Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...

 
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Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufliche Rehabilitation
      und Integration
    2021 Angebotsübersicht

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Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufliche Rehabilitation
      und Integration
    2021 Angebotsübersicht

                               des Berufsförderungswerkes
                               Berlin-Brandenburg e. V.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird an einigen Stellen in dieser Broschüre auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung
verzichtet, selbstverständlich gelten die Personenbezeichnungen gleichermaßen für alle Geschlechter.
Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V.

       Inhalt

                                                                                     Qualifizierungsangebote

    Berufsförderungswerk                                                                Büro
		 Berlin-Brandenburg e. V.                                                           ➝ Kaufmann/-frau für Büromanagement (C, M) . . . . . .  21
  ➝ Unsere Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4    ➝ Fachpraktiker/-in für Bürokommunikation (M) . . . . . .  22
  ➝ Berufliches Trainingszentrum (BTZ) . . . . . . . . . . . . . . .  6
                                                                                         Elektro
Steuerung und Unterstützung des Reha-Prozesses                                        ➝ Elektroniker/-in für Geräte und Systeme (C) . . . . . . . .  23
                                                                                      ➝ Fachpraktiker/-in für Elektronische
    Reha- und Integrationsmanagement und                                              		 Geräte und Systeme (C). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
		 Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste
  ➝ Das Reha- und Integrationsmanagement. . . . . . . . . . .  8                        Gesundheit
  ➝ Besondere Hilfen                                                                  ➝ Fachkraft im Gesundheitswesen** (C, M) . . . . . . . . .  25
    – Medizinische Begleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9          ➝ Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen (C, M). . . . . .  26
    – Psychologische Unterstützung . . . . . . . . . . . . . . . .  10
    – Soziale Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  10           Handel / Logistik
    – Wohnen / Freizeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  11      ➝    Fachkraft im E-Commerce. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          27
			     ¬ Besondere Verpflegungsmöglichkeiten                                         ➝    Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandels-
                                                                                      		   management FR* Großhandel (M). . . . . . . . . . . . . . .                    28
Diagnostische und vorbereitende Angebote                                              ➝    Kaufmann/-frau für Spedition und Logistik­-
                                                                                      		   dienstleistung (M). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   29
       Reha-Assessment                                                                ➝    Kaufmann/-frau im E-Commerce. . . . . . . . . . . . . . . . .                 30
  ➝    Berufsfindung und Arbeitserprobung (C, M). . . . . . .                 13
  ➝    Belastungserprobung im Rahmen der                                                 IT
  		   medizinisch-beruflichen Rehabilitation (C, M). . . . . . .             14      ➝ Fachinformatiker/-in FR* Anwendungs-
  ➝    Arbeitspsychologische Eignungsuntersuchung (C, M).                     14      		 entwicklung (M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       31
  ➝    Erweiterte Berufsfindung und                                                   ➝ Fachinformatiker/-in FR* Systemintegration (M). . . . .                          32
  		   Arbeitserprobung (C, M, P). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    15      ➝ Fachpraktiker/-in für IT-Systeme (M). . . . . . . . . . . . . .                  33
                                                                                      ➝ IT-System-Elektroniker/-in (M). . . . . . . . . . . . . . . . . . .              34
       Angebote für Erwachsene mit psychischen                                        ➝ Kaufmann/-frau für IT-System-Management (M). . . .                               35
		     Einschränkungen
  ➝    Erweiterte Berufsfindung und                                                     Medien
				   Arbeitserprobung (C, M, P). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  16        ➝ Fachkraft für elektronische Bildbearbeitung** (M) . .  36
  ➝    Berufliches Training im                                                        ➝ Mediengestalter/-in Digital und Print (M). . . . . . . . . .  37
  		   Beruflichen Trainingszentrum BTZ (C, P). . . . . . . . . . .  16               ➝ Medien-Webdesigner/-in** (M). . . . . . . . . . . . . . . . .  38
  ➝    Reha-Vorbereitungs-Training im
  		   Beruflichen Trainingszentrum BTZ (M) . . . . . . . . . . . .  18                 Metall
                                                                                      ➝ Fahrradmonteur/-in (C) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  39
    Reha-Vorbereitung
  ➝ Reha-Vorbereitungslehrgänge (C, M). . . . . . . . . . . . .  19

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Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V.

      Die wichtigsten Änderungen
      ❙ Neu im Programm: Kaufleute im E-Commerce, Fachkraft im E-Commerce, JOBS - Berufliche Integration
      durch Coaching, Sozialversicherungsfachangestellte FR* Rentenversicherung
      ❙ Wieder im Angebot: Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung
      ❙ Geänderte Berufsbezeichnungen: Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement
      		 (ersetzt Kaufleute im Groß- und Außenhandel), Kaufleute für IT-System-Management
      		 (ersetzt IT-System-Kaufleute), ICDL – Internationaler Computer-Führerschein
      		 (ersetzt ECDL – Europäischer Computer Führerschein)
      ❙ Nicht mehr im Programm: Industriemechaniker/innen, Metallfeinbearbeiter/innen, Informatikkaufleute,
      Technischer/Technische Hausinspektor/in, INAM – Integrationsmaßnahme Arbeitsmarkt, TiP – Training
      individueller Potenziale

      Verwaltung                                                                         Zusätzliche Qualifizierungen
 ➝    Fachkraft für Immobilienwirtschaft** (C). . . . . . . . . .  40                 ➝ ICDL – Internationaler Computer Führerschein
 ➝    Fachkraft für Rechnungswesen** (C). . . . . . . . . . . . .  41                 		 (C, M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
 ➝    Fachkraft für Sachbearbeitung in der Buchhaltung** (C). 42                      ➝ SAP® Anwendungen (C, M). . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  53
 ➝    Immobilienkaufmann/-frau (C). . . . . . . . . . . . . . . . . .  43
 ➝    Sozialversicherungsfachangestellte/-r                                              Integrationsmaßnahmen
 		   FR* Rentenversicherung (C). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44    ➝ Berufliches Training
 ➝    Steuerfachangestellte/-r (C),                                                   		 im Beruflichen Trainingszentrum BTZ (C, P). . . . . . . . .                     16
 		   Steuerfachangestellte/-r – Wiedereingliederung (C). . . 45                      ➝ Bewerbungsseminar (M). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             54
 ➝    Verwaltungsfachangestellte/-r                                                   ➝ JobTrain (C, M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    54
 		   FR* Bundesverwaltung (C, M). . . . . . . . . . . . . . . . . . .  46            ➝ JOBS – Berufliche Integration durch Coaching (C) . . .                           55
 ➝    Verwaltungsfachangestellte/-r
 		   FR* Kommunalverwaltung (M). . . . . . . . . . . . . . . . . .  47              Auf einen Blick

    Wirtschaft                                                                            Leistungsübersicht, Termine, Ansprechpartner
 ➝ Fachkraft für kaufmännische                                                        ➝   Heimfahrten 2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      57
 		 Sachbearbeitung** *** (C) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  48             ➝   Kurzübersicht – Unser Leistungsangebot. . . . . . . . . .                      58
 ➝ Industriekaufmann/-frau (C). . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  49             ➝   Offene Sprechstunden 2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             60
                                                                                      ➝   Infotage 2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   60
Weitere Qualifizierungen                                                              ➝   Ansprechpartner im BFW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              61

   Individuelle Qualifizierung                                                       Geschäftsstelle des BFW Halle
 ➝ Individuelle Qualifizierung (C, M) . . . . . . . . . . . . . . . .  51
                                                                                         Rund um das Sehen
   Betriebliche Qualifizierung                                                        ➝ Angebote für blinde und sehbehinderte
 ➝ QiB – Qualifizierung im Betrieb (C). . . . . . . . . . . . . . .  52               		 Erwachsene. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  63

      (C)     - Standort Berlin-Charlottenburg
      (M)     - Standort Mühlenbeck
      (P)     - Standort Berlin-Prenzlauer Berg

      *       - Fachrichtung
      **      - Fachqualifizierung
      ***     - Teilpräsenz möglich am Standort Berlin

                                                                                                                                                                           3
Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V.

