ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
ALLGEMEINE HINWEISE
       zu Terrassen im Außenbereich

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Übersicht
                                            Hinweise zu Terrassen
                                            im Außenbereich                                               4

                                            Farbunterschiede                                               4
                                            Rissbildung                                                    4
                                            Aufschieferung                                                 4
                                            Spreißel- und Schieferbildung                                  5
                                            Äste                                                           5
                                            Vergrauung / Farbänderung                                      5
                                            Auswaschungen                                                  6
                                            Pinholes                                                       6
                                            Wasserflecken und Stapellatten                                 6
                                            Harzaustritt                                                   7
                                            Raue Stellen                                                   7
                                            Eisenreaktion                                                  7
                                            Quellen und Schwinden                                          8
                                            Krümmung                                                       8
                                            Querkrümmung (Schüsselung)                                     8

                                            Kriterien für die Beurteilung
                                            von ­Terrassendielen                                          9

                                            Ihre Erwartungen an die Holzterrasse sind entscheidend wichtig, um das passende
                                            Produkt zu wählen. Wir empfehlen Ihnen dringend, diese Erwartungen vor der Ent-
         EXPERTEN­­                         scheidung für das Produkt mit Ihrem Ansprechpartner abzustimmen.
            TIPP
                                            Holzterrassen sind Unikate. Kein Baum ist im Wachstum wie der Andere. Genau das
                                            spricht Sie als Entscheider an. Jede Diele ist anders und verhält sich im verbauten Zu-
                                            stand anders, was auf Holzart und Wachstum zurückzuführen ist.

                                            „Je höher die Investitionsausgabe, desto weniger vorgenannte holztypische Eigen-
                                            schaften darf ich erwarten“ lässt sich nicht mit einem Naturprodukt wie Holz verein-
                                            baren. Dies muss man Holz zugestehen und akzeptieren, um lange viel Freude an
                                            seiner individuellen Terrasse zu haben.

Stand: Januar 2021, Irrtümer und Änderungen vorbehalten!
Bitte beachten Sie, dass Farbtonabweichungen der Abbildungen zum Originalfarbton drucktechnisch unvermeidbar sind.
ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,
in den warmen Monaten ist die Terrasse der zentrale Punkt in unserer ­Freizeit.

Wir treffen unsere Freunde, essen, trinken, grillen und entspannen an ­unserem
­persönlichen Rückzugsort.

Wie soll dieser Bereich gestaltet werden? Die vielfältige Auswahl an Werkstoffen
wie Holz, Kunststoff, Metall und Keramik ist kaum noch zu über­blicken. Ob modern,
­klassisch oder rustikal – der nachwachsende Werkstoff Holz vermittelt durch seine
 Optik und Haptik ein einmaliges Wohlgefühl.

Ihr Terrassenbelag wird durch die natürliche Bewitterung, Sonneneinstrahlung,
ständig schwankende Temperaturen und Benutzung stark beansprucht. Holz ist ein
„lebendiger“ Werkstoff und wird sich durch diese Einflüsse verändern. Damit Sie die
richtige Auswahl treffen und Ihre Erwartung an Qualität und Oberfläche erfüllt wird,
möchten wir Sie nachfolgend über einige Holzeigenschaften informieren.

Alexander Link-Reichherzer
Produktmanager Terrasse
Innendienst Einkauf - Verkauf

Tel. +49 (0) 90 71 / 5 05 - 10

alexander.link-reichherzer@scheiffele-schmiederer.de

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Hinweise zu Terrassen im ­Außenbereich

                        Farbunterschiede
                        Viele Faktoren nehmen Einfluss auf den Wuchs des Baumes.
                        Jeder Baum hat daher seinen eigenen Farbton. Je nach
                        Holzart entwickeln sich diese unterschiedlich stark.
                        Durch die natürliche Vergrauung gleichen sich die einzelnen
                        Dielen im Laufe der Zeit an.

                        Rissbildung
                        Risse entstehen durch Spannungen im Holz, die durch das
                        ständige Quellen und Schwinden entstehen. Die Versiege-
                        lung der Schnittkanten mit Stirnkantenwachs und das Ölen
                        der Oberfläche kann eine Rissbildung positiv beeinflussen,
                        jedoch nicht vermeiden. Bitte beachten Sie, dass ein Ölen
                        erst nach Erreichen der Holzausgleichsfeuchte der Dielen
                        und nach Auswaschung der oberflächlichen Holzinhalts-
                        stoffe empfohlen ist. Risse sind zu tolerieren, solange die
                        Tragfähigkeit der Diele nicht eingeschränkt ist, wie z. B. bei
                        einem Durchriss.

