2020 Klimaschutz Campus-Flensburg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2020 ERSTELLT VON: DIPL. WI.-ING. SIMON LAROS FLENSBURG, IM NOVEMBER 2020 KONTAKT: SIMON LAROS KLIMASCHUTZMANAGER FÜR DEN CAMPUS FLENSBURG EUROPA-UNIVERSITÄT FLENSBURG –HOCHSCHULE FLENSBURG GEBÄUDE VILNIUS 1 24943 FLENSBURG TEL.+494618053013 EMAIL: SIMON.LAROS@UNI-FLENSBURG.DE WEB: KLIMASCHUTZ.CAMPUS-FLENSBURG.DE GEFÖRDERT IM RAHMEN DER NATIONALEN KLIMASCHUTZINITIATIVE DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND NUKLEARE SICHERHEIT UNTER KOFINANZIERUNG DER GESELLSCHAFT FÜR ENERGIE UND KLIMASCHUTZ SCHLESWIG-HOLSTEIN.
Anlass und Ziele der Untersuchung Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen und wirksamer Klimaschutz zählen zu den größten Herausforderungen der Menschheit. Der jüngste Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change bestätigt dies erneut. Vor diesem Hintergrund setzen die Europa-Universität Flensburg und die Hochschule Flensburg seit fünf Jahren ein gemeinsames Klimaschutzmanagement ein, um die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Flensburger Hochschulen voranzubringen. Beide Hochschulen sind Gründungs-Mitglieder im Verein Klimapakt Flensburg e.V., der sich das ambitionierte Ziel gesetzt hat, bis 2050 die Klimaneutralität in Flensburg zu erreichen. Die im Oktober 2020 durchgeführte Mobilitätsbefragung hatte die Kernziele: Erhebung des Modal Splits aller Hochschulmitglieder zur Aktualisierung der Energie- und CO2- 1 Bilanz für das Jahr 2019 Überblick über die aktuelle Nutzung von Mobilitätsalternativen Ausblick auf künftige Fortbewegungsoptionen im Rahmen der Mobilitätswende Ermittlung von Bedarfen und Aufnahme von Ideen zum Klimaschutz Einordnung in den Klimaschutzprozess der Hochschulen und Ablauf der Befragung In den vergangenen fünf Jahren hat das Klimaschutzmanagement vielfältige Klimaschutzmaßnahmen im Mobilitätsbereich umgesetzt. Zum Beispiel wurde die Infrastruktur für Radfahrende deutlich aufgewertet, Dienstpedelecs angeschafft und CarSharing etabliert. Die Befragung stellt durch die Abfrage der Nutzung und der Bewertung von Angeboten auch ein Monitoring-Instrument zur Evaluierung des Klimaschutzprozesses dar. Die Online-Befragung konnte vom 05.10.2020 bis 16.10.2020 aufgerufen werden. Es wurden alle Mitarbeiter*innen und alle Studierende per E-Mail eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen. Insgesamt haben 156 Mitarbeiter*innen und 346 Studierende die Befragung abgeschlossen. Die folgende Karte visualisiert die angegebenen Wohnorte (PLZ-Bezirke) der Teilnehmenden. Im Umkreis von fünf Kilometern, in dem der Campus fußläufig oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen ist, leben 341 an der Befragung teilnehmende Hochschulmitglieder (68 %). Einen Weg, der länger als fünf Kilometer ist, haben hingegen 161 Hochschulmitglieder.
2 Modal Split der Hochschulmitglieder Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Befragung erst im Oktober 2020 stattgefunden. Durch die starken Auswirkungen der Pandemie auf die Präsenzlehre im vergangenen Semester muss von einer Corona-Prägung der Antworten ausgegangen werden. Für die Energie- und CO2-Bilanzierung ist stets das abgeschlossene vergangene Jahr, also 2019, maßgeblich. Diejenigen Hochschulmitglieder, die bereits 2019 an den Hochschulen waren, wurden bezüglich ihrer Mobilität in 2019 befragt und nur diese Ergebnisse sind in die im folgenden dargestellten Auswertungen zum Modal Split eingeflossen. Die Darstellung des Modal Splits der Wege zeigt an, wie häufig welches Verkehrsmittel auf den Wegen zum Campus gewählt wurde. Die Darstellungen basieren auf den Angaben der Teilnehmer*innen, allerdings wurden die Verhältnisse dem Personenverhältnis (Mitarbeiter*innen/Studierende) angepasst, um ein Gesamtbild der Hochschulmitglieder abzubilden.