Berufsförderungswerk                                                                  Standort Mühlenbeck
                                                                                      Standort Berlin-Charlottenburg
Berlin-Brandenburg e. V.                                                              Standort Berlin-Prenzlauer Berg

50 Jahre nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt
durch berufliche Rehabilitation
Das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V. ist              werden, wenn diese ihren bisherigen Beruf nicht mehr
seit 50 Jahren erfolgreich in der beruflichen Rehabili­tation      ausüben ­können. Deshalb arbeiten wir mit Reha-Kliniken,
­Erwachsener tätig. Sie finden uns in Berlin-Charlottenburg, in    Krankenkassen und Arbeitgebern zusammen (Betriebliches
 Mühlenbeck im Landkreis Oberhavel und in Berlin-Prenzlauer        Eingliederungsmanagement).
 Berg. Unsere Leistungspalette umfasst ein breites Spektrum
 arbeitsmarktorientierter und praxis­gerechter Qualifizierungen,    Angebote für Menschen mit psychischen
 darüber hinaus Prävention, Beratung, berufliche Orientierung      ­Einschränkungen
 und Vorbereitung, Besondere Hilfen, spezielle Angebote für        Das Berufliche Trainingszentrum (BTZ) bietet Menschen, die
 Teilnehmende mit psychischen Einschränkungen, Integrations­       aufgrund der Folgen psychischer Erkrankungen dem beruf-
 angebote und Unterstützung bei der Jobsuche. Ziel dieser          lichen Alltag (noch) nicht gewachsen sind, die Möglichkeit für
 beruflichen Neu­orientierung ist die dauerhafte Eingliederung     spezielle Trainings. Diese dienen sowohl der Steigerung der
 in den Arbeitsmarkt.                                              psychischen Belastbarkeit als auch dem Training der fachlichen
                                                                   und psychosozialen Kompetenzen unter arbeitsmarktnahen
Individuelle Begleitung                                            Bedingungen oder der Vorbereitung auf eine Qualifizierung.
Unsere Reha- und Integrationsmanager/-managerinnen                 Erwachsene mit psychischer Beeinträchtigung finden an allen
begleiten die Teilnehmenden durchgängig auf dem Weg                Standorten spezielle Angebote.
durch die berufliche Reha in unserem Haus. Sie sorgen da-
für, dass durch geeignete und passgenaue Angebote eine             RVL / Kompetenzcenter
optimale und individuelle Entwicklung der Fach-, Sozial-           Im Kompetenzcenter der Reha-Vorbereitungslehrgänge (RVL)
und Gesundheitskompetenz gewährleistet wird. Dabei sind            bereiten sich die Teilnehmenden mit Lernmethoden, die auf
Zielvereinbarungen mit den Teilnehmenden ebenso wichtig            sie zugeschnitten sind, auf ihre anschließende Qualifizie-
wie die enge Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern               rung vor. Nach Analyse des individuellen Bedarfs nehmen
der Lern- und Qualifizierungsorte, der Besonderen Hilfen           sie an Lerngruppen und Projekten mit unterschiedlichen
der Reha-Fachdienste und unseren Mitarbeitenden in der             Qualifizierungsschwerpunkten teil. Sie eignen sich Techniken
Integrations- und Personalberatung.                                des selbstständigen Lernens an und arbeiten gezielt an der
                                                                   Beseitigung spezifischer Defizite.
Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste
Der Medizinische Dienst unterstützt die Teilnehmenden durch        Integration und Qualifizierung
ärztliche und physiotherapeutische Behandlung. Bei persön-         Unser Angebot reicht von passgenau zugeschnittenen
lichen Problemen und bei psychischen Beeinträchtigungen            individuellen Qualifizierungen über Fachqualifizierungen
berät der Psychologische Dienst. Die Soziale Beratung folgt        bis zu Ausbildungen mit anerkanntem Kammerabschluss
dem Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe und bietet Unter­stützung,     im kaufmännischen, verwaltenden, technischen, IT- und
wenn soziale Faktoren die Beschäftigungsfähigkeit von Teil-        Medien­bereich. In einem mehrmonatigen externen P­ raktikum
nehmenden beeinträchtigen. Das Team Wohnen / Freizeit ist          werden betriebliche Erfahrungen erworben. Das BFW Berlin-
Ansprechpartner für die Internatsbewohnenden und gibt              Brandenburg e. V. verzahnt Schule und Betrieb. Fachliche
Anregungen für Freizeit und Sport.                                 Qualifizierung an berufsspezifischen Lernorten wird mit
                                                                   Trainings von Schlüsselkompetenzen und individuellem
Reha-Assessment und Prävention                                     ­Bewerbungscoaching eng verknüpft.
Die vielfältigen Angebote des Reha-Assessments bieten
Entschei­dungshilfen für einen beruflichen Neuanfang so-           Schon längst garantiert rein fachliches Knowhow keinen
wohl für Menschen mit überwiegend körperlichen (Berufs-            Arbeitsplatz mehr. Deshalb qualifizieren wir unsere Teilneh-
findung und Arbeitserprobung) als auch mit überwiegend             menden nach einem ganzheitlichen Ansatz, in dem Fachkom-
psychischen Einschränkungen (Erweiterte Berufsfindung und          petenz, Schlüsselkompetenzen und Gesundheitskompetenz
Arbeitserprobung). Wichtig ist uns, dass gemeinsam mit             gleichwertige Bedeutung haben. Unsere Lernprozessbegleiter/-
den Teilnehmenden schon frühzeitig Lösungen g    ­ efunden         innen betreuen und unterrichten die Teilnehmenden individuell

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Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V.

und praxisbezogen mit Blick auf die Anforderungen des
Arbeitsmarktes. Sie stehen in engem Kontakt mit den jewei-
ligen Reha- und Integrationsmanagern und -managerinnen.

Vermittlung
Unsere Integrations- und Personalberatenden sind Mittler
zwischen den Absolventen und Absolventinnen unseres
Hauses und deren zukünftigen Arbeitgebern. Sie unterstützen
die Teilnehmenden bei der dauer­haften Wiedereingliederung
auf dem ersten Arbeitsmarkt durch passgenaue individuelle
Vermittlung. Gleichzeitig sind sie als Personaldienstleister
wichtige Partner für die regionale Wirtschaft.

Wohnen im Berufsförderungswerk
Berufsförderungswerke bieten denjenigen Teilnehmenden, die
aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigung, der Entfernung
zum Wohnort oder zur Förderung des Qualifizierungserfolges
nicht täglich nach Hause fahren können, für die Dauer der
Rehabilitations-Maßnahme Wohnmöglichkeiten. Die Inter­
natsbewohnenden werden von den Mitarbeitenden des
Teams Wohnen / Freizeit betreut und können sich mit F­ ragen
und Wünschen direkt an diese wenden. Täglich werden
Frühstück, Mittagessen und Abendbrot angeboten. Nach
ärztlicher Verordnung und nach Absprache mit unseren
Diät­fachkräften sind alle Formen der Diät erhältlich.

Angebot für Blinde und Sehbehinderte
In unserem Charlottenburger Haus befindet sich die
Geschäfts­­stelle des Berufsförderungswerkes für Blinde und
Seh­behinderte Halle (Saale) gGmbH. Dort wird blinden und
sehbehinderten Rehabilitanden und Rehabilitandinnen aus
der Region Berlin-­Brandenburg ein umfassendes Unterstüt-
zungspaket geboten: Beratung, eine Vielzahl von Diagnos-
tikmaßnahmen, Hilfen beim Erhalt eines Arbeitsplatzes bis
hin zu verschiedenen Qualifizierungsangeboten und Integra-
tionsmaßnahmen gehören zum Portfolio der Geschäftsstelle.

                                                                                                           5
Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V.

