Konjunktur Südwest Aktuelles Konjunkturbild zeigt nachlassende Dynamik 3 18 - Statistisches Landesamt ...

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    Konjunktur Südwest
Aktuelles Konjunkturbild zeigt
   nachlassende Dynamik
Konjunktur Südwest Aktuelles Konjunkturbild zeigt nachlassende Dynamik 3 18 - Statistisches Landesamt ...
Impressum

Konjunktur Südwest
Redaktionsschluss: 19.10.2018

Autoren:
Dipl.-Ökonom Dr. Patrick Bremer
Dipl.-Volkswirt Sebastian Debes
Dipl.-Volkswirtin Ruth Einwiller
Dipl.-Volkswirtin Dr. Monika Kaiser

Artikel-Nr. 8039 18003

Herausgeber und Vertrieb
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Foto: Bosch

© Statistisches Landesamt
  Baden-Württemberg, Stuttgart, 2018
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AUF EINEN BLICK

Aktuelles Konjunkturbild zeigt nachlassende Dynamik – Südwestwirtschaft dürfte
im zweiten Quartal 2018 real um 2,4 % gestiegen sein

Die baden-württembergische Wirtschaft hat im           Der Beschäftigungszuwachs blieb weiterhin stark,
Jahresverlauf deutlich an Dynamik verloren. Zwar       wenngleich er etwas an Tempo einbüßte. Um 2,3 %
lag das reale BIP ersten Berechnungen zufolge im       legte die sozialversicherungspflichtige Beschäfti-
2. Quartal noch um 2,4 % über dem Vorjahres-           gung im 2. Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahres-
quartal, wuchs gegenüber dem Vorquartal allerdings
kaum noch. Frühindikatoren wie der Auftrags-
eingang im Verarbeitenden Gewerbe signalisieren,
dass die nachlassende Dynamik mindestens bis
Jahresende andauern dürfte.
Das Auslandsgeschäft im Verarbeitenden Gewerbe
hat einen Gang zurückgeschaltet. Real erhöhte sich
der Umsatz im 2. Quartal aber immer noch um fast
5 % gegenüber dem Vorjahresquartal, lag aber
knapp unter dem 1. Quartal. Gegen den Trend wies
der Maschinenbau mit einem Jahresplus von 7,3 %
und 2,2 % zum Vorquartal ein weiter hohes Wachs-
tumstempo auf. Der Kraftfahrzeugbau musste zum
Vorquartal dagegen ein Minus von 1,4 % verkraften,
                                                       quartal zu. Insgesamt standen im genannten Zeit-
liegt aber zum Vorjahresquartal noch 6,3 % im Plus.
                                                       raum fast 4,7 Mill. Personen in einem sozialversi-
Die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe         cherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Die Arbeitslo-
entwickelte sich im 2. Quartal 2018 schwächer. Dort    senquote fiel im Juni auf einen historischen Tief-
lagen die realen Umsätze um 1,4 % unter den Wer-       stand von 3,0 % und erreichte nach gängiger Defini-
ten des Vorquartals. Im Vorjahresvergleich rangie-     tion somit die Schwelle zur Vollbeschäftigung. Deut-
ren diese noch 0,8 % im Plus. Stabilisierend wirkten   lich beschleunigt hat sich der Anstieg der Verbrau-
die Schlüsselbranchen Fahrzeug- und Maschinen-         cherpreise im Land. So erhöhte sich die Inflation im
bau mit Zuwächsen von jeweils über 6 % zum Vor-        2. Quartal auf 2,1 %. Zurückzuführen ist dies auf
jahr. Die Bauwirtschaft verlor bei 2,5 % Zuwachs an    höhere Energie- und Rohstoffpreise. So stieg der
Arbeitsstunden ebenfalls an Dynamik.                   Rohölpreis innerhalb eines Jahres um 47,5 %.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                 1
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INLANDSNACHFRAGE

Binnennachfrage schwächer                                Vorjahresvergleich lag der preis- und saisonberei-
                                                         nigte Umsatzzuwachs jeweils bei über 6 % und im
Kommt es zu einer konjunkturellen Abkühlung? Im          Vergleich zum Vorquartal bei 0,6 % bzw. 0,9 %.
Verarbeitenden Gewerbe nahm im Vorjahresver-
gleich die Dynamik der Inlandsumsätze deutlich ab        Deutlich geringer waren die Zuwächse in den Bran-
und im Vorquartalsvergleich ist sogar ein Rückgang       chen pharmazeutische Erzeugnisse und der chemi-
zu verzeichnen. Die Inlandsumsätze des Verarbei-         schen Industrie sowie bei den Herstellern von DV-Ge-
tenden Gewerbes in Baden-Württemberg lagen im            räten, elektronischen und optischen Erzeugnissen.
2. Quartal 2018 preis- und saisonbereinigt nur noch      Die Umsätze dieser Branchen legten im Vorjahres-
0,8 % über dem Vorjahreswert. Im 1. Quartal lag die-     vergleich um 1,9 %, 0,1 % und 0,9 % zu. Auch die
ser Wert mit 5,6 % noch deutlich höher und gegen-        Nachfrage im Bauhauptgewerbe hat an Dynamik ver-
über dem Vorquartal gingen die Erlöse im 2. Quartal      loren. Die als Indikator für die Bauleistung fungieren-
sogar um 1,4 % zurück. Die längerfristige Entwick-       den Arbeitsstunden erhöhten sich im 2. Quartal im
lung der Inlandsumsätze zeichnet weiterhin ein posi-     Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % und im Vorquartals-
tives Bild, das heißt tendenziell ist diese immer noch   vergleich war nun ein leichter Rückgang festzustel-
aufwärtsgerichtet. Der Fahrzeug- und Maschinenbau        len. Im 1. Quartal lag der Jahresvergleich noch bei
stützten im 2. Quartal 2018 als Schlüsselbranchen        6,6 % und der Vorquartalsvergleich lag mit 1,1 %
die baden-württembergische Binnennachfrage. Im           noch deutlich im Plus.

