Lionel Bringuier nimmt Abschied vom Tonhalle-Orchester Zürich Festspiele Zürich: Eröffnungskonzert mit Igudesman & Joo Open Air auf dem Münsterhof ...
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MAGAZIN JUNI / JULI 2018 Lionel Bringuier Chefdirigent Lionel Bringuier nimmt Abschied vom Tonhalle-Orchester Zürich Festspiele Zürich: Eröffnungskonzert mit Igudesman & Joo Open Air auf dem Münsterhof mit Yuja Wang
Liebes Publikum Wenn Sie dieses Magazin in den Händen halten, stehen wir unmittelbar vor der Eröffnung der Festspiele Zürich und sind mitten in den Proben mit dem aussergewöhnlichen Künst- lerduo Igudesman & Joo. Kreativer Wahnsinn, gepaart mit ei- genwilliger Schönheit werden in dieser neuen Show zu erleben sein. Garantiert loten diese beiden herausragenden Musiker und Komiker aus Anlass unseres 150-Jahr-Jubiläums der Ton- halle-Gesellschaft Zürich die Grenzen des Festspielthemas «Schönheit/Wahnsinn» in «Clash of soloists» und «Back to the Wie klingt orchestra» aus. Wer sie (noch) nicht kennt, gehe auf YouTube: 35 Millionen Klicks zeugen von ihrer grossen Beliebtheit bei Musikkennern wie Erstbesuchern. Engagement? Mit Maurice Ravels «La valse» wird sich Lionel Bringuier als Chefdirigent und Musikalischer Leiter des Tonhalle- Orchesters Zürich von uns allen verabschieden. Und dies in besonderem Rahmen: Wir präsentieren der Bevölkerung ein Gratis-Open-Air-Konzert auf dem Münsterhof, dem neuen «Zentrum» der Festspiele Zürich. Ebenfalls mit dabei an diesem sicherlich bewegenden Abend ist Yuja Wang, die Prokofjews Drittes Klavierkon- zert interpretieren wird. Hier schliesst sich der Kreis, denn mit ihr und Prokofjews Zweitem Konzert bestritt Lionel Bringuier sein umjubeltes Antrittskonzert im September 2014. Seien Sie mit dabei, um sich bei ihm für seine vier Saisons beim Tonhalle-Orchester Zürich zu bedanken! Eine facettenreiche erste Saison in der Tonhalle Maag nähert sich dem Ende, aber zuvor dürfen Sie keinesfalls Frank Peter Zimmermanns Interpretation von Beethovens Violinkonzert unter der Leitung von Bernard Haitink verpassen. Gleiches gilt für Mendelssohns Violinkonzert e-Moll mit Julia Fischer, dirigiert von Herbert Blom stedt, der mit Mahlers Erster Sinfonie die Saison beschliesst und damit zugleich auf die Entstehungszeit der sich in Renovierung befindenden Tonhalle am Zürichsee verweist. Verehrtes Publikum, nahezu täglich bieten wir Ihnen hochkarätige Konzertprogramme in unserer neuen Um gebung an. Wir sind dankbar für Ihre positiven Reaktionen auf die Tonhalle Maag und Ihre zahlreichen An regungen seit unserem Einzug in unsere neue Heimat. Der direkte Austausch mit Ihnen liegt uns am Herzen. Uns allen wünsche ich nun inspirierende Erlebnisse und Neuentdeckungen bei den Festspielen Zürich und eine kreative sommerliche Auszeit, bevor wir uns im August in Zürich-West wiedersehen! Ihre Ilona Schmiel, Intendantin Die Konzerte der Tonhalle-Gesellschaft Zürich werden ermöglicht dank der Subventionen der Stadt Zürich, der Beiträge des Kantons Zürich, des Maestro Clubs sowie des Gönnervereins des Tonhalle-Orchesters Zürich. Zürich-West klingt gut! Dank dem Tonhalle-Orchester Zürich hält nun die klassische Musik Einzug im Maag-Areal. Als langjähriger Partner Cover-Foto: Priska Ketterer des Tonhalle-Orchester Zürich freuen wir uns auf den frischen Wind Projekt-Partner: Privatbank Maerki Baumann & Co. AG, Radio SRF 2 Kultur, F. Aeschbach AG / U. Wampfler, Swiss Re, Swiss Life Projekt-Förderer: Adrian T. Keller und Lisa von Westen. Larsson, Monika und Thomas Bär, Baugarten-Stiftung, Ruth Burkhalter, Dr. Rudolf W. Hug, Hans Imholz-Stiftung, Robert A. & Verena Jeker-Stiftung, Max Kohler Stiftung, International Music & Art Foundation, Pro Helvetia, Martinů Stiftung Basel, Heidi Ras Stiftung, Ernst und Adeline Schneider Stifung, Landis & Gyr Stiftung Service-Partner: credit-suisse.com/sponsoring ACS-Reisen AG, CLOUDS, Ricola AG, Schellenberg Druck AG, PricewaterhouseCoopers AG Kooperations-Partner: Miller’s, Zürcher Gemeinschaftszentren, Zurich Filmfestival Medien-Partner: Neue Zürcher Zeitung Copyright © 2017 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten. Tonhalle-Orchester Zürich 3
Inhalt — 07 Festspiele Zürich: Schönheit/Wahnsinn 08 Kreativer Wahnsinn: Festspielauftakt mit Igudesman & Joo 16 10 Lionel Bringuier dirigiert «Don Quixote» 12 Bernard Haitink und Frank Peter Den klassischen Als unabhängige Schweizer Privat- bank pflegen wir die Kultur des — Zimmermann Werten verpflichtet. familiären Private Bankings und ver- binden dabei klassische Professio- Herbert Blomstedt kehrt mit Mahlers Erster 14 Open Air auf dem Münsterhof 15 Yuja Wang: Rezital à la russe Sinfonie zum Tonhalle-Orchester Zürich zurück. Den jungen nalität mit innovativen Anlageideen. Im Rahmen unseres Engagements Solistin ist Julia Fischer im Violinkonzert 16 Mendelssohn und Mahler: Talenten verbunden. «Concours Géza Anda» fördern wir junge Meisterpianistinnen und Mendelssohns. Herbert Blomstedt und Julia Fischer 18 Artemis Quartett Meisterpianisten. 19 Kammermusik-Matinee 20 Konzertkalender 21 Festspiele Zürich: das Symposium 22 Literatur und Musik: Hugo Wolf und seine Lieblingsfeinde Géza Anda, 1921–1976 Nachwuchstalent, geboren 1989 23 Superar Suisse: das grosse Sommerkonzert 28 Die Ära Volkmar Andreae 1906 bis 1949 Privatbank IHAG Zürich AG, Bleicherweg 18, CH-8022 Zürich 32 Ausblicke auf die Saison 2018/19 Telefon + 41 44 205 11 11, www.pbihag.ch 34 Unsere Abonnements 37 Notizen RZ_Ins_Klavier_210_148_d.indd 1 20.02.18 09:04 12 38 Meine Tonhalle Maag: Barbara Seiler — Frank Peter Zimmermann spielt Beethovens Violinkonzert unter der Leitung von Bernard Haitink. Fotos: M. Lengemann , Harald Hoffmann, Stücker/Adair 10 The one and only. Träumen Sie von einem Flügel in Ihrem Heim? Unsere Piano-Experten helfen Ihnen gerne, das für Sie — Thomas Grossenbacher und Michel Rouilly spielen passende Instrument zu finden, denn jeder Steinway ist ein individuelles Meister werk. Vertrauen Sie daher für die Erfüllung Ihres Traumes dem ausgewiesenen Fachgeschäft. In den Steinway Galleries Zürich, Bern, Lausanne und Genf oder in einer Don Quixote und Sancho Pansa in der sinfonischen Dichtung «Don Quixote» von Richard Strauss. unserer Filialen erwarten wir Sie gerne für ein ungestörtes Probespiel und beraten Sie persönlich. Tonhalle-Orchester Zürich 5 musikhug.ch
