Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates - Evang.-ref. Kirche Kanton Schaffhausen

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Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates - Evang.-ref. Kirche Kanton Schaffhausen
Geschäftsbericht
2018 des Kirchenrates
Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates
    der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen

                             PERF ORM ANCE

                                    neutral
                                 Drucksache
    No. 01-19-171799 – www.myclimate.org
    © myclimate – The Climate Protection Partnership

    Titelbild: 	Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen
                 Kirchenbundes zu Gast in Schaffhausen, v.l. Kirchenrätin und
                 Abgeordnete Sabine Dubach, Kirchenratspräsident Frieder Tramer
                 bei Schifffahrt auf dem Rhein

    Bildnachweise: 	Wo nichts vermerkt ist: Doris Brodbeck, Kommunikationsbeauftragte

    Gestaltung und Druck:                              Kuhn-Druck AG, Neuhausen am Rheinfall

    Themenseiten:                                      aus dem Kirchenboten, S. 12, S. 24, S. 26, S. 36, S. 41, S. 47

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Inhalt
Ach – diese Kirche… Ja, diese Kirche!                                                               6

1. Jahresrückblick                                                                                  8

2. Engagement                                                                                       9

   2.1 Seelsorge                                                                                    9
   Kantonsspital                                                                                    9
   Psychiatriezentrum                                                                               9
   Palliative Care                                                                                  9
   Notfallseelsorge                                                                                10
   Gefängnisseelsorge                                                                              10
   Gehörlose                                                                                       10
   Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung                                               11
   Religiöse ökumenische Feiern im Ilgenpark Ramsen                                                11

   2.2 Fremdsprachen                                                                               13
   Eglise évangélique reformée de langue française de Schaffhouse                                  13
   Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen                                                  13

   2.3 Sozialdiakonie                                                                              13
   Beratungsangebote                                                                               13

   2.4 Kirchen im Dialog                                                                           15
   Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH              15

   2.5 Religionen im Dialog                                                                        15
   Weltanschauungsfragen und Religionen                                                            15
   Interreligiöser Dialog                                                                          16

   2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusammenarbeit OeME                                           18
   OeME-Kommission                                                                                 18

   2.7 Kirchliche Medienarbeit                                                                     25
   Kommunikationskommission                                                                        25
   Ökumenische Kommission für Medienarbeit OeKM                                                    25
   Internetbeauftragter                                                                            25

                                                        Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Inhalt   3
3. Bildung                                                               27

       3.1 Kirchlicher Unterricht                                            27
       Fachstelle Katechetik                                                 27
       Kirchenrätliche Kommission für Unterricht (KKU)                       28
       Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen                          28
       Didaktisches Zentrum                                                  29

       3.2 Kinder- und Jugendliche                                           29
       Kommission Kind und Jugend                                            29
       Jugendkredit                                                          30
       Kantonaler Sonntagsschulverband                                       30

       3.3 Konferenzen                                                       30
       Kind und Jugend: Das neue Unterrichtsdekret                           31
       Entwicklungszusammenarbeit OeME: Reformierte Gäste aus Siebenbürgen   31

       3.4 Bildungsangebote                                                  31
       Frauenkommission                                                      31
       Theologiekurs                                                         32
       Bibelseminar                                                          32

    4. Personal                                                              33

       4.1 Pfarrkonvent                                                      33
       Ordinationen                                                          33
       Weiterbildungen kirchliche MitarbeiterInnen                           34
       Mentorate                                                             34
       Vikariate                                                             34
       Kolloquien                                                            34

       4.2 Diakoniekonvent                                                   35

       4.3 Katechetinnen                                                     35

       4.4 OrganistInnen                                                     35

    5. Entscheidungsträger                                                   37

       5.1 Synode (Kirchenparlament)                                         37
       Aussprachesynode 07. April 2018                                       37
       Sommersynode 28. Juni 2018, Kirchgemeinde SH-Steig                    37
       Wintersynode, 21. November 2018, Kirchgemeinde SH-Zwingli             38
       Pendente Aufträge                                                     39

       5.2. Kirchenrat und Fachstellen                                       39

       5.3. Kirchgemeinden: Struktur der Zusammenarbeit                      42

       5.4 Änderungen im Rechtsbuch der Kantonalkirche                       44

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5.5 Vertretung der Kantonalkirche nach aussen                                                  44
   Konferenz der Kirchenpräsidien und Ostschweizer Kirchenratspräsidien                           44

   5.6 Delegationen des Kirchenrates und der Synode                                               44

   5.7 Internetadressen:                                                                          46
   Weitere (Deutsch-)Schweizerische Institutionen:                                                46
   Schaffhauser Partnerinstitutionen:                                                             46

6. Namen und Adressen                                                                             48

   6.1 Kommissionen und Beauftragte der Synode                                                    48

   6.2 Kirchenrätliche Kommissionen                                                               48

   6.3 Präsidien                                                                                  49

   6.4 Pfarrpersonen                                                                               50

   6.5 Vermittlungsstelle für Pfarramtliche Stellvertretungen                                      51

   6.6 Sozialdiakonie                                                                              51

   6.7 Katechetinnen                                                                               51

7. Finanzielle Mittel                                                                              53

   7.1 Erläuterungen zur Jahresrechnung 2018 der Zentralkasse                                      53
   Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2018 nach Kostenarten                                          54
   Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2018                                                          57
   Anhang Beiträge nach Kostenstellen                                                              59
   Anhang Kollekten (Erfolgsrechnung nach Kostenstellen 2018)                                      63
   Fonds zur Unterstützung ausserordentlicher kirchlicher Aufgaben im Kanton Schaffhausen 64

   7.3 Kirchenbote                                                                                65

   7.4 Schaffhauser Bettagsaktion «Teilhabe für alle»                                             66

   7.5 Rechnung zur Kenntnisnahme: PK-Abrechnungsstelle der Zentralkasse                           67

   7.6 Anträge                                                                                    68
   Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission                                             68
   Anträge des Kirchenrates                                                                       68
   Review                                                                                         69

8. Mitgliederstatistik und kirchliche Handlungen                                                  70

9. Bevölkerung und finanzielle Leistungen der Schaffhauser Kirchgemeinden im Jahr 2018            71

                                                        Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Inhalt   5
Vorwort von Frieder Tramer Kirchenratspräsident

    Ach – diese Kirche… Ja, diese Kirche!

    Frieder Tramer, Kirchenratspräsident

    In Gesprächen, in Berichten wird immer mal         zu befreien, vor Gott, mir und den anderen nicht
    wieder grosses Unbehagen angesichts des Zu-        gut genug zu sein», so die Kollegin in dem Ar-
    stands unserer Kirche geäussert. Ein Beispiel      tikel.
    ist, was eine Pfarrkollegin im «bref», dem
    «Magazin der Reformierten» (Nr. 19/2018),
    über die Predigt schreibt. Die Predigt sei nicht   Wenn (fast) alle whatsäppeln und
    mehr zeitgemäss. Wie jede gehaltene Rede sei       twittern, gerade dann nehmen wir
    sie heute in einem Meer von Bildern und Kurz-      uns in der Kirche Zeit fürs Vorbereiten
    nachrichten wie aus einer anderen Welt. Ja, si-    und fürs Hören einer Rede.
    cher! Aber könnte nicht das gerade ein guter
    Grund sein, an der Predigt festzuhalten? Wenn      Wenn da nicht der ernüchternde kirchliche All-
    (fast) alle whatsäppeln und twittern, gerade       tag wäre: abnehmende Bedeutung, weltfremd,
    dann nehmen wir uns in der Kirche Zeit fürs        wirkungsarm. O ja, wer sich für die Kirche en-
    Vorbereiten und fürs Hören einer Rede. Wir         gagiert, muss wohl auch an ihr leiden. Woher
    denken gewissenhaft nach, gehen sorgfältig mit     aber wissen wir eigentlich, dass es mit unserer
    den Worten um, haben Respekt vor denen, die        Kirche so schlecht steht? Festgemacht wird das
    zuhören. So verantworten wir unseren gemein-       zum einen an abnehmenden Mitgliederzahlen.
    samen Glauben, spüren dem Reich Gottes nach        Schon das gilt als zuverlässiges Krankheits-
    und schaffen es vielleicht sogar: «von der Sorge   symptom. Zum anderen wird auf Zeiten verwie-