Berufliches Trainingszentrum (BTZ)

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten                Multiprofessionelle Teams
Erkrankung­sarten unserer Zeit. Statistisch belegt ist, dass     Reha-Ausbildende bzw. Trainer und Trainerinnen für kauf-
heute doppelt so viele Erwerbslose wie vor zehn Jahren           männische, technische oder hauswirtschaftliche Berufe,
aufgrund einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig sind.       Psychologen, Sozialpäda­gogen, Ergotherapeuten sowie
Die Lebensqualität der Betroffenen ist in der Regel stark        Fachärzte für Psychiatrie bilden im BTZ multiprofessionelle
eingeschränkt, Antrieb und Motivation sind u. a. durch lang      Bezugsteams, die die Teilnehmenden im Beruflichen Training
anhaltende Arbeitslosigkeit reduziert, Selbstwertgefühl und      individuell betreuen. Die Fachärzte für Psychiatrie erstellen
Selbstvertrauen gehen häufig verloren. Um dem beruflichen        eine umfassende sozial­medizinisch-psychiatrische Explora-
Alltag wieder gewachsen zu sein, benötigen Menschen mit          tion für jeden Teilnehmenden und jede Teilnehmende und
einer psychischen Vorerkrankung stabilisierende Angebote,        intervenieren in psychischen Krisensituationen, so dass die
in denen sie ihre fachlichen Kompetenzen wiederentdecken,        Betroffenen gut und professionell begleitet werden können.
Selbstvertrauen entwickeln und ihre Belastbarkeit insgesamt      Das breite Qualifikationsspektrum und die interdisziplinäre
steigern können. Die Wiedereingliederung in Arbeit zählt zu      Zusammenarbeit gewährleisten eine optimale Beratung und
einem der wichtigsten Ziele für Betroffene, um erneut an         Betreuung. Regelmäßige Weiterbildung und Supervision sind
der Gesellschaft teilzuhaben, Anerkennung zu erfahren und        daher Standard.
wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
                                                                 Berufliches Training
Das Berufliche Trainingszentrum (BTZ) ist eine ambulante         Im Beruflichen Training werden den Teilnehmenden indivi­duelle
Einrichtung nach § 51 SGB IX zur beruflichen Rehabilitation      Trainingsmöglichkeiten in verschiedenen Berufs­bereichen
von Menschen mit psychischen Einschränkungen. Das BTZ            unter arbeitsmarktnahen Bedingungen angeboten. Dazu
hat den Auftrag, Menschen nach einer psychischen Erkran-         gehören kaufmännisch-verwaltende Trainingsbetriebe für
kung so zu unterstützen, dass sie wieder gleichberechtigt        diejenigen, die eine Tätigkeit in der Verwaltung, im Handel,
am beruf­lichen Leben teilhaben können. Angeboten wird           im Rechnungswesen o. ä. anstreben. Das Training im Bistro
hierzu das individuelle Berufliche Training (BT) in verschie-    oder am Empfang ermöglicht, den täglichen Umgang mit
denen Berufsbereichen.                                           Publikumsverkehr und Kundenanforderungen zu ­trainieren.
                                                                 Der technische Bereich bietet Trainingsmöglichkeiten in der
Das BTZ verfügt über eine mehr als 20-jährige Erfahrung in       Holz- und Metallwerkstatt, der Fahrradmontage, IT und
der ­beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischen     Elektro sowie der Medienwerkstatt.
Einschränkungen. Es hält inzwischen 140 Trainingsplätze
vor an den Standorten Berlin-Prenzlauer Berg und Berlin-         Der neue Trainingsbereich Integration (FöniKS) gestattet eine
Charlottenburg.                                                  gezielte und intensive Förderung zur Vorbereitung auf die
                                                                 Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes und Unter-
Das BTZ ist gemeinsam mit weiteren Einrichtungen ­Mitglied       stützung bei der Arbeitsaufnahme und dem anschließenden
der Bundesarbeitsgemeinschaft Beruflicher Trainings­             Erhalt des neuen Arbeitsplatzes.
zentren (BAG BTZ) e. V. und gewährleistet die Einhaltung
der ­gemeinsamen Qualitätsstandards.                             Rehabilitations-Vorbereitungs-Training (RVT)
                                                                 Das RVT bereitet unmittelbar auf eine nachfolgende Qualifi-
Individuelle Beratung und Aufnahme                               zierung vor. Trainiert werden psychosoziale Kompetenzen im
Mit den Betroffenen werden individuelle Vor­gespräche u ­ nter   ausbildungsnahen Kontext, wie z. B. Kommunikations- und
Berücksichtigung der aktuellen Belastbarkeit, der ­Motivation    Konfliktfähigkeit, Selbstsicherheit, Stressbewältigung oder
sowie der sozialen und gesundheitlichen Situation geführt.       das Präsentieren vor der Gruppe. Begleitet wird das Training
Um die psychische Stabilität zu festigen und damit die           durch reflektierende Einzel- und Gruppengespräche.
­Chancen der Integration in den Arbeitsmarkt von Anfang
 an zu erhöhen, werden ggf. erforderliche V­ ereinbarungen
 (z. B. Abstinenzvereinbarung, Aufnahme einer begleitenden
 Psychotherapie) mit den Teilnehmenden ­getroffen. Bei einer
 Ablehnung oder Rückstellung der Anmeldung werden stets
 alternative Empfehlungen gegeben.

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Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Steuerung und
➜   Unterstützung
    des Reha-Prozesses

    für eine erfolgreiche Integration:
    In Abstimmung mit dem Reha-Träger und mit der größtmöglichen Beteiligung
    des Teilnehmenden selbst steuert, koordiniert und unter­stützt das Reha- und
    Integrations­management den gesamten Reha-Prozess: von der Anmeldung im
    Berufs­­förderungswerk bis zur Integration in Arbeit und Beschäftigung. Die Beson-
    deren Hilfen der Reha-Fachdienste unterstützen die Teilnehmenden durch ärztliche
    und physio­therapeutische Behandlung, durch psychologische und soziale Beratung
    und bieten Möglichkeiten der Unterbringung und Freizeitgestaltung.
Berufliche Rehabilitation und Integration - 2021 Angebotsübersicht - BFW Berlin ...
Reha- und Integrationsmanagement und Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste

Das Reha- und Integrationsmanagement

Steuerung des gesamten Reha-Prozesses                              Die Reha- und Integrationsmanager und -managerinnen
In Abstimmung mit dem Reha-Träger und mit der größtmög-            sorgen dafür, dass durch geeignete passgenaue Angebote
lichen Beteiligung der Teilnehmenden steuert, koordiniert          bzw. Fördermaßnahmen eine optimale individuelle Entwick-
und unterstützt das Reha- und Integrationsmanagement               lung der Fach-, Sozial- und Gesundheitskompetenzen der
den gesamten Reha-Prozess: von der Anmeldung der Teil-             Teilnehmenden gewährleistet ist. In Abstimmung mit den
nehmenden im Berufsförderungswerk bis zur Integration in           Teilnehmenden legen sie Fördermaßnahmen oder besonde-
Arbeit bzw. Beschäftigung. Die Koordinierung des Prozesses         re Hilfen fest, die zur Erlangung der Beschäftigungs- bzw.
verfolgt das Ziel, die Rehabilitation unter Berücksichtigung der   Integrationsfähigkeit erforderlich sind. Wichtig ist uns dabei
individuellen Ausgangssituation erfolgreich abzuschließen,         die Stärkung der Selbstverantwortung und der Eigenaktivität
indem Beschäftigungsfähigkeit erlangt und stabile Teilhabe         der Teilnehmenden. Sie sollen am Ende ihres individuellen
am Arbeitsleben erreicht wird.                                     Reha-Prozesses unser Haus mit dem Wissen über ihre persön-
                                                                   lichen Stärken verlassen, so dass sie sich ihrem zukünftigen
Individualisierung und Integrationsorientierung                    Arbeitgeber optimal präsentieren können.
Das Reha- und Integrationsmanagement ist den Grundsätzen
der Individualisierung und der Integrationsorientierung von        Integrationsunterstützung
Beginn an verpflichtet. Mit Hilfe individueller Kompetenz-         Gemeinsames Integrationsziel ist die dauerhafte Wiederein-
profile werden konkrete Zielvereinbarungen getroffen und           gliederung der Teilnehmenden auf dem allgemeinen Arbeits-
individuelle Wege sowie Fördermaßnahmen ausgewählt,                markt. Vorbereitet werden die Teilnehmenden während ihrer
die auf das Integrationsziel und die Beschäftigungsfähig-          Quali­fizierung durch die Umsetzung des Integrationskonzeptes
keit ausgerichtet sind. Solche Zielvereinbarungen können           Job-AKTIV. Über das Bewerbungs- und Integrationstraining
z. B. sein: Erwerb von Zusatzqualifikationen, Nutzung von          hinaus stehen ihnen vom ersten Tag an bis sechs Monate
Förderangeboten, Trainings etc. Ausgehend von der indivi-          nach Qualifizierungsende die Mitarbeitenden des Reha- und
duellen Ausgangssituation der Teilnehmenden sichert ein            Integra­tionsmanagements beratend und vermittelnd zur Seite.
standardisiertes Prozessprofiling und -monitoring dabei eine
kontinuierliche Beobachtung und Überprüfung der Fach-,             Unterstützung bei der Wahl des Praktikumsplatzes, B
                                                                                                                     ­ etreuung
Schlüssel- und Gesundheitskompetenzen. Die ganzheitliche           im Praktikum und unsere guten Kontakte zu Praktikums- und
Betrachtung der für die Integration relevanten Merkmale            Arbeitgebern ebnen den Absolventen und Absolventinnen
bildet die Grundlage für die Prozesssteuerung im Hinblick          im neu erlernten Beruf den Weg in den Arbeitsmarkt. Der
auf das individuelle Integrationsziel.                             Stärkung der Eigenmotivation und -aktivität der Teilneh-
                                                                   menden bei der Praktikums- und Stellensuche kommt dabei
Die Reha- und Integrationsmanager/-innen                           eine besondere Bedeutung zu.
Während des Aufenthaltes in unserem Haus hat jeder und
jede Teilnehmende einen persönlichen Ansprechpartner:              Absolvent und Unternehmen profitieren bei der Personal-
den Reha- und Integrationsmanager. Er bildet die „Schalt-          vermittlung gleichermaßen vom Service unserer Stellen- und
stelle“ zwischen dem Teilnehmenden, dem Reha-Träger,               Profilrecherche und der daraus resultierenden Bewerber­
den beschäftigungsrelevanten Unternehmen und allen am              vorauswahl. Das langjährige Vertrauensverhältnis zu unseren
Prozess innerhalb des Berufsförderungswerkes Beteiligten           Arbeitgeberkunden und die Empfehlung der Mitarbeitenden
(z. B. Qualifizierungs- und Lernorte, Besondere Hilfen der         des Integrationsdienstes unterstützen den Bewerbungserfolg.
Reha-Fachdienste, Integrationsdienst).
                                                                   Durch regelmäßige telefonische und schriftliche Nachbefra-
                                                                   gungen der ehemaligen Teilnehmenden ermitteln wir unsere
                                                                   Erfolgsbilanz sowie Verbesserungsbedarfe.

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Reha- und Integrationsmanagement und Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste

Besondere Hilfen Medizinische                                                     Begleitung

Obwohl der weitgehende Abschluss der medizinischen Reha­          ❙   Entspannungstechniken
bilitation Voraussetzung für die Aufnahme in einem BFW ist,       ❙   Elektrotherapie
benötigen doch die meisten Teilnehmenden auch während             ❙   Hydrotherapie
der Qualifizierung medizinische Hilfen.                           ❙   Heißluftbehandlungen und Packungen
                                                                  ❙   Kryotherapie
Der Medizinische Dienst unterstützt ärztlich und / oder physio­   ❙   Inhalationen
therapeutisch die Erhaltung und Stabilisierung des Gesund-
heitszustandes der Rehabilitanden und Rehabilitandinnen, so       Gesundheitskompetenz
dass das Ziel der beruflichen Rehabilitation möglichst ohne       In individuellen Beratungen geben die Mitarbeitenden des
Unterbrechung erreicht wird. Wenn es notwendig ist, kann          Medi­zinischen Dienstes Anregungen zu gesünderer Lebens-
die von der hausärztlichen Praxis oder der Klinik eingeleitete    weise und zu einem aktiven Umgang mit der vorliegenden
Behandlung qualifizierungsbegleitend fortgesetzt werden.          Behinderung. In speziellen Unterrichtsblöcken haben die
                                                                  Teilnehmenden Gelegenheit, Angebote des Medizinischen
Im Rahmen der interdisziplinären Reha-Fachteams werden            Dienstes zu nutzen, um Beschwerden vorzubeugen, sie zu
individuelle Angebote zur Verbesserung der Gesundheits­           lindern und so ein Gleichgewicht zwischen den Anforderun-
kompetenz erarbeitet und regelmäßig überprüft. Verschiedene       gen der Qualifizierung bzw. der späteren Berufstätigkeit und
Diagnoseverfahren stehen dem medizinischen Fachpersonal           dem Erhalt und der Verbesserung der Gesundheit zu finden.
zur Verfügung, wie z. B. ein kleines Labor für klinische Chemie   Zahlreiche Möglichkeiten stehen ihnen auch während der
und Hämatologie, EKG, Lungenfunktions-, Seh- und Hörtest.         Freizeit zur Verfügung, z. B. Bewegungsbad (nur in Mühlen-
                                                                  beck), Gymnastikhalle, Sauna und Fitnessraum.
Die Behandlungsangebote der (Fach)Ärzte und Ärztinnen
um­fassen die unten im Überblick genannten medizinischen
Hilfen einschließlich der Akut- und Notfallbehandlung. Der
Medizinische Dienst wirkt außerdem durch seine sozialmedi­
zinische Beurteilung im Reha-Assessment mit.

Die fachärztliche Begleitung im Überblick
❙ Tägliche Sprechstunde
❙ Eingangsuntersuchung mit Festlegung individueller Hilfen
❙ Kooperation mit hausärztlichen Praxen und Kliniken
❙ Notfall- und Krisenintervention
❙ psychosomatische Grundversorgung
❙ Suchtberatung
❙ sozialmedizinische Begutachtung zur Feststellung
­beruf­l icher Eignung
 ❙ Bereitstellung technischer Hilfsmittel (nach Beratung)
 ❙ Ernährungsberatung

Physiotherapeutische Angebote
In der Physiotherapie bietet das Fachpersonal entsprechend
der hausinternen therapeutischen Ausrichtung verschiedene
Behandlungsmöglichkeiten an:
 ❙ Krankengymnastik
 ❙ Bewegungstherapie, in Mühlenbeck auch im Wasser
 ❙ Sitzschulung und Hilfe zur Gestaltung ergonomischer
­Arbeitsplätze in der Qualifizierung (in Werkstatt und Büro)
 ❙ Medizinische Trainingstherapie
 ❙ therapeutisches Walking
 ❙ Massagetechniken

                                                                                                                            9
Reha- und Integrationsmanagement und Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste

Besondere Hilfen Psychologische Unterstützung

Der Psychologische Dienst wirkt im Rahmen des Reha­                  Teilnehmende können persönliche Beratung oder Gruppen­
Assessments mit, um Qualifizierungszugangsvoraussetzungen            angebote wahrnehmen u. a. zur:
zu überprüfen und gemeinsam mit den Teilnehmenden                    ❙ Bewältigung von psychischen Auswirkungen der gesund­
Empfehlungen zur beruflichen Rehabilitation zu entwickeln.           heitlichen Beeinträchtigung
                                                                     ❙ ausbildungsbegleitenden Therapie bei psychischen
Außerdem arbeiten die Psychologen und Psychologinnen                 Erkrankungen
während einer Qualifizierung eng mit dem Reha- und Inte-             ❙ Überwindung von Ängsten und Unsicherheiten
grationsmanagement, den Ausbildenden und den anderen                 ❙ Bewältigung von Sucht- und Kontaktproblemen
Reha-Fachdiensten zusammen.                                          ❙ Stressbewältigung
                                                                     ❙ Behebung von Arbeits- und Leistungsstörungen
Der Psychologische Dienst steht sowohl für kurzfristige Einzel-      ❙ Bearbeitung von privaten Schwierigkeiten
gespräche, z. B. in Krisensituationen, als auch für längerfristige   ❙ Anwendung von Entspannungstechniken
Beratungen zur Verfügung, um so den Integrationserfolg               ❙ Unterstützung der Bewerbung
sichern zu helfen.                                                   ❙ Bewältigung von Prüfungsangst
                                                                     ❙ Raucherentwöhnung
                                                                     ❙ Erhöhung der Selbstsicherheit
                                                                     ❙ Verbesserung der sozialen Kompetenzen

Besondere Hilfen Soziale                                            Beratung
Ziel der beruflichen Rehabilitation ist die Wiedereingliederung
in den Arbeitsmarkt. Manchmal wird jedoch die Beschäfti-
gungsfähigkeit auch durch soziale Faktoren beeinträchtigt.
Gemeinsam mit dem Reha- und Integrationsmanagement
können auch bei solchen Problemen Lösungsmöglichkeiten
gesucht werden. Je nach Problemstellung werden Ansprech-
partner z. B. bei Beratungsstellen außerhalb des BFW ver-
mittelt oder die Mitarbeitenden der Sozialen Beratung im
BFW einbezogen.