Ihre Leidenschaft Unser Engagement Die Konzerte des Tonhalle-Orchesters Inspiration für alle Zürich Vom 1. bis am 24. Juni 2018 finden die Festspiele Zürich statt. Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich ist im Festivalprogramm prominent vertreten: In zahlreichen Konzerten wird das Festspielmotto «Schönheit/Wahnsinn» aufgenommen und künstlerisch verhandelt. Tonhalle-Orchester Zürich und Swiss Re – eine inspirierende Partnerschaft. Spannende Perspektiven, neue Horizonte, innovative Ideen – bewegen uns bei Swiss Re. Die Zusammenarbeit mit Menschen auf der ganzen Welt begeistert l Was ist schön? Kann Schönheit auch wahnsinnig sein bzw. Zwei Tage später gibt die Weltklasse-Pianistin auch noch uns. Auch in Kunst und Kultur. Unser Engagement öffnet Augen, bewegt Herzen, berührt Seelen. Und sucht den Dialog. So entsteht Neues, so gestalten wir machen? Führt das Verlangen nach Schönheit in der Kunst nicht ein Rezital in der Tonhalle Maag, u.a. mit der Klaviersonate Zukunft. Gemeinsam, denn: Together we’re smarter. auch zu kreativem Wahnsinn? Fragen wie diese stehen im Zent- Nr. 10 von Alexander Skrjabin, dessen Bestreben nach einem swissre.com/sponsoring Skulptur: © 2015 Danh Vo. Alle Rechte vorbehalten. rum der Festspiele Zürich 2018 und werden in deren sparten- allumfassenden Kunstwerk – seinem letztlich nicht fertigge- übergreifendem Programm intensiv thematisiert. Bereits zur stellten «Mysterium» – auch Spuren von kreativem Wahnsinn Eröffnung der Festspiele, die in der Tonhalle Maag stattfindet, zeigt. SWISSRE_4880_Tonhalle_Magazin_210x148_1.indd 1 30.06.16 09:07 lotet das Duo Igudesman & Joo die Grenzen des Mottos «Schön- heit / Wahnsinn» aus. Der russische Geiger Aleksey Igudesman Don Quixote und Sancho Pansa und der britisch-koreanische Pianist Hyung-ki Joo stellen in Thomas Grossenbacher und Michel Rouilly treten als Don ihren Shows die Konventionen des klassischen Konzertbetriebs Quixote und dessen Gefährte Sancho Pansa in Richard Strauss’ auf den Kopf – und erschliessen damit die Schönheiten der Tondichtung «Don Quixote» auf: Die «wahnsinnigen» Aben- klassischen Musik auf spielerisch-witzige sowie stets intelligen- teuer des tragischen Titelhelden erhalten ihr Pendant in der K I N D te Art einer breiteren und jüngeren Schicht. «schönen» spätromantischen Musik. Der Creative Chair Brett Dean setzte sich mit der Schönheit und dem Wahnsinn des Abschied von Lionel Bringuier Komponisten Hugo Wolf und dessen Werk auseinander: Er Igudesman & Joo haben für die Tonhalle-Gesellschaft Zürich schrieb «Wolf-Lieder» für Sopran und Ensemble, die in der nun zwei Werke komponiert, welche schön und wahnsinnig zu- Veranstaltung «Literatur und Musik» zu Hugo Wolfs «Italieni- gleich sind. In «Clash of the Soloists» stehen sich die beiden scher Serenade» in Kontrast gestellt werden. H E I T hervorragenden Solisten in einem «Kampf» gegenüber und bre- chen dabei mit so mancher Konzertgepflogenheit auf süffisante Das Schlusskonzert des Concours Géza Anda, die Konzerte des Weise. In «Back to the Orchestra» unternehmen sie eine uner- legendären Bernard Haitink mit Frank Peter Zimmermann mit schrockene Reise durch die Musikgeschichte. Natürlich fehlt Meisterwerken von Beethoven und Schumann, die Kammer- bei dieser musikalischen Zeitreise auch das 150-Jahr-Jubiläum musik-Soiree des Artemis Quartetts sowie das internationale nicht, welches durch die Musik klingend erfahrbar in die Gegen- Festspiel-Symposium (22. und 23. Juni), welches das Grün- wart geholt wird – ein Geschenk für das ganze Publikum. dungsjahr der Tonhalle-Gesellschaft Zürich 1868 beleuchtet, SOMMER-FESTIVAL runden das breite Programm an den Festspielen ab. 17. August – 16. September 2018 Info: lucernefestival.ch Dies ist aber nicht das einzige Präsent der Tonhalle-Gesell- l LION GALLUSSER schaft an diesen Festspielen. Am 8. Juni 2018 lädt sie aus Anlass ihres 150. Geburtstags zum grossen Open-Air-Konzert Ausgewählte Konzerte auf den Münsterhof. Es ist dies zugleich das Abschiedskonzert 24. August 5. September von Lionel Bringuier, der seine vier Jahre als Chefdirigent und LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Chor des Bayerischen Rundfunks | Riccardo Chailly Daniele Gatti | Anett Fritsch Künstlerischer Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich be- Werke von Debussy und Ravel Werke von Wagner, Berg und Bruckner schliesst. Als Solistin tritt die extravagante und brillante Yuja 1. September 12. September Wang auf und interpretiert Prokofjews drittes Klavierkonzert. Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Boston Symphony Orchestra | Andris Nelsons | Matthias Pintscher | Solisten Baiba Skride Werke von Kurtág, Eötvös, Bella und Zimmermann Werke von Bernstein und Schostakowitsch Tonhalle-Orchester Zürich 7
l Wenn sie sich in ihren Programmen über sich selbst und den Shows spielen immer auf mindestens zwei Ebenen: Wenn wir klassischen Musikbetrieb lustig machen, aber niemals über einen Witz für Musikkenner bringen, passiert zur gleichen Zeit klassische Musik, dann geht es ihnen immer nur um eines: etwas für jene Leute, die noch nie von Mozart gehört haben. Musik allen und jedem zugänglich zu machen. Denn das ist ihr Denn für uns gilt: Musik ist für alle! wichtigstes Anliegen, wie sich im Gespräch mit den zwei Künst- lern deutlich zeigt. Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo, in Ihrem neuen «Werk» «Clash of Soloists» liefern Sie sich untereinander ein wahres Igudesman und Joo, fehlt es Ihrer Meinung nach den Klassik- Battle. Gibt es am Ende einen Sieger? häusern an Humor? Nun, am Ende gibt es tatsächlich einen sehr unerwarteten Sie- Igudesman & Joo: Während unseres Studiums an der Yehudi- ger. Aber Sie müssen schon die Show sehen, um zu verstehen, Menuhin-Schule in England hatten wir beide das Gefühl, dass wer das ist … sich die Welt der klassischen Musik viel zu ernst nimmt. Ein Konzertbesuch ähnelt oftmals viel mehr einer Beerdigung statt In «Back to the Orchestra» unternehmen Sie eine Reise durch einer Feier des Lebens. Zwar ist ein grosser Teil der Musik die Musikgeschichte. Welche Epoche oder welcher Komponist tatsächlich sehr ernst und tragisch, aber die ganzen Formali- darf auf keinen Fall fehlen? täten, die die klassische Musik umgeben, müssen deswegen Interessanterweise zitieren wir in dem Stück keinen Komponis- nicht so seriös und elitär sein. Das ist einer der Hauptgründe, ten. Dieses Werk ist überhaupt nicht abgeleitet, sondern alles weshalb so viele Leute – und besonders junge Leute – keine originale Musik, die manchmal von einer Epoche oder Periode klassischen Konzerte besuchen. Unser Traum war es, dies zu inspiriert ist, aber nie wirklich bewusst ein Stück zitiert oder ändern. versucht, ein Stil zu sein. Das Stück funktioniert mehr auf einer emotionalen Ebene. Wir beide lieben den Anfang, sozusagen Foto: Julia Wesely Die Konzertabende des Duos Igudesman & Joo sind geprägt von den «Big Bang», bei dem der Basstrommler den «Big Bang» komödiantischem Witz, aber stets von höchster Qualität. Wie nicht richtig trifft oder zumindest nicht an der richtigen Stelle. kamen Sie darauf, klassische Musik mit Comedy zu mischen? Aber auch wenn sich die Reise gegen Ende beschleunigt und wir Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir unsere Show spie- alle Instrumente zum ersten Mal im Orchester erscheinen las- len oder eine Sonate von Beethoven. Die Vorbereitung und sen, macht uns das grossen Spass. Das – und natürlich die Er- Igudesman & Joo – das Engagement sind in beiden Fällen gleich, und für uns steht immer die Musik an erster Stelle. Wir sind beide professionelle findung der Toilette und des Sandwiches, die mit der ersten Verwendung der Tuba und des Horns einhergehen. Ein Zufall? kreativer Wahnsinn als Festspielauftakt Musiker und wir lieben Musik bedingungslos. Wir machen uns niemals über klassische Musik lustig, wir haben Spass mit klassischer Musik. Worüber wir uns aber lustig machen, ist das Unserer Meinung nach nicht! l EVA RUCKSTUHL ganze Business und die Formalitäten, welche klassische Musik 35 Millionen Klicks auf YouTube verzeichnet das aussergewöhnliche Künst- umgeben, und darüber, wie wir Musiker uns selbst so ernst — lerduo Igudesman & Joo. Mit seinen überraschenden Konzertabenden Fr 01.06.18 150 nehmen. Und ein weiterer, wichtiger Grundsatz für uns ist, dass 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag klassische Musik immer an erster Stelle kommt. Und Humor an beweist das weltbekannte Duo, dass Klassik und Comedy kein Widerspruch zweiter. Sa 02.06.18 18.