Konjunktur Südwest Wachstumstempo der Südwestwirtschaft lässt nach 1 19 - Statistisches Landesamt ...

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   Konjunktur Südwest
   Wachstumstempo der
Südwestwirtschaft lässt nach
Konjunktur Südwest Wachstumstempo der Südwestwirtschaft lässt nach 1 19 - Statistisches Landesamt ...
Impressum

Konjunktur Südwest
Redaktionsschluss: 18.01.2019

Autoren:
Dipl.-Ökonom Dr. Patrick Bremer
Dipl.-Volkswirt Sebastian Debes
Dipl.-Volkswirtin Ruth Einwiller
Dipl.-Volkswirtin Dr. Monika Kaiser

Artikel-Nr. 8039 19001

Herausgeber und Vertrieb
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Foto: Bosch

© Statistisches Landesamt
  Baden-Württemberg, Stuttgart, 2019
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AUF EINEN BLICK

Wachstumstempo der Südwestwirtschaft lässt nach –Bruttoinlandsprodukt dürfte
im dritten Quartal 2018 real um 1,5 % gestiegen sein

Zunehmende Unsicherheiten belasten die Konjunk-         lich rückläufig (– 1,5 bzw. – 6,5 %). Für einen Licht-
tur in Baden-Württemberg. Zwar erhöhte sich im          blick sorgte die Bauwirtschaft. Dort stiegen die Ar-
3. Quartal 2018 die reale Wirtschaftsleistung ersten    beitsstunden um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Berechnungen zufolge um 1,5 % gegenüber dem
Vorjahr. Die Wachstumsdynamik im Gesamtjahr
2018 ist jedoch schwach ausgeprägt. Ein Mix an
Gründen ist für die Abschwächung ausschlagge-
bend. Diese reichen von der Schwäche im Außen-
handel bis zu einer Drosselung der Produktion in
Folge der Einführung des aufwändigeren PKW-Prüf-
verfahrens WLTP. Daher zeigen Frühindikatoren –
angeführt vom Auftragseingang im Verarbeitenden
Gewerbe ± ein nachlassendes Wachstumstempo an.

Angesichts des aktuell schwierigen internationalen
Konjunkturumfelds hat sich das Auslandsgeschäft
im Verarbeitenden Gewerbe im 3. Quartal erwar-
tungsgemäß eingetrübt. Real sank der Umsatz um          Der Arbeitsmarkt im Südwesten zeigte sich vom ge-
0,8 % zum Vorquartal, lag im Jahresvergleich aber       ringeren Wachstumstempo nahezu unbeeindruckt.
noch 1,6 % im Plus. Insbesondere die Schlüssel-         So setzte sich der Stellenzuwachs mit nur leicht ge-
branchen Maschinen- und Fahrzeugbau verzeichne-         drosseltem Tempo fort. Um 2,2 % erhöhte sich die
ten ein Vorquartalsminus (–1,5 und –2,0 %). Positiv   Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
entwickelte sich die Elektrotechnik, die gegenüber      im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslo-
dem Vorquartal 2,6 % mehr umsetzte.                     senquote lag im September bei 3,1 %. Weniger dy-
                                                        namisch als in den Vorquartalen entwickelte sich
Auch die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Ge-
                                                        dagegen die Zahl der gemeldeten Stellen. Diese lag
werbe verlor im 3. Quartal deutlich an Dynamik. Ge-
                                                        aber immer noch 8 % über dem Vorjahreswert.
genüber dem Vorquartal sanken die Umsätze um
                                                        Aufgrund gestiegener Energie- und Rohstoffpreise
0,9 %. Auf Jahressicht stagnierte der Umsatz auf
                                                        erhöhten sich die Verbraucherpreise im 3. Quartal
hohem Niveau. Der Umsatz im Maschinen- und
                                                        um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr.
Fahrzeugbau war gegenüber dem Vorquartal deut-

Konjunktur Südwest 2019/1                                                                                   1
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INLANDSNACHFRAGE

Inlandsgeschäft verliert deutlich an Dynamik           bereits im 2. Quartal, weiterhin gefragt. Hier stiegen
                                                       die preis- und saisonbereinigten Erlöse im 3. Quartal
Die Binnennachfrage durchläuft inzwischen eine Ab-     2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,9 %.
kühlungsphase. Die Inlandsumsätze des Verarbei-        Gegenüber dem Vorquartal verbuchte jedoch auch
tenden Gewerbes in Baden-Württemberg lagen im          diese Branche ein Minus (1,5 %). Insgesamt blieben
3. Quartal 2018 preis- und saisonbereinigt auf dem     die Umsätze der Investitionsgüterbranchen etwa auf
Vorjahresniveau und im Vorquartalsvergleich war ein    Vorjahresniveau, im Vorquartalsvergleich zeigte sich
Rückgang von 0,9 % zu verzeichnen.                     jedoch auch hier insgesamt ein Minus.

