S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
Ausgabe: Sommer 2020
                          S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing

Seite   s‘ Glockenhäusl                      Ausgabe Sommer 2020
S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
                                         dem Allerheiligsten mit meinem Ge-       mitverantwortlich für alles, was wir
                 „Sei du selbst die bet. In Gedanken und im Gebet ging            tun, aber auch für alles, was wir nicht
                 Veränderung,        die ich alle Straßen mit ihren Familien      tun.
                 du dir wünschst für pro Ortschaft des ganzen Seelsorge-          Wir Christen haben eine Hoffnung,
                 diese Welt.“            raums durch und segnete sie. In die-     die uns keiner nehmen kann. Was all
                                         ser Zeit war ich den Familien, den       den Menschen guten Willens bis jetzt
                 (Mahatma Gandhi) Menschen meiner Pfarren, all meinen             nicht gelungen ist, erledigt nun an-
                                         lieben Anvertrauten innerlich näher      scheinend ein winziges Virus.
                                         und stärker verbunden als manchmal       Wir gehen jetzt zwar durch ungewisse
Der tiefere Sinn schwieriger Zeiten … in „normalen“ Zeiten. Ich bin auch          und schwere Zeiten. Aber wenn wir in
                                         dann und wann mit dem Allerheiligs-      einigen Jahren zurückblicken, werden
Ja, es stimmt, es kam ganz anders. ten im Auto alle Straßen und Gassen            wir sehen, was wir alles gewonnen
So hätte ich mir den Frühling nicht einer Ortschaft betend und segnend            haben und wir werden sagen: „Es
vorgestellt.                             abgefahren. Das war für mich eine        musste wohl so sein!“ Dieser Um-
Alles Gewohnte galt plötzlich nicht stille Zeit. Da fand ich Ruhe in mei-         bruch wird kommen, eine Zäsur wird
mehr, durfte nicht mehr sein – keine ner Unruhe. So wurde ich in meinem           sichtbar und spürbar werden, ein Um-
festliche Auferstehung zu Ostern.        Inneren gestärkt und gefestigt. Das      denken wird stattfinden. Bis das alles
Der große Stein damals am Ostermor- hat mich in dieser Zeit getragen.             gelöst ist, dürfen wir Gott vertrauen,
gen - weggewälzt, auferstanden!          In Gesprächen merkte ich, dass die       dass er uns durch diese beschwerli-
Aber heuer zu Ostern waren alle Tü- meisten Menschen die Messen über              chen Zeiten begleitet und uns nicht
ren zu - Todesstille!                    die verschiedenen Medien feiern.         im Stich lässt. Und wenn wir dann
                                         Doch der persönliche und vertraute       solidarischer, nachhaltiger, entspann-
Jeder und jede zog sich in die eigenen Kirchenkreis fehlte den Gläubigen. So      ter und angstfreier miteinander umge-
vier Wände zurück. Für wie lange begann ich mit einzelnen Gruppen der             hen, werden wir ahnen: So könnte
wusste man nicht.                        Pfarren kleine Gottesdienste medial      unser Zusammensein viel besser, lie-
„Was soll ich in dieser Zeit machen?“ zusammenzustellen. Dadurch entstan-         bevoller und schöner sein - Gemein-
Viele werden sich diese Frage gestellt den pro Sonntag drei Wortgottes-           schaft statt Gewinn, Gastfreundschaft
haben, auch ich.                         dienste: einer für die Kinder und Fa-    statt Ausschluss, Demut statt Durch-
Mein erster Gedanke war, dass ich milien - gestaltet von dem Kinderpas-           setzungswillen, Freundlichkeit statt
jetzt all das, was lange auf der Stre- toralteam aus den verschiedenen            Ungleichheit, lustvoller Verzicht statt
cke geblieben ist, nachholen würde, Pfarren und einer für alle anderen von        Konsumwahn, Bereitschaft zur Ver-
z.B. mein Malen weiterführen.            immer einer anderen Gruppe gestaltet     letzlichkeit und damit Schönheit der
Ich dachte, dafür bekomme ich viel (z.B: Männergruppe, Frauengruppe,              Vielfalt statt Egotrips und Selbstherr-
Zeit und meine innere Ruhe. Doch …). Für die älteren Leute, die medial            lichkeit. …
das Gegenteil war der Fall, eine neue keinen Zugang zu einer Messe haben,
Unruhe wuchs in mir. Als Seelsorger wurde ein Gottesdienst - Lichtweg -           Sind wir nicht längst schon bereit für
fühlte ich mich für die vielen, die sich auf ein Blatt Papier gedruckt und        diese Veränderung?
zuhause ängstigten oder sogar litten, nach Möglichkeit ausgeteilt. Durch all      Vielleicht hat gerade Corona diese
zuständig. Der pastorale und seelsor- das spürte ich ein starkes und sich         Sehnsucht zur Veränderung in dir und
gerliche Bedarf ist sehr hoch, ganz ergänzendes Miteinander innerhalb             mir geweckt und es uns gezeigt – ja,
besonders in Krisenzeiten. Als Seel- unseres Seelsorgeraumes via pacis.           wir sind!
sorger möchte ich hinter diesen Men- Auf diese Weise haben wir zum Aus-           Veränderung kann beginnen, aber
schen stehen und sie unterstützen. Ich druck gebracht, wie wichtig und be-        zuerst immer bei einem selbst. Erst
wollte diesen Menschen gerne helfen, reichernd unsere Zusammenarbeit ist,         dann haben wir wirklich und nachhal-
doch die gewohnten Wege waren auch über die Pfarrgrenzen hinaus.                  tig verstanden, dass es notwendig ist,
nicht erlaubt, ja sie waren sogar Für diese Erfahrung bin ich sehr                unsere Welt mit Liebe zu besäen, da-
„gefährlich“. Ich musste neue Wege dankbar. Diesen Dank möchte ich an             mit unsere Nachkommen diese Liebe,
finden, wie ich diesen Menschen zur alle weitergeben, die sich in dieser          zu der uns Gott immer wieder einlädt,
Seite stehen konnte. All dies hat mich Zeit für andere eingesetzt haben.          ernten, hegen, pflegen und weiter-
innerlich sehr beschäftigt und unruhig                                            schenken können:
gemacht. Da spürte ich wirklich, wie Was im Kleinen gilt, gilt auch im             „Der Planet braucht dringend Frie-
groß, weit und breit mein Seelsorge- Großen. Wir haben aus dieser schwe-          densstifter, Heiler, Erneuerer, Ge-
raum ist. Ich spürte ebenso, vor allem ren Zeit gelernt, dass das Coronavirus     schichtenerzähler und Liebende aller
in der Liturgie der Karwoche und zu keinen Unterschied zwischen Perso-            Art.“ (Dalai Lama) – jetzt!
Ostern, wie wichtig für mich gelebte nen und auch nicht zwischen Ländern
Gemeinschaft ist, die nun zur Gänze macht. Wir alle, unser ganzer Planet,
fehlte.                                  ist davon betroffen, die einen mehr,                      Sebastian Edakarottu
Ich begann mit der Telefonseelsorge, die anderen weniger, aber niemand
bot Nachbarschaftshilfe an und bat bleibt unberührt. Wir spüren und se-                                       Seelsorger
meine engsten MitarbeiterInnen, dies hen also sehr deutlich, dass wir eine
auch zu tun.                             Menschheitsfamilie sind. Wir sind auf-
Abends verbrachte ich viel Zeit vor einander angewiesen und somit auch

