SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87

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SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
MERKBLATT SMGV NR. 87

SMGV Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband

Juni 2021

SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE
IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN
SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

Einleitung

Wandkonstruktionen in Trockenbauweise haben sich seit Jahrzehnten
als flexible Konstruktionen mit gutem Schallschutz und sicherem
Brandschutz bewährt. Auch für den Ausbau von Nassräumen mit privater,
gewerblicher und öffentlicher Nutzung. Zur Befestigung der Sanitär-
apparate werden sog. Installationselemente (Sanitärinstallationsele-
mente) eingebaut.
Das vorliegende Merkblatt soll die Schnittstelle (Nahtstelle) zwischen
Sanitär (Gebäudetechnik) und Gipser (Trockenbau) beim Einbau von
Installationselementen* (Sanitärinstallationselemente) in Trockenbau-
konstruktionen aufzeigen und als Arbeitsgrundlage für Planer, Bauleiter
und ausführende Handwerker dienen. Dieses Merkblatt erhebt indessen
keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit; rechtliche
Ansprüche gegenüber den Autoren bzw. dem Herausgeber lassen sich
daraus nicht ableiten.

Es erläutert:
•D
  ie Ausrichtung und Befestigung von Installationselementen in Trocken-
 baukonstruktionen (Metallständer, Trennwände und Vorsatzschalen).
• Zusatzprofile und deren Einbau in Trockenbaukonstruktionen (Metall-
  ständer, Trennwände und Vorsatzschalen) zur Befestigung von Instal-
  lationselementen.
• Verstärkungen in Trockenbaukonstruktionen (Metallständer, Trenn-
  wände und Vorsatzschalen) für den Einbau von Installationselementen.
• Den sinnvollen Montageablauf beim Einbau von Installationselementen
  in Trockenbaukonstruktionen (Metallständer, Trennwände und Vor-
  satzschalen).
• Kontrollen und Abnahmen der wichtigsten Arbeitsschritte.
• Zuständigkeiten der Vertragspartner sowie der an der Ausführung
  beteiligten Unternehmer.
* Mit «Installationselemente» sind in diesem Merkblatt die «Sanitärinstallationselemente» gemeint.
  Zur Vereinfachung wird im folgenden Lauftext nur die Bezeichnung «Installationselemente» verwendet.

—
Merkblatt Stand Juni 2021, © SMGV
SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
Merkblatt SMGV Nr. 87

Inhaltsverzeichnis

0      GELTUNGSBEREICH                                                              Seite   6
0.1    Abgrenzung
0.2 Normative Verweisungen

1      VERSTÄNDIGUNG                                                                Seite   6

2      PROJEKTIERUNG                                                                Seite   9
2.1    Allgemeines
2.2 Brandschutz
2.3 Schallschutz
2.4 Statik
2.5 Konsollasten
2.6 Zusatzprofile für den Einbau von Installationselementen
2.7    Verlaschung
2.8 Rückbindung/Rückwandanbindung
2.9    Wandeinlagen/Traversen
2.10 Hohlraum
2.11 Beplankung (Plattenmontage)
2.12 Ausschreibung
2.13 Planunterlagen/Meterriss
2.14 Leistungsbeschreibung/Ablaufplanung

3      AUSFÜHRUNG                                                                  Seite   15
3.1    Baustellentermin Schnittstellenplanung
3.2 	Montage der Wandkonstruktion durch den Trockenbaumonteur
       vor dem Einbau der Installationselemente
3.3 	Positionierung und Bereitstellung der Installationselemente
       durch den Sanitärinstallateur
3.4 Befestigung der Installationselemente am Boden durch den Sanitärinstallateur
3.5 Höheneinstellung und Justierung durch den Sanitärinstallateur
3.6 Rückwandanbindung des Installationselementes durch den Sanitärinstallateur
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Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

3.7 Einbau von Zusatzprofilen durch den Trockenbaumonteur
3.8 Befestigung des Installationselementes an Zusatzprofilen (seitliche Verschraubung)
3.9 Rückbindung von Zusatzprofilen in Vorsatzschale durch den Trockenbaumonteur
3.10 Verlaschung in Doppelständerwand (Installationswand)
3.11 Auswechslung in Wandkonstruktion
3.12 Wandeinlagen /Traversen
3.13 Baustellentermin, Kontrolle und Abnahme

4     ZUSTÄNDIGKEITEN                                                                    Seite   22
4.1   Bauherr / Planer
4.2 Gipser/Trockenbauer
4.3 Sanitär/Gebäudetechniker
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0                                                            1

GELTUNGSBEREICH                                              VERSTÄNDIGUNG

0.1    ABGRENZUNG                                            Trockenbau: Herstellung oft raumbegrenzender, aber
       Dieses Merkblatt gilt als Richtlinie für den Einbau   nicht tragender Bauteile im Bauwesen, die durch
von Installationselementen vom Sanitär/Gebäudetechniker      Zusammenfügen industriell gefertigter Halbfabrikate
in Trockenbaukonstruktionen des Gipsers/Trockenbauers.       für Wand, Decke und Boden in trockener Bauweise
                                                             montiert werden.
Der Einbau von Vorwandsystemen (Installationssysteme)
sowie die Montage von vorgefertigten Installationssyste-     Ständerwand: Trennwand bestehend aus einer Metall-
men durch den Sanitär/Gebäudetechniker sind nicht Teil       konstruktion (Ständerkonstruktion) als Einfach- oder
dieses Merkblattes.                                          Doppelständerwerk mit einer beidseitigen, ein- oder
                                                             mehrlagigen Beplankung.

0.2   NORMATIVE VERWEISUNGEN                                 Einfachständerwand: Trennwand bestehend aus einer
      Im Text dieses Merkblattes wird auf die nachfol-       Metallkonstruktion (Ständerkonstruktion) als Einfach-
gend aufgeführten Publikationen verwiesen, welche im         ständerwerk mit einer beidseitigen, ein- oder mehrlagi-
Sinne der Verweisungen ganz oder teilweise mitgelten.        gen Beplankung.

