Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
Stadt Taunusstein
Verkehrsentwicklungsplan 2030
Ergänzungsbericht: Wirkung und Einbindung einer schienen-
gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein
und Bad Schwalbach (Reaktivierung „Aartalbahn“)
Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
2                                                             VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse

Planersocietät | Stadtplanung Verkehrsplanung Kommunikation
Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                              3

Impressum
                                                          Auftraggeber:                        Auftragnehmer:

                                                          Magistrat der Stadt Taunusstein      Planersocietät
                                                                                               Stadtplanung, Verkehrsplanung,
                                                          Fachbereich Stadtentwicklung und
                                                                                               Kommunikation
                                                          Liegenschaftsmanagement
                                                                                               Dr.-Ing. Frehn, Steinberg Partnerschaft,
                                                          Aarstraße 150                        Stadt- und Verkehrsplaner
                                                          65232 Taunusstein
                                                                                               Gutenbergstr. 34
                                                                                               44139 Dortmund

Erstellt im Dezember 2019

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
4                                                                                                     VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse

Gliederung                                                                     Abbildungsverzeichnis                                                  Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ............................................ 4           Abb. 1: Modal Split und Wegezwecke TS Bev. .......... 7                Tab. 1: Entwicklung Taunusstein u. Wiesb. .............. 6

Tabellenverzeichnis ................................................ 4         Abb. 2: Erschließungskarte ....................................... 7
                                                                               Abb. 3: Planungsprozess CityBahn ........................... 9
1     Anlass ............................................................ 5    Abb. 4: Planungsstand CityBahn-Trasse.................. 10
2     Aktueller Kontext ........................................... 6          Abb. 5: Bevölkerung im Einzugsb. der CityBahn ..... 14
                                                                               Abb. 6: ausgew. Ziele im Einzugsgebiet CityBahn ... 15
3     Mobilität in Taunusstein ................................ 7
                                                                               Abb. 7: Barrierefreie Wege Siedlung Schweinfurt .. 18
4     Bisherige Aussagen VEP Taunusstein 2030 ..... 8                          Abb. 8: Durchlässiger Siedlungsweg Wehen-Süd.... 18
5     Das Projekt „CityBahn“ .................................. 9              Abb. 9: Handlungsempfehlungen im Radverkehr ... 20
                                                                               Abb. 10: Rückstau auf der Wiesbadener Straße ..... 21
    5.1 Geschichte der Aartal-Trasse                                    11
                                                                               Abb. 11: Knoten Hebbel-/Aarstraße ....................... 22
    5.2 Aktuelle Planungshistorie                                       11
                                                                               Abb. 12: Abschätzung Verkehrseffekt CityBahn u.
6     Wirkungseinschätzung ................................. 12                Sperrung Wiesbadener Str. ..................................... 23
    6.1 Bevölkerungs- & Zielgruppenpotenzial                            12     Abb. 12: Handlungsempfehlung Kfz-Verkehr/P&R . 24
                                                                               Abb. 14: Handlungsempfehlung Kfz-Verkehrsnetz . 24
    6.2 Erreichbarkeit und Standortqualität                             15
                                                                               Abb. 15: Bestand Buslinien mit Anmerkungen ....... 25
    6.3 Integration der Haltepunkte:
                                                                               Abb. 16: Gestaltungsbeispiel Busbahnhof Lahr ...... 26
           Förderung von Intermodalität                                 16
                                                                               Abb. 17: Bike & Ride Station am Bahnhof Lahr ....... 26
    6.4 Anpassung der Verkehrsnetzkonzepte                              18     Abb. 18: E-Carsharing am Bahnhof Unna................ 26
    6.5 Zusammenspiel mit der zukünftigen                                      Abb. 19: Flächenplanung Hahn-Süd ........................ 27
           Siedlungsentwicklungsplanung                                 27     Abb. 20: Straßenraum Seestadt Aspern, Wien ....... 27

7     Fazit ............................................................. 28

Literaturverzeichnis.............................................. 29

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VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                   5

1 Anlass                                                  wird. Eine neue Dynamik ergab sich für das Pro-      Ergänzung der Aussagen des VEP zur gesamtver-
                                                          jekt auch durch eine gemeinsame Resolution der       kehrlichen Auswirkung einer Schienenverbin-
Die Stadt Taunusstein ist mit rd. 30.000 Einwoh-          Bürgermeister der Aartal-Kommunen im März            dung entlang der Aartalbahntrasse. Qualitative
nern die größte Stadt im südhessischen Rhein-             2017 an den Landrat, in der sie sich für eine        Bewertungen zur potenziellen Erschließungs-
gau-Taunus-Kreis. Bis zur Landeshauptstadt                starke Unterstützung der CityBahn aussprachen.       und Verlagerungswirkung sowie die Darstellung
Wiesbaden sind es lediglich neun Kilometer.                                                                    der zu erwartenden Folgen auf den Modal Split,
                                                          Für die Stadt Taunusstein würde eine solche Ver-
Folglich bestehen rege Pendelbeziehungen zwi-                                                                  die Erreichbarkeit sowie die Umwelt und das
                                                          bindung große verkehrliche Verbesserungen mit
schen den beiden Städten.                                                                                      Klima in Taunusstein sollen u.a. für kommende
                                                          sich bringen und die Erreichbarkeit mit dem Um-
                                                                                                               politischen Diskussionen und Planungsprozesse
Taunusstein verfügt jedoch als eine der wenigen           weltverbund deutlich erhöhen. Auch in Anbe-
                                                                                                               aufbereitet werden. Des Weiteren sollen Emp-
Städte Deutschlands in dieser Größenordnung               tracht der in Taunusstein geplanten Siedlungs-
                                                                                                               fehlungen zur Integration möglicher Halte-
über keinen aktiven Bahnanschluss. In der Kon-            entwicklung nach Süden würden sich große
                                                                                                               punkte in die Verkehrssysteme und -infrastruk-
sequenz wird der überwiegende Teil des Pendel-            Siedlungsbereiche im Einzugsgebiet der potenzi-
                                                                                                               tur der Stadt Taunusstein gegeben werden.
verkehrs mit dem Pkw zurückgelegt.                        ellen Bahnlinie befinden. Die Verlagerung von
                                                          Kfz-Verkehr auf den schienengebundenen ÖPNV          Die vorliegende Kurzstudie stellt ausdrücklich
Aber Taunusstein war nicht immer ohne Bahn-
                                                          würde nicht nur die Straßen in Taunusstein, son-     keine erneute Machbarkeitsanalyse, Kosten-
anschluss. Seit Ende des 19. Jahrhunderts
                                                          dern auch die Zufahrtsstraßen und Ringe in           Nutzen-Bewertung oder Detailplanung der City-
(1869/70) gab es eine Schienenverbindung zwi-
                                                          Wiesbaden entlasten.                                 Bahn dar. Dies bleibt anderen damit beauftrag-
schen Diez und Wiesbaden durch den Taunus.
                                                                                                               ten Fachplanern überlassen. Als Teil des Ver-
Die Trasse der ehemaligen Aartalbahn ist inzwi-           Die Planersocietät erstellte 2015 den aktuellen
                                                                                                               kehrsentwicklungsplans setzt sie vielmehr auf
schen denkmalgeschützt und wird seit spätes-              Verkehrsentwicklungsplan       (VEP)   der   Stadt
                                                                                                               strategischer, übergeordneter Ebene an. Sie
tens 2008 nicht mehr regelmäßig befahren (zu-             Taunusstein. Die Aartalbahn wurde darin im
                                                                                                               zeigt Perspektiven der städtischen Mobilitäts-
vor wurde sie seit den 1980ern teils touristisch          Handlungskonzept bereits als wünschenswertes
                                                                                                               entwicklung auf, die sich durch eine Bahnverbin-
genutzt). Bereits seit den 1990ern gibt es Über-          Projekt erwähnt, jedoch bestanden zum damali-
                                                                                                               dung eröffnen können und gibt Handlungsemp-
legungen, die Strecke zu reaktivieren. Diese Ge-          gen Zeitpunkt kaum konkrete Überlegungen ei-
                                                                                                               fehlungen für eine integrierte und nachhaltige
danken sind derzeit aktueller denn je, da Pläne           ner mittel- bis langfristigen Reaktivierung dieser
                                                                                                               Verkehrsplanung im Falle einer Reaktivierung.
für eine CityBahn-Verbindung zwischen den                 Strecke. Dementsprechend wurde schlicht emp-
Städten Mainz und Wiesbaden konkret disku-                fohlen, die Trasse für zukünftige Projekte freizu-   Ebenfalls sollen Vorbehalte gegen die Aartal-
tiert werden, in deren Rahmen eine Verlänge-              halten. Aufgrund der plötzlichen Aktualität des      bahn abgebaut und Perspektiven einer klima-
rung der Strecke bis Bad Schwalbach vorstellbar           Themas wünscht die Stadt Taunusstein nun eine        freundlichen Mobilität aufgezeigt werden.

