Geschäftsbericht 2018 2020 - AWO KREISVERBAND BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD UND EMMENDINGEN E.V - awo-bhe.de

 
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Geschäftsbericht
2018 - 2020

AWO KREISVERBAND BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD UND EMMENDINGEN E.V.
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INHALT

      3      Vorwort                                             24   Barrierefreie Türe in der AWO Seniorenwohn-
      5      Kreiskonferenz 2018                                 		   anlage Teningen
      6      Neuer Geschäfsführer                                		   Erfolgreicher Förderantrag bei der DSEE
      		     25 Jahren AWO Seniorenwohnanlage Teningen -         		   gestellt
      		     20 Jahre AWO Ortsverein Teningen                    25   Volksbank spendet 25.000 EURO an Pflege-
      7      AWO OV Teningen - Fest verankert im                 		   heime
      		     Gemeindeleben                                       		   Herzkranker Hochschwarzwälder: eine Ma-
      8      Weihnachtspäckleaktionen 2018                       		   schine als Lebensmotor
      9      Marie-Juchacz-Begegnungsstätte in Waldkirch         26   Osterblumen als schöne Überraschung
      		     eröffnet                                            27   „Schmetterlinge im Bauch“
      10     Kraftvoll sozial handeln                            29   Die Corona-Pandemie hält uns weiterhin auf
      11     Jubiläumsjahr 2019                                  		   Trab
      12     Die AWO Denzlingen ist ein Erfolgsmodell            31   Staufermedaille für den Denzlinger Jochen
      13     Bürgertreff Kollnau                                 		   Himpele
      14     In der AWO Seniorenwohnanlage Teningen gibt es      33   Der Kreisverband
      		     einen FairTeiler-Kühlschrank                        34   Wir begrüßen unsere neuen Mitarbeiterinnen
      		     Jochen Himpele - das Gesicht der Denzlinger AWO     		   und Mitarbeiter
      15     Sie war das Gesicht des Seniorentreffs              		   Ruhestände
      16     Notfalldosen als Nikolausgeschenk                   35   Unsere AWO Seniorenwohnanlagen
      		     450 Euro-Stelle für Mensa                           38   Jährliche Aktivitäten unserer AWO Senioren-
      17     „Musik ist Balsam für unsere Seele“                 		   wohnanlagen
      18     Modernisierung der Geschäftsstelle                  45   Unsere AWO Ortsvereine
      18     Homepage & Social Media                             47   Jahresabschlüsse 2018 | 2019 | 2020
      19     Eröfnung neue AWO Seniorenwohnanlage in Bad         48   Gewinn- und Verlustrechnung
      		     Krozingen                                           49   Bestätigungsvermerke 2018 | 2019 | 2020
      20     AWO Hort in Denzlingen                              		   der Wirtschaftsprüfer
      21     Bürgerschaftliches Engagement in der AWO Wald-      52   Weitere Zahlen
      		     kirch                                               53   Der AWO-Governance-Kodex
      		     2020: 30 Jahre AWO Hort in Denzlingen
      22     Lions Club Emmendingen spendet
      		     Firma Otto Männder GmbH spendet 50 Masken-
      		     bänder
      23     Reingard Stöckle geht nach 25 Jahren als Leiterin
      		     der AWO Seniorenwohnanlage Staufen in den Ru-
      		     hestand

		Impressum
		Arbeiterwohlfahrt (AWO)
		Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald
		 und Emmendingen e. V.

		 Gartenstr. 1 | 79312 Emmendingen
		www.awo-bhe.de
		info@awo-bhe.de

		Verantwortlich
		 Denis Deiser, Geschäftsführer
		November 2021

		         Redaktion: Michaela Rehm, Denis Deiser | Satz & Layout: Denis Deiser

		         Titelbilder: Adobe Stock Photo | Druck: schwarz auf weiss, Freiburg
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Vorwort

Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

spannende Jahre liegen hinter uns, geprägt durch das große AWO Jubiläumsjahr 2019 und
den Beginn der Corona-Pandemie in 2020.

Ein roter AWO-Faden war das gemeinsame Erinnern an unsere Gründerin Marie Juchacz,
die mit ihren Mitstreiter*innen die AWO aufbaute und deren Überzeugungen bis heute den
Wesenskern der AWO prägen. Neben der großen Jubiläumsveranstaltung der beiden AWO
Bezirksverbände Baden und Baden-Württemberg am 08.11.2019 in Karslruhe gab es am
19. Oktober 2019 auch eine Jubiläumsfeier des AWO Kreisverbandes. Zahlreiche Aktionen
der AWO Ortsvereine rundeten das Jubiläumsjahr ab.

Die Jahre 2018 bis 2020 waren geprägt durch eine sehr gute Entwicklung unserer neun
Seniorenwohnanlagen und die damit verbundene große Nachfrage nach unseren Einrich-
tungen und Angeboten.
Im Mai 2020 konnten wir die neunte Seniorenwohnanlage am Bad Krozinger Alamannen-
feld 24 + 26 in Betrieb nehmen. Der Einzug gestaltete sich trotz beginnender Coron-Pan-
demie relativ gut, nach nicht ganzen 12 Monaten konnten alle 44 Wohnungen vermietet
werden.
Durch die Auslastung unserer Seniorenwohnanlagen geht auch ein gutes, solides wirt-
schaftliches Ergebnis einher. Die Kosten konnten unter Erfüllung der notwendigen In-
standhaltungs- und Investitionsaufgaben sicher gedeckt werden.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt nach wie vor auf dem Konzept „betreutes Wohnen
für Senioren“. Neun Häuser stehen unter unserer Regie - mit über 450 Wohnungen im
Freiburger Umland und mit insgesamt ca. 3.500 Wohnungen in Baden ist die AWO hier
eine feste Größe.

Unser Ziel ist es, unser Leistungsspektrum kontinuierlich weiter zu entwickeln und die
baulichen und technischen Gegebenheiten an die Bedürfnisse unserer Bewohner anzu-
passen.

Mit dem Ansteigen des Durchschnittalters der bei uns lebenden Menschen, ändern sich
auch die Bedürfnisse. „Mehr Sicherheit“ ist ein Wunsch vieler Bewohner, um auch im
hohen Lebensalter noch selbständig wohnen zu können. Diesem Wunsch tragen wir mit
einer persönlichen Betreuung, aber auch mit dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln
Rechnung, wie z.B. dem Hausnotruf. An 24- Stunden am Tag, sowie an 365 Tagen im Jahr Peter Dreßen,
ist Hilfe immer nur einen Knopfdruck weit entfernt.                                  Vorsitzender

Im Mai 2019 konnte im ehemaligen „AWO-Stüble“ in Kollnau zusammen mit der Stadt
Waldkirch ein Bürgertreff eingerichtet werden. Mittels Fördergelder wurde hier ein sog.
Quartierstreff initiiert mit dem Ziel, Vereinen und Institutionen einen barrierefreien Raum
zur Vefügung zu stellen.

Als gesellschaftspolitisch aktiver Verband engagieren wir uns gemäß unseres Leitbildes für
Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Durch unsere starke Mitglie-
derbasis konnten wir unsere Werte stets in die öffentliche Meinungsbildung einbringen.

Leider sind unsere Mitgliederzahlen rückläufig – die Stimme der AWO wird leiser. Nur
schwer können wir diesen Trend akzeptieren und versuchen, gemeinsam mit unseren
Ortsvereinen die Wichtigkeit einer Mitgliedschaft zu betonen – auch vor dem Hintergrund,
dass 94% der Bevölkerung die Arbeit der Wohlfahrtsverbände als wichtig bzw. sehr wich-
tig erachtet.