Diese bieten u. a. Unterstützung bei der:
❙ Klärung von finanziellen Schwierigkeiten
❙ Lösung von Familien- und Beziehungsproblemen
❙ Bewältigung von Erziehungsschwierigkeiten
❙ Beantragung von Leistungen
❙ Bewältigung von Sucht- und Abhängigkeitsproblemen

In Abhängigkeit von der konkreten Fragestellung werden
individuelle Beratungen oder themenbezogene Gruppen
angeboten.

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Reha- und Integrationsmanagement und Besondere Hilfen der Reha-Fachdienste

Besondere Hilfen Wohnen / Freizeit

Aufenthalt im Berufsförderungswerk                              Alle Zimmer verfügen über einen Telefonanschluss, über
Wer aufgrund seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung,          den externe Gespräche direkt entgegengenommen ­werden
der Entfernung zum Wohnort oder zur Förderung des Quali­        können, sowie Satelliten- und Kabelempfang. TV- bzw.
fizierungserfolges nicht täglich nach Hause fahren kann,        ­Radiogeräte können mitgebracht werden.
dem bieten Berufsförderungswerke für die Dauer der Reha-
Maßnahme Wohnmöglichkeiten. Die Rehabilitationsträ-             Jedem Bewohner und jeder Bewohnerin stehen ein abschließ-
ger übernehmen die Reisekosten für ca. zwei Heimfahrten         bares Kühlfach auf der gleichen Etage (Standort Charlotten-
monat­lich. Die Internatsbewohnenden werden durch das           burg) oder ein 30 l Kühlschrank im Zimmer (Mühlenbeck) und
Team Wohnen / Freizeit betreut und können sich mit Fragen       ein eigenes Postfach im Erdgeschoss zur Verfügung. Ferner
und Wünschen direkt an dieses wenden.                           sind Waschmaschinen und Trockner sowie ein Bügelraum
                                                                vorhanden.
Zu den Leistungen des Teams Wohnen / Freizeit gehört es
auch, den Bewohnenden ein breites Spektrum an Möglich-          Eine Gymnastikhalle, ein Bewegungsstudio und Freizeiträume
keiten und Anregungen für Sport, Spiel und Unterhaltung         bieten viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung.
anzubieten. Eigene Initiativen für Entspannung und Erholung
werden unterstützt. Freizeitangebote und sportliche Aktivi-     Als ständiges Angebot stehen zur Verfügung:
täten helfen bei der Umstellung auf die neue Lebenssituation,   Fernseh­räume, Billardraum, Teestube, Bücherei, Party-Raum,
indem sie Kontakte fördern, Bewegungsausgleich bieten und       Computerraum mit Internetzugang, Gymnastikhalle, S­ auna,
Stressabbau ermöglichen.                                        Tischtennis- und Fußballkicker-Raum, Kegelbahn. Bücher,
                                                                Brett- und Karten­spiele sowie Sportgeräte können a­ usgeliehen
Das Internat ist Tag und Nacht geöffnet. Ausgenommen hier-      ­werden. Insbesondere in den Sommermonaten werden
von sind die Zeiten, die im Heimfahrtenplan als geschlossen      die Grill-Ecke bzw. die Terrasse gern genutzt. Badminton-
gekennzeichnet sind. Während des Aufenthaltes bestehen           und Tischtennis, ein monatliches Kultur­angebot (Besuch
für die Bewohnenden Mitwirkungsrechte, die sie in verschie-      von ­Messen, Ausstellungen, Theater u. a.), Hauptstadt­
denen Gremien wahrnehmen können.                                 erkundungen (z. B. Besuch des Kanzleramtes oder des Reichs-
                                                                 tages) und Spieleabende runden die vielfältigen Angebote
Verpflegungsmöglichkeiten                                        zur Freizeitgestaltung ab.
Wohlbefinden hängt nicht zuletzt auch von einer schmack-
haften und guten Ernährung ab. Unsere Küchenteams be-
mühen sich um einen möglichst abwechslungsreichen Speise-
plan. Täglich werden Frühstück, Mittagessen und Abendbrot
angeboten. Mittags gibt es neben einem Vollkostgericht
regelmäßig auch leichte Kost sowie ein vege­tarisches, an der
Vollwertkost orientiertes Essen. Nach ärztlicher Verordnung
und nach Absprache mit unseren Diätfachkräften sind alle
Formen der Diät erhältlich. Die Mahlzeiten werden in einem
großzügigen und ansprechend eingerichteten Speisesaal
eingenommen.

Wohnen und Freizeit
Die Einzelzimmer – einige davon speziell ausgestattet für
Rollstuhlfahrende und Allergiker/- innen – sind zweckmäßig
eingerichtet und haben ein eigenes Bad mit Dusche, Wasch-
becken und WC. Weitere Doppelwohneinheiten stehen z. B.
für behinderte Teilnehmende mit Begleitung und für Teilneh-
mende mit Kindern zur Verfügung. Am Standort Mühlenbeck
besteht – in begrenztem Maße – auch die Möglichkeit, ein
eigenes Haustier mitzubringen.

                                                                                                                           11
n
          e te n z e n z u rückgewinne
    Komp                    erspektiven
         Realistische Pg
              euanfan
Beruflicher N Entscheidungshilfen
                            Stärken
          Persönliche

                                 ??   ?

           Diagnostische und
✔          ­vorbereitende Angebote
            für Teilnehmende mit körperlicher und / oder psychischer
            Einschränkung:
            Umfassende Klärung des Fähigkeitspotentials, individuelle Vorbereitung auf
            eine Qualifizierung, praxisnahes Training für die Rückkehr ins Berufsleben.
Reha-Assessment