6
sen, in denen die Kirche noch gross und ein-        auch und gerade in seiner Unvollkommenheit?
flussreich war. Aber schon in den Briefen im        Das heisst nicht, dass man ohne Selbstkritik
Neuen Testament – und das ist ihnen hoch an-        weiterwurstelt. Und das geschieht ja auch nicht.
zurechnen – erfährt man, wie wenig grossartig       Man sehe sich die Kirche und die Kirchgemein-
das kirchliche Leben in Korinth oder Galatien       den an: was wird da nicht geprüft und projek-
oder anderswo war. Und was macht uns eigent-        tiert und versucht und entwickelt! Vielleicht
lich so sicher, dass der Heilige Geist in den an-   war unsere Kirche noch nie so frech und bunt
geblich vollen Kirchen des 18. und 19. Jahrhun-     und wandlungsfähig und unabhängig wie heu-
derts lebendiger war als heute?                     te. Trotzdem wird sie kleiner. Könnten wir das
Ich formuliere darum mal frontal gegen das          nicht demütig und humorvoll akzeptieren?
Unbehagen und um einiges überzeugter, als ich       Könnten wir nicht auf besonnene Art unsere
es dann jeweils im kirchlichen Alltag bin: was,     Strukturen anpassen? Und könnten wir nicht
wenn unsere Kirche heute richtig ist, ihrem         selbstbewusst uns abheben von manchem, was
Auftrag gemäss - mit allen Mängeln, trotz aller     heute als unverzichtbar, erfolgversprechend
Mängel? Was, wenn sie gerade mit ihren besse-       und einfach bloss trendig gilt? Und so Freude
ren und leider oft auch schlechteren Predigten      haben am kirchlichen Leben und Vertrauen in
richtig liegt? Könnte es sein, dass vieles in un-   die Gegenwart des Heiligen Geistes?!
serer Kirche und unseren Kirchgemeinden
fruchtbar und vom Heiligen Geist getragen ist,      Frieder Tramer, Kirchenratspräsident

                                                         Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Vorwort   7
1. Jahresrückblick
    07. Januar       Präsidienkonferenz
    16. Januar       Kommunikationskonferenz «Mitglied bleiben»                 Kapitel 3.3
    23. Januar       Frauenkommission: Talk mit Jacqueline Straub               Kapitel 3.4
    24. Januar       Blick über den Tellerrand: Brot für alle-Fastenopfer       Kapitel 2.6
    24. Februar      Theater 500 Jahre Niklaus von Flüe: Nimm mich mir
    03. März         Weltgebetstag: Surinam/Südamerika                          Kapitel 2.6
    08. März         Internationaler Frauentag, Zwinglikirche                   Kapitel 2.6
    13. März         Retraite des Kirchenrats zur Pfarrstellensituation
    07. April        Aussprachesynode zu Kirche und Politik                     Kapitel 5.1
    14.-20. April    Pfarrkonventsreise nach Amsterdam                          Kapitel 4.1
    9.-13. Mai       Kantatengottesdienste am Internat. Bachfest Schaffhausen
    27. Mai          Frauenmahl: Begegnungszentrum Rüdlingen                    Kapitel 3.4
    30. Mai          Planungstreffen zum Bodenseekirchentag 2020
    05. Juni         Filmabend Kirche für KOVI: La buena vida, Haberhaus        Kapitel 2.6
    17.-19. Juni     Abgeordnetenversammlung des SEK in Schaffhausen
    28. Juni         Sommersynode in der Steigkirche Schaffhausen               Kapitel 5.1
    30. Juni         1. Jahresversammlung: Hugenotten- und Waldenserweg
    29. Juli         Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest in der Steigkirche      Kapitel 2.6
    08. August       Waldspieltag: Hugenottenweg mit Ferienpass SH              Kapitel 2.6
    20. August       Schaffhauser Kirchenrat besucht St. Galler Kirchenrat
    01. September    Digitale Medien: Workshop für Eritreer mit VJPS            Kapitel 2.6
    02. September    Pfarrordination im Münster                                 Kapitel 4.1
    04. September    Ausflug auf dem Täuferweg
    09. September    Mission 21 – Nigerianisch Kochen in Neuhausen              Kapitel   2.6
    15. September    Gedanke am Wuchenänd erstmals in Gebärdensprache           Kapitel   2.7
    22. September    Kantonaler Konftag in der Zwinglikirche                    Kapitel   3.2
    22. September    50 Jahr-Jubiläum Schaffhauser Bettagsaktion                Kapitel   2.6
    30. Oktober      Gäste aus Kolumbien berichten (Kirche für KOVI)            Kapitel   2.6
    31. Oktober      Konferenz Kind und Jugend: Unterrichtsdekret               Kapitel   3.3
    11. November     Interreligiöser Dialog im Familienzentrum SH               Kapitel   2.5
    17. November     OeME-Konferenz: Reformierte in Rumänien                    Kapitel   2.6
    Mitte November   Datenmigration zur Cloud (Kirchenrat, Verwaltung…)
    21. November     Wintersynode in der Zwinglikirche Schaffhausen             Kapitel 5.1
    28. November     Erstes Fachtreffen der Sekretariate
    10. Dezember     Podium zum Menschenrechtstag, Rathauslaube                 Kapitel 2.6

8
Für Andere und mit Anderen

2. Engagement
2.1 Seelsorge                                      durch Matthias Loretan, der von der katholi-
                                                   schen Kirche mit 30% angestellt ist und seine
Kantonsspital                                      Arbeit im November 2018 aufgenommen hat.
Andreas Egli, Schaffhausen                         Das Seelsorgeangebot orientiert sich an den Be-
Hinsichtlich der Aufenthaltsdauer im Spital        dürfnissen der Menschen. Neben Einzelgesprä-
sind zwei gegenläufige Entwicklungen zu beob-      chen mit stationären und ambulanten Patienten
achten. Einerseits besteht die Tendenz, die Ver-   und Patientinnen bilden verschiedene Grup-
weildauer im Akutspital zu verkürzen. Deshalb      penaktivitäten wichtige Schwerpunkte der Ar-
wird es noch wichtiger, dass die Seelsorge eine    beit: Zwei Literaturgruppen, eine Achtsam-
gute Vernetzung mit den Stationen pflegt. An-      keitsgruppe und eine Singgruppe werden von
dererseits gibt es immer wieder Personen, die      der reformierten Seelsorge organisiert oder un-
über Wochen oder Monate im Spital bleiben          terstützt. Bei Todesfällen, v. a. im Langzeitbe-
müssen. Oft erleben sie mehrere Verlegungen        reich, führt die Seelsorge jeweils eine Ab-
zwischen den Bereichen Akutspital, Rehabilita-     schiedsfeier für die Station durch. Regelmässige
tion und Übergangspflege. Für solche Patienten     Gottesdienste, im Wechsel mit den Katholiken,
ist die Unterstützung besonders wichtig, die sie   runden das Angebot der Seelsorge ab.
von der Seelsorge, aber auch durch Besuche von
aussen erhalten.                                   Palliative Care
Die beiden Übergangspflege-Stationen wurden        Wolfram Kötter, Schaffhausen
von Pfr. Wolfram Kötter seelsorgerlich betreut.    «Warten» war eine grosse Herausforderung im
Zum dritten Mal machte ein Theologiestudent        Jahr 2018 – das Warten auf die kantonale Um-
ein Praktikum in der Spitalseelsorge (Seelsor-     setzung des Konzepts für «Palliative Care für
geübung). Die Freiwilligen der «Sitzwache der      den Kanton Schaffhausen». Dieses Warten
Spitalseelsorge» leisteten 112 Einsätze bei 20     nehmen wir mit in das Jahr 2019, denn noch hat
Patientinnen und Patienten, insgesamt 299          der Kantonsrat der Vorlage nicht zugestimmt,
Stunden. Die Einsätze waren zahlreicher als im     und so bleiben viele Fragen, wie etwa die der
Vorjahr (+ 19%), aber von kürzerer Dauer (–        Einrichtung von Hospiz-Betten, offen.
26%). Die Vor- und Nachbesprechung der Ein-        Überaus erfreulich ist, dass im letzten Jahr alle
sätze war im Jahr 2018 besonders aufwendig.        Pfarrkapitel im Bereich der Kantonalkirche be-
Der Spitalseelsorger übernahm die Koordinati-      sucht wurden, um das Arbeitsfeld «Palliative
on für zwei Gedenkfeiern: bei der Grabstätte für   Care» vorzustellen. Im Mittelpunkt der Ge-
früh verlorene Kinder (30. Juni) und am Inter-     spräche standen dabei im Wesentlichen die fol-
nationalen Gedenktag für verstorbene Kinder        genden Aspekte:
(9. Dezember). Für das Neubauprojekt des Kan-      Zusammenarbeit von Pfarrpersonen und Mitar-
tonsspitals wurden die Anliegen der Spitalseel-    beitenden in den Altersheimen
sorge formuliert. Im Vordergrund stehen die        Zusammenarbeit von Pfarrpersonen und Mitar-
Räume, die von den Patienten genutzt werden:       beitenden in der Spitex.
ein Raum der Stille und ein Mehrzwecksaal, der     Erfreulicherweise wird es in diesem Jahr zu ei-
für die Gottesdienste geeignet ist. Im Lauf des    ner ersten gemeinsamen Fortbildungsveran-
Jahres 2019 dürften die Pläne konkreter werden.    staltung zum Thema «Palliative Care» von
                                                   Pfarrpersonen und Spitex-Mitarbeitenden im
Psychiatriezentrum                                 Bereich des Klettgaus kommen.
Ariane Van der Haegen                              In Zusammenarbeit mit dem Verein palliati-
Im Psychiatriezentrum arbeitet Pfarrerin Ariane    ve-schaffhausen wurden konsequent Angebote
Van der Haegen mit einem Pensum von 55%.           im «Palliative-Café» in der Zwinglikirche
Das ökumenische Seelsorgeteam wird ergänzt         durchgeführt.

