Eine Orgelmesse 2023 - Mittwoch, 8. Februar, 20 Uhr - Frauenkirche Dresden
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2023 r Max Rege zu m rtstag 150. Gebu Mittwoch, 8. Februar, 20 Uhr Eine Orgelmesse FRAUENKIRCHE KREUZKIRCHE KATHEDRALE KULTURPALAST
2 Die Orgel der von Da 005 ni t2 el u E r ba Ke r Frauenkirche n, Straß b ur g I HAUPTWERK C-a³ III RÉCIT EXPRESSIF C-a³ PEDAL C-g¹ Principal 16′ Bourdon 16′ Untersatz 32′ Bordun 16′ Flûte harmonique 8′ Principalbass 16′ Octave 8′ Viole de Gambe 8′ Subbass 16′ Viola di Gamba 8′ Voix Celeste 8′ Octavbass 8′ Rohrflöte 8′ Bourdon 8′ Bassflöte 8′ Octave 4′ Principal 4′ Octavbass 4′ Spitzflöte 4′ Flûte octaviante 4′ Mixturbass 6f. Quinte 2 2/3′ Octavin 2′ Fagott 32′ Octave 2′ Piccolo 1′ Posaune 16′ Terz 1 3/5′ Plein Jeu 3 – 6f. Trompetenbass 8′ Cornet ab c1 5 f. Cornet ab g 5f. Clarinenbass 4′ Mixtur 5 f. Basson 16′ Zimbel 4 f. Trompette harmonique 8′ KOPPELN Fagott 16′ Basson-Hautbois 8′ II-I, III-I, IV-I, II-I 16′, Trompete 8′ Voix Humaine 8′ III-I 16′, III-II, IV-II, Clarine 4′ Clairon harmonique 4′ I-P, II-P, III-P, IV-P, III-P 4′ Tremolo II OBERWERK C-a³ Sperrventil I, Quintade 16′ IV BRUSTWERK C-a³ Transpositeur IV (415 Hz), Principal 8′ Gedackt 8′ Setzerkombinationen Quintade 8′ Principal 4′ (10 x 4096 Speicherplätze), Salicional 8′ Rohrflöte 4′ Appels des anches I,II,III, P, Gedackt 8′ Nasat 2 2/3′ Registercrescendo, Octave 4′ Octave 2′ Crescendo Récit Rohrflöte 4′ Gemshorn 2′ Nasat 2 2/3′ Terz 1 3/5′ Octave 2′ Quinte 1 1/3′ Sesquialtera 1f. Sifflet 1′ Mixtur 4f. Mixtur 3f. Trompete 8′ Vox humana 8′ Chalumeau 8′ Tremulant Tremulant
M I | 0 8 FE B R UA R 2023 | 20 U HR | HAU PTRAUM 3 DRESDNER ORGELZYKLUS Eine Orgelmesse Max Reger zum 150. Geburtstag Der Dresdner Orgelzyklus ist eine gemeinsame Konzertreihe der drei Innenstadtkirchen Kathedrale – Kreuzkirche – Frauenkirche und des Kulturpalastes. PROGRAMM Max Reger (1873 – 1916) Aus »Zwölf Stücke Op. 59« Präludium e-Moll Pastorale F-Dur Intermezzo a-Moll Canon E-Dur Toccata d-Moll Fuge D-Dur Phantasie über den Choral »Freu dich sehr, o meine Seele« Op. 30 Aus »Zwölf Stücke Op. 59« Kyrie eleison e-Moll Gloria in excelsis D-Dur Benedictus Des-Dur Capriccio fis-Moll Melodia B-Dur Te deum a-Moll ORG EL Martin Schmeding
4 ORG EL Martin Schmeding Martin Schmeding, geboren 1975 in Minden/Westfalen, studierte in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf Kirchenmusik, Musikerziehung, Blockflöte (Konzertexamen) und Orgel (Konzertexamen), Dirigieren, Cembalo und Musiktheorie. Zu seinen Lehrern zählen u.a. Ul- rich Bremsteller, Lajos Rovatkay, Dr. Hans van Nieuwkoop, Jacques van Oortmerssen und Jean Boyer. Während des Studiums war er Stipendiat der »Studienstiftung des Deutschen Volkes«. Er ist unter anderem Preisträger vom Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb Berlin, dem Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg, vom Deutschen Musikwettbewerb Berlin und dem Mu- sica antiqua Competition Brugge. 