Es liegt uns am Herzen, uns bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und        Denis Deiser,
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu bedanken. Wir sind sehr Stolz auf das gleistete. Geschäftsführer

                                                                                                            |3
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Aktiväten 2018 | 2019 | 2020
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Kreiskonferenz 2018
Am 13. Oktober 2018 fand die letzte       treibt erfolgreich eine Schülermen-         spielt auch die Technik eine immer
Kreiskonferenz der Delegierten statt.     sa, Hausaufgabenbegleitung, Flexible        größere Rolle. Intelligente Haus-
                                          Nachmittagsbetreuung und den Hort           notrufsysteme,     seniorengerechte
Peter Dreßen als Vorsitzender des         an den Grundschulen in Denzlingen.          Aufzugs-, Tür- und Sprechanlagen
AWO Kreisverbandes Breisgau-Hoch-                                                     stellen eine Verbesserung der Le-
schwarzwald und Emmendingen               Seit 1. Juli dieses Jahres ist Denis Dei-   bensqualität für die Bewohner dar,
e.V. begrüßte die Anwesenden Gäste        ser aus Vörstetten neuer Geschäfts-         sind aber von außen oftmals nur
und Delegierte des Kreisverbandes.        führer des AWO Kreisverbandes.              auf den zweiten Blick zu erkennen.
                                          „Ich habe einen gut aufgestellten Kreis-
Auf der Delegiertenversammlung            verband von meinem Vorgänger, Sören         Im kommenden Jahr wird die
des Kreisverbandes Breisgau–Hoch-         Funk übernommen. In puncto wirt-            AWO 100 Jahre alt. Diverse Aktio-
schwarzwald und Emmendingen               schaftlicher Lage und selbstverständlich    nen z.B. in Bötzingen, Denzlingen
der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde         auch, und das ist gar nicht so selbst-      und Emmendingen sind geplant.
Peter Dreßen von den 30 Stimmbe-          verständlich, auch hinsichtlich eines
rechtigten Mitgliedern erneut ein-        sehr guten Personalstamms. Ich bin
stimmig zum Vorsitzenden gewählt.         gut aufgenommen worden und fühle
Der ehemalige SPD-Bundestags-             mich wohl bei der AWO“, sagte Deiser.       Wahlen:
abgeordnete im Wahlkreis Emmen-           Die 8 Wohnanlagen sind erfreulicher-        Vorsitzender:
dingen-Lahr bleibt damit auch De-         weise zu 100 Prozent ausgelastet, wir       Peter Dreßen, Emmendingen
legierter für den Bundesverband.          haben teilweise Wartezeiten von 1 – 3
                                          Jahren. Hier lässt sich gerade auch ein     Stellvertretende Vorsitzende:
Nicht mehr für den stellvertreten-        zukünftig hoher Bedarf an der Lebens-       Roswitha Heidmann, Teningen &
den Vorsitz kandidierten Kai Kri-         form „Seniorenwohnen / betreutes            Martin Schamotzki, Waldkirch
cheldorff aus Breisach und Waltraud       Wohnen“ erkennen. Hier stoßen wir
Zähringer aus Winden im Elztal. An        mit unseren bestehenden Gebäuden            Schriftführer:
deren Stelle wurden bei der Kreis-        leider an Grenzen, die uns leider keine     Manfred Müller, Bötzingen
delegiertenversammlung in Em-             Chance zu einer Erweiterung bieten.
mendingen die bisherigen Beisitzer                                                    Beisitzer:
Roswitha Heidmann aus Teningen            Nichts desto Trotz kündigen sich schon      Dietrich Elchlepp, Denzlingen
und Martin Schamotzki aus Wald-           neue Projekte für die kommenden             Karin Binder, Hinterzarten
kirch jeweils einstimmig gewählt.         Jahre an. „Wir als AWO stehen je-           Christoph Greiner, Vörstetten
                                          der Kooperation oder Idee zunächst          Maria Kaiser, Teningen
„Die AWO ist eine ganz wichtige Ein-      offen und aufgeschlossen gegen-             Elsa Pommeranz, Herbolzheim
richtung“, sagt der Emmendinger           über und freuen uns auf Dialoge.“           Jolande Trescher, Waldkirch
Bundestagsabgeordnete         Johannes    Ein Thema, das uns dauerhaft be-
Fechner (SPD) in seinem Grußwort.         schäftigt, ist die Instandhaltung un-       Kreisrevisoren:
„Es ist großartig, was ihr auf die Bei-   serer    Wohnanlagen,      barrierefreie    Matthias Böhme, Breisach &
ne stellt.“ Trotz guter Wirtschaftslage   Wohnungen müssen das Ziel sein.             Rüdiger Hahn, Teningen
seien sehr viele Menschen auf Hilfe       Nachdem 2017 die Sanierung der
angewiesen. Von Höhen und Tiefen          Wohnanlage in Teningen abgeschlossen        Ehrenvorsitzende: Erika König,
sprach auch Peter Dreßen in seinem        wurde, steht in absehbarer Zeit auch die    Staufen;
Geschäftsbericht für die Jahre 2015       Sanierung der Wohnanlage Emmen-
bis 2017. „Es ist uns nicht gelungen,     dingen an. Immerhin ist das Gebäude         Geschäftsführer seit Juli 2018:
den Mitgliederabbau zu stoppen.“          auch schon knapp 35 Jahre alt. „Ein         Denis Deiser, Vörstetten.
Die Zahl der Mitglieder im Kreisver-      finanzieller Kraftakt“, sagte Dreßen.
band sank in diesem Zeitraum von
812 auf 797. Davon sind mehr als          Strukturell müssen vor allem im kom-
500 zwischen 61 und 90 Jahre alt.         menden Jahr einige Projekte prio-
Er bedauere, dass sich der Orts-          risiert angeschoben werden. Es
verein Breisach aufgelöst hatte           muss dringend die IT Infrastruktur
– der bisherige Vorsitzende ver-          in der Verwaltung und in den ein-
lässt die AWO. Andere Ortsvereine         zelnen Wohnanlagen erneuert wer-
wie der in Emmendingen hätten             den, Stichwort Virtualisierung/Cloud
sich stabilisiert, der in Waldkirch       und nicht zuletzt der Datenschutz.
sei ein „Fels in der Brandung.“           Gerade die Digitalisierung ist nicht
                                          mehr weg zu denken und ist heu-
Der Essen auf Rädern-Service werde        te ein essentieller Bestandteil mo-
derzeit von den Ortsvereinen Emmen-       derner und funktionierender Unter-
dingen und Denzlingen betrieben.          nehmen, auch in der Wohlfahrt.
Der AWO Ortsverein Denzlingen be-         Neben der Investition in Gebäude,
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GESCHÄFTSBERICHT

Neuer Geschäfsführer
Zum 01. Juli 2018 ist Denis Deiser der neue Geschäftsführer des AWO
Kreisverbandes. Er löste damit Sören Funk als Geschäftsführer ab.

Denis Deiser war vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer als Rettungsdienst-Be-
rater bei der AOK Baden-Württemberg tätig. Herr Deiser hat langjährige Erfahrun-
gen in Hilfsorgansationen, 15 Jahre war er als Rettungsassistent im Rettungsdienst
und in der Intergrierter Leitstelle tätig bevor er zum DRK Landesverband Badisches
Rotes Kreuz wechselte um dort als Bereichsleiter Hilfsgesellschaften tätig zu sein.

Herr Deiser ist Wirtschaftsassistent, Betriebswirt (VWA) und hat einen Bachelor in
Sozialmanagement.

25 Jahren AWO Seniorenwohnanlage Teningen -
20 Jahre AWO Ortsverein Teningen

Am Montag 19.11.2018 waren die Bewohner/innen der            verstehen wir unter einer Seniorenwohnanlage? Es
Seniorenwohnanlage „An der Elz“ zur Jubiläumsfeier ein-      handelt sich weder um ein Altersheim, noch ein Pfle-
geladen. Dies war die zweite Feier zum Doppeljubilä-         geheim, sondern um „Betreutes Wohnen“. Es sind
um, das die AWO Teningen dieses Jahr begeht: 40 Jahre        einzelne altersgerechte Wohnungen für Menschen
AWO Ortsverein und 25 Jahre AWO- Seniorenwohnanlage.         ohne Pflegebedürftigkeit, die ihren Alltag selbststän-
                                                             dig gestalten. Sie können aber auch die von den Mit-
Der Gemeinschaftsraum war schön geschmückt, auf den          arbeiterinnen unterbreiteten Angebote annehmen,
Tischen brannten Kerzen. Neben den Bewohnern/innen           wie z.B. gemeinsames Mittagessen, Gymnastik, Ge-
und Mitarbeiterinnen der Anlage, dem Geschäftsführer         dächtnistraining, usw.. Herbert Luckmann dankte den
Denis Deisser, dem Vorsitzenden des Kreisverbands Peter      drei Betreuerinnen Gerda Reinbold, Sandra Vogel und
Dreßen und den Vorstandsmitgliedern des Teninger Orts-       Johanna Willaredt, letztere ist seit 17 Jahren Leiterin
vereins waren zwei Ehrengäste gekommen, die in der           der Wohnanlage. Der Ortsverein unterstützt die Wohn-
Anfangszeit der Wohnanlage aktiv waren: Frau Diener          anlage und beteiligt sich an kleineren Anschaffungen.
hat die Anlage in den ersten Jahren geleitet, was ihr viel
Freude gemacht hat, weil sie ihre Ideen umsetzen konn-       Nach den Ansprachen von Hermann Jäger, Herbert Luck-
te. Alt-Bürgermeister Hermann Jäger hat sich damals zu       mann und Peter Dreßen wurden langjährige Bewohne-
Beginn seiner Amtszeit für den Bau der Wohnanlage ein-       rinnen geehrt. Frau Tislenko wohnt seit Beginn hier,
gesetzt und nach einem geeigneten Bauplatz gesucht.          konnte aber leider krankheitsbedingt nicht an der Fei-
                                                             er teilnehmen. Geehrt wurden Frau Reichenbach, Frau
Es ist eine schöne Anlage geworden mit 68 Wohnungen,         Schindler und Frau Marton, die seit 5 Jahren hier leben.
die im vergangenen Jahr gründlich saniert wurde. In sei-
ner Rede ging Herbert Luckmann, seit 40 Jahren 1.Vor-        Anschließend ging man zum gemütlichen Teil über. Bei
sitzender des Teninger Ortsvereins, der Frage nach: Was      Wurst- und Käsespezialitäten und Kartoffelsalat sa-

