DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24

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DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
ET 07.02.20
NORDSCHWARZWALD      FEBRUAR 2020 | NR. 1/2

                                           4
                                    BLUE TABLE
                             IM INTERVIEW:
                        JÜRGEN ZACHMANN,
                           VORSTANDSVOR­
                            SITZENDER DER
                     VOLKSBANK PFORZHEIM

                                        24
DIE KRAFT              REGION NORDSCHWARZWALD
                          NEUES BILDUNGS-

DER BILDUNG
                     ANGEBOT STUDIUMPLUS

                                        38
                                      IHK AKTIV
                  AUSBILDUNGSBOTSCHAFTER:
                   AUTHENTISCHES COACHING
                           AUF AUGENHÖHE
DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
EDITORIAL

                                AUSBILDUNG BRAUCHT
                                MEHR GESELLSCHAFTLICHE
                                ANERKENNUNG
                                Mit dieser Nachricht ließ vor wenigen Tagen die Medienwelt aufhorchen:
                                Lilli Schweiger hängt die Schauspielerei an den Nagel, weil sie sich zur
                                Tischlerin ausbilden lässt. Die Entscheidung der bekannten Abiturientin
                                ist Werbung pur für die duale Ausbildung in Deutschland. Und sie zeigt:
                                Nicht jeder junge Mensch muss studiert haben, warum sollte ihn sein
                                Lebensweg nicht direkt in den Beruf führen?
                                Handwerk und Mittelstand werden die Nachricht mit Wohlwollen zur
                                Kenntnis genommen haben. Denn es mangelt nicht, wie noch vor
                                Jahren, an Ausbildungsplätzen, sondern heute ist es eher umgekehrt.
                                Nach wie vor sind viele Lehrstellen unbesetzt.
                                Das liegt vor allem daran, dass der Ausbildung die gesellschaftliche
                                Anerkennung fehlt, die ihr eigentlich zusteht. In den Schulen wird mit
                                Praktika und Unterrichtseinheiten endlich wieder erkennbar am Image
                                der dualen Ausbildung gefeilt. Doch in den Elternhäusern gibt es auch
                                Nachholbedarf. Junge Menschen müssen mehr motiviert
                                werden, ihren wirklichen Neigungen nachzugehen – egal,
                                welche Schulbildung sie haben.
                                Denn nach der Ausbildung stehen ihnen ebenso alle Türen offen. Dafür
                                gibt es unser durchgängiges Schulsystem und viele Weiterbildungsange­
                                bote – auch von der IHK. Schließlich sind kompetente Mitarbeiterinnen
                                und Mitarbeiter die Basis für unternehmerischen wie beruflichen Erfolg.

                                Claudia Gläser
                                Präsidentin IHK Nordschwarzwald

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 1-2/20                          -1-                   www.nordschwarzwald.ihk24.de
DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
INHALT
                                          1 EDITORIAL
                                          4 BLUE TABLE
                                          8 SCHWERPUNKTTHEMA
                                            8	Die Kraft der Bildung
                                           11	Bringt frischen Wind –
                                                Berufsbildungsgesetz 2019

                                         14	GEMEINSAM
                                                EUROPA GESTALTEN
                                          14	Fast drei Milliarden Euro
                                               für Erasmus+

                                         16	   MÄRKTE & TRENDS
                                         16	Additive Manufacturing –
                                                Förderungszusage aus dem
                                              Wirtschaftsministerium
                                         18 Messespecial
                                         20	Verlagsspecial

                                         24 REGION
                                         		NORDSCHWARZWALD
                                         24
                                           	Schneller mehr erreichen: Neues
                                             Bildungsangebot StudiumPLUS
                                         27
                                           	Wirtschaftsmedaille des Landes
                                             für Persönlichkeiten und
                                             Unternehmen
                                         28
                                           	Die schönsten Seiten des Naturparks
                                             entdecken
                                         29
                                           	Vom Wirtschafts- zum
                                             Wissensstandort

                                         30     BEKANNTMACHUNGEN
                                         30 Ehrungen und Aktuelles

                                         38     IHK AKTIV
                                         38
                                           	Ausbildungsbotschafter: Authenti-
                                              sches Coaching auf Augenhöhe
                                         40
                                           	Mitglied der IHK Vollversammlung:
                                              Stephan Scholl
                                         41
                                           	Routine trifft Experimentierfreude
                                         42 25 Jahre Sonnenschein in Calw
                                         44 Weltweit integriert
                                         45
                                           	Wirtschaftsforum Nordschwarzwald
                                              mit Top-Thema Künstliche
                                              Intelligenz
                                         46
                                           	Unternehmensnachfolge meistern,
                                              aber wie?

8                                        48
                                         48
                                                FAKTOR MENSCH
                                            	Unternehmensförderung
                                                clever angehen
SCHWERPUNKTTHEMA                         50 Lehrgang für Vertriebsprofis
                                         51	Neuer Prüfungsausschuss „Geprüfter
DIE KRAFT DER BILDUNG                           Fachwirt für Logistiksysteme“
                                         52	 Weiterbildungsangebote

                                         56     FINALE/IMPRESSUM

    www.nordschwarzwald.ihk24.de   -2-          IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 1-2/20
DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
4
                                      BLUE TABLE
                            BILDUNG BRAUCHT
                               EINEN HÖHEREN
                                 STELLENWERT

                                                         11
                                                         SCHWERPUNKTTHEMA
                                                         BRINGT FRISCHEN WIND –
                                                         BERUFSBILDUNGSGESETZ 2019

24
REGION NORDSCHWARZWALD
SCHNELLER MEHR ERREICHEN:
NEUES BILDUNGSANGEBOT STUDIUMPLUS

38
IHK AKTIV
AUSBILDUNGS-                                                                                        51
 BOTSCHAFTER:                                                                         FAKTOR MENSCH
 AUTHENTISCHES                                                NEUER PRÜFUNGSAUSSCHUSS
 COACHING AUF AUGENHÖHE                                            „GEPRÜFTER FACHWIRT
                                                                    FÜR LOGISTIKSYSTEME“

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DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
Christian Metzler

                    www.nordschwarzwald.ihk24.de   -4-   IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 1-2/20
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                                                                                   DAS INTERVIEW

                                                                                    HEUTE AM TISCH:
                                                                                             Jürgen Zachmann
                                                                                               Martin Keppler

            BILDUNG BRAUCHT EINEN
            HÖHEREN STELLENWERT
      Die Volksbank Pforzheim geht auf die Gründung des genossenschaftlich geprägten Vorschuss­
    vereins im Jahr 1868 zurück. Heute umfasst der Einzugsbereich des Geldinstituts, das ein Bilanz­
        volumen von 2,8 Milliarden Euro ausweist, die Stadt Pforzheim, den Enzkreis und Teile des
    Landkreises Calw. 2019 war die Volksbank Pforzheim mit ihren 474 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
        sowohl in der Privat- als auch der Geschäftskundenberatung Testsieger bei Focus-Money.

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DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
BLUE TABLE

Herr Zachmann, Sie sind in der Vollver­        umzumünzen. Soziale Marktwirtschaft
sammlung der IHK ehrenamtlich engagiert.       geht nicht ohne ehrenamtliches Engage-
Auch waren sie 30 Jahre Prüfer für die         ment. Auch ist die Erkenntnis wichtig, dass
Bankberufe. Was hat Sie dazu motiviert?        nicht der Staat für alles verantwortlich ist.
                                               Wir sind eine Gemeinschaft und müssen
Wenn man Verantwortung übernehmen              gemeinsam was tun.
und was bewegen möchte, ist die IHK
schon die richtige Plattform dafür. Dort       Wo sollte aus Ihrer Sicht das Bildungs­
laufen die Fäden zusammen. Man kann            system nachgebessert werden, um auf die
nicht nur kritisieren, ohne sich selbst ein-   Herausforderungen der Zukunft vorbereitet
zubringen. Ich bin über die Prüfertätigkeit    zu sein?
zur IHK gekommen. Damals wollte ich et-
was davon weitergeben, was ich im Rah-      Zur Bildung gehört mehr als googeln. Den
men meiner Ausbildung selbst erhalten       jungen Menschen muss stärker verdeut-