Norm SIA 118/242 Allgemeine Bedingungen für                  Doppelständerwand: Trennwand bestehend aus einer
Ver­putz- und Trockenbauarbeiten                             Metallkonstruktion (Ständerkonstruktion) als Doppel-
Norm SIA 242 Verputz- und Trockenbauarbeiten                 ständerwerk mit einer beidseitigen, ein- oder mehrlagi-
                                                             gen Beplankung. Ständer beider Ständerreihen werden
Norm SIA 181 Schallschutz im Hochbau                         durch Aufkleben von Dämmstreifen entkoppelt und
Schweizerische VKF-Brandschutzvorschriften                   gegeneinander abgestützt.
Merkblatt SMGV Nr. 57 Untergründe für Wandbeläge
aus Keramik, Natur- und Kunststein (Fliesen und Platten)     Doppelständerwand (Installationswand, Sanitärwand):
im Innenbereich                                              Trennwand bestehend aus einer Metallkonstruktion
                                                             (Ständerkonstruktion) als Doppelständerwerk mit einer
Merkblatt SMGV Nr. 80 Rahmenbedingungen zur                  beidseitigen, ein- oder mehrlagigen Beplankung.
Ausführung von Trockenbauarbeiten                            Durch den Abstand der Ständerreihen wird ein Installa-
Merkblatt SMGV Nr. 81 CE-Kennzeichen für Gipsbau-            tionsraum gebildet. Ständer beider Ständerreihen
platten und Korrosivitätskategorien für Metallprofil-­       werden durch Laschen zug- und druckfest miteinander
Unterkonstruktionen                                          verbunden.
Merkblatt SMGV Nr. 82 Trockenbauplatten im Innen­
bereich                                                      Schachtwand: Montagewand mit einer Metallunter­
                                                             konstruktion (Ständerkonstruktion) und einer einseitigen,
Merkblatt SMGV Nr. 83 Projektierung und Ausführung           ein- oder mehrlagigen Beplankung. Schachtwände
von Anschlüssen und Fugen im Trockenbau                      können als Bauteile für die vertikale Leitungsführung
Merkblatt SMGV Nr. 85 Oberflächengüten von geschlosse-       mit einem Feuerwiderstand ausgeführt werden.
nen Plattensystemen und Masstoleranzen im Trockenbau
Merkblatt 5, Bundesverband der Gipsindustrie e.V.            Vorsatzschale (freistehend): Frei vor eine Wand gestellte
Industriegruppe Gipsplatten Bäder, Feucht- und               Metallkonstruktion (Ständerkonstruktion) mit einer
Nassräume im Holz- und Trockenbau                            einseitigen, ein- oder mehrlagigen Beplankung.

Merkblatt 8, Bundesverband der Gipsindustrie e.V.            Ständerwerk: Ständerkonstruktion. Bestehend aus UW-,
Industriegruppe Gipsplatten Wandhöhen leichter               CW- oder UA-Profilen.
Trenn­wände – Stegausschnitte, Anschlüsse, Türen
und Öffnungen                                                Ständer/Ständerprofil: Bezeichnung der Profile in
Merkblatt Suissetec 5/2021 Sanitärinstallations­             Ständerkonstruktionen. Bestehend aus UW-, CW- oder
elemente und Wandsysteme: © suissetec,                       UA-Profilen.
Art.-Nr. OD 14316 (D)

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Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

Anschlussprofil: Bezeichnung für UW- und CW-Profile            Starre Anschlüsse: Bei starren Anschlüssen ist die
welche direkt mit einem angrenzenden Bauteil (Decke /          Wand über das Anschlussprofil mit dem angrenzenden
Boden / Wand) verbunden werden.                                Bauteil fest verbunden.

Zusatzprofil: Zusätzlich einzubauendes Ständerprofil,          Gleitende Anschlüsse: Anschlüsse sind so herzustellen,
um zusätzliche Aufgaben in einer Ständerwand zu er­füllen      dass sich die zwischen Trennwand und angrenzendem
(z. B. zur Befestigung von Installationselementen).            Bauteil zu erwartenden Verformungen einstellen können
                                                               (bei zu erwartender Verformung ≥ 10 mm).
CW-Profile: C-förmiges Wandprofil (Ständerprofil) zur
Erstellung von Ständerwänden mit einer Blechstärke             Entkoppelung: Trennung der Bauteile (Trockenbau­
von 0.6 mm.                                                    konstruktionen) bei Anschlüssen an angrenzende
                                                               Bauteile zur Verhinderung von Schallübertragungen
UW-Profile: U-förmiges Wandprofil (Anschlussprofil)            (Körperschall).
zur Erstellung von Ständerwänden mit einer Blechstärke
von 0.6 mm.                                                    Verlaschung: Zug- und druckfeste Verbindung der
                                                               Ständerprofile in Doppelständerwand (Installationswand).
UA-Profile: Aussteifungsprofile zur Verstärkung von            Die Verbindung erfolgt durch Verschraubung von
Unterkonstruktionen mit einer Blechstärke von 2 mm.            Gipsplattenstreifen oder Profilabschnitten mit den
                                                               Ständerprofilen.
Anschlusswinkel für UA-Profile / Befestigungswinkel
für UA-Profile: Winkel zur Befestigung von UA-Profilen         Rückbindung: Zug- und druckfeste Verbindung der
an Decken und Boden und zur Ausbildung von Profil­             Ständerprofile in Vorsatzschale mit einer rückseitigen
abzweigungen (starre Verbindungen).                            Wand. Die Verbindung erfolgt durch Verschraubung von
                                                               Gipsplattenstreifen oder Profilabschnitten mit einem
Gleitender Anschlusswinkel für UA-Profile / Türpfosten­        auf der rückseitigen Wand montierten Anschlussprofil.
steckwinkel: Winkel zur Befestigung von UA-Profilen
(einseitig gleitende Verbindung).                              Beplankung: Wand- oder flächenbildendes Element im
                                                               Trockenbau. Plattenmaterial, das mit der Unterkonstruk­
Profilstärke, (Profiltiefe): Profilmass quer zur Wand-         tion mechanisch verbunden wird und dabei die Profile
flucht. Bei einfachem Ständerwerk entspricht die               der Unterkonstruktion verbindet (i. d. R. durch Verschrau­
Profilstärke der Konstruktionstiefe und somit dem              bung). Beplankungen werden ein- oder mehrlagig
Hohlraum der Ständerwand. Standartprofilstärken sind           ausgeführt. Geeignete Befestigungsmittel (Schrauben)
50, 75, 100, 125 und 150 mm.                                   richten sich je nach Plattenmaterial und /oder Blech-
                                                               stärken der Unterkonstruktion.
Blechstärke: Materialstärke von Profilen.
                                                               Gipsbauplatten: Sammelbegriff für alle Bauplatten auf
Profilflansch: Teil des Profils, an dem die Beplankung         Gipsbasis.
(Trockenbauplatte) üblicherweise befestigt wird.
                                                               Gipsplatten: Platte mit kartonummanteltem Gipskern
Profilsteg: Zentraler verbindender Teil des Profils zwischen   (SN EN 520).
den Flanschen. Bei einfachem Ständerwerk entspricht
das Mass des Profilsteges der Profilstärke und somit der       Gipsfaserplatten: Platte aus Gips verstärkt mit Zellulose-
Konstruktionstiefe und dem Hohlraum der Ständer-               fasern (laut SN EN 15 283-2).
wand. Standardprofilstärken sind 50, 75, 100, 125 und
150 mm.                                                        Wandbauplatten: Faserbewehrte Vollgipsplatte
                                                               (SN EN 12 859).
Anschlüsse: Anschlüsse von Trockenbaukonstruktionen
an angrenzende Bauteile.