1999 war er Finalist des ARD-Wettbewerbs München. Daneben erhielt er zahlreiche weitere Stipendien und Förderungen. 1999 wurde ihm der Niedersächsische Kulturförderpreis verliehen. Von 1997 bis 1999 war er Kantor und Organist der Nazareth-Kirche Hannover. Danach wirkte er an zwei der bedeutendsten kirchenmusikalischen Stätten in Deutschland: 1999 wurde er als Nachfolger von KMD Prof. Oskar Gottlieb Blarr Kantor und Organist an der Neanderkirche, Düsseldorf. Von 2002 bis 2004 hatte Martin Schmeding das Amt des Dresd- ner Kreuzorganisten mit einer über 700jährigen Tradition inne. Darüber hinaus war er von 2012 bis 2016 Titularorganist der Freiburger Ludwigskirche und Leiter des Kammerchores des ehemaligen Landeskantorates Südbaden. Nach Lehraufträgen in Hannover, Leipzig, Weimar und Dresden war er von 2004 bis 2015 Professor für Orgel an der Hochschule für Musik Freiburg als Nachfolger von Prof. Zsigmond Szathmáry. Dort leitete er auch das Institut für Kirchenmusik, das auf seine
5 Initiative hin im Oktober 2012 gegründet wurde. An der Hochschule für Musik Luzern (Schweiz) hatte er von 2014 bis 2016 eine Gastprofessur inne. Zum Herbst 2015 über- nahm er mit dem Lehrstuhl für Orgelliteratur an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig – verbunden mit der Leitung der »Europäischen Orgelakademie«. Darüber hinaus wirkt er seit 2018 als Visiting Guest Professor am Royal Birmingham Conservatoire. Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD liegen vor (u. a. das Gesamtwerk für Orgel von J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy und Max Reger. Daneben ergänzen Noteneditionen und Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften (u. a. Butz, Carus, Herder, Schott, edition text+kritik), Konzerte als Solist, Kammermusiker und mit Orchester im In- und Ausland und bei Festivals, das Unterrichten bei nationalen und internationalen Meisterkursen und die Tätigkeit als Wettbewerbsjuror, Dirigent und Komponist sein künstlerisches Profil. 2009, 2017 und 2020 wurde er mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Besten- liste) ausgezeichnet. Mit dem Gewinn des »Echo Klassik 2010« als Instrumentalist des Jahres erhielt Martin Schmeding für seine Einspielung »J. S. Bach: Goldberg-Variationen (Orgelfassung)« einen der bedeutendsten internationalen Musikpreise. 2017 wurde er als Professor des Jahres (Geistes- und Kulturwissenschaften) ausgezeich- net. Mit einer Arbeit zum Orgel- und Frühwerk Wolfgang Rihms promovierte er 2021 zum Dr. phil. (summa cum laude) an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« Dresden (Prof. Dr. Michael Heinemann).