                                                                                                Christian Metzler
habe. Wenn man sich beruflich für eine      licht werden, wofür sie eigentlich lernen.
Genossenschaftsbank entscheidet, ent-       Die Zusammenhänge werden nicht mehr
scheidet man sich für gewisse Werte. Die    deutlich. Nur wer eine breite Bildung hat,
Weitergabe von Wissen ist auch Nachhal-     kann Erlerntes in Kontext setzen und be-
tigkeit. Wer wissen will, wie die jüngere   werten. Junge Leute sollen schon mit 17            Man schreibt lieber 20 Whats-Apps, als
Generation tickt, muss ihr nah sein. Au-    Jahren entscheiden, was sie studieren. Als         einmal zum Telefonhörer zu greifen. Junge
ßerdem kommt mir in Pforzheim die Ge-       Vertreter der Wirtschaft dürfen wir uns            Leute sind mitunter total überrascht, wenn
meinschaft zu kurz, obwohl wir alle im      über Bildungslücken nicht beschweren.              sie von Kolleginnen oder Kollegen eine
selben Boot sitzen. Darüber vergessen wir   Denn wir haben ja gefordert, dass sie frü-         mündliche Rückmeldung bekommen. Die
leicht: Wenn es der Region gut geht, geht’s her in den Beruf kommen. Wissen ist mir            SUV-Generation wächst sicher zu behü-
auch mir gut. Daran kann man mitarbeiten.   heutzutage zu sehr fragmentiert. Nehmen            tet auf, dafür fehlt ihr das Allgemeinwis-
                                            wir die Betriebswirtschaft: Früher gab es          sen. Eigenverantwortung wird nicht mehr
Ist ehrenamtliches Engagement ein Pfeiler für alle das gleiche Grundstudium. Erst              vorgelebt. In Zukunft werden wir das le-
unserer Gesellschaft oder kann eine Gesell­ danach hat man sich spezialisiert. Das             benslange Lernen viel intensiver pflegen
schaft ohne auskommen?                      Wissen war dadurch breiter angelegt. Da            müssen. Die Bildung muss einen höheren
                                            müssen wir wieder hin. Natürlich spielt            Stellenwert bekommen.
Leider hat das Ehrenamt nicht mehr den auch das Elternhaus eine große Rolle. Hilfe
Stellenwert, den es früher hatte. Das ist bei der Entscheidungsfindung erhält man              Welche Dienstleistungen haben in Ihrem
problematisch. Unsere Gesellschaft ist nicht im Internet; da gehört Reibung in                 Hause in den letzten Jahren an Bedeutung
egoistischer geworden. Sie finden immer der Familie dazu.                                      gewonnen?
weniger, die ein Ehrenamt übernehmen
wollen. Und doch bin ich optimistisch, was Welche Qualifikationen sind künftig die             Für unsere Servicethemen interessiert sich
die Zukunft betrifft. Mir hat das Ehrenamt Schwerpunkte? Wo haben wir Nachhol­                 fast keiner mehr. Es marschiert niemand
sehr viel gebracht. Wenn heute junge Leu- bedarf?                                              mit dem Überweisungsformular zur Bank.
te auf die Straße gehen, um zu demons-                                                         Da macht die Kundin oder der Kunde das
trieren, stimmt mich das hoffnungsfroh. Unsere jungen Menschen werden nun mal                  meiste selbst. Zugenommen hat jedoch die
Unsere Aufgabe ist es allerdings, diese in einer Welt groß, die so ist wie sie ist.            persönliche Beratung. Der Kunde kommt
Energie positiv für unsere Gesellschaft Da hapert’s häufig an der Kommunikation.               in Fragen der persönlichen Finanzierung

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DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
BLUE TABLE

                                           werbsleben aus, deren bisherige Expertise    Denn die Zeiten reiner Papierprüfungen
                                           in Zukunft nicht mehr gefragt ist. Auf der   sind vorbei. Entscheidend wird sein, wie
                                           anderen Seite brauchen wir Fachkräfte mit    wir die Themen Digitalisierung und so­ziale
                                           neuem Wissen. Nicht zuletzt werden die       Kompetenzen im Kontext unterrichten. Da
                                           Menschen immer fordernder. Wir haben         werden wir uns womöglich an der Indus-
                                           einen Mangel an Mitarbeiterinnen und         trie orientieren müssen. Wir brauchen si-
                                           Mitarbeitern, die bereit sind, Kundenkon-    cher mehr Praktiker, die das unterrichten
                                           takte zu pflegen. Wer will sich denn jeden   können.
                                           Tag auf was Neues einlassen?                                          Werner Klein-Wiele

                                           Ist es schwieriger geworden, junge Men­
                                           schen für eine Ausbildung zu begeistern?

                                          Hand aufs Herz: Wo hat ein Jugendlicher
                                          heute noch Kontakt zu einer Bank? Viele
                                          haben keine Vorstellung von unserem und
                                          vielen anderen Berufen. Also gehört die
                                          berufliche Bildung in der Gesellschaft bes-
oder der Altersvorsorge zwar vermeintlich ser verzahnt. Wir haben ein Drittel weniger
aufgeklärter daher, aber die Menschen Bewerberinnen und Bewerber als im Vor-
wollen auch in Zeiten der Digitalisierung jahr. Allerdings ist das immer noch mehr
persönlich beraten werden. Der Kunde als ausreichend, um alle Ausbildungsplät-

                                                                                                                               Christian Metzler
sucht Hilfestellung bei der Beantwortung ze besetzen zu können. Darunter sind oft
dieser Fragen. Genau aus diesem Grunde Bewerber mit Migrationshintergrund, die
wurden Genossenschaftsbanken gegrün- sehr motiviert sind. Bislang ist es uns im-
det. Das ist nach wie vor eine sehr emo- mer gelungen, den Auszubildenden ein             Jürgen Zachmann ist seit
tionale Sache und hat viel mit Vertrauen, breites Wissen zu vermitteln, damit sie         2012 Vorstandsvorsitzender der
Empathie und Sympathie zu tun. Ich bin sich später spezialisieren können. Für uns         Volksbank Pforzheim, zuvor
mir sicher, dass die Regionalbank eine kommt es darauf an, den Großteil nach              gehörte er schon zehn Jahre dem
Zukunft hat. Wir stehen wieder an einer der Ausbildung zu halten. Wir sammeln             Vorstand an. Der gebürtige
Zeitenwende, in der die Globalisierung da nach wie vor sehr gute Erfahrungen.             Pforzheimer begann seine beruf­
ihren Höhepunkt überschritten hat. Sogar                                                  liche Laufbahn 1978 als Aus­
Welthandelsabkommen werden in Frage Für die Ausbildung im Bankenwesen gibt                zubildender zum Bankkaufmann
gestellt. Und wir haben junge Menschen, es neue Lehrpläne. Sind auch die Anfor­           bei der Volksbank Pforzheim.
die sich auf ihre Heimat besinnen.        derungen an die digitale Zukunft ausrei­        Schon in jungen Jahren über­
                                          chend berücksichtigt?                           nahm er Führungsverant­
Experten diskutieren rege darüber, ob es                                                  wortung. 1997 wurde er zum
den Fachkräftemangel in dem Maße über­ Wir sind sehr froh, dass das Berufsbild            Prokuristen berufen. Zachmann
haupt gibt. Wie sind Ihre Erfahrungen?    angepasst und modernisiert worden ist.          gilt als unermüdlicher Verfechter
                                          Die digitalen Themen sind wichtig. Noch         genossenschaftlicher Werte.
Das ist ein zweischneidiges Thema. Ei- fehlen uns die Erfahrungen und wir sind
nerseits scheiden Fachkräfte aus dem Er- gespannt, wie das in der Praxis aussieht.

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DIE KRAFT DER BILDUNG - IHK24
SCHWERPUNKTTHEMA

                        Die Kraft der Bildung
                        Bildung ist mehr als nur Faktenwissen. In unserer wissensbasierten Welt ist sie zu einer
                        entscheidenden Ressource geworden. Bildung steht für Kompetenz, aber auch für Nachhaltigkeit,
                        Verantwortungsbewusstsein und Selbstbestimmung. Ihre Mehrdimensionalität ist übrigens
                        nicht neu, sie hat tiefe historische Wurzeln: im Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns.