                                                                                                                                          7
SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
Merkblatt SMGV Nr. 87

Gipsplatten mit Fliesarmierung: Gipsplatte mit Glas-    QS-Verantwortlicher Brandschutz: Der QS-Verantwort-
fliesummantelung oder oberflächlich eingebettetem       liche Brandschutz ist für die Qualitätssicherung (Grund-
Glasflies (laut SN EN 15283-1).                         leistungen und besondere Leistungen) bei der Projek-
                                                        tierung, Ausschreibung und Realisation des bau­lichen,
Zementgebundene Bauplatten: Bauplatten aus Zement,      technischen, organisatorischen und abwehrenden
Zuschlägen, Bewehrungsfasern oder Bewehrungs­           Brandschutzes von Bauten und Anlagen ver­antwortlich.
gewebe (SN EN 12467).

Schnellbauschraube: Senkkopfschraube zur Befesti-
gung von Bauplatten an Unterkonstruktion (je nach
Bauplatte unterschiedliche Ausführung).

Bohrschraube: Edelstahlschraube mit Bohrspitze,
Antrieb Linsen- oder 6-Kant-Kopf (ohne Senkkopf) zur
Verbindung von 2 Blechen.

Traversen/ Wandeinlagen: Einlagen aus Holz, Holz-
werkstoffen, Gipsfaserplatten oder Blech zur Aufnahme
von wandhängenden Lasten (Konsollasten) in Wand­
konstruktionen.

Auswechslung: Ständerprofil als Auswechslung in der
Unterkonstruktion von Wandkonstruktionen (bei Wand­
öffnungen, Einbauten etc).

Installationselemente (Sanitärinstallationselemente):
Tragständer für Sanitärinstallationen (z. B. Wand-WC,
Waschtisch, Urinal, Bidet, Dusch­armaturen etc.).

Rückwandanbindung: Anbindung des Installations­
elementes an eine rückseitige Wand mittels Systemkom-
ponenten (Bausatz) des Herstellers von Installations-
elementen.

Installationssysteme (Vorwandinstallation): Ausbau-
form für Sanitärräume (Badezimmer, WC, Küchen).
Dabei werden Sanitärsystemwände vor die Wände
montiert und verkleidet. Die Systeme bestehen aus
Tragsystem, Sanitärinstallationen, Installationsele­
mente und Systembeplankung.

Vorgefertigte Installationssysteme: Vorgefertigte
Sanitärsystemwände.

Gebäudetechnikplaner (HLKSE): Fachplaner Heizung,
Lüftung, Klima, Sanitär, Elektro.

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Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

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PROJEKTIERUNG

2.1 		 ALLGEMEINES                                          Mit dem VKF-Brandschutzmerkblatt 2004-15 «Durchfüh-
			 Installationselemente sind in erster Linie auf die      rung durch brandabschnittbildende Bauteile» werden
jeweils zum Einsatz kommenden Sanitärapparate abge-         Konstruktionsvorschläge für Leitungsdurchführungen
stimmt. Deren Lieferung sowie die Ausrichtung und Mon-      für die Praxis aufgezeigt.
tage der Installationselemente ist eine Leistung des Sa-
nitärs.                                                     Bauteile mit Feuerwiderstand benötigen einen Nachweis
                                                            für die Anwendung. Bei VKF-anerkannten Konstruktionen
Der Einbau von Zusatzprofilen zur Befestigung von Ins-      gelten die Angaben zur Anwendung auf der VKF-Aner-
tallationselementen und die notwendige Verstärkung der      kennung respektive VKF-technischen Auskunft sowie die
Trockenbaukonstruktion (um die zusätzliche Lasteintra-      Vorgaben des Systemanbieters. Die VKF-Anerkennungen
gung schadlos aufnehmen zu können) ist eine Leistung        und VKF-technischen Auskünfte sind im VKF-Brand-
des Gipser-Trockenbauers.                                   schutzregister (www.bsronline.ch) publiziert.

Beanspruchung und Nutzung von Gebäuden sind ent-
scheidend für die Anforderungen an Statik, den Brand-       2.3 		 SCHALLSCHUTZ
und Schall- oder den Feuchtigkeitsschutz und können           		 Die Einhaltung von Schallschutzwerten (Luft- und
sehr unterschiedlich sein. Je nach Höhe der Anforderun-     Körperschallübertragungen) hat bei der Projektierung
gen sind die Grundlagen zur Projektierung und Schnitt-      von Wandkonstruktionen einen hohen Stellenwert und
stellenplanung von einem Bauphysiker, dem Systeman-         muss, falls erforderlich, als rechnerischer Nachweis unter
bieter von Trockenbausystemen und dem Fachplaner der        Beizug eines Bauphysikers erbracht werden.
Gebäudetechnik einzuholen und zu berücksichtigen.
                                                            Geprüfte Schalldämmwerte von Standardkonstruktionen
Der Einbau von Installationselementen in Trockenbau-        werden vom Systemanbieter (Systemhalter) von Trocken-
konstruktionen ist eine Schnittstelle/Nahtstelle zwischen   baukonstruktionen angegeben.
Gipser/Trockenbauer und Sanitär/Gebäudetechniker, die
gut geplant und von der Bauleitung koordiniert werden       Mit dem Einbau von Installationselementen und durch
muss.                                                       deren Befestigungen mit Zusatzprofilen (UA-Profilen)
                                                            und Auswechslungen werden Trockenbaukonstruktionen
                                                            generell in sich versteift, was zu einer Minderung des
2.2 		 BRANDSCHUTZ                                          Schalldämmwertes führen kann. Es empfiehlt sich daher,
			 Die im Objekt geltenden Anforderungen in Bezug          in diesen Bereichen zusätzliche Massnahmen zur Ver-
auf den Feuerwiderstand des Bauteils und das Brandver-      besserung des Schallschutzes einzuplanen (z. B. durch
halten der verwendeten Baustoffe sind frühzeitig mit dem    optimierte Gipsplatten für den Schallschutz). Um der
QS-Verantwortlichen Brandschutz zu definieren.              Schallübertragung durch Körperschall entgegenzuwirken,
                                                            ist der Schallentkoppelung bei der Anschlussausbildung
Wandkonstruktionen in Trockenbauweise (Ständerwände         von Trockenbaukonstruktionen besondere Beachtung zu
und Vorsatzschalen) können sowohl mit als auch ohne         schenken. Dazu sind die Angaben in den Verarbeitungs-
Feuerwiderstand erstellt werden. Bei brandabschnitt­        richtlinien der jeweiligen Systemlieferanten von Trocken-
bildenden Bauteilen sind die Vorgaben in der VKF-Brand-     bausystemen zu beachten.
schutzrichtlinie 15-15 «Brandschutzabstände Tragwerke
Brandabschnitte» betreffend Feuerwiderstand, Stand-         Bei Sanitärinstallationen (innerhalb der Installationsele-
festigkeit und Anschlüsse an angrenzende Bauteile zu        mente zwischen Sanitärinstallation und Tragelement)
beachten. Weiter sind bei sämtlichen Bauteilen die Anfor-   bestehen unterschiedliche Lösungsansätze zur Schall­
derungen an das Brandverhalten der verwendeten Bau-         entkoppelung. Um der Schallübertragung durch Körper-
stoffe (z. B. Beplankung, Leitungen, Dämmungen) gemäss      schall entgegenzuwirken, ist hier der Rückbindung und
VKF-Brandschutzrichtlinie 14-15 «Verwendung von Bau-        Befestigung von Installationselementen besondere Be-
stoffen» zu berücksichtigen.                                achtung zu schenken. Dazu sind die Angaben der jeweiligen
                                                            Systemlieferanten von Installationselementen einzuhalten.