Berufsfindungund Arbeitserprobung
Suchen, Beraten, Entscheiden
Die Entscheidung für den richtigen Weg zurück in das Arbeits­   Was ist das Ergebnis der BFAP?
leben ist die Grundlage für den Erfolg einer Rehabilitations-   Alle Ergebnisse und Erfahrungen werden in einem ausführ-
maßnahme und für die dauerhafte Wiedereingliederung.            lichen Abschlussgespräch mit den Teilnehmenden zusam-
Oft besteht jedoch keine konkrete Idee oder in Beratungen       mengefasst, bei dem auch die Empfehlung für die weitere
konnte nicht ausreichend geklärt werden, ob die vorhandenen     berufliche Rehabilitation besprochen wird. Abhängig von
Voraussetzungen den Anforderungen im gewünschten Beruf          Leistungs­fähigkeit, Belastbarkeit, Eignung und Interessenlage
entsprechen.                                                    können unterschiedliche Möglichkeiten in Frage kommen,
                                                                z. B. die Aufnahme einer neuen behinderungsgerechten
Eine zweiwöchige Berufsfindung und Arbeitserprobung             Tätigkeit, die Rückkehr in den Vorberuf, eine Quali­fizierung
(BFAP) bietet hier Entscheidungshilfen.                         oder auch eine Tätigkeit in geschützter Umgebung. Der Reha-
                                                                Träger erhält darüber einen ausführlichen Abschlussbericht
Ausgehend von den bisherigen beruflichen Erfahrungen,           mit folgenden Inhalten:
eigenen Interessen und Fähigkeiten, Arbeitsmarktchancen          ❙ Darstellung des Leistungsbildes
und persönlichen Bedingungen entwickeln die Teilnehmenden        ❙ ärztlicher Untersuchungsbericht mit allen Befunden und
Vorstellungen zu ihrer beruflichen Wiedereingliederung.         einer sozialmedizinischen Bewertung
Dazu erhalten sie einen Überblick über Möglichkeiten der         ❙ Aussagen zur praktischen Eignung in den erprobten
beruflichen Rehabilitation und werden bei der Recherche zur     Bereichen, zur Lernfähigkeit, Leistungsmotivation, Team­
­Berufskunde und zum Arbeitsmarkt begleitet, so dass sie ihre   fähigkeit und zum Arbeitsverhalten
 persönlichen Eignungen und Neigungen erkennen ­können.          ❙ Vorschläge für bestimmte Berufe, Berufsbereiche oder
 Ein Team aus Psychologen, Medizinern, Reha-Beratenden,         ­andere Eingliederungsmöglichkeiten
 Inte­grationberatenden und reha-erfahrenen Lehrkräften
 berät die Teilnehmenden zu individuellen Lösungen, wie die     Unser Hinweis
 Rückkehr auf den Arbeitsmarkt am schnellsten und erfolg-       Nach telefonischer Absprache sind gezielte Arbeitserpro-
 reichsten g­ elingen kann.                                     bungen von Eignung und Neigung für einen konkreten ­Beruf
                                                                oder Berufsbereich möglich (Dauer: 3 – 5 Tage).
Welche Inhalte erwarten die Teilnehmenden?
❙ Psychologische Leistungsdiagnostik, d. h. Ermittlung der      ` Ansprechpartner:
Leistungsfähigkeit, der Kenntnisse und Fertigkeiten             Dr. Kerstin Brandt, Tel. 033056 86 -340
❙ sozialmedizinische Untersuchung zur Bestimmung des            Kerstin.Brandt@bfw-berlin-brandenburg.de
körperlichen Leistungsvermögens
❙ individuelle praktische Erprobung in bis zu drei
Berufs­feldern
❙ Informationen zu Wegen der beruflichen
Wiederein­gliederung
❙ Auseinandersetzung mit eigenen Stärken / Schwächen in
Abgleich mit Anforderungen der gewünschten Tätigkeit
❙ Berufs-, Stellen- und Arbeitsmarktrecherche
❙ Beratung in berufskundlichen und persönlichen Fragen
❙ Gruppenarbeit

                                                                                                                          13
Reha-Assessment

Belastungserprobung
im Rahmen der medizinisch-beruflichen Rehabilitation
Häufig stellt sich im Rahmen einer medizinischen Rehabili-       Betreuung durch
tation heraus, dass eine Rückkehr in die bisher ausgeübte        ❙ Psychologen und Psychologinnen
Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen fraglich erscheint.       ❙ Reha-Beratende
Dann ist es sinnvoll, schon frühzeitig das Augenmerk auf         ❙ in der Praxis der beruflichen Rehabilitation erfahrene
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu richten. In en-       ­Lehrkräfte
ger Abstimmung mit dem Rehabilitationsträger kann schon
während der stationären oder ambulanten medizinischen            Dauer
Rehabilitation eine Kurzerprobung im Berufsförderungswerk        individuell (in der Regel 2 – 5 Tage)
durchgeführt werden.
                                                                 Abschluss
Inhalte                                                          Die Ergebnisse und Beobachtungen werden in Einzel­
Die Inhalte ergeben sich aus der individuellen Fragestellung     gesprächen mit den Teilnehmenden besprochen. Es wird
und werden im Einzelfall zwischen der medizinischen Reha-        eine Empfehlung für das weitere Vorgehen gegeben, in
Einrichtung und dem BFW abgestimmt. Fragestellungen              die sowohl die Interessen als auch die Leistungsfähigkeit
können beispielsweise sein:                                      einbezogen w  ­ erden. Die medizinische Reha-Einrichtung
  ❙ Abklärung der intellektuellen Leistungsfähigkeit und         erhält kurzfristig eine schriftliche Einschätzung, die in den
­Lernfähigkeit                                                   Reha-Entlassungsbericht für den Reha-Träger mit eingeht.
  ❙ Beurteilung der (psychischen) Belastbarkeit
  ❙ individuelle Beratung zu Fragen der beruflichen              ` Ansprechpartner:
 ­Reha­bilitation                                                Dr. Kerstin Brandt, Tel. 033056 86 -340
  ❙ berufskundliche Informationen und Beratung                   Kerstin.Brandt@bfw-berlin-brandenburg.de
  ❙ Einschätzung spezifischer Fertigkeiten

Arbeitspsychologische
­Eignungsuntersuchung
Im Beratungsprozess beim Reha-Träger ergibt sich oft die         Dauer
Frage nach den intel­lektuellen Voraussetzungen für bestimmte    Die Arbeitspsychologische Eignungsuntersuchung dauert
Qualifizierungen oder Tätigkeiten. Im Rahmen einer arbeitspsy-   einen Tag von 09:00 bis ca. 16:00 Uhr.
chologischen Eignungsdiagnostik werden solche Grundvoraus-
setzungen geprüft und mit den Teilnehmenden besprochen.          Abschluss
                                                                 Die Testergebnisse werden den Teilnehmenden in einem
Inhalte                                                          Einzel­gespräch erläutert. Für konkrete Qualifikationsziele
❙ Psychologische Leistungsdiagnostik, d. h. die Ermittlung       wird eine Erfolgsprognose aus intellektueller Sicht abgege-
der Leistungsfähigkeit, der Kenntnisse und Fertigkeiten          ben. Gegebenenfalls werden Alternativvorschläge gemacht.
❙ psychologisches Auswertungs- und Beratungsgespräch             Der Reha-Träger erhält einen schriftlichen Ergebnisbericht.

Betreuung durch                                                  ` Ansprechpartner:
❙ Psychologen und Psychologinnen                                 Dr. Kerstin Brandt, Tel. 033056 86 -340
                                                                 Kerstin.Brandt@bfw-berlin-brandenburg.de

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Reha-Assessment

Erweiterte Berufsfindungund Arbeitserprobung
für Erwachsene mit psychischen Einschränkungen
Eignungsdiagnostik, Abklärung der psychischen Belastbarkeit   Was ist das Ergebnis der EBA?
und die berufliche Orientierung der Teilnehmenden ist das     Das Team der EBA entwickelt gemeinsam mit den Teilneh-
Ziel dieses Angebotes. Die Erweiterte Berufsfindung und       menden eine Empfehlung für die weitere berufliche Reha­
Arbeitserprobung (EBA) dauert in der Regel 6 Wochen und       bilitation. Abhängig von Leistungsfähigkeit, psychischer
findet in einer Gruppe von max.18 Teilnehmenden statt. Die    Belastbarkeit, Eignung und Interessenlage können unter-
Teilnehmenden werden von einem multiprofessionellen Team      schiedliche Möglichkeiten in Frage kommen, z. B. die Rückkehr
begleitet: Sozialpädagogen, Psychologen, Reha-Ausbilder       in den Vorberuf, die Aufnahme einer neuen gesundheitlich
und Fachärzte für Psychiatrie.                                angemessenen Tätigkeit, eine Qualifizierung, ein berufliches
                                                              Training oder auch eine Tätigkeit in geschützter Umgebung.
Welche Inhalte erwarten die Teilnehmenden?                    Die Entwicklung einer beruflichen Neuorientierung findet
❙ Informationen zu Wegen der beruflichen                      unter Berücksichtigung der allgemeinen Arbeitsmarktlage
Wiedereingliederung                                           statt. In einem ­Abschlussgespräch unter Teilnahme eines
❙ psychologische Eignungsdiagnostik                           Vertreters oder einer Vertreterin des Rehabilitationsträgers
❙ sozialmedizinisch-psychiatrische Begutachtung               werden Verlauf und Resultate der EBA zusammengefasst. Der
❙ Unterricht und Lernprogramme mit Vor- und Nachtests in      Rehabilitationsträger erhält einen Ergebnisbericht, der die Emp-
allgemeinbildenden Fächern                                    fehlungen für den weiteren beruflichen R ­ ehabilitationsprozess
❙ individuelle fachspezifische Erprobung in bis zu drei       aus ­sozialpädagogischer, psychologischer, sozialmedizinisch-
Berufsfeldern                                                 psychiatrischer und berufspädagogischer Sicht begründet.
❙ Auseinandersetzung mit eigenen Stärken/Schwächen in
Abgleich mit Anforderungen der gewünschten Tätigkeit          Ort: an allen Standorten
❙ Berufs-, Stellen- und Arbeitsmarktrecherche                 ` Ansprechpartner:
❙ Beratung in berufskundlichen und persönlichen Fragen        Dr. Kerstin Brandt, Tel. 033056 86 -340
❙ Gruppenarbeiten                                             Kerstin.Brandt@bfw-berlin-brandenburg.de
❙ Einzel- und Gruppengespräche zur Reflexion von
Leistungs­fähigkeit und Belastbarkeit
❙ externe und interne Hospitationen