                                                         Auftragseingänge auf hohem Niveau
                                                         Die Auftragslage im Inland entwickelte sich im
                                                         1. Halbjahr 2018 insgesamt erfreulich. So stiegen die
                                                         preis- und saisonbereinigten Aufträge im Verarbei-
                                                         tenden Gewerbe in Baden-Württemberg jeweils ge-
                                                         genüber dem Vorjahr im 1. Quartal um 8,4 % und im
                                                         2. Quartal um 6,2 %. Ausgehend von einem hohen
                                                         Niveau gingen die Aufträge im 2. Quartal 2018 um
                                                         0,2 % gegenüber dem 1. Quartal 2018 leicht zurück.
                                                         Die geglättete Trend-Konjunktur-Komponente zeigt
                                                         jedoch ein Abflachen der Auftragsentwicklung im
                                                         nächsten Quartal an.

2                                                                                  Konjunktur Südwest 2018/3
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AUSLANDSNACHFRAGE

Auslandsgeschäft verliert an Dynamik                      Aus baden-württembergischer Produktion waren im
                                                          2. Quartal 2018 wie schon im Inland Maschinen und
Das Auslandsgeschäft in Baden-Württemberg war im          Fahrzeuge besonders gefragt. Im Maschinenbau
2. Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr deutlich im      stiegen die preis- und saisonbereinigten Erlöse im
Plus, gegenüber dem Vorquartal trübt sich dieses po-      2. Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
sitive Bild jedoch etwas ein. Die konjunkturellen Im-     um 7,3 %, gegenüber dem Vorquartal konnte eben-
pulse weisen damit Ähnlichkeiten mit der Binnen-          falls ein deutliches Plus von 2,2 % verbucht werden.
nachfrage auf. Der Zuwachs beim Auslandsumsatz            Die Branche Kraftwagen und Kraftwagenteile mel-
insgesamt im Verarbeitenden Gewerbe ist aber noch         dete zwar gegenüber dem 1. Quartal 2018 ein Minus
deutlich höher als im Inland. Gemessen am Umsatz          von 1,4 %, konnte aber gegenüber dem Vorjahr ein
stieg dieser preis- und saisonbereinigt um fast 5 %       Umsatzplus von 6,3 % erwirtschaften. Insgesamt
zum Vorjahr, lag aber mit 0,2 % ebenfalls wie bei der     ergab sich damit für die Investitionsgüterproduzenten
Inlandsnachfrage leicht unter dem Wert des Vorquar-       im 2. Quartal 2018 ein Umsatzplus von 5,7 % gegen-
tals. Auf eine zukünftig weiterhin positive Entwicklung   über dem Vorjahr. Auch die heimischen Produkte aus
deuten die Umsätze bei den Vorleistungsgütern hin.        der Branche Elektrotechnik waren weiterhin gefragt.
Das Umsatzplus lag hier gegenüber dem Vorjahr bei         Hier lag das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr bei
3,7 % und gegenüber dem 1. Quartal 2018 war nur           3,2 %.
ein leichtes Minus zu verzeichnen.
                                                          Auftragseingänge weiterhin stabil?
                                                          Die Auslandsbestellungen im Verarbeitenden Ge-
                                                          werbe nahmen auch im 2. Quartal 2018, wie bereits
                                                          im Vorquartal und auch im gesamten Jahr 2017, im
                                                          Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Das Auftragsvolu-
                                                          men stieg im 2. Quartal um 5,3 % gegenüber dem
                                                          Vorjahreswert, und damit nur leicht schwächer als im
                                                          1. Quartal. Gegenüber dem Vorquartal blieben die
                                                          preis- und saisonbereinigten Auslandsaufträge stabil.
                                                          Weniger optimistisch stimmt die geglättete Trend-
                                                          Konjunktur-Komponente. Sie deutet mit einem Minus
                                                          von 1,1 % auf einen negativen Trend bei zukünftig er-
                                                          warteten Aufträgen hin.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                    3
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WIRTSCHAFTSBEREICHE

                                 Einzelhandel: Umsatzeinbußen auf breiter Front

                                                                    Die Einzelhandelsumsätze lagen im 2. Quartal
                                                                    2018 insgesamt leicht unter dem Niveau des
                                                                    Vorquartals und gingen auf breiter Front zurück.
                                                                    Unter den Sparten verbuchten lediglich die Tank-
                                                                    stellen ein leichtes Plus. Ausgehend vom höchs-
                                                                    ten Ausgangsniveau, musste der Einzelhandel
                                                                    mit Geräten der Informations- und Kommunikati-
                                                                    onstechnik zuletzt die größten Umsatzeinbußen
                                                                    hinnehmen.