Auch die baden-württembergischen Schlüsselbran-        Höher waren die baden-württembergischen Umsatz-
chen zeichnen eher ein negatives Bild. Im 2. Quartal   zuwächse bei den Herstellern von DV-Geräten, elek-
2018 hatte der baden-württembergische Fahrzeug-        tronischen und optischen Erzeugnissen. Diese legten
bau noch die Binnennachfrage gefestigt. Im 3. Quar-    im Vorjahresvergleich um 4,5 % und im Vorquartals-
tal lag der preis- und saisonbereinigte Umsatzzu-      vergleich um 3,2 % zu. Auch die Baubranche zeich-
wachs dieser Schlüsselbranche dagegen sowohl im        net weiterhin ein positives Bild. Die als Indikator für
Vorjahresvergleich als auch im Quartalsvergleich       die Bauleistung fungierenden Arbeitsstunden haben
deutlich im Minus. Maschinen aus baden-württem-        sich im 3. Quartal in etwa auf dem Niveau des
bergischer Produktion waren im 3. Quartal 2018, wie    2. Quartals stabilisiert und übertrafen den entspre-
                                                       chenden Vorjahreswert um 2,8 %.

                                                       Auftragseingänge negativ
                                                       Die Inlandsbestellungen im Verarbeitenden Gewerbe
                                                       lagen im 3. Quartal 2018 niedriger als im Vorquartal,
                                                       gegenüber dem Vorjahr blieben die preis- und saison-
                                                       bereinigten Auslandsaufträge aber stabil. Ausgehend
                                                       von einem hohen Niveau gingen damit die Aufträge
                                                       im 3. Quartal 2018 um 2,6 % gegenüber dem 2. Quar-
                                                       tal 2018 zurück. Die geglättete Trend-Konjunktur-
                                                       Komponente zeigt ebenfalls mit einem leichten Minus
                                                       ein Abflachen der Auftragsentwicklung im nächsten
                                                       Quartal an.

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AUSLANDSNACHFRAGE

Auslandsgeschäft trübt sich ein                        leichtes Plus zu verzeichnen. Maschinen und Fahr-
                                                       zeuge aus baden-württembergischer Produktion wa-
Angesichts des schwierigen internationalen Konjunk-    ren weiterhin gefragt, die Nachfrage ging allerdings
turumfelds hat sich das Auslandsgeschäft im Süd-       im Vergleich zum 2. Quartal deutlich zurück. In diesen
westen erwartungsgemäß abgeschwächt. Dennoch           beiden Schlüsselbranchen stiegen die preis- und sai-
wurde die Konjunktur hierzulande im 3. Quartal 2018    sonbereinigten Erlöse im 3. Quartal 2018 gegenüber
von der Nachfrage im Ausland getragen, während         dem Vorjahreszeitraum nur noch um 2,2 bzw. 0,6 %,
das Inlandsgeschäft kaum Impulse lieferte. Die Aus-    gegenüber dem Vorquartal mussten beide Branchen
landsumsätze waren im Vergleich zum Vorjahr noch       jedoch ein Minus verbuchen (1,5 bzw. 2,0 %).
insgesamt im Plus. Gegenüber dem Vorquartal verlor
                                                       Die heimischen Produkte aus der Branche Elektro-
diese positive Entwicklung inzwischen analog zur In-
                                                       technik waren ebenfalls weiterhin gefragt. Hier lag
landsnachfrage auf breiter Front an Dynamik.
                                                       das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr bei 2,9 %
Im Verarbeitenden Gewerbe stieg der preis- und sai-    und im Vergleich zum Vorquartal bei 2,6 %. Insge-
sonbereinigte Umsatz um 1,6 % zum Vorjahr, lag         samt ergab sich damit für die Investitionsgüterprodu-
aber 0,8 % unter dem Wert des Vorquartals. Auf eine    zenten im 3. Quartal 2018 ein Umsatzplus von 1,4 %
weiterhin positive Entwicklung deuten noch die Um-     gegenüber dem Vorjahr und ein Minus von 1,3 % zum
sätze bei den Vorleistungsgütern hin. Das Umsatz-      Vorquartal.
plus lag hier gegenüber dem Vorjahr bei 1,5 % und
                                                       Auftragseingänge rückläufig
auch gegenüber dem 2. Quartal 2018 war noch ein
                                                       Die im 2. Quartal 2018 von der Trend-Konjunktur-
                                                       Komponente negativ angezeigte Auftragsentwicklung
                                                       ist im 3. Quartal eingetreten. Die preis- und saisonbe-
                                                       reinigten Auslandsaufträge im Verarbeitenden Ge-
                                                       werbe nahmen im 3. Quartal 2018 in Baden-Württem-
                                                       berg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 % und gegen-
                                                       über dem Vorquartal um 3,4 % ab. Auch weiterhin
                                                       stimmt die geglättete Trend-Konjunktur-Komponente
                                                       wenig optimistisch. Sie deutet nochmals mit einem
                                                       Minus von 1,5 % auf einen anhaltenden abwärts ge-
                                                       richteten Trend bei den Auftragseingängen hin.

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WIRTSCHAFTSBEREICHE

                                        Einzelhandel: Erneuter Umsatzrückgang

                                                                       Die Einzelhandelsumsätze gingen zuletzt gegen-
                                                                       über dem Vorquartal um 0,8 % zurück und lagen
                                                                       nur noch leicht über ihrem Niveau aus dem Refe-
                                                                       renzjahr 2015. Unter den Sparten verbuchten le-
                                                                       diglich der Einzelhandel mit Geräten der Informa-
                                                                       tions- und Kommunikationstechnik sowie die Apo-
                                                                       theken ein leichtes Umsatzwachstum. Das größte
                                                                       Minus musste der Einzelhandel mit Haushaltsge-
                                                                       räten und Heimwerkerbedarf hinnehmen.