                        Aufschieferung
                        Durch technische wie natürliche Trocknung entstehen
                        im Holz innere Spannungen. Diese Risse können im Brett
                        verborgen und erst nach der Verlegung und Bewitterung
                        sichtbar werden. Dies kann vereinzelt zu einer schuppen-
                        artigen Aufwölbung führen. Abhilfe schafft ein Ausschnei-
                        den und / oder Abschleifen der betroffenen Stelle in Faser-
                        richtung.

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Spreißel- und Schieferbildung
Das Auftreten einer Spreißel- und Schieferbildung ist bei
Holzterrassen nicht ungewöhnlich und zählt zu den ty-
pischen Eigenschaften. Besonders bei Nadelhölzern (z. B.
Lärche, Douglasie) und Eiche tritt dies häufiger auf.
Ein Abschneiden des Spreißel / der Schiefer und ein Ab-
schleifen der Stelle ist im Rahmen der Pflege vom Nutzer
zu erledigen.

Äste
Je nach Holzart treten unterschiedlich viele, in Anzahl, Grö-
ße und Form verschiedene Äste auf. Die Astigkeit einzelner
Holzarten trägt zum natürlichen Charakter einer Holzter-
rasse bei. Ein Aufbrechen der Äste durch die Trocknung ist
nicht zu vermeiden. Auftretende Flügeläste können beim
Hobelvorgang ausgeschlagen werden bzw. können im
Laufe der Zeit ausfallen. Ein Nachschleifen von evtl. ent-
stehenden scharfen Kanten ist im Rahmen der Pflege vom
Nutzer zu erledigen.

Vergrauung / Farbänderung
Der Farbton der Terrassendielen ist oft auch ein Entschei-
dungsgrund. Durch Sonneneinstrahlung wird der farb­
gebende Inhaltsstoff „Lignin“ abgebaut. Außerdem werden
weitere Holzinhaltsstoffe durch Witterungseinflüsse aus­
gewaschen. Die Folge davon ist eine natürliche Vergrauung.
Durch regelmäßige Pflege mit pigmentierten Terrassenölen
lässt sich dieser Prozess verzögern, jedoch nicht verhindern.
Bei gebürsteten WPC-Dielen reift die Farbe durch die Abwit-
terung der freiliegenden Holzfasern in den ersten Monaten.
Der Endfarbton wird – je nach Bewitterung – nach ca. sechs
Monaten erreicht.

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Hinweise zu Terrassen im ­Außenbereich

                        Auswaschungen
                        Durch die Bewitterung werden Holzinhaltsstoffe ausgewa-
                        schen. Einige Holzarten, wie z. B. Bangkirai und Eiche, ver-
                        fügen über Inhaltsstoffe, die angrenzende Bauteile dauer-
                        haft verfärben. Daher ist für eine geregelte Entwässerung
                        zu sorgen. Der Einsatzort ist bei der Auswahl der richtigen
                        Holzart entscheidend.

                        Pinholes
                        Pinholes sind kleine Bohrlöcher von Frischholzschädlingen.
                        Nach Einschlag und Trocknung des Holzes sind diese nicht
                        mehr überlebensfähig und absolut unbedenklich. Vor allem
                        bei der Holzart Bangkirai bekannt, können ­Pinholes jedoch
                        bei fast allen Holzarten auftreten.

                        Wasserflecken und Stapellatten
                        Im Übergang von freien zu geschützten Stellen, z. B. bei
                        einer Teilüberdachung, treten durch die unterschiedli-
                        che Bewitterung und Sonneneinstrahlung Wasserränder,
                        Wasserflecken und Farbunterschiede auf. Bei gebürsteten
                        ­WPC-Dielen ist dies oft deutlich sichtbar. Um dies zu vermei-
                         den, werden bei WPC für teilüberdachte Bereiche coextru-
                         dierte (ummantelte) Dielen empfohlen. Bei Überseehölzern
                         können sich durch den Seetransport Wasser­flecken bilden
                         und Stapellatten können sich abzeichnen. Die Oberfläche
                         gleicht sich nach Bewitterung und Sonneneinstrahlung an.