                                             Großhandel: Wenig Dynamik

                                                                    Insgesamt lagen die Großhandelsumsätze zuletzt
                                                                    nur leicht über dem Niveau des 1. Quartals. Da-
                                                                    bei sind die einzelnen Sparten jedoch zum Teil
                                                                    durch recht unterschiedliche Entwicklungen ge-
                                                                    kennzeichnet. Während zum Beispiel die Han-
                                                                    delsvermittlung mit einem Zuwachs von knapp
                                                                    7 % deutlich zulegen konnte, verzeichnete der
                                                                    Großhandel mit Geräten der Informations- und
                                                                    Kommunikationstechnik das größte Minus.

                            Bauhauptgewerbe: Nachfrageanstieg auf hohem Niveau

                                                                    Die Anzahl der im Bauhauptgewerbe geleisteten
                                                                    Arbeitsstunden ist im aktuellen Beobachtungs-
                                                                    zeitraum leicht zurückgegangen. Dabei übertra-
                                                                    fen die Rückgänge im Hochbau die leichten Zu-
                                                                    wächse im Tiefbau. Hinsichtlich der Nachfrage-
                                                                    entwicklung führte hingegen insbesondere der
                                                                    kräftige Anstieg im Hochbau dazu, dass das Vo-
                                                                    lumen der Auftragseingänge um insgesamt gut
                                                                    10 % gestiegen ist.

                                 Verarbeitendes Gewerbe: Erneut leicht im Minus

                                                                    Die Umsätze der Südwestindustrie waren im
                                                                    2. Quartal leicht rückläufig. Weder aus dem In-
                                                                    land noch aus dem Ausland kamen Impulse für
                                                                    die Geschäftsentwicklung. Das Volumen der Auf-
                                                                    tragseingänge musste ebenfalls einen leichten
                                                                    Rückgang hinnehmen. Ausschlaggebend hierfür
                                                                    war die gesunkene Nachfrage im Inland. Die aus-
                                                                    ländischen Bestellungen waren hingegen nahezu
                                                                    unverändert.

* Reale saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100; ** Bauhauptgewerbe: Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen, saisonbereinigte
Reihen, 2010 = 100, Auftragseingang nominal.

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BRANCHENTRENDS I

                                Fahrzeugbau: Deutlich gestiegene Inlandsnachfrage

                                                              Da die Umsatzzuwächse im Inland die Erlösein-
                                                              bußen im Auslandsgeschäft nicht ausgleichen
                                                              konnten, mussten die Umsätze des Fahrzeug-
                                                              baus zuletzt insgesamt einen leichten Rückgang
                                                              zum Vorquartal hinnehmen. Das Ordervolumen
                                                              setzte seine positive Entwicklung hingegen weiter
                                                              fort und verzeichnete einen merklichen Anstieg.
                                                              Dabei fiel die Zuwachsrate im Inland mit 6,5 %
                                                              mehr als doppelt so hoch aus wie im Ausland.

                                          Maschinenbau: Leichtes Umsatzplus

                                                              Umsätze und Bestellungen entwickelten sich im
                                                              Maschinenbau im Vergleich zum Vorquartal in
                                                              unterschiedliche Richtungen. Während die Be-
                                                              stellungen ihr Wachstum der zurückliegenden 5
                                                              Quartale nicht fortsetzen konnten und im aktuel-
                                                              len Beobachtungszeitraum zurückgingen, stiegen
                                                              die Erlöse leicht an. Dabei fielen die Verände-
                                                              rungsraten im Auslandsgeschäft bei beiden Indi-
                                                              katoren stärker aus als jene des Inlands.

                      Metallerzeugung und -bearbeitung: Umsatzwachstum setzt sich fort

                                                              Die Umsätze der Branche Metallerzeugung und
                                                              -bearbeitung erlebten zuletzt ihr 7. Wachstums-
                                                              quartal in Folge. Die Erlössteigerungen des In-
                                                              lands und des Auslands fielen dabei nahezu
                                                              identisch aus. Die Bestellungen konnten ihren
                                                              Aufwärtstrend hingegen nicht fortsetzen und
                                                              mussten einen Rückgang von knapp 2 % hin-
                                                              nehmen. Nachfragestimulierende Impulse blie-
                                                              ben insbesondere aus dem Ausland aus.

                      Herstellung von Metallerzeugnissen: Deutlicher Nachfragerückgang

                                                              Wie bereits zu Jahresbeginn führten stagnieren-
                                                              de Inlandsumsätze und geringere Exporterlöse
                                                              dazu, dass die Gesamterlöse zum Vorquartal
                                                              leicht zurückgingen. Die Auftragsentwicklung war
                                                              indes sowohl im Inland als auch im Ausland
                                                              durch deutliche Einbußen gekennzeichnet. Ins-
                                                              gesamt betrug das Minus gut 4 %. Dies ent-
                                                              spricht zugleich dem stärksten Nachfragerück-
                                                              gang unter den hier betrachteten Branchen.