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag sind, und revolutioniert so die klassische Konzertwelt. Zum Auftakt der So 03.06.18 Diese Art von Bühnenshow vermag besonders auch ein neues 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Zürcher Festspiele geht das Duo mit dem Tonhalle-Orchester Zürich an die und junges Publikum in die Klassiksäle zu locken. Wie ist es mit Tonhalle-Orchester Zürich Grenzen des Festspielthemas «Schönheit/Wahnsinn»: Auf «Back to dem angestammten Klassikpublikum? Hatten Sie Startschwie- Joshua Weilerstein Leitung Igudesman & Joo Duo the Orchestra», eine Reise durch die Musikgeschichte, folgt das irrwitzige rigkeiten, dieses von der Qualität Ihrer Programme zu überzeu- Igudesman & Joo gen? Spektakel «Clash of the Soloists». Sie brauchen kein Wissen über klassische Musik, um klassische «Back to the Orchestra» UA «Clash of the Soloists» UA Musik zu geniessen. Unser typisches Publikum und unsere 02.06. 17.30 Uhr Klangraum Fans reichen von Kindern bis zu deren Grosseltern und schlies- 03.06. 16.00 Uhr Klangraum sen sowohl angestammtes Konzertpublikum als auch Leute Einführung mit Lion Gallusser ein, die zuvor noch nie in einem Konzerthaus waren. Unsere Unterstützt durch Credit Suisse 8 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 9
Don Quixote und Sancho Pansa Vorpremiere von Es ist schon fast zwanzig Jahre her, dass Thomas Grossenbacher und SRF-Dok-Film l Am 7. Juni 2018 steht ein ganz besonde- Michel Rouilly zum ersten Mal in einem Konzert des Tonhalle-Orchesters rer Abend für alle Freunde, Fans und An- Zürich Don Quixote bzw. Sancho Pansa «verkörperten». 2003 spielten hänger des Tonhalle-Orchesters Zürich an. der Solo-Cellist und Solo-Bratschist den «Don Quixote» von Richard Strauss Nicht nur ist es der letzte Abend, an dem Lionel Bringuier als Chefdirigent des Ton- mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter David Zinman auf CD ein, halle-Orchesters Zürich auf der Bühne der die international grosse Beachtung fand. Nun geben Grossenbacher Tonhalle Maag steht. Sondern wir unter- und Rouilly ihr erstes Comeback in ihren Rollen seit 2011. nehmen an diesem Abend vor dem eigent- lichen Konzert eine spannende Reise in die Vergangenheit des Orchesters. Im Auf- trag des Schweizer Fernsehens drehte die Regisseurin Barbara Seiler einen Dok-Film anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Über 16 Monate hinweg begleitete sie das Orches- ter hautnah. Bevor der Film am 10. Juni im Fernsehen ausgestrahlt wird, bieten wir Ihnen am 7. Juni eine exklusive Preview in der Tonhalle Maag. Unter Anwesenheit unserer Musike- rinnen, Mitarbeitenden von SRF und der Tonhalle-Gesellschaft laden wir Fotos: Stücker / Adair Foto: Paolo Dutto Sie herzlich zu einem i ntensiven Abend im Zeichen des Rückblicks und des Ausblicks ein! (s. S. 36) Thomas Grossenbacher und Michel Rouilly spielen Don Quixote und Sancho Pansa in der sinfonischen Dichtung «Don Quixote» von Richard Strauss. l «Was ein richtiger Musiker sein will, der muss auch eine Dulcinea – eine unglückliche Liebe Stark verinnerlichtes Rollenspiel Speisekarte komponieren können.» Deutlicher hätte Richard Bereits in der Introduktion tritt auf diese Weise Don Quixote auf Wie stark Grossenbacher und Rouilly ihre Rollen verinnerlicht Strauss nicht ausdrücken können, dass ein Komponist m ög- den Plan: Nachdem das Orchester sein edles und ritterliches haben und genial zum Ausdruck bringen, bewies bereits die — — lichst plastisch mit Klängen malen können sollte. Gerade in Thema im Tutti gespielt hat, setzt Thomas Grossenbacher am CD-Einspielung (bei Arte Nova) mit dem Tonhalle-Orchester Do 07.06.18 Do 07.06.18 seinen «Tondichtungen» (wie Strauss seine Sinfonischen Solocello ein und verkörpert von nun an den Titelhelden. Bald Zürich unter der Leitung des Ehrendirigenten David Zinman. Die 12.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Dichtungen lieber nannte) setzte er den Pinsel gekonnt an und danach wird dem Herrn sein kleiner und dicklicher Gebieter San- Aufnahme, die als Teil sämtlicher Orchesterwerke von Strauss Lunchkonzert Tonhalle-Orchester Zürich schaffte es, in grossen Strichen und detailgenauen Pünktchen cho Pansa zur Seite gestellt, dessen Behäbigkeit und Geschwät- erschienen ist, fand grosse internationale Beachtung und Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier Leitung das jeweils (wie auch immer) aussermusikalische Programm zu zigkeit zunächst von Bassklarinette und Tuba illustriert werden, Anerkennung – und half dabei mit, das Prestige des Tonhalle- Lionel Bringuier Leitung Thomas Grossenbacher Violoncello Thomas Grossenbacher Violoncello Michel Rouilly Viola vertonen. ehe Michel Rouilly mit seiner Bratsche in dessen Rolle schlüpft. Orchesters Zürich in der Welt weiter zu stärken. Im Rahmen der Michel Rouilly Viola Yuja Wang Klavier Festspiele Zürich und unter der Leitung von L ionel Bringuier Richard Strauss Richard Strauss So auch in «Don Quixote» von 1897, der bereits sechsten Die beiden erleben nun zahlreiche Abenteuer, die Virtuosität machen Grossenbacher und Rouilly nun ihren «Rollen» erneut «Don Quixote» op. 35 «Don Quixote» op. 35 Tondichtung des damals gut dreissigjährigen Strauss, in der der Instrumentalisten zeugt in jeder entsprechenden Variation alle Ehre. Sergej Prokofjew Unterstützt durch den Gönnerverein sich alles um den gleichnamigen (tragischen) Titelhelden für deren Aufregung. Ergänzt wird alles durch Dulcinea, die l LION GALLUSSER Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26 Maurice Ravel und seinen täppischen Gefährten Sancho Pansa dreht. Strauss unglückliche Liebe von Don Quixote, die ebenfalls bereits in der «La valse» «schildert» die auf den mittelalterlichen Roman «Don Quixote Introduktion in Szene gesetzt wird, und zwar mit der lieblichen Unterstützt durch den Gönnerverein de la Mancha» von Miguel de Cervantes zurückgehende Oboe. Die Liebe bleibt aber unerreichbar, und der tragische Held Geschichte mit einer Introduktion, zehn Variationen und einem Don Quixote, der zusammenbricht, als er die Wahrheit erkennt, Finale. Das kongeniale von Strauss ist, dass er dies mit einer wird in der letzten Variation besiegt. Also kommt Don Quixote ausgeprägten Leitmotivik anreichert und mit Eigenschaften des auch erst im Finale zur Ruhe und sinniert nun über das Erlebte, Solo-Konzerts ausgestaltet. während die Tondichtung ruhig ausklingt. 10 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 11