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Harzaustritt
Bei Hölzern mit großem Harzanteil (z. B. Kiefer, Lärche) kann
bei warmer Witterung und Sonneneinstrahlung Harz aus-
treten. Vor allem in den ersten Jahren nach der Verlegung
kann dies vermehrt auftreten. Das ausgehärtete Harz kann
mit einem Spachtel und Lösemitteln, wie z. B. Aceton und
Spiritus, entfernt werden.

Raue Stellen
Im Bereich von Ästen und Wachstumsanomalien kann es
beim Hobelvorgang durch die unterschiedlichen Härten zu
rauen Stellen kommen. Dies lässt sich auch bei sorgfäl­tigster
Produktion nicht vermeiden und ist zu tolerieren.

Eisenreaktion
Holzarten wie z. B. Bangkirai, Eiche oder Lärche enthalten
wasserlösliche Gerbstoffe. Diese Stoffe reagieren mit Wasser
bereits bei geringen Eisenkonzentrationen. Die Ursachen
finden sich in Metallarbeiten, Dekorationsgegenständen,
Regenrohren sowie Rasendünger. Die Verfärbungen lassen
sich in der Regel leicht mit einem Entgrauer für Terrassen-
dielen oder einem anderen oxalsäurehaltigen Reiniger
entfernen.

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ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Hinweise zu Terrassen im ­Außenbereich

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                                                                                         Der Witterung ausgesetztes Holz nimmt Feuchtigkeit auf
                                                                                         und gibt diese wieder ab, d. h. das Holz quillt und schwin-
                                                                                         det. Durch die unterschiedliche Zellstruktur jeder Diele kann
                                                                                         dies unterschiedlich erfolgen und zu einem ungleichmäßi-
                                                                                         gen Fugenbild führen. Je nach Holzart fällt dieser Vorgang
                                                                                         unterschiedlich stark aus.

                                                                                         Fehler bei der Ausführung im Bild: Zur Vermeidung von
                                                                                         Staunässe und Fäule soll ein Dielenstoß bei natürlichen Holz-
                                                                                         arten auf zwei Auflagern erfolgen, um einen ausreichenden
                                                                                         Abstand an den Stirnkanten zu gewährleisten.

                                                                                         Krümmung
                                                                                         Durch den Wuchs und Wachstumsanomalien eines Baumes
                                                                                         kann es zur Krümmung einzelner Dielen kommen. Lassen
                                                                                         sich die Dielen mit einem normalen Kraftaufwand und ge-
                                                                                         eignetem Werkzeug (Spanner) montieren, ist dies zu tolerie-
                                                                                         ren. Der Grund für eine nach der Verlegung vorkommende
                                                                                         Krümmung liegt oft in einer fehlenden Entwässerung und
                                                                                         Staunässe im Unterbau und / oder einer mangelnden Um-
                                                                                         lüftung des Terrassendecks.

                                                                                         Querkrümmung (Schüsselung)
        Rechte Dielenseite                                                               Bei Terrassendielen treten infolge der Trocknung konkave
           oben: konvexe
          Quer­krümmung                                                                  Schüsselungen bzw. konvexe Wölbungen auf. Man spricht
         (Schüsselung) auf                                          Linke Dielenseite    hierbei von linker und rechter Brettseite. Die rechte Seite ist
        der Dielenoberseite                                           oben: konkave
                                                                     Quer­krümmung       im trockenen Zustand rund, bildet an der Oberfläche einen
                                                                    (Schüsselung) auf    Buckel, das Wasser läuft besser ab (keine überstehenden
                                                                   der Dielenoberseite
                                                                                         Stolperkanten an den Brettübergängen) und wird daher ger-
                                                                                         ne nach oben verlegt. Bei einigen Nadelhölzern wird wegen
                                                                                         möglicher Ring- und Schilferrisse allerdings die linke Brett-
                                                                                         seite nach oben bevorzugt. Bei Dielen mit gleichem Hobel-
                                                                                         profil auf Vorder- und Rückseite sollte einheitlich entweder
                                                                                         die rechte oder die linke Seite nach oben verlegt werden.
Quelle: GD Holz, Broschüre Terrassen- und Balkonbeläge, 5. Aufl.