                                                                                                              |7
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GESCHÄFTSBERICHT

ßen die Bewohner/innen noch lan-              Vorstandsmitgliedern des Teninger          stützt die Wohnanlage und beteiligt
ge fröhlich zusammen. Man konnte              Ortsvereins waren zwei Ehrengäste          sich an kleineren Anschaffungen.
spüren, dass die Stimmung im Haus             gekommen, die in der Anfangszeit           Nach den Ansprachen von Hermann
ausgesprochen gut ist. Man fin-               der Wohnanlage aktiv waren: Frau           Jäger, Herbert Luckmann und Peter
det Kontakt zu Gleichgesinnten und            Diener hat die Anlage in den ersten        Dreßen wurden langjährige Bewoh-
auch die gemäßigten Mieten sind ein           Jahren geleitet, was ihr viel Freu-        nerinnen geehrt. Frau Tislenko wohnt
Grund, hier einzuziehen. Man freu-            de gemacht hat, weil sie ihre Ideen        seit Beginn hier, konnte aber leider
te sich auf den geplanten Ausflug.            umsetzen konnte. Alt-Bürgermeister         krankheitsbedingt nicht an der Fei-
                                              Hermann Jäger hat sich damals zu           er teilnehmen. Geehrt wurden Frau
Anlässlich des Jubiläums wurde eine           Beginn seiner Amtszeit für den Bau         Reichenbach, Frau Schindler und Frau
Festschrift erstellt, die in den Tenin-       der Wohnanlage eingesetzt und nach         Marton, die seit 5 Jahren hier leben.
ger Rathäusern ausliegt und auch bei          einem geeigneten Bauplatz gesucht.
den Mitarbeiterinnen der Wohnanla-                                                       Anschließend ging man zum gemüt-
ge erhältlich ist. Vielleicht lässt sich ja   Es ist eine schöne Anlage geworden         lichen Teil über. Bei Wurst- und Kä-
der eine oder andere dadurch inspi-           mit 68 Wohnungen, die im vergan-           sespezialitäten und Kartoffelsalat sa-
rieren, entweder selbst aktiv zu wer-         genen Jahr gründlich saniert wurde.        ßen die Bewohner/innen noch lange
den und sich im Ortsverein für Senio-         In seiner Rede ging Herbert Luck-          fröhlich zusammen. Man konnte
ren/Bedürftige aus Ganz-Teningen zu           mann, seit 40 Jahren 1.Vorsitzender        spüren, dass die Stimmung im Haus
engagieren, oder sich zu entscheiden,         des Teninger Ortsvereins, der Frage        ausgesprochen gut ist. Man fin-
beizeiten in die Anlage einzuziehen,          nach: Was verstehen wir unter einer        det Kontakt zu Gleichgesinnten und
um hier den Lebensabend angenehm              Seniorenwohnanlage? Es handelt             auch die gemäßigten Mieten sind ein
zu gestalten. Am Montag 19.11.2018            sich weder um ein Altersheim, noch         Grund, hier einzuziehen. Man freu-
waren die Bewohner/innen der Se-              ein Pflegeheim, sondern um „Be-            te sich auf den geplanten Ausflug.
niorenwohnanlage „An der Elz“ zur             treutes Wohnen“. Es sind einzel-
Jubiläumsfeier eingeladen. Dies war           ne altersgerechte Wohnungen für            Anlässlich des Jubiläums wurde eine
die zweite Feier zum Doppeljubiläum,          Menschen ohne Pflegebedürftigkeit,         Festschrift erstellt, die in den Tenin-
das die AWO Teningen dieses Jahr be-          die ihren Alltag selbstständig gestal-     ger Rathäusern ausliegt und auch
geht: 40 Jahre AWO Ortsverein und             ten. Sie können aber auch die von          bei den Mitarbeiterinnen der Wohn-
25 Jahre AWO- Seniorenwohnanlage.             den Mitarbeiterinnen unterbreite-          anlage erhältlich ist. Vielleicht lässt
                                              ten Angebote annehmen, wie z.B.            sich ja der eine oder andere dadurch
Der Gemeinschaftsraum war schön               gemeinsames Mittagessen, Gym-              inspirieren, entweder selbst aktiv zu
geschmückt, auf den Tischen brann-            nastik, Gedächtnistraining, usw..          werden und sich im Ortsverein für
ten Kerzen. Neben den Bewohnern/              Herbert Luckmann dankte den drei           Senioren/Bedürftige aus Ganz-Te-
innen und Mitarbeiterinnen der                Betreuerinnen Gerda Reinbold, San-         ningen zu engagieren, oder sich zu
Anlage, dem Geschäftsführer De-               dra Vogel und Johanna Willaredt,           entscheiden, beizeiten in die An-
nis Deiser, dem Vorsitzenden des              letztere ist seit 17 Jahren Leiterin der   lage einzuziehen, um hier den Le-
Kreisverbands Peter Dreßen und den            Wohnanlage. Der Ortsverein unter-          bensabend angenehm zu gestalten.

AWO OV Teningen - Fest verankert im Gemeindeleben
Auf 40 Jahre kann der AWO-Ortsverein          auf die Betreuung der älteren Mitbür-
Teningen mittlerweile zurückblicken.          ger konzentriert. Über die Jahre seien
Da gleichzeitig das Seniorenwohn-             zahlreiche Unternehmungen ange-
heim „Elzblick“ sein 25-jähriges Be-          boten worden, und je nach Zuspruch
stehen feiert, wurde am vergangenen           und Kapazitäten der ehrenamtlichen
Freitagnachmittag zu einer kleinen            Helfer auch verändert worden. Leider
Feierstunde in die Aula der Wohn-             habe im Laufe der Jahre das Engage-
anlage an der Rheinstraße geladen.            ment der Bürger nachgelassen. „Die
Vorstand Herbert Luckmann gab zu-             Bereitschaft der jüngeren Genera-
nächst einen Rückblick auf die zu-            tion ist nicht spürbar vorhanden,
rückliegenden Jahre sowie die Grün-           Mitglied in sozialen Einrichtungen
dung des Ortsvereins. Da im Jahr 1978         zu werden“, stellte Luckmann fest.
bereits über 100 Teninger Bürger
Mitglied der AWO, aber eben im Orts-          Im Sommer 1993 konnte dann das
verein Emmendingen gewesen seien,             Großprojekt „Seniorenwohnanlage“
habe es mehr als nahe gelegen, einen          bezogen werden. Eine der Mieterin-
eigenen Ortsverein zu gründen. Die            nen der ersten Stunde wohne noch
Aktivitäten hätten sich von Anfang an         heute hier, freute sich Luckmann.
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GESCHÄFTSBERICHT

Wichtig sei, dass die Bewohner ihr
Leben hier individuell und selbst-
ständig führen könnten. Ob die An-
gebote der Mitarbeiterinnen ange-
nommen würden, sei völlig freiwillig.
Zusätzlich böte die Wohnanlage aber
auch die notwendige Sicherheit
und Unterstützung, wo benötigt.
Landrat Hanno Hurth lobte in sei-
                                          Die Jubilare des AWO Ortsvereins Teningen
nen Grußworten die „Pionierarbeit“
im Kreis. Inzwischen gebe es zwar
zahlreiche vergleichbare Einrichtun-
gen im Kreis, aber zu wenig ausgebil-
detes Personal dafür. Hurth warb für    bei der Unterbringung der Betroffenen des jüngsten Großbrandes. Für diese
eine, „auf jeden Fall stärkere finan-   konnte Hagenacker auch eine Spende der AWO über 1.000 Euro entgegennehmen.
zi- elle Anerkennung“ in den Pfle-
gebe- rufen. Bürgermeister Heinz-       Im Rahmen der Feierstunde konnten geehrt werden: Für 25 Mitglied-
Rudolf Hagenacker bescheinigte der      schaft: Lydia Götz, Werner Kunkler, Anna Schleer. Mitglied seit 30 Jahren
AWO „ein integraler Bestandteil des     sind: Regine Brillemann, Marie Hess, Roswitha Heidemann, Hermann Jä-
Gemeindelebens“ zu sein und „aus        ger, Karlernst Lauffer, Emilie Sergienko und Horst Ulrich. Gründungsmit-
Teningen nicht mehr wegzudenken“.       glieder, also seit 40 Jahren dabei sind: Marion Bölling, Lothar Fritsch,
Insbesondere dankte der Bürger-         Herbert Hess, Giesela Ramadan und Hermann Luckmann. Die beiden
meister für die unbürokratische Hilfe   Letztgenannten erhielten noch einen Ehrenpreis, für 40 Vorstandsjahre.