                                                                                                                          15
Angebote für Erwachsene mit psychischen Einschränkungen

Angebote für Erwachsene
mit psychischen Einschränkungen
Erweiterte Berufsfindung und Arbeits­­­-                           Ort: an allen Standorten
er­probung (EBA)                                                   ` Ansprechpartner:
Eignungsdiagnostik, Abklärung der psychischen Belastbarkeit        Dr. Kerstin Brandt, Tel. 033056 86 -340
und die berufliche Orientierung der Teilnehmenden ist das Ziel     Kerstin.Brandt@bfw-berlin-brandenburg.de
dieses Angebotes. Die EBA dauert in der Regel 6 Wochen und
findet in einer Gruppe von max.18 Teilnehmenden statt. Die         Berufliches Training (BT) im BTZ
Teilnehmenden werden von einem multiprofessionellen Team           Ziel des Beruflichen Trainings ist es, die Teilnehmenden zu
begleitet: Sozialpädagogen, Psychologen, Reha-Ausbilder            befähigen, den Anforderungen eines Arbeitsplatzes bzw.
und Fachärzte für Psychiatrie.                                     einer Qualifizierung (wieder) gewachsen zu sein, um eine
                                                                   dauerhafte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu
Welche Inhalte erwarten die Teilnehmenden?                         ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stabilisierung
❙ Informationen zu Wegen der beruflichen                           und Förderung zur Steigerung der Belastbarkeit, die Erwei-
Wiedereingliederung                                                terung der psychosozialen und fachlichen Kompetenzen
❙ psychologische Eignungsdiagnostik                                sowie der Gesundheitskompetenz jedes und jeder Einzelnen.
❙ sozialmedizinisch-psychiatrische Begutachtung
❙ Unterricht und Lernprogramme mit Vor- und Nachtests in           Den Teilnehmenden werden individuelle Trainingsmöglich-
allgemeinbildenden Fächern                                         keiten in verschiedenen Berufsbereichen unter arbeitsmarkt-
❙ individuelle fachspezifische Erprobung in bis zu drei            nahen Bedingungen angeboten. Zu Beginn des Trainings
Berufsfeldern                                                      wird eine Zielvereinbarung getroffen, die im Rahmen von
❙ Auseinandersetzung mit eigenen Stärken/Schwächen in              Reha-Verlaufsgesprächen regelmäßig überprüft und ggf. in
Abgleich mit Anforderungen der gewünschten Tätigkeit               Absprache mit den zuständigen Reha-Trägern angepasst wird.
❙ Berufs-, Stellen- und Arbeitsmarktrecherche
❙ Beratung in berufskundlichen und persönlichen Fragen             Die Dauer des Beruflichen Trainings beträgt ­einzelfall­abhängig
❙ Gruppenarbeiten                                                  bis zu 12 Monate.
❙ Einzel- und Gruppengespräche zur Reflexion von
Leistungs­fähigkeit und Belastbarkeit                              Belastbarkeit
❙ externe und interne Hospitationen                                Um die Belastbarkeit zu steigern, wird die anfängliche Trai-
                                                                   ningszeit im Rahmen des Eingangstrainings von fünf Stunden
Was ist das Ergebnis der EBA?                                      schrittweise auf acht Stunden pro Tag gesteigert. Durch
Das Team der EBA entwickelt gemeinsam mit den Teilneh-             realitätsnahe Arbeitsabläufe entsprechend ihrer Zielstellung
menden eine Empfehlung für die weitere berufliche Re-              lernen die Teilnehmenden betriebliche Zusammenhänge
habilitation. Abhängig von Leistungsfähigkeit, psychischer         kennen. Dabei werden sowohl die selbstständige Bewältigung
Belastbarkeit, Eignung und Interessenlage können unter-            von Aufgabenstellungen als auch die Teamarbeitsfähigkeit
schiedliche Möglichkeiten in Frage kommen, z. B. die Rückkehr      gefördert und übergreifende Projekte von unterschiedlichen
in den Vorberuf, die Aufnahme einer neuen gesundheitlich           Trainingsbetrieben gemeinsam durchgeführt.
angemessenen Tätigkeit, eine Qualifizierung, ein berufliches
Training oder auch eine Tätigkeit in geschützter Umgebung.         Psychosoziale Kompetenzen
Die Entwicklung einer beruflichen Neuorientierung findet           Die psychosozialen Kompetenzen – z. B. Kooperationsbereit-
unter Berücksichtigung der allgemeinen Arbeitsmarktlage            schaft, Umgang mit Konflikten oder Kritik – werden sowohl im
statt. In einem ­Abschlussgespräch unter Teilnahme eines           Trainingsalltag erweitert als auch in zusätzlichen Angeboten
Vertreters oder einer Vertreterin des Rehabilitationsträgers       wie im Sozialkompetenztraining gefördert. Die Teilnehmenden
werden Verlauf und Resultate der EBA zusammengefasst. Der          können sich im Rahmen von Gruppenangeboten Stressbewäl-
Rehabilitationsträger erhält einen Ergebnisbericht, der die Emp-   tigungsmechanismen und Entspannungstechniken erarbeiten
fehlungen für den weiteren beruflichen R ­ ehabilitationsprozess   und sich in Gesprächsführung und Konfliktbewältigung
aus ­sozialpädagogischer, psychologischer, sozialmedizinisch-      üben, um auf Dauer den Anforderungen des Arbeitsmarktes
psychiatrischer und berufspädagogischer Sicht begründet.           gewachsen zu sein.

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Angebote für Erwachsene mit psychischen Einschränkungen