                                                Großhandel: Leichtes Plus

                                                                       Im Großhandel sind die Umsätze im 3. Quartal
                                                                       abermals leicht angestiegen. Dabei verzeichnete
                                                                       der Großhandel mit Geräten der Informations-
                                                                       und Kommunikationstechnik mit einem Zuwachs
                                                                       in Höhe von 4,5 % den mit Abstand größten Um-
                                                                       satzanstieg gegenüber dem Vorquartal. Eine
                                                                       rückläufige Geschäftsentwicklung musste zuletzt
                                                                       lediglich der Großhandel mit landwirtschaftlichen
                                                                       Grundstoffen hinnehmen.

                                  Bauhauptgewerbe: Deutlicher Auftragsrückgang

                                                                       Auf hohem Ausgangsniveau ist die Anzahl der im
                                                                       Bauhauptgewerbe geleisteten Arbeitsstunden zu-
                                                                       letzt um 0,3 % angestiegen. Dabei übertrafen die
                                                                       Zuwächse im Hochbau die leichten Rückgänge
                                                                       im Tiefbau. Bei den Aufträgen mussten hingegen
                                                                       sowohl der Hoch- als auch der Tiefbau deutliche
                                                                       Rückgänge hinnehmen. In Summe lag das Volu-
                                                                       men der Auftragseingänge damit um 6,8 % unter
                                                                       dem Niveau des Vorquartals.

                 Verarbeitendes Gewerbe: Rückgänge bei Umsätzen und Auftragseingängen

                                                                       Wie bereits im zurückliegenden Quartal waren die
                                                                       Umsätze der Südwestindustrie auch im aktuellen
                                                                       Beobachtungszeitraum leicht rückläufig. Dabei
                                                                       unterschieden sich die Veränderungsraten im In-
                                                                       land und im Ausland nur unwesentlich voneinan-
                                                                       der. Mit – 3,1 % fiel der Rückgang des Volumens
                                                                       der Auftragseingänge noch kräftiger aus. Nach-
                                                                       fragestimulierende Impulse kamen dabei weder
                                                                       aus dem Inland noch aus dem Ausland.

* Reale saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100; ** Saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100, Auftragseingang nominal.

4                                                                                                 Konjunktur Südwest 2019/1
Konjunktur Südwest Wachstumstempo der Südwestwirtschaft lässt nach 1 19 - Statistisches Landesamt ...
BRANCHENTRENDS I

                                  Fahrzeugbau: Rückläufige Geschäftsentwicklung

                                                             Die Branche Fahrzeugbau konnte ihre positive
                                                             Entwicklung im 3. Quartal nicht fortsetzen und
                                                             war sowohl im Inland als auch im Ausland durch
                                                             eine rückläufige Geschäftsentwicklung gekenn-
                                                             zeichnet. So lagen die Umsätze und das Volu-
                                                             men der Auftragseingänge zuletzt um 3,2 bzw.
                                                             6,8 % unter dem Niveau der Vorperiode. Dies
                                                             entspricht zugleich dem stärksten Rückgang un-
                                                             ter den hier betrachteten Branchen.

                             Maschinenbau: Umsätze und Bestellungen gehen zurück

                                                             Sowohl die Umsätze als auch das Volumen der
                                                             Auftragseingänge mussten in dieser Branche zu-
                                                             letzt Einbußen in Höhe von 1,6 % gegenüber
                                                             dem Vorquartal hinnehmen. Während das Inland
                                                             und Ausland hinsichtlich der Umsatzentwicklung
                                                             identische Veränderungsraten aufwies, war der
                                                             Auftragsrückgang aus dem Ausland, wie bereits
                                                             im zurückliegenden Quartal, deutlich stärker aus-
                                                             geprägt als aus dem Inland.

                                     Metallerzeugung und -bearbeitung: Im Minus

                                                             Hier ergab sich zuletzt ein ähnliches Bild wie im
                                                             Fahrzeug- und Maschinenbau: Weder die Um-
                                                             sätze noch die Auftragseingänge konnten ihr Ni-
                                                             veau aus dem Vorquartal erreichen. Im Gegen-
                                                             satz zur Umsatzentwicklung wurde der Auftrags-
                                                             rückgang allerdings von unterschiedlichen Ent-
                                                             wicklungen im In- und Ausland verursacht. So
                                                             stand dem Anstieg der Auslandsnachfrage ein
                                                             Rückgang der Inlandsnachfrage gegenüber.

                                Herstellung von Metallerzeugnissen: Wenig Dynamik

                                                             Im 3. Quartal wurde die Steigerung der Exporter-
                                                             löse durch sinkende Inlandsumsätze geschmä-
                                                             lert, sodass die Branchenumsätze insgesamt nur
                                                             ein geringfügiges Plus verzeichneten. Das Volu-
                                                             men der Auftragseingänge lag ebenfalls nur mi-
                                                             nimal über dem Niveau des zurückliegenden
                                                             Quartals. Auch hier war die Entwicklung zuletzt
                                                             durch Zuwächse aus dem Ausland sowie rückläu-
                                                             figen Inlandsbestellungen gekennzeichnet.