                                                                                                                                       9
SANITÄRINSTALLATIONSELEMENTE IN TROCKENBAUKONSTRUKTIONEN - MERKBLATT SMGV NR. 87
Merkblatt SMGV Nr. 87

2       PROJEKTIERUNG

2.4 STATIK                                                     2.6 		ZUSATZPROFILE FÜR DEN EINBAU VON
			 Bei Wandkonstruktionen in Trockenbauweise (Stän-                  INSTALLATIONSELEMENTEN
derwände und Vorsatzschalen) ist der statische Nachweis        			 Ständerprofile zur Befestigung der Installations-
der Standsicherheit normativ geregelt. Dabei sind Wand-        elemente sind zusätzlich einzubauende Profile, die seit-
konstruktionen jeweils auf eine maximale Wandhöhe so           lich satt an das Installationselement anschliessen und
konzipiert, dass die Gebrauchstauglichkeit bei einer Be-       mit dessen Rahmen verschraubt werden.
grenzung der Durchbiegung gegeben ist.
                                                               Bei Installationselementen für Wand-WC und Wand-Bidet
                                                               oder Urinal sind zwingend UA-Profile (Aussteifungspro-
2.5 		 KONSOLLASTEN                                            file 2 mm) als Zusatzprofile mit den dazugehörenden An-
			 Die örtliche Einleitung der Kräfte kann durch die          schlusswinkeln einzubauen.
Beplankung, die Ständer oder geeignete Hilfskonstrukti-
onen erfolgen. Zur Einleitung der Lasten sind die jeweils      Bei Installationselementen für Waschtische wird emp-
geeigneten Befestigungsmittel zu verwenden (DIN 18183-1).      fohlen, UA-Profile (Aussteifungsprofile 2 mm) als Zusatz-
                                                               profile mit den dazugehörenden Anschlusswinkeln ein-
Durch folgende konstruktive Massnahmen kann eine               zubauen (je nach Anwendungsbereich).
Optimierung der Kräfteeinleitung von Konsollasten in
Trockenbaukonstruktionen erreicht werden.                      Um das Ständerraster von Wandkonstruktionen einhal-
                                                               ten zu können, sind oberhalb der Installationselemente
In der Beplankung:                                             Auswechslungen mit UW-Profilen einzubinden.
• Vergrösserung der Beplankungsdicke
• Verstärkung der Beplankung durch stabileres Platten-
   material (z. B. Gipsfaserplatte, Hartgipsplatte etc.) an-
  stelle «normaler» Gipsplatten

In der Ständerkonstruktion:
• Grössere Profilstärken (75 / 100 / 125 / 150 mm) anstelle
   von 50-mm-Profilen
• Verringerung der Achsabstände von Ständerprofilen
• Einbau von UA-Profilen (2 mm) als Ersatz von
   CW-Profilen (0.6 mm)
• Einbau von sog. Teleskop- oder 4-Kant-Stahlrohrstützen

Mit Hilfskonstruktionen:
• Einbau von Installationselementen (Tragständer)
• Einbau von Wandeinlagen und Traversen
• Verlaschung von Ständerprofilen bei Doppelständer-
   wänden (Installationswänden)
• Rückbindung von Ständerprofilen an massive Wände
   bei Vorsatzschalen

Die Angaben in den Verarbeitungsrichtlinien der jeweili-
gen Systemlieferanten von Trockenbausystemen sind zu
beachten.

10
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

2.7 		 VERLASCHUNG                                                2.8 RÜCKBINDUNG / RÜCKWANDANBINDUNG
			 Bei Doppelständerwänden (Installationswände/                  		    Je nach Kräfteeinleitung von Konsollasten und der
Sanitärwände) sind Ständer beider Ständerreihen unter-            Dimensionierung der Ständerkonstruktion ist eine Rück-
einander zu verbinden (verlaschen). Werden zur Befesti-           bindung / Rückwandanbindung von Installationselementen
gung von Installationselementen in diesem Bereich                 bei Vorsatzschalen erforderlich.
UA-Profile (Aussteifungsprofile 2 mm) mit den dazugehö-
renden Anschlusswinkeln eingebaut, hat dies gleichfalls           Dabei sind die Angaben der Hersteller von Installations-
in beiden Ständerreihen mit UA-Profilen (Aussteifungs-            elementen massgebend und zu beachten.
profile 2 mm) zu erfolgen. Die Verlaschung kann mittels
Blechstreifen (U-Profil) oder Gipsplattenstreifen erfolgen.       Die Rückbindung / Rückwandanbindung von Installations-
                                                                  elementen ist eine Leistung, welche in der Ausschreibung
                                                                  klar definiert und der jeweiligen Arbeitsgattung zugeord-
                                                                  net werden muss.

                                                                  Die Rückwandanbindung des Installationselements durch
                                                                  den Sanitär erfolgt mit dem dazugehörigen Befestigungs-
                                                                  material (siehe Ausführung 3.6 «Rückwandanbindung
                                                                  des Installationselementes durch den Sanitärinstalla-
                                                                  teur»).

                                                                  Die Rückbindung durch den Gipser/Trockenbauer erfolgt,
                                                                  indem die Ständerkonstruktion (Zusatzprofile zur Befes-
                                                                  tigung von Installationselementen) zurückgebunden wird
                                                                  (siehe Ausführung 3.9 «Rückbindung von Zusatzprofilen
Abb. 1 Verlaschung mittels Blechstreifen (U-Profil-Abschnitte).   in Vorsatzschale durch den Trockenbaumonteur»).