Weihnachtspäckleaktionen 2018

Bescherung        für      1.697        Senioren
Erfolgreiche Aktion „Weihnachten mit Herz“

Vor Kurzem hat die große Verpackungs-
aktion     für    „Weihnachten       mit     Herz“
mit     rund     120     Helfer     stattgefunden.
Diese große Zahl an Freiwilligen war auch erfor-
derlich, da die Anzahl der Päckchen im Vergleich
zum Vorjahr wieder gestiegen ist. Ende Novem- ber
riefen die AWO Freiburg zusammen mit der Spar-
kasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und der AWO
Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen
bei der gemeinsamen Weihnachtspäckchen-Akti-
on erneut und damit zum achten Mal in Folge die
Bevölkerung in der Region dazu auf, ein Päckchen
oder Geld für bedürftige Senioren zu spenden.
Dank der großen Unterstützung aus der Bevölke-
rung konnten 1.697 alten Menschen in Senioren-
wohnanlagen, Pflegeheimen der AWO-Freiburg
und Personen, die von Sozialen Diensten der AWO
betreut werden, zu Weihnachten ein Päckchen          Übergabe eines „Weihnachtspäckles“
geschenkt werden. Päckchen gehen auch an Se-
niorenwohnanlagen der AWO Breisgau-Hoch-             besucht werden. Aufgrund der großen Zahl an Päckchen können
schwarzwald und Emmendingen und an alte              auch die Tafel Bad Krozingen/Staufen und die Freiburger Tafel
Menschen, die von den AWO-Ortsvereinen Denz-         Päckchen    dieser    Aktion   an    Rentner,    die   Kun-
lingen, Emmendingen und Waldkirch betreut bzw.       den       der       Tafel      sind,      weiterverschenken.

                                                                                                           |9
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GESCHÄFTSBERICHT

Marie-Juchacz-Begegnungsstätte in Waldkirch eröffnet
Aus Anlass des Gründungsjubiläums der Arbeiter-
wohlfahrt trägt das Waldkircher AWO-Stüble jetzt
den Namen von Marie Juchacz, die diese Organisa-
tion vor 100 Jahren ins Leben rief und außerdem
als Abgeordnete der Weimarer Nationalversamm-
lung kurz nach Einführung des Frauenwahlrechts
die erste Rede einer Frau vor diesem Gremium hielt.
Würdiger Rahmen für die Namensgebung war ein Neu-
jahrsempfang der Waldkircher Arbeiterwohlfahrt. Der
Ortsvereinsvorsitzende Klaus Laxander konnte dazu un-
ter den Mitgliedern die Ehrenvorsitzende Lina Specker
sowie aus der Politik die Landtagsabgeordneten Sabine
Wölfle (SPD) und Alexander Schoch (Grüne), Oberbür-
germeister Roman Götzmann und mehrere Gemeinde-              Oberbürgermeister Roman Götzmann (2.v.r.) enthüllt zusammen
räte begrüßen und ihnen allen beste Wünsche für 2019,        mit dem AWO-Ortsvereinsvorsitzenden Klaus Laxander die Tafel,
unter anderem „inneren und weltlichen Frieden“ aus-          die aus dem AWO-Stüble im Bürgerhaus die Marie-Juchacz-Begeg-
sprechen. Die Namensgebung für das AWO-Stüble sei            nungsstätte macht. Sabine Wölfle links, Alexander Schoch rechts.
dem Vorstand ein Herzensanliegen und bot Anlass, ein
noch vielfältigeres Jahresprogramm aufzustellen, wie es      statt und Marie Juchacz war eine der 37 Frauen, die in
schon sonst besteht. Ziel sei, die AWO damit zu stärken      die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurde. Es
und noch mehr im Gemeinwesen zu verankern – sowie            war dann auch Marie Juchacz, die am 19. Februar 1919
Mitstreiter zu gewinnen für die vielfältige soziale und      die erste Rede als gewählte Parlamentarierin halten
gesellige Arbeit des Vereins. Dieser lädt nicht nur regel-   durfte. Am 13. Dezember 1919 gründete sie den Haupt-
mäßig zu Seniorennachmittagen und anderen Treffen            ausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD, den Vorläu-
ins AWO-Stüble im Bürgerhaus an der Schlettstadtal-          fer der heutigen AWO. „Marie Juchacz wollte keine Al-
lee ein, sondern organisiert auch hauswirtschaftliche        mosen für die Menschen, sondern helfende Solidarität.
Hilfen, Hol- und Bringdienste, Begleitung zum Arzt,          Genau dies isst bis heute das Fundament der AWO. Wer die
Besuche gegen die Vereinsamung, Grabpflege, Sozial-          Leitsätze und das Leitbild der AWO liest, findet hier genau das
rechtsberatung und mehr. Ein richtiger Renner ist in-        Denken und Wirken von Marie Juchacz bis heute wieder.“
zwischen auch das Repair-Café. Neu in diesem Jahr ist        Wölfle wünschte der Waldkircher AWO, „dass mit dem neu-
das Weiberkino an jedem letzten Donnerstag im Monat.         en Namen die historische Verbundenheit mit ihrer Gründe-
                                                             rin im Geiste von Solidarität, Menschlichkeit und Fürsorge
Die Festrede zur Umbenennung des AWO-Stü-                    Früchte trägt und die wundervolle Arbeit und das Engage-
bles         in        Marie-Juchacz-Begegnungsstät-         ment der AWO Waldkirch damit gestärkt wird und hier wei-
te hielt die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle.              terhin viel Gutes für die Menschen bewirkt werden kann.“
In Berlin lebte Marie Juchacz gemeinsam mit ihrer            Alexander Schoch gratulierte dem Ortsverein zur Umbe-
Schwester von dem Geld, welches beide mit Nähen in           nennung persönlich, der Bundestagsabgeordnete Johan-
Heimarbeit verdienten. 1908 trat Juchacz der SPD und         nes Fechner (SPD) ließ Grüße ausrichten, verbunden mit
engagierte sich dort für Bildung und Frauen. Regel-          den Dank an alle haupt- und ehrenamtlich Engagier-
mäßig ging sie auf Vortragsreisen, wurde schließlich         ten. Oberbürgermeister Roman Götzmann eröffnete sei-
Frauensekretärin im Parteivorstand (als Nachfolgerin         ne Worte mit einem Zitat aus der „Internationale“: „Es
von Clara Zetkin) und übernahm die Redaktionslei-            rettet uns kein höh’res Wesen...“: Mit der Gründung
tung der Frauenzeitung „Die Gleichheit“. In Köln war         von Selbsthilfeorganisationen hätten Arbeiter ihr Schick-
sie während des Ersten Weltkriegs unter anderem für          sal selbst in die Hand genommen. Heute sei die AWO
die Verteilung rationierter Lebensmittel zuständig. Als      in Deutschland ein moderner Sozialverband, der zu-
Mitbegründerin der Nationalen Frauengemeinschaft             gleich ein großer Arbeitgeber mit 212 000 Angestellten
kämpfte sie für die Einführung des Frauenwahlrechts          und entsprechenden Strukturen sowie ein Verein mit 66
und gegen die Not der Frauen. „Gemeinsam richtete            000 ehrenamtlichen Aktiven ist. Für das Engagement für
man Kindergärten, Flüchtlingsquartiere, Hauspflege für       die Menschlichkeit dankte er im Namen der Stadtver-
Kranke und Invalide sowie Anstalten für Armenpflegen         waltung und des Gemeinderates und auch persönlich.
und Kriegsfürsorge ein“, berichtete Sabine Wölfle. „Da-
mit aber nicht genug. Dank Marie Juchacz gab es bald         Nach der Enthüllung der Gedenktafel am Bürger-
Suppenküchen, Nähstuben und Heimarbeitsplätze.“ Sie          haus wurde mit Sekt angestoßen und eine leckere Tor-
sei eine starke Frau gewesen, „die nicht nur hinschau-       te angeschnitten, die Patissier Armand Maier eben-
te, sondern helfen und Missstände beseitigen wollte“.        so wie herzhafte Häppchen aufwendig gestaltet hatte.
Am 12. November 1918 wurde es endlich Gesetz, dass
Frauen wählen durften und gewählt werden konn-
ten. Die erste Wahl fand dann am 19. Januar 1919

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GESCHÄFTSBERICHT

Kraftvoll sozial handeln

Viele Gratulanten sprachen beim AWO-Sommerfest. Im Bild von links: Johannes Fechner, Roman Götzmann, Michael Stoltenburg,
Sabine Wölfle, Wilfried Pfeiffer, der AWO-Ortsvereinsvorsitzende Klaus Laxander und Peter Weiß. In der Bildmitte ein Foto der
Verbandsgründerin Marie Juchacz.