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2 Aktueller Kontext                                     in Wiesbaden bzw. der Rhein-Main Region.                       Intermodal und elektrisch unterwegs
                                                        Taunusstein etabliert sich mehr und mehr als                   Der Bedeutungszuwachs von ÖPNV und Fahrrad
Das Projekt der CityBahn fällt in eine Zeit, in der     Wohnstandort. Aus Bad Schwalbach pendeln zu-                   ist ein Gewinn für die klimafreundliche Mobili-
Umwelt- und Klimaschutz aktueller denn je in            dem über 1.200 Berufstätige/Tag nach Wiesba-                   tät. So geht auch das Bundesministerium für
der Politik diskutiert und von großen Teilen der        den (2016).                                                    Verkehr und digitale Infrastruktur in der
Gesellschaft eingefordert werden. Gesellschaft-                                                                        Stadt/Umland-Mobilität durch Kombination von
                                                        Tab. 1: Entwicklung Taunusstein und Wiesbaden
liche Trends und technologische Entwicklungen                                                                          Rad und ÖPNV von weiterem Verlagerungspo-
                                                            Bevölkerung1           7-2012      7-2019
im Bereich Mobilität gehen damit einher.                                                                               tenzial aus. Wichtiger Baustein ist auch die Elekt-
                                                            Erstwohnsitz in
                                                                                   28.912      30.502       +5%
                                                            Taunusstein                                                romobilität beim Fahrrad. Sie ermöglicht, wei-
Interkommunale Mobilitätsnachfrage steigt
                                                            Beschäftigte2           2013        2018                   tere Entfernungen zum Bahnhof zurückzulegen.
Immer mehr Menschen wohnen und arbeiten                     soz.-vers.-pflichtig
                                                                                    6.756       8.008       +19%       Auch Möglichkeiten der neuen Mikromobilität
nicht in derselben Stadt. Hierdurch ergibt sich             am Arbeitsort TS
                                                            Berufspendler2          2012        2016                   (z. B. E-Scooter) können dies unterstützen. Für
eine zunehmende Bedeutung des Pendlerver-
                                                            von WI nach TS           824        1.129       +37%       Taunusstein ergäben sich durch dies in Kombi-
kehrs. Mit dazu bei trägt auch teurer werdender             Von TS nach WI          3.999       4.183        +5%
                                                                                                                       nation mit der Aartalbahn neue Chancen. Denn
Wohnraum in den Oberzentren.
                                                        Teilen statt besitzen                                          die Radwegeverbindung nach Wiesbaden über
Bereits 2015 ermittelte das Bundesinstitut für          Die repräsentative Befragung Mobilität in                      den Taunus wird nur von Hartgesottenen im
Bau-, Stadt- und Raumforschung, dass rund 60%           Deutschland 2017 zeigt, dass das Auto nach wie                 Pendelverkehr genutzt.
aller Arbeitnehmer nicht in derselben Stadt             vor die Alltagsmobilität prägt. Dies ist auch in
wohnen und arbeiten. 2000 waren es noch 53%.                                                                           Bewusstsein für Klimaschutz steigt
                                                        Taunusstein der Fall. Damit verbunden sind
Auch die durchschnittlich zurückgelegte Entfer-                                                                        Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist in der
                                                        städtische Herausforderungen: Schadstoff- und
nung steigt: von 14,6 km im Jahr 2000 auf 16,8                                                                         Mobilität angekommen. Der Begriff Mobilitäts-
                                                        Lärmemissionen, Stau und Flächenkonkurrenz.
km im Jahr 2015 (plus 15%).                                                                                            wende gewinnt an Bekanntheit. Mehr Men-
                                                        Allmählich lassen sich aber Veränderungen er-
                                                                                                                       schen wollen aktiv etwas für Umwelt- und Klima-
Im regionalen Kontext steigen auch in Taunus-           kennen: v. a. in städtischen Regionen mit gutem
                                                                                                                       schutz tun. Der Bewusstseinswandel muss nicht
stein seit Jahren die Einwohner- und Pendler-           Bahn- und Busangebot zeichnet sich ein Wandel
                                                                                                                       per se durch Einschränkungen herbeigeführt
zahlen. Zwischen Taunusstein und Wiesbaden              ab. Die Nutzung wird wichtiger als der Besitz. Ein
                                                                                                                       werden, sondern sollte über zusätzliche Ange-
bestehen starke Beziehungen und immer mehr              Trend, von dem auch Bus und Bahn profitieren.
                                                                                                                       bote (z. B. im ÖPNV und Radverkehr) erfolgen.
Menschen wohnen in Taunusstein und arbeiten

1                                                       2
    Quelle: Daten Stadt Taunusstein                         Quelle: Beschäftigungsstatistik Bundesagentur f. Arbeit

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                     7
                                                      Abb. 1: Modal Split und Wegezwecke Taunussteiner Bevölkerung

3 Mobilität in Taunusstein
Die Stadt Taunusstein verfügt über keinen Bahn-
anschluss. Die Erschließung erfolgt hauptsäch-
lich mit dem Kfz über die Bundesstraße B 275 auf
der Ost-West-Achse sowie die Bundesstraßen
B 54 und B 417 in Richtung Nord-Süd. Die
stärkste Verkehrsverflechtung besteht mit dem
Oberzentrum Wiesbaden im Süden.

Die Taunussteiner Bevölkerung ist autoaffin. Im
Rahmen einer Mobilitätsuntersuchung im Jahr
2013 wurde festgestellt, dass 91% aller Haus-
halte über mindestens ein Auto verfügen. Mit
3,7 Wegen am Tag wurden bei damaliger Bevöl-
kerung täglich rd. 1,1 Mio. Kilometer durch die
Taunussteiner zurückgelegt - über 70% der
Wege mit dem Auto (inkl. Mitfahrer). Heute
                                                                                                                                           Abb. 2: Erschließungskarte
dürfte der Wert vermutlich höher liegen.

Bei der Verkehrserhebung für den VEP wurden
2013 auf der B 417 19.400 Kfz und auf der B 54
16.600 Kfz/Tag gezählt. Auf der Ost-West-Achse
(Aarstraße) wurden 10.000-18.000 Kfz erfasst.         Quelle: Planersocietät - VEP Taunusstein 2030

Täglich pendeln über 5.000 Menschen zwischen              sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt.            Diese Zahlen lassen ahnen, vor welchen Heraus-
Wiesbaden und Taunusstein (Stand: 2016).                                                                         forderungen die wachsende Region steht und
                                                          Busse werden derzeit nur bei 8 % aller Fahrten
Hinzu kommen über 1.000 aus Bad Schwalbach                                                                       welche Potenziale sich durch ein schienenge-
                                                          genutzt. Im Stadtgrenzüberschreitenden Ver-
– allein im Berufs- und Ausbildungsverkehr. Frei-                                                                bundenes Alternativangebot in Richtung Wies-
                                                          kehr sind es mit 13% auch nicht viel mehr.
zeit- und Einkaufswege (über 48.000 Wege/Tag)                                                                    baden eröffnen könnten.

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
8                                                                       VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse

4 Bisherige Aussagen des VEP                            Trassensicherung für potenzielle Reaktivierung           Durch eine attraktive Schienenanbindung in
                                                        In Verbindung mit der Landesgartenschau 2018             Richtung Wiesbaden könnte ein hohes Potenzial
    Taunusstein 2030                                    in Bad Schwalbach wurde eine Betriebsauf-                weg vom MIV erschlossen werden.