„V     erantwortliches Handeln heute
       schützt die Lebensgrundlagen der
 Menschen morgen.“ Dieses Zitat ent-
                                               Bildung ist der Schlüssel zu
                                               nachhaltigem Handeln. Aber
                                               warum eigentlich Bildung und                                   gehören Fähigkeiten
 stammt einer Broschüre der UNESCO             was ist das Ziel von guter Bil-                                wie verantwortliches
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“.         dung? Jenseits von konkreten                                   Handeln, Mitbestim-
 Gemeint ist eine Bildung, die Menschen        Inhalten soll sie Menschen die Kompetenz mungs- und Solidaritätsfähigkeit und
 zu zukunftsfähigem Denken und Handeln         vermitteln, ihr eigenes Umfeld zu gestal- natürlich Selbstbestimmung im Kontext
 befähigt. Sie ermöglicht es jedem Ein-        ten. Gute Bildung geht deshalb über reines der Arbeitswelt.
 zelnen, die Auswirkungen des eigenen          Faktenwissen hinaus.
 Handelns auf die Welt zu verstehen und                                                   Tatsächlich hat sich im Bereich der be-
 verantwortungsvolle Entscheidungen zu         WIE LÄSST SICH DAS                         ruflichen Bildung schon viel getan: Der
 treffen. Das hat heute größere Bedeutung      IN DER BERUFLICHEN                         Bildungsansatz hat Eingang in unter-
 denn je. Lernende müssen dafür die not-       BILDUNG ANWENDEN?                          schiedliche Weiterbildungsangebote
 wendigen Kenntnisse und Fähigkeiten                                                      gefunden, immer mehr Unternehmen emp-
 erwerben: für nachhaltige Entwicklung und     Im Berufsleben nachhaltig zu denken und finden eine Verantwortung für ihr Umfeld
 nachhaltige Lebensweisen, Menschenrech-       zu handeln, den eigenen Arbeitsalltag und entwickeln Strategien im Bereich
 te, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur   und auch die Prozesse im Unternehmen Corporate Social Responsibility. Auch die
 des Friedens und der Gewaltlosigkeit,         nachhaltig zu gestalten – diese Fähigkei- aktuelle Purpose-Diskussion im Kontext
 Weltbürgerschaft und der Wertschätzung        ten und Kompetenzen kann die berufliche der Markenführung ist Ausdruck einer
 kultureller Vielfalt.                         Aus- und Weiterbildung vermitteln. Dazu neuen „Aufklärung“ und eines selbstre-

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flektiven Verhaltens von Unternehmen        gleichberechtigt und in gegenseitiger Ab-
jenseits der Profitorientierung.            hängigkeit nebeneinander. Das nachhaltige
                                            Wirtschaften will gelernt und gelebt sein!
 WELCHE POTENZIALE HAT                      Unternehmen und berufliche Schulen, aber
 DIE BERUFLICHE BILDUNG                     auch überbetriebliche Berufsbildungsstät-
 FÜR DIE NACHHALTIGE                        ten und andere Einrichtungen nehmen hier
 ENTWICKLUNG?                               eine Schlüsselposition ein. Sie sind dafür
                                            prädestiniert, die abstrakten Grundlagen
 Es wird immer wichtiger, dass die formale des nachhaltigen Wirtschaftens mit den
 berufliche Bildung mit der informalen Bil- jeweiligen fachlichen Kenntnissen zu
 dung – der erfahrungsorientierten Bildung verbinden, zu konkretisieren und an die
– stärker verzahnt wird. Innovationen aus Fachkräfte der kommenden Generationen
 der Praxis müssen schneller in die Aus- weiterzugeben.
 bildung fließen, Betriebe und berufliche
 Schulen müssen als nachhaltige Lernorte
 etabliert werden.

Berufliche Bildung vermittelt
in der Aus- und Weiterbil-
dung, wie Führungskräfte und
Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter konkret im Kontext der
wirtschaftlichen Interessen
bewusst auch Verantwortung
übernehmen können – für
Umwelt und Gesellschaft.

Die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und
soziale Verantwortung stehen dabei

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WARUM IST NACH­HALTIGES                       der Lebensgrundla-                                     für ein ausgeprägtes Verant-
WIRTSCHAFTEN FÜR                              gen und für weltweit                                   wortungsbewusstsein für das
AUSBILDUNGSBERUFE SO                          sozial gerechte Ent-                                   eigene Unternehmen, für die
WICHTIG?                                      wicklungschancen?                                      Gesellschaft und für die Um-
                                                                                                     welt. Ein Ehrbarer Kaufmann
Kaufleute verfügen grundsätzlich über         Die Antwort darauf                                     stützt sein Verhalten auf Tu-
die Instrumente, nicht nur ihr eigenes        liegt in der Entwick-                                  genden, die den langfristigen
Verhalten, sondern auch das Kaufver-          lung nachhaltigkeits-                                  wirtschaftlichen Erfolg zum
halten ihrer Kundinnen und Kunden und         bezogener Handlungs-                                   Ziel haben, ohne den Interes-
somit die gesamte Warenkette nachhal-         kompetenz, Kenntnisse und Fertigkeiten,     sen der Gesellschaft entgegenzustehen. Er
tig zu beeinflussen. Das beginnt bei der      die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter    wirtschaftet nachhaltig. Wenn auch die
Auswahl des (nachhaltigen) Sortiments         befähigen,                                  Bezeichnung selbst altmodisch klingen
und der weltweiten Produzenten, bein-                                                     mag – das Leitbild dahinter ist moderner
haltet die Möglichkeiten des nachhaltigen      	soziale, ökologische und ökonomische     denn je.
Transports und der Lagerung, betrifft Ver-       Aspekte mit ihren Wechselbezügen und                            Tanja Traub/UNESCO
packung und Warenpräsentation sowie die           Widersprüchen zu prüfen und zu beur-
Kundenberatung.                                   teilen.
                                               	regionale und globale Auswirkungen bei
                                                  der Arbeit zu berücksichtigen.
                                                 die längerfristigen Folgen des Waren-
                                                  vertriebs einzubeziehen.
                                               	zur Erhaltung der Lebensgrundlage bei-
                                                  zutragen.
                       WELCHE                  	möglichst die gesamten Lieferketten
                       KOMPETEN-                  sowie Produktlebenszyklen mit ein-
                       ZEN WER-                   zubeziehen: durch Produktauswahl,
                       DEN DAFÜR                  Marketing und die Kundenberatung
                       BENÖTIGT?                  maßgeblichen Einfluss auf die Her-
                                                  stellung und Verbreitung von Waren
Um nachhaltiges Wirtschaften im Un-               auszuüben.
ternehmen umzusetzen, bedarf es
kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitar-       All das spiegelt sich übrigens im Bild
beiter. Doch welche Fähigkeiten benötigen     des Ehrbaren Kaufmanns wider: Diese
Fachkräfte, damit sie an einer nachhalti-     Bezeichnung beschreibt das Leitbild für
gen Entwicklung teilhaben? Wie können         verantwortliche Teilnehmerinnen und
sie ihren Beitrag leisten für die Erhaltung   Teilnehmer am Wirtschaftsleben. Es steht

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                    Bringt frischen Wind –
                  Berufsbildungsgesetz 2019

Im November 2019 hat der Deutsche Bundestag die Novelle des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) beschlossen.
 Diese setzt damit die notwendigen Rahmenbedingungen, um das Erfolgsmodell berufliche Bildung auch für
die Zukunft gut aufzustellen.

                                Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erklärte dazu:

              Die berufliche Bildung in Deutschland gehört zu den erfolgreichsten Qualifizierungssys­
              temen weltweit. Mit der BBiG-Novelle werden wir ihre Attraktivität weiter steigern. Das
              sichert die Fachkräfteausbildung in unserem Land. Die berufliche Bildung bietet jungen
              Menschen hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. Die Entscheidung zwischen be­
              ruflicher Aus- und Fortbildung oder Studium ist keine Frage eines Mehr oder Weniger.
              Es ist eine Auswahl zwischen zwei gleichwertigen Wegen zum beruflichen Erfolg.

MINDESTVERGÜTUNG                                                            Auszubildenden ist eine angemessene
FÜR AZUBIS                                                                  Vergütung zu gewähren. Bei tarifgebun­
                                                                            denen Ausbildungsverhältnissen bestimmt
Um dies zu erreichen, erhalten Auszubilden­                                der Tarifvertrag die angemessene Höhe der
de künftig eine Mindestvergütung. Das gilt sowohl                         Ausbildungsvergütung. Sofern der Ausbil­
für betriebliche als auch für außerbetriebliche Aus­                dungsbetrieb nicht tarifgebunden ist, kann die
bildungen. Laut Gesetzesbeschluss beträgt die                        einschlägige tarifliche Vergütung um maximal
Mindestvergütung im ersten Ausbildungsjahr monat­                     20 Prozent unterschritten werden. Die neu ein­
lich 515 Euro. 2021 erhöht sie sich auf 550 Euro, 2022                 geführte Mindestausbildungsvergütung greift in
auf 585 Euro und 2023 auf 620 Euro. Im weiteren                         den Fällen, in denen es weder einen einschlägi­
Verlauf der Ausbildung steigt die Mindestvergütung:                   gen Tarifvertrag noch eine sonstige Bezugsgröße
um 18 Prozent im zweiten Jahr, um 35 Prozent im                   für die Angemessenheit der Ausbildungsvergütung
dritten und um 40 Prozent im vierten Ausbildungs­                 gibt.
jahr.