                                                    Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement   9
Themen waren unter anderen:                        technische Sicherung, die Zahl der Aufsichts-
     – Demenz und Palliative Care                       personen im 24-Stunden-Schichtdienst, sowie
     – Schmerztherapie am Ende des Lebens               das allgemeine, betriebsame Kommen und Ge-
     – Spiritualität und Palliative Care                hen im Gebäude hat zugenommen. Der vorhan-
     – Sterbefasten.                                    dene Platz für alle ist gleich geblieben dabei.
     Dieses Angebot wird 2019 fortgesetzt unter an-     Obwohl ich also die Fertigstellung des bewil-
     deren mit den Themen: «Seele in Not. Unter-        ligten Neubaus kaum mehr im Amt erleben
     stützung pflegender Angehörige» oder auch          werde, hoffe ich dort auf deutlich weniger be-
     «Assistierter Suizid im Altersheim». Es hat        engte Verhältnisse für alle am Betrieb Beteilig-
     sich im letzten Jahr sehr deutlich gezeigt, dass   ten. So kann vielleicht die Seelsorge dann im
     nicht mehr nur «Laien» oder Betroffene zu den      besten Fall auch wieder im eigenen stillen
     Veranstaltungen gekommen sind, sondern viel-       Kämmerlein und also ungestört und vertraulich
     fach auch Mitarbeitende aus pflegerischen Be-      erfolgen. Da die Zahl der religiösen Dienstleis-
     rufen.                                             ter und der Besuchergruppen vor Ort auch im
                                                        Steigen begriffen scheint, hoffe ich bei mehr
     Notfallseelsorge                                   Raum und mehr Räumlichkeiten zudem auch
     Andreas Egli, Schaffhausen                         auf eine wieder klarer strukturierte, regelmäs-
     Im Jahr 2018 wurde die Notfallseelsorge bei 7      sig mögliche Gesprächskultur aller Parteien,
     Ereignissen aufgeboten (im Vorjahr 12 Ereig-       die zum Wohl der Gefangenen ihren Dienst tun,
     nisse). Nach einem Ereignis ergaben sich zwei      untereinander. Dem Kirchenrat Schaffhausen
     Einsätze. Bei 5 Ereignissen handelte es sich um    bin ich nach wie vor dankbar für meinen Auf-
     Todesfälle, und es ging meist um die Betreuung     trag und sein Vertrauen in meinen Dienst, den
     der Angehörigen in den ersten Stunden. Die         ich unvermindert gerne tue, solang ich kann
     Seelsorge kann hier ihre Erfahrung mit Ab-         und mag und darf.
     schieds-Situationen einbringen, der Dienst
     wird sehr geschätzt. Das Notfallseelsorge-Team     Gehörlose
     bestand Ende 2018 unverändert aus 6 Personen       Daniel Müller, Schaffhausen
     (5 ref., 1 kath.). Seit dem Herbst 2018 arbeitet   Eindrücklich im Berichtsjahr war die Mitwir-
     die Notfallseelsorge mit einer anderen Partner-    kung von Roland Hermann (gehörlos) im Weih-
     organisation für Grossereignisse zusammen.         nachtsgottesdienst in der Kirche Buchthalen.
                                                        Lebendig erzählte er uns in Gebärdensprache
                                                        die biblische Weihnachtsgeschichte und setzte
                                                        sie in Bezug zum so aktuellen wie brennenden
     Bei sieben Ereignissen wurde die
                                                        Thema «Schutz und Flucht».
     Notfallseelsorge aufgeboten
                                                        Roland Hermann trat auch in der Sendung «Ge-
                                                        danke am Wuchenänd» im Schaffhauser Fern-
     Fachpersonen der Stiftung CareLink (Glatt-         sehen auf, dies im Hinblick auf die ökumeni-
     brugg) sind neu dafür zuständig, im Kanton         sche Bettagsaktion der Schaffhauser Kirchen.
     Schaffhausen die psychologische Nothilfe bei       Sie unterstützte dieses Jahr ja bekanntlich unter
     mittleren und grossen Ereignissen zu organi-       dem Motto «Teilhabe für alle» den Digitalen
     sieren. Das Care Team Schaffhausen, das 2005       Stadtplan sowie den Ferienhort Schaffhausen.
     vom Psychiatriezentrum Schaffhausen für die        Mit seinen Auftritten in der Kirche und im Fern-
     Betreuung bei Grossereignissen aufgebaut wur-      sehen leistete Roland Hermann wertvolle Öf-
     de, hat seine Tätigkeit eingestellt.               fentlichkeitsarbeit für die Sache der Gehörlo-
                                                        sen. Und für die Teilnehmenden am Gottes-
     Gefängnisseelsorge                                 dienst war es spannend, für einmal die
     Beat Hächler, Trasadingen                          Übersetzung von Gebärdensprache in Lautspra-
     Ein bis fünf Gespräche mit männlichen, selten­     che mitzuverfolgen.
     er weiblichen Gefangenen aus vielfältigen Her-     Weitere gemeinsame Gottesdienste unter dem
     kunftsländern und mit diverser Religionszu­        Label «Gottesdienste für Hörende und Gehör-
     gehörigkeit werden in der Regel am Donners-        lose» fanden in Siblingen, Beringen, auf der
     tagmorgen weiterhin von mir geführt. Die           Munotzinne, im Münster Schaffhausen, in der

10
Dorfkirche Büsingen und wie erwähnt in Buch­        gängige, passende Lieder mit entsprechenden
thalen statt.                                       Gesten: z. B. «Min Gott isch so gross, oder
Und die Vorbereitungen für das Jubiläum an-         ­alles, alles chunnt us dinä Händ».
lässlich des 20-jährigen Bestehens der «Ge-          Es ist uns wichtig, dass jede Person mit ihren
sellschaft der Gehörlosen Schaffhausen» (GGS)        Möglichkeiten dabei sein kann, sich wertge-
im kommenden Jahr laufen bereits auf Hoch-           schätzt fühlt und die besondere Atmosphäre
touren. Diese «Gesellschaft der Gehörlosen           wahrnehmen kann.
Schaffhausen» entstand damals unter dem
Präsidium von Pfarrer Gerhard Blocher aus der       Religiöse ökumenische Feiern im
Fusion des «Vereins für Gehörlosenhilfe» und        Ilgenpark Ramsen
dem «Gehörlosenverein Schaffhausen».                Rita Wegmüller, Ramsen /
                                                    Gabriele De Ventura, Schaffhausen
Menschen mit geistiger und mehrfacher               Es ist Mittwoch-Nachmittag. Ca. 15 bis 20
Behinderung                                         ­Erwachsene sitzen im Kreis im Saal des Ilgen-
Ökumenische Feier                                    parks. Heute feiern wir gemeinsam, dass Jesus
Ungarbühl Schaffhausen                               als Licht für die Welt gekommen ist.
Lotti Raidler, Thayngen                              Einige Bewohnerinnen und Bewohner legen so
Unsere monatlichen Feiern finden nicht mehr          sorgfältig wie möglich gelbe Tücher in die Mit-
am Montagabend statt, sondern neu am Freitag         te als Sonne, als Licht- und Wärmespenderin.
von 16.00 – 16.45 Uhr. Dies ermöglicht und er-       Dass die Sonne hell oder warm gibt haben schon
leichtert den Besucherpersonen unserer Feiern,       alle erfahren! Auch wir Menschen sind Licht in
direkt anschliessend an ihr Tagesprogramm in         der Welt.
die Feiern zu kommen. Wir sitzen in Kreisform        In unseren Feiern ist es ganz wichtig, dass wir
von ca. 9 bis 14 Personen mit mehrfachen Ein-        nicht nur reden und hören, sondern auch etwas
schränkungen, unterstützt von meist zwei Be-         tun können, das Gesagte erleben können. Alle
treuungspersonen.                                    Anwesenden bekommen einen Sonnenstrahl.
Unser Hauptthema im 2018 war: SCHÖPFUNG              «Für wen lege ich meinen Sonnenstrahl in die
Jeder Schöpfungstag beinhaltete eine Feier. Auf      Mitte? Für wen bin ich in diesem Moment ein
Tischen in der Mitte entwickelten wir die ein-       Licht? - «Ich lasse mein Licht für… leuchten»
zelnen Schöpfungstage anschaulich, immer un-         und lege meinen Strahl so auf den Tisch, dass
ter Einbezug unserer Teilnehmenden.                  dieser in die Richtung der angesprochenen Per-
So ist jede/r mit hineingenommen in das jewei-       son zeigt. Gespannt wartet jede Person darauf
lige Thema. Dazu gehören zur Vertiefung ein-         an die Reihe zu kommen.