6 Einführung Für Max Reger bedeutete die erste Sammlung kürzerer Orgelwerke eine Umstellung in der Arbeits- und Herangehensweise. Adalbert Lindner, sein erster Lehrer, berichtet darüber: »Die sämtlichen zwölf Stücke hat der Meister in vierzehn Tagen geschrieben. Jeden Abend (Sonntags ausgenommen) brachte er mir ein druckreif geschriebenes Stück und dazu den mir jedesmal als Geschenk überlassenen Bogen der ersten Niederschrift, den ich mit dem betreffenden Datum versah, Nr.1 trägt den 17. Juni 1901.« Der Peters-Verlag, der an die Stelle des Londoner Verlegers Augener tritt, hatte um eine Folge von mittelschweren Orgelstücken gebeten (nachdem die Monumental-werke kurz zuvor noch kategorisch abgelehnt worden waren). Wenn Max Reger sie jedoch als aller- leichtest charakterisiert, dann liegt darin auch ein Stück weit Koketterie. Zumindest die Verkaufs- und Auflagenzahlen weisen eindrücklich die Beliebtheit dieser ersten Sammlung von Charakterstücken nach. Mit den Zwölf Stücken legt Reger ein Kompendiu, der historischen und zeitgenössischen Formen dar: Mit Präludium (Nr.1), Canon (Nr.4), Toccata (Nr.5) und Fuge (Nr.6) greift er auf die barocken Formvorbilder zurück, wobei die Fuge als grandiose dynamische und tempo- mäßige Steigerung angelegt ist. Des Weiteren enthält der Zyklus mit den Sätzen Kyrie elei- son (Nr.7), Gloria in excelsis (Nr.8), Benedictus (Nr.10) und Te Deum (Nr.12) ein Repertoire für das Mess-Ordinarium – Vielleicht ein Ausgleich zu den ansonsten dominierenden, protestantischen Chorälen in Regers Orgelschaffen. Als letzte Gruppe sind mit Pastorale (Nr.2), Intermezzo (Nr.3), Capric- cio (Nr.10) und Melodia (Nr.11) die romantischen Charakterstücke vertreten, wie sie auch aus zahlreichen kürzeren, eigenen Klavierwerken bekannt sind. Immer wiederkehrendes, charakteristisches Element der kleineren Orgelwerke ist die drei- teilige Form mit variierter Reprise und kontrastierend angelegtem Mittelteil. Die wechseln- den Stimmungen entsprechen Lindners Charakterisierung von Regers kompositorischen Kennzeichen in das Trotzig-Titanisch-Dämonische, das Humoristisch-Burleske und das Innige. Einige der Werke, wie z.B. die Toccata d-Moll werden zu den am häufigsten auf- geführten Orgelwerken Regers. Das Benedictus in seiner verklärten Stimmung wird in der Literatur als eines der schönsten und innerlichsten Werke des Komponisten bezeichnet. Die Beschäftigung mit Chorälen und deren kompositorischer Verarbeitung in einer Groß- form ist eng mit einem entscheidenden Einschnitt in Max Regers Leben verknüpft: Nach einem vollständigen physischen und psychischen Zusammenbruch, ausgelöst durch
7 Max Reger, 1913, Hofkapellmeister finanzielle Sorgen, berufliche Unsicherheit, unruhige Lebensumstände und die Anstrengungen des Militär- dienstes, kehrte Reger im Juni 1898 in sein Elternhaus nach Weiden zurück. Die mit diesem Wechsel verbundene »wohltuende Ruhe und innere Sammlung« führte dazu, dass sich der auf- strebende Komponist ganz der »Ausgestaltung seiner künstlerischen Pläne und Entwürfe ohne jede äußere Ablenkung widmen konnte«. Für die Entstehung der Choralfantasien werden noch zwei weitere Aspekte bedeutsam: Zum einen setzte sich Reger intensiv mit Texten und Melodien protestantischer Choräle auseinander, was zu seinem berühmten Ausruf »Die Protestanten wissen nicht, was sie an ihrem Chorale haben!« führte. Außerdem wurde die Beschäftigung mit zentralen Aspekten der menschlichen Existenz durch intensive Lektüre zeitgenössischer Literatur verstärkt. Entsprechend der inhaltlichen Ausrichtung des Chorals »Freu dich sehr, o meine Seele« bildet Op. 30 einen Kontrast zur ersten Choralfantasie »Ein feste Burg ist unser Gott« Op. 27: die »machtvolle Verkörperung des Glänzenden, Helden- und Sieghaften, Lebensbeja- henden« weicht einer »Symbolisierung des Trüben, Schmerzlichen, der Lebensentsagung, der Todesangst.« Während Op. 27 trotz einer dramatischen Gesamtkonzeption klar in strophenweise Durch- führungen gegliedert ist, weist »Freu dich sehr, o meine Seele« in mehrfacher Hinsicht die Tendenz einer formalen Vereinheitlichung und Verknüpfung auf: Zum ersten Mal komponiert Reger eine ausgedehnte Einleitung, die er durch das genaue Studium der Choralfantasie Reimanns kennengelernt hatte. Durch ihre an den barocken Stil angelehnten Figurationen steht sie »ganz auf Bachschem Fundament«, ohne jedoch eine »sklavische oder schwächliche Nachahmung« zu präsentieren. Darüber hinaus greift er »zu dem Mittel eines verbindenden Themas, das er in der einge- henden Phantasie in kurzer Form durchführt, gleichsam als Überschrift der folgenden Aus- einandersetzung.« Außerdem löst sich Reger mehr und mehr vom Konzept musikalisch getrennter Verse und bezieht die Gliederungen teilweise auf einzelne Zeilen und Abschnitte der Choralverse. Um eine dramaturgisch und musikalisch schlüssige Folge zu erreichen, wählt Reger sieben Ver- se für seine Choralfantasie aus.