                                                                  Bei der Rückbindung/Rückwandanbindung von Installa-
                                                                  tionselementen an eine rückseitige Trockenbauwand ist
                                                                  deren Standfestigkeit je nach Kräfteeinleitung zu prüfen.
                                                                  Dazu sind Abklärungen mit dem Systemlieferanten des
                                                                  Trockenbausystems zu tätigen! Zur Befestigung sind Wand­
                                                                  einlagen/Traversen aus Holz, Holzwerkstoffen, Gips­faser-
                                                                  platten oder Blech in der Trockenbauwand einzuplanen.

                                                                                                                                            11
                                                                  Abb. 2 Rückbindung mittels Gipsplattenstreifen.

                                                                                                                                            11
Merkblatt SMGV Nr. 87

2       PROJEKTIERUNG

2.9 		 WANDEINLAGEN/TRAVERSEN                                    2.10 HOHLRAUM
			 Für die sichere Befestigung von mittleren und                			 Die erforderliche Tiefe eines Hohlraumes bei
schweren Konsollasten (bis max. 0.7 kN/m Wandlänge)              Trennwänden und Vorsatzschalen mit haustechnischen
und zur Befestigung von dynamischen Konsollasten sind            Installationen wird durch deren Menge und Dimension
Wandeinlagen/Traversen aus Holz, Holzwerkstoffen, Gips­          bestimmt (Installationsebene). Zusätzlich ist das Mass
faserplatten oder Blech einzuplanen.                             der zum Einsatz kommenden Wandprofile (Stärke
                                                                 50 / 75 /100 / 125 oder 150 mm) zu berücksichtigen (Kons-
Auch für die Befestigung von Sanitärleitungen sind Wand­         truktionsebene).
einlagen/Traversen aus Holz, Holzwerkstoffen, Gips­
faserplatten oder Blech einzuplanen.                             Werden Anforderungen an den Schallschutz gestellt, ist
                                                                 eine Hohlraumdämpfung erforderlich.
Bei der Wahl von Verstärkungen in Form von Wandein­
lagen aus Holzwerkstoffen sind die Anforderungen der             Durch die konstruktiven Gegebenheiten (Leitungsfüh-
VKF-Brandschutzvorschriften zu berücksichtigen.                  rung, Tragständer, Spülkästen etc.) ist eine dauerhafte
                                                                 Befestigung von Isolationsmatten im Bereich von Instal-
Durch den Einsatz von stabileren Bauplatten (z.B. Gips-          lationselementen nicht gewährleistet. Hohlräume sind
faserplatten oder Hartgipsplatten) kann die Befestigung          daher vorteilhaft mit losen Isolationsmaterialien auszu-
von mittleren Konsollasten (bis max. 0.4 kN/m Wandlänge)         füllen (Einblasdämmung/Ausflockung).
direkt an der Platte erfolgen und auf eine Wandeinlage
verzichtet werden.                                               Kommt eine Einblasdämmung (Ausflockung) zur Ausfüh-
                                                                 rung, ist der dabei entstehende Hohlraum-Innendruck zu
Zur Befestigung von schweren Konsollasten mit sehr               berücksichtigen. Die Beplankungsdicke ist dann ggf. an-
hoher Belastung (bis max. 1.5 kN/m Wandlänge) wie z. B.          zupassen.
bei Duschsitzen, Stütz- oder Haltegriffen sind massivere
Wandeinlagen/Traversen einzuplanen. Die Befestigung              Zum Schutz von Leitungen, Abläufen etc. vor Beschädi-
erfolgt an Zusatzprofilen, UA-Profilen 2 mm mit Rück-            gungen bei der Plattenmontage (Verschraubung) emp-
bindung oder 4-Kant-Stahlrohrstützen inkl. notwendiger           fiehlt es sich, einen Mindestabstand von 30 mm zur Profil­
Hilfskonstruktionen.                                             ebene (Rückseite der Beplankung) einzuhalten.

Bei dieser Art von Konstruktionen sind Abklärungen mit           Beschädigungen in Form von unsachgemässen Aus- und
dem Hersteller der zu befestigenden Bauteile und dem             Einschnitten der Ständerprofile schwächen die Konst-
Systemlieferanten des Trockenbausystems zu tätigen!              ruktion und sind nicht zulässig!

                                                                 Ausschnitte in Profilflanschen oder gar die vollständige
                                                                 Durchtrennung der Flansche sind nicht zulässig. Beschä-
                                                                 digte Profile sind auszutauschen oder durch zusätzlich
                                                                 eingestellte Profile zu ersetzen.

                                                                 Ausschnitte in Profilstegen sind nur limitiert möglich.
                                                                 Dazu sind die Angaben in den Verarbeitungsrichtlinien
                                                                 der jeweiligen Systemlieferanten von Trockenbausyste-
                                                                 men zu beachten.

Abb. 3 Wandeinlage/Traverse inkl. Rückbindung an massive Rück-
wand für Haltegriff bei WC-Tragelement.

12
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

2.11   BEPLANKUNG (PLATTENMONTAGE)                         2.12 AUSSCHREIBUNG
                                                           			 Die Lieferung und Montage der Installationsele-
Mindestbeplankung (Plattenstärke)
bei Konstruktionen mit Installationselementen:
                                                           mente (Sanitärtragelemente) sind Leistungen vom Sani-
                                                           tär/Gebäudetechniker, welche im Leistungsverzeichnis
1-lagig
                                                           (sanitäre Installationen) auszuschreiben sind. Diese Leis-
Gipsplatten                               18 mm            tung kann in der Apparatemontage enthalten sein oder in
Hartgipsplatte                            15 mm
                                                           einer separaten Position ausgeschrieben werden.
Gips-Wandbauplatten                       25 mm
Gipsfaserplatte                           15 mm
                                                           Die Lieferung und Montage von Zusatzprofilen und Ver-
2-lagig
                                                           stärkungen zur Befestigung von Installationselementen
Gipsplatten                               2 x 12.5 mm      in Trockenbaukonstruktionen sind zusätzliche Leistungen
Hartgipsplatte                            2 x 12.5 mm
                                                           vom Gipser /Trockenbauer, welche separat im Leistungs-
Gipsfaserplatten                          2 x 12.5 mm
                                                           verzeichnis (Trockenbau Wände) auszuschreiben sind.
Gipsplatte mit Fliesarmierung             2 x 12.5 mm
Zementgebundene Bauplatte                 2 x 12.5 mm
                                                           Die Rückbindung / Rückwandanbindung von Installations-
                                                           elementen ist eine Leistung, welche klar definiert und in
Bei der Wahl der Beplankung (Material und Plattentyp
                                                           der Ausschreibung der jeweiligen Arbeitsgattung zuge-
etc.) sind die jeweilige Feuchtigkeitsbeanspruchung (Be-
                                                           ordnet werden muss. Je nach Art der Ausführung beim
anspruchungsklassen) und die Anforderungen an den
                                                           Sanitär oder Gipser /Trockenbauer.
Untergrund der nachfolgenden Beläge und Beschichtun-
gen zu berücksichtigen.
                                                           2.13 PLANUNTERLAGEN / METERRISS
                                                           			 Positionierung und Typenbezeichnung von Instal-
                                                           lationselementen müssen in Grundriss-Schnitt- und Detail-
                                                           plänen klar ersichtlich sein. Achsmasse sind anzugeben!