Der Taunussteiner Verkehrsentwicklungsplan              nahme der Touristikbahn bis Bad Schwalbach               Das Kfz-Verkehrsaufkommen würde sich nicht
wurde im Jahr 2015 beschlossen. Er gibt die ver-        empfohlen. Darüber hinaus sollte sich die Stadt          nur auf den Bundesstraßen reduzieren, sondern
kehrsplanerische Strategie für Verwaltung und           Taunusstein dafür einsetzen, die Trasse von an-          auch die innerstädtischen Hauptverkehrsachsen
Politik bis zum Jahr 2030 vor.                          deren dauerhaften Nutzungen freizuhalten, um             könnten spürbar entlastet werden.
                                                        einer Reaktivierung nicht im Wege zu stehen.
Eine Reaktivierung der Aartalbahn-Trasse war                                                                     Des Weiteren ließen sich durch die Bahnverbin-
                                                        Temporäre Nutzungen, z. B. als Fußwegeverbin-
auch damals bereits im Gespräch, schien jedoch                                                                   dung in Richtung Wiesbaden voraussichtlich
                                                        dung zwischen Hahn und Bleidenstadt, wurden
noch in weiter Ferne – jenseits der 2030. Folglich                                                               mehrere Buslinien einsparen. Geld, das an ande-
                                                        begrüßt, solange sie den Sanierungsmaßnah-
wurde im Rahmen des VEP keine konkrete Maß-                                                                      ren Stellen investiert werden kann.
                                                        men seitens der Aartalbahn nicht im Wege ste-
nahme zur Reaktivierung der Schienenverbin-                                                                      Wichtig ist insbesondere die Einrichtung attrak-
                                                        hen. Eine Entscheidung für die Wiederaufnahme
dung nach Wiesbaden formuliert. Dies geschah                                                                     tiver Mobilitätsschnittstellen (z. B. Park & Ride
                                                        des Betriebs oder für eine andere dauerhafte
auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt                                                                         bzw. Bike & Ride) und die Anpassung bzw. Ergän-
                                                        Nutzung (z. B. als ebenfalls attraktive Trasse für
Taunusstein allein kaum Handlungsmöglichkei-
                                                        einen Radschnellweg) sollte aus Sicht des VEP            zung der Fuß- und Radwegenetze. Dazu sind ne-
ten diesbezüglich hatte. Hinzu kämen hohe In-                                                                    ben den Straßennetzen (neue Möglichkeiten er-
                                                        möglichst kurzfristig erfolgen, auch wenn es da-
vestitionskosten seitens des Rheingau-Taunus-                                                                    öffnen sich hier u.a. durch Übernahme innerört-
                                                        mals politisch nicht danach aussah.
Kreises und der Stadt Taunusstein.
                                                                                                                 licher Landes- und Kreisstraßen), auch die Busli-
                                                        In der Zwischenzeit wurden die Projektplanun-
Andererseits wurden jedoch deutlich der ver-                                                                     nien sowie die Rad- und Fußwegekonzepte neu
                                                        gen einer CityBahn jedoch vorangetrieben, so
kehrliche Nutzen einer solchen Verbindung und                                                                    zu überdenken. In Abstimmung der Lage und Er-
                                                        dass eine Neubewertung als strategische Ergän-
die hohen Verlagerungspotenziale vom MIV und                                                                     reichbarkeit geplanter Haltepunkte (z. B. ZOB als
                                                        zung des VEPs sinnvoll ist. Die Haltepunkte sind
Einsparungen im Busverkehr im Falle einer Wie-                                                                   zentraler Umsteigepunkt) kann es gelingen, die
                                                        in das planerische Konzept sowie die angestreb-
derbelebung der Strecke nach Wiesbaden (auch                                                                     Nutzung umweltfreundlicher Fortbewegungs-
                                                        ten Infrastrukturen zu integrieren.
in Kombination mit der Stadtbahn) betont. Dar-                                                                   mittel (z. B. Fahrrad, Roller, Fuß) sowie ein inter-
über hinaus könne die Aartalbahn ein wichtiger          Bewertung aus heutiger Sicht                             und multimodales Verkehrsverhalten alltags-
Faktor einer positiven wirtschaftlichen Entwick-        Auch heute ist eine Reaktivierung der Trasse aus         tauglicher zu machen und stärker in der
lung des Kreises und der Stadt werden.                  verkehrlicher Sicht weiterhin erstrebenswert.            Taunussteiner Bevölkerung zu etablieren.

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                         9

                                                              Abb. 3: Planungsprozess CityBahn                                               Quelle: CityBahn GmbH
5 Das Projekt „CityBahn“                                  s

In der wachsenden Region Wiesbaden-Mainz le-
gen immer mehr Menschen ihre täglichen Wege
mit dem Auto zurück. Die Folgen des Kfz-Ver-
kehrs belasten die dortigen Städte zunehmend
(Lärm, Luftverschmutzung, Stau). Die Städte wa-
ren gezwungen, die Situation zu verbessern –              sowie dem Rheingau-Taunus-Kreis. Die neue                 Verlauf der Trasse im Aartal (Planung 8-20193)
nach Klagen durch Umweltverbände drohten so-              Straßenbahn-Verbindung soll derzeitigen Pla-              Die regionale Streckenerweiterung soll ca. 10,5
gar Fahrverbote. Maßnahmen des Luftreinhalte-             nungen zufolge ab 2022 zwischen Mainz und                 km von Wiesbaden über Taunusstein bis Bad
plans der Stadt Wiesbaden (z. B. Verkehrslen-             Wiesbaden verkehren und dann über Taunus-                 Schwalbach über die historische Trassenführung
kung, Busspur, Parkraumbewirtschaftung) ha-               stein bis Bad Schwalbach verlängert werden. Im            der Aartalbahn reichen. Neben den Bahnhöfen
ben direkt Einfluss auf Taunusstein und erfor-            Rheingau-Taunus-Kreis soll P&R in Kombination             in Taunusstein-Hahn (ZOB) und in Bad Schwal-
dern auch dort ein adäquates Angebot (u.a. be-            mit der CityBahn die autofreie Fahrt in die Main-         bach sind weitere Haltepunkte angedacht4. Sie
zahlbarer ÖPNV als Chance).                               zer und Wiesbadener Stadtzentren ermöglichen.             befinden sich sowohl außerorts (Eisernen Hand),
                                                          Um Pkw-Fahrten zu vermeiden, sollen zusätzli-             am Stadtrand (z. B. Wiesbadener Straße, Seit-
Aber auch die Alternative zum MIV – der Bus-
                                                          che Umsteigeangebote – z. B. vom Fahrrad und              zenhahn und Hettenhain) als auch in integrierter
und Straßenbahnverkehr – ist inzwischen an den
                                                          E-Bike (B+R) – oder entsprechende, regionale              Lage (Bleidenstadt, K.-Adenauer-, Hebbelstr.).
Leistungsgrenzen angekommen. Mit Ausbau der
                                                          Leih- und Sharing-Modelle (Car- und Bike-) ge-
Mainzer Straßenbahn und der interkommunalen                                                                         Der Bahnhof Bad Schwalbach soll Verknüpfungs-
                                                          schaffen werden. So sollen auch Städte profitie-
bzw. regionalen Erweiterung über Wiesbaden                                                                          punkt mit reg. Busanbindung werden, während
                                                          ren, die keinen direkten Haltepunkt an der City-
bis in den Rheingau-Taunus-Kreis soll ein zusätz-                                                                   der ZOB in Taunusstein eine intermodale Mobi-
                                                          Bahn-Trasse bekommen. Bei der Antriebstech-
liches Angebot geschaffen werden und neben                                                                          litätsdrehscheibe darstellen würde. Für P&R bie-
                                                          nik der Straßenbahn soll in Zukunft sowohl auf
dem Pkw-Netz auch den Busverkehr entlasten.                                                                         ten sich v. a. Haltepunkte in Randlage an (vgl.
                                                          Elektro- als auch auf Brennstoff-Zellenantriebe
                                                                                                                    spätere Kapitel). Ab Bad Schwalbach Bhf. könnte
Das Projekt „CityBahn“ ist ein Gemein-                    gesetzt werden, um einen sauberen und leisen
                                                                                                                    die Strecke bis Schmidtbergplatz weiterführen.
schaftsprojekt der Städte Mainz und Wiesbaden             Betrieb zu ermöglichen.

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    Alle Ausführungen beziehen sich auf die Planung der         Die Haltepunkte befinden sich im Planungszustand:
    CityBahn GmbH mit Stand 8-2019                              Standorte und Realisierbarkeit sind zu prüfen.

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Verkehrsentwicklungsplan 2030 - Stadt Taunusstein gebundenen ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden, Taunusstein und Bad Schwalbach Reaktivierung ...
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Abb. 4: Planungsstand CityBahn-Trasse „Abschnitt

Eigene Darstellung auf Grundlage von:
CityBahn GmbH, Stand 8-2019                                                                             Hintergrundkarte: © Open Street Map-Mitwirkende

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VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                               11