* Reale, saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100.

Konjunktur Südwest 2019/1                                                                                   5
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BRANCHENTRENDS II

                                  Chemische Industrie: Abwärtstrend setzt sich fort

                                                              Bei den Umsätzen der chemischen Industrie setz-
                                                              te sich der bereits seit Anfang des Jahres 2018
                                                              beobachtbare Abwärtstrend auch im 3. Quartal
                                                              weiter fort. So befanden sich zuletzt sowohl das
                                                              Inlands- als auch das Auslandsgeschäft im Mi-
                                                              nus. Die Rückgänge bei den Bestellungen fielen
                                                              sogar noch deutlicher aus. Damit lieferte die Auf-
                                                              tragsentwicklung zuletzt keine Anzeichen für eine
                                                              baldige Umkehrung dieses Trends.

                               Pharmaindustrie: Umsatzwachstum schwächt sich ab

                                                              Nachdem sowohl die Umsätze als auch die Be-
                                                              stellungen im letzten Quartal noch kräftige Zu-
                                                              wächse verzeichnen konnten, entwickelten sich
                                                              beide Größen im aktuellen Beobachtungszeit-
                                                              raum in unterschiedliche Richtungen. Während
                                                              die Umsätze ihren Aufwärtstrend mit + 0,7 % ge-
                                                              genüber dem Vorquartal in abgeschwächter Form
                                                              fortsetzten, musste das Ordervolumen ein deutli-
                                                              ches Minus von 2,7 % hinnehmen.

              Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: Umsätze und Bestellungen im Plus

                                                              Die Umsätze der Hersteller elektrischer Ausrüs-
                                                              tungen konnten mit einem Plus von 1,3 % zuletzt
                                                              leicht zulegen. Da die Inlandsumsätze allerdings
                                                              knapp hinter dem Niveau des Vorquartals zu-
                                                              rückblieben, ist dies ausschließlich auf die ge-
                                                              stiegenen Exporterlöse zurückzuführen. Das Vo-
                                                              lumen der Auftragseingänge verzeichnete eben-
                                                              falls ein Plus. Dabei fiel die Zuwachsrate im Aus-
                                                              land etwas stärker aus als im Inland.

                                 DV-Technik, Elektronik, Optik: Neue Höchststände

                                                              Diese Branche war im 3. Quartal durch eine
                                                              rundum positive Geschäftsentwicklung gekenn-
                                                              zeichnet. So erzielten sowohl die Umsätze als
                                                              auch die Auftragseingänge zum ersten Mal seit
                                                              Ende des Jahres 2017 spürbare Zuwächse und
                                                              lagen dadurch rund 16 bzw. 21 % über ihrem Ni-
                                                              veau aus dem Referenzjahr 2015. Dies stellt bei
                                                              beiden Indikatoren zugleich einen neuen Höchst-
                                                              stand dar.

* Reale, saisonbereinigte Reihen, 2015 = 100.

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PREISENTWICKLUNG

Verbraucherpreise erhöhen sich um 2,3 %               des Vorjahreszeitraums. Insbesondere für saison-
                                                      abhängige Nahrungsmittel mussten die Verbraucher
Der bereits im zurückliegenden Quartal zu beobach-    deutlich mehr bezahlen (+ 7,7 %). Einen überdurch-
tende Anstieg der Verbraucherpreise (+ 2,1 %) be-     schnittlichen Preisauftrieb verzeichneten unter ande-
schleunigte sich im dritten Quartal 2018 nochmals     rem auch der Posten „Haushaltsenergie“ (+ 5,0 %),
spürbar auf ein Plus von 2,3 % gegenüber dem ent-     der Teilpreisindex „Verkehr“ (+ 4,4 %) sowie alkoho-
sprechenden Vorjahreszeitraum. Wie im Vorquartal      lische Getränke und Tabakwaren (+ 4,0 %). Die
waren die wesentlichen Ursachen für die Teuerung      Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten stie-
erneut die deutlich gestiegenen Preise für Heizöl     gen mit 1,7 % hingegen nur unterdurchschnittlich.
und Kraftstoffe.
                                                      Weltmarktpreise für Energie steigen weiter
Sowohl die Heizölpreise als auch die Preise für
Kraftstoffe verteuerten sich mit 30,0 % bzw. 13,1 %   Sinkende Fördermengen in Venezuela und dem Iran
deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal. Ohne die     sowie niedrigere US-amerikanische Lagerbestände
Berücksichtigung der Preise für Mineralölprodukte     bei einer anhaltend lebhaften Nachfrage waren aus-
hätte die Preissteigerung im aktuellen Beobach-       schlaggebend für die im 3. Quartal 2018 weiter ge-
tungszeitraum mit 1,6 % deutlich niedriger gelegen.   stiegenen Preise am Rohölmarkt. So notierte der
Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkohol-     Preis für ein Barrel der europäischen Leitsorte Brent
freien Getränken setzte sich ebenfalls fort. So lag   mit durchschnittlich 76,0 US-Dollar um 45,7 % höher
dieser Teilpreisindex zuletzt 2,9 % über dem Niveau   als noch vor einem Jahr. Darüber hinaus verlor der
                                                      Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt leicht an
                                                      Wert und lag mit einem durchschnittlichen Wechsel-
                                                      kurs von 1,16 US-Dollar/Euro im 3. Quartal 2018 um
                                                      1,0 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Der
                                                      in Euro berechnete HWWI-Index für Energierohstof-
                                                      fe erhöhte sich mit einem Plus von 47,0 % deutlich
                                                      gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Index für
                                                      sonstige Rohstoffe verteuerte sich hingegen weniger
                                                      stark und stieg um 1,7 %. Die Preise auf den der
                                                      Verbraucherebene vorgelagerten Handelsstufen
                                                      stiegen bundesweit ebenfalls an. So lagen die Ver-
                                                      kaufspreise im Großhandel um 3,7 % und die Er-
                                                      zeugerpreise um 3,0 % über dem Vorjahresniveau.