Arbeiterwohlfahrt Waldkirch feiert das 100-jährige Bestehen der Selbsthilfeorganisation

Im Dezember 1919, gut ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und in einer Zeit großen sozialen Elends, gründete
Marie Juchacz die AWO als Hauptausschuss für Arbeterwohlfahrt in der SPD. Das war jetzt Anlass für ein AWO-Fest in der Allee.
Von einer Selbsthilfeorganisation der Arbeiterschaft entwickelte sich die AWO zu einer Hilfsorganisation für alle
Bedürftigen. Sie setzte sich von Anfang an für eine sozial gerechte Gesellschaft ein, in der Hilfesuchende kei-
ne Bittsteller, sondern Bürger mit Rechtsansprüchen sind. Heute ist die AWO einer der großen deutschen Wohl-
fahrtsverbände und dabei parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Mit ihren Angeboten möchte sie Hilfe zur
Selbsthilfe leisten. Obwohl inzwischen viele soziale Fortschritte erreicht wurden, sei die AWO heute genau so nötig
wie eh und je das war der einstimmige Tenor der Redebeiträge bei der Festveranstaltung in der Schlettstadtallee.
Für das Bündnis Halt!Zusammen und die Waldkircher SPD sprach deren Vorsitzender Michael Stoltenburg. Auf der
Grundlage einer klaren sozialpolitischen Kursbestimmung wolle die SPD die Zusammenarbeit mit der AWO stärken und
ausbauen. Humanität dürfe auch vor Geflüchteten nicht haltmachen, weshalb er sich freue, dass die AWO ak-
tiver Teil des Waldkircher Bündnisses Halt!Zusammen ist. Oberbürgermeister Roman Götzmann gratulier-
te im Namen der Stadt und hob besonders hervor, dass der Verband ein unverzichtbarer Ort der Gemein-
schaft sei. Der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß (CDU) sprach das Thema Pflege an und forderte eine
gerechte Entlohnung der Pflegekräfte. Sein Kollege Johannes Fechner (SPD) ermunterte den Verband, das kons-
truktive und kritische, immer mit hoher Kompetenz verbundene Gespräch mit der Politik aufrechtzuerhalten.
Die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) erinnerte an die sozialpolitische Rolle der AWO in Waldkirch, wo der Ver-
band die erste örtliche Ganztageskinderstätte „Windmühle“ einrichtete. Ursula Querfurth sprach für den Stadtsenioren-
rat. Sie wolle keinen Rückblick, sondern einen Vorausblick auf die nächsten 100 Jahre AWO wagen. Dann werde es unter
anderem hoffentlich viel mehr Seniorenwohngemeinschaften als heute geben und die Wohnungen auch bezahlbar sein.
Hauptredner der Veranstaltung war Wilfried Pfeiffer, der Vorsitzende des AWO-Bezirksverbands Baden. Er würdigte
die Lebensleistung der Verbandsgründerin Marie Juchacz (1879-1956), die 1919 als erste Frau eine Rede in der Wei-
marer Nationalversammlung hielt und den Verband in der Weimarer Zeit erfolgreich führte und ausbau-
te. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme musste sie emigrieren, kehrte aber 1949 aus den USA
nach Deutschland zurück und wurde später Ehrenvorsitzende der AWO. 1945 hatte sie die „Arbeiterwohl-
fahrt USA – Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet, die nach Ende des Krieges mit Care-Paket-
sendungen nach Deutschland Hilfe leistete. Von den vielen heutigen Aktivitäten und Einrichtungen der AWO
hob Pfeiffer als ein Leuchtturmprojekt die Nachsorgeeinrichtung für krebskranke Kinder und Jugendliche „Ka-
tharinenhöhe“ bei Furtwangen hervor. Die Einrichtung habe eine lange Vorgeschichte, denn die Arbeiterwohl-
fahrt richtete nach dem Ersten Weltkrieg dort das erste Kindererholungszentrum unter ärztlicher Leitung ein.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung in der Schlettstadtallee vom Ensemble Rosentrio mit Eva Meyer, Ella
Friedrich und Julius Mahni unter der Leitung von Katja Schill-Mahni sowie der Percussion-Gruppe der Musikschule
Waldkirch unter Leitung von Victoria Ifrim. Nachmittags gab es ein großes Kinder- und Familienprogramm mit Verklei-
dung, Schminken, Spielen und Mitmach- Liedern. Abends spielten dann die „Bächlesörfer“ aus Freiburg zum Tanz auf.
(Quelle: BZ v. 23.07.2019)

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GESCHÄFTSBERICHT

Jubiläumsjahr 2019
Am 13. Dezember 1919 wur- de die            geversicherung relativiert worden,
Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Deutsch-         merkte Seeh kritisch an. 40 Prozent
land gegründet. Kurz nach Ende des          aller deutschen Pflegeplätze befän-
Ersten Weltkriegs, als es in der Weima-     den sich in der Hand großer auslän-
rer Republik unzählige Invalide, Ver-       discher Unternehmen. „Senioren-
letzte und traumatisierte Heimkehrer,
                                            wohnanlagen sind heute eine gute
Witwen und Waisen gab. Seither sind
                                            Kapitalanlage und die soziale Arbeit
hundert Jahre vergangen und die Zeiten
haben sich grundlegend geändert, doch
                                            befindet sich im Spannungsfeld der
die sozialen Leistungen und Dienste, die    Ökonomie“, stellte der Experte fest.
der Spitzenverband der Freien Wohl-         Nichtsdestotrotz seien die sozialen
fahrtspflege erbringt, sind auch heute      Leistungen der AWO auch in heutiger
nach wie vor unverzichtbar. Der 100.        Zeit nötiger denn je, wenn auch die
AWO-Geburtstag wurde vom AWO-Kreis-         Herausforderungen mittlerweile ganz
verband      Breisgau-Hochschwarzwald       andere seien, ging Seeh kurz auf die
und Emmendingen in Zusammenar-              festgeschriebenen Grundwerte So-
beit mit dem Ortsverein Emmendingen         lidarität, Toleranz, Freiheit, Gleich-
in der Elzhalle gebührend gefeiert.         heit und Gerechtigkeit ein. „Chan-
AWO-Gründerin Marie Juchacz (1879 bis       cengleichheit ist am Wichtigsten. In
1956), die zu den ersten Frauen in der      Zeiten von nationalsozialistischen
Nationalversammlung gehörte, versuch-
                                            Tönen müssen wir auch heute noch
te mit ihrer Initiative vor allem die Not
                                            für die Werte der Demokratie kämp-
der Menschen, die durch den Weltkrieg
geschädigt waren, zu lindern, indem         fen“, so der Festredner. Die AWO sei
sie Nähstuben, Mittagstische, Werkstät-     weit mehr als ein Sozial- und Wohl-
ten zur Selbsthilfe und Beratungsstellen    fahrtsverband, sondern die größte
einrichtete. Später entwickelte sich die    Helferorganisation bundesweit mit
AWO zu einer Selbsthilfeorganisation für    135.000 ehrenamtlichen Helfern.
alle sozial bedürftigen Menschen. Die
historische Rede der SPD-Abgeordneten       SPD-Landtagsabgeordnete         Sabi-
am 19. Februar 1919 im Reichstag ist bis    ne Wölfle überbrachte die Jubilä-
heute unvergessen. Sie wurde von Ana        ums-Glückwünsche auch im Namen
Agatiev vom AWO-Ortsverein Denzlin-         ihrer anwesenden Bundes- und
gen bei der Jubiläumsfeier vorgetragen.     Landtagskollegen, MdB Peter Weiß
Nach der Machtübernahme von Adolf
                                            (CDU), MdB Johannes Fechner (SPD)
Hitler wurde die AWO aufgelöst und
                                            und MdL Alexander Schoch (Grü-
verboten, nachdem der vorherige Ver-
such der Nazis, den Wohlfahrtsverband       ne). „Die Arbeiterwohlfahrt ist heu-
gleichzuschalten, gescheitert ist. Eini-    te nicht mehr wegzudenken. Sie ist
ge Mitglieder arbeiteten illegal weiter.    sehr breit aufgestellt und bei allen
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde      wichtigen gesellschaftlichen The-
die AWO 1946 in Hannover als partei-        men, sprich Migration, Gleichstellung
politisch und konfessionell unabhän-        oder Seniorenpolitik mit dabei und
gige Hilfsorganisation neu gegründet.       leistet unverzichtbare Arbeit“, lob-
                                            te die Sozialdemokratin das gro- ße
Festredner Hansjörg Seeh, Ehren-            ehrenamtliche Engagement, ohne
vorsitzender des AWO-Bezirksver             das die AWO nicht bestehen könne.
ands Baden und ehemaliger Sozial-
bürgermeister von Freiburg, ein ech-
tes AWO-Urgestein (57 Jahre Mitglied)
und maßgeblich am Zustandekom-
men der AWO-Seniorenwohnanlage
in Emmendingen beteiligt, blickte
zurück. „Die 80er-Jahre waren die
Zeit der Seniorenwohnanlagen. Zu-                                                    Impressionen  der Jubiläums  Ver-
erst war man in Emmendingen al-                                                      anstaltung des AWO Kreisverbandes
lerdings sehr skeptisch“, erinnerte
sich der 82-jährige Träger des Bun-
desverdienstkreuzes erster Klasse.
Inzwischen sei das Subsidiaritäts-
prinzip allerdings durch die Pfle-
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GESCHÄFTSBERICHT