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
                                                              zen und Natur spielen biblisch eine bedeutsame Rolle.
                                                              Nehmen Sie doch die Bibel wieder einmal zur Hand, am
                  „In den Nussgarten stieg ich hinab,         besten ziehen Sie sich damit in die Natur oder den eige-
                   um nach den Trieben am Bach zu             nen Garten zurück! Biblische Texte wollen immer als
                  sehen, um zu sehen, ob der Wein-            Einladung verstanden sein, uns selbst in Beziehung zu
                   stock treibt, ob die Granatbäume           Gott und seiner Schöpfung zu setzen: womöglich gelingt
                          blühen.“ (Hld 6,11)                 dies hier noch besser. Wer selbst um die Mühen des
                                                              Gärtnerns weiß wird ganz anders mit Nabot mitfühlen,
In diesen Wochen verbringen nicht wenige Menschen viel        dessen Weinberg König Ahab widerrechtlich für sich in
Zeit in ihren Gärten. Aus dem behördlich verfügten Shut       einen Gemüsegarten umgestalten wollte (vgl. 1 Kön 21).
-Down zur Eindämmung der Corona-Epidemie kam es               Wer in den heißesten Tagen des Jahres unter einem
für viele zu einer Neuentdeckung der Natur um uns und         Baum sein schattiges Lieblingsplätzchen hat, der wird
der eigenen Gärten. Die großzügigen Wälder und Land-          mit dem Propheten Jona mitfühlen können, dem Gott
schaften, die uns umgeben, aber auch die zahllosen Gär-       ebenfalls einen Schatten spendenden Rizinusstrauch
ten, vermögen in diesen sonnenreichen Monaten unser           sandte (vgl. Jona 4). Wer gerne wohlriechende Pflanzen
Gemüt zu erheben.                                             um sich hat, der wird die biblischen Erzählungen der alt-
Wussten Sie, dass in der Bibel 110 Pflanzen genannt           und neutestamentlichen Salbungen mit wertvollen Ölen
werden? Manche dieser Pflanzen sind nicht eindeutig           voll Freude lesen.
identifiziert, wie etwa der „Baum der Erkenntnis von Gut      Lassen Sie sich inspirieren, damit nicht nur unsere Gär-
und Böse“, das biblisch erstgenannte Gewächs. Dass in         ten bewundernswert sind, sondern vor allem unsere
unserem Kulturkreis dabei sogleich an einen Apfelbaum         christlichen Seelen! In der alten Kirche wurden die Neu-
gedacht wird, hat kunstgeschichtliche Gründe, die ihrer-      getauften „Neophyten“ genannt: „Neueingepflanzte“,
seits auf die Verwechslungsgefahr im Lateinischen zu-         denn das Ewige Leben ist durch die Taufe in unsere See-
rückgeht, wo der Apfelbaum „malus domnestica“ heißt,          len eingepflanzt worden. So möge in uns voll aufblühen,
während das Böse „malum“ ist. Den frühen Lesern der           was gut und christlich heißt – was hingegen schädliches
Bibel war dabei kein Bild eines Apfelbaums vor Augen,         Unkraut ist, möge mit liebevoller Sorgfalt entfernt wer-
denn einerseits ist der biblische Text in hebräische Spra-    den (das Beichtsakrament lässt sich übrigens auch in
che verfasst und anderseits ist der Apfelbaum im Hei-         freier Natur feiern).
matland der Bibel nicht verbreitet. Über die zweitge-                                            Pfarrvikar Kurt Aufner
nannte biblische Frucht hingegen herrscht Klarheit, es
handelt sich um den Feigenbaum (vgl. Gen 3,7). Pflan-