Modal Split der Wege 2019 2% 1% 1% mit dem Fahrrad 3% 4% Öffentlicher Nahverkehr 28% zu Fuß 17% Pkw, alleine Pkw, Fahrgemeinschaft 3 Kombination mehrerer Verkehrsmittel Öffentlicher Fernverkehr 21% mit dem Pedelec/Elektrofahrrad 23% Motorrad, Moped Das Fahrrad wurde mit 28% am häufigsten genutzt. Gefolgt von den öffentlichen Verkehrsmitteln des Nahverkehrs und dem Fußweg. Im Vergleich zu den Daten für das Jahr 2017 haben sich Unterschiede gezeigt. Auch in 2017 machten Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung die meisten Wegstrecken aus. Allerdings haben sich die Prozentzahlen verändert. Die Fahrradnutzung ist von 22 auf 28% gestiegen. Die Wahl eines öffentlichen Verkehrsmittels dagegen um 3 Prozent gesunken. Modal Split der Wege 2017 1% 1% 1% Öffentlicher Nahverkehr 3% 5% mit dem Fahrrad 26% Zu Fuß 19% PKW, alleine PKW, Fahrgemeinschaft Kombination mehrerer Verkehrsmittel Öffentlicher Fernverkehr 22% 21% Mit dem Pedelec/Elektrofahrrad Motorrad, Moped Wird die Auswertung der Daten für 2019 im Hinblick auf die dabei verursachten Emissionen betrachtet, kann der größte CO2-Ausstoß bei den Pkw identifiziert werden. 78% der Emissionen werden durch die
allein Pkw fahrenden Hochschulmitglieder verursacht, 7% durch Fahrten in Fahrgemeinschaft. Der Anteil des ÖPNV beträgt nur 11% der Emissionen, obwohl mit diesem 20 Prozent der Kilometer zurückgelegt werden. 15% der Personenkilometer zum Campus werden bereits heute klimaneutral zurückgelegt (5% zu Fuß und 10% mit dem Fahrrad). Eine weitere Darstellung zeigt, welche Verkehrsmittel im Umkreis von fünf Kilometern (in potenzieller Fahrrad-Distanz) um den Campus genutzt werden und welche darüber hinaus. Modal Split der Wege 2019 Entfernung 5 km 2% Pkw, alleine 2% 2% 4% Öffentlicher Nahverkehr 6% mit dem Fahrrad Pkw, Fahrgemeinschaft 10% 46% Kombination mehrerer Verkehrsmittel zu Fuß 12% Öffentlicher Fernverkehr mit dem Pedelec/Elektrofahrrad 16% Motorrad, Moped
Wie zu erwarten, ist die Distanz entscheidend für die Wahl des Verkehrsmittels. Bei einem Weg, der weniger oder gleich 5 Kilometer lang ist, entscheiden sich nur 9 Prozent für den Pkw zur alleinigen Nutzung, hingegen 33% für das Fahrrad und 26% für den Fußweg. Bei einer Distanz über 5 Kilometern wählen 46% der Befragten den Pkw, um zum Campus zu kommen. Auch Fahrgemeinschaften nehmen von 3% (Wegstrecke geringer oder gleich 5 Kilometer) auf 10% zu. Die aktuelle Nutzung von Mobilitätsalternativen Wie häufig wird auf Mobilitätsalternativen zugegriffen? Welche sind gefragt und welche finden weniger Beachtung? Die folgende Grafik zeigt, was die Teilnehmer*innen bereits in ihren Alltag integrieren: 5 Am häufigsten nutzen die Teilnehmer*innen die individuelle Fahrplaninformationen für den öffentlichen Verkehr (343 gaben an, diese in Anspruch zu nehmen) sowie überdachte Abstellmöglichkeiten für Räder (238). Erfreulich ist die starke Inanspruchnahme der Überdachung, da diese durch das Klimaschutzmanagement im Rahmen des Projektes „Radeln zum Campus“ installiert wurden. In diesem Projekt wurden die Radwege zum Campus, die Wege auf dem Campus und die Infrastruktur für Radfahrende aufgewertet. Bei 123 Teilnehmer*innen haben diese Maßnahmen die Entscheidung, wie sie zum Campus kommen, beeinflusst.
