                                                                       felmahd, Schafbeweidung, Aushagerung / extensive
                                                                       Grünlandnutzung, Pflege der vorhandenen Obstge-
                                                                        hölze und Ergänzung, Freihaltung und Schaffung offe-
                                                                           ner Bodenbereiche sowie die Anlage blütenreicher
                                                                             Waldsäume. Auf einzelnen Flächen werden auch
                                                                              Kombinationen der genannten Einzelmaßnah-
                                                                               men realisiert. •

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz                              34                    Sonnenblumen | © Marina Reich, Unsplash   35   Tätigkeitsbericht 2019
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