                                     Liebe Angehörige unserer Pfarre!
                  Bei der Überlegung       lich.                                    Andachten oder Feiern gestaltet. EIN
                  zu dieser Pfarrblatt-    Als Zeichen der Sehnsucht und Hoff-      GANZ HERZLICHES DANKESCHÖN
                  ausgabe habe ich ur-     nung haben die Kirchenglocken täg-       AN ALLE BETEILIGTEN, DIE AUF
                  sprünglich gedacht,      lich abends um 20 Uhr zusätzlich ge-     DIESEM WEG GEZEIGT HABEN,
                  es gäbe diesmal we-      läutet. Verbunden mit der Bitte, eine    DASS IHNEN IHR GLAUBE UND
                  nig zu berichten. Vie-   Kerze anzuzünden und zu beten wur-       DIE PFARRE WICHTIG SIND!
                  le Ereignisse im Ver-    de dies bis zur Möglichkeit des ersten   .... nun aber heißt es - unter er-
                  lauf des Kirchenjahres   öffentlichen Gottesdienstes so gehal-    schwerten Bedingungen - in unseren
konnten in den letzten Monaten             ten.                                     Pfarrleben zurückzukehren oder neu
aufgrund der gegebenen Situation           In der Zwischenzeit ist auch in dieser   zurückzufinden. Lange Zeit war es
nicht wie gewohnt gefeiert werden.         Ohnmacht viel geschehen: Unsere          uns verwehrt, als glaubende und fei-
Heilige Messen durften nur ohne            Kirche war tagsüber immer zum per-       ernde Gemeinschaft zusammenzukom-
Messbesucher stattfinden, die Priester     sönlichen Gebet geöffnet, Gebete und     men. Aktuell können mit dem erlaub-
haben sie daher regelmäßig ohne            Gedanken für daheim wurden verfasst      ten Abstand von 1 m derzeit bis zu
Öffentlichkeit und im Gedenken an          und aufgelegt, die Ostertage wurden      55 Personen gemeinsam an Gottes-
alle Menschen in unseren Pfarren des       in der Kirche wie üblich für die ge-     diensten in unserer Pfarrkirche teil-
Seelsorgeraumes zelebriert. Auch alle      samte Karwoche den liturgischen Ab-      nehmen. Bereits diese Veränderung
Messintentionen die in diesem Zeit-        läufen gemäß gestaltet und es war        lässt uns die Gemeinschaft der Kirche
raum geplant waren, wurden für die         immer möglich, als einzelner zum stil-   neu empfinden. Dies durften wir sehr
Verstorbenen            gefeiert       .   len Gebet in die Kirche zu kommen.       eindrucksvoll vor allem beim Fron-
Unsere letzte Veranstaltung in Jabing      In verschiedenen Initiativen unserer     leichnamsfest im Freien erfahren!
war die Kreuzwegandacht          „Kreuz    Pfarre wurden Andachten und Feiern       Ich wünsche mir, dass es uns gelingt,
tragen“ der Jugendlichen – eine sehr       in Bild und Ton aufgenommen und          durch die Erfahrungen der letzten
berührende Andacht – rückblickend          über Handy und Pfarrhomepage wei-        Monate neue Sehnsüchte zu entde-
bereits ein Vorgeschmack auf die da-       ter gegeben: Anbetung und Gottes-        cken und somit auch neue Zugänge
rauffolgende Zeit der Ohnmacht,            dienste erfolgte durch die Priester,     zur Gemeinschaft unserer Kirche/
Hilflosigkeit, Einsamkeit und Angst ...    aber auch Jugend,        Ministranten,   Pfarre zu finden.
ein paar Tage darauf war „das Kir-         Kinderteam, Frauenrunde bzw. ein-                              Sonja Frühmann
chengehen“ plötzlich nicht mehr mög-       zelne Gruppen haben so immer wieder