Mobilitätsalternativen heute und zukünftig Über die aktuelle Situation hinaus wurde im Rahmen der Umfrage der Blick auf die Zukunft gerichtet. Ziel dieser Frage war es, herauszufinden, wie die Teilnehmenden bei der voraussichtlich notwendigen Mobilitätswende zukünftig unterstützt werden können. Die Teilnehmer*innen konnten den in der folgenden Darstellung gezeigten Aspekten eine Bedeutung von 1 (keine Bedeutung) bis zu 5 (große Bedeutung) für die eigene Mobilität zuweisen. 250 5,00 4,50 6 200 Anzahl der Nennung 5 = große Bedeutung Mittelwert der gewählten Bedeutung 4,00 3,50 150 3,00 100 2,50 2,00 50 1,50 0 1,00 Änderung der Wege- Änderung der Änderung der Änderung im Änderung der Neue Technologien und Infrastruktur Mobilitätsbedarfe Kostensituation Bewusstsein Mobilitäts-Infrastruktur Geschäftsmodelle auf dem Campus Anzahl 5 = Große Bedeutung Mittelwert Einer Änderung der Wege-Infrastruktur (z.B. Fahrradwege, Bushaltestelle) wird die größte Bedeutung beigemessen. 49% der Befragten gaben dafür den Wert 5 an. Wiederum sehen die Teilnehmer*innen neue Technologien und Geschäftsmodelle (z.B. E-Mobilität, Apps, Sharing-Konzepte) für nicht so ausschlaggebend an. Lediglich 7 Prozent bewerteten den Aspekt mit der Höchstpunktzahl. Auch der im Diagramm mit den roten Punkten gekennzeichnete Mittelwert der abgegebenen Bewertungen verdeutlicht die Rangfolge. Bei der folgenden Frage, auf welche Verkehrsmittel sich zukünftige Maßnahmen konzentrieren sollten, sprachen sich die Befragten zu 70% dafür aus, den Radverkehr zu stärken (351 Nennungen). Auch Maßnahmen bezüglich des öffentlichen Nahverkehrs wurden mehrheitlich gewünscht (63%, 316 Nennungen). Dies bedeutet, dass sich die Teilnehmenden zur Befriedigung ihrer zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse hauptsächlich Maßnahmen zur Stärkung des Umweltverbundes wünschen (zu Fuß, Fahrrad, Bus/Bahn).
Auf welche Verkehrsmittel sollten sich zukünftig Maßnahmen konzentrieren? 400 350 300 250 200 7 150 100 50 0 Radverkehr Öffentlicher Verkehr Fußverkehr Mikromobil ität (u.a. E- Neue Motorisierter Sonstiges Scooter) Mobilitätsdienstleistungen Individualverk ehr Zukünftige Maßnahmen sind bereits in Planung. Dazu zählt auch eine Sharing-Station für E-Lastenräder auf dem Campus, die der ASTA der EUF anstrebt. War dies zum Zeitpunkt der Umfrage noch eine Idee, gibt es mittlerweile den Beschluss des Studierendenparlamentes der EUF zur Realisierung einer Lastenrad-Verleihstation auf dem Campus. Daher wurde in der Umfrage abgefragt, wie viele Hochschulmitglieder eine solche Station oder auch eine Pedelec-Verleihstation nutzen würden. Welches Fahrzeug würdest du an einer Sharing-Station nutzen? 61 83 224 133 Pedelec Lastenrad Beides Keines von beidem
55 Prozent der Befragten gaben an, das kostenlose E-Lastenrad Angebot oder Leih-Pedelecs nutzen zu wollen. Konkret gaben 216 Personen an, die zukünftige Lastenrad-Verleihstation nutzen zu wollen. 457 Teilnehmer*innen (91%) planen im Zeitraum 2020/2021 keine Anschaffung von E-Mobilität. Eine Alternative zur Anschaffung bieten bereits heute die in Flensburg verfügbaren Sharing-Konzepte (Fjordbeweger Lastenräder, GP Joule E-Bikes, Cambio CarSharing). Ergänzend zu den Fragen zur Bereitschaft bereits heute verfügbare E-Mobilität zu nutzen, wurde auch die Einstellung gegenüber voraussichtlich zukünftig verfügbaren, autonom fahrenden, E-Mobilen abgefragt. Würdest du autonom fahrende E-Fahrzeuge kaufen? Würdest du autonom fahrende E-Fahrzeuge als CarSharing nutzen? 