* Reale, saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                    5
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BRANCHENTRENDS II

                                Chemische Industrie: Rückläufiges Inlandsgeschäft

                                                              Im 2. Quartal konnten steigende Exporterlöse die
                                                              rückläufigen Inlandsumsätze kaum ausgleichen,
                                                              sodass die Erlöse insgesamt minimal unter dem
                                                              Niveau des Vorquartals lagen. Hinsichtlich der
                                                              Auftragsentwicklung ergab sich ein ähnliches
                                                              Bild: Dem Anstieg der Auslandsnachfrage stand
                                                              im Inland ein Minus gegenüber. Allerdings über-
                                                              wogen hier die ausländischen Zuwächse,
                                                              wodurch die Nachfrage insgesamt leicht anstieg.

                                       Pharmaindustrie: Inlandsgeschäft legt zu

                                                              Nachdem sowohl die Umsätze als auch das Or-
                                                              dervolumen im 1. Quartal noch kräftige Einbußen
                                                              hinnehmen mussten, verbuchten beide Größen
                                                              zuletzt ein deutliches Plus zum Vorquartal. Aller-
                                                              dings lagen hierbei unterschiedliche Entwicklun-
                                                              gen des In- und Auslandsgeschäfts zugrunde.
                                                              Während das Inland jeweils zweistellige Zu-
                                                              wachsraten aufwies, zeigten die Veränderungsra-
                                                              ten des Auslands nur wenig Dynamik.

                           Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: Impulse fehlen

                                                              Bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen
                                                              war zuletzt eine rückläufige Geschäftsentwick-
                                                              lung zu erkennen. So mussten sowohl die Erlöse
                                                              als auch das Volumen der Auftragseingänge im
                                                              2. Quartal Einbußen hinnehmen. Impulse kamen
                                                              dabei weder aus dem Inland noch aus dem Aus-
                                                              land. Insgesamt lagen die Umsätze und die Be-
                                                              stellungen rund 1,5 % bzw. gut 3 % unter ihrem
                                                              Niveau des zurückliegenden Quartals.

                                   DV-Technik, Elektronik, Optik: Erneut im Minus

                                                              Wie bereits im Startquartal 2018 konnten auch im
                                                              aktuellen Beobachtungszeitraum weder die Erlö-
                                                              se noch die Auftragseingänge ihr Niveau aus der
                                                              Vorperiode erreichen. Hinsichtlich der Nachfra-
                                                              geentwicklung lagen hierbei allerdings unter-
                                                              schiedliche Entwicklungen im Inlands- und Aus-
                                                              landsgeschäft zugrunde: Einem kräftigen Rück-
                                                              gang der Auslandsnachfrage stand ein leichter
                                                              Anstieg im Inland gegenüber.

* Reale, saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100.

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PREISENTWICKLUNG

Verbraucherpreisindex steigt um 2,1 %                  saisonabhängige Nahrungsmittel mussten die Ver-
                                                       braucher deutlich mehr bezahlen (+ 8,2 %). Einen
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Baden-            überdurchschnittlichen Preisauftrieb verzeichneten
Württemberg hat sich zuletzt deutlich beschleunigt.    unter anderem auch das Bildungswesen (+ 3,2 %)
So lag der Index der Verbraucherpreise im 2. Quar-     sowie die alkoholischen Getränke und Tabakwaren
tal 2018 um insgesamt 2,1 % über dem Niveau des        (+ 4,2 %). Die Teuerungsrate für Wohnungsmieten
Vorjahres. Im Vergleich zum Vorquartal lag die Teu-    einschließlich Nebenkosten betrug wie bereits im
erungsrate damit um 0,5 Prozentpunkte höher. Eine      Vorquartal 1,5 %. Die rückläufigen Preise für Gas
wesentliche Ursache für die Teuerung liegt in den      (– 0,8 %) und Nachrichtenübermittlung (– 0,6 %)
deutlich gestiegenen Preisen für Heizöl, Kraftstoffe   wirkten hingegen leicht dämpfend auf die Teue-
und Nahrungsmittel.                                    rungsrate.
Nachdem die Mineralölprodukte zu Beginn des Jah-       Höhere Energie- und Rohstoffpreise
res lediglich durch einen moderaten Preisanstieg
gekennzeichnet waren, lagen die Preise für Heizöl      Die Rohölpreise zogen im 2. Quartal 2018 erneut
und Kraftstoffe mit 18,0 % bzw. 7,4 % zuletzt recht    kräftig an. So notierte der Preis für ein Barrel der
deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals.        Referenzsorte Brent mit durchschnittlich 75,0 US-
Der Teilpreisindex „Nahrungsmittel und alkoholfreie    Dollar um 47,5 % höher als noch vor einem Jahr.
Getränke“ stieg im 2. Quartal 2018 um 4,3 % ge-        Die anhaltende Fördermengenkürzung der OPEC
genüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere für        und Russlands, sinkende Fördermengen in Vene-
                                                       zuela und dem Iran bei gleichzeitig steigender Roh-
                                                       ölnachfrage dürften hierfür ausschlaggebend sein.
                                                       Preisdämpfend für die Eurozone wirkte hingegen die
                                                       Stärke des Euro. Sein Kurs gegenüber dem US-
                                                       Dollar lag mit 1,19 US-Dollar/Euro um 8,3 % über
                                                       dem Niveau des Vorjahresquartals. Der in Euro be-
                                                       rechnete HWWI-Index für Energierohstoffe übertraf
                                                       das Niveau des Vorjahreszeitraums um 35,1 %,
                                                       sonstige Rohstoffe verteuerten sich um 4,8 %. Die
                                                       Preise auf den der Verbraucherebene vorgelagerten
                                                       Handelsstufen stiegen bundesweit ebenfalls an. So
                                                       erhöhten sich die Verkaufspreise im Großhandel
                                                       sowie die Erzeugerpreise um jeweils 2,6 %.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                7
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BESCHÄFTIGUNG