Konjunktur Südwest 2019/1                                                                                7
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BESCHÄFTIGUNG

Beschäftigungszuwachs nur leicht gedämpft                und Lagerei stieg die Zahl der Beschäftigten mit ei-
                                                         nem Plus von 5,2 % oder 10 100 Beschäftigten kräf-
Im 3. Quartal 2018 setzte sich der Stellenzuwachs mit    tig, während sich im Bereich Finanz- und Versiche-
leicht gedrosseltem Tempo fort. Insgesamt waren          rungsdienstleistungen der seit dem Schlussquartal
Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit zu-          2016 zu beobachtende Stellenabbau gegenüber dem
folge durchschnittlich 4,69 Mill. Personen im Land so-   Vorjahr fortsetzte (– 2 700 bzw. – 2,1 %). Innerhalb
zialversicherungspflichtig beschäftigt, 101 000 bzw.     der Industrie blieb der Stellenzuwachs in den Betrie-
2,2 % mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal.       ben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr
Im 1. bzw. 2. Quartal 2018 hatten die Zuwachsraten       Beschäftigten im 3. Quartal dagegen stark und er-
2,5 % bzw. 2,4 % betragen. Das nachlassende Tem-         höhte sich binnen Jahresfrist sogar leicht auf 37 200
po betraf vor allem Dienstleistungsbereiche, während     bzw. 3,2 %. Unter den beschäftigungsstärksten Bran-
der Personalaufbau in der Industrie anhaltend hoch       chen des Verarbeitenden Gewerbes waren die pro-
war. Innerhalb des Dienstleistungssektors verbuchte      zentualen Stellenzuwächse in der Herstellung von
das Gesundheitswesen den zahlenmäßig stärksten           Metallerzeugnissen (+ 7 100 Personen, + 5,7 %) und
Stellenzuwachs (+ 14 100 bzw. + 2,5 %). Deutliche        im Maschinenbau (+ 12 700 Personen, + 4,2 %) am
Bremsspuren zeigte der Bereich wirtschaftliche           stärksten. In den Betrieben des Bauhauptgewerbes
Dienstleistungen, wo sich der Stellenzuwachs auf         mit 20 und mehr Beschäftigten legte der bereits hohe
12 300 bzw. 2,0 % verringerte, nachdem im Unterbe-       Personalaufbau im 3. Quartal im Vergleich zum Vor-
reich Arbeitnehmerüberlassung erstmals seit 2013         jahr mit einem Plus von 3 000 Beschäftigten oder
wieder Personal abgebaut wurde. Im Bereich Verkehr       5,0 % sogar etwas stärker zu (2. Quartal: + 4,7 %).

                                                         Positive Trends auf dem Arbeitsmarkt dauern an

                                                         Die Arbeitsmarktindikatoren tendieren bei ebenfalls
                                                         leicht gedämpftem Tempo weiterhin positiv. Die Ar-
                                                         beitslosenzahl sank bei bereits sehr niedrigem Aus-
                                                         gangsniveau bis September auf 193 600 und lag
                                                         7,7 % unter den entsprechenden Vorjahreswert. Die
                                                         Arbeitslosenquote betrug 3,1 %, bei den Jüngeren im
                                                         Alter von 15 bis unter 25 Jahren sogar lediglich 2,8 %.
                                                         Im September wurden 117 400 Arbeitsstellen gemel-
                                                         det, 8 700 bzw. 8,0 % mehr als ein Jahr zuvor.

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KONJUNKTUR INTERNATIONAL

US-Wirtschaft durchlebt ihre bislang drittlängste       Zinserhöhung, sodass mit 2,5 % allmählich ein kon-
Aufschwungphase                                         junkturell neutrales Zinsniveau erreicht ist.