8 96 120 164 202 242 180 Ja Nein Vielleicht Ja Nein Vielleicht In dieser Gegenüberstellung würde autonomes CarSharing mit 120 Ja-Antworten (24%) gegenüber dem Kauf eines autonomen Fahrzeugs mit 96 Ja-Antworten (19%) stärker favorisiert. Der Anteil der Teilnehmer*innen, die „Vielleicht“ angekreuzt haben, macht mit 33% (Kauf) bzw. 40% (CarSharing) einen bedeutenden Anteil aus. Dies könnte auch daran liegen, dass bisher niemand genau vorhersagen kann, wie solche zukünftigen Lösungen genau gestaltet werden. Aus demselben Grund wurden die folgenden Informationen im Rahmen der Umfrage nicht geliefert: Autonom fahrende E-Fahrzeuge im Besitz könnten die Jahres-Fahrleistung deutlich erhöhen. Wenn der/die Fahrer*in während der Fahrt schlafen oder ohne Ablenkung arbeiten könnte, würden möglicherweise Mobilitätswünsche geweckt, die derzeit durch den Aufwand des Fahrens nicht in Betracht gezogen werden. Nachteile des Privat-Pkw, wie der enorme Ressourcenverbrauch der Herstellung bestehen weiter, obgleich es Potentiale im Bereich des ruhenden Verkehrs in der Stadt (Auto parkt sich selbstständig außerhalb) und einer gebündelten Ladeinfrastruktur (Auto fährt selbst zur Ladesäule) gibt. Autonom fahrende CarSharing-Angebote hätten den Reiz, dass das Fahrzeug direkt zum Nutzer fahren könnte und somit diese Hürde der Bequemlichkeit gegenüber einem Privat-Pkw gesenkt würde.
Zudem würden die Vorteile des CarSharing der niedrigeren Kosten durch eine bessere Auslastung und eine allgemein geringere Anzahl an Fahrzeugen in der Stadt realisiert (reduzierter ruhender Verkehr). Einrichtung eines Green Office In den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Transformation ist der Campus breit aufgestellt. Um mehr Möglichkeiten zum Austausch und zur Informationsweitergabe zu ermöglichen, könnte ein Green Office des Klimaschutzmanagements, das zu festgelegten Zeiten geöffnet ist, Platz bieten. Zudem könnte dort z.B. Fahrradwerkzeug ausgeliehen werden und Inspiration stattfinden. Ob die Hochschulmitglieder einen Bedarf dafür sehen, wurde in der Umfrage abgefragt. Rund 80 Prozent der 9 Teilnehmer*innen befürworten die Einrichtung eines Green Office. Diese Angaben tragen dazu bei, Überlegungen zu einem entsprechenden Angebot voranzubringen. 4.5 Befürwortest du die Einrichtung eines Green Office auf dem Campus? 18% 80% Ja Nein keine Angabe Ich möchte allen Teilnehmer*innen der Befragung herzlich danken und ihnen zusichern, dass ihre Freitext-Antworten gelesen und zum Teil bereits besprochen wurden. Die dadurch erlangten Erkenntnisse sind stets hilfreich für das Handeln des Klimaschutzmanagements und werden bei zukünftigen Aktivitäten berücksichtigt. Da mir das Lesen der Freitextantworten ein genaueres Meinungsbild der teilnehmenden Hochschulmitglieder vermittelt hat, möchte ich diese durch das folgende Dokument teilen: https://klimaschutz.campus-flensburg.de/wp- content/uploads/2020/11/Mobilitätsumfrage_2020_Freitextantworten.pdf
Sie können auch lesen