                                                           Die Tiefe der Hohlräume (Installationsebene) bei Vorsatz-
                                                           schalen und Installationswänden ist zu vermassen.

                                                           Die horizontale und vertikale Leitungsführung von Kalt-,
                                                           Warm- und Abwasser muss ersichtlich sein.

                                                           Für die Höheneinstellung von Installationselementen ist
                                                           der Meterriss in den jeweiligen Räumen von der Baulei-
                                                           tung anzuzeichnen.

                                                                                                                                    13
Merkblatt SMGV Nr. 87

2.14 	LEISTUNGSBESCHREIBUNG/
       ABLAUFPLANUNG

 Leistungsbeschreibungen:                                            Gewerke/Arbeitsgattung:

 Lieferung von Plänen und Anzeichnen des Meterrisses                 Planer, Bauleitung

2.14 –– LEISTUNGSBESCHREIBUNG/
 Baustellentermin Schnittstellenplanung ABLAUFPLANUNG
                                                                     Bauleitung, Fachplaner (HLKSE),
                                                                     Sanitär, Gipser/Trockenbauer

 Montage der Wandkonstruktion (Anschlussprofile) vor
                                                                     Gipser /Trockenbauer
 dem Einbau der Installationselemente

 Lieferung, Positionierung, Ausrichtung und
                                                                     S anitär
 Befestigung der Installationselemente

 Montage der Wandkonstruktion (Zusatzprofile)                        Gipser/Trockenbauer

 Seitliche Befestigung der Installationselemente an Zusatzprofilen   
                                                                     Sanitär oder Gipser/Trockenbauer im
 (Einbindung der Installationselemente in die Wandkonstruktion)      Auftrag des Sanitärs

 Anschluss an Installationselemente;
                                                                     Sanitär
 Rohinstallation Kaltwasser, Warmwasser und Abwasser

 Leitungsdämmung (Schall/Wärme)                                      Sanitär, Isoleur

 Dichtigkeitstest Anschlüsse und Leitungen (Abdrücken)               Sanitär

 Ergänzung der Wandkonstruktion inkl. Verlaschung,
                                                                     Gipser/Trockenbauer
 Rückbindung und Wandeinlagen etc.

                                                                     *Bauleitung, Sanitär, Gipser/Trockenbauer,
                                                                       Fachplaner (HLKSE), QS-Verantwortlicher
 *Abnahme Konstruktion, Installation, Brandschutz/Schallschutz
                                                                       Brandschutz (wenn erforderlich);
 (wenn erforderlich)
                                                                       Bauphysiker, Verantwortlicher Schall-
                                                                       schutz (wenn erforderlich).

 Plattenmontage (erst nach Freigabe der Bauleitung!)                 Gipser/Trockenbauer

 Hohlraumdämmung (wenn erforderlich)                                 Gipser/Trockenbauer oder Isoleur

 Verspachtelung (Plattenfugen/Anschlüsse) je nach Baufortschritt     Gipser/Trockenbauer

 *Bauabnahmen sind zu protokollieren.

14
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

3

AUSFÜHRUNG

Ausgehend von der Beanspruchung und Nutzung eines          3.2 		MONTAGE DER WANDKONSTRUKTION DURCH
Gebäudes müssen die Anforderungen an Statik, den                   DEN TROCKENBAUMONTEUR VOR DEM EINBAU
Brand- und Schall- oder den Feuchtigkeitsschutz bekannt            DER INSTALLATIONSELEMENTE
sein und in der Projektierung, Ausführungs- und Schnitt-   			 Mit der Montage der Anschlussprofile der Wand-
stellenplanung umgesetzt werden. Nur so kann eine          konstruktionen (UW-Profile am Boden und CW-Profile an
fachtechnisch korrekte Arbeitsausführung ermöglicht        Wänden) durch den Trockenbauer werden Wandfluchten
werden.                                                    sowie Konstruktions- und Installationsebenen definiert.

Die folgenden Ausführungen sind Beispiele aus der          Um Schallübertragungen zu vermeiden sind Anschluss-
Praxis und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.    profile entkoppelt auszuführen (Profilhinterlage mit Filz-
Abweichungen zu Verarbeitungsrichtlinien von System-       streifen 3 mm oder Trennwandkitt).
lieferanten sind nicht auszuschliessen.

3.1 		BAUSTELLENTERMIN SCHNITTSTELLEN­
       PLANUNG
			 Zur Koordination der Schnittstelle ist vor Beginn
der Arbeiten von der Bauleitung ein Baustellentermin mit
den involvierten Personen einzuberufen (Bauleitung,
Fachplaner Gebäudetechnik (HLKSE), Sanitär, Gipser/
Trockenbauer).

Dabei sind folgende Punkte zu behandeln:
1. Erfassen der Baustellensituation.
2. S
    ind aktuelle Planunterlagen mit den notwendigen       Abb. 4 Anschlussprofile UW- und CW-Profile.
   Angaben vorhanden?
3. S
    ind die in den Werkverträgen ausgeschriebenen
   Leistungen klar und umfassend vorhanden oder
   werden zusätzlich zu erbringende Leistungen im
   Zusammenhang mit der Montage und der Befes­
   tigung von Installationselementen notwendig?
4. S
    ind Konstruktionsebenen, Beplankungsdicken
   (Plattendicke) sowie nachfolgende Belagsstärken
   (z.B. Plattenbeläge) oder Beschichtungsstärken
   (z.B. fugenlose Beschichtungen) bekannt?
5. I st der Hohlraum (Installationsebene) für die hori­
    zontale und vertikale Leitungsführung von Kalt-,
    Warm- und Abwasser in genügender Stärke vor­
    handen?
6. I st der Meterriss vorhanden (von Bauleitung ange-
    zeichnet)?
7. A
    nzeichnen der Wandfluchten oder Kontrolle der
   eingezeichneten Wandfluchten durch den Bauleiter.
8. B
    esprechung des weiteren Bauablaufes und
   Schnittstellenkoordination.