Beschäftigungszuwachs weiterhin stark                    (1. Quartal: + 4 500). Im Gesundheits- und Sozialwe-
                                                         sen belief sich der Beschäftigungszuwachs auf
Der Stellenzuwachs blieb im 2. Quartal 2018 stark,       14 500 bzw. 2,5 %, im Bereich Verkehr und Lagerei
verlangsamte sein Tempo aber etwas. Hochrechnun-         auf 10 500 (+ 5,5 %). Alleine im Bereich Finanz- und
gen der Bundesagentur für Arbeit zufolge standen im      Versicherungsdienstleistungen setzte sich der Stel-
2. Quartal 2018 durchschnittlich insgesamt 4,66 Mill.    lenabbau gegenüber dem Vorjahr fort (– 3 300 bzw.
Personen im Land in einem sozialversicherungs-           – 2,5 %). Der Stellenzuwachs in den Betrieben des
pflichtigen Arbeitsverhältnis, 106 700 bzw. 2,3 %        Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäf-
mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Drei       tigten verstärkte sich dagegen im 2. Quartal binnen
Monate zuvor hatte der Zuwachs 114 600 bzw. 2,5 %        Jahresfrist leicht auf 35 000 bzw. 3,1 %. Unter den
betragen. Innerhalb des Dienstleistungssektors war       beschäftigungsstärksten Branchen des Verarbeiten-
wiederum der mit Abstand zahlenmäßig stärkste Be-        den Gewerbes waren die prozentualen Stellenzu-
schäftigungszuwachs im Bereich wirtschaftliche           wächse in der Herstellung von Metallerzeugnissen
Dienstleistungen zu beobachten (+ 17 400 bzw.            (+ 7 100 Personen, + 5,8 %), im Maschinenbau
+ 2,9 %), dieser fiel allerdings um 5 500 geringer aus   (+ 11 700 Personen, + 4,0 %) und in der Herstellung
als im Startquartal. Besonders ausgeprägt war diese      elektrischer Ausrüstungen (+ 3 700 Personen,
Tendenz im Teilbereich Arbeitnehmerüberlassung,          + 4,0 %) am stärksten. Die Betriebe des Bauhauptge-
wo das Stellenplus im 2. Quartal nach dem im Mai         werbes mit 20 und mehr Beschäftigten erhöhten im
einsetzenden Stellenabbau auf 300 schrumpfte             2. Quartal 2018 ihren Personalbestand im Vergleich
                                                         zum Vorjahr mit einem Plus von 2 700 (+ 4,7 %) nicht
                                                         mehr ganz so stark wie zuvor (1. Quartal: + 5,6 %).

                                                         Weniger als 200 000 Arbeitslose

                                                         Im Juni 2018 sank die auf alle zivilen Erwerbsperso-
                                                         nen bezogene Arbeitslosenquote auf einen histori-
                                                         schen Tiefstand von 3,0 %, die gemäß der Definition
                                                         der Arbeitsverwaltung Vollbeschäftigung anzeigt. Die
                                                         Zahl der Arbeitslosen lag im April erstmals seit 1992
                                                         wieder unter 200 000 und sank bis Juni auf 187 600.
                                                         Im Juni wurden 114 200 Arbeitsstellen gemeldet,
                                                         11 400 bzw. 11,1 % mehr als ein Jahr zuvor.

8                                                                                 Konjunktur Südwest 2018/3
KONJUNKTUR INTERNATIONAL