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FREISTELLUNGSANSPRUCH

Der Bundestag hat die von der Bundesregierung initiierte Reform am 24. Oktober 2019 mit
wenigen Änderungen beschlossen. Gestärkt hat er dabei unter anderem den Freistellungs­
anspruch von Auszubildenden. So müssen sie beispielsweise nicht mehr am Tag vor ihrer
schriftlichen Abschlussprüfung im Betrieb arbeiten.
Volljährige und minderjährige Auszubildende werden nun von Gesetzes wegen im Hinblick
auf die Freistellung von der betrieblichen Ausbildung und die Anrechnung der Freistellung
auf die betriebliche Ausbildungszeit gleichbehandelt.

                                Auszubildende dürfen vor einem vor 9 Uhr beginnenden
                               	
                                Berufsschulunterricht nicht beschäftigt werden.
                                Auszubildende sind für die Teilnahme am Berufsschulunterricht freizustellen.
                               	
                                Auf die betriebliche Ausbildungszeit wird ihnen die
                               	
                                Berufsschulunterrichtszeit einschließlich der Pausen angerechnet.
                                Auszubildende sind an einem Berufsschultag mit mehr als fünf
                               	
                                Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten, einmal in der Woche,
                                von der Berufsausbildung im Betrieb freizustellen.
                                Auf die betriebliche Ausbildungszeit wird ihnen die durchschnittliche
                               	
                                tägliche Ausbildungszeit angerechnet.
                                Auszubildende sind in Berufsschulwochen mit einem planmäßigen
                               	
                                Blockunterricht von mindestens 25 Stunden an mindestens fünf Tagen von
                                der Berufsausbildung im Betrieb freizustellen. Zusätzliche betriebliche
                                Ausbildungsveranstaltungen bis zu zwei Stunden wöchentlich sind zulässig.
                                Auszubildende sind für die Teilnahme an Prüfungen und Ausbildungs-
                               	
                                maßnahmen, die aufgrund öffentlich-rechtlicher oder vertraglicher Bestimmungen
                                außerhalb der Ausbildungsstätte durchzuführen sind, freizustellen.
                                Auf die betriebliche Ausbildungszeit wird ihnen die Zeit der Teilnahme
                               	
                                einschließlich der Pausen angerechnet.
                                Auszubildende sind an dem Arbeitstag, der der schriftlichen
                               	
                                Abschlussprüfung unmittelbar vorangeht, freizustellen.

Für Auszubildende unter 18 Jahren gilt insoweit § 9 des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Hier
ist zu beachten, dass die bisherige pauschale Anrechnung von Berufsschultagen mit acht
Stunden und von Blockbeschulung mit 40 Stunden nicht mehr erfolgt. Auch für Minder­
jährige ist an Berufsschultagen mit mehr als fünf Unterrichtsstunden, einmal in der Woche,
die durchschnittliche tägliche Ausbildungszeit und in Berufsschulwochen mit mindestens
25 Stunden Blockunterricht an mindestens fünf Tagen, die durchschnittliche wöchentliche
Ausbildungszeit anzurechnen.

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SCHWERPUNKTTHEMA

MÖGLICHKEIT DER TEILZEITAUSBILDUNG
WIRD ERWEITERT

Beabsichtigt ist auch, dass sich die Durchlässigkeit bei gestuften
Ausbildungen verbessert. Zudem wird es leichter, Ausbildungen
in Teilzeit zu absolvieren. Bisher ist dies nur für leistungsstarke
Auszubildende zulässig, die alleinerziehend sind oder Angehörige pflegen. Künftig soll dieser
Weg insbesondere auch Geflüchteten, lernbeeinträchtigten Menschen sowie Menschen mit Be­
hinderungen offenstehen. Voraussetzung für eine Ausbildung in Teilzeit ist die Zustimmung des
Ausbildungsbetriebs. Weitere Verfahrenserleichterungen für die Auszubildenden dienen vor allem
dem Abbau unnötiger Bürokratie.

Für die Berufsausbildung in Teilzeit ist kein wichtiger Grund mehr erforderlich. Sie kann im Aus­
bildungsvertrag frei vereinbart werden. Die Kürzung kann sich auf die tägliche oder auf die
wöchentliche Ausbildungszeit beziehen. Die Ausbildungsdauer insgesamt verlängert sich entspre­
chend der Verkürzung, höchstens jedoch bis zum anderthalbfachen der in der Ausbildungsordnung
festgelegten Ausbildungsdauer in Vollzeit. Die Vergütung in Vollzeit darf bei Teilzeitausbildung
maximal um den Prozentsatz der Verkürzung unterschritten werden.

                     FREISTELLUNG VON PRÜFERN

                     Bisher gab es im BBiG keine Regelung zur Freistellung von
                     Prüferinnen und Prüfern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Mit
                     der Neufassung des Gesetzes sind Prüferinnen und Prüfer frei­
                     zustellen, wenn der Ausübung des Prüfer­ehrenamtes keine
                     wichtigen betrieblichen Gründe entgegenstehen.

      FÜR EIN NATIONALES BILDUNGSREGISTER

      An die Bundesregierung richtet sich ein Appell, die Einführung eines na­
      tionalen Bildungsregisters zu prüfen. Hierdurch ließen sich nach Ansicht
      der Länder Ausbildungsverläufe innerhalb des Systems der dualen Bildung
      vollständig erfassen. Derzeit ist das nicht möglich. Hierin sehen die Länder
      einen erheblichen Mangel für die Planung und Ordnung der Berufsbildung.
                                                                                                           Tanja Traub

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                                                                                  GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN

                                                                           FAST DREI MILLIARDEN
                                                                           EURO FÜR ERASMUS+
                                                                           Die Europäische Union fördert die Auslandserfahrung
                                                                           junger Menschen und europäische Bildungskooperationen.

D     ie Europäische Kommission hat im November vergangenen
     Jahres ihren Aufruf zur Einreichung von Anträgen für das
Programm Erasmus+ für 2020 veröffentlicht. 2020 ist das letzte
                                                                           wirtschaftlicher Herausforderungen und bringen lokale und
                                                                           regionale Partner wie etwa Aus- und Weiterbildungsanbieter,
                                                                           Hochschuleinrichtungen, Forschungseinrichtungen, Unterneh-
Jahr in dieser Laufzeit des Programms der Europäischen Union               men, Kammern, Verbände usw. zusammen. Diese Zentren sollen
für Mobilität und Zusammenarbeit in den Bereichen allgemeine               eng mit anderen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bil-
und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Das erwartete Budget             dung, der Wissenschaft und der Wirtschaft zusammenarbeiten,
von über drei Milliarden Euro stellt eine Steigerung um zwölf              um qualitativ hochwertige Lehrpläne zu entwickeln, die sich auf
Prozent gegenüber 2019 dar. Ein Großteil davon entfällt auf die            die sektoralen Fähigkeiten konzentrieren. Die Kommission hat
allgemeine und berufliche Bildung. Das Programm soll insbeson-             zu Erasmus+ einen umfangreichen Programmleitfaden auch in
dere jungen Europäern mehr Möglichkeiten bieten, im Ausland zu             deutscher Sprache veröffentlicht.
studieren, einen Ausbildungsabschnitt im Ausland zu absolvie-
ren oder Berufserfahrungen zu sammeln. Für Deutschland trägt               Ziel des Projekts ist die Schaffung von Referenzpunkten für die
Erasmus+ wesentlich dazu bei, sich dem vom Deutschen                       Berufsbildung mit weltweitem Vorbildcharakter. Projektbeginn
Bundestag definierten Ziel zu nähern, dass zehn Prozent der                soll Herbst 2020 sein. Die Projektlaufzeit soll vier Jahre betra-
Auszubildenden bis 2020 eine berufliche Auslands­erfahrung                 gen. Der EU-Kofinanzierungssatz beträgt maximal 80 Prozent
machen sollen.                                                             der förderfähigen Gesamtkosten. Die Förderung kann bis zu vier
                                                                           Millionen Euro pro Projekt betragen. Einreichungsfrist ist der
BERUFLICHE EXZELLENZZENTREN                                                20. Februar 2020.
AUF EUROPÄISCHER EBENE                                                                                                  Barbara Fabian, DIHK