«Kranke Musik?» Beethoven, Bruckner und Mahler – damit hat Bernard Haitink das Zürcher Publikum in den vergangenen Jahren immer wieder reichhaltig beschenkt. Nun dirigiert er Schumanns zweite Sinfonie. Keine Selbstverständlichkeit. Und Frank Peter Zimmermann spielt Beethovens Violinkonzert. l «Eigentlich pflegte ich während meiner Laufbahn nur spärli- Alkohol. Sein Arzt konstatierte «Zittern, Mattigkeit sowie einen che Kontakte zu Schumann», sagte Bernard Haitink noch vor Zustand von Todesfurcht». Solche Nervenkrisen reichten letzt- wenigen Jahren. «Seine sinfonische Musik habe ich seit Langem lich bis ins Jahr 1833 zurück, als ihn der Schmerz über den Tod nicht mehr aufgeführt.» Aus diesem Grund sei er, was Schu- seines über alles geliebten Bruders Julius an den Rand des mann anbelangt, «so etwas wie die Unschuld vom Lande». Ei- Wahnsinns trieb. Foto: Priska Ketterer genartiger Befund. Denn Schumann gehört doch zu den belieb- testen Romantikern, um den sich, würde man meinen, die Eine musikalische Psychopathografie Dirigenten fast reissen. Offenbar ist das nicht so. Denn, um es Es war Schuberts letzte Sinfonie, die «Grosse» in C-Dur, die kurz zu sagen, es gibt nicht nur den einen Schumann, sondern Schumann im Dezember 1845 zu einer neuen Sinfonie, der Zwei- auch den anderen. Den bekannten und beliebten sowie den we- ten, inspirierte – ebenfalls in C-Dur. Zwar begann sich Ende Ja- niger bekannten, oft sogar gemiedenen. nuar 1846 das psychische Dunkel langsam zu lichten. Doch Tiefste Bereiche des Unterbewussten brauchte Schumann dennoch fast ein ganzes Jahr, um die Zwei- Das gilt auch für die zweite Sinfonie. Sie ist eine Art musikalische Dokument einer dunklen Zeit te zu vollenden, «und wirklich wurde ich nach Beendigung des Psychopathografie Schumanns, und genau darin ist sie eines sei- Foto: Harald Hoffmann Auf der Schumann-Beliebtheitsskala zuoberst stehen vermut- ganzen Werkes wieder wohler». Die Uraufführung fand am ner persönlichsten Werke. In dieser Sinfonie geht es wenn nicht lich seine grossen Klavierzyklen: Carnaval, Kreisleriana, Davids- 5. November 1846 in Leipzig statt, Felix Mendelssohn Bartholdy ums Leben, so doch um erlebten, erlittenen Lebensstoff, beson- bündlertänze, Kinderszenen, die Sinfonischen Etüden, die dirigierte. Kranke Musik? Jedenfalls eine Art Schicksalssinfonie ders ergreifend im unvergleichlichen langsamen Satz, dem lyri- C-Dur-Fantasie. An zweiter Stelle folgen Lieder und Liedzyklen: oder, wie Schumann sagte: «Ich denke, so’ne rechte Jupiter.» schen Herz der Sinfonie. Das alles macht Schumanns Zweite ein- Dichterliebe, Liederkreis, Frauenliebe und -leben, «Die beiden Damit sprach er auf Mozarts Vorbild von 1788 an, wo klassisch zigartig unter seinen vier Sinfonien; für Claudio Abbado ist sie Frank Peter Zimmermann und Beethoven: Grenadiere» oder «Du meine Seele, du mein Herz». Ähnlich po- symmetrisches Formdenken und an Bach orientierte Kontra- «möglicherweise die fortschrittlichste von allen». pulär ist Schumanns einziges Klavierkonzert – nicht aber sein punktik zu einer grossartigen Synthese geführt wurden. Genau «Beethovens Violinkonzert ist einfach Violinkonzert. Und wer hat je Schumanns dritte Violinsonate das beabsichtigte auch Schumann mit seiner Zweiten – aber das Auch Bernard Haitink sieht das Moderne in dieser Sinfonie, wie live im Konzert gehört? Sicher, den Sinfonien begegnet man im- entsprach nicht den Erwartungen seiner romantischen Zeitge- er sagt: etwa die zyklische Geschlossenheit der Gesamtarchitek- das Stück der Stücke, es gibt kein mer wieder, vor allem der «Rheinischen» und der «Frühlings nossen. tur, das fast zwanghafte Festhalten an der punktierten Quinte anderes Violinkonzert, das ich immer sinfonie». Aber der Zweiten? Claudio Abbado fand erst ganz am Ende seines Lebens einen Zugang zu ihr; der grosse Günter Seither steht Schumanns Zweite in Verruf, den anderen drei oder die attacca aufeinanderfolgenden Sätze. Mit ihren obsessi- ven Zügen sei sie wohl die interessanteste: «Diese Sinfonie spielen könnte. Diese unendlichen Wand bezeichnete sie in einem Interview als «kranke Musik» Sinfonien weit unterlegen zu sein. «Es fehlt der C-Dur-Sinfonie dringt in die tiefsten Bereiche des Unterbewussten. Sie verweist Schwierigkeiten, mit denen man sein und hat sie konsequenterweise auch nie dirigiert. Selbst Furt- am grossen Zug und an Einfällen», hiess es noch in den 1950er- auf das Spätwerk, das leider immer noch sträflich vernachläs- ganzes Leben verbringt, um es zu wängler konnte sich für die Zweite nie erwärmen: Nur vier Jahren in einer Schumann-Biografie, und weiter: «Dem Finale sigt und vom grossen Publikum kaum wahrgenommen wird.» Aufführungen in den Jahren 1927/28 sind nachgewiesen – die fehlt der Fluss, es dreht sich thematisch und in der Harmonik im Höchste Zeit, dass sich das ändert. verbessern. Beim Brahms-Konzert Vierte indes hat er insgesamt über 70-mal dirigiert. Kreise und ist zudem noch unbegründet lang.» Unbegründet? l WERNER PFISTER gibt es immer wieder einen Punkt, wo In der Tat ist nicht zu überhören, dass Schumann mit dem In ihrer ablehnenden Haltung könnten sich die Dirigenten auf thematischen Material ringt, dass die Musik manchmal fast ich sage, ich will es zwei Jahre nicht Schumann selber berufen: «Die Sinfonie schrieb ich im Dezem- nicht von der Stelle kommt und in ein Kreisen mündet, das nicht — spielen. Das gibt es bei Beethoven ber 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr das an- weit entfernt vom Leerlauf ist. Allerdings, sosehr dieses Kreisen Mi 20. – Fr 22.06.18 hören. Erst im letzten Satz fing ich an mich wieder zu fühlen, an der musikalischen Oberfläche beim ersten Hören auch be- 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag nicht. Hier gibt es so vieles, nehmen wirklich wurde ich auch nach Beendigung des Werkes wieder fremden mag, sosehr reicht es in existenzielle Tiefen. Immer Tonhalle-Orchester Zürich, Bernard Haitink Leitung Frank Peter Zimmermann Violine Sie nur den zweiten Satz: Was sagen wohler. Sonst aber, wie gesagt, erinnert sie mich an eine dunkle wieder musste Schumann Kämpfe mit sich selbst austragen – Zeit.» Dunkel, weil er sich neben seiner Frau Clara, der erfolg- oder besser gesagt: gegen sich selbst. Eusebius und Florestan Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu «Egmont» f-Moll op. 84 die paar Töne? Es ist so stark auf den Violinkonzert D-Dur op. 61 reichen Starpianistin, zunehmend minderwertig fühlte: Er konn- nannte Schumann seine zwei Seelen in der Brust. Auch andere Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Punkt gebracht. Man steht da, das te es nicht länger ertragen, als komponierender Gatte hintan- Werke zeugen davon, die drei Klaviersonaten sehr, auch die stehen zu müssen. So kam es zur sporadischen Trennung der späten Streichquartette oder die drei Violinsonaten: in ihrer Art 20.06. 17.30 Treffpunkt Entree Garderoben Führung Blick hinter die Kulissen Tutti fängt an, und es ist jedes Mal Eheleute, und Schumann flüchte sich wie schon so oft in den durchaus hervorragende Werke – aber eben: in ihrer Art. Unterstützt durch Swiss Re das schönste Abenteuer.» 12 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 13