5.1     Geschichte der Aartal-Trasse                      5.2      Aktuelle Planungshistorie                   Unter dem Namen CityBahn verfolgt nun seit
                                                                                                               2016 die ESWE Verkehrsgesellschaft erneut kon-
Die – inzwischen denkmalgeschützte – Trasse               Nicht nur die weit zurückliegende Vergangen-
                                                                                                               krete Pläne zum Bau einer Straßenbahn als Ver-
der Aartalbahn hat eine lange Geschichte in der           heit der Aartalbahn ist geschichtsträchtig, auch
                                                                                                               bindung von Bad Schwalbach über Taunusstein
Region aufzuweisen.                                       die aktuelle Planung hat einen langen Vorlauf.
                                                                                                               und Wiesbaden bis Mainz mit einer Strecken-
Gebaut wurde die Strecke bereits in den Jahren            Erste Planungen in den 1990ern                       länge von 34 km. In Mainz soll ab Hauptbahnhof
1869 bis 1894 durch die Preußische Staatsbahn             Bereits in den 1990ern (Reaktivierungsideen zur      West die Mainzelbahn genutzt werden. Die Vor-
als Schienenverbindung zwischen Wiesbaden                 Wiesbadener Straßenbahn) und dann 2001 war           planungen werden vom Land Hessen gefördert.
und dem Raum Limburg. Die Strecke diente zu-              eine Reaktivierung der Aartalbahn zwischen Bad
erst vorwiegend dem Transport der Bergbaupro-                                                                  Auf dem Weg zum Bürgerentscheid
                                                          Schwalbach und Wiesbaden im Gespräch. Dazu
dukte aus der Region.                                                                                          Die Planungen der CityBahn polarisieren und so
                                                          sollten die alten Strecken genutzt und durch
Die Strecke ist auch heute noch durchgehend                                                                    engagieren sich in der Landeshauptstadt Wies-
                                                          Neubau von Stadtbahn- und Straßenbahnstre-
eingleisig und nicht elektrifiziert.                                                                           baden gleich mehrere Bürgerinitiativen zum
                                                          cken ergänzt werden. Die Strecke sollte elektrifi-
Ab 1957 wurden zunehmend Schienenbusse auf                                                                     Thema – Pro und Contra. Zwei Initiativen gegen
                                                          ziert und als Stadtbahn befahren werden. Sogar
der Strecke eingesetzt und am 28. September                                                                    den Bau erreichten im Januar 2019 getrennt
                                                          eine Weiterführung auf den Gleisen der Deut-
1986 wurde der Betrieb schließlich eingestellt.                                                                voneinander die notwendigen Unterschriften-
                                                          schen Bahn bis nach Mainz war bereits in der
                                                                                                               zahlen um einen Bürgerentscheid herbeizufüh-
Danach wurden nur noch unregelmäßig mit                   Diskussion, ebenso wie eine Nahverkehrsanbin-
Dampf- und Dieselloks betriebene Fahrten auf                                                                   ren. Die CityBahn sei zu teuer, belaste die An-
                                                          dung zum Frankfurter Flughafen. Ein Bürgerbe-
angeboten (Museumsverkehr).                                                                                    wohner und sorge aufgrund der nötigen Schie-
                                                          gehren zur Initiierung eines Bürgerentscheids
                                                                                                               neninfrastruktur zu Staus im MIV. Die Begehren
Heute ist die Strecke zwar denkmalgeschützt,              erreichte jedoch nicht die erforderliche Anzahl
                                                                                                               wurden im Mai in der Wiesbadener Stadtverord-
aber größtenteils verwildert. In Taunusstein              an Unterschriften und wurde auch politisch
                                                                                                               netenversammlung als unzulässig abgewiesen.
wird sie zum Teil auch als inoffizielle Fußwege-          nicht mehr unterstützt.
verbindung benutzt.                                                                                            Die BIs wiesen dagegen Klage ein. Noch vor der
                                                          Erfolg im dritten Anlauf?                            Sommerpause 2020 soll der Weg für einen Bür-
Für eine Reaktivierung müssten zahlreiche Inge-
                                                          Ab 2011 wurde die Planung unter neuem politi-        gerentscheid eröffnet werden.
nieursbauwerke (darunter 33 Bahnübergänge, 3
                                                          schen Rahmen als WIBahn und RegioBahn Wies-          Vom Ausgang dieses Entscheids wird auch die
Straßen- und 9 Eisenbahnüberführungen zwi-
schen Bad Schwalbach und WI-Klarenthal) ge-               baden wieder aufgenommen. Die Einbindung             Reaktivierung der Aartalbahn abhängen.
prüft und erneuert werden.                                der Aartalbahn war damals nicht geplant. Im Mai
                                                          2013 scheiterte das Projekt an der Finanzierung.

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6 Wirkungseinschätzung                                  außer Acht lässt. Dabei handelt es sich i. d. R. um       6.1     Bevölkerungs- & Zielgruppenpotenzial
                                                        sekundäre und nicht direkt monetarisierbare Ef-
                                                                                                                  Für die Wirkungseinschätzung im Rahmen des
Mit den Vor- und Nachteilen einer Bahnverbin-           fekte, wie z. B. steigende Grundstückswerte, hö-
                                                                                                                  VEP Taunusstein wurde zunächst das zu erwar-
dung bzw. mit standardisierten Bewertungen              here Standortattraktivität und Wettbewerbsfä-
                                                                                                                  tende Nutzerpotenzial im Einzugsbereich der ge-
und Kosten-Nutzen-Beurteilungen der City-Bahn           higkeit sowie natürlich spezifischere Auswirkun-
                                                                                                                  planten Haltepunkte ermittelt. Dies verdeutlicht
bzw. Aartalbahn haben sich bereits mehrere              gen auf Klima- und Umweltschutz (z. B. Vermei-
                                                                                                                  am besten, welche Standortqualitäten und Nut-
Gutachten beschäftigt5.                                 dung drohender Fahrverbote oder Einsparen
                                                                                                                  zerzahlen erreichbar sind. Hierzu wurden Radien
Die Ergebnisse der aktuellsten Nutzen-Kosten-           von Gesundheitskosten durch verbesserte Luft-
                                                                                                                  (1.000 m für Fuß-/Radverkehr sowie 3.000 m für
Untersuchung für die gesamte Strecke von Bad            qualität).
                                                                                                                  Park & Ride/Elektroräder) um die Bahnhalte ge-
Schwalbach bis zur Hochschule Mainz ergaben             Die hier vorliegende Ergänzung des Taunusstei-            legt. Darin wurde die Einwohnerzahl mittels
einen hohen Quotienten von 1,5 (vgl. www.city-          ner Verkehrsentwicklungsplans stellt keine Neu-           Hochrechnung von Zensusdaten (gekoppelt mit
bahn-verbindet.de). Aufgrund dieser standardi-          auflage einer Bewertung des Vorhabens dar.                aktuellen Einwohnerdaten von 2019) abge-
sierten Bewertung konnte das Projekt von Land                                                                     schätzt. Somit kann verkehrsmittelabhängig der
                                                        Vielmehr sollen aus Taunussteiner Perspektive
und Bund bezuschusst werden. Berücksichtigt                                                                       Einzugsbereich und das intermodale Potenzial
                                                        die grundlegenden Vor- bzw. Nachteile einer
wurden Kriterien wie Reisezeiten, vermiedene                                                                      (z. B. Kombination Rad/Bahn) bewertet werden.
                                                        Bahnanbindung beleuchtet werden.
Pkw-Fahrten, Klima- und Umweltwirkungen,
                                                        Auf Zielebene ergeben sich ganz neue Perspekti-           Während die Bevölkerung Taunussteins quellbe-
Verkehrssicherheit und Betriebskosten. Kurz vor
                                                        ven – z. B. bezüglich des zukünftigen Modal               zogen anhand des Nutzerpotenzials der Aus-
Baubeginn soll eine finale Nutzen-Kosten-Unter-
                                                        Splits (Steigerung des ÖPNV-Anteils). Der                 pendler analysiert wird, wurden außerdem
suchung mit Beteiligung der Fördermittelgeber
                                                        Schwerpunkt des Gutachtens liegt jedoch auf               wichtige Einrichtungen in Taunusstein (z. B. Ver-
durchgeführt werden. Nach bisherigen Erfah-
                                                        strategischer Ebene. Im Fall einer Streckenreak-          waltung, Schulen, Gewerbe, Handel) als Ziele für
rungen ist in so einem Fall nicht mit einer Ver-
                                                        tivierung eröffnen sich für die Stadt- und Ver-           Einpendler     und    Binnenverkehr      innerhalb
schlechterung des Ergebnisses zu rechnen.
                                                        kehrsentwicklungsplanung neue Möglichkeiten               Taunussteins dargestellt. Denn auch letzterer
Es ist jedoch anzumerken, dass eine standardi-                                                                    kann zum Teil auf die Schiene verlagert werden.
                                                        und die Notwendigkeit der Anpassung der kon-
sierte NKU zahlreiche für die Stadtentwicklung
                                                        zeptionellen Handlungsempfehlungen des VEP.               Entscheidend für die Attraktivität der Bahn ist
relevante Aspekte (zumeist positiver Wirkung)

5vgl. u.a. Nahverkehrsplan Wiesbaden 2008; NVP Wies-
baden/Rheingau-Taunus-Kreis 2015; Machbarkeitsstu-
die 2016; VEP Wiesbaden 2030