Sunnestrahle wämmer sii, dänn wird’s hell uf Ärde

                                                     Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement   11
Ja zur Stellungnahme, Nein zu Parolen

     Aussprachesynode zu Kirche und Politik
     Die Synodalen der Schaffhauser Kirche wollen, dass              Differenzierte Stellungnahme statt Parolen
     sich die Kirche politisch äussert. Beim «Wie» scheiden          In den nachfolgenden Gruppengesprächen sprach
     sich die Geister.                                               sich die Mehrheit der Synodalen bei zwei Enthaltun-
                                                                     gen und drei Nein-Stimmen für ein politisches En-
     Soll sich die Schaffhauser Kirche politisch äussern? Wenn       gagement der Kirche aus, wobei die Synodalen äu-
     ja, wie und durch wen? Diese Fragen beschäftigten über          sserten, dass der Schwerpunkt auf differenzierten
     60 Synodale des Kantons Schaffhausen an der ganztägi-           Stellungnahmen und nicht auf Parolen liegen soll.
     gen Aussprachesynode in der Zwinglikirche. Am Vormit-           Weniger einhellig verliefen am Nachmittag die Dis-
     tag ging es darum, zur Grundsatzfrage, ob sich die Kirche       kussionen über das «Wer» und das «Wie». Zu Be-
     überhaupt politisch engagieren soll, ein klares «Ja» oder       ginn stellte Simon Hofstetter verschiedene For-
     «Nein» zu finden.                                               men von Stellungnahmen sowie Modelle aus ande-
                                                                     ren Kantonen vor. In einigen Kantonen agiert der
     Wächteramt der Kirche                                           Kirchenrat als politisches Sprachrohr, in anderen ist es
     Zum Auftakt erinnerte Kirchenratspräsident Frieder Tramer       die Synode oder beide Gremien äussern sich gemeinsam.
     daran, dass Gott sich in unser Leben einmische. Als Sym-        Als Hilfe für die Themenwahl empfahl er folgende Fragen:
     bol dafür stehe der Abendmahlstisch in unseren Kirchen.         Stimmt das Thema mit der jüdisch-christlichen Tradition
     «Am gemeinsamen Tisch werden menschliche Bedürfnis-             der Bibel überein? Verlangt es ein Eintreten für die Schwa-
     se sichtbar, um die es auch in der Politik geht», so Tramer.    chen in der Gesellschaft? Fördert es die Gemeinschaft?
     Mit der Gretchenfrage «Kirche wie hast Du’s mit der Po-         Berücksichtigt es zukünftige Generationen? Ermöglicht es
     litik» schloss Pfarrer Simon Hofstetter vom Institut für        christliche Freiheit und Verantwortung?
     Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen
     Kirchenbundes SEK an. Anhand einer Umfrage sprach er            Zuständigkeit ungeklärt
     über die Erwartungen der Gesellschaft an die politische         Im Anschluss hatten die Synodalen in Arbeitsgruppen die
     Rolle der Kirche. Er nannte drei «Fraktionen»: Jene, die po-    Aufgabe, eine kommende nationale Abstimmungsvorla-
     litisches Engagement als «kirchliche Einmischung» ableh-        ge auszuwählen und dazu ein Szenario für eine politische
     nen, jene, die es auf «kirchennahe Themen» einschränken         Stellungnahme zu entwerfen. Die Mehrheit der Arbeits-
     und jene, die es als «Kerngeschäft der Kirche» bejahen.         gruppen wählte als Thema die Konzernverantwortungsin-
     Dem stellte er den Verkündigungs- und Sendungsauftrag           itiative. Als Form des politischen Engagements sprachen
     der Kirche entgegen. Denn dieser beruhe auf dem Evan-           sich die meisten Arbeitsgruppen für Veranstaltungen zur
     gelium und der Mitverantwortung für die Welt als Got-           Meinungsbildung wie Podien und Diskussionsrunden aus.
     tes Schöpfung sowie der Gestaltung der Gesellschaft.            Für direkt verfasste Stellungnahmen konnten sich eben-
     In einem geschichtlichen Abriss beleuchtete er das von          falls einige erwärmen. Offen blieb die Frage, wer für politi-
     Zwingli geforderte «Wächteramt» der Kirche und seine Be-        sche Äusserungen zuständig ist.
     deutung für die heutige Zeit. Hofstetter betonte, dass kirch-   Adriana Schneider (aus: Kirchenbote Mai 2018)
     liche Stellungnahme immer auf gemeinsamer Diskussion
     basiere und die individuelle Meinungsbildung nicht ersetze,
     sondern fördere.

     Aussprachesynode in der Zwinglikirche am 7.4.2018               Simon Hofstetter vom Institut für Theologie und Ethik

12
Am strahlenden Gesichtsausdruck der Ange-         Die Gemeinde hat beschlossen, die Aktivitäten
sprochenen wird sichtbar und spürbar wie die-     wie bis anhin fortzuführen.
ses Licht nicht nur die Sonne in der Mitte er-    Die bestehende Gruppe der Chiesa besuchte die
strahlen lässt sondern, auch die Seele wärmt!     Gottesdienste und andere kirchliche Anlässe in
                                                  den jeweiligen Quartierkirchen und einmal im
2.2 Fremdsprachen                                 Monat den Gottesdienst in italienischer Sprache
                                                  in der Waldenserkirche von Zürich.
Eglise évangélique reformée de langue françai-    Eine Delegation der Chiesa hat am jährlichen
se de Schaffhouse                                 Treffen der Waldenserkirchen in der Schweiz
Edith von Dach, Schaffhausen                      teilgenommen, welches jeweils am Auffahrts-
Planmässig fanden die 17 vorgesehenen Got-        donnerstag stattfindet. 2018 wurde die Zusam-
tesdienste in der St. Anna-Kapelle statt. Den     menkunft durch die Waldensergemeinde von
Gottesdienst in Rüdlingen, gemeinsam mit der      Genf organisiert.
Église Française de Winterthur, konnten wir       Eine andere Delegation hat an den zwei Konfe-
                                                  renzen des IX° Circuito (10. Mai in Zürich und
                                                  21. Oktober in Bern) teilgenommen sowie am 4.
                                                  November an der Reformationsfeier und am 17.
Die Gottesdienste
                                                  November am Bazar in Zürich. Die Chiesa hat
erfreuen sich grosser Beliebtheit                 ausserdem an der Versammlung des Vereins
                                                  Hugenotten- und Waldenserweg am 30. Juni in
bei schönstem Wetter durchführen. Im Januar       der Zwingli-Kirche in Zürich teilgenommen.
fand wiederum der gemeinsame ökumenische          Eine weitere Delegation hat 15. bis 17. Juni 2018
Gottesdienst mit der St.Johann-Münster- und       an der Distriktkonferenz in Torre Pellice (TO)
Christkatholischen Gemeinde und uns statt. Im     teilgenommen, und auch bei der 150-Jahre-Fei-
Sommer war es an unserer Kirchgemeinde, die       er des Protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins
Pastorale générale zu organisieren. Nach einer    des Kantons Schaffhausen und am darauffol-
Führung im Gipsmuseum in Schleitheim führ-        genden gemeinsamen Gottesdienst in der
ten wir unsere Gäste ins Museum Schleithei-       Zwingli-Kirche Schaffhausen war unsere Ge-
mertal, wo uns die Geschichte der Wiedertäufer    meinde vertreten.
nähergebracht wurde. Wir freuten uns auch
über den Besuch der Paroisse française aus St.    2.3 Sozialdiakonie
Gallen. Die gut besuchten Gottesdienste, be-
sonders diejenigen am Gründungstag und an         Beratungsangebote
Weihnachten mit dem Aufritt des Choeur Ro-        Dargebotene Hand
mand de Winterthur, sowie die Filmnachmit-        Barbara Waldvogel, Schaffhausen
tage in den Wintermonaten, erfreuen sich          Eine Herausforderung an das Leitungsteam, an
grosser Beliebtheit. Zum guten Betrieb unserer    die gut 40 freiwillig Mitarbeitenden und an die
kleinen Kirchgemeinde hat sich der Conseil de     technischen Einrichtungen ist das wachsende
paroisse vier Mal zu Arbeitssitzungen getrof-     Bedürfnis der Hilfe und Rat suchenden Men-
fen.                                              schen nach Möglichkeiten der online-Beratung.
                                                  Jüngere bevorzugen den Chat-Dienst, weil er
Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen    ihrer Meinung nach grössere Anonymität ga-
Carmela Cimini-Taraborrelli, Schaffhausen         rantiert und die Schamschwelle senkt, auch
Die Waldensergemeinde traf sich vier Mal, am      heikle Themen wie Gewalt, Sexualität und Sui-
17. März, am 24. Juni, am 06. Oktober und am      zidalität anzusprechen.
08. Dezember, jeweils am Samstag um 18.00         Die nach wie vor sehr gefragten Dienste am Te-
Uhr, im grossen Saal des Kirchgemeindehauses      lefon (tagsüber in 5 Stunden-Schichten, nachts
«Ochseschüür» zum Gottesdienst mit an-            in einer 9 Stunden-Schicht) werden von den
schliessendem Agapemahl.                          Freiwilligen in den Räumen der DH in Wintert-
Die Gottesdienste wurden von Pfarrer Lorenzo      hur geleistet und regional organisiert. Die Chat-
Scornaienchi aus Zürich gehalten. Pfarrer Scor-   und Mail-Beratung kann von zu Hause aus ge-
naienchi hat auch die Seelsorge gewährleistet.    leistet werden und ist überregional organisiert.