Die AWO Denzlingen ist ein Erfolgsmodell
Bericht aus Von Haus zu Haus vom 19.09.2019
Keine Frage, der agile und vor 67.     neben Gastgeber Detlef Behnke auch       Mittagessen. Darüber hinaus lie-
Jahren gegründete AWO-Ortsverein       Hansjörg Seeh (Vorsitzender AWO-         fert die AWO Denzlingen „Essen auf
Denzlingen mit seinen etwa 150 Mit-    Kreisverband Freiburg, Ehrenvorsit-      Rä- dern“ aus. Über 21 000 warme
gliedern, rund 20 Hauptamtlichen       zender AWO-Bezirksverband Baden,         Mahl- zeiten werden mit Hilfe von
und den rund 50 Ehrenamtlichen ge-     ehemaliger Sozialbürgermeister von       drei „Bufdis“ jährlich ausgeliefert.
hört zu Vorzeige ortsvereinen im ge-   Freiburg), Peter Dreßen (AWO-Vor-        Nach dem schwungvollen Abschluss
samten Breisgau. Am letzten Freitag    sitzender Kreisver- band Emmen-          durch den Vocanell-Chor blieb noch
und Samstag wurde das 100-jährige      dingen, früher SPD- MdB und „Vater       genügend Zeit für persönliche Ge-
AWO-Bestehen in Deutschland mit        der Emmendinger Tafel“) sowie als        spräche und den Ausstellungsbesuch.
zwei Veranstaltungen groß gefeiert.    „Überraschungsgast“ Jochen Himpe-        Auch MdB Dr. Johannes Fechner (SPD)
Am Freitagabend war im „Rocca-         le als „Gesicht der Denzlinger AWO“.     hatte sich mittlerweile unter die Ju-
Saal“ alles angerichtet für einen      Ihm zu Ehren wurde sogar eine eige-      biläumsgäste gemischt. Das AWO-Te-
feierlichen Jubiläumsabend. Um-        ne Broschüre mit dessen Werdegang        am um Vorsitzenden Detlef Behn-
rahmt vom glanzvollen Denzlinger       sowie der Geschichte der AWO-Denz-       ke konnten am Ende ein rund- um
Vocanell-Chor (u.a. „Europa-Hym-       lingen erstellt und an diesem Abend      positives Fazit ziehen, verbunden mit
ne“ und „Geburtstagsständchen“)        verteilt. „Kein anderer als Jochen       dem Dank an alle beteiligten Orga-
sowie Luisa Hermes und Hartmut         Himpele hat die AWO Denzlingen in        nisatoren, Helfer und Unterstützer.
Bodenstein („Denzlinger Lieder“) er-   den letzten Jahrzehnten so geprägt       Offene                   Schülermensa
lebten die etwa 100 Besucher einen     wie der langjährige Vorsitzende und      Am Samstagvormittag folgte dann
kurzweiligen, spannenden und ab-       Vater der AWO-Mensa, Jochen Him-         noch ein interessanter und recht gut
wechslungsreichen Abend. Flankiert     pele“, so Behnke, Seeh und Dreßen        besuchter „Tag der offenen Tür“ in
wurde die Veranstaltung bei Speis      unisono. Alle vier „AWO-Urgesteine“      der Schülermensa im Bil- dungszen-
und Trank mit einer Ausstellung über   ließen noch einmal die wechselvol-       trum mit jeder Menge In formationen,
die soziale Arbeit und Geschich-       le Geschichte der AWO bundesweit         leckerem (kostenlosem) Essen sowie
te der AWO deutschlandweit sowie       so- wie in Denzlingen mit einigen        einer umfangrei- chen AWO-Ausstel-
über den AWO-Ortsverein Denzlingen.    Anek- doten angereichert Revue           lung mit einzelnen Schautafeln. Sa-
Mutige                AWO-Gründerin    passieren, wagten einen Blick in die     bine Katzenwadel, Manuela Wucherer
Zu Beginn verlas Vorstandsmitglied     Gegenwart und in die Zukunft und         und Jochen Himpele sowie das gesam-
Ana Agatiev Auszüge aus der Origi-     brachen gemeinsam eine Lanze für         te Mensa-Team waren wieder einmal
nalrede von AWO-Gründerin Marie        das Ehrenamt und die Menschlich-         mit vollem Herzblut bei der Sache.
Juchacz. Sie sprach vor 100 Jahren     keit. In Anbetracht von vielfältigen
als erste Frau in einem deutschen      Herausforderungen (u.a. Altersarmut,
Parlament. Wahrlich eine bemer-        Wohnungsnot,       Fachkräftemangel,
kenswerte Frau, Visionärin und en-     Klimawandel, demografischer Wan-
gagierte SPD-Politikerin mit Mut,      del, Einsamkeit im Alter, Flüchtlings-
Rückgrat und Beharrlichkeit. Nach      ströme) sei die segensreiche Arbeit
der kurzen Begrüßung verbunden         der AWO auch heuer mehr denn je
mit vielfältigen Dankesworten durch    wichtig und unverzichtbar, so das
den Denzlinger AWO-Vorsitzenden        einhellige Fazit der Expertenrunde.
Detlef Behnke, würdigte Bürgermeis-    Über 21.000 warme Mahlzeiten im Jahr
ter Markus Hollemann vor allem das     Christel Bohlen (Schulleiterin des
herausragende Engagement der AWO       Erasmus-Gymnasiums) meldete sich         Sofa-Gespräch mit Hansjörg Seeh, Peter
Denzlingen mit AWO-Schülermen-         spontan zu Wort, „rettete“ damit die     Dreßen, Detlef Behnke
sa, flexibler Nachmittagsbetreuung     „Frauenquote“ auf der Bühne und
am Bildungszentrum, „Essen auf         würdigte ebenso die großen Ver-
Rädern“, Lernbegleitung sowie der      dienste von Jochen Himpele gera-
bestens etablierten neuen Geschäfts-   de in Bezug auf die AWO-Mensa mit
stelle in der Stuttgarter Straße und   der flexiblen Nachmittagsbetreuung
sprach von einem „Erfolgsmodell“       am Bildungszentrum (Leitung: Her-
und einem „Leuchtturmprojekt“.         mann Eppler). Im AWO-Hort und in
„AWO-Urgesteine“                 und   der Nachmittagsbetreuung kümmern
ein                Überraschungsgast   sich vierzehn Erzieherinnen und Er-
Vier „AWO-Urgesteine“ nahmen an-       zieher gegenwärtig um 128 Grund-
schließend auf dem „roten AWO- Sofa“   schulkinder und in der Schulmensa
zum launigen „Sofa-Gespräch“ Platz.    werden derzeit 135 Schüler versorgt.
WZO-Redakteur Detlef Berger fun-       Kinder aus Familien mit geringem         Frauenpower: Ana Agatiev verlas die
gierte als Moderator und interviewte   Einkommen oder ohne Erwerbsein-          Rede von AWO Gründerin Marie Juchacz
im lockeren Plausch und in-formativ    kommen erhalten ein reduziertes
                                                                                                                | 13
GESCHÄFTSBERICHT

