Was hat eigentlich die Farbe Grün mit Gründonnerstag zu tun? 01.04.2021 - 12. Tag Autoren und Ideengeber: Rebecca Brekle, Marit Vogler ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
01.04.2021 – 12. Tag Was hat eigentlich die Farbe Grün mit Gründonnerstag zu tun? Autoren und Ideengeber: Rebecca Brekle, Marit Vogler, Katharina Ebinger, Familie Hermann EJW Bezirk Waiblingen – Ostern mit Familie Osterhues | 12. Tag 1
„Esseeen!“, ruft Michael über den ganzen Hof. Karlotta und Mats kommen angelaufen – und Michael und Svea können sich das Lachen nicht verkneifen: „Wie seht ihr denn aus? Ihr seid ja ganz grün im Gesicht! Was habt ihr denn gemacht?“ „Timo hat gesagt, dass wir uns grün anmalen sollen, weil heute doch der grüne Donnerstag ist“, erzählt Mats ganz begeistert, „deshalb haben wir uns mit der Fingermalfarbe angemalt. Warum seid ihr denn noch nicht grün im Gesicht?“ Papa und Mama können sich vor Lachen kaum noch halten. „Michael, hol mal die Kamera, das müssen wir festhalten“, juchzt Svea vergnügt. Michael holt die Kamera und macht einige Bilder von den Kindern. Sie lachen und lachen und lachen. Mats lacht mit. Aber eher, weil die anderen lachen. Eigentlich weiß er gar nicht, was an der Situation so witzig ist. „Warum lacht ihr denn alle?“, fragt er schließlich, als sich alle ein bisschen beruhigt haben. „Heute ist Gründonnerstag“, sagt Michael, „das hast du dir richtig gemerkt. Aber das ist nicht ein Donnerstag, an dem sich alle grün anmalen müssen. Ich glaube, Timo hat euch da ganz schön auf die Schippe genommen.“ Jetzt ist Mats verwirrt: „Was?? Aber was passiert denn sonst an diesem grünen Donnerstag, wenn man sich da nicht grün anmalt?“ Ihm erschien die Erklärung mit der grünen Farbe durchaus logisch. „Der Gründonnerstag hat seinen Namen wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort „grinen“. Das heißt so viel wie „Greinen“ oder „Weinen.“ „Was ist denn am Gründonnerstag passiert, dass das schon wieder so ein trauriger Tag ist?“, fragt Karlotta jetzt neugierig. Die Geschichte von diesem Tag kannte sie auch noch nicht. „Am Gründonnerstag hat Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert“, erklärt Michael, „die Geschichte kennt ihr ja schon.“ „Ja, das stimmt“, Karlotta nickt ganz eifrig mit dem Kopf. „Hm...“, Mats legt den Kopf schief, „Aber was hat das jetzt mit der grünen Farbe zu tun?“, fragt er. „Eigentlich erstmal gar nichts.“, sagt Michael, „aus dem „grinen“, also dem „Grindonnerstag“ ist der „Gründonnerstag“ geworden. Und die Leute haben an dem Tag auch traditionell grüne Sachen gegessen.“ „Na, das passt ja“, sagt Mama und öffnet den Topf. „Och ne, Mama, wieso gibt es heute Spinat?? Den mag ich nicht“, mault Karlotta. „Heute ist Gründonnerstag – da macht man das so nach alter Tradition“, erklärt Svea und gibt Karlotta, Mats und Michael etwas von dem Kartoffelbrei, ein Spiegelei und einen Kleks Spinat. Dann spricht Michael ein Tischgebet. Er dankt Gott für das Essen und bittet ihn um seinen Segen für das Essen und für die Tischgemeinschaft. „Mamaaa“, quengelt Karlotta, „warum gibt es jetzt Spinat? Warum gibt es keine Erbsen? Oder irgendwas mit grünen Kräutern? Oder mit Salat? Es gibt so viele Gemüse, die grün sind. Aber Spinat mag ich echt nicht!