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
                Die meisten von uns kennen solche Tage,     Wirtschaft, den Arbeitsplatz, der gesamten Kultur- und
                Wochen und Monate, die ge- oder ver-        Kunstszene und den Tourismus, war es vielen auch eine
                plant sind mit Arbeitsabläufen, Terminen    Zeit des Herunterkommens und des Durchatmens. Auch
                und diversen Veranstaltungen. Auch in       ich konnte diese positive Erfahrung machen. Vieles hat
                meinem Kalender ist für heuer viel no-      mich in dieser Zeit bewegt, vieles konnte ich ganz anders
                tiert und dann kommt alles ganz anders.     wahrnehmen als sonst. Auf einmal war viel Zeit da, für
                Auf einmal sieht die Welt ganz anders       mich, für meine Familie, für meinen Garten, für die Ma-
                aus. Man muss erkennen und begreifen,       lerei, für Musik hören, für lesen, für die Stille. Es war
dass bisherige Selbstverständlichkeiten und Sicherheiten,   aber auch eine Zeit, in der ich viel intensiver wahrgenom-
gewohnte Lebensabläufe ganz schnell außer Kraft gesetzt     men habe, dass ich trotz allem getragen werde, getragen
werden müssen, um in dem Fall das böse Virus möglichst      von der Kraft der Liebe, dass sich Gott freut weil ich im-
schnell eindämmen zu können.                                mer wieder Zeit fand, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Besonders am Beginn der notwendigen Maßnahmen               Anders als sonst.
konnten viele von uns die ganze Tragweite dieser außer-     Ja, es war und ist für mich eine geprägte Zeit, in jeder
gewöhnlichen Zeit nicht erahnen und erkennen. Bei allen     Hinsicht.
schlimmen Folgen, die dieses Virus weltweit über die        Einen schönen Sommer wünsche ich euch allen!
Menschen gebracht hat, Leid, Schmerz, Verzweiflung,                                                        Diakon Gustl
Tod, Trauer, bei allen negativen Auswirkungen auf die