                                                   Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement   13
Im August hat der Vorstand zusammen mit dem        Erstmals führte Cornelia Egli-Angele drei
     dreiköpfigen Leitungsteam eine seiner Sitzun-      Workshops für minderjährige Asylsuchende
     gen in Schaffhausen abgehalten. Anwesend wa-       ohne Eltern für das SAH Schaffhausen (Schwei-
     ren nebst der Gastgeberin Kirchenrätin S. Du-      zerisches Arbeiterhilfswerk) mit dem Thema
     bach auch Vertreter der kath. Landeskirche, des    «Umgang mit verschiedenen Beziehungen»
     kant. Sozialamtes und der Hülfsgesellschaft.       durch.
     Dem Vorstand der DH Tel 143 ist der persönliche    Die jungen Flüchtlinge zeigten sich sehr inter-
     Kontakt zu den geldgebenden Institutionen          essiert und auch erstaunt ob der doch z.T. sehr
     wichtig, um aufzeigen zu können, dass mit dem      grossen Unterschiede der Beziehungsgestaltung
     anvertrauten Geld professionell und sorgfältig     in der Schweiz verglichen mit der in ihren Hei-
     umgegangen wird.                                   matländern.
                                                        Wiederum nahmen die Beratungsstelle und der
     Beratungsstelle für Partnerschaft und              Verein die Möglichkeit zur Öffentlichkeitsarbeit
     Schwangerschaft                                    wahr und führte am Gesundheitsparcours eine
     Cornelia Egli-Angele, Schaffhausen                 Befragung der Bevölkerung verpackt in einen
     Im März 2018 komplettierte Michela Steiner         Geschicklichkeitsparcours durch. Die Resonanz
     unser Beratungsteam in der Einzel- und Paar-       war durchweg positiv.
     beratung als ausgebildete Sozialarbeiterin mit
     Zusatzausbildung.                                  Paar- und Lebensberatung
     Im September 2018 verliess Isabel Leu nach         Die Neuanfragen sind gestiegen. Die im Be-
     langjähriger Tätigkeit die Sekretariatsstelle.     richtsjahr fortgesetzten Fälle sind unverändert.
     Heidi Bolli arbeitet seit November 2018 als Se-    Die Beratungsschwerpunkte sind unterschiedli-
     kretärin auf der Beratungsstelle und hat sich      che und als unvereinbar erlebte Bedürfnisse im
     bereits sehr gut eingelebt.                        praktischen Alltag, in der Beziehung nach Au-
     Simone Haag zeichnet mit der Stellenleitung        ssen, in der Freizeitgestaltung oder im sexuel-
     Cornelia Egli-Angele weiterhin für die Schwan-     len Bereich. Die Suche nach dem passenden Mix
     gerschaftsberatung verantwortlich.                 aus Arbeit, Familiengestaltung, individuelle
     Im Spätsommer konkretisierten sich die Ab-         Zeit und evtl. sozialem oder politischem En-
     sichten des Erziehungsdepartementes, unsere        gagement gestaltet sich für viele Paare und auch
     Räumlichkeiten zu übernehmen.                      Einzelpersonen schwierig. Die scheinbar viel-
     Die Suche nach geeigneten Büroräumen war           fältigen Möglichkeiten der Lebensgestaltung
     zeitintensiv und endete glücklich mit dem Um-      verbunden mit dem Anspruch auf ein stabiles
     zug an die Vordergasse 32/34.                      persönliches Wohlergehen treiben viele Men-
     Das Beratungsteam unterstützte den Umzug           schen um und lässt sie im Kreislauf des Suchens
     tatkräftig, um die Kosten tief zu halten. Nach     verharren.
     anfänglichen Schwierigkeiten mit der Telefonie     Ein weiteres bedeutendes Beratungsthema ist
     und dem Internet ist die Beratungsstelle mitt-     die Gestaltung der Zeit und Aufgaben nach einer
     lerweile am neuen Ort eingerichtet und der Be-     Trennung einer langjährigen Ehe oder Partner-
     trieb verläuft reibungslos.                        schaft. Sind Kinder involviert, so sind die ehe-
     Die veränderte Auftragslage hinsichtlich zeitin-   maligen Partner zudem in Betreuungsabspra-
     tensiveren Beratungsfällen veranlasste den         chen gefordert.
     Vorstand, dem Kantonsrat einen Antrag auf
     Beitragserhöhung einzureichen.                     Schwangerschaftsberatung
     Sabine Dubach und Christoph Roost leisteten im     Die Fallzahlen in der Schwangerschaftsbera-
     Vorfeld der Budgetdebatte wertvolle Lobbyar-       tung sind stabil. Rund 50 verschieden Famili-
     beit, die zum Erfolg führte.                       ensysteme (Alleinerziehende, Patchwork-Fa-
     Dank der Beitragserhöhung ist die Beratungs-       milien, leibliche Eltern, Adoptiveltern) ersu-
     stelle nun mit 75% in der Paar- und Einzelbe-      chen jährlich um Beratung.
     ratung und 40% in der Schwangerschaftsbera-        Finanzielle Aspekte sind überwiegend bei al-
     tung besetzt. Die kleinen Pensenerhöhungen         leinerziehenden Eltern ein Thema.
     konnten im bestehenden Team abgedeckt wer-         Getrenntlebende Eltern haben den Fokus oft-
     den.                                               mals auf der Balance zwischen gemeinsamer

14
Erziehungshaltung und individuellen Entschei-       2.5 Religionen im Dialog
dungen für das Kind oder die Kinder.
Ungewollt werdende Väter sehen sich der Reali-      Weltanschauungsfragen und Religionen
tät gegenüber, dass sie am Entscheid der Wei-       Joachim Finger, Beringen
terführung oder dem Abbruch der Schwanger-          Die religiöse Szene ist und bleibt dynamisch –
schaft nicht beteiligt werden müssen, jedoch fi-    jedes Jahr höre ich Anfragen zu Gruppen, die
nanzielle langfristig in der Pflicht sein werden.   mir unbekannt sind und über die ich zuerst re-
Ihre Fragestellung ist oft, welcher Vater kann      cherchieren muss, um mir eine Meinung zu bil-
ich mit dieser Vorgeschichte sein.                  den. Die grenzüberschreitende bzw. mindestens
                                                    europäische Zusammenarbeit ist dabei uner-
2.4 Kirchen im Dialog                               lässlich, sei es unmittelbar durch Teilnahme an
                                                    Tagungen oder mittelbar durch die aufmerksa-
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und        me Lektüre von Tagungsberichten und aktive
Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH
Matthias Eichrodt, Schaffhausen
Personell hat es einige Veränderungen gegeben:
Seitens der EMK (evangelisch-methodistische
Kirche) ist Pfr. Peter Steiger infolge Pensionie-
rung zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Pfr.
Markus Allenbach. Bei der Heilsarmee erfolgte
der Wechsel von August Martin (Stellenwech-
sel) zu Cinzia Walzer. Richard Kölliker, pensio-
nierter Pfarrer, hat sich nach einer «Schnup-
perzeit» nun als offizieller Delegierter der
evang.-ref. Kantonalkirche wählen lassen.           Gottesdienst in Beringen zur Einheit der Christen
Franz Ammann, Vertreter der Pfingstmission,
ist nach verschiedenen Verlängerungen per
Ende des Berichtsjahres definitiv aus der AKSH
zurückgetreten, wird jedoch die Morgenbesin-
nungen im Mandatsverhältnis weiterhin orga-
nisieren.
Neben den statutarischen Geschäften wurde
anlässlich der beiden Delegiertenversammlun-
gen die Neugestaltung der Internetseite www.
schaffhauserkirchen.ch abschliessend beraten
und verabschiedet. Die Mitgliedkirchen werden
sich am Bodenseekirchentag vom Bettagswo-
                                                    Ökumenisches Pfarrteam des oberen Klettgaus. v. l. Heinz Dutler,
chenende 2020 beteiligen und diesen finanziell
                                                    Alois Carnier, Gilberte Etterlin, Lisi Spörndli, Lukas Huber, Joachim
im Rahmen der bisherigen Kantonalen Kirchen-        Finger, Rainer Huber
tage unterstützen.
An der Herbst-DV hat die neue Zentralsekretä-
rin der AGCK Schweiz die Arbeit dieses Dach-
verbandes aller kantonalen Arbeitsgemein-
schaften christlicher Kirchen vorgestellt.
Die Arbeitsgruppen Menschenrechtstage, Mor-
genbesinnung, Ökumenische Kommission für
Medienarbeit und Bibelgesellschaft haben ihre
Aufgaben im bisherigen Umfang wahrgenom-
men.