                                                                                                                                     15
Merkblatt SMGV Nr. 87

3       AUSFÜHRUNG

3.3 		POSITIONIERUNG UND BEREITSTELLUNG                              3.4 		 BEFESTIGUNG DER INSTALLATIONSELEMENTE
       DER INSTALLATIONSELEMENTE DURCH DEN                                    AM BODEN DURCH DEN SANITÄRINSTALLATEUR
       SANITÄRINSTALLATEUR                                            			 Um die Standsicherheit zu gewährleisten sind die
                                                                      Installationselemente in erster Linie am Boden fest zu
                                                                      verankern. Dabei sind geeignete Befestigungsmittel je
                                                                      nach Untergrund zu verwenden. Eine Befestigung nur am
                                                                      U-Wandprofil ist nicht zulässig.

                                                                      Im Bereich der Befestigungen muss das U-Wandprofil
                                                                      satt am Untergrund aufliegen.

Abb. 5 Die Achsmasse werden am Bau eingezeichnet.

                                                                      Abb. 7 Montage der Fussstützen.

Abb. 6 Installationselemente werden zur Befestigung bereitgestellt.

                                                                      Abb. 8 Befestigung bündig Vorderkante UW-Profil.

16
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

3.5 		 HÖHENEINSTELLUNG UND JUSTIERUNG 		                         3.6 		RÜCKWANDANBINDUNG DES INSTALLATIONS-
			 DURCH DEN SANITÄRINSTALLATEUR                                        ELEMENTES DURCH DEN SANITÄRINSTALLATEUR
                                                                  			 Die Rückwandanbindung des Installationselemen-
                                                                  tes an eine rückseitige Wand durch den Sanitärinstalla-
                                                                  teur erfolgt mit den passenden Systemkomponenten (Bau­
                                                                  satz) des Herstellers.

                                                                   Befestigung schallentkoppelt ausführen!
                                                                   Bei der Rückwandanbindung ist in dem im Bild
                                                                   markierten Bereich je nach Anforderungen an
                                                                   den Schallschutz die Befestigung schallentkop-
                                                                   pelt auszuführen. Die Angaben der jeweiligen
                                                                   Systemlieferanten von Installationselementen
                                                                   sind zu beachten.

Abb. 9 Höheneinstellung anhand der Meterrissmarkierung.

Abb. 10 Justierung des Installationselementes und Fixierung der   Abb. 11 Justierung des Installationselementes und Verbindung der
Fussstütze.                                                       Gewindestange mit dem Wandanker.

                                                                                                                                            17
Merkblatt SMGV Nr. 87

3       AUSFÜHRUNG

3.7 		 EINBAU VON ZUSATZPROFILEN DURCH DEN                       3.8 		BEFESTIGUNG DES INSTALLATIONSELEMENTES
			 TROCKENBAUMONTEUR                                                   AN ZUSATZPROFILEN (SEITLICHE VER­
       Vor dem Einbau der Zusatzprofile muss das Instal-                SCHRAUBUNG)
lationselement am Boden fest verankert sein.                     			 Diese Arbeit ist im Lieferumfang der Montage des
                                                                 Installationselementes enthalten. Die Ausführung hat in
Mit den Zusatzprofilen muss seitlich satt an den Rahmen          erster Linie durch den Sanitärinstallateur zu erfolgen.
des Installationselementes angeschlossen werden.                 Erfolgt die Ausführung durch den Trockenbaumonteur,
                                                                 hat dies im Auftrag des Sanitärs zu erfolgen!

                                                                 Mit der Befestigung des Installationselementes an den
                                                                 Zusatzprofilen (seitliche Verschraubung) wird das Instal-
                                                                 lationselement in die Wandkonstruktion eingebunden.

                                                                 Es ist darauf zu achten, dass das Installationselement all-
                                                                 seits frontbündig in die Wandkonstruktion eingebaut wird!

Abb. 12 Bohren der Befestigungspunkte für den Anschlusswinkel.

                                                                 Abb. 14 Befestigung des Installationselementes an UA-Profil seit-
                                                                 lich mit Bohrschraube 6-Kant-Kopf. Die Anzahl der Befestigungs-
                                                                 punkte, deren Position und Abstände sind der Montagean­leitung
                                                                 der jeweiligen Installationselemente zu entnehmen.

                                                                 Zur Verschraubung des Installationselementes mit dem
                                                                 UA-Profil 2 mm sind Bohrschrauben für Blechdicken ≥ 4 mm
                                                                 zu verwenden. Die entsprechenden Bohrschrauben sind
                                                                 in der Regel im Lieferumfang der Installationselemente
                                                                 enthalten.

Abb. 13 Verbindung der UA-Profile mit dem Anschlusswinkel und
Befestigung am Boden.

                                                                 Abb. 15 Bohrschraube 6-Kant-Kopf.

18
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

3.9 		RÜCKBINDUNG VON ZUSATZPROFILEN IN                            3.10 VERLASCHUNG IN DOPPELSTÄNDERWAND
       VORSATZSCHALE DURCH DEN TROCKENBAU-                          			 (INSTALLATIONSWAND)
       MONTEUR

     Um Schallübertragungen zu vermeiden sind
     Anschlussprofile auch bei der Rückbindung
     entkoppelt auszuführen (Profilhinterlage mit
     Filzstreifen 3 mm oder Trennwandkitt).

                                                                    Abb. 18 Verlaschung der UA-Profile oberhalb des Installations­
                                                                    elementes mittels UW-Profilabschnitt.

     Abb. 16 Rückbindung von UA-Profil oberhalb des Installa­
     tions­elementes mittels Profilabschnitt (UW/CW 75 mm).

                                                                    Abb. 19 Verlaschung der UA-Profile oberhalb des Installations­
                                                                    elementes mittels Gipsplattenstreifen.

                                                                    Zu den Achsabständen der Verlaschungen sind die Anga-
                                                                    ben in den Verarbeitungsrichtlinien der jeweiligen System­
                                                                    lieferanten von Trockenbausystemen zu beachten.
     Abb. 17 Rückbindung von CW-Profil oberhalb des Installa­
     tionselementes mittels Profilabschnitt (CW-Profil) und Gips­
     plattenstreifen.

                                                                                                                                              19
Merkblatt SMGV Nr. 87

3       AUSFÜHRUNG

3.11    AUSWECHSLUNG IN WANDKONSTRUKTION                           3.12   WANDEINLAGEN/TRAVERSEN

Abb. 20 Auswechslung oberhalb Installationselement mit UW-Profil
und Ergänzung der Ständerkonstruktion mit CW-Profil (Einhaltung
Rasterabstand).

                                                                   Abb. 21 Einbau von Wandeinlage/Traverse an zusätzliches UA-Profil
                                                                   inkl. Rückbindung an massive Wand zur Befestigung von Konsol-
                                                                   lasten mit sehr hoher Belastung.