8
ALLGEMEINE HINWEISE zu Terrassen im Außenbereich
Kriterien für die Beurteilung von ­Terrassendielen
Quelle: GD Holz, Aktualisierte Fassung, 12/2020

Das Produkt „Terrassendiele“ bezeichnet einen eindeutigen
Verwendungszweck: Bodenbelag auf Terrassen und Balko-
nen.
Ein Terrassenbelag ist kein Wohnzimmer-Fußboden, son-
dern beschreibt den Anwendungsbereich „Außenverwen-
dung“, d. h. der Witterung unmittelbar ausgesetzt, in den
seltensten Fällen überdacht, teilweise Gehwegbelag vom
Garten zum Haus mit Schmutzeintrag aus dem Garten, etc.
Terrassendielen aus Holz sind ein Naturprodukt mit natur­
gegebenen Eigenschaften und einer enormen Vielfalt und
Bandbreite an natürlichen Wuchsmerkmalen.
Maßstab für die Beurteilung von Mängeln an Terrassen-
dielen als Kaufprodukt (BGB-Kaufrecht) oder einer verleg-
ten Terrasse (BGB-Werkvertragsrecht / VOB) sind negative
Merkmale, die die Gebrauchstauglichkeit oder den Wert
aufheben oder mindern.

Kein Mangel sind die typischen Merkmale des Holzes,
• die aufgrund allgemeiner Erfahrung als allgemein beim
  Verbraucher / Käufer als bekannt vorausgesetzt werden
  können, wie z. B. Merkmale wie Äste, radiale Trocknungs-
  risse bei Holz in der Außenverwendung
• über die der Käufer beim Kauf aufgeklärt und die er so
  billigend „in Kauf“ genommen hat, z. B. Splintanteil bei
  Nadelhölzern, Lärche, Douglasie, etc.

Kriterium: Gebrauchstauglichkeit der ­Dielen
Mängel, die die Gebrauchstauglichkeit beeinflussen                 II. K
                                                                        rümmungen / Verdrehungen der Dielen, die die Verleg-
­(können), sind                                                        barkeit beeinträchtigen oder zu nicht mehr tolerierbaren
                                                                       Überständen (Stolperstufen) zwischen benachbarten
I. bestimmte Arten von Rissen, wie:
                                                                       Dielen trotz ordnungsgemäßer Verlegung führen.
   • Ringschäle bei Nadelhölzern;
   • Risse im Bereich von Wachstumsanomalien – z. B. Jahr-         III. g
                                                                         roße Äste oder Astansammlungen, die Tragfähigkeits-
     ring-Ablösungen / Ringschäle im Übergangsbereich                   relevanz haben, vgl. DIN 4074-1 und -5.
     juveniles Holz / Reifholz – die durch eine thermische
     Behandlung verstärkt sichtbar werden;
   • Blitzrisse und Frostrisse, die i. d. R. bereits bei der Be-
     arbeitung aussortiert werden;
   • Risse quer zum Brett / senkrecht zur Faser durch
     Stauchbrüche / Brittleheart, insbesondere bei
     ­Tropenhölzern;
   • Risse entlang von Wachstumszonen, die durch Wuchs-
      spannungen oder starke Schwund- / Quellspannun-
      gen hervorgerufen werden und bei Drehwuchs schräg
      ins Brett verlaufen können.
                                                                                                                                9
Kriterien für die Beurteilung von ­Terrassendielen
Quelle: GD Holz, Aktualisierte Fassung, 12/2020