Fachliche Kompetenzen                                              ❙ Technischer Bereich
Um sich auf eine Integration in den Arbeitsmarkt oder auf eine     In der technischen Werkstatt trainieren die Teilnehmenden
Qualifizierung vorzubereiten, frischen die Teilnehmenden ihr       durch Simulation von betrieblichen Vorgängen in den Schwer-
Fachwissen und ihre Methodenkompetenz auf. In den unter-           punktbereichen Handwerk, Informationstechnik und Medien.
schiedlichen Trainingsbereichen werden aktuelle Kenntnisse         Gleichzeitig werden aktuelle Kenntnisse und Fertigkeiten
und Fertigkeiten dieser Tätigkeitsfelder ­vermittelt, bei Bedarf   dieser Tätigkeitsfelder vermittelt. Zudem können die Teilneh-
werden Unterrichtsinhalte in ­Mathematik, Deutsch und Eng-         menden individuell Trainingsinhalte aus weiteren Bereichen
lisch sowie in berufsbezogenen EDV-Programmen angeboten.           von technisch-gewerblichen Industrie- und Handwerksberufen
                                                                   kennenlernen. Berufsspezifische Inhalte werden in Form von
Gesundheitskompetenz                                               Projektarbeiten umgesetzt. Trainiert wird mit branchenüb-
Den Teilnehmenden werden Kenntnisse zur gesunden                   lichen EDV-Programmen. Bei Bedarf werden fachspezifisch
­Ernährung vermittelt, verschiedene Bewegungsangebote­             Unterrichtsinhalte in Mathematik, Deutsch, Englisch und
 (z. B. Bürogymnastik) gemacht sowie Informationen zur             spezielle Workshops angeboten.
 ­Nutzung vorhandener Arbeitsmittel gegeben, so dass sie
  einen aktiveren, gesundheitsbewussteren Lebensstil ent­          ❙ Integrationsbereich
  wickeln können und befähigt werden, an ihrem Arbeitsplatz        Im Integrationsbereich werden Teilnehmende mit dem Ziel
  gesundheitliche Risiken zu erkennen und zu vermeiden, um         der Direktintegration gezielt und umfassend auf die Anfor-
  die langfristige Leistungsfähigkeit zu sichern.                  derungen des ersten Arbeitsmarktes vorbereitet. Durch ein
                                                                   multiprofessionelles Team aus dem kaufmännischen wie
Praktika                                                           technischen Bereich wird eine Kombination von ver­stärkten
Während eines Beruflichen Trainings findet mindestens ein          psychosozialen Angeboten, dem Training fachlicher Kenntnisse
Betriebspraktikum statt. Dieses soll die Teilnehmenden dabei       und Fertigkeiten sowie integrationsfördernde Maßnahmen an-
unterstützen, ihre beruflichen Vorstellungen zu überprüfen und     geboten. Die Teilnehmenden werden zudem bei der Jobsuche
ggf. anzupassen bzw. sich auf den beruflichen Alltag und den       und dem Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis durch
beruflichen Wiedereinstieg vorzubereiten. Die Praktika w
                                                       ­ erden     einen Jobcoach professionell unterstützt. Die Unterstützung
durchgängig von den Mitarbeitenden des BTZ begleitet.              läuft auch nach erfolgter Anstellung bis zum Bestehen der
                                                                   Probezeit bedarfsorientiert weiter.
Berufsspezifische Trainingsbereiche
❙ Kaufmännisch-verwaltendender Bereich                             Psychosoziale Begleitung
Der strukturelle Aufbau der Trainingsbetriebe mit den Abtei-       Während des gesamten Trainingsverlaufs werden die Teil-
lungen Einkauf, Verkauf, Lagerverwaltung, Personalwesen,           nehmenden durch psychologische und sozialpädagogische
Buchhaltung, Public Relations, Sekretariat und Kiosk / Bistro      Fachkräfte als feste Bezugsperson begleitet. Regel­mäßige Ein-
ermöglicht, praxisbezogene Arbeitsvorgänge zu trainieren.          zelgespräche dienen der Reflexion persönlicher und b­ eruflicher
Da die Trainingsbetriebe zumeist eine praktische Aufgabe           Schwierigkeiten, der Erarbeitung notwendiger Bewältigungs-
im Beruflichen Training übernehmen (z. B. die Versorgung           strategien sowie der Aneignung neuer Verhaltensmuster.
mit Büromaterial oder das Betreiben eines Bistros), sind die       Zusätzlich werden zur Reflexion des Arbeitsalltags sowie
Trainings­aufgaben sehr real und helfen so, sich zielgerich-       zur Verbesserung des Umgangs mit Konflikten regelmäßige
tet auf echte berufliche Anforderungen vorzubereiten. Die          Gruppengespräche durchgeführt.
Teilnehmenden durchlaufen die Abteilungen entsprechend
ihrer individuellen Zielstellung und lernen betriebliche Zusam-    Was ist das Ergebnis des Beruflichen Trainings?
menhänge und Arbeitsabläufe kennen und bewältigen. Bei             Alle Teilnehmende des Beruflichen Trainings erhalten ein de-
Bedarf werden kaufmännisches Rechnen, Deutsch, Englisch            tailliertes Abschlusszeugnis des Hauses. Der Reha-Träger erhält
und gängige EDV-Programme aufgeschult.                             einen Abschlussbericht mit psychosozialer Stellungnahme.

❙ Verkauf / Gastronomie / Hauswirtschaft                           Ort: Standort Berlin-Charlottenburg und Prenzlauer Berg
Die Teilnehmenden trainieren Fertigkeiten entsprechend ihrer       ` Ansprechpartner:
individuellen Zielstellung, z. B. in der Nahrungszubereitung       Dr. Markus Wiencke, Tel. 030 30399 -720
und Warenlagerung, in der Bewirtschaftung von Räumen               Markus.Wiencke@bfw-berlin-brandenburg.de
und Wohnumfeld sowie in der Vermittlung von Hygiene-
standards. Bei Bedarf werden Deutsch, Mathematik, Englisch         ­­
und gängige EDV-Programme aufgeschult.

                                                                                                                               17
Angebote für Erwachsene mit psychischen Einschränkungen

Rehabilitations-Vorbereitungs-Training (RVT)                     Wie sehen Ablauf und organisatorischer Rahmen aus?
Streben Teilnehmende eine Qualifizierung an, sind sich aber      Ein Vorbereitungs-Training dauert etwa drei Unterrichtsmonate
nicht sicher, ob sie den psychischen Belastungen schon ge-       bei einer Gruppengröße von maximal 16 Teil­nehmenden.
wachsen sind? Dann ist ein Reha-Vorbereitungs-Training           Voraussetzung ist das Vorliegen einer konkreten Anschluss-
das richtige Angebot. Im Mittelpunkt dieses Trainings steht      maßnahme nach abgeschlossener Eig­nungsdiagnostik (z. B.
die Verbesserung der psychosozialen Kompetenzen. Nach            im Rahmen einer Erweiterten Berufsfindung und Arbeitser-
dem RVT ist – je nach individuellen Vor­aus­setzungen – der      probung), eine ausreichende psychische Belastbarkeit (min-
direkte Einstieg in eine Umschulung im Berufsförderungswerk      destens 6 Stunden in der Anfangsphase), eine ausreichende
Berlin-Brandenburg e. V. bzw. bei einem anderen ­Träger          Motivation und Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit sowie der
oder ein nachfolgender Reha-­Vorbereitungslehrgang (RVL)         Ausschluss einer akuten psychischen Erkrankung.
möglich. Dabei wird ein unmittelbarer Übergang in die
Folgemaßnahme(n) angestrebt.                                     Während des RVT werden die Teilnehmenden von einem Team
                                                                 ­betreut, das aus Psychologinnen und Psychologen, Sozialpä-
Was können Teilnehmende mit dem RVT erreichen?                    dagoginnen und Sozialpädagogen, Reha-Ausbildenden sowie
❙ eine psychische Stabilisierung, z. B. Steigerung der tägli-     Fachärztinnen und Fachärzten besteht. Zum Abschluss der
chen Belastbarkeit                                                Maßnahme erhält der Rehabilitationsträger einen Ergebnis­
❙ eine realistische Selbsteinschätzung                            bericht, in dem der Verlauf und die Ergebnisse des Trainings
❙ bessere Stressbewältigung und Zeitplanung                       ein­geschätzt werden.
❙ die Verbesserung psychosozialer Kompetenzen, z. B.
Umgang mit Konflikten, Umgang mit Kritik, Kooperation            Ort: Standort Mühlenbeck
mit anderen                                                       Ansprechpartner:
❙ eine Vorbereitung auf qualifizierungstypische Situatio-        Dr. Markus Wiencke, Tel. 030 30399 -720
nen, z. B. Sprechen vor Gruppen, Umgang mit Prüfungs-            Markus.Wiencke@bfw-berlin-brandenburg.de
angst und Leistungsdruck

Nach dem RVT ist – je nach individuellen Voraussetzungen – der
direkte Einstieg in eine Umschulung oder ein nachfolgender
Reha-Vorbereitungslehrgang möglich. Dabei wird ein un-
mittelbarer Übergang in die Folgemaßnahme(n) angestrebt.

Wie können die Teilnehmenden das tun?
Während des RVT haben die Teilnehmenden Gelegenheit,
typische Qualifizierungs- und Gruppensituationen kennen-
zulernen und zu trainieren. Das Angebot umfasst z. B.
❙ Kommu­nikations-, Selbstsicherheits-, Konzentrations-
und Lerntrai­ning
❙ Üben von Präsentationen
❙ Training zum Umgang mit Prüfungsängsten, Konflikten
und zum effektiven Zeitmanagement
❙ Unterricht in allgemeinbildenden Fächern zum Gewöh-
nen an Qualifizierungs- und Lei­stungssituationen

Regelmäßige Einzelgespräche dienen der individuellen Ver-
einbarung und Anpassung der Trainingsziele.

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