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VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                13

aus Pendlersicht auch die Anbindung in Wiesba-            über 6.600 Kfz-Wege/Tag zwischen Taunusstein        Schulbusfahrten liefern. Aus Wiesbaden sind
den. Hier wurde davon ausgegangen, dass die               und Wiesbaden. Umgelegt auf die Einzugsberei-       hingegen nur wenig Schüler an Taunussteiner
Planung in Wiesbaden ein gutes Weiterkommen               che der geplanten Taunussteiner Haltepunkte         Schulen gemeldet. Hinzu kommt jedoch eine
bis zum jeweiligen Ziel ermöglichen wird (z. B.           könnten demnach rein rechnerisch fast 3.400         vermutlich größere Menge an Berufsschülern.
mittels Bussen oder Leihrad).                             Pkw-Fahrten/Tag (1 km-Radius) allein im Berufs-
                                                                                                              Großes Potenzial auch im Freizeitverkehr
                                                          verkehr komplett auf die Schiene verlagert wer-
Über 33.000 Menschen im Einzugsgebiet                                                                         Der Freizeitverkehr erzeugt knapp ein Viertel
                                                          den. Im 3 km-Radius würden nochmals knapp
Im gesamten Einzugsgebiet um die Haltepunkte                                                                  (24 %) der täglichen Wege der Taunussteiner Be-
                                                          1.700 Pkw-Fahrten auf P+R oder Busse zum Hal-
(3 km) leben auf Taunussteiner Stadtgebiet etwa                                                               völkerung. Die Tendenz ist bundesweit steigend.
                                                          tepunkt verlagert werden können. Insgesamt
23.600 Menschen. Insgesamt sind dies rd. 77 %                                                                 Bei 3,7 Wegen/Tag und Einwohner entsprächen
                                                          könnte die B 54 zwischen Taunusstein und Wies-
der Bevölkerung. 15.600 Menschen davon ha-                                                                    27.000 Wege/Tag der Freizeitbeschäftigung. Der
                                                          baden also um grob 5.000 Fahrten pro Tag ent-
ben ihren Wohnsitz sogar nur max. 1 km von ei-                                                                MIV-Anteil liegt im Freizeitverkehr in Taunus-
                                                          lastet werden.
nem Haltepunkt entfernt.                                                                                      stein bei 42 %, was rd. 11.400 MIV-Fahrten/Tag
                                                          Hinzu käme ein Teil der über 1.000 Einpendler       ergäbe; stadtgrenzüberschreitend wird die Pkw-
In Bad Schwalbach sind es (ohne die Haltestellen
                                                          aus Richtung Wiesbaden und die heute durch          Nutzung vermutlich deutlich darüber liegen. Es
westlich des Bahnhofs) weitere 9.600 Menschen
                                                          das westliche Taunusstein durchfahrenden Bad        ist ferner anzunehmen, dass ein großer Teil die-
im 3 km-Radius bzw. 1.900 im 1 km-Radius um
                                                          Schwalbacher Pendler nach Wiesbaden.                ser Freizeitwege nach Wiesbaden gehen wird (z.
die Haltepunkte (rd. 86 % der Bevölkerung).
                                                          Schülerverkehr                                      B. Kino, Theater, Restaurant). Setzt man dafür
3.500 Berufspendler aus Taunusstein                                                                           vorsichtige 30 % an, ergäben sich noch über
                                                          Schülerverkehr zwischen Taunusstein und Wies-
Es pendeln rd. 14 % aller Einwohner Taunus-                                                                   3.400 Pkw-Wege/Tag auf der Beziehung nach
                                                          baden wird überwiegend mittels Bussen abgewi-
steins berufsbedingt nach Wiesbaden (sozialver-                                                               Wiesbaden. Rechnerisch ließen sich also mind.
                                                          ckelt. Genaue Zahlen lagen nicht vor, im Einzugs-
sicherungspflichtig Beschäftigte). Umgerechnet                                                                1.700 Fahrten im 1 km- und mind. 900 Fahrten
                                                          gebiet der Haltestellen (1km) leben jedoch ca.
auf die aktuelle Bevölkerung 2019 entspricht                                                                  im 3 km-Radius verlagern. Tendenz steigend.
                                                          2.800 Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre).
dies etwa 4.500 Personen. Diese machen mind.
                                                                                                              Insgesamt ergeben allein diese quellbezogenen
zwei Wege/Tag zur Arbeit, pauschal lassen sich            An den Taunussteiner Schulen waren im Jahr
                                                                                                              Potenzialabschätzungen einen rechnerischen
erfahrungsgemäß aber 10% abziehen, die nicht              2018 rd. 2.600 Kinder aus der Stadt selbst ange-
                                                                                                              Wert von über 5.000 Kfz-Fahrten (1 km-Radius)
täglich unterwegs sind (Teilzeit, Krankheit, Ur-          meldet, weshalb schätzungsweise 300 Kinder in
                                                                                                              sowie weitere 2.600 Kfz-Fahrten (3 km-Radius),
laub). Auf 82% der täglichen Arbeitswege wird             Nachbarstädte pendeln. Genauere Zahlen, insb.
                                                                                                              die auf die Schiene verlagert werden könnten.
das Auto genutzt. Umgerechnet entstehen so                Richtung     Wiesbaden,     könnten   hier   die

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14                                                                              VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse
Abb. 5: Bevölkerung im Einzugsbereich der CityBahn
     Geplante Siedlungsentwicklungen (insb. Hahn-
     Süd) sind in dieser Berechnung noch nicht mit
     einbezogen.
                                                                                                                             5.700 EW
                                                                                                                          [u18 Jahre: 1.050]
                                                                                                                           [ü64 Jahre: 220]

                                                                              6.500 EW
                                                                          [u18 Jahre: 1.100]
                                                                            [ü64 Jahre: 280]
                            3.100 EW
                                                          7.700 EW
                                                       [u18 Jahre: 1.420]
                                                       [ü64 Jahre: 330]
                                                                                                                                      Nutzerpotenzial im Einzugsgebiet der Haltepunkte
                                                                                                                                                                    1 km Radius           3 km Radius

                                                                                                                                               Taunusstein                        Einwohner
                                                                                                                                                30.500 EW               15.600                8.000
                                                                                                                                                                         51%                   26%
                                                                                                                                                                    Berufsauspendler nach Wiesbaden
                                                                                                                                        4.500 soz.pfl. Besch.           2.300            1.200
                                                                                                                                          Pkw-Fahrten/Tag               3.400            1.700
                                                                                                                                                                           Schüler
                                                                                                                                         2.900 (10-18 Jahre) Meldezahlen Wiesbaden nicht bekannt
                                                                                                                                       300 an Nachbarschulen      153                78
                                                                                                                                                                    Freizeit- und Einkaufswege nach WI
                                                                                                                                         24% Freizeitwege,
                                       1.400 EW                                                                                                                      mind. 1.700           mind. 900
                                                                                                                                      42% MIV, 30% Richtung WI
                                    [u18 Jahre: 250]                                                                                      Bad Schwalbach                          Einwohner
                                    [ü64 Jahre: 60]                                                                                         11.200 EW                   3.100                 6.500
                                                                                                                                                                        28%                    58%
                                                                                                                                      Einwohnerzahlen 6/7-2019: Hess. Stat. Landesamt und Stadt Taunusstein
                                                                                                                                      räumliche Verteilung auf Grundlage des Zensusatlas 2011 und der
                                                                                                                                      Wahlbezirke

eigene Darstellung, Hintergrund: © Open Street Map-Mitwirkende
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6.2     Erreichbarkeit und Standortqualität          Abb. 6: ausgewählte Ziele im
                                                     Einzugsgebiet der CityBahn
Ein Bahnanschluss wird die Erreichbarkeit und
Standortqualität von Taunusstein steigern. Zur
Bewertung der Potenziale wurden relevante
Zielorte im Taunussteiner Einzugsbereich der
nach derzeitigem Stand geplanten Haltepunkte
dargestellt. Neben Gewerbestandorten wurden
auch die Erreichbarkeit von Schulen, Kindergär-
ten, Kirchen, Verwaltungs- und Einkaufsstandor-
ten sowie größere Freizeitziele ausgewählt.

Innerhalb des 1 km-Radius liegen in Taunusstein
neben dem Rathaus auch ein Gymnasium, eine
Gesamt- und Berufsschule, zahlreiche Kinder-
gärten, mehrere Kirchen, Sportplätze und Frei-
zeiteinrichtungen sowie zwei große Einzelhan-
delsstandorte (Aartal- und Rewe-Center).

Durch den Bahnanschluss vergrößert sich u.a.
das Einzugsgebiet dieser Standorte. Auch die
Gewerbe- und Wohnflächen werden eine At-
traktivitäts- und Wertsteigerung erfahren.