Rezital à la russe Neben ihrem Auftritt am Open Air auf dem Münsterhof gibt die Aus- nahmepianistin Yuja Wang auch ein Rezital in der Tonhalle Maag – hauptsächlich mit russischen Werken, die sie besonders mag. l «Diese russischen Stücke bringen unsere Emotionen, Sehn- der Kommentar zum Zweiten Weltkrieg. Ursprünglich hatte sie süchte und nostalgischen Gefühle auf eine ganz spezielle Art Prokofjew 1939 noch vor dem Krieg als letzte einer anspruchs- und Weise zum Ausdruck. Wenn wir sie hören, fühlen wir uns vollen Sonaten-Trias, die sich an Beethoven orientieren sollte, sehr menschlich, gleichzeitig merken wir jedoch, dass hinter begonnen. Aufgrund des hereinbrechenden Krieges wurden die ihnen noch viel mehr steckt: etwas, das grösser als wir Men- drei Sonaten erst 1944 vollendet und in der Folge bald «Kriegs- Open Air auf dem Münsterhof schen ist, etwas, mit dem wir aber wie durch ein kollektives und majestätisches Gefühl trotzdem verbunden sind – wir realisie- ren, dass wir Teil von etwas Grösserem als wir selbst sind.» Mit sonaten» genannt. Neben dem grossen, auf Beethoven zurück- gehenden Anspruch sprechen die vielen düsteren und aufge- wühlten Passagen in der achten Sonate auf jeden Fall Bände für Ein warmer Sommerabend. Tausende von Zuschauern versammeln sich auf diesen Worten beschreibt Yuja Wang die ganz besondere Anzie- Prokofjews Gefühlslage. hung zur russischen Klaviermusik, welche sie in Rezitals oder dem Münsterhof. Sie warten auf ihre Stars, freuen sich auf das, was sie gemeinsam mit den renommiertesten Orchestern rund um den Dies fasziniert Yuja Wang auch bei Rachmaninow, der bereits gleich miterleben werden. Die Profis treten auf. Sie stammen aus den ver- Globus zum Besten gibt. Und auch auf ihren hochgelobten CD- 1917 ins Exil ging, um den revolutionären Tumulten in seiner schiedensten Nationen, gehören zu den besten der Welt. Es geht los, und Einspielungen sind russische Komponisten wie Rachmaninow, russischen Heimat zu entkommen, und 1939 ganz aus Europa Prokofjew oder Skrjabin prominent vertreten. flüchtete. Mit seinen Préludes und «Études-tableaux» verortete manch einer hält den Atem an vor lauter Spannung. Das – nein, das ist er sich gewissermassen selbst in der Musikgeschichte, indem er nicht Fussball-WM, das ist Klassik! Skrjabin und die Transzendenz in der Musik grossen Vorbildern wie Bach, Chopin und Liszt nachspürte. Gerade Alexander Skrjabin würde wohl gut nachvollziehen können, was Yuja Wang über die Musik und ihre Fähigkeit, den Sowjetisches aus Ungarn Menschen in andere Sphären zu befördern, sagt. Der russische Schliesslich nimmt sich Wang noch Ligetis an, der zwar Ungar l «Am 8. Juni 2018 lädt das Tonhalle-Orchester Zürich zum Viel Freude und ein paar Wermutstropfen Komponist setzte sich nämlich zeitlebens intensiv mit philo- war, aber dennoch mit der sowjetischen Kultur aufwuchs – Open-Air-Konzert auf den Münsterhof! Anlass dazu gibt es aus «Schönheit/Wahnsinn» lautet das Thema der Festspiele. Und so sophischen sowie später auch theosophischen Theorien zumindest bis 1953, als er nach dem gescheiterten Ungarn- vielerlei Hinsicht: 2018 feiert das Orchester 150-Jahr-Jubiläum. unterschiedlich und doch nahe beieinander diese Themen sind, auseinander und war überzeugt davon, dass es neben der wahr- Aufstand die Heimat verliess. Wang interpretiert einige seiner Ein Grund zu feiern, aber auch ein Grund, um Danke zu sagen. so liegen auch Freude und Trauer, Feiern und Abschied an die- nehmbaren Wirklichkeit eben auch noch andere, nicht direkt Etüden, die sich jeweils mit einem technisch-motorischen Danke an Sie, an die Bevölkerung, welche damals im Jahre 1868 sem Abend nahe beieinander: Denn unter all die Freuden wer- zugängliche Lebenswelten geben musste. Die Kunst hingegen «Problem» auf der Klaviatur auseinandersetzen und dies mit die Tonhalle-Gesellschaft und damit den Trägerverein des Or- den sich an diesem Abend auch ein paar Wehmutstropfen mi- schaffe es, den Menschen in Ekstase zu versetzen und aus sich der Suche nach neuen Klängen verbinden. chesters gründete und diesen noch heute mit über 1200 Mit- schen: Es wird das letzte Konzert unter der Leitung von Lionel selbst zu holen. l LION GALLUSSER gliedern lebendig hält! Bringuier als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich sein. Auf dem Programm stehen Werke von Prokofjew, Grieg und Um diese Erfahrung ging es ihm auch, als er am Ende seines viel Auch Musiker schauen Fussball selbstverständlich Maurice Ravel. Denn kaum ein zweiter Kom- zu kurzen Lebens an einem (unvollendet gebliebenen) «Myste- Bereits an der Pressekonferenz im Mai vergangenen Jahres ponist liegt Bringuier dermassen am Herzen wie Ravel: «Ich bin rium» herumtüftelte: an einem grossen Gesamtkunstwerk, in verkündeten wir deswegen: «Anlässlich unseres 150-Jahr-Jubi- mit Ravel aufgewachsen, und er ist dadurch Teil meines Le- der «Wiedervereinigung sämtlicher zerstreuter Künste», die sich läums möchten wir uns bei Ihnen bedanken, und zwar mit einem bens», sagt Lionel Bringuier. in einer «Ton-Farbe-Licht-Synthese» gegenseitig ergänzen, sollte Gratis-Open-Air-Konzert auf dem Münsterhof!» Doch diese Rech- der Mensch die Transzendenz gänzlich erfahren. Dieses am- Foto: Harald Hoffmann nung hatten wir ohne den Fussballgott gemacht: Die Losung der Feiern Sie mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, unserem bitionierte Projekt schlug sich bereits in anderen späten Kom- WM-Gruppenspiele wollte, dass just zur gleichen Zeit das WM- Chefdirigenten Lionel Bringuier und der Solistin des Open Airs, positionen Skrjabins nieder, so auch in der Klaviersonate Nr. 10, Spiel Schweiz / Brasilien und Deutschland / Mexiko stattfindet. Yuja Wang! welche Yuja Wang in Zürich spielt: Das ganze Stück ist geprägt l EVA RUCKSTUHL von flirrenden Trillern, die das Publikum in lichte Sphären Weil nun die Gefahr bestand, dass wir nicht nur vor leerem entrücken – und ist damit einer von vielen Schritten in Richtung Platz spielen, sondern gar nicht spielen, weil auch Musiker — «Mysterium». Warum Skrjabin seine Sonate auch «Insekten- So 10.06.18 Fr 08.06.18 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Menschen sind und Menschen Fussball schauen, war bald klar, dass das Open-Air-Konzert auf den 8. Juni 2018 verschoben 150 20.30 Uhr Münsterhof Zürich Tonhalle-Orchester Zürich, Lionel Bringuier Leitung sonate» genannt hat, finden Sie im Konzert heraus … Yuja Wang Klavier werden musste. Neues Datum, gleiches Setting: Es ist uns eine Yuja Wang Klavier Sandra Studer Moderation Prokofjew, Rachmaninow – und Ligeti Sergej Rachmaninow Aus: «Préludes» und «Études-tableaux» Alexander Skrjabin Sonate für Klavier Nr. 10 op. 70 Freude, im Rahmen der Festspiele Zürich den Münsterhof, das Ähnlich entrückt mutet auch der Beginn von Prokofjews achter Edvard Grieg «Peer-Gynt-Suite» Nr. 1 op. 46 György Ligeti Aus: «Études pour piano» Zentrum der Festspiele, mit einer der grössten und noch dazu Sergej Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26 Klaviersonate an, die Yuja Wang ebenfalls in der Tonhalle Maag Sergej Prokofjew Klaviersonate Nr. 8 B-Dur op. 84 kostenlosen Veranstaltung lebendig zu machen. Maurice Ravel «La valse» spielt. Diese Sonate entpuppt sich bald einmal als mitreissen- Unterstützt durch Credit Suisse 14 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 15