                                                    Theaterstück in der Rathauslaube am 24.2.2018:
                                                    Nimm mich mir – Niklaus von Flüe

                                                      Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement                   15
Vernetzung. Das «Team Pesch», zu dem eine
     Anfrage des «Beobachter» einging, scheint in
     der Region Stein am Rhein keine auffälligen
     Aktivitäten zu entfalten. Das Hauptzentrum in
     Australien erscheint aber recht eindeutig sek-
     tenhaft.
     Im Zeitalter des «Fake-News» ist es nicht ver-
     wunderlich, dass Verschwörungstheorien zu-
     nehmen, zu denen die Kommission NRB des
     SEK zu Anfang November eine Tagung organi-
     sierte. Auch bei uns finden sich z.B. Unterstüt-
     zer des Journalisten und Historikers Daniele
     Ganser (Sohn von Pfr. Gottfried Ganser) und der
     kruden Thesen von Ivo Sasek.
     Sorge bereitet die relativ aggressive Gegner-
     schaft des Neubaus des Gemeindezentrums des
     türkisch-islamischen Vereins. Die Angelegen-
     heit fand ihren Weg sogar in «20 Minuten».
     Hier werden ausgerechnet die dialogbereiten
     und gemässigten Muslime mit Schlagworten
     angegriffen. Es ist nicht zu übersehen, dass es
     hier nicht nur um den Widerstand gegen ein
     Bauprojekt geht (das im Übrigen rechtskräftig
     bewilligt ist), sondern dass «der» Islam ein-      Broschüre des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen
     fach als unerwünschte «falsche Religion» be-
     trachtet wird.
     In dieser Hinsicht war die Tagung «Journées
     d’Arras» in der Nähe von Roanne (F) interes-
     sant, die das Verhältnis von Staat/Zivilgesell-
     schaft zu Religion insb. zum Islam zum Thema
     hatte. Selbst im laizistischen Frankreich kommt
     der Staat nicht umhin, Religion positiv zu för-
     dern, wo Menschen keine Wahlmöglichkeit ha-
     ben (Gefängnis, Spital, Armee) und hinsichtlich
     der Wahrheitsfrage trotz christlicher Tradition
     zurückzustehen.
     Wichtig ist, zu bemerken, dass die Moscheen,       Broschüre des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen
     die mit der TISS (Türkisch Islamische Stiftung
     für die Schweiz) in Verbindung stehen, nicht       Interreligiöser Dialog
     alle in denselben Topf geworfen werden dürfen.     Markus Sieber, Schaffhausen
     Schaffhausen ist nicht Zürich.                     Es sind immer wieder wertvolle Begegnungen,
     Anfragen ergingen insb. zu Scientology, zu         wenn wir uns im interreligiösen Dialog austau-
     Reinkarnation und zur Benutzung von Kirchen        schen und Anteil nehmen an dem, was die an-
     bzw. kirchlicher Räume.                            deren beschäftigt. Im letzten Jahr waren es zum
     Der Berichterstatter publizierte einen Tagungs-    Beispiel für unsere türkischen Freunde die Wi-
     bericht zu den Journées d‘Arras in «Religionen     derstände im Zusammenhang mit ihren Plänen
     unterwegs» (Wien) und führte für die SN ein        für eine neue Moschee. Dann hatten wir zu tun
     Streitgespräch mit Kantonsrat Erwin Sutter.        mit der Vorbereitung auf die Woche der Religi-
     Eine theologische Perspektive zu «Heilen und       onen. Zuerst stand die Idee im Vordergrund,
     Handauflegen in der Kirche» erscheint in ei-       einmal für ein gemeinsames Projekt Geld zu
     nem vom SEK herausgegebenen Tagungsband.           sammeln und einander zu erzählen, wie die
                                                        einzelnen Religionen mit dem Thema der Wohl-

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tätigkeit umgehen. Dann aber hatten wir die
Möglichkeit, uns im Familienzentrum am
Kirchhofplatz zu treffen, und so beschäftigten
wir uns damit, wie wir den Kindern unsere Re-
ligion weitergeben. Am 11. November war es so-
weit, ein vielfältiges Programm erwartete die
Besucher und Besucherinnen, und wieder stand
das gegenseitige Kennenlernen im Vorder-
grund.
Dann ging es vor allem darum, wie wir unsere
«Schaffhauser Erklärung» den Kindern ver-
mitteln können. Dazu gab es Workshops für Ju-           Info-Stand zur Konzernverantwortungsinitiative
gendliche, die über das Thema ‘Religion’ mitei-
nander diskutierten, und für die jüngeren Kin-
der entstand eine kleine Broschüre mit einer
Fotostory, wo vier Kinder aus unterschiedlichen
Religionen einander gegenseitig besuchen und
miteinander ins Gespräch kommen. Dieses
Lehrmittel für den religiösen Unterricht in der
3. oder 4. Klasse wurde an einer Vernissage mit
Regierungsrat Christian Amsler im Januar 2019
vorgestellt, kann bei Integres oder bei mir gra-
tis bezogen werden und soll in diesem Jahr nun
in möglichst vielen Klassen erprobt werden, da-         HEKS Lunchkino mit Brigitte Roth

Brot für alle – Workshop mit Spielpräsentation          Mission 21: Kochen für den Frieden in der
                                                        Reformierten Kirche Neuhausen

                                                        Kirchliche Gäste aus Thailand, USA und Georgien vom Ökumenischen
Katechetische Impulse von Edi Ludigs zu Brot für alle   Seminar in Bossey mit Verena Paglione (2.v.l.) und Doris Brodbeck (r.)
                                                        (Foto: Suzanne Koradi)