Bürgertreff Kollnau
Der neue Quartierstreff in der Hilda-
straße in Kollnau stieß am „Tag der
offenen Tür“ auf großes Interesse.
Unzählige Vereinsvertreter und Bür-
ger drängten in das Gebäude, um
die Nut- zungsmöglichkeiten ken-
nenzulernen. Sämtliche Besucher
waren positiv über- rascht und be-
teiligten sich rege an der Ideen-
findung, welche Angebote das Ge-
bäude attraktiver machen können.
Beim      Bürgerbeteiligungsworkshop
„Gut älter werden“ hatte sich her-
auskristallisiert, dass es im Ortsteil
Kollnau mit 5500 Einwohnern nur
wenige Möglichkeiten gibt, wo sich
Vereine treffen und Menschen be-
gegnen können. Das Gebäude in der
Hildastraße 4a in Kollnau wurde bis-
her von der AWO Kollnau verwaltet.
Neben der AWO nutzten fünf weitere
Vereine das Gebäude als Vereinsheim.
Das Gebäude bot sich zur Aufwertung
zum Quartierstreff an. Jetzt wurde das
inzwischen barrierefrei zugängliche
Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt.
Von dem Besucheransturm am Tag der
offenen Tür wurde die Stadtverwal-
tung regelrecht überrannt. Ununter-       rierefrei zugänglich ist, eine barriere-   Veranstaltungen gebucht werden.
brochen drängten sich in den Gängen       freie Toilette gibt es noch nicht. Hier    An konkreten Angeboten sind bis
und Räumen die Besucher, tauschten        soll erst der Bedarf ermittelt werden,     jetzt schon Spielenachmittage für Se-
sich an den Tischen bei Kaffee, Ku-       „aber wir sind gewillt zu investieren“,    nioren sowie für Kinder und Senio-
chen und Herzhaftem aus und ent-          betonte der Oberbürgermeister. Im          ren geplant, eine Sprechstunde vom
wickelten im Gespräch mit ande-           Quartierstreff soll es auch Raum fürs      Behinderten-Beirat sowie Senioren-
ren Besuchern Ideen, was im neuen         Ehrenamt geben, ergänzte Kempf, so         gymnastik. Privatpersonen haben an-
Quartierstreff an Angeboten noch          könnten hier beispielsweise privater       geboten, einen Mama-Treff oder eine
fehlt und wie der Quartierstreff in Zu-   Musikunterricht angeboten werden,          Krabbelgruppe zu leiten, Mama-Fit-
kunft heißen könnte. Die bereitge-        Sitztanz für Senioren oder eine Krab-      Kurse, andere Bewegungsangebote
stellten Dialogstellwände zum Anpin-      bel-Gruppe für die Jüngsten. Einige        und Hausaufgabenhilfe anzubieten.
nen der Ideen füllten sich sukzessive.    Räume sind schon ganz oder zeit-
Oberbürgermeister Roman Götzmann          weise belegt: So gibt es einen Be-         Begleitet wird der Aufbau des Quar-
war überrascht, wie groß die Räume        ratungsraum mit zwei öffentlich zu-        tierstreffs von Thomas Uhlendahl
in dem Gebäude sind. Das Gebäude          gänglichen Computern, die von der          vom Büro für Mediation, Modera-
sei bisher etwas versteckt und un-        Computertruhe gewartet werden. Im          tion, Coaching und Training, der be-
bekannt gewesen, meinte Götzmann.         Beratungsraum bieten der Kinder-           reits den Prozess „Gut älter werden“
Um hier einen Quartierstreff einrich-     schutzbund Waldkirch und die Cari-         in Waldkirch moderiert hatte. Der
ten zu können, haben Dezernatslei-        tas Sprechstunden an. Eventuell soll       Quartierstreff sei ein niederschwel-
terin Ilka Kern und Abteilungsleiterin    hier auch der Pflegestützpunkt eine        liges Angebot für Begegnungen.
Jana Kempf vom Dezernat Kultur-           Anlaufstelle erhalten. Der Männer-
Bildung-Soziales Fördermittel auf-        gesangsverein Eintracht Kollnau be-
getan. Von diesen Fördermitteln soll      legt einen Raum für sich, indem sich
unter anderem eine 450-Euro-Kraft         aber auch der Stadtseniorenrat trifft.
bezahlt werden, die den Quartiers-        Sobald das Quartierssekretariat be-
treff verwaltet. Bis die Stelle besetzt   setzt ist, soll in dem größten Raum
ist, ist Juliane Hehn vom Dezernat        ein offenes Café eingerichtet wer-
Kultur-Bildung-Soziales, Ansprech-        den, mit Tageszeitungen und offe-
person für alle Fragen und Belange.       nem Bücherregal. Die Räume können
Auch wenn das Gebäude bereits bar-        von Vereinen und Privatpersonen für

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GESCHÄFTSBERICHT

In der AWO Seniorenwohnanlage Teningen gibt es einen
FairTeiler-Kühlschrank
Wer Lebensmittel übrig hat, weil er zum Beispiel wegfährt, kann sie künf-
tig der Allgemeinheit spenden. In der AWO Seniorenwohnanlage Tenin-
gen gibt es jetzt einen öffentlichen FairTeiler-Kühlschrank. Er steht im
Eingangsbereich der Wohnanlage. Die Idee dazu stamm von Katrin Un-
ger, seit 2019 Stellvertretende Vorsitzende des AWO Ortsverein Teningen.
Sie und Sponsorin Nathalie Sautter haben den Kühlschrank ermöglicht.
Das Konzept ist einfach aber effektiv: Wer übers Wochenende weg ist, Reste
von einer Feier hat oder in den Urlaub fährt und noch überschüssige Le-
bensmittel zu Hause hat, kann dies für andere zur Verfügung stellen. Und
wer Lebensmittel benötigt, bedient sich - kostenlos. Der Kühlschrank sei
nicht ausschließlich für Bedürftige, sondern für alle. Nicht nur Lebensmit-
tel, die gekühlt werden müssen, können gespendet werden, sondern auch
andere Produkte wie Beispielsweise Nudeln oder Backzutaten. Sie kön-
nen neben dem Kühlschrank auf eine m kleinen Tische abgelegt werden.

Jochen Himpele - das Gesicht der Denzlinger AWO
                                         welche sozialen und erzieherischen        zept: Mittagstisch, Hausaufgaben-
                                         Bedingungen für das Gemeinwahl            hilfe, Freizeitbetreuung). Während
                                         in Denzlingen damit erreicht wur-         der Dienst Essen auf Rädern ein-
                                         den, das wird immer mit dem Na-           geführt wird, muss der         Mobi-
                                         men Jochen Himpele verbunden sein.        le Soziale Hilfsdienst 1990 wegen
                                         1987 wird Jochen Himpele zum Vorsit-      erheblicher finanzieller Schwierig-
                                         zenden der AWO Denzlingen gewählt.        keiten leider eingestellt werden,
                                         Damit beginnt eine neue Ära des Ver-      Für Jochen Himpele und die Denz-
                                         eins. Die Vereinsstruktur, Ziele und      linger AWO        ist es 1991 so-
                                         Aufgaben des Vereins wurden grund-        weit: Der Hort wird anerkannt
                                         legend reorganisiert. So wurde der Ver-   als „AWO-Hort an der Schule.
                                         ein von einer Gruppe sozial engagier-     Jochen Himpele geht im November
                                         ter Bürger/innen zu einem wichtigen       1991 für elf Jahre erst als Aufbau-
                                         sozialen Dienstleister in Denzlingen.     helfer und später als Kämmerer zur
                                         Der Ortsverein übernimmt die              Gemeinde Arnsdorf nach Sachsen.
                                         neu eröffnete Cafeteria im Se-            Von 1993 bis 2002 übernimmt Ro-
                                         niorenzentrum in eigener Regie.           switha Hilden die Führung des Ver-
                                         Die 1990er Jahren bis heu-                eins. Sie betreibt als Gemeinderätin
                                         te – vor allem durch die Ini-             energisch den Neubau eines Hor-
Kein anderer hat die AWO Denzlin-        tiativen    von    Jochen     Himpele     tes, der dann 2001 eröffnet wird.
gen in den letzten Jahrzehnten (!)       Aus bescheidenen Anfängen ei-             Jochen Himpele bleibt mit dem Orts-
so geprägt wie Jochen Himpele. Für       ner     Hausaufgabenbetreuung        in   verein immer in Verbindung und
viele Denzlingerinnen und Denz-          der Geschäftsstelle der AWO ent-          übernimmt nach seiner Rückkehr
linger ist er im sozialen, politischen   wickelte sich in Zusammenarbeit           aus Sachsen erneut den Vorsitz.
und menschlichen Bereich der kom-        mit der Hauptschule am Ort eine           Nun beginnt die finanzielle Konso-
petente Ansprechpartner, der enga-       Schülerbetreuung mit Mittagstisch.        lidierung des Ortsvereins und neue
giert, uneigennützig und verläss-        1989 nimmt dieser Hort an der Schu-       Arbeitsfelder werden angedacht. Die
lich da ist, wenn er gebraucht wird.     le probeweise seinen Betrieb auf.         AWO will vom Grundgedanken her
Die soziale Entwicklung und somit        Daraus entwickelten sich wei-             die bestehende Seniorenarbeit wei-
auch die Attraktivität der Gemein-       tere Hilfen für Kinder und Ju-            terführen, eine Zukunft sieht man
de Denzlingen sind vielfach mit dem      gendliche im Schulalter wie die           nur in einer Vernetzung am Ort mit
Namen Jochen Himpele verbunden.          Hausaufgabenhilfe und die Indivi-         anderen Angeboten, insbesondere
Der Neubau der Schülermensa im           duelle Lernbegleitung sowie eine          sollte es eine funktionierende Fami-
Bildungszentrum Denzlingen und           individuelle Förderung von Kindern.       lienunterstützung geben. So nimmt
der AWO-Schülerhort an der Stutt-        1990 entstehen drei Gruppen im            2003 die Schülermensa in beschei-
garter Straße - dass diese Gebäude       AWO-Schülerhort mit Essensange-           denem Rahmen ihre Arbeit auf. 2006
geschaffen wurden und vor allem          bot Schülerhilfe (dreiteiliges Kon-       wird die provisorische Schülermensa