Kriterium: Wert / Qualität / optisches ­Erscheinungsbild der Dielen
Holzmerkmale sind keine Fehler oder Sachmängel des               Holzart-abhängige (für die jeweilige Holzart typische)
Holzes, sondern Sortiermerkmale bzw. Sortierkriterien. Die       ­Merkmale
Holzqualität handelsüblicher Terrassendielen-Sortimente –         • Harzaustritt
also das ­„optische“ Erscheinungsbild, das durch die verschie-    • Harzgallen
denen Holzmerkmale beeinflusst wird – ist abhängig von            • Rindeneinschlüsse
den Rundholz-Qualitäten, die beim in- oder ausländischen          • feine Insekten-Fraßgänge von Frischholz-Insekten,
Produzenten zum Einschnitt kommen.                                  ­sogenannte „Pinholes“
                                                                  • Auswaschung von Holzinhaltsstoffen
Maßstab für die Qualität sind deshalb:
                                                                  • Reaktionsverfärbungen bei gerbstoffhaltigen Hölzern
• Hersteller-/Produktinformationen
                                                                  • Bläue, wenn die Dielen natürlich vergrauen sollen
• Produktpräsentationen in Ausstellungen
• Preis der Ware                                                 Handelsübliche Beschaffenheit / Erwartung eines Käufers:
• Sehr eingeschränkt auch Handmuster                             Lt. BGB-Kommentar (PALANDT) zu § 434 „ist auf den Durch-
                                                                 schnittskäufer abzustellen, nicht auf im Einzelfall überzo-
Vor der Verlegung und beim Verlegen lassen sich negative
                                                                 gene Ansprüche des jeweiligen Käufers, auch wenn sie vor
Merkmale berücksichtigen durch Auskappen oder Verle-
                                                                 dem Kaufabschluss für den Verkäufer erkennbar waren. Ein
gung an weniger sichtbaren Stellen.
                                                                 solcher Käufer, der höhere Anforderungen stellt, muss die
Natürliche Holzmerkmale und keine Fehler sind                    gewünschte oder zu hoch geschraubte Beschaffenheit mit
(soweit sie nicht in einem Umfang ­auftreten, dass die           dem Verkäufer vereinbaren.“
Gebrauchstauglichkeit beeinträchtigt ist):
                                                                 Besondere Holzqualitäten, wie sie z. B. an oberflächenbe-
Holzart-unabhängig                                               handelte / geölte Dielen auf überdachten Terrassen gestellt
• Radiale Trockenrisse als Oberflächen- oder Hirnholzrisse       werden, bei denen dann bestimmte Merkmale aussortiert
  an Brett-Enden und um die Befestigungsmittel                   werden, bedürfen also einer eigenen vertraglichen Verein-
• Risse in und um Äste                                           barung.
Holzart-typische Farb- und Holzstruktur-Unterschiede
• Raue Stellen / aufstehende Holzfasern um Äste oder bei
  Reaktionsholz (soweit keine ­Hobelfehler)
• Farbveränderungen (Vergilben) durch Licht und späteres
  Vergrauen der Oberfläche
• Lokal begrenzte Abschilferungen im Zuge der Verwitte-
  rung
• Wasser- und Stöckerflecken, wenn Dielen natürlich ver-
  grauen sollen

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Kriterium: Verarbeitungs- und Montage-Standards
Der Bund Deutscher Zimmermeister hat die Fachregeln des     Terrassen werden u. a. von Zimmerern, Tischlern / Schrei-
Zimmererhandwerks 02: ­„Balkone und Terrassen“ (Dezem-      nern, Dachdeckern oder Garten- und Landschaftsbauern
ber 2015) in zweiter Auflage herausgegeben.                 erstellt. Die Arbeiten müssen den allgemeinen handwerk-
                                                            lichen Anforderungen entsprechend „fachgerecht“ ausge-
Die Anforderungen in diesen Fachregeln beziehen sich auf
                                                            führt sein. An Holz in der Außenverwendung werden andere
den Zeitpunkt des Einbaus und auf eine Holzeinbaufeuchte
                                                            Verarbeitungsanforderungen gestellt als an Innenausbau-
von ≤ 20 % Holzfeuchte.
                                                            oder Holzfuß­boden-Arbeiten.
Wesentliche Toleranzen sind:
• Längs- und Querfugen zwischen den Brettern zum Zeit-
  punkt des Einbaus: mind. 5 mm und max. 10 mm achs­
  paralleler Einbau.
• Die Fugenbreite zwischen den Dielen im Gebrauchs­
  zustand darf max. 6 mm variieren.
• Bei in der Länge gestoßenen Dielen müssen die Längs­
  fugen in einer Achse liegen.
• Maximaler Überstand an Längs- und Querstößen der
  Dielen 3 mm.
Aus diesen Toleranzen beim Einbau lassen sich zulässige
­Abweichungen im späteren ­Gebrauchszustand beurteilen.
Weitere Kriterien:
• Schrauben 15 – 25 mm von den Brettlängskanten zur
  ­Verminderung der Schüsselung
• Schrauben in einer Flucht bzw. symmetrisch
• Überstände (Stolperstufen) zwischen den Dielen, hervor-
   gerufen durch den Verzug der ­Dielen
• Brettenden rechtwinklig geschnitten und in einer Flucht
• Kantenbearbeitung / Kantenschutz bei schwierig zu
   trocknenden Holzarten
• Konstruktiver Holzschutz – entsprechend den örtlichen
   und planerischen Gegebenheiten

                                                                             Verweis:
                                                                    Broschüre „Terrassen- und
                                                                      Balkonbeläge aus Holz
                                                                      und Holzwerkstoffen –
                                                                    Produktstandards und An-
                                                                    wendungsempfehlungen“
                                                                          (5. Aufl. 2020),
                                                                              GD Holz

                                                                                                                   11
www.scheiffele-schmiederer.de
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