8 Auf die Einleitung folgen zunächst zwei geschlossene Strophendurchführungen: ein Trio mit c.f. im Tenor und barocker Begleitfiguren-Gestik, die dem Text entsprechend chroma- tisch durchsetzt ist und ein langsamer Satz mit schlicht verziertem Diskant-c.f. Mit der nach b-Moll modulierenden Überleitung durch das beibehaltene Seitenthema be- ginnt die Tendenz der Loslösung Regers vom Strophendenken, die sich vor Allem mit den Fantasien Op. 40,2 und Op. 52,1 über dunklere, grüblerische Themen fortsetzt. Nachdem die zentralen Worte »Teufel, Sünd‘ und Hölle« ihre musikalische Entsprechung in kontrapunktierenden Trillern und Skalenfiguren gefunden hatten, sorgt die textliche Wen- de zu »Angst und Plag« auch für eine musikalisches »Zusammensacken«, bevor der Bass- c.f. der 4. Strophe mit einem durchgehenden Suspiratio-Motiv begleitet wird. Ähnlich den Begriffen »Edelstein« in Op. 40,1 und »Schatz« in Op. 50,2 präsentiert Reger mit der 5. Strophe, die textlich um den »Morgenstern« kreist, einen ausdrucksvoll kolorierten Diskantsatz, der jedoch durch chromatische Führungen in den Begleitstimmen immer mit der schmerzlichen Grundstimmung verknüpft bleibt. Der Schluss der Fantasie ist wiederum formal freier geführt: Nach der Illustration des all- mählichen Ersterbens durch Stocken und Abbruch der musikalischen Figuren mit dem zen- tralen Intervall der verminderten Septime, steigert sich die zweite Hälfte der 6. Strophe bis zur kanonisch geführten Apotheose: Christus als Weg aus dem »Jammertal«. Hier schließt sich durch die Anlehnung an barocke Techniken und Figuren der Kreis zur Einleitung.
9 Vorschau Konzert KASSE Tür D 15 DRESDNER ORGELZYKLUS Feb Jubilare 2023 Mi Max Reger zum 150. Geburtstag 20 Uhr Werke von Johann Pachelbel, Jacques-Nicolas Lemmens, Kreuzkirche Max Reger, Flor Peeters und Gunther Martin Göttsche Orgel Kreuzorganist Holger Gehring (Dresden) Tickets 10 € 22 DRESDNER ORGELZYKLUS Feb Sprache des Unsagbaren Mi Max Reger zum 150. Geburtstag 20 Uhr Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy Frauenkirche und Max Reger Orgel Marie Esslová und Jürgen Essl (Stuttgart) Tickets 10 € 01 DRESDNER ORGELZYKLUS Mär Rund um Karg-Elert Mi Max Reger zum 150. Geburtstag 20 Uhr Werke von Sigfrid Karg-Elert, Max Reger, Kreuzkirche Fritz Lubrich und Ruben Johannes Sturm Orgel Domorganist Ruben Johannes Sturm (München) Tickets 10 € 08 DRESDNER ORGELZYKLUS Mär Raritäten der Orgelmusik Mi Max Reger zum 150. Geburtstag 20 Uhr Werke von Basil Harwood, Franz Schmidt, Kathedrale Anton Heiller und Jean Françaix Orgel Domorganist Sebastian Freitag (Dresden) Tickets 10 €
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