Neben der Lernmobilität fördert Erasmus+ im Bildungsbereich
auch die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen sowie                      Öffentliche, aber auch private Einrichtungen aus allen
innovative Bildungsprojekte. Die Unterstützung soll auch zur                 EU-Mitgliedstaaten und bestimmten Partnerländern, die in
Schaffung europäischer transnationaler Kompetenzzentren für                  den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend
die Berufliche Bildung beitragen, welche in lokale und regionale             und Sport tätig sind, können im Rahmen dieses Aufrufs der
Entwicklungsstrategien integriert sein sollen. Die Europäische               EU-Kommission finanzielle Unterstützung für ihre Projekte
Kommission plant dazu – ebenfalls unter Erasmus+ - ein Pilot-                beantragen.
projekt zum Auf- und Ausbau von Beruflichen Exzellenzzentren.
Ziel dieser transnationalen Kooperationsplattform ist es, eine               DIE FRISTEN FÜR DIE EINREICHUNG
bessere Vernetzung auf europäischer Ebene zu erreichen. Die                  VON ANTRÄGEN:
Kommission hat deshalb dazu aufgefordert, Vorschläge einzu-
reichen. Berufliche Exzellenzzentren zeichnen sich durch ein                 Strategische Partnerschaften
gemeinsames Interesse an spezifischen Sektoren oder Berufen                  in der Berufsbildung: 24. März 2020
wie Luftfahrt, Elektromobilität, Gesundheitswesen, Tourismus
usw. aus. Außerdem entwickeln sie gemeinsam innovative Kon-                  Berufliche Exzellenzcenter in der EU: 20. März 2020
zepte zur Bewältigung gesellschaftlicher, technologischer und

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MÄRKTE & TRENDS

    ADDITIVE MANUFACTURING – FÖRDERUNGSZUSAGE
          AUS DEM WIRTSCHAFTSMINISTERIUM
                MartinMechanic und das Institut IPMT (Institut für Produktionsmanagent und -technik)
                               der Technischen Universität Hamburg kooperieren in einem
                 einzigartigen Pilotprojekt im Bereich Additive Manufacturing als Entwicklungspartner.

                                                                                                                                  Loll
D     en Zuschlag für ein Förderprojekt
      haben der Nagolder Sondermaschi-
nenbauer MartinMechanic sowie das
Institut IPMT der Technischen Universi-
tät Hamburg aus dem Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie erhalten. Mit
hochmoderner Robotertechnologie soll es
erstmals möglich sein, einen im 3D-Druck
produzierten Baukörper vollautomatisch
von seinen Stützstrukturen zu trennen.
Das neuartige Fertigungsverfahren Ad-          Die Stützstrukturen dieses additiv gefertigten Bauteils werden mit modernster
                                               Robotertechnologie auf einer Anlage von MartinMechanic entfernt.
ditive Manufacturing (AM) erfreut sich
zunehmender Beliebtheit. Die Branche
verbucht aktuell Wachstumsraten mit bis       den richtigen Stellen ansetzt. Erschwerend   geschäftsführender Gesellschafter von
zu 30 Prozent pro Jahr. Schicht für Schicht   kommt hinzu, dass oft jedes AM-Rohteil       MartinMechanic, „das Vertrauen in unse-
entstehen aus metallischen Pulvern Bau-       ein Unikat ist. Also muss die Technologie    re Projekterfahrung erfüllt uns auch mit
körper. Diese erhalten, um die geforderte     in der Lage sein, sich der individuellen     Stolz.“
Maß- und Formgenauigkeit zu erreichen,        Rohteilgeometrie anzupassen, die sich
Stützen, die nach dem Produktionsvor-         aufgrund freigesetzter Eigenspannungen       Einer der „Stolpersteine“ ist in den Augen
gang bislang manuell vom Baukörper            sogar verändern kann. Das Förderprojekt      von Dr. Bernhard Bock, der das Pilotpro-
getrennt werden. Doch was bei Unikaten        läuft unter dem Arbeitstitel „FASE“, was     jekt für MartinMechanic begleitet, die
und Prototypen machbar ist, lässt sich        für „Flexible Automatisierte Stützstruk-     Frage der Technologie, die für das Tren-
kaum auf die Serienfertigung übertragen.      tur Entfernung“ steht. Gemeinsam mit         nen in Frage kommt. Außerdem handele
Vor allem dann nicht, wenn es sich um         dem Team um Professor Wolfgang Hintze        es sich häufig um komplizierte Bauformen,
komplexe Baugruppen in großer Stückzahl       vom Institut für Produktionsmanagement       bei denen die Trennstellen nicht immer
handelt. Die werden immer häufiger von        und -technik der Technischen Universität     genau definiert seien. „Deshalb brau-
der Automobilindustrie sowie der Luft-        Hamburg (IPMT) werden die mechanischen       chen wir nicht nur eine Schnittstelle zum
und Raumfahrttechnik abgerufen. Bislang       Grundlagen und passenden Technologien        CAD-System, sondern auch eine entspre-
gibt es weltweit keine prozesssichere und     erarbeitet. Die Nagolder Ingenieure set-     chende Sensorik, die den genauen Verlauf
wirtschaftliche Lösung, mit der man derar-    zen sie dann in die Praxis um. Weitere       der Nahtstelle zwischen Stützstruktur und
tige Strukturen vollautomatisch entfernen     Partner wie Rolf Lenk Werkzeug- und          Bauteil erfasst.“
kann. Deshalb lautet die Anforderung an       Maschinenbau oder Loll Feinmechanik                                   Werner Klein-Wiele
MartinMechanic, eine Anlage zu bauen,         liefern die Erprobungsteile. „Für uns ist
deren Roboter mit entsprechenden Werk-        dieses Pilotprojekt nicht nur eine gro-
zeugen und hoher Bewegungsfreiheit an         ße Herausforderung“, sagt Claus Martin,

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MÄRKTE & TRENDS

                                                                                     Zecha GmbH

Internationale
Fachmesse für
Blechbearbeitung
                                                                                      Stefan Zecha (Geschäftsführer Zecha
                                                                                      GmbH, Königsbach-Stein)

M    it erstklassiger Prozesskompetenz
     rund um die Bearbeitung von
Blechen, Rohren und Profilen hieß
                                         Stuttgart willkommen. Die beiden kom-
                                         plementären Branchenveranstaltungen
                                         lieferten den Fachbesuchern ein umfas-
                                                                                    Füge- und Verbindungstechnik.

                                                                                    Mehr als 1.100 Aussteller aus 35 Nationen
die 14. Blechexpo zusammen mit der 7.    sendes Produkt- und Leistungsangebot       stellten in acht Messehallen auf 105.000
Schweisstec ihre Austeller und Fachbe-   rund um die thermische und mechanische     Quadratmetern aus.
sucher vom 5. bis 8. November 2019 in    Be- und Verarbeitung sowie die Schweiß-,                         Werner Morgenthaler

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MÄRKTE & TRENDS

INTERNATIONALE
      LEITMESSE
   FÜR ADDITIVE
MANUFACTURING

                                                                                     v. l. n. r.: Werner Morgenthaler (IHK),
                                             Thomas Schönbucher (Geschäftsführer     Thomas Klein (MIMplus Technologies
                                             priomold GmbH) (r.), Werner Morgen‑     GmbH & Co. KG), Sandra Bayer
                                             thaler (IHK) (l.)                       Teixeira (Leichtbau BW), Alexander
 v. l. n. r.: Bernd Nonnenmacher und                                                 Mieling (MIMplus)
 Martin Nonnenmacher (GF, Nonnen­
 macher GmbH), Werner Morgenthaler
 (IHK)

                                            B   ernd Nonnenmacher, Geschäftsfüh- entwickelt.“ Vertreten waren 2019 auch
                                                rer der Nonnenmacher GmbH: „Die führende Unternehmen aus dem Nord-
                                            Messe formnext in Frankfurt hat sich schwarzwald.
                                            innerhalb kürzester Zeit zur weltweit füh-                 Werner Morgenthaler
                                            renden Plattform für additive Verfahren

 Das Messeteam der Gläser GmbH.
 4. v. l.: Claudia Gläser, Inhaberin und
 IHK-Präsidentin

                                                                                    WELTLEITMESSE
                                                                                    FÜR ELEKTRONIK-
                                                                                    FERTIGUNG
A    ls Weltleitmesse für Entwicklung und
     Fertigung von Elektronik hat die
productronica 2019 für die Gläser GmbH
                                            Prüfanlagen für Technische Sauberkeit. in den USA, China und Mexiko sowie zahl-
                                            Auf der Messe wurde das Extraktionskabi- reichen Handelspartnern international
                                            nett für die Technische Sauberkeit des Typs stark vertreten.
eine große Bedeutung. Gläser fertigt als    ACM17 vorgestellt. Das Horber Familien-                             Tanja Traub
erfahrener Anlagenbauer hochmoderne         unternehmen ist mit Tochtergesellschaften

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Hochschule Pforzheim

      Schneller mehr erreichen: Neues
      Bildungsangebot StudiumPLUS
 Im Rahmen des neuen kooperativen Angebots StudiumPLUS können an der Fakultät für Technik der Hochschule
             Pforzheim in nur fünf Jahren zwei berufsqualifizierende Abschlüsse erworben werden.
Das neue Studienmodell bietet Unternehmen herausragende Möglichkeiten zur Nachwuchsförderung und -bindung.