Die Konjunktur in den Vereinigten Staaten hat wie-      Die US-Konjunkturentwicklung seit 2008 kann als er-
der Tritt gefasst. Nach einer gut 1 1/2 Jahre andau-    freulich gesehen werden, wenn man alleine die
ernden Phase mit moderaten Zuwachsraten lag die         Dauer und den Umfang betrachtet. So lag die reale
auf das Jahr hochgerechnete Vorquartalswachs-           Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2018 knapp 20 %
tumsrate seit Anfang 2017 durchschnittlich bei          über dem Jahresdurchschnitt von 2008. Die um
2,8 %. Im 2. Quartal 2018 übertraf die Wachstums-       schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittel-
rate sogar die 4 %-Marke und betrug im 3. Quartal       preise bereinigte Inflation bewegte sich seit 2011
3,5 %.                                                  etwa um die von der Notenbank anvisierte Rate von
                                                        2 %. Auch die Arbeitsmarktlage präsentiert sich auf
Ein Grund für die dynamischere Entwicklung liegt
                                                        den ersten Blick erfreulich. So sank die Arbeitslo-
auch in der seit Anfang 2018 geltenden Steuer-
                                                        senquote im 3. Quartal auf 3,8 % und lag somit auf
reform. So verharrte das Fiskaldefizit deutlich über
                                                        einem Niveau, welches zuletzt Anfang 2000 erreicht
3 % der Wirtschaftsleistung und stieg 2018 sogar
                                                        wurde. Die Löhne und Gehälter wuchsen im
auf 4,7 %. Zum Vergleich: für Frankreich wird 2018
                                                        3. Quartal um 4,2 % zum Vorjahr und damit etwa so
ein Defizit von 2,6 %, für Italien von 1,7 % und für
                                                        stark wie im Durchschnitt seit 2010.
Deutschland ein Überschuss von 1,5 % prognosti-
ziert. Der Impuls durch die Steuerreform in den USA     Dennoch gibt es trotz der niedrigen Arbeitslosigkeit
wirkt somit verlängernd auf den Konjunkturzyklus.       noch freie Kapazitäten am Arbeitsmarkt. So erhöhte
Das reale BIP wächst inzwischen seit über 34 Quar-      sich die Erwerbsquote der 25- bis 54-Jährigen auf
talen. Damit befindet sich die US-Wirtschaft in ihrer   82 %. Allerdings fehlen zum Niveau von 2008 noch
drittlängsten Aufschwungphase. Einzig in den            ein guter Prozentpunkt und zum Höchststand Ende
1990er sowie den 1960er Jahren dauerte ein Auf-         der 1990er Jahre noch über 2 Prozentpunkte. Be-
schwung noch länger an. Die Geldpolitik zieht lang-     rechnungen des unabhängigen Congressional Bud-
sam die Zügel an. Bereits im Oktober 2014 beende-       get Office zeigen, dass der Wachstumstrend durch
te sie den Aufkauf von Anleihen und begann ein          die Finanzkrise 2008 stark in Mitleidenschaft gezo-
Jahr später, ihren Leitzins sukzessive nach oben        gen wurde. Dieser dürfte 2017 immer noch um 11 %
anzupassen. Insgesamt erhöhte die US-Notenbank          unter der Schätzung aus dem Jahr 2008 liegen. Ins-
FED die Zinsen 2018 bis zum 3. Quartal in drei          gesamt zeigen sich bei der US-Konjunktur somit
Schritten. Zum Jahresende folgte noch eine weitere      Licht und Schatten.

Konjunktur Südwest 2019/1                                                                                 9
INDIKATOREN IM ÜBERBLICK

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                                                                                                                                      Monate gg.
                 Indikator                       Jul      Aug      Sep      Apr      Mai      Jun       Jul       Aug      Sep       jew. Vorjah-
                                                                                                                                      resmonate
                                                          2017                       2018                        2018                Veränd. (%)
Auftragseingänge (real, 2015=100)
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt                 108,0     101,2    104,2    113,2    112,6    112,5    107,9     101,3     101,0           -1,0
  aus dem Inland                                 107,1     101,9    106,8    112,8    106,3    112,8    113,4      99,4     103,4           0,1
  aus dem Ausland                                108,6     100,7    102,5    113,4    116,5    112,4    104,4     102,5      99,5           -1,7
Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100)              180,2     144,8    157,3    206,7    235,0    215,5    182,7     161,0     158,4           4,1

Produktion im Verarbeitenden
Gewerbe (2015=100)                               104,1      95,9    109,8    105,5    101,6    111,5    109,0      99,1     106,1           1,4

Umsätze (real, 2015=100)
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt                 103,7      97,7    109,7    108,2    104,1    111,0    107,0     100,6     104,7           0,4
   Inlandsumsatz                                 102,3      96,3    108,2    106,1    102,1    112,8    107,6      96,4     101,1           -0,6
   Auslandsumsatz                                104,7      98,7    110,8    109,8    105,6    109,7    106,6     103,9     107,4           1,2
Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100)              195,9     182,5    182,1    179,2    185,4    195,6    216,3     195,9     200,0           9,2
Einzelhandel (2015=100)                          102,7      97,3    100,1    103,6    100,8    103,8    103,2      97,8      96,2           -1,0
Großhandel (2015=100)                            103,6     102,7    106,4    104,7    104,6    111,1    108,8     103,9     104,9           1,6
Kfz-Handel (2015=100)                            112,0      99,6    106,4    122,2    117,9    127,6    117,8     101,9      95,7           -0,8
Gastronomie (2015=100)                           113,9     104,2    103,1    103,6    106,6    109,6    115,5     104,5     107,7           2,0