                                                          Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement                    17
mit die Kinder schon früh das Zusammenleben          für die syrischen Flüchtlinge im Libanon. Das
     der Religionen lernen.                               Lunchkino von HEKS in der Zwinglikirche lock-
                                                          te ein zahlreiches Publikum an und zeigte die
     2.6 Ökumene, Mission,                                Arbeit von Gloria und ihrer Frauenorganisation
     Entwicklungszusammenarbeit OeME                      nach dem langen Bürgerkrieg in Kolumbien.
                                                          Auch die beiden Gärten in Schaffhausen waren
     OeME-Kommission                                      fast voll besetzt mit 20 eingeschriebenen Frau-
     Brot für alle                                        en, ihren Familien und mehreren Freiwilligen,
     Doris Brodbeck, Schleitheim                          die im Garten mithelfen.
     Unter dem Aufruf «Werde Teil des Wandels»
     ging es in der ökumenischen Kampagne 2018            Mission 21
     um das Motto «Gemeinsam für eine Welt, in            Doris Brodbeck, Schleitheim
     der alle genug zum Leben haben». Wir wählten         An der Kontinentalversammlung Europa ver-
     in Schaffhausen das Spiel «Blick über den Tel-       traten die scheidende Kirchenrätin Marcelina
     lerrand» aus, das von einer ehemaligen Blau-         Zürcher, die neue Kirchenrätin Cornelia Busen-
     ringleiterin entworfen worden war und Denkan-        hart sowie als Jugendvertreter Daniel Frei aus
     stösse zu einem nachhaltigen Umgang mit Le-          Löhningen die Schaffhauser Kirche. Die Oe-
     bensmitteln gibt. Wir haben mehrere Spiele           ME-Beauftragte Doris Brodbeck besuchte mit
     gekauft und konnten sie vielfach an Kirchge-         zwei Migrantinnen den Frauentag von Mission
     meinden ausleihen. Auch mit Migrantinnen             21 in Aarau und erfuhr über Traumaarbeit in Ni-
     vom HEKS-Gartenprojekt haben wir dieses              geria und Südafrika. Im September fand unter
     Spiel gespielt. Den Rest des Jahres beschäftigte     dem Motto «Frieden wächst mit uns» ein Got-
     uns die Konzernverantwortungsinitiative KOVI,        tesdienst mit interkulturellem Kochkurs von
     für die wir mit Brot für alle bereits Unterschrif-   Mission21 und einer Migrantin, in Neuhausen
     ten gesammelt hatten. Nun konnten wir über           am Rheinfall statt.
     die Webseite Kirche für KOVI zeigen, dass wir
     das Anliegen auch dem National- und Ständerat        Migration und Begegnung
     nahelegen möchten. Der Kirchenrat und die            Doris Brodbeck, Schleitheim
     Kirchgemeinden Trasadingen, Osterfingen und          Zum interkulturellen Frauentag trafen sich
     Wilchingen liessen sich ebenfalls auf die Home-      rund 70 Frauen verschiedener Kulturen in der
     page setzen. Dazu kamen persönliche State-           Zwinglikirche und sangen mit Cristina Donet
     ments. Um für die Problematik zu sensiblisie-
     ren, zeigten wir den Film «La buena vida» im
     Frühling und hatten im Herbst Gelegenheit,            Der Waldspieltag des Ferienpasses
     auch Gäste aus dem Umfeld der Kohleminen in           konnte 15 Kinder und 5 Helferinnen
     Kolumbien ins Haberhaus einzuladen. Das wa-           für die Flucht der Hugenotten
     ren zwei gut besuchte und interessante Abende         interessieren.
     zusammen       mit     der   Arbeitsgemeinschaft
     Schweiz-Kolumbien ask!                               aus Peru ein interkulturelles Medley. Im Mal­
                                                          atelier von Yulanie Perumbadage arbeiteten
     HEKS                                                 rund 35 Kinder und 7 Jugendliche. Der Wald-
     Doris Brodbeck, Schleitheim                          spieltag des Ferienpasses konnte 15 Kinder und
     Für die HEKS Soforthilfe bei den Rohingya in         5 Helferinnen für die Flucht der Hugenotten in-
     Bangladesh fand auf Anregung einer Migrantin         teressieren. Auf Anfrage des VJPS und des Er-
     aus Bangladesh eine Sammelaktion auf dem             ziehungsdepartements konnte Anfang Septem-
     Fronwagplatz statt. Dazu kam ein Beitrag aus         ber eine Medienschulung für Eritreer mit Über-
     dem Budget von 2‘000 Fr. Ferner wurden syri-         setzung in Tigrinya organisiert werden mit
     sche Flüchtlinge in Ost-Ghouta unterstützt und       Informationen über die Gefahren des Internets
     ein Beitrag an den Wiederaufbau des wichtigen        für Kinder. Dann feierten die Schaffhauser
     Kirchenzentrums der Kwango-Kirche vor den            Menschenrechtstage       das    Jubiläum    der
     Wahlen in der D.R. Kongo geleistet. An Karfrei-      UNO-Menschenrechtskonvention mit einem
     tag sammelten die Kirchgemeinden Kollekten           Gottesdienst im St. Johann, eine Bilderausstel-

18
Standaktion der Schaffhauser Menschenrechtstage                         Bilderausstellung von jugendlichen Migranten mit Selbstportraits zum
                                                                        Menschenrechtstag: Woher komme ich? Projekt des Malateliers von
                                                                        Kunstpädagogin Yulanie Perumbadage.

Gottesdienst zum Menschenrechtstag im St. Johann: v.l. Felix Blum,      Podium am Schaffhauser Menschenrechtstag 10.12.2018
Matthias Eichrodt, Doris Brodbeck                                       in der Rathauslaube

Podium zu 70 Jahren UNO-Menschenrechtskonvention: v.l. Anina Dalbert, Public Eye, Andi Kunz, Initiant Schaffhauser Menschenrechtstage,
Daniel Thüler, Moderator, Patrick Walder, Amnesty International, Jeanne Pestalozzi, Stiftungsratspräsidentin Brot für alle

                                                                          Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement                  19
lung von Jugendlichen und einem Podium in der       Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen
     Rathauslaube. Die Anfrage der Südafrikanerin        Sonja Scheuermeier, Büsingen
     Estelle Bucher führte dazu, in Kontakt mit          58 Frauen aus dem ganzen Kanton Schaffhau-
     Kirchgemeinden, einem Frauenturnverein, dem         sen und der näheren Umgebung folgten der
     SAH und dem Sportamt ein Fitnessangebot für         Einladung ins HofAckerZentrum Buchthalen
     Frauen anzustossen, das auch Migrantinnen           zum Vorbereitungs-Nachmittag für den Welt-
     den Sport nahebringt. Nach einer Pause von          gebetstag 2018. Die Verfasserinnen der Liturgie
     mehreren Jahren besuchten auch wieder inter-        zum Thema: «Gottes Schöpfung ist sehr gut»,
     nationale Gäste, die zur Weiterbildung am öku-      waren Frauen aus Surinam, dem kleinsten Land
     menischen Institut Bossey bei Genf waren, un-       Südamerikas. Mit der Wahl des Bibeltextes im 1.
     sere Kirchgemeinden.                                Buch Mose/Genesis, Kapitel 1, Verse 1 - 31,
                                                         machten sie darauf aufmerksam, wie wichtig
     50 Jahre Schaffhauser Bettagsaktion                 ihnen eine unversehrte Natur ist.
     Marcelina Zürcher, Beringen                         Mit dem Lied «Gott sprach es werde und schuf
     1968 bis 2018. Tatsächlich konnte die Arbeits-      die Erde» wurden die Teilnehmerinnen in die
     gruppe der Bettagsaktion Schaffhausen 2018          Liturgie eingeführt. Surinam, ein eher unbe-
     ihre 50. Spendenaktion feiern! Grund genug,         kanntes Land, in dem viele verschiedenen Eth-
     daraus eine kleine Jubiläumsfeier zu veranstal-     nien friedlich miteinander leben, bekam im
     ten. Für dieses Jubiläum war es uns ein Anlie-      Plenum bei der Landesvorstellung ein Gesicht.
     gen, möglichst ein Projekt im Kanton Schaff-        Später arbeiteten
     hausen zu unterstützen.                             2 Gruppen an den Bibeltexten, 3 weitere Grup-
     In den letzten Jahren hat sich ein neues Wort in    pen an Themen vom Umgang mit der Natur und
     unsere Sprache eingeschlichen: Inklusion. Über      an der Kinderliturgie.
     den Sinn solcher Kreationen kann man sich           Nach den Gruppenarbeiten und der Z‘vieri Pau-
     streiten. Vielleicht drücken sie lediglich unsere   se, mit Köstlichkeiten aus Surinam, wurden im
     Scheu vor bekannten Wörtern aus unserer All-        Plenum die Lieder eingeübt, eines mit einer
     tagssprache wie Liebe, All-Liebe, Teilen, Rück-     einfachen Bewegung sowie die Vorschläge, die
     sicht, Einbezug, Achtsamkeit usw. aus? Solche       aus den Gruppen in die Liturgie eingebracht
     Eigenschaften sollen wir täglich üben, weil sie     wurden.
     ebenso notwendiges tägliches Brot sind wie das      Mit dem Weltgebetstagslied und mit diversen
     Brot selbst. Die beiden Projekte «Ferien-           Ideen zur Gestaltung der Weltgebetstagsfeier
     hort-Schaffhausen» und «Digitaler Stadt-            am 2. März endete der Impulsnachmittag 2018.

     Es war ein Anliegen, im Jubiläums­
     jahr ein Projekt im Kanton Schaff­
     hausen zu unterstützen
     plan», und unsere vom altra-Chor umrahmte
     Jubiläumsfeier in der Ochseschüür waren Ver-
     anstaltungen im ursprünglichen Sinne der Bet-
     tagsaktion Schaffhausen, im Sinne der mög-
     lichst grossen Teilhabe, des Einbezugs aller an
     einem farbigen und vielfältigen Leben – auch
     bei uns vor der Haustür. Danke nochmal allen,
     die zum Gelingen mitgeholfen haben! Der Stand
     der Einnahmen betrug am 28.02.2019
     Fr. 51’765.00.