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REGION NORDSCHWARZWALD

D     ie Fakultät für Technik der Hoch-
      schule Pforzheim, die Industrie- und
 Handelskammer Nordschwarzwald,
                                             der Studienzeit in einem Unternehmen
                                             angestellt und erhalten dafür eine monat-
                                             liche Vergütung. Bereits während der Zeit
 die Handwerkskammer Karlsruhe Au-           der Berufsausbildung, des Studiums und
 ßenstelle Pforzheim, die Agentur für        der Thesisarbeit sammeln sie wertvolle Er-
 Arbeit Nagold-Pforzheim, die Clus-          fahrungen in ihrem künftigen Beruf. „Mein
 terinitiative Hochform e.V. sowie die       Fazit: Die Studierenden finden mit diesem
 Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim           Angebot hervorragende Rahmenbedin-
 bieten gemeinsam ein neues Studien-         gungen. Die intensive Verzahnung von
 modell an, das Berufsausbildung und         Studium und Berufsausbildung, von Theo-
 Ingenieurstudium kombiniert. Angehende      rie und Praxis ist, was die Karrierechancen
 Industriemechaniker/Feinwerkmechaniker      anbetrifft, kaum schlagbar. Das neue Bil-
 können ihre Berufsausbildung mit dem        dungsangebot versetzt Studierende in die
 Bachelor-Studium „Maschinenbau/Pro-         Lage, erworbenes Wissen kompetent in
 duktionstechnik und -management“ oder       berufliche Praxis umsetzen zu können“, so
„Maschinenbau/Produktentwicklung“,           Traub. Diese Faktoren sorgen zudem dafür,
 angehende Mechatroniker ihre Berufs-        dass die Absolventinnen und Absolven-
 ausbildung mit dem Bachelor-Studium         ten nach dem Abschluss qualifiziert sind,
„Mechatronik“ verbinden. Erste Koopera-      sofort verantwortungsvolle Positionen im
 tionsunternehmen sind die Firmen Mahle      Unternehmen einzunehmen. „Diese Form
 Behr GmbH & Co. KG, Werk Mühlacker,         des dualen Studiums ist geeignet, den
 die OBE GmbH & Co. KG in Ispringen,         zunehmenden Fachkräftemangel in der
 die SÜSS MicroTec Lithography GmbH          Region zu lindern. Und: Studierende wer-
 in Sternenfels (Oberderdingen) sowie die    den mit diesem Angebot wirksam an ,ihr‘
 ADMEDES GmbH in Pforzheim.                  Unternehmen gebunden“, schließt Traub.

Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsfüh-      Günter Brecht, Teamleiter Ausbildung der
rung der IHK Nordschwarzwald, zuständig      IHK, zu den Vorteilen des Bildungsgangs
für den Bereich Berufsbildung, freut sich    für teilnehmende Firmen: „Mit dem Stu-
über die Kooperation: „Das neue An-          diumPLUS können Unternehmen ihren
gebot StudiumPLUS sehe ich als einen         Nachwuchs exzellent fördern und sichern.
erfolgversprechenden Bildungsweg. Die        Zudem entsteht eine starke Bindung der
Studierenden kombinieren eine Berufsaus-     Studierenden an die Unternehmen, die
bildung mit einem Bachelor-Studium, sie      wiederum von einer hohen Bleibewahr-
werden finanziell unabhängig und kön-        scheinlichkeit profitieren können.“
nen ihre Karriere auf eine smarte Art und
Weise starten.“ Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer des StudiumPLUS sind während

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REGION NORDSCHWARZWALD

                                                DAS MODELL STUDIUMPLUS

 Anwärter für den Ausbildungsbeginn im          Das neue Bildungsangebot verbindet praktische Berufsausbildung und Bachelor-Stu-
 September 2020 können sich ab sofort bei       dium in aufeinanderfolgenden zeitlichen Blöcken. Diese orientieren sich an den
 teilnehmenden Unternehmen bewerben.            Semesterzeiten. Nach einer einführenden Präsenzphase im Lehrbetrieb von sechs
„Unser neues Modell bietet die attraktive       (Maschinenbau) bis zwölf Monaten (Mechatronik) erfolgen die ersten beiden Se-
 Doppelqualifikation von Berufsabschluss        mester an der Hochschule. Nach einer weiteren Präsenzphase im Unternehmen im
 und Bachelor of Engineering bei einer          dritten Ausbildungsjahr steht im vierten und fünften Ausbildungsjahr das Studium
 Zeitersparnis von bis zu zwei Jahren“, so      im Fokus. Sämtliche vorlesungsfreie Zeiten verbringen die Programmteilnehmerin-
 Professor Dipl.-Ing. Jürgen Wrede, Lei-        nen und -teilnehmer in ihren Unternehmen – und absolvieren auf diese Weise
 ter des Fachbereichs Maschinenbau, der         in mehreren Abschnitten ihr Praxissemester, das im regulären Bachelor-Studium
 das neue kooperative Studienmodell ge-         zusammenhängend im fünften Semester erfolgt. Auch die Bachelor-Thesis wird im
 meinsam mit seinem Kollegen aus der            Ausbildungsbetrieb geschrieben.
 Mechatronik, Professor Dr.-Ing. Guido
 Sand, leitet.
                                              ANSPRECHPARTNER
„Die enge Verzahnung von Theorie und
 Praxis entspricht dem Selbstverständnis      Ansprechpartner der                       Ansprechpartner
 unserer Hochschule als Institution für An-   Industrie- und Handelskammer              Unternehmenspartner:
 gewandte Wissenschaften. Wir freuen uns      Nordschwarzwald:
 zudem über den engen Austausch mit den                                                  Mahle Behr GmbH & Co. KG
 Kooperationsunternehmen“, erklärt Wrede.     Günter Brecht, Teamleiter Ausbildungs-     www.jobs.mahle.com
 Diese profitierten vom langfristigen Aus-    beratung: brecht@pforzheim.ihk.de          Rüdiger Weik: ruediger.weik@mahle.com
 tausch mit der Hochschule - beispielsweise
 in Form von Forschungskooperationen.         Georg Milo, Bereichsleiter Berufliche     OBE GmbH & Co. KG
„Unternehmen, die das neue StudiumPLUS        Ausbildung: milo@pforzheim.ihk.de         obe.de/de/unternehmen/jobs
 in Kooperation mit der Fakultät für Tech-                                              Alishya Eitel: aeitel@obe.de
 nik anbieten wollen, können gerne auf uns    Ansprechpartner der
 zukommen“, so Wrede.                         Hochschule Pforzheim:                     ADMEDES GmbH
                                Tanja Traub                                             admedes.com/de/karriere/offene-stellen
                                              StudiumPLUS Maschinenbau -                Angelika Zimpfer: azimpfer@admedes.com
                                              Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Wrede:
                                              juergen.wrede@hs-pforzheim.de              SÜSS MicroTec Lithography GmbH
                  WEITERE                                                                suss.com/de/karriere/ausbildung-studium
         INFORMATIONEN:                       StudiumPLUS Mechatronik -                  Saskia Hanauer: saskia.hanauer@suss.com
 engineeringpf.hs-pforzheim.                  Prof. Dr.-Ing. Guido Sand:
   de/bachelor/studiumplus/                   guido.sand@hs-pforzheim.de

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REGION NORDSCHWARZWALD

              WIRTSCHAFTSMEDAILLE DES LANDES
           FÜR PERSÖNLICHKEITEN UND UNTERNEHMEN
       Aus dem IHK-Bezirk Nordschwarzwald wurden die Alpirsbacher Klosterbräu Glauner GmbH & Co. KG,
        Alpirsbach und Prof. Dr. Rolf-Dieter Stöckel aus Meersburg, G.RAU GmbH & Co. KG ausgezeichnet.
      Auch über ihre Verantwortung im Unternehmen hinaus haben sie gesellschaftliches Engagement bewiesen.