Geleistete Arbeitsstd.
Verarbeitendes Gewerbe (2015=100)                114,1     103,8    112,7    115,2    107,7    116,8    121,6     107,4     112,0           3,1
Bauhauptgewerbe (2010=100)                       150,4     131,4    149,8    149,2    145,2    154,2    159,6     131,7     150,1           2,3

Exporte (Mrd. EUR)                                17,4      15,9     17,2     16,6     16,1     17,5     17,5      15,9      16,7           -0,7

Unternehmensinsolvenzen (Anzahl)                   151      179      131      167      165      144      164        173      135            2,4

Betriebsgründungen1) (Anzahl)                    1 170     1 094    1 144    1 190    1 097    1 233    1 246     1 103     1 063           0,1

Beschäftigte
Verarbeitendes Gewerbe (1 000)                   1 151     1 157    1 159    1 170    1 173    1 176    1 190     1 195     1 194           3,2
Bauhauptgewerbe (1 000)                           58,5      58,8     59,2     60,3     60,7     61,0     61,5      61,6       62            5,0
Einzelhandel (2015=100)                          101,2     101,7    102,3    102,8    102,9    103,2    103,3     103,3     103,5           1,6
Großhandel (2015=100)                             99,9     100,3    100,9    100,9    101,0    101,0    101,1     101,3     101,9           1,1
Kfz-Handel (2015=100)                            104,1     104,2    106,8    106,2    106,2    106,1    105,8     105,8     108,4           1,6
Gastronomie (2015=100)                           106,6     103,6    104,1    102,1    104,5    105,3    106,2     104,2     104,5           0,2

Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote2) (%)                             3,4      3,6      3,4      3,2      3,1      3,0      3,1       3,3       3,1           -0,3
                                                                                                                                                   3)

Arbeitslose (1 000)                              209,7     221,9    209,7    196,8    191,8    187,6    190,5     203,8     193,6           -8,3
Kurzarbeiter nach § 170 SGB III (1 000)             2,2      1,2      1,3      1,5      1,6      1,8      1,5       1,1        ...         -20,8
Gemeldete Arbeitsstellen (1 000)                 105,9     108,7    108,7    110,4    112,3    114,2    118,2     117,6     117,4           9,2
                                                                                                                                                   4)
Verbraucherpreisindex (2010=100)                 108,8     108,9    109,2    110,2    110,8    111,0    111,2     111,2     111,9           2,5

Zinsen in der Eurozone
                                                                                                                                                   3)
Dreimonatsgeld (% p.a.)                          – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,33   – 0,32   – 0,32     – 0,32   – 0,32           0,0
                                                                                                                                                   3)
10-jährige Staatsanleihen (% p.a.)                  1,2      1,0      1,0      1,0      1,1      1,1      1,0        1,1      1,2           0,2

Euro-Wechselkurse
                                                                                                                                                   4)
US-Dollar pro Euro                               1,151     1,181    1,192    1,228    1,181    1,168    1,169     1,155     1,166           -2,1
                                                                                                                                                   4)
Pfund Sterling pro Euro                          0,886     0,911    0,895    0,872    0,877    0,879    0,887     0,897     0,893           -0,2
                                                                                                                                                   4)
Schweizer Franken pro Euro                       1,106     1,140    1,147    1,189    1,178    1,156    1,162     1,141     1,129           -1,6

Aktienmarkt
                                                                                                                                                   4)
Xetra-DAX (Ende 1987=1 000)                     12 118    12 056   12 829   12 612   12 605   12 306   12 806    12 364    12 247           -4,5

1) Neugründungen mit Substanz (Haupt- und Zweigniederlassungen). – 2) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. – 3) Veränderung des aktuellsten
Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (Prozentpunkte). – 4) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (%). Externe Daten-
quellen: Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank.

10                                                                                                              Konjunktur Südwest 2019/1
BRUTTOINLANDSPRODUKT