Wirtschaftsturbulenzen in der Türkei                     Stark gestiegene Investitionen ermöglichten diese
                                                         hohe und relativ lang andauernde Aufschwungphase
Die Türkei geht wirtschaftlich und politisch schwieri-
                                                         in der Türkei. In der aktuellen Dekade lag die ge-
gen Zeiten entgegen. Nach dem Putschversuch im
                                                         samtwirtschaftliche Investitionsquote bei etwa 29 %
Juli 2016 wurde die Staatsform in eine Präsidialde-
                                                         und somit 5 Prozentpunkte über der Quote der Ver-
mokratie umgewandelt, mit dem Ergebnis, dass der
                                                         gangenheit. Da die inländischen Ersparnisse hinter
Staatpräsident nun über eine deutlich größere
                                                         der Investitionsnachfrage zurückblieben, war die tür-
Machtfülle verfügt. Die dadurch ausgelöste Unsi-
                                                         kische Volkswirtschaft vermehrt auf ausländisches
cherheit schlägt sich in der Wechselkursentwicklung
                                                         Kapital angewiesen. So drehte die in den 1990er
nieder. So wertete der Euro zur Türkischen Lira seit
                                                         Jahren nahezu ausgeglichene Leistungsbilanz ins
dem Putsch bis zum Juni 2018 um knapp 60 % auf.
                                                         Minus und beträgt aktuell knapp – 5,6 % der Wirt-
Somit verbilligten sich türkische Exporte in die Euro-
                                                         schaftsleistung. Durch die am aktuellen Rand ge-
zone, allerdings verteuerten sich dringend benötigte
                                                         stiegenen Unsicherheiten dürfte nach Prognosen
Importgüter. In der Folge sprang 2017 die Inflations-
                                                         des IWF die Investitionsquote allerdings wieder auf
rate erstmals seit 2008 wieder über die Zehnpro-
                                                         das Niveau der Vordekaden fallen, auch da Kapital
zentmarke (11,1 %) und wird nach Prognosen des
                                                         aus dem Ausland nicht mehr in dem Maße zur Ver-
IWF sogar noch weiter steigen. Damit scheint die
                                                         fügung stehen dürfte. In der Summe wird sich das
Phase der für die Türkei niedrigen Preissteigerungs-
                                                         Wachstum 2018 auf 3,5 % mehr als halbieren.
raten zwischen 6 und 9 % beendet zu sein.
                                                         Die Südwestexporte in die Türkei machten 2017
Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet kann die
                                                         1,5 % der Gesamtausfuhren aus. Den größten Anteil
Phase ab 2010 bis zum Putsch 2016 als sehr erfolg-
                                                         nahmen mit 31,1 % die Kraftwagen ein, gefolgt von
reich für das Land am Bosporus gesehen werden.
                                                         den Maschinen (26,6 %) und den elektrischen Aus-
Während die Türkei in den 1990er-Jahren pro Jahr
                                                         rüstungen (8,7 %). Nach einem Durchhänger im
real um 3,7 % und in den 2000er-Jahren um 4 %
                                                         Jahr 2016 haben die Ausfuhren in die Türkei wieder
wuchs, liegt die Wachstumsrate in der aktuellen De-
                                                         Tritt gefasst. Lagen diese 2016 noch um 4,4 % unter
kade durchschnittlich bei 6,4 %. Damit erhöhte sich
                                                         dem Vorjahr, konnte dieses Minus 2017 etwas wett
die reale Wirtschaftsleistung in der Türkei seit 2010
                                                         gemacht werden (2,1 %). Im 1. Halbjahr scheint sich
um 64 %. Zum Vergleich erreichten Baden-
                                                         die Dynamik noch verstärkt zu haben, da der Zu-
Württemberg und die USA etwa 18 % bzw. 19 % re-
                                                         wachs gegenüber dem Vorjahr auf 10,5 % gestiegen
alen Zuwachs. Trotz dieses Aufholprozesses beträgt
                                                         ist. Damit hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit
das BIP je Einwohner in Kaufkrafteinheiten dennoch
                                                         noch nicht auf die Südwestexporte übertragen.
nur etwa die Hälfte entwickelter Volkswirtschaften.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                   9
INDIKATOREN IM ÜBERBLICK

                                                                                                                                    Aktuellste 3
                                                                                                                                     Monate gg.
                 Indikator                       Apr      Mai      Jun      Jan      Feb      Mrz      Apr        Mai      Jun      jew. Vorjah-
                                                                                                                                     resmonate
                                                          2017                       2018                        2018               Veränd. (%)
Auftragseingänge (real, 2015=100)
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt                  98,3     107,8    109,8    110,9    105,3    120,8    112,5     111,9     111,8           6,4
  aus dem Inland                                  96,6     106,1    106,5    111,6    107,0    118,6    112,8     106,2     112,7           7,3
  aus dem Ausland                                 99,5     108,8    111,8    110,5    104,3    122,1    112,3     115,4     111,3           5,9
Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100)              171,6     197,4    180,0    150,2    180,3    186,4    206,7     235,0     215,5          19,7

Produktion im Verarbeitenden
Gewerbe (2015=100)                                94,0     107,6    105,2     97,2     99,4    111,4    105,2     101,4     111,2           3,6

Umsätze (real, 2015=100)
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt                  94,7     107,7    106,5     96,3     99,2    112,8    107,7     103,7     110,6           4,2
   Inlandsumsatz                                  95,4     107,5    112,0     97,6     97,9    112,6    106,3     102,3     112,9           2,1
   Auslandsumsatz                                 94,2     107,8    102,2     95,4    100,2    113,0    108,8     104,8     108,7           6,0
Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100)              153,0     172,9    178,9    105,0    136,1    155,6    179,2     185,4     195,6          11,0
Einzelhandel (2015=100)                          101,5     104,8    100,7     93,1     89,5    106,6    103,6     100,8     103,8           0,4
Großhandel (2015=100)                             96,1     109,3    106,7    101,9    102,2    110,1    104,7     105,0     112,6           3,3
Kfz-Handel (2015=100)                            106,6     120,1    115,0     96,4     99,9    122,6    120,5     116,8     126,7           6,5
Gastronomie (2015=100)                           102,0     107,4    105,3     84,9     82,7     96,5    103,6     106,6     109,7           1,7