musizierte Julia Fischer häufig mit dem Tonhalle-Orchester, brachte bereits eine ganze Reihe bedeutender Violinkonzerte u.a. von Tschaikowsky, Berg und Beethoven zu Gehör – sowie das Dvořák-Konzert und das erste von Bruch, welche sie zudem mit dem Tonhalle-Orchester Zürich auf CD einspielte. Eine enge Beziehung verbindet das Tonhalle-Orchester Zürich auch mit Herbert Blomstedt, einem immer wieder gern gesehe- nen Gast, der seit dem Debüt in den 1980er-Jahren zahlreiche Konzerte mit ihm bestritt. Mahler oder Mendelssohn dirigierte der Schwede aber noch gar nie in Zürich – also eine Premiere. Julia Fischer wiederum, die schon vielfach mit Blomstedt zu- sammengearbeitet und eben zahlreiche Violinkonzerte inter- pretiert hat, gab in Zürich noch nie das Violinkonzert op. 64 von Felix Mendelssohn zum Besten. Ebenfalls eine Premiere. Zudem treten die beiden zum Saisonschluss zum ersten Mal gemein- sam mit dem Orchester auf. Abermals eine Premiere … Das e-Moll-Violinkonzert von Mendelssohn (der übrigens einst ein Vorgänger von Blomstedt beim Gewandhausorchester Leipzig war) gehört zu den beliebtesten, aber auch sehr fordernden Violinkonzerten. Man darf sich darauf freuen, wie Julia Fischer unter Blomstedt die vielen musikalischen Besonderheiten des Foto: M. Lengemann Stücks auslotet: etwa den berühmten Beginn, in dem die Violi- Foto: Felix Broede ne das Hauptthema in scheinbar anderen Sphären über dem Orchester anstimmt; oder das fragile (Un-)Gleichgewicht zwi- schen Orchester und Solo-Violine. Herbert Blomstedt und Blomstedt und Mahler Und auch Blomstedts Interpretation der ersten Sinfonie von von Kurt Masur leitete, wird viel gelobt) oder um zeitgenössi- Gustav Mahler lässt musikalischen Hochgenuss erwarten. Mit Julia Fischer sche Musik, die ihm ebenfalls sehr am Herzen liegt. Unvergess- lich etwa, wie Blomstedt bei seinem vorletzten Auftritt mit dem Tonhalle-Orchester Zürich im Januar 2016 dem Publikum in seiner ganzen Lebenserfahrung scheint der Dirigent prädes tiniert für die bedeutungsschwere «Titan»-Sinfonie, in der Mahler ursprünglich, in Anlehnung an Jean Pauls gleichnami- Die letzten Orchesterkonzerte der Saison 2017/18 werden zu einem wenigen Worten die neue Musik seines Landsmanns Ingvar gen Roman, die Entwicklung und das Scheitern eines leiden Lidholm (1921–2017) näherbrachte – und im direkt anschlies- schaftlichen jungen Mannes versinnbildlichen wollte. Über- fulminanten Abschluss: Am Dirigentenpult steht der charismatische senden Dirigat seine Begeisterung dafür offenbarte. haupt ist Blomstedt ein profunder Mahler-Kenner, wovon nicht Herbert Blomstedt, an der Geige bezaubert die brillante Julia Fischer – zuletzt auch – kurz vor seinem Dirigat im Juni in Zürich – Auf- Eine ähnliche Leidenschaft verspürt man auch, wenn man Julia führungen der neunten Sinfonie Mahlers u.a. in Deutschland zwei grossartige Musikpersönlichkeiten, die mit Tonhalle-Orchester Fischer zuhört. Der Berliner Tagesspiegel schrieb einst über ihr und in Mailand zeugen. Zürich eng verbunden sind. Spiel: «Sehr viel besser und auch schöner kann man wohl nicht l LION GALLUSSER Geige spielen.» Kein Wunder, dass die gebürtige Münchnerin für die laufende Saison 2017/18 als Artist in Residence bei den weltklassigen Wiener Philharmonikern engagiert wurde – — l «Als Herbert Blomstedt Ende März 1982 zum ersten Mal ein Unglaublich sympathisch und ihrem Ruf als Ausnahme-Violinistin alle Ehre macht. Artist Mi 27. – Fr 29.06.18 Konzert mit dem Tonhalle-Orchester Zürich dirigierte (auf dem Auf jeden Fall muss es an Blomstedts Hingabe zur Musik liegen: in Residence war sie aber auch schon – fast zehn Jahre zuvor 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Programm standen Werke von Beethoven, Solist war Rudolf Ohne jegliche Starallüren wirkt er stets unglaublich sympa- – beim Tonhalle-Orchester Zürich. Tonhalle-Orchester Zürich, Buchbinder), war Julia Fischer noch nicht einmal auf der Welt. thisch und nahbar. Für ihn steht seit seiner mittlerweile über Herbert Blomstedt Leitung Julia Fischer Violine Sie erblickte das Licht erst im folgenden Jahr – und damit gut 60-jährigen Dirigentenkarriere immer die präziseste Interpreta- Drei Premieren auf einen Schlag 56 Jahre später als Blomstedt, der heute über 90 Jahre alt ist. tion im Zentrum, um die Musik von ihrer besten Seite zu zeigen. Doch war es nicht erst in jener Saison 2009/10, dass das Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll op. 64 Ob es wohl die Musik ist, die den schwedischen Dirigenten noch Und zwar alle Musik, ob es sich nun um das angestammte Zürcher Publikum in den Genuss ihrer musikalischen und tech- Gustav Mahler immer vor Vitalität sprudeln lässt? Gut möglich, dirigiert Repertoire des 18. und 19. Jahrhunderts handelt (seine 2017 nischen Meisterschaft kam. Denn ihr beeindruckendes Debüt Sinfonie Nr. 1 D-Dur Blomstedt doch nach wie vor die renommiertesten Orchester erschienene Einspielung sämtlicher Beethoven-Sinfonien mit beim Tonhalle-Orchester Zürich gab Julia Fischer bereits im 27./28./29.06. 18.30 Uhr Labor-Bar und arbeitet mit den bedeutendsten Solisten zusammen. dem Gewandhausorchester Leipzig, das er in der Nachfolge März 2001 – mit 17 Jahren unter Jukka-Pekka Saraste. Seither Einführung mit Roger Cahn 16 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 17
Festtags-Matinee «Ein bisschen Masochisten …» Es gibt einfachere Kammermusikensembles als ein Streichquartett. Und es gibt einfachere Streichquartette als das Berliner Artemis Quartett. Die akribische Genauigkeit, der Perfektionsanspruch dieser Musiker hat zwar dazu geführt, dass das unter der Schirmherrschaft der griechischen Jagdgöttin spielende Quartett seit bald zwanzig Jahren zu den besten der Welt zählt. tion: Das Quartett, das sich mit dem zweiten Geiger als neuem Bratschisten mit wechselnden Pianisten als Klavier- Strauss und Tschaikowsky quartett über Wasser hielt, tat sich sehr schwer, einen Ersatz zu finden. Die Ame- rikanerin Anthea Kreston schaffte es schliesslich, das Trio zu überzeugen und sich selbst einzubringen: Seit 2016 ist das Artemis Quartett neu formiert zu- l Richard Strauss ging auf die achtzig hoven für mehr oder weniger überflüssig Pianist und Dirigent Tschaikowsky mehr- rück auf den Konzertbühnen und präsen- zu, als er «Capriccio» komponierte – erklärt, sofern sie nicht zur Vorbereitung fach persönlich begegnete und ihn tiert nun auch in der Tonhalle Maag den seine letzte Oper, sein künstlerisches oder Vorstufe für das «Musikdrama», der seinem jungen Schützling wärmstens ans mittlerweile wieder erreichten hohen Testament sozusagen, ein typisch höchsten Gattung der Kunst überhaupt, Herz legte. Dessen Begeisterung jedoch Stand seines Quartettspiels. Strauss’scher selbstironischer Abschied tauge. hielt sich zeitlebens in Grenzen, aus von einer beinahe