                                            der ausgezeichneten Alpirsbacher Klos- technologien entscheidend zum Erfolg
                                       Leif Piechowski

                                            terbrauerei Glauner GmbH & Co. KG sei und der Unternehmensentwicklung der
                                            beispielsweise die brauereieigene Brauwelt gesamten G.RAU Gruppe beigetragen.
                                            ein „starker Magnet für den Tourismus“ im Diese Auszeichnung durch das Land Baden-
                                            Schwarzwald. Auch die „soziale gesell- Württemberg sehe ich aber auch als ein
v. l. n. r.: Dr. Axel Pfrommer, Regina      schaftliche Funktion“ der Alpirsbacher besonderes Zeichen der Wertschätzung
Stöckel, Prof. Dr. Dieter Stöckel,
                                            Klosterbräu hob Dr. Hoffmeister-Kraut unserer 1.100 Mitarbeiter im Nitinol-ver-
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole
Hoffmeister-Kraut, Frank Nauheimer,         lobend hervor. So engagiere sich die Fami- arbeitenden Bereich von G.RAU und
Gunther Krichbaum, MdB                      lienbrauerei im Natur- und Umweltschutz, ADMEDES, die die Ideen in marktfähige
                                            unterstütze Projekte und Vereine und för- medizintechnische Produkte umgesetzt

F     ür herausragende unternehmeri- dere die regionale Identität.
      sche Leistungen und zum Dank für
besondere Verdienste um die baden-würt- Dr. Axel Pfrommer, geschäftsführen-
                                                                                           und damit ebenfalls einen hohen Anteil
                                                                                           am Unternehmenserfolg haben.“

tembergische Wirtschaft hat Dr. Nicole der Gesellschafter von G.RAU, freute Erfolgreiches und zugleich nachhaltiges,
Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für sich sehr über die Auszeichnung des ethisch verantwortliches Unternehmertum
Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ehemaligen Entwicklungsleiters seines sei ein Markenzeichen Baden-Württem-
Baden-Württemberg, Mitte November Unternehmens: „Prof. Dr. Stöckel hat bergs, so die Ministerin. „Hierfür stehen Sie,
vergangenen Jahres bei einer Festveran- als Entwickler der ersten Stunde, Initia- Ihr Engagement und Ihre Leistung in ganz
staltung im Neuen Schloss in Stuttgart tor, Ideengeber und Mitbegründer von besonderer Weise“, so Hoffmeister-Kraut.
die Wirtschaftsmedaille des Landes an zahlreichen Produktideen und Fertigungs-                                         Michael Hasch
insgesamt zwölf Persönlichkeiten und drei
Unternehmen verliehen. „Sie alle leisten
                                                                                   Diana Rasch

                                                                                                                                Leif Piechowski
einen wichtigen Beitrag für den wirt-
schaftlichen Erfolg, den gesellschaftlichen
Zusammenhalt und die Innovationskraft
unseres Landes“, würdigte die Wirtschafts-
ministerin die geehrten Personen und
Unternehmen in ihrer Festrede. „Nicht
                                              Wirtschaftsministerin Nicole Hoff­
allein Ihr unternehmerischer Erfolg zeigt     meister-Kraut, Carl Glauner (Mitte),          Wirtschaftsministerin Dr. Nicole
Ihren großen Einsatz. Auch abseits Ih-        Inhaber der Alpirsbacher Klosterbräu,         Hoffmeister-Kraut (l.), Prof. Dr. Dieter
                                              Geschäftsführer Markus Schlör                 Stöckel, G.RAU GmbH & Co. KG
rer Verantwortung im Betrieb haben Sie
ehrenamtliches und gesellschaftliches
Engagement unter Beweis gestellt“, so die      Die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg erhalten seit 1987 Persön-
Ministerin weiter.                              lichkeiten und Unternehmen, die sich in herausragender Weise um die Wirtschaft des
                                               Landes verdient gemacht haben. Auch besondere Leistungen, die in Organisationen
Neben den national und international aus-       der Wirtschaft, Gewerkschaften, Arbeitnehmervertretungen, Arbeitgeberorganisatio-
gezeichneten Bieren mit dem berühmten          nen und im Bildungswesen erbracht wurden und die der Wirtschaft und Gesellschaft
Brauwasser und weiteren Spezialitäten           des Landes dienen, können auf diese Weise geehrt werden.

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REGION NORDSCHWARZWALD

  DIE SCHÖNSTEN SEITEN DES NATURPARKS ENTDECKEN
                      Auf dem neuen Naturpark-Blog des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord gibt es
                       ab sofort Ausflugstipps, Veranstaltungen und Hintergrundinfos zu entdecken.

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                                                                                                                               Patrick Pelster (Natur­
                                                                                                                               park-Fotowettbewerb)
SCHATURP
  N

   Im Naturpark gibt es jede Menge einmalige Ausflugsziele wie z. B. den Ellbachsee.

  M     it 375.000 Hektar Fläche ist der Naturpark Schwarzwald
                                                                     Lutz Sternberg (Natur­
                                                                     park-Fotowettbewerb)

        Mitte/Nord der drittgrößte Naturpark Deutschlands. Er er-
  streckt sich von Pforzheim und Karlsruhe im Norden bis Rottweil
  und Ettenheim im Süden – rund 700.000 Menschen leben hier.
  Eine große Gebietskulisse, die unzählige Angebote für Einhei-
  mische und Gäste bereithält. Und viele Fragen: Wo habe ich
  beim Wandern eine schöne Aussicht? Welche Ausflugstipps eig-
  nen sich für Familien mit Kindern? In welcher Gastwirtschaft
  werden heimische Lebensmittel angeboten? „In unserer Natur-
  park-Geschäftsstelle in Bühlertal beantworten wir viele solcher
  Fragen und sind deshalb auf die Idee gekommen, regelmäßig
                                                                    Federlibelle am Täufelbachsee
  Hintergründe, Geschichten und Tipps auf einem eigenen Blog zu
  veröffentlichen“, fasst Naturpark-Pressesprecher Jochen Denker
  die Idee hinter dem besonderen Online-Angebot zusammen.         park-Märkte, -Messen und Brunch-Termine enthält, sondern auch
                                                                  die rund 250 geführten Wanderungen der Schwarzwald-Guides –
  Auf dem Naturpark-Blog werden neue Wandertouren vorgestellt, von Kräutertouren über Schneeschuh-Wanderungen bis hin zu
  regionale Erzeuger und Landwirte auf ihrem Hof besucht, leckere historischen Rundgängen. Ein Hingucker sind die faszinierenden
  Wild-Rezepte ausprobiert und natürlich auch auf die zahlrei- Bilderstrecken aus der Tier- und Pflanzenwelt des Naturparks,
  chen Aktionen im Naturpark hingewiesen. Außerdem gibt es Hintergrundvideos zu bestimmten Themen sowie der alljährliche
  einen großen Veranstaltungskalender, der nicht nur alle Natur- Naturpark-Fotowettbewerb. „Wir zeigen die vielen unterschiedli-
                                                                  chen Facetten unseres Naturparks natürlich auch auf den sozialen
                                                                  Medien wie Instagram, Facebook und Pinterest. Indem wir den
  SCHAUEN SIE DOCH MAL REIN! DEN                                  Reichtum dieser besonderen Natur- und Kulturlandschaft zeigen,
  NATURPARK-BLOG FINDEN SIE UNTER:                                tragen wir gleichzeitig zu ihrem Schutz bei“, so Denker weiter.
  naturparkschwarzwald.blog                                                          Jochen Denker, Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

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REGION NORDSCHWARZWALD

Vom Wirtschafts-
zum Wissensstandort
Die Strategie 2020-2022 der Wirtschaftsförderung
Nordschwarzwald ist nun festgelegt. Neben den bereits
gesetzten Themen Standortmarketing, Fachkräfte-
sicherung und Investorenvermittlung soll die Strategie
das Profil hin zur Kompetenzregion deutlich schärfen.