                                                         Impulsnachmittag zum Weltgebetstag
                                                         aus Surinam im HofAckerZentrum

20
Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein                        hoch. Die Rechtsberatungsstelle finanziert sich
Andreas Hess, Schaffhausen                                    zu einem wesentlichen Teil aus Beiträgen der
Der     Protestantisch-kirchliche    Hilfsverein              evangelisch-reformierten Kantonalkirche und
(künftig: Protestantische Solidarität) unter-                 des privaten Trägervereins, nebst Beiträgen
stützt seit 175 Jahren Kirchen und Kirchge-                   vom HEKS und dem SAH (Schweiz. Arbeiter
meinden in der Diaspora, aktuell die Refor-                   Hilfswerk) und der katholischen Landeskirche.
mierten im Tessin und in Ungarn.                              Wir unterstützen damit sehr wichtige Integra-
Im Mittelpunkt des letzten Jahrs standen die                  tions- und Aufklärungsarbeit, die uns allen in
Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum vom                 unserem Kanton und in unserem Land, aber
Verein, die in der Mitgliederversammlung am                   langfristig auch allen rückkehrenden Flücht-
23. Juni und im Gottesdienst am 24. Juni unter                lingen und ihrer Heimat nützt.
Beteiligung vieler Gäste begangen werden
konnten.                                                      Schaffhauser Bibelgesellschaft
In der Mitgliederversammlung verabschiedet                    Wolfram Kötter, Schaffhausen
wurden die langjährige Vorsitzende Eva Gysel                  Im Mittelpunkt des letzten Jahres stand in Zu-
(Wilchingen) und die langjährige Aktuarin Eli-                sammenarbeit mit Kirchenrätin Cornelia Bu-
sabeth Ruckstuhl (Schaffhausen). Vorstands-                   senhart einmal mehr die Frage nach der Zukunft
mitglied Andreas Hess würdigte die über viele                 der Schaffhauser Bibelgesellschaft. Im August
Jahre geleistete wertvolle Arbeit. Neu als Vor-               2018 hat der Vorstand der Bibelgesellschaft auch
sitzender des Hilfsvereins wurde Pfr. Wolfram                 nach Rücksprache und unter Zustimmung der
Kötter (Schaffhausen) gewählt, der die Arbeit in              CH-Bibelgesellschaft beschlossen, die Schaff-
bewährter Weise mit den anderen Vorstands-                    hauser Bibelgesellschaft aufzulösen und den
mitgliedern fortsetzen will.                                  Arbeitsbereich gemäss den Statuten der SH-Bi-
                                                              belgesellschaft vom 17. Januar 1995 an die
Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und                    Schweizer Bibelgesellschaft zu überführen.
Ausländer                                                     Die folgenden Überlegungen haben zu diesem
Marcelina Zürcher, Beringen                                   Entschluss geführt:
Wir unterstützen weiterhin die Rechtsbera-                    1. Schon seit Jahren bemüht sich der dreiköpfige
tungsstelle für Asylsuchende und Ausländer                        Vorstand vergeblich um Personen, die die Ar-
Schaffhausen mit einem namhaften jährlichen                       beit inhaltlich mittragen. (Die Statuten sehen
Beitrag.                                                          eine Mitarbeit von bis zu sechs Delegierten
Auch wenn inzwischen die Asylgesuche ge-                          aus dem Bereich der Landeskirche und bis zu
samthaft wieder zurückgegangen sind, ist der                      zwei Delegierte aus dem Bereich der Freikir-
Beratungs- und Begleitungsbedarf im Asyl-                         chen vor.)
und im Ausländerwesen nach wie vor sehr

Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest für den Heiligen Gabriel

                                                               Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement   21
2. V
         iele Arbeitsbereiche wie Radio- und Fernse-
        harbeit und ähnliches, die in anderen Kanto-
        nen von den Bibelgesellschaften verantwortet
        werden, sind in unserer Kantonalkirche in
        anderer Verantwortung.
     Für die Überführung der SH-Bibelgesellschaft in
     die CH-Bibelgesellschaft bedarf es des Be-
     schlusses der Delegierten-Versammlung, die
     am 26. März stattfinden wird. Die Übergabe der
     Amtsgeschäfte an die CH-Bibelgesellschaft ist
     vorgesehen für die Mitgliederversammlung der
     CH-Bibelgesellschaft, die am 21. Mai 2019 in
     Schaffhausen in der Zwinglikirche stattfinden
     wird.
     Dem Vorstand ist bewusst, dass mit diesem
     Entscheid eine Gesellschaft aufgelöst wird, die
     am 3. Dezember 1809 als eine der ersten Bibel-
     gesellschaften als Laien-Initiative auf europäi-
     schen Kontinent gegründet wurde. Der Vorstand
     weiss um die Kompetenz der CH-Bibelgesell-
     schaft.

     Schaffhauser Bettagsaktion: v.l. vorne Doris Brodbeck, Barbara Häggi, Marcelina Zürcher, Duscha Heer, Daniel Frei,
     hinten Johanna Tramer, Ingo Bäcker, Eric de Pizzol, Suzanne Koradi

22
Ende des eritreisch-orthodoxen Gottesdienstes in der Steigkirche   Gartenprojekt mit Eritreerinnen in der Breite
                                                                   mit Sozialdiakonin Bea Graf und Diana Schweizer (Foto: zvg)

Workshop für Eritreer zum Medienkonsum bei Kindern:                Eritreisch-orthodoxe Trauerfeier im Münster
v.l. Boris Uehlinger, Erziehungsdepartement,
Reallehrer Marcel Isler sowie der Übersetzer.

Präsidentin Marcelina Zürcher: Ansprache zum Jubiläum              Tibetisches Mittagessen und Ausstellung von früheren Projekten
der Bettagsaktion nach der Marktrast im St. Johann

Trommelumzug zur Ochseschüür                                       Rezepte aus Surinam versuchen für den Weltgebetstag

                                                                     Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement            23
Public Viewing und Schiff ahoi

     Evangelischer Kirchenbund tagte in Schaffhausen
     Die Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen
     Evangelischen Kirchenbundes, AV SEK, erlebte in
     Schaffhausen neben Geschäftlichem auch Fussball-
     fieber und eine Schifffahrt auf dem Rhein.

     Jährlich im Juni und im November finden die Abgeordne-
     tenversammlungen des Schweizerischen Evangelischen
     Kirchenbundes statt. Während die AV SEK im November in
     Bern tagt, findet die Juni-Versammlung jeweils im Kanton
     einer Mitgliedkirche statt. Dieses Jahr war Schaffhausen
     als Gastgeberkanton an der Reihe und beherbergte vom                     Public Viewing mit Abgeordneten im Mosergarten
     17. bis 19. Juni rund 110 Gäste aus der ganzen Schweiz in
                                                                              Highlights auf dem Rhein
     der Munotstadt. «Es war uns eine Ehre, Gastgeberkirche
     für die Versammlung zu sein», sagt Sabine Dubach, Vize-                  Am Sonntagabend fand im Münster ein Abendmahls-
     präsidentin des Kirchenrats und SEK-Abgeordnete. Gleich-                 gottesdienst mit den Pfarrpersonen Kati Rechsteiner,
     zeitig war der Anlass mit viel Organisation und Aufwand                  Ariane van der Haegen, Joachim Finger und Matthi-
     verbunden. «Die Versammlungen im ParkCasino erforder-                    as Eichrodt mit einem Input von Stadtrat Raphaël Roh-
     ten simultane Übersetzungen ins Französische. Alle Abge-                 ner. Nach einem Apéro im Kreuzgang konnten die Ab-
     ordneten logierten in den Hotels rund um das ParkCasi-                   geordneten beim Public Viewing im Mosergarten beim
     no.» Die Traktandenliste der Versammlung umfasste zwan-                  WM-Fussballspiel Brasilien – Schweiz mitfiebern.
     zig Punkte. «Aktuell und unvorhergesehen ist natürlich die               Als Highlight bezeichnet Kirchenrätin Dubach den traditio-
     Kampfwahl um das Präsidium des Rates SEK. Dazu verhal-                   nellen «Abend der gastgebenden Kirche». Die Schaffhau-
     ten wir uns als Gastgeberkanton neutral», sagte Sabine                   ser Kirche wählte dazu eine unterhaltsame Schifffahrt auf
     Dubach im Vorfeld der Versammlung.                                       Untersee und Rhein.
                                                                              Adriana Schneider (aus: Kirchenboten Juli 2018)

     Empfang auf dem Rheinschiff: v.l.: Matthias Eichrodt, SEK-Abgeordneter SH, Gottfried Locher, Ratspräsident SEK,
     Silvia Pfeiffer, ehemalige Rats-Vizepräsidentin SEK, Sabine Dubach, SEK-Abgeordnete SH, Claudia Haslebacher, Präsidentin der Abgeordnetenver-
     sammlung, Christian Amsler, Regierungsrat SH, Frieder Tramer, Kirchenratspräsident SH, Andreas Textor, Synodalratspräsident der Römisch-
     katholischen Landeskirche SH, Ernst Schuler, Christkatholische Kirche SH (Foto: Adriana Schneider)

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