sieben Jahrzehnte übrigens charakteristischen Gründen: Virtuos konzertant dauernden Laufbahn als Komponist. Streichsextett als Opernouvertüre Am Ende war Tschaikowskys Musik für Das Programm ist bestens dazu geeig- «Capriccio» ist eine «theoretische Komö- So lässt Strauss seine Oper «Capriccio» Strauss trotz aller ihrer deutlichen Orien- net, ganz verschiedene Herausforderun- die» über das Opernkomponieren selbst, mit einem Streichsextett beginnen – mit tierung an hergebrachten Gattungen, Foto: Nikolaj Lund gen des Quartettspiels zu präsentieren. und Strauss als ein dogmatischer, um einem Stück «absoluter Musik», das an Formen, Satzabfolgen und damit im Grun- Die elegante, oft auch virtuose, quasi nicht zu sagen fundamentalistischer und für sich selbst keinen grossen Wert de an der grossen deutschen Tradition konzertante Atmosphäre in Mendels- Wagnerianer stellte die Oper über alles: haben soll (der Theaterdirektor La Roche zu «russisch». sohns drittem Quartett op. 44/1 kontras- Denn schliesslich hatte Richard Wagner macht in der Oper während des Sextetts l Aber das hat auch seinen Preis, wie Wechsel führten immer wieder zu Aus- tiert mit der harmonisch geheimnisvol- einst alle Instrumentalmusik nach Beet- sogar ein Nickerchen), das aber zu Höhe- Streichsextett als Erinnerung Eckart Runge, der Cellist des 1989 an der zeiten und Neuausrichtungen, auch zu len Stimmung und den ständigen rem hinführt, etwa indem es im weiteren an Florenz Musikhochschule Lübeck formierten Krisen. Die heftigste: 2015 nahm sich Dur-Moll-Wechseln in Mozarts «Disso- — Verlauf eines der wichtigsten Leitmotive Nicht dass Tschaikowsky in seiner Instru- Artemis Quartetts sagt: «Das ist unser der damalige Artemis-Bratschist Friede- nanzen-Quartett». Und in Bartóks zwei- So 01.07.18 der Oper bereitstellt. Formal hält sich mentalmusik ein besonders prononcier- Schicksal als Quartettmusiker: die ewige mann Weigle, der unter Depressionen tem Streichquartett, komponiert wäh- 11.15 Uhr diese «Streichsextett-Ouvertüre» mit ei- tes russisches Kolorit gepflegt hätte. Johanneskirche am Limmatplatz Selbstkasteiung, das ewige Hinterfragen, litt, das Leben. Eine existenzielle Situa- rend des Ersten Weltkriegs, darf ein nem als dreiteilige Liedform bekannten Doch selbst ein Stück wie das d-Moll- das immerwährende Suchen, ewige Zwei- Streichquartett wie kaum in einem ande- Elisabeth Harringer-Pignat Violine Formaufriss an altbekannte Muster der Streichsextett op. 70, entstanden in der Cathrin Kudelka Violine fel. Ein bisschen Masochisten sind wir schon.» Auseinandersetzungen seien das — ren Werk seine expressiven Seiten aus- spielen. Andererseits hören wir speziell Antonia Siegers-Reid Viola Instrumentalmusik und bleibt so in heite- rer Distanz zu dem, was sich Strauss an- Rückerinnerung an einen Sommeraufent- halt in Florenz, zeichnet sich ohne grosse So 24.06.18 Johannes Gürth Viola tägliche Brot in einem Streichquartett, 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag in diesem Werk auch, wie Bartóks Lei- Gabriele Ardizzone Violoncello sonsten unter guter sinfonischer Opern- Anklänge an slawische Volksmusik aus Ioana Geangalau-Donoukaras Violoncello ergänzt Runge: «Man ist ständig daran, Artemis Quartett denschaft im Sammeln von Volksliedern musik vorstellte. durch etwas, was man «russische Seele» Gegensätze zu überwinden. Man muss Vineta Sareika Violine sich reizvoll niederschlägt in Melodien, Richard Strauss nennen kann – in seinem Auftritt, Duk- Anthea Kreston Violine Streichsextett aus «Capriccio» op. 85 Kritik ohne neurotische Reaktionen ertra- die zwar keine Zitate sind, sich aber wie Pjotr I. Tschaikowsky Als Tschaikowsky mit Anfang fünfzig sein tus, in der sozusagen dauerhaft erhitz- Gregor Sigl Viola gen können. Diese sehr direkte, oft auch Eckart Runge Violoncello Volksmusik anhören. Und im ersten Satz Streichsextett d-Moll op. 70 einziges Streichsextett komponierte, ten, leidenschaftlichen Stimmung, im emotionale Kritik, die von drei Kollegen zeigen die chromatischen Vorhaltketten «Souvenir de Florence» begann gerade die allererste wirklich er- grossen Pathos, das sich gerne auch mal Felix Mendelssohn Bartholdy ständig ausgeübt wird, ist schon nicht Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 44 Nr. 1 eine thematische Verwandtschaft zu den 16.00 Uhr Foyer Kirchgemeindehaus folgreiche Phase der Laufbahn von ins Bombastische steigert, sowie in der immer leicht zu ertragen.» Béla Bartók berühmten Vorhalten in der Einleitung Café um 4 mit TOZ-Musikern Strauss, die erste Phase der musikali- Liebe zum spektakulären Auftritt, zur Streichquartett Nr. 2 von Mozarts Quartett, die ihm seinen Musikdetektive schen Moderne. Bemerkenswerterweise (melo-)dramatisch inszenierten Selbst- Wolfgang Amadeus Mozart 16.00 Uhr Neu formiert zurück Streichquartett Nr. 19 C-Dur KV 465 sprechenden Namen gaben. war Strauss mit der Musik des 24 Jahre darstellung. Treffpunkt Foyer Kirchgemeindehaus Runge ist der letzte aus der Urbesetzung «Dissonanzen-Quartett» l REINMAR WAGNER Mit Sabine Appenzeller für die Kinder der älteren Russen ganz gut vertraut dank l JENS-PETER SCHÜTTE des Artemis Quartetts. Verschiedene Unterstützt durch den Gönnerverein Konzertbesucher (ab 5 Jahren) seinem Mentor Hans von Bülow, der als Tonhalle-Orchester Zürich 19
Konzertkalender — — Vorschau: Saison 2018/19 Zürcher Festspiel-Symposium 2018 — Fr 08.06.18 Fr 22.06.18 Fr 22.06.18 20.30 Uhr Münsterhof Open Air 17.00 Uhr Klangraum Sa 23.06.18 AUGUS T / SEPEMBER Das Jahr 1868 – 17.00 Uhr Klangraum Sa 23.06.18 Sa 18.08.18 Musik zwischen Tonhalle-Orchester Zürich 09.00 – 18.00 Uhr Klangraum 09.00 – 18.00 Uhr Klangraum Lionel Bringuier Leitung Festspiel-Symposium • 1868 14.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Zürcher Festspiel-Symposium Yuja Wang Klavier Stubete am See 2018 Realismus Detailprogramm siehe Seite 21 Freitag Sandra Studer Moderation Tonhalle-Orchester Zürich Freier Eintritt Grieg «Peer-Gynt-Suite» Nr. 1 op. 46 Kevin Griffiths Leitung Ilona Schmiel und Gründerzeit Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 op. 26 Christian Zehnder Obertongesang Begrüssung Ravel «La valse» Arkady Shilkloper Alphorn und Horn Laurenz Lütteken Susanne Bolt Klavier Eröffnung Freier Eintritt — John Wolf Brennan «Tü-Da-Do» Werner Plumpe So 10.06.18 Traumpfade Uraufführung Festvortrag: Realistische Zeiten – 150 JUNI / JULI 11.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Alder Suite für Klavier und Streich- Ökonomischer Aufschwung und orchester «Die Sonnenseite des Festspiele Zürich Literatur und Musik gesellschaftliche Selbstbilder in den Claudia Barainsky Sopran Klaviers» Gründerjahren 1852–1873 Mitglieder des TOZ Dieses Konzert ist ausschliesslich mit Peter Hagmann Einführung einem Tagespass CHF 65 oder Samstag Robert Hunger-Bühler Lesung So 24.06.18 2-Tages-Pass CHF 110 des Festivals Laurenz Lütteken Wolf «Italienische Serenade» 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Stubete am See 2018 zu besuchen. 