                                                    Nachruf
                       „Auferstehen ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe“
                                                      (Aurelius Augustinus)
                                          Traurigen Herzens nehmen wir Abschied von
                                                 Herrn Mag. Mariusz Malek,
                der auch für drei Jahre in unserem Seelsorgeraum als Pfarrvikar tätig war. Seine Hingabe in seinem
                priesterlichen Dienst, seine Offenheit und Kontaktfreudigkeit haben die Menschen sehr an ihm ge-
                schätzt. Für sein Wirken in unseren Pfarren, aber darüber hinaus auch für seine Bereitschaft zur
Aushilfe in unserem Dekanat, möchte ich mich als Pfarrer und Dechant herzlich bedanken.

Mit unseren Gebeten sind wir bei ihm und seiner Familie in Polen. In ihnen finden Trauer und Hoffnung ihren Platz
und sie wecken die Zuversicht in uns, dass der Verstorbene nun in das Licht Gottes vorangegangen ist.
Herr gib ihm die ewige Ruhe, lass ihn ruhen in Frieden.
                                                                                            Sebastian Edakarottu
                                                                                       Pfarrmoderator & Dechant

                  Erstkommunion                                                 Kinderpastoral
Die Bibelübergabe an unsere Erstkommunionkinder fand        Ein Wortgottesdienst zum „guten Hirten“ und eine Mai-
am 8. März 2020 statt. Die Kinder haben sich sehr über      andacht – mehr als 20 Kinder und Jugendliche haben
ihre Kinderbibel gefreut. Kurze Zeit später änderte sich    voller Freude und Begeisterung auf ihre eigene Art und
Vieles: Die Zeit ab Mitte März war nicht einfach, vieles    Weise daran teilgenommen und somit ein Zeichen ge-
wurde abgesagt, auch die Erstkommunion im Mai.
Aber nicht alles war abgesagt: In der Bibel lesen, Kin-     setzt, dass selbst in schwierigen Zeiten die Kirche leben-
derwortgottesdienst und Maiandacht mitgestalten, Tele-      dig bleibt.
fonate und Videochats mit Freund/innen sorgten für                                                   Martina Baldasti
freudige Momente.
Wir freuen uns jetzt schon auf den 23. August 2020: Die
Erstkommunion wird gefeiert!              Evelyn Bogad

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
                      … und wieder ist es Zeit unseren Dank auszusprechen!
Manche Menschen                      Sie wüssten es, würden wir es        einfühlsamen Auswahl an Texten und
wissen nicht, wie wichtig es ist,    ihnen sagen!                         Liedern, aber auch durch ihre trös-
                                     Petrus Ceelen, aus: Gute Botschaf-   tenden Worte und ihre Anteilnahme
dass sie einfach da sind.
                                     ten, Werner Bethmann Grafik Werk-    haben sie so manchem Trauernden
Manche Menschen wissen nicht,                                             mitfühlend zur Seite gestanden.
                                     statt „Das Original“
wie gut es tut, sie einfach zu se-                                      Ein großes Dankeschön Ihnen beiden
hen.                                                                    für Ihr christliches Wirken, Ihren
                                   Nun – wir möchten es gerne sagen:
Manche Menschen wissen nicht,                                           Einsatz, Ihre Selbstlosigkeit und Ihr
                                   Die Pfarre bedankt sich auf diesem
wie tröstlich ihr gütiges Lächeln                                       Gebet - für Ihren wertvollen Dienst
                                   Weg recht herzlich bei Frau Berta
ist.                                                                    am Nächsten! Vergelt´s Gott!
                                   Konrath und Frau Gertrude Baldasti
Manche Menschen wissen nicht,      für ihre jahrzehntelange ehrenamtli-
wie wohltuend ihre Nähe ist.       che Tätigkeit! Die Bedeutung eines
Manche Menschen wissen nicht,      solchen Amtes kann man in unserer
                                   Gesellschaft und Kirche nicht hoch
wie viel ärmer wir ohne sie wären.
                                   genug einschätzen.
Manche Menschen wissen nicht,
                                   Die beiden engagierten Damen haben
dass sie ein Geschenk des Him-     sich seit 2004 um die Abhaltung der
mels sind.                         Totenwachen gekümmert. Mit einer