Die Anreise von außerhalb, aber auch aus
Taunusstein selbst, wird auch ohne Auto einfa-
cher und deutlich schneller werden. Potenziell
können somit zahlreiche Einpendlerfahrten und
Binnenwege (zw. Seitzenhahn, Bleidenstadt und
Hahn) auf die Schiene verlagert und die Straßen
entlastet werden.
                                                     eigene Darstellung, Hintergrund: © Open Street Map-Mitwirkende
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16                                                                      VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse

6.3     Integration der Haltepunkte:                    Es werden aber auch trotz gutem Alternativan-            Es besteht jedoch auch großes Potenzial der An-
        Förderung von Intermodalität                    gebot Pendler mit dem Auto zum CityBahn-Hal-             bindung nach Osten über eine mögliche neue
                                                        tepunkt fahren wollen (Park & Ride). Diese Nut-          Radroute bis Wehen-Süd (inkl. Fahrradboxen
Die Lage der geplanten Haltepunkte und Bahn-
                                                        zer benötigen Parkmöglichkeiten an den Um-               und B+R-Anlage). Der Haltepunkt ist auch als se-
höfe in Taunusstein steht noch nicht endgültig
                                                        stiegen. Um dieses Verkehrsaufkommen sinn-               kundärer P&R-Standort für Taunussteiner Aus-
fest. Die Analysen beruhen auf dem derzeitigen
                                                        voll zu lenken, sind die Standorte für P&R mit Be-       pendler geeignet. Bei wahrscheinlich erforderli-
Planungsstand (11-2019). Aus Perspektive der
                                                        dacht zu wählen.                                         cher Abbindung der Wiesbadener Straße am
Erschließung und Verkehrsanbindung sind diese
                                                                                                                 Bahnübergang ZOB würden sich jedoch Umweg-
Standorte jedoch durchaus sinnvoll gewählt.             Folgende Handlungsempfehlungen zu intermo-
                                                                                                                 fahrten durch Hahn-Mitte (v.a. aus Wehen über
                                                        dalen Verknüpfungen werden für die einzelnen
Es wird nahezu das gesamte westliche Stadtge-                                                                    die Aarstraße, Magistrale und Kleiststraße) erge-
                                                        Haltepunkte ausgesprochen:
biet innerhalb des 1 km-Radius abgedeckt. Lei-                                                                   ben. Umso wichtiger würde die Anbindung We-
der nicht angebunden werden können Wehen,               Eiserne Hand: Der historische Haltepunkt (Kul-           hens durch den Bus an den ZOB werden.
Neuhof und die nördlichen Stadtteile.                   turdenkmal) dient hauptsächlich dem Ausflugs-
                                                                                                                 Bahnhof Hahn (ZOB): Der ZOB soll zum zentra-
                                                        verkehr und der Museumsbahn. Vorstellbar
Umso wichtiger wird es für diese, an den zukünf-                                                                 len Stadtbahnhof und Mobilitätsknoten werden.
                                                        wäre ein Freizeitbahnhof mit Leihradangebot,
tigen Haltepunkten attraktive, intermodale und                                                                   Hier erfolgt die Verknüpfung mit lokalen und re-
                                                        Wander- und Radroutenknoten, die bereits vor-
umweltfreundliche Umsteigemöglichkeiten an-                                                                      gionalen Buslinien, insb. aus Wehen und Neu-
                                                        handene Gastronomie und ggf. ein Museum. Als
zubieten (z. B. auf Busse, (Leih-)Räder/-Pedelecs                                                                hof. Überdachte, sichere Radabstellanlagen sind
                                                        Park & Ride-Standort ist der Haltepunkt wenig
oder E-Scooter und Car-Sharing).                                                                                 obligatorisch. Eine optimale Ergänzung böten
                                                        geeignet. Es gibt wasserschutzrechtliche Restrik-
Das städtische Busnetz und dessen Taktung sind                                                                   Car-Sharing- und Leihrad-Angebote zur individu-
                                                        tionen, außerdem ist er zu weit auf halber Stre-
auf die Fahrten der CityBahn auszurichten, um                                                                    ellen Weiterfahrt. P&R an diesem Standort
                                                        cke gelegen, so dass voraussichtlich nur wenige
von überall in kurzer Zeit und ohne langes War-                                                                  würde den Verkehr direkt in die bereits stark be-
                                                        umsteigen würden.
ten mit dem Bus einen Haltepunkt zu erreichen.                                                                   lastete Stadtmitte ziehen. Die Parkmöglichkei-
                                                        Wiesbadener Straße: Ein zukünftig zentraler              ten am Bahnhof sollten daher bewirtschaftet
Besonders wichtig ist hierbei die Anbindung von
                                                        Haltepunkt zur Anbindung der neuen Siedlungs-            werden und prioritär Kurzzeitparkenden zur
Wehen und Neuhof an den ZOB.
                                                        entwicklung in Hahn-Süd. Wichtig ist hier eine           Verfügung stehen (zeitlich gestaffelte Tarife).
Das Umfeld und die Zubringer zu den Haltestel-          Anbindung der neuen Wohnflächen durch at-                Sofern sich durch Fremdparker Kapazitätsprob-
len sollten außerdem optimal durch barriere-            traktive Geh- und Radwege, die im Rahmen der             leme im Umfeld ergeben, könnte zusätzlich ein
freie Fuß- und Radwege vernetzt werden.                 Siedlungsplanung mit bedacht werden sollten.             Bewohnerparkkonzept geprüft werden.

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Hebbelstraße: Mit der Hebbelstraße in Hahn                Bleidenstadt: Hier würde ein Haltepunkt das         Alternativer Haltepunkt Magistralenbrücke:
würde ein Schienenanschluss für den Einzelhan-            Zentrum Bleidenstadts erschließen. Bleiden-         Die Haltepunkte Hebbelstraße und Konrad-Ade-
delsstandort um das Rewe-Center geschaffen                stadt stellt den größten Siedlungskörper dar, zu-   nauer-Straße befänden sich in relativ geringem
werden. Nutzungspotenzial ergibt sich v.a.                dem kann das Aartalcenter angebunden wer-           Abstand zueinander. Weniger Haltepunkte wür-
durch innerstädtische Einkaufswege. Der Halte-            den. Das alte Bahnhofsgebäude ist bereits an-       den die Fahrtzeiten der Bahn verkürzen und die
punkt sollte daher über ein entsprechend ausge-           derweitig genutzt (Kirchengemeinde), weshalb        Attraktivität steigern. Zudem gibt es Gedanken,
richtetes, innovatives Serviceangebot verfügen            ein neuer Haltepunkt (z. B. auf den Hofwiesen)      den Einzelhandelsschwerpunkt Rewe-Center
(z. B. Schließfächer für Einkäufe, Lastenräder,           gebaut werden könnte. Als Umsteigemöglich-          weiter nach Süden an die Magistrale zu verla-
breite, barrierefreie Gehwege, Sitz- und Abstell-         keit zur Weiterfahrt besteht hohes Potenzial für    gern, was die Bedeutung des Haltepunkts Heb-
möglichkeiten für Einkäufe, Witterungsschutz,             ein Car- oder Bike-Sharing-Angebot.                 belstraße schwächen könnte. Es wird daher an-
Lieferservice für schwere Waren). Dieser Stand-                                                               geregt, eine Zusammenlegung beider Halte-
                                                          Seitzenhahn: Etwas abseits vom Siedlungskör-
ort käme zudem als prioritärer P&R in Frage. Er                                                               punkte zu prüfen. Als möglicher Standort könnte
                                                          per ist dieser Haltepunkt gelegen. Eine sichere
wäre über die Magistrale optimal angebunden                                                                   sich ggf. ein Brückenbauwerk über der Magist-
                                                          Rad-/Fußwegeanbindung über die Talstraße und
und würde im Gegensatz zum Haltepunkt Wies-                                                                   rale anbieten (vgl. Abb. 9 auf Seite 20). Ein Hal-
                                                          Fahrradboxen zum Abstellen sind daher wichtig
badener Straße auch bei Sperrung des Bahn-                                                                    tepunkt auf der Brücke wäre baulich zwar auf-
                                                          für Seitzenhahn. Ebenfalls ist eine Buslinie aus
übergangs keinen Verkehr in die Kleiststraße                                                                  wändig, würde jedoch keine Siedlungsfläche in
                                                          dem Ortsteil denkbar. Für Umsteiger aus Rich-
lenken. Eine eventuelle Verlagerung des Einzel-                                                               Anspruch nehmen und die Einzugsbereiche
                                                          tung Westen ist ein kleiner P&R-Platz vorstell-
handelsstandorts könnte zudem neue räumliche                                                                  kaum verkleinern, da er sowohl von Hahn als
                                                          bar, der bessere Standort befindet sich jedoch in
Kapazitäten schaffen.                                                                                         auch von Bleidenstadt sehr gut erreichbar wäre.
                                                          Hettenhain selbst. Saisonal macht ein Shuttle-
                                                                                                              Auch könnte er einen P&R auf dem heutigen
Konrad-Adenauer-Straße: Der Haltepunkt Kon-               bus zum Taunus Wunderland Sinn.
                                                                                                              Rewe-Gelände anbinden, für welchen – gut
rad-Adenauer-Straße hat hohe Bedeutung für
                                                          Hettenhain und Bad Schwalbach: die beiden fol-      sichtbar von der Fahrbahn aus – der Umstieg be-
den Schülerverkehr (Gymnasium). Er sollte da-
                                                          genden Haltepunkte auf Bad Schwalbacher Ge-         worben werden könnte.
her durch breite Gehwege und sichere Que-
                                                          biet eignen sich besonders als P&R-Standorte.
rungsanlagen im umliegenden Straßennetz an-
                                                          Der Pkw-Verkehr aus dem Norden und Westen,
gebunden werden. Eine hohe Durchlässigkeit für
                                                          der heute noch durch Taunusstein rollt, könnte
den Fuß- und Radverkehr in der Umgebung und
                                                          hier vor den Toren der Stadt auf die Bahn verla-
v.a. auf den Schulwegen ist anstreben (z. B. Ver-
                                                          gert werden.
kehrsberuhigung und Fahrradstraßen).