                                                                                                                | 15
GESCHÄFTSBERICHT

im Bildungszentrum eröffnet. Die Arbeit der Mensa fin-          lef Behnke      wurde neuer Vorsitzender der AWO
det in der Bevölkerung große Zustimmung. Die Finan-             Denzlingen. Die AWO-Schülermensa wird weiter-
zierung von Mittagessen für Kinder aus wirtschaftlichen         hin erfolgreich betreut von Vorstandsmitglied Jochen
schwachen Familien durch Spenden ist beeindruckend              Himpele in enger Zusammenarbeit mit Sabine Kat-
hoch. 2012 baute die Gemeinde die Schulmensa komplett           zenwadel, die die Schülermensa hauptamtlich lei-
neu aus. Täglich werden hier bis 280 Essen in freier Aus-       tet und es schafft mit den über 30 Ehrenamtlichen,
wahl ausgegeben. Etwa 30 Ehrenamtliche arbeiten hier            dass täglich bis zu 280 Essen an die Schülerinnen und
unter der Leitung einer hauptamtlichen Mensaleiterin.           Schüler des Bildungszentrums ausgegeben werden.
Der Ortsverein engagiert sich maßgeblich auch so-               Jochen Himpele selbst hat zu seinem ehrenamtlichen
zialpolitisch     in      verschiedenen      Arbeitskreisen     Engagement Resümee gezogen :“Mir ist es wichtig, dass
Unter der Leitung des AWO – Vorsitzenden Jochen Himpele         in der Gesellschaft Gruppierungen vorhanden sind, die
und Herrn Professor Veith wurde der Arbeitskreis „Soziales      die Bedürfnisse der Mitbürgerinnen und Mitbürger se-
und Bildung“ ins Leben gerufen. Sowohl das Kreisjugend-         hen und Unterstützung über die staatlichen Hilfen hi-
amt, die Schulen, die beiden Kinderheime in Denzlingen als      naus geben können. So können für die Zukunft neue
auch Vereine mit Schwerpunkt Jugendarbeit sind Mitglied         Strukturen entwickelt werden, die für die Bürgerinnen
dieses Arbeitskreises, so dass das Kennenlernen, erzieheri-     und Bürger in Denzlingen im Laufe der Zeit notwen-
sche Fragen, Erfahrungsaustausch und Bildungsthemen im          dig werden. Auch politische Perspektiven und Visio-
familien- und sozialpolitischen Bereich Hauptanliegen sind.     nen sollen dabei in der Öffentlichkeit Gehör finden.“
Auch die Anliegen der Senioren, die im Arbeitskreis „Äl-        Für diese politischen Perspektiven und Visio-
terwerden in Denzlingen“ gebündelt vorgetragen wer-             nen, die durch Handeln aktiv in die Realität um-
den, verfolgt die AWO mit großem Interesse. Der Ortsver-        gesetzt werden konnten, steht die AWO Denzlin-
ein wirkt verantwortlich in der Initiative „Wie wollen wir      gen vor allen durch Jochen Himpele, eben dem
in Zukunft in Denzlingen leben“   - Aktiv im Alter – mit.       Gesicht der Denzlinger AWO wie kein anderer.
2014 trat Jochen Himpele ins zweite Glied zurück – Det-

Sie war das Gesicht des Seniorentreffs
Marlies Büchele wurde feierlich ver-      am Mittwoch, immer wieder unter
abschiedet – Nachfolger noch gesucht      anderer Leitung und mit anderem
                                          Team. Eine ehrenamtliche Nachfol-
Immer mittwochs um 14 Uhr treffen         gerin zu finden ist schwierig, zur Zeit
sich zahlreiche Frauen und Män-           gibt es noch keinen Ersatz, so dass das
ner im AWO Seniorentreff am Stadt-        Weiterbestehen des Senioren- treffs
garten (AWO-Seniorenwohnanlage,           unklar ist. In dieser Woche fin- det
Gartenstraße 1) zum gemütlichen           noch ein zusätzlicher Ausflug in den
Beisammensein, zum Plaudern, Sin-         Europapark statt, für das Neue Jahr
gen, zu Kaffee und Kuchen. Es wird        wird nach einer Lösung gesucht. Ins-
                                                                                    Marlies Büchele (links) zusammen mit
vorgelesen, es gibt immer wieder          gesamt acht Jahre hat Marlies Büche-
                                                                                    ihrem Team Ingrid Breithaupt, Hel-
einmal Vorträge zu Betreuung und          le den Seniorentreff in der Be- geg-      ga Hauser, Doris Bürklin. Rechts
Förderung im Alter, ein- mal im Mo-       nungsstätte geleitet, sie kommt aus       AWO    Geschäftsführer   Denis Deiser
nat findet ein Ausflug statt, ins El-     Teningen, wo sie bei einem DRK- Ter-
sass, die Ortenau oder zum Titisee.       min angesprochen worden war: „Ich
„Marlies Büchele war das Gesicht un-      war schon in Rente und hatte noch
seres Seniorentreffs“, so Denis Deiser,   einen Paketjob, den ich aufgab. Ich       dazu. „Durch Mund-zu-Mund- Pro-
Geschäftsführer des AWO Kreisver-         habe es gern gemacht, mit Herz- blut,     paganda hat sich herumgesprochen,
bands, der am vergangenen Mittwoch        wir haben viel gesungen, im Internet      dass sich hier die Senioren treffen - es
Blumensträuße an Marlies Büchele          fand ich Geschichten zum Vorlesen“.       wäre schön, wenn sich bald jemand
und ihr ehrenamtliches Team (Ingrid                                                 findet, Marlies Büchele hatte sich
Breithaupt, Helga Hauser, Doris Bürk-     Vielleicht kommt doch noch je-            gut dahintergeklemmt und im- mer
lin) überreichte (unter dem Beifall der   mand und tritt in ihre Fußstapfen,        wieder ein Gedicht vorgetra- gen“,
etwa vierzig anwesenden Senioren)         damit diese schöne Einrichtung wei-       so eine Besucherin aus Frei- amt.
und ein Kuvert zum offiziellen Ab-        terbesteht. Nicht nur Bewohner neh-       Auch Peter Dreßen, der Kreisvorsitzen-
schied mitbrachte: „Sie hören ge-         men teil (rund 60 wohnen im Haus,         de der AWO, kam später dazu, um mit
sundheitsbedingt zum Ende des Jah-        Einzelne und Ehepaare, die sich selbst    einem Glas Sekt auf die Verabschie-
res auf, wir bedauern das alle sehr.“     versorgen und bei Bedarf von drei         dung, die gute Arbeit, die Beliebtheit
Seit 1985, seit es die Wohnanlage         Mitarbeiterinnen unterstützt wer-         und Gesundheit von Marlies Büchele
gibt, gibt es auch den Seniorentreff      den), viele kommen von außer- halb        und dem ganzen Team anzustoßen.

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