09.00 Uhr – Einführung Dean «Wolf-Lieder» Kammermusik-Soiree — l Musikgeschichtlich gilt das Gründungsjahr der Tonhalle-Gesellschaft Zürich Mi / Do 22./23.08.18 Luca Zoppelli CHF 35 Artemis Quartett 1868, das Todesjahr des grossen Maestro Gioacchino Rossini, als eine gewisse 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 09.15 Uhr – Die letzte Fahrt von In Zusammenarbeit mit Literaturhaus Zürich Vineta Sareika Violine Tonhalle-Orchester Zürich Leerstelle. Komponisten wie Schumann, Mendelssohn und Donizetti waren bereits Gioacchino Rossini (Marsch und Anthea Kreston Violine Frank Strobel Leitung Reminiszenzen) Gregor Sigl Viola gestorben, die grossen Sinfonien von Brahms, Bruckner oder Tschaikowsky oder Eckart Runge Violoncello Manfred Callsen Sprecher Friedrich Geiger Mozart Streichquartett Nr. 23 KV 590 Federico Fellini und Nino Rota die Uraufführung von Wagners «Ring» standen hingegen noch an. Aus Anlass des 10.00 Uhr – «Pulsschläge des Humors» Fr 01.06.18 19.30 Uhr Schostakowitsch Streichquartett «Italienische Nacht» 150-Jahr-Jubiläums der Tonhalle-Gesellschaft Zürich liegt es deshalb nahe, das – Zur Uraufführung von Wagners Sa 02.06.18 18.30 Uhr Nr. 7 fis-Moll op. 108 CHF 120 / 95 / 60 / 35 ‹Meistersingern› in München So 03.06.18 17.00 Uhr Mozart Streichquartett Nr. 19 KV 465 Umfeld des Gründungsjahrs – auch vor dem Hintergrund des Festspielmottos Richard Erkens — Konzertsaal Tonhalle Maag «Schönheit / Wahnsinn» − genauer zu erkunden, um Erwartungen, Möglichkeiten 11.15 Uhr – Himmel und Hölle für «Dissonanzen-Quartett» So 26.08.18 Eröffnung Festspiele Zürich eine ästhetische Revolte – Das Fiasko CHF 75 / 60 / 45 / 30 18.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag und Kontexte besser verstehen zu können. Tonhalle-Orchester Zürich der Mailänder Uraufführung von Unterstützt durch den Gönnerverein #bebeethoven Joshua Weilerstein Leitung Arrigo Boitos «Opera» ‹Mefistofele› Igudesman & Joo So 10.06.18 — Tonhalle-Orchester Zürich 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Mi 27. – Fr 29.06.18 Miguel Pérez Iñesta Dirigent Wagner – Boito – Brahms Wolfgang Sandberger Igudesman & Joo 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Iñigo Giner Miranda Konzept / 12.00 Uhr – Kompositorische Selbst- «Back to the Orchestra» UA Yuja Wang Klavier AiR 2014/15 Tonhalle-Orchester Zürich Einstudierung Im zweitägigen, international besetzten Festspiel-Symposium beleuchten führen- verortung – «Ein deutsches Requiem» «Clash of the Soloists» UA Rachmaninow Aus: «Préludes» und von Johannes Brahms und die Herbert Blomstedt Leitung Schnittke Concerto grosso Nr. 1 für de Forscherinnen und Forscher musikgeschichtlich bedeutende Ereignisse für 02.06. 17.30 Uhr – Einführung «Études-tableaux» Julia Fischer Violine AiR 2009/10 zwei Violinen, Cembalo, präpariertes musikhistorische Konstellation von 03.06. 16.00 Uhr – Einführung Skrjabin Sonate für Klavier Nr. 10 Klavier und Streicher das Jahr 1868. Der Festvortrag des Historikers Werner Plumpe (Frankfurt am Main) 1868 Mendelssohn Violinkonzert op. 64 op. 70 CHF 125 / 100 / 75 / 40 Mahler Sinfonie Nr. 1 R. Strauss «Metamorphosen» spannt den Horizont auf und illustriert den ökonomischen Aufschwung und die Inga Mai Groote Ligeti Aus: «Études pour piano» 14.30 Uhr – ‹Katholischer› und Unterstützt durch Credit Suisse Prokofjew Klaviersonate Nr. 8 op. 84 27./28./29.06. 18.30 Uhr – CHF 35 gesellschaftlichen Selbstbilder in den Gründerjahren 1852 bis 1873. Am Samstag- ‹evangelischer› Chorgesang? – Die — Einführung — Do 07.06.18 CHF 125 / 100 / 75 / 40 So 09.09.18 morgen wirft Luca Zoppelli (Fribourg) ein Schlaglicht auf Rossinis Ableben, Fried- Gründung des Allgemeinen Unterstützt durch Credit Suisse Intro für «Kopf-Hörer» Cäcilien-Verbands und die evangeli- 12.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 17.00 Uhr Johanneskirche am rich Geiger (Hamburg) ergründet den Kontext der Uraufführung (1868) von Wag- Lunchkonzert CHF 150 / 115 / 80 / 40 Limmatplatz schen Gegenparts Tonhalle-Orchester Zürich — Kammermusik um 5 ners Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» in München, Richard Erkens (Rom) Ulrich Tadday Lionel Bringuier Leitung So 01.07.18 Carillon Quartett führt das Fiasko von Arrigo Boitos «Opera» «Mefistofele» vor Augen und Wolfgang 15.15 Uhr – Zwischen Franz Brendel Thomas Grossenbacher Violoncello 17.00 Uhr Johanneskirche am Andreas Janke Violine und August Wilhelm Ambros – Zur Michel Rouilly Viola Limmatplatz Elisabeth Bundies Violine Sandberger beschäftigt sich mit Brahms’ «Ein deutsches Requiem», das ebenfalls musikalischen Neubestimmung des Kammermusik um 5 Historismus R. Strauss «Don Quixote» op. 35 Elisabeth Harringer-Pignat Violine Katja Fuchs Viola 1868 uraufgeführt wurde. Christian Proske Violoncello Friederike Wißmann CHF 35 Cathrin Kudelka Violine Unterstützt durch den Gönnerverein Werke von Beethoven und Smetana 16.30 Uhr – Die erste Sinfonie von Antonia Siegers-Reid Viola — Johannes Gürth Viola CHF 25 Am Nachmittag setzt sich Inga Mai Groote (Zürich) mit der Gründung des Allge- Max Bruch – Kompositorische Do 07.06.18 — Konzeption und ideengeschichtlicher Gabriele Ardizzone Violoncello meinen Cäcilien-Verbands und den evangelischen Gegenparts auseinander. Ulrich Kontext 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Mi 20. – Fr 22.06.18 Ioana Geangalau-Donoukaras Saisoneröffnung Tadday (Bremen) präzisiert die musikalische Neubestimmung des Historismus Tonhalle-Orchester Zürich 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Violoncello Mi 12.– Fr 14.09.18 Otto Biba Lionel Bringuier Leitung Tonhalle-Orchester Zürich R. Strauss Streichsextett aus 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag zwischen den Musikhistorikern Franz Brendel und August Wilhelm Ambros, 17.15 Uhr – 150 Jahre «G’schichten Thomas Grossenbacher Violoncello Bernard Haitink Leitung Tonhalle-Orchester Zürich aus dem Wienerwald» – Der Weg der Michel Rouilly Viola «Capriccio» Friederike Wißmann (Dresden) erörtert die kompositorische Konzeption und den Tanzmusik in den Konzertsaal – eine Frank Peter Zimmermann Violine Tschaikowsky Streichsextett d-Moll Semyon Bychkov Leitung Yuja Wang Klavier AiR 2014/15 AiR 2013/14 op. 70 «Souvenir de Florence» Janine Jansen Violine Artist in ideengeschichtlichen Kontext der 1868 uraufgeführten ersten Sinfonie von Nobilitierung? R. Strauss «Don Quixote» op. 35 Residence Freier Eintritt Beethoven Ouvertüre zu «Egmont» 16.00 Uhr – Café um 4 Max Bruch, und Otto Biba (Wien) hinterfragt schliesslich anlässlich 150 Jahren Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 4 op. 84; Violinkonzert op. 61 Berg Violinkonzert «Dem Andenken Konzeption Laurenz Lütteken und Ulrike Thiele, 16.45 Uhr – Musikdetektive «G’schichten aus dem Wienerwald», ob der Weg der Tanzmusik in den Konzertsaal in Verbindung mit René Karlen und Ilona Schmiel op. 40 Schumann Sinfonie Nr. 2 op. 61 eines Engels» CHF 25 CHF 150 / 115 / 80 / 40 CHF 150 / 115 / 80 / 40 Mahler Sinfonie Nr. 9 D-Dur einer Nobilitierung gleichkommt. Unterstützt durch den Gönnerverein Unterstützt durch Swiss Re CHF 160 / 125 / 80 / 40 l LION GALLUSSER 20 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 21
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