                                          Aus dem Pfarrleben

Seite 5                                       s‘ Glockenhäusl                        Ausgabe Sommer 2020
S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
Ich habe während des „20:00 Uhr - Geläuts“ genug Zeit zum             S
                                                                     Für `mich  als Organist- Pfarrblatt
                                                                           Glockenhäusl       war es auf     der einen
                                                                                                         der Pfarre
                                                                     Seite erfreulich den „Fixplatz" auf der Orgel-
                                                                                                                    Jabing
Nachdenken gehabt. Die Gedanken spielten verrückt. Auf der           bank zu haben, um auch während der Oster-
einen Seite ist man dankbar, dass es der Familie gut geht und        tage die heiligen Messen in der Kirche feiern
bittet und betet, dass sich alles zum Guten wendet. Auf der          zu können. Als Organist erfreut man sich
anderen Seite stellt man sich die Frage, warum Gott so etwas         gerade daran, das Volk bei den Gesängen zu
                                                                     begleiten. Da dies gegenwärtig auf eine über-
zulässt. Will er der Menschheit damit etwas sagen, damit sie         schaubare Zahl an GottesdienstbesucherIn-
umdenkt im christlichen wie auch im weltlichen Leben?                nen zutrifft und außerdem im Umfang der
Viele Fragen bleiben offen, aber mit Gottvertrauen und Gebet         gesungenen Lieder und Choräle stark einge-
kommt man, wie so oft, leichter durch solche schwierigen Situ-       schränkt ist, ist der Orgeldienst auf der an-
                                                                     deren Seite in dieser Zeit eine Tätigkeit die
ationen.                                     - Maria Wagner -        von gemischten Gefühlen begleitet ist.
                                                                                               - Daniel Radakovits -

Die Corona-Krise hat auch die Kirche betroffen, das wirt-
schaftliche Leben musste aber weiter funktionieren. Die In-
standsetzungsarbeiten an Kirche, Pfarrheim, Pfarrhof und Au-
ßenanlage sind fertiggestellt und auch abgerechnet. Eine Ge-
samtübersicht gibt es dann im nächsten Pfarrblatt.
Im Pfarrhof war die Heizungsanlage kaputt und es musste die
Therme erneuert werden.
Die Pfarre stellt erneut Bauplätze zur Verfügung. Die entspre-
chenden Vorbereitungen mit Diözese und Gemeinde sind be-
reits auf Schiene.                           - Rudolf Höfler -

Ein Virus, das die ganze Welt fast aus den Angeln hebt!
Abstand halten, alles auf Sparflamme! Abstand zum Priester,
zur Kirche – auch zum Glauben, zu Gott?? Taufen, Erstkom-
munion, Firmung, Hochzeiten – abgesagt! Begräbnisse –
schnell, schnell weg mit den Verstorbenen. Sogar Ostern – die-
ses große Fest ohne die dazugehörigen Rituale und Feiern. Un-
glaublich, unfassbar!
Heilige Messen nur in den diversen Medien – ohne Kontakt,
zuhause in den eigenen vier Wänden.
Jeden Abend um 20 Uhr Glockengeläut – als Mahnung oder                 Anfangs konnte sich keiner wirklich zu-
zum Wachrütteln?? Anfangs noch bei Finsternis, schön lang-             rechtfinden mit der damalig aktuellen
sam in den Frühling hinein. Die Nachrichten verfolgen – wie            Situation. Daher fiel auch für einige
viele Neuinfektionen täglich, wie viele Tote? Hoffnung, Zuver-         Wochen unsere Messe aus. Auch für
sicht?! Wann kann man wieder mit ein wenig Normalität rech-            uns Ministranten gab es heuer kein
nen? Heilige Messen feiern ohne begrenzte Personenanzahl,              Ratschen oder andere besondere Aktivi-
                                                                       täten. Jedoch überlegte sich die Pfarre
ohne telefonische Voranmeldung?
                                                                       unseren sonst gewöhnlichen Gottes-
Wir werden es schaffen, alle gemeinsam – mit Gottvertrauen!            dienst zu digitalisieren. Jeder bekam
                                         - Margareta Tomisser -        eine kurze Textstelle zu lesen und
                                                                       musste sich dabei aufnehmen. Das
                                                                       nachher zusammengeschnittene Video
                                                                       konnte man mit einem dazugehörigen
Mir als regelmäßigem Kirchenbesucher hat das kirchliche Le-            Link ansehen. Sehr schade war es vor
ben, der Sonntagsgottesdienst, sehr gefehlt. Manchmal habe             allem für uns, da dieses Jahr unser letz-
ich gar nicht gewusst, ob Sonntag ist - in die Kirche zu gehen         tes als Ministranten war. Einerseits sind
und mitzufeiern, gehört einfach zum Sonntag dazu. Obwohl               wir froh darüber, dass wir unseren Mi-
man auch zuhause beten kann, ist es nicht dasselbe!                    nistrantendienst beenden können, ande-
Und trotz dieser schweren Zeit sollte der Humor nicht zu kurz          rerseits werden wir die einzigartigen
kommen: Die Corona-Zeit bedeutete für mich auch eine Art               Erfahrungen, die wir beispielsweise
                                                                       beim Ratschen oder dem Sternsingen
Sparmaßnahme. So ersparte ich mir den Wirtshausbesuch nach             sammeln durften, niemals vergessen.
der Hl. Messe!                                 - Franz Bogad -               - Anna Bogad und Jana Steurer -