“ „Ist ja gut“, willigt Svea ein, „iss mal einen Löffel mit Spinat und guck, ob es dir immer noch nicht schmeckt – dann kannst du den Rest Papa geben.“ Widerwillig nimmt Karlotta ein bisschen Spinat auf einen Löffel. Sie steckt ihn in den Mund und verzieht das Gesicht. Der Rest von Karlottas Spinat landet auf Michaels Teller. Nach dem Essen gehen Karlotta und Mats Hände waschen. „Ich wasche meine Hände in Unschuld“, sagt Karlotta und kichert in sich hinein. „Was?“, fragt Mats verwirrt. „Ich versteh kein Wort.“ „Ich auch nicht“, kichert Karlotta weiter, „das hat Timo vorhin beim Spielen gesagt, als ich ihm gesagt habe, dass ich das mit dem Gründonnerstag und dem grün anmalen nicht glaube, weil ich das noch nie gemacht habe und dass ich hoffe, dass wir keinen Ärger von Mama kriegen, weil wir so grün sind“, kichert Karlotta weiter. „Du wusstest, dass das nicht jeder macht? Das ist gemein! Ich bin voll drauf reingefallen“, sagt Mats jetzt energisch. „Ja, aber lustig war es ja trotzdem für uns alle“, sagt Karlotta. Da musste Mats ihr recht geben. Sie hatten gemeinsam Marsmännchen gespielt – das hatte wirklich Spaß gemacht! „Aber du hast deine Hände ja mit Wasser gewaschen und nicht mit Unschuld“, sagt Mats und überlegt, welche Worte er da jetzt schon wieder aufgeschnappt hat. „Mit Unschuld kann man seine Hände doch gar nicht waschen...“ EJW Bezirk Waiblingen – Ostern mit Familie Osterhues | 12. Tag 2
„Da hast du recht“, sagt Svea, die auf einmal in der Tür steht. „Sünden vergeben und Schuld abwaschen, das kann nur Gott! Aber dieser Spruch, den Karlotta da gerade gesagt hat, der kommt aus der Bibel.“ „Echt??“, fragt Karlotta jetzt erstaunt. „Ja“, sagt Svea und beginnt zu erzählen: „Gestern hat Papa euch ja erzählt, dass Jesus zum Haus des Hohen Priesters geführt wurde. Dort sollte besprochen werden, wie es mit ihm weitergeht. Die Priester hatten schnell entschieden: sie wollten, dass Jesus nicht mehr weiterlebt. Sie hatten Angst, dass er weiter Lügen verbreitet und sie hatten außerdem die Schnauze voll davon, dass immer mehr Menschen glaubten, was Jesus sagte – und dass er sagte, dass er Gottes Sohn ist. Das haben die überhaupt nicht geglaubt.“ „Aber Jesus hat doch gar keine Lügen verbreitet“, wirft Karlotta ein. „Das stimmt“, sagt Svea, „aber das wussten die Priester damals nicht. Die haben nicht geglaubt, was Jesus gesagt hat – und sie haben auch nicht geglaubt, dass er Gottes Sohn ist. Jesus war ja aber Gottes Sohn und hat das auch offen gesagt. Das war ein großes Verbrechen und die Priester wollten, dass er dafür getötet wird. Sie durften aber nicht selbst entscheiden, dass jemand getötet wird. Deshalb mussten sie sich mit dem Statthalter, Pontius Pilatus, beraten. Der durfte Menschen zum Tode verurteilen – und er durfte auch Menschen freisprechen. Die Priester gingen also auf Pontius Pilatus zu und baten ihn, Jesus kreuzigen zu dürfen. Pontius Pilatus hat sich erstmal mit Jesus unterhalten. Er hat ihn gefragt, ob er der König der Juden sei. Jesus antwortete: „Du sagst es.“ Pontius Pilatus ließ einmal im Jahr, zum Passahfest, das ja gerade war, einen Gefangenen frei. Er hatte eine Ahnung, dass Jesus unschuldig ist und ließ deshalb das Volk entscheiden. Er ließ einen Verbrecher, der Barabbas hieß, aus dem Gefängnis holen und stellte ihn neben Jesus. Dann fragte er: „Wer soll frei gelassen werden? Barabbas oder Jesus, der König der Juden?