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6.4     Anpassung der Verkehrsnetzkonzepte              Im Folgenden werden Empfehlungen gegeben,                Mit Blick auf den demografischen Wandel soll-
                                                        um die veränderte Situation durch die Halte-             ten die Wege zudem in regelmäßigen Abständen
Die zusätzliche Anbindung durch die Schiene hat
                                                        punkte in der Netzkonzeption zu berücksichti-            Sitzgelegenheiten zum Rasten bieten.
maßgebliche Effekte für das bestehende Ver-
                                                        gen und selbige optimal mit alternativen Ver-
kehrsnetz in Taunusstein (Auto, Bus, Fahrrad).
                                                        kehrsmitteln anzubinden:
Zum einen werden sich Zielfahrten hin zu den                                                                     Abb. 7: Barrierefreie Wegeverbindung in einer
                                                        Handlungsempfehlungen FUSSWEGENETZ:                      Wohnsiedlung in Schweinfurt
Haltepunkten aus weiter entfernten Gebieten
verlagern. Durch ein wohl geplantes Angebot an          Neben den Haltepunkten, die vollständig barrie-
P&R-Standorten sowie dem Bereitstellen bzw.             refrei gestaltet sein müssen, ist insbesondere
Nicht-Bereitstellen (oder Bewirtschaften) von           auf eine sichere, direkte sowie barrierearme Er-
Parkmöglichkeiten im Umfeld der Haltepunkte             reichbarkeit der Bahnhalte zu Fuß aus dem nä-
lassen sich diese Verkehre steuern und an ver-          heren Umfeld sicherzustellen. Die Straßen und
trägliche Orte lenken (z. B. P&R-Anlagen an gut         Wege sind dabei im Detail zu betrachten, wes-
erreichbaren Haltepunkten vor den Stadtein-             halb hier nur allgemeine Empfehlungen gegeben
gängen). Die bessere Möglichkeit besteht jedoch         werden können.
darin, auch die Buslinien/-takte sowie die Geh-         Wichtig für ein attraktives Fußwegenetz sind
und Radwegeinfrastruktur auf die Haltepunkte            kurze Wege. Die Siedlungsstruktur im Umfeld
auszurichten und einen möglichst großen Teil            der Taunussteiner Bahnhalte eignet sich dafür            Abb. 8: Durchlässiger Siedlungsweg in Wehen-Süd
der Pkw-Bahnfahrten komplett auf den Umwelt-            sehr gut (z. B. Bleidenstadt mit seinen durchläs-
verbund zu bringen.                                     sigen Baureihen und Querverbindungen).
Im Straßennetz werden sich abschnittsweise              Überall dort, wo die Gehwege Straßen kreuzen,
durchaus Mehrbelastungen durch Fahrten zu               sind sichere Querungshilfen anzulegen. Beson-
den Haltepunkten / P&R, als auch neue Möglich-          dere Bedeutung kommt diesen auf Schulwegen
keiten (z. B. Radinfrastruktur) durch Verlagerung       (z. B. zum Gymnasium) zu.
auf die Bahn ergeben. Besondere Herausforde-
                                                        Des Weiteren sind Wege und Bahnhofsumfelder
rungen entstehen am Bahnübergang Hahn
                                                        ausreichend zu beleuchten, um sichere und at-
(ZOB/Wiesbadener Str.), der aufgrund von Rück-
                                                        traktive Bereiche zu schaffen.
stau voraussichtlich für den MIV zu sperren ist.

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VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                19

Handlungsempfehlungen RADWEGENETZ:                        sollten jedoch auch an den Zielorten eingerich-     Siedlungsgebiet würde deutlich durchlässiger
Der Radverkehr stellt – neben Fuß und Bus – ein           tet werden, z.B. In Wehen oder in Gewebegebie-      für den Radverkehr.
verträgliches, innerstädtisches Verkehrsmittel            ten. Sofern auch die Bevölkerung Taunussteins
                                                                                                              Weiter nach Hahn sollte die B 54 durch zwei
zur Verknüpfung und Integration der potenziel-            ein Leihrad nutzen soll, sind weitere Leihstatio-
                                                                                                              Fahrradbrücken querbar werden. Die nördliche
len Haltepunkte der CityBahn in Taunusstein               nen in den Wohngebieten zu planen.
                                                                                                              Brücke ist im Rahmen des Schienenausbaus zu
dar. Sofern die Haltepunkte über sichere und di-                                                              erneuern, wobei der Radverkehr unbedingt mit-
                                                          Sichere Radwege zu den Haltepunkten
rekte Radwegeinfrastruktur erreichbar sind, bie-                                                              gedacht werden sollte. Dies könnte eine attrak-
                                                          Die bedeutendste Maßnahme zur Integration
ten sich Fahrräder optimal zur Verrichtung der                                                                tive und durchgängige Ost-West-Alternative zur
                                                          der Haltepunkte ist jedoch der Aufbau bzw. die
letzten bzw. ersten Meile (also der Weg vom und                                                               engen und vielbefahrenen Aarstraße schaffen.
                                                          Anpassung des Radwegenetzes an deren Stand-
zum Bahnhof) an. Und elektrisch unterstützt las-                                                              Weiter südlich wäre eine konfliktfreie Querung
                                                          orte. Dazu wurden grobe Handlungsempfehlun-
sen sich auch Taunussteiner Topografieverhält-                                                                im Rahmen der Siedlungsentwicklung Hahn-Süd
                                                          gen auf Basis des Zielnetzes des VEP erarbeitet.
nisse mit dem Rad bewältigen. Dadurch kann                                                                    sowohl über die B 54 als auch über die Wiesba-
                                                          Die angepasste Netzkonzeption beruht darauf,
das Radfahren auch auf anderen innerstädti-                                                                   dener Straße zum Haltepunkt zu empfehlen. Das
                                                          ein durchgängiges Hauptroutennetz mit regel-
schen wegen spürbar gestärkt werden.                                                                          Entwicklungsgebiet    Hahn-Süd    ist   ebenfalls
                                                          mäßiger Verknüpfung zur Bahn herzustellen. Inf-
Sichere und überdachte Abstellanlagen                     rastrukturell erfolgt die Umsetzung mittels pa-     durchlässig zu gestalten.
Wichtig sind neben einer geeigneten Wegeinfra-            ralleler Geh- und Radwege entlang der Haupt-        Der nördliche Abschnitt der Wiesbadener Straße
struktur sichere und witterungsgeschützte Ab-             straßen (z. B. Aarstraße). Aber auch im Rahmen      würde im Falle einer Sperrung des heutigen
stellanlagen an den Haltepunkten. Insbesondere            des Trassenausbaus der Bahn ist die Realisierung    Bahnübergangs für den Kfz-Verkehr (vgl. Folge-
Wiesbadener Straße und Seitzenhahn, aber                  eines begleitenden Radwegs zu prüfen. Dies          kapitel) stark verkehrsberuhigt werden. Auch
auch Hahn ZOB und Bhf. Bleidenstadt sollten mit           könnte zwischen Seitzenhahn und Bleidenstadt        hier ist eine Fahrradstraße zu empfehlen. Wei-
Fahrradboxen oder Käfigen ausgestattet sein.              eine sinnvolle Alternative zu den Hauptstraßen      tere Fahrradstraßen könnten die Verbindung zur
                                                          bieten. In Bleidenstadt hingegen sollte das im      Aarstraße Richtung Wehen herstellen. Eine
Fahrradverleih-Angebot
                                                          VEP vorgeschlagene Fahrradstraßennetz stärker       neue, gut ausgebaute Direktroute durch den
Ergänzend zu klassischen Abstellanlagen, ist die
                                                          ausgeweitet werden. Im Nebennetz können             Wald nach Wehen soll zudem eine Radwegever-
Realisierung eines öffentlichen Fahrradverleih-
                                                          Hauptsammelstraßen sowie parallel zur Bahn          bindung zwischen Bahnhalt und Wehen-Süd
systems zu prüfen. Dies wäre besonders für Ein-
                                                          laufende Nebenstraßen als Fahrradstraßen aus-       herstellen. Der Radschnellweg nach Wiesbaden
pendler Interessant, die kein eigenes Fahrrad
                                                          gewiesen werden. Für den Pkw-Verkehr bleiben        bleibt ein Langfristziel, dessen Potenzial durch
vor Ort haben. Leihstationen zur Rückgabe
                                                          sie offen, Fahrräder genießen aber Vorrang. Das     die Bahnverbindung jedoch deutlich sänke.