  Seite 6                                          s‘ Glockenhäusl                          Ausgabe Sommer 2020
S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
Die letzten Wochen während der Corona-
  zeit haben auch mich als Organistin vor
                                                                       S
                                                                       `Glockenhäusl
                                                      „Seit dem 21. März, als alle Kirchen- Pfarrblatt
                                                                                             angesichts     der Be-
                                                                                                       der Pfarre Jabing
  eine ungewohnte Herausforderung ge-                 drohung durch das Virus zum täglichen Gebet aufgerufen
  stellt. Neben dem gemeinsamen Beten ist             haben, bin auch ich mit einer brennenden Kerze - ein Va-
  auch das gemeinsame Singen etwas, dass              terunser betend – am Fenster gestanden. In den letzten
  meiner Meinung nach das Miteinander in
  der Kirche stärkt und dies hat mir in den           Wochen habe ich viel telefoniert. „Wie geht es euch?“ und
  letzten Wochen offen gesprochen sehr                dieselbe Frage kam zurück, bis wir dann schon zum
  gefehlt. Plötzlich sitze ich also bei der           Nachbarn nebenan und über die Straße hin reden konn-
  Heiligen Messe allein am Chor an der
  Orgel und spiele instrumental oder singe.           ten.
  Ich freue mich auf die Gottesdienste, die           Es fielen die Worte „Gott sei Dank“, wenn ein Verbot ge-
  wir ALLE wieder GEMEINSAM feiern                    lockert wurde. Man war nicht allein! Masken mussten wir
  können, auf den Gesang miteinander und
  darauf, dass ich am Chor wieder bekann-             tragen, einander nicht nahekommen, keine Gottesdienste
  te Gesichter um mich habe.                          feiern, es hat nur ein Thema gegeben – Corona. Eines
                       - Julia Grabenbauer -
                                                      weiß ich gewiss – diese Pandemie wird einmal Geschichte
                                                      sein – unseren Weg in die Zukunft werden wir getrost
                                                      gehen – Jesus lässt uns nicht allein.
                                                       - Gertraud Heilimann, Kuratorin der E.V. Tochtergemein-
                                                                                                    de Jabing --