                                                     Reales BIP Baden-Württemberg
                                       Originärwerte                        saison- und arbeitstäglich bereinigte Werte1)
    Jahr               Kettenindex                   Veränderung zum          Kettenindex              Veränderung zum
                       (2010=100)                    Vorjahresquartal         (2010=100)                  Vorquartal
2008         I              101,9                          2,2                      104,5                      1,2
            II              103,6                          3,5                      103,8                      -0,7
           III              103,4                          0,5                      101,7                      -1,9
           IV                99,9                          -4,6                     97,9                       -3,8
2009         I               90,2                          -11,5                    92,5                       -5,5
            II               90,1                          -13,0                    91,9                       -0,6
           III               94,0                          -9,0                     92,4                       0,5
           IV                97,3                          -2,6                     94,2                       1,9
2010         I               93,6                          3,8                      95,9                       1,9
            II               98,5                          9,4                      99,4                       3,6
           III              102,3                          8,8                      101,1                      1,7
           IV               105,6                          8,6                      102,7                      1,6
2011         I              103,0                          10,0                     104,4                      1,6
            II              103,6                          5,1                      104,4                      0,0
           III              105,7                          3,3                      104,6                      0,2
           IV               106,7                          1,1                      105,1                      0,5
2012         I              104,5                          1,5                      105,3                      0,2
            II              103,8                          0,3                      105,3                      0,0
           III              106,1                          0,4                      105,3                      0,0
           IV               106,0                          -0,7                     104,9                      -0,4
2013         I              102,5                          -2,0                     105,1                      0,2
            II              104,8                          1,0                      105,8                      0,7
           III              107,9                          1,7                      106,5                      0,6
           IV               108,2                          2,0                      106,9                      0,4
2014         I              105,1                          2,6                      107,2                      0,3
            II              105,8                          0,9                      107,3                      0,1
           III              109,4                          1,5                      108,3                      0,9
           IV               111,5                          3,1                      109,6                      1,3
2015         I              108,3                          3,1                      110,4                      0,7
            II              110,3                          4,3                      111,6                      1,0
           III              112,8                          3,0                      111,7                      0,1
           IV               114,6                          2,7                      111,7                      0,0
2016         I              109,6                          1,1                      112,2                      0,4
            II              112,7                          2,1                      112,2                      0,0
           III              113,9                          1,0                      113,0                      0,6
           IV               115,3                          0,7                      113,5                      0,4
2017         I              113,3                          3,4                      114,3                      0,7
            II              114,1                          1,3                      115,4                      1,0
           III              116,3                          2,1                      116,0                      0,6
           IV               118,1                          2,4                      117,2                      1,0
2018         I              115,3                          1,8                      117,5                      0,2
            II              116,9                          2,4                      117,6                      0,1
           III              118,1                          1,5                      117,9                      0,3
           IV                 …                             …                        …                         …

1) Saisonbereinigung nach dem Berliner Verfahren BV 4.1.
Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an.

Konjunktur Südwest 2019/1                                                                                                   11
METHODISCHE HINWEISE

Bereinigung von Zeitreihen
Der überwiegende Teil der in Konjunktur Südwest         tematischen Komponenten Trend-Konjunktur und
analysierten Zeitreihen wird auf Basis der Ur-          Saison sowie eine irreguläre Komponente zerlegt
sprungswerte saison- und arbeitstäglich bereinigt.      werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine kurz-
Hierbei kommt das Berliner Verfahren BV 4.1 zum         fristige Betrachtung der Konjunktur auf Basis von
Einsatz. Grundlage dieses Verfahrens ist ein additi-    Vorquartalsvergleichen.
ves Modell, bei dem die Ausgangszeitreihe in die sys-

Konzept des Konjunkturindikators für Baden-Württemberg in Kürze

Der Konjunkturindikator für Baden-Württemberg ist       Der Indikator wurde so konzipiert, dass er den Ver-
eine gewichtete Zusammenfassung der folgenden,          lauf des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in glei-
mit Ausnahme des Deutschen Aktienindex, für Ba-         tender Jahresrate zuverlässig prognostiziert. Die
den-Württemberg vorliegenden Zeitreihen (Gewichte       gleitende Jahresrate ist die prozentuale Verän-
in Klammern):                                           derung von jeweils 4 Quartalen gegenüber den
                                                        4 Quartalen zuvor. Die ökonometrischen Tests ha-
 Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden              ben gezeigt, dass der Konjunkturindikator der glei-
  Gewerbe aus dem Inland (23,8 %)                       tenden Jahresrate des BIP 3 Quartale vorausläuft.
                                                        Aussagen über die zu erwartende Höhe der BIP-
 Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden
                                                        Veränderungsrate lässt der Indikator jedoch nicht
  Gewerbe aus dem Ausland (19 %)
                                                        zu.
 Reale Produktion des Verarbeitenden Gewerbes          Für die Berechnung des Indikators werden zunächst
  (15,5 %)                                              die Monatsdaten der oben genannten Zeitreihen mit
 L-Bank-ifo-Geschäftsklima in der Gewerblichen         Hilfe des Berliner Verfahrens BV 4.1 kalender- und
  Wirtschaft (13,1 %)                                   saisonbereinigt. Mit den bereinigten Daten werden
                                                        Veränderungsraten berechnet und diese normiert.
 Zahl der gemeldeten Stellen (16,7 %)                  Anschließend werden die normierten Veränderungs-
                                                        raten der Zeitreihen mit dem entsprechenden Ge-
 Deutscher Aktienindex (11,9 %).
                                                        wicht zur Indikatorreihe addiert. In den aktuellen In-
                                                        dikatorwert geht dabei der jeweils aktuellste Wert
Die Auswahl und Gewichtung der Indikator-
                                                        der einzelnen Zeitreihen ein. Durch die Bildung des
Zeitreihen erfolgte mit Hilfe verschiedener ökono-
                                                        arithmetischen Mittels dreier Monatswerte wird die
metrischer Testverfahren.
                                                        Indikatorreihe abschließend zu Quartalsdaten ver-
                                                        dichtet.
                                                        Eine detaillierte Beschreibung des Berechnungs-
                                                        konzepts steht auf folgender Internetseite zum
                                                        Download bereit:
                                                        http://statistik-bw.de/GesamtwBranchen/
                                                        KonjunktPreise/KonjunkturindikatorMethodik.pdf

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