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20                                                            VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse
  Abb. 9: Handlungsempfehlungen im Radverkehr

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VEP Taunusstein 2030 - Ergänzung: Wirkung und Einbindung der reaktivierten Aartalbahn-Trasse                                                                  21

Handlungsempfehlungen STRASSENNETZ:                       Bahnhaltepunkte anzubinden (erster Umsteige-         Allein durch den wegfallenden Abbiegerstrom
Die Anbindung Taunussteins an die CityBahn                punkt: ZOB). Nur dadurch kann auch die Aar-          würde der Verkehr im Kreisel flüssiger fließen,
kann eine große Menge an täglichen Pkw-Fahr-              straße in Hahn spürbar entlastet werden. Allein      was die Verkehrsabwicklung verbessern wird.
ten auf den Umweltverbund verlagern. Die di-              durch Park & Ride an der Hebbelstraße oder al-       Sperrungsbedingte Mehrbelastungen auf der
rekt angebundenen Stadtteile Seitzenhahn, Blei-           ternativ am Haltepunkt Wiesbadener Straße            Aarstraße könnten sich mit Verkehrsreduzierun-
denstadt und Hahn würden allesamt über fuß-               würde die Aarstraße weiterhin durch Pkws aus         gen durch erfolgreiche Verlagerung auf Bus und
läufig oder mit Fahrrad erreichbare Haltepunkte           bzw. in Richtung Osten befahren werden.              CityBahn in etwa die Waage halten.
verfügen. Ergänzend sollte eine kleinräumliche            Begleitend zum gesteigerten Angebot im Bus-          Abb. 10: Rückstau auf der Wiesbadener Straße
Busanbindung sicherstellen, dass auch körper-             und Radverkehr wird für die Aarstraße im Be-
lich beeinträchtigte Personengruppen autofreie            reich Hahn-Zentrum eine Temporeduzierung auf
Zugangsalternativen zur CityBahn haben.                   30 km/h empfohlen. Dies macht die Strecke für
Wehen zur Schiene bringen                                 den Pkw zusätzlich unattraktiver, begünstigt so
Der Stadtteil Wehen liegt nicht an der Aartal-            den Umstieg und verbessert zugleich die Ver-
bahn-Trasse, liegt jedoch räumlich nicht weit             kehrssicherheit und Lärmbelastung sowie Auf-
entfernt. Allein im 3 km-Radius um die Halte-             enthaltsqualität im Ortskern.
punkte befinden sich in Wehen 5.700 Einwoh-               Stau am Bahnübergang Wiesbadener Straße              Durchgängiger Busverkehr nach Wiesbaden
ner, davon ca. 840 Berufspendler nach Wiesba-             Derzeit passieren die Wiesbadener Straße süd-        wäre auf der Wiesbadener Straße nicht mehr er-
den. Würde es gelingen, die Wehener Pkw-Fahr-             lich des ZOB täglich ca. 10-12.000 Kfz/Tag. In der   forderlich. Für Fuß- und Radverkehr sollte der
ten in Richtung Hahn/Bleidenstadt bzw. Wiesba-            Spitzenstunde kommt es im Hahner Kreisel be-         Bahnübergang jedoch als kurzer Weg zum ZOB
den überwiegend auf Bus und CityBahn zu verla-            reits heute zu langen Rückstaus. Der be-             unbedingt querbar bleiben. Der nördliche Ab-
gern, könnte die Aarstraße allein im Berufsver-           schrankte Bahnübergang dort würde bei einem          schnitt der Wiesbadener Straße kann deutlich
kehr um schätzungsweise rd. 1.200 Kfz/Tag ent-            reaktivierten Bahnbetrieb mehrmals stündlich         zurückgebaut und ebenfalls zur Fahrradstraße
lastet werden. Hinzu kämen viele weitere Wege             geschlossen sein. Die Folgen auf den Verkehrs-       werden (Anlieger-Kfz frei).
im Freizeit-, Einkaufs- und Schülerverkehr.               fluss sind auch ohne Leistungsfähigkeitsberech-
                                                                                                               Schleichverkehr vermeiden
Es sollte daher oberste Priorität bekommen,               nung zu erahnen. Aus diesem Grund macht es
                                                                                                               Schleichverkehr als Folge einer Sperrung der
über Bus- und Radverkehr einen Großteil der               durchaus Sinn, die Wiesbadener Straße am Krei-
                                                                                                               Wiesbadener Straße ist zu verhindern. Die leis-
Fahrten aus Wehen (und auch Neuhof) an die                sel für den Kfz-Verkehr komplett abzubinden.
                                                                                                               tungsstarke Magistrale sollte die Alternative zur

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Verkehrsverlagerung von der Wiesbadener                 Abb. 11: Knoten Gottfried-Keller-Str./Aarstraße              Entscheidend wird sich die zu verlagernde Ver-
Straße darstellen. Besonders sind Rembrandt-                                                                        kehrsmenge aus Osten auswirken. Im schlech-
und Kesselbachstraße zu schützen. Dazu sollte                                                                       testen Fall dürfte ein P&R am CityBahn-Halt
die Fahrzeit dort entlang verlängert werden                                                                         Hebbelstraße nicht über die Gottfried-Keller-Str.
(Ausweisung als Fahrradstraßen, bauliche Ver-                                                                       erreichbar sein, die Zufahrt dorthin also nur über
kehrsberuhigung/Verschwenkung). Die Einmün-                                                                         die Magistrale erfolgen.
dungen sind baulich zu verengen, die Durchfahrt
                                                                                                                    Rolle der Kleiststraße
nur Anliegern zu erlauben.
                                                                                                                    Die Kleiststraße (insb. der westliche Teil) würde
Eine weitere Nord-Süd-Verbindung von der Aar-                                                                       durch Sperrung der Wiesbadener Straße stärker
straße zum potenziellen Haltepunkt bzw. zum                                                                         belastet werden. Aufgrund ihrer Breite und ent-
P&R bestünde über die einspurige Unterführung                                                                       sprechend ertüchtigt, sollte sie die erwartbare,
„Westliche Gottfried-Hebbel-Straße“. Bei Sper-                                                                      Verkehrsmenge aufnehmen können. Im Analy-
rung der Wiesbadener Straße wäre dies eine Ab-                                                                      sefall des Verkehrsmodells 2013 war die Kleist-
kürzung Richtung Hahn-Süd. Der Stich ist sehr                                                                       straße mit ca. 6-7.000 Kfz belastet. Durch Verla-
schmal so dass die Unterführung mit ihren jetzi-                                                                    gerung von der Wiesbadener Straße (ca. 10-
gen Maßen nicht für den zu erwartenden Pkw-             Luftbild: Geodatenportal Taunusstein, © Hessische Verwal-   12.000 Kfz/Tag) sind auf der Kleiststraße schät-
Verkehr geeignet wäre. Die Unterführung                 tung für Bodenmanagement und Geoinformation
                                                                                                                    zungsweise bis zu 3-4.000 Fahrten/Tag mehr zu
könnte daher für den Begegnungsverkehr zwei-            westl. G.-Keller-Str. mit der Aarstraße ist auf             erwarten. Rund 7.000 Fahrten nach Wiesbaden
spurig ausgebaut werden. Das ist insbesondere           seine Leistungsfähigkeit hin zu prüfen. Gegebe-             verlagern sich auf die Magistrale. Im Falle eines
zu erwägen, da die entgegen gerichtete Süd-             nenfalls wird eine Linksabbiegerspur aus Rich-              möglichen P&R-Parkplatzes an der Wiesbadener
Nord-Verbindung über die östliche Gottfried-            tung Osten (Wehen) erforderlich. Derzeit nimmt              Straße würde diese Verlagerung deutlich gerin-
Keller-Straße (verläuft heute über einen unbe-          diesen Raum bereits ein Linksabbieger aus Wes-              ger ausfallen. Hier spielt ebenfalls der Wechsel
schrankten Bahnübergang) laut Planungen der             ten zur Mühlfeldstraße ein. Denkbar wäre auch               auf Bus und Rad eine große Rolle.
CityBahn durch zwei 140m lange Abstellgleise            eine gemeinsame LSA-Regelung mit der Mühl-
                                                                                                                    Durchgangsverkehr vom ZOB bis zum Rewe-Cen-
unterbrochen werden würde.                              feldstraße, um den knappen Raum zeitlich zwi-
                                                                                                                    ter müsste über die Aarstraße, Magistrale oder
Zur Entzerrung der Verkehrsmengen sollte eine           schen den Strömen aufzuteilen. Vielleicht
                                                                                                                    Gottfried-Keller-Straße ausweichen. Es bliebe
Alternative angestrebt werden, ohne die Straße          könnte auch eine Abbindung der Uhlandstraße
                                                                                                                    auf der Kleiststraße der Quell- und Zielverkehr
zu unterbrechen. Insbesondere der Knoten der            aus Norden die Situation zusätzlich entlasten.

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