    DIE STRATEGIE 2020-2022 DER WFG FINDEN
    SIE HIER: nordschwarzwald.de/downloads.html

I n der Aufsichtsratssitzung der Wirt-
  schaftsförderung Nordschwarzwald
GmbH (WFG) wurde die Fortschreibung
                                           Nordschwarzwald baut die WFG gemein-
                                           sam mit ihren Konsortialpartnern eine
                                           regionale Digitalisierungsplattform für
                                                                                       reiche Kunststoff, Holz, Präzisionstechnik,
                                                                                       nachhaltige Werkstoffe und Digitalisierung
                                                                                       will sich der Nordschwarzwald positio-
der Strategie 2020-2022 einstimmig ver-    digitale Innovationen auf. Im Mittelpunkt   nieren und dabei wichtige Stärken in den
abschiedet. Eine der Hauptaufgaben der     stehen Beratungs- und Dienstleistungsan-    Ring werfen: die enge Kooperation von
WFG wird auch in Zukunft das Stand-        gebote sowie die Zusammenführung des        Wirtschaft und Wissenschaft in der Re-
ortmarketing sein – als ökonomische        Know-hows regionaler Unternehmen mit        gion, die hohe Fachkompetenz und das
Daseinsvorsorge, die einen Beitrag zur     dem Wissen von Digitalisierungsexperten,    ausgeprägte Wertebewusstsein, das die
Verbesserung der Lebensqualität in der     Hochschulen und anderen Fachinitiativen.    Wirtschaftslandschaft hierzulande prägt,
Region leistet. Im Schulterschluss mit al- Zum anderen gilt es, die Region als         die Ausgewogenheit im Bereich Arbeits-
len Partnern und Akteuren in der Region    Forschungs- und Wissensstandort zu eta-     und Lebensqualität.
positive Rahmenbedingungen für wirt-       blieren, um die Sicherung von Wissen und                         Jutta Effenberger/WFG
schaftliches Handeln zu gestalten, so lautet
                                           Innovationskraft und damit den Bedarf an
das erklärte Ziel.                         hochqualifizierten Fachkräften in der Re-
                                           gion zu gewährleisten. Dazu gehört neben
Neben gesetzten Themen wie Fachkräftesi- anderem der Ausbau und die Vernetzung
cherung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit der regionalen Hochschullandschaft, in
und Investorenvermittlung sind für die welcher der Campus Schwarzwald in Freu-
kommenden drei Jahre auch neue The- denstadt das jüngste Puzzleteil bildet.
men hinzugekommen. Zum einen die
Entwicklung des Nordschwarzwalds Die Strategie 2020-2022 beinhaltet auch
als regionales Kompetenzzentrum für eine deutliche Schärfung des inhaltlichen
Digitalisierung: Mit dem Digital Hub Profils. Als Kompetenzregion für die Be-

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 1-2/20                           - 29 -                          www.nordschwarzwald.ihk24.de
BLUE BOARD

              BEKANNTMACHUNGEN
                                  DER IHK NORDSCHWARZWALD

                                                              EHRUNGEN
    Die Industrie­ und Handelskammer Nordschwarzwald hat auf Antrag der Firmen an folgende Arbeitsjubilare
         Ehrenurkunden verliehen, in denen ihre treue und bewährte Pflichterfüllung anerkannt worden ist:

     50 Dienstjahre                   HOMAG GmbH, Schopfloch                         MEMMINGER-IRO GMBH,                           25 Dienstjahre
                                      Herrn Engelbert Neuss, Eutingen                Dornstetten
Georg Köbele GmbH & Co. KG,                                                                                                   ADLER AG, Höfen
Nagold                                im Gäu                                         Herrn Alfred Lampprecht,
                                                                                     Betzweiler­Wälde                         Herrn Ranko Kilibarda, Schömberg
Herrn Hermann Rutz                    Inovan GmbH & Co. KG,
                                      Birkenfeld                                     Herrn Helmut Schmid,                     Alfred Schuon GmbH, Haiterbach
Maschinenfabrik Lauffer GmbH                                                         Schenkenzell                             Herrn Harald Voit
& Co. KG, Horb am Neckar              Herrn Peter Chilla, Pforzheim
                                      Frau Brunhilde Kaiser, Keltern                 Nedo GmbH & Co.KG,                       Baiersbronn Frischfaser Karton
Herrn Roland Josef Noll, Horb am                                                     Dornstetten                              GmbH, Baiersbronn
Neckar                                K-Mail Order GmbH & Co. KG,
                                      Pforzheim                                      Frau Ingrid Liedtke, Dornstetten         Herrn Wolf­Dieter Ahlbrecht,
                                                                                                                              Baiersbronn
     40 Dienstjahre                   Frau Andrea Augenstein, Pfinztal               OBE GmbH & Co. KG, Ispringen
                                                                                     Herrn Agostino Caldara, Ispringen        Herrn Heinz­Dieter Krings,
EBB Beschlagtechnik GmbH,             Frau Evelyn Baumann, Weingarten                                                         Herzogsweiler
Nagold                                Frau Belinda Bauschlicher,                     Herrn Peter Gimint,
                                                                                     Königsbach­Stein                         Herrn Johann Ritter, Baiersbronn
Herrn Wolfgang Ehrmann, Nagold        Neulingen
                                                                                     Frau Waltraud Reitenauer,                BAK Boysen Abgaskomponenten
Friedrich Boysen GmbH & Co.           Frau Katja Donhauser,                                                                   GmbH & Co. KG, Simmersfeld
KG, Altensteig                        Königsbach­Stein                               Ispringen
                                                                                     POLYRACK Electronic-                     Herrn Alexander Likkei, Altensteig
Herrn Bernhard Großmann,              Frau Roswitha Fiedler, Birkenfeld
Altensteig­Wart                                                                      Aufbausysteme GmbH,                      Bellmer GmbH,
                                      Frau Loreta Heger, Kämpfelbach                 Straubenhardt                            Niefern-Öschelbronn
Frau Lidija Stöhr,                    Frau Jutta Mielke, Pforzheim
Haiterbach­Beihingen                                                                 Herrn Willi Müller, Keltern              Herrn Claus­Jürgen Fritzsch,
                                      Frau Brigitte Schaible, Pforzheim              Schroff GmbH, Straubenhardt              Niefern­Öschelbronn
Herrn Mario­Manuel Portas,
Ebhausen                              Frau Kata Sepak, Pforzheim                     Herrn Tekin Alaatin, Straubenhardt       Herrn Achim Wolf,
                                      Frau Claudia Surek, Neuhausen                                                           Niefern­Öschelbronn
Herrn Werner Kramm, Rohrdorf                                                         Herrn Kenan Demir, Straubenhardt
                                      Frau Petra Volz, Neuweiler                                                              BNS Boysen Nutzfahrzeug Syste-
Friedrich Bühler GmbH & Co. KG,                                                      Herrn Rainer Hess, Neuenbürg             me GmbH & Co. KG, Simmersfeld
Altensteig                            Frau Roswitha Wenka,                           Wackenhut GmhH & Co. KG,
                                      Kämpfelbach                                                                             Herrn Jürgen Laner, Haiterbach
Frau Doris Waidelich, Ebhausen                                                       Baden-Baden
                                      Karl Müller GmbH & Co. KG,                                                              Dieter A. Roth GmbH, Keltern
Gaiser Schwarzwälder                                                                 Herrn Hans Boos, Baden­Baden
Frischebörse, Waldachtal              Fahrzeugwerk,                                                                           Herrn Peter Kusch, Neulingen
                                      Baiersbronn-Mitteltal                          Wagon Automotive Nagold
Herrn Michael Schäfer,                                                               GmbH, Nagold                             Ewald Kaufmann GmbH & Co.
Horb­Bittelbronn                      Frau Heidi Arnold,                                                                      KG, Remchingen
                                      Baiersbronn­Tonbach                            Herrn Klaus Bischof, Horb am
Gebr. SCHMID GmbH,                                                                   Neckar                                   Herrn Alexander Hilz, Pforzheim
Freudenstadt                          Herrn Mehmet Bakir, Freudenstadt                                                        Friedrich Boysen GmbH & Co.
                                                                                     Herrn Martin Dengler, Wildberg
Frau Sieglinde Gaiser, Loßburg        Herrn Rolf Gaiser,                                                                      KG, Altensteig
                                      Baiersbronn­Mitteltal                          Herrn Matthias Hoch, Rohrdorf
Günter Paletten GmbH,                                                                                                         Herrn Alexander Richter, Nagold
                                      Herrn Martin Haist,                            Herrn Armin Neichel, Ofterdingen
Baiersbronn                                                                                                                   Herrn Alexander Bitner, Altensteig
                                      Baiersbronn­Mitteltal                          Herrn Günter Ungericht, Neuweiler
Herrn Erich Ziller, Baiersbronn                                                                                               Herrn Alexander Enns,
                                      Herrn Thomas Weiß, Baiersbronn                 Herrn Berthold Walz, Rohrdorf            Pfalzgrafenweiler
Gwinner Wohndesign GmbH,
Pfalzgrafenweiler                     Maschinenfabrik Lauffer GmbH                   Witzenmann GmbH, Pforzheim               Herrn Alexander Gerner,
                                      & Co. KG, Horb am Neckar                       Frau Gabriele Geigle, Pforzheim          Nagold­Emmingen
Frau Elke Raisch, Pfalzgrafenwieler
                                      Herrn Ralf Lohmiller, Epfendorf                                                         Herrn Alexander Gorich,
Herrn Harald Winter, Grömbach
                                      Herrn Armin Schon,                                                                      Haiterbach­Oberschwandorf
                                      Villingen­Schwenningen                                                                  Herrn Alexander Hof, Altensteig

        www.nordschwarzwald.ihk24.de                                      - -30
                                                                              1 --                                        IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 1­2/20
                                                                                                                                                     1-2/20
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