Geleistete Arbeitsstd.
Verarbeitendes Gewerbe (2015=100)                105,1     116,1    107,5    116,9    113,5    120,1    115,2     107,7     116,8           3,3
Bauhauptgewerbe (2010=100)                       133,7     151,6    145,5    106,1    107,3    137,8    149,2     145,2     154,2           4,1

Exporte (Mrd. EUR)                                15,8      17,5     16,3     16,1     16,2     18,2     16,7      16,2      17,6           1,7

Unternehmensinsolvenzen (Anzahl)                   146      176      161      171      162      179      167        165      144            -1,4

Betriebsgründungen1) (Anzahl)                    1 100     1 190    1 068    1 441    1 087    1 324    1 190     1 097     1 233           4,8

Beschäftigte
Verarbeitendes Gewerbe (1 000)                   1 136     1 137    1 141    1 162    1 165    1 169    1 170     1 173     1 176           3,1
Bauhauptgewerbe (1 000)                           57,6      58,0     58,1     58,8     58,8     59,7     60,3      60,7       61            4,7
Einzelhandel (2015=100)                          100,7     100,7    101,0    101,9    101,6    102,3    102,7     102,8     103,1           2,1
Großhandel (2015=100)                             99,5      99,7     99,8    100,4    100,5    100,8    100,9     101,0     101,0           1,3
Kfz-Handel (2015=100)                            104,3     104,2    104,2    105,8    105,7    105,7    106,1     106,1     106,0           1,8
Gastronomie (2015=100)                           101,7     103,2    104,5     95,6     96,3     98,5    102,0     104,4     105,4           0,8

Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote2) (%)                             3,6      3,4      3,4      3,5      3,4      3,3      3,2       3,1       3,0           -0,4
                                                                                                                                                   3)

Arbeitslose (1 000)                              215,7     209,3    207,7    212,1    207,8    200,7    196,8     191,8     187,6           -8,9
Kurzarbeiter nach § 170 SGB III (1 000)             3,0      2,7      2,2      1,5      1,3      1,4      1,4       1,6       1,6         -41,7
Gemeldete Arbeitsstellen (1 000)                  98,5     100,3    102,7    104,2    108,2    109,2    110,4     112,3     114,2          11,7
                                                                                                                                                   4)
Verbraucherpreisindex (2010=100)                 108,4     108,3    108,4    109,3    109,8    110,2    110,2     110,8     111,0           2,4

Zinsen in der Eurozone
                                                                                                                                                   3)
Dreimonatsgeld (% p.a.)                          – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33     – 0,33   – 0,32           0,0
                                                                                                                                                   3)
10-jährige Staatsanleihen (% p.a.)                  1,1      1,1      1,0      1,1      1,2      1,1      1,0        1,1      1,1           0,1

Euro-Wechselkurse
                                                                                                                                                   4)
US-Dollar pro Euro                               1,072     1,106    1,123    1,220    1,235    1,234    1,228     1,181     1,168           4,0
                                                                                                                                                   4)
Pfund Sterling pro Euro                          0,848     0,856    0,877    0,883    0,884    0,883    0,872     0,877     0,879           0,2
                                                                                                                                                   4)
Schweizer Franken pro Euro                       1,073     1,090    1,087    1,172    1,154    1,169    1,189     1,178     1,156           6,3

Aktienmarkt
                                                                                                                                                   4)
Xetra-DAX (Ende 1987=1 000)                     12 438    12 615   12 325   13 189   12 436   12 097   12 612    12 605    12 306           -0,2

1) Neugründungen mit Substanz (Haupt- und Zweigniederlassungen). – 2) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. – 3) Veränderung des aktuellsten
Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (Prozentpunkte). – 4) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (%). Externe Daten-
quellen: Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank.
Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an.

10                                                                                                              Konjunktur Südwest 2018/3
BRUTTOINLANDSPRODUKT