“ Pontius Pilatus wusste nämlich, dass die Priester Jesus nur aus Neid festgenommen hatten. Die Priester hatten das Volk inzwischen überredet, dass sie dafür stimmten, Barabbas freizulassen. Und so riefen sie: „Lass Barabbas frei, lass Barabbas frei!“ In der Zwischenzeit kam die Frau von Pontius Pilatus zu ihm und sagte zu ihm: „Ich hatte letzte Nacht einen Traum – da ging es genau um diese Situation, die jetzt passiert. Jesus ist unschuldig! Du solltest keinen Unschuldigen verurteilen!“ Aber Pontius Pilatus war mitten in den Verhandlungen. Er wollte Jesus nicht verurteilen, wollte ihn frei lassen – gleichzeitig sah er das ganze Volk vor sich. Und er fragte all die Menschen: „Was soll mit Jesus geschehen?“ „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“, rief das Volk – wie die Priester ihnen eingeredet hatten, dass sie rufen sollten. Das Getümmel wurde immer größer und Pontius Pilatus konnte nichts mehr machen – das Volk hatte sein Urteil gefällt und Pontius Pilatus fühlte sich, als könnte er nichts mehr tun. Er ließ sich eine Schüssel mit Wasser bringen, wusch sich die Hände vor dem Volk und sagte: „Ich bin nicht schuld an dem Tod von Jesus. Ich bin unschuldig.“ „Ach, daher kommt die Redewendung „Ich wasche meine Hände in Unschuld“, sagt Karlotta, die jetzt ihre Sprache nach dieser spannenden Geschichte wiedergefunden hat. „Ja, genau“, sagt Svea, „daher kommt die Redewendung.“ „Und wie ging es dann weiter?“, fragt Mats, dem diese aufregende Geschichte sichtlich naheging. „Jetzt war die Entscheidung gefallen, dass Jesus gekreuzigt werden sollte“, sagt Svea, „aber die Geschichte zur Kreuzigung erzählen wir euch morgen. Die passt nämlich besser zum Karfreitag als zum Gründonnerstag.“„Na gut“, sagt Mats und klingt jetzt etwas erschöpft. So viele neue Begriffe und so viel Neues lernen und so viel Zuhören an einem Tag – das war ganz schön anstrengend. „Aber Karlotta!?“, erinnert er sich jetzt an den Anfang des Gesprächs zurück, „dass Timo uns veräppelt hat, war echt nicht nett! Ich glaube, wir müssen ihm auch mal einen Streich spielen.“„Au ja, ich habe da schon eine Idee“, sagt Karlotta kichernd. Sie flüstert Mats etwas ins Ohr. Mats springt begeistert auf. „Oh ja, Karlotta, das machen wir!“, ruft er begeistert – und schon sind die beiden wieder nach draußen verschwunden. EJW Bezirk Waiblingen – Ostern mit Familie Osterhues | 12. Tag 3
Wenn Sie mit ihren Kindern über die Geschichte sprechen möchten … … dann können Sie gerne diese Fragen stellen: Hast du schon einmal jemandem einen Streich gespielt? Wie hat derjenige reagiert? Hat dir schon mal jemand einen Streich gespielt? Welche Gefühle hattest Du dabei? Welche christlichen Feiertage kennst du und was ist an diesen Feiertagen passiert? Kommt darüber gemeinsam ins Gespräch. Aktion(en) des Tages Überlegt gemeinsam, was man alles Grünes essen kann und stellt ein grünes Gericht zusammen. Bastelt gemeinsam Osterpostkarten und verschickt Ostergrüße an Freunde und Familie. EJW Bezirk Waiblingen – Ostern mit Familie Osterhues | 12. Tag 4
Sie können auch lesen