                                                     Die Corona-Zeit war eine Herausforderung für alle, so auch für
                                                     uns Kirchendiener. Es hat zwar keine Messfeiern mit anwesen-
                                                     den Gläubigen gegeben, aber unsere beiden Seelsorger haben in
                                                     regelmäßigen Abständen die Messen zelebriert.
                                                     Während meines Mesnerdienstes in dieser Zeit, gab es binnen
                                                     einer Woche zwei Begräbnisse. Nur die engsten Familienangehö-
                                                     rigen konnten sich von den Verstorbenen verabschieden.
                                                     Anders als sonst wurde von uns jeden Abend um 20 Uhr die
                                                     Glocke geläutet. Angesichts der Coronakrise hatten die katholi-
                                                     sche, die evangelische und die orthodoxe Kirche zum gemeinsa-
                                                     men Gebet aufgerufen. Ich hoffe, dass die Menschen aus dieser-
                                                     Krise gelernt haben.
                                                                                                    - Maria Baliko -
  Auch für mich, die Zuständige für den
  Blumenschmuck in der Kirche, war die
  Corona-Zeit nicht einfach. Einerseits
  wollte ich trotz der Krise die Kirche mit
  „lebenden“ Blumen schmücken, anderer-               „Alles, was uns groß und wichtig erscheint, ist plötzlich nichtig
  seits war es nicht leicht, solche zu be-            und klein“, heißt es in einem Lied von Reinhard Mey. Daran
  kommen, da die meisten Geschäfte ge-                musste ich in den letzten Wochen immer wieder denken.
  schlossen hatten. Vor die Muttergottes-             COVID-19 Virus in China – ganz weit weg! Und plötzlich ganz
  statue stellte ich jede Woche einen klei-           nah – ein unsichtbarer Feind. Täglich verfolgten uns Sätze wie
  nen Strauß aus frischen Blumen, die mir             „Abstand halten!“ oder „Hände waschen!“
  meine Schwiegertochter besorgte. Da die             Abstand halten anstatt Nähe und zusammenhalten? Wegdre-
  Altäre in der Fastenzeit nicht ge-                  hen anstatt aufeinander zugehen? Keine Besuche, keine Ge-
  schmückt werden, war es zu Beginn ein-              spräche – Corona ließ die Menschen verstummen. Man hörte
  fach. Am Karsamstag aber gestaltete es              aber auch: „Gemeinsam schaffen wir das!“ oder „Alles wird
  sich besonders schwierig, also wusste ich           gut!“
  mir zu helfen, indem ich Rosen aus wei-             TROTZ oder DANK CORONA: Besinnung auf das Wesentli-
  ßem Krepppapier bastelte, um das                    che in unserem Leben und jeden Tag dankbar annehmen und
  „Heilige Grab“ zu schmücken.                        das Beste daraus machen!
                                  - Ilse Pickl -                                                    - Rita Kaufmann -

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
S`Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
          Den Weg vorausgegangen sind:
          Frau Madera Violetta, ⴕ 15. März 2020                         Ich sterbe nicht,
          Herr Saurer Alfred, ⴕ 16. März 2020                     ich trete in das Leben ein.
                                                                     Theresia von Lisieux
          Frau Titz Paula, ⴕ 4. Mai 2020

                         ⴕ Wir gedenken all jenen, die an den Folgen von Covid-19 verstorben sind ⴕ

     Termine:
          5. Juli 2020                10:00 Uhr                  Festmesse zum Pfarrfestsonntag mitgestaltet von
                                                                 den Bläsern, bei Schönwetter im Freien, ohne an-
                                                                 schließendes Pfarrfest

          18. August 2020                                        Anbetungstag
          23. August 2020             10:00 Uhr                  Erstkommunion
          29. August 2020                                        Fußwallfahrt nach Pinggau

     Aufgrund der geltenden Bestimmungen vom 20.6.2020 ist weiterhin ein Mindestabstand von 1m
     einzuhalten. Für unsere Kirche bedeutet dies eine zulässige Personenzahl von max. 55 Personen. Die
     gekennzeichneten Plätze sind frei wählbar. Wir freuen uns, wenn der Gottesdienst wieder verstärkt
     besucht wird – sollten mehr Personen anwesend sein, ist es möglich, draußen zu sitzen und den Got-
     tesdienst über Lautsprecher mitzufeiern.
     Bei Messfeiern im Freien ist unter Einhaltung des 1 m Abstandes die Personenzahl unbegrenzt.

      Unser Pfarrteam braucht dringend Verstärkung!
      Wer sich aktiv in die Pfarre einbringen will, wer sich den Dienst für die Abhaltung der Totenwache in un-
      serer Pfarre vorstellen kann, möge sich bitte bei unserer Ratsvikarin melden!

          IMPRESSUM:
          Erscheinungsort: Jabing                                  Medieninhaber und Herausgeber:
          Für den Inhalt verantwortlich: Der Pfarrgemeinderat      Röm. Kath. Pfarre Jabing
          Fotos: privat
          Druck: Der Schmidbauer—Druckerei Oberwart                Gestaltung und Layout:
                                                                   Michael Saurer

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S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing S'Glockenhäusl - Pfarrblatt der Pfarre