                                                     Reales BIP Baden-Württemberg
                                       Originärwerte                        saison und arbeitstäglich bereinigte Werte1)
    Jahr               Kettenindex                   Veränderung zum          Kettenindex             Veränderung zum
                       (2010=100)                    Vorjahresquartal         (2010=100)                 Vorquartal
2008         I              101,9                          2,2                      104,5                     1,2
            II              103,6                          3,5                      103,8                     -0,7
           III              103,4                          0,5                      101,7                     -2,0
           IV                99,9                          -4,6                     97,9                      -3,8
2009         I               90,2                          -11,5                    92,5                      -5,5
            II               90,1                          -13,0                    91,9                      -0,6
           III               94,0                          -9,0                     92,4                      0,5
           IV                97,3                          -2,6                     94,2                      1,9
2010         I               93,6                          3,8                      95,9                      1,9
            II               98,5                          9,4                      99,4                      3,6
           III              102,3                          8,8                      101,1                     1,7
           IV               105,6                          8,6                      102,7                     1,6
2011         I              103,0                          10,0                     104,4                     1,6
            II              103,6                          5,1                      104,4                     0,0
           III              105,7                          3,3                      104,6                     0,2
           IV               106,7                          1,1                      105,1                     0,5
2012         I              104,5                          1,5                      105,3                     0,2
            II              103,8                          0,3                      105,3                     0,0
           III              106,1                          0,4                      105,3                     0,0
           IV               106,0                          -0,7                     104,9                     -0,4
2013         I              102,5                          -2,0                     105,1                     0,2
            II              104,8                          1,0                      105,8                     0,7
           III              107,9                          1,7                      106,5                     0,6
           IV               108,2                          2,0                      106,9                     0,4
2014         I              105,1                          2,6                      107,2                     0,3
            II              105,8                          0,9                      107,3                     0,1
           III              109,4                          1,5                      108,3                     0,9
           IV               111,5                          3,1                      109,6                     1,3
2015         I              108,3                          3,1                      110,4                     0,7
            II              110,3                          4,3                      111,6                     1,0
           III              112,8                          3,0                      111,7                     0,1
           IV               114,6                          2,7                      111,7                     0,0
2016         I              109,6                          1,1                      112,2                     0,4
            II              112,7                          2,1                      112,2                     0,0
           III              113,9                          1,0                      113,0                     0,7
           IV               115,3                          0,7                      113,5                     0,4
2017         I              113,3                          3,4                      114,2                     0,7
            II              114,1                          1,3                      115,4                     1,0
           III              116,3                          2,1                      116,0                     0,5
           IV               118,2                          2,5                      117,2                     1,1
2018         I              115,3                          1,8                      117,4                     0,2
            II              116,8                          2,4                      117,6                     0,1
           III                …                             …                        …                         …
           IV                 …                             …                        …                         …

1) Saisonbereinigung nach dem Berliner Verfahren BV 4.1.
Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an.

Konjunktur Südwest 2018/3                                                                                                  11
METHODISCHE HINWEISE

Bereinigung von Zeitreihen
Der überwiegende Teil der in Konjunktur Südwest         tematischen Komponenten Trend-Konjunktur und
analysierten Zeitreihen wird auf Basis der Ur-          Saison sowie eine irreguläre Komponente zerlegt
sprungswerte saison- und arbeitstäglich bereinigt.      werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine kurz-
Hierbei kommt das Berliner Verfahren BV 4.1 zum         fristige Betrachtung der Konjunktur auf Basis von
Einsatz. Grundlage dieses Verfahrens ist ein additi-    Vorquartalsvergleichen.
ves Modell, bei dem die Ausgangszeitreihe in die sys-

Konzept des Konjunkturindikators für Baden-Württemberg in Kürze

Der Konjunkturindikator für Baden-Württemberg ist       Der Indikator wurde so konzipiert, dass er den Ver-
eine gewichtete Zusammenfassung der folgenden,          lauf des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in glei-
mit Ausnahme des Deutschen Aktienindex, für Ba-         tender Jahresrate zuverlässig prognostiziert. Die
den-Württemberg vorliegenden Zeitreihen (Gewichte       gleitende Jahresrate ist die prozentuale Verän-
in Klammern):                                           derung von jeweils 4 Quartalen gegenüber den
                                                        4 Quartalen zuvor. Die ökonometrischen Tests ha-
 Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden              ben gezeigt, dass der Konjunkturindikator der glei-
  Gewerbe aus dem Inland (23,8 %)                       tenden Jahresrate des BIP 3 Quartale vorausläuft.
                                                        Aussagen über die zu erwartende Höhe der BIP-
 Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden
                                                        Veränderungsrate lässt der Indikator jedoch nicht
  Gewerbe aus dem Ausland (19 %)
                                                        zu.
 Reale Produktion des Verarbeitenden Gewerbes          Für die Berechnung des Indikators werden zunächst
  (15,5 %)                                              die Monatsdaten der oben genannten Zeitreihen mit
 L-Bank-ifo-Geschäftsklima in der Gewerblichen         Hilfe des Berliner Verfahrens BV 4.1 kalender- und
  Wirtschaft (13,1 %)                                   saisonbereinigt. Mit den bereinigten Daten werden
                                                        Veränderungsraten berechnet und diese normiert.
 Zahl der gemeldeten Stellen (16,7 %)                  Anschließend werden die normierten Veränderungs-
                                                        raten der Zeitreihen mit dem entsprechenden Ge-
 Deutscher Aktienindex (11,9 %).
                                                        wicht zur Indikatorreihe addiert. In den aktuellen In-
                                                        dikatorwert geht dabei der jeweils aktuellste Wert
Die Auswahl und Gewichtung der Indikator-
                                                        der einzelnen Zeitreihen ein. Durch die Bildung des
Zeitreihen erfolgte mit Hilfe verschiedener ökono-
                                                        arithmetischen Mittels dreier Monatswerte wird die
metrischer Testverfahren.
                                                        Indikatorreihe abschließend zu Quartalsdaten ver-
                                                        dichtet.
                                                        Eine detaillierte Beschreibung des Berechnungs-
                                                        konzepts steht auf folgender Internetseite zum
                                                        Download bereit:
                                                        http://statistik-bw.de/GesamtwBranchen/
                                                        KonjunktPreise/KonjunkturindikatorMethodik.pdf

12                                                                               Konjunktur Südwest 2018/3
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