20
Merkblatt «Sanitärinstallationselemente in Trockenbaukonstruktionen»

3.13 	 BAUSTELLENTERMIN, KONTROLLE UND
        ABNAHME                                              		 Checkliste Trockenbau:
			 Zur Kontrolle und Abnahme der Arbeiten in Zusam-
menhang mit der Montage von Installationselementen             	Sind eingebaute Ständerprofile «intakt»
und zur Freigabe der weiteren Arbeitsschritte ist vor der        (ohne unsachgemässe Profilausschnitte)?
Plattenmontage (Beplankung) von der Bauleitung ein
Baustellentermin mit den involvierten Fachpersonen ein-        	Sind Zusatzprofile aus dem erforderlichen
zuberufen. Dabei sind folgende Punkte zu behandeln:              Material (Blechstärken) vorhanden und sind diese
                                                                 fachgerecht am Untergrund befestigt?

		 Checkliste Sanitär:                                         	Wurde eine Rückbindung der Zusatzprofile im
                                                                 Bereich der Installationselemente bei Vorsatzscha-
   	Ist das Installationselement nach dem Einbau un-            len fachgerecht ausgeführt (wenn erforderlich)?
     beschädigt und sind alle Komponenten vorhanden?
                                                               	Wurde bei Anschlüssen und Befestigungen der
   	Stimmen Position (Achsmass) und die Höhenein-              Trockenbaukonstruktionen der Schallschutz
     stellungen (Meterriss) des eingebauten Installa­            beachtet (Schallentkoppelung) und wurden diese
     tionselementes mit den Planangaben überein?                 Anschlüsse und Befestigungen fachgerecht und
                                                                 nach Angaben des Systemlieferanten aufgeführt?
   	Wurde das Installationselement fluchtbündig in
     die Wandkonstruktion eingebaut?                           	Wurde die Verlaschung bei Doppelständerwänden
                                                                 (Installationswände, Sanitärwände) fachgerecht
   	Wurde die Befestigung des Installationselementes            und nach Angaben des Systemlieferanten ausge-
     nach Angaben (Montageanleitung) des Lieferanten             führt?
     ausgeführt?
                                                               	Sind Wandeinlagen in Zusammenhang mit der
   	Wurde die seitliche Befestigung des Installations-          Befestigung von mittleren und schweren Konsol-
     elementes mit den Zusatzprofilen fachgerecht mit            lasten vorhanden (wenn erforderlich)?
     den dazu erforderlichen Bohrschrauben ausgeführt?
                                                               	Sind Wandeinlagen und Verstärkungen in Zusam-
   	Wurde die Rückwandanbindung des Installations-              menhang mit der Befestigung von schweren
     elementes vom Sanitär mittels des dazugehören-              Konsollasten mit sehr hoher Belastung vorhan-
     den Befestigungsmaterials (Bausatz) ausgeführt              den (wenn erforderlich) und wurde die Konstruk-
     und wurde dabei der Schallschutz (Schallentkop-             tion von den Herstellern der zu befestigenden
     pelung) beachtet?                                           Bauteile und dem Systemlieferanten des Trocken-
                                                                 bausystems freigegeben?
   	Ist der empfohlene Mindestabstand von Sanitär­
     installationen zur Profilebene (Rückseite der
     Beplankung) von mindestens 30 mm eingehalten            		 Checkliste Bauleitung:
     worden?
                                                               	Sind Rohre für geplante Elektroinstallationen
   	Sind Leitungen (Kaltwasser, Warmwasser,                     vorhanden (wenn erforderlich)?
     Abwasser) fachgerecht ausgeführt und befestigt?
                                                               	Wurden Massnahmen ausgeführt, um einen
   	Sind «Anschlusszapfen» von Wasserleitungen in               nachträglichen Umbau zur «barrierefreien»
     der richtigen Tiefe (Distanz) eingebaut unter Berück­       Nutzung zu erleichtern?
     sichtigung der Beplankungsdicke und der Dicke
     der nachfolgenden Beläge (z. B. Plattenbelag) oder        	Wurden Durchbrüche und Leitungsdurchführungen
     Beschichtungen (z. B. fugenlose Beschichtungen)?            in brandabschnittbildenden Bauteilen feuerwider-
                                                                 standsfähig verschlossen (Brandabschottung)?

                                                                                                                                    21
Merkblatt SMGV Nr. 87

4

ZUSTÄNDIGKEITEN

4.1 		 BAUHERR / PLANER
• Apparate-Produktauswahl
• Dimensionierung und Bestimmung der Wandkonstruktion
• Planung Schall- und Brandschutz
• Detailplanung
• Erforderliche Leistungen in Ausschreibung
   (Leistungsverzeichnis) aufnehmen
• Werkpläne bereitstellen
• Meterriss an Bau
• Schnittstellenkoordination
• Abnahme (Freigabe)

4.2 		 GIPSER / TROCKENBAUER
• Allgemein das Erbringen aller Leistungen im Zusammen-
   hang mit der Lieferung und Montage von Trockenbaukon-
   struktionen laut Werkvertrag.
• Die fachtechnisch korrekte Arbeitsausführung laut
   den Richtlinien vom Systemlieferanten des gewählten
  Trockenbausystems.
• Im Speziellen der Einbau von Zusatzprofilen zur Befes­tigung
   von Installationselementen und zur Verstärkung der
  Trockenkonstruktion, um die zusätzliche Lasteintragung
   durch die Apparatemontage schadlos aufnehmen zu
   können.

4.3 		 SANITÄR/GEBÄUDETECHNIKER
• Allgemein das Erbringen aller Leistungen im Zusammen-
   hang mit der Lieferung und der Montage von Installations-
   elementen und der Apparatemontage laut Werkvertrag.
• Die fachtechnisch korrekte Arbeitsausführung laut den
   Richtlinien vom Systemlieferanten der gewählten Sanitär­
   installationen.
• Im Speziellen die Befestigung (Einbindung) von Installa­
   tionselementen in die Trockenbaukonstruktion anhand der
  Angaben der Bauleitung (Werkpläne, Meterriss etc.).

22
Impressum
Redaktion: GTK/T Gemeinsame Technische Kommission Trockenbau, SMGV

Dieses Merkblatt wurde unter Mithilfe folgender Firmen ermöglicht:
Rigips AG
Knauf AG
Protektor Profil GmbH
James Hardie Europe GmbH Schweiz (fermacell)

Fotos:
Almira Medaric: Seite 1, 11, 15 – 17, 18 (Abb. 11 – 13),
19 (Abb. 15 – 17), 20 (Abb. 19)
SMGV: Seite 12, 18 (Abb. 14), 19 (Abb. 18), 20 (Abb. 20)

Gestaltung: Lundeberg Visuelle Kommunikation, Zürich
Im Auftrag des SMGV, Merkblatt Stand Juni 2021, © SMGV.

                                                                     23
Art.-Nr. 2951

SMGV Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband
Oberwiesenstrasse 2, Postfach, CH-8304 Wallisellen
www.smgv.ch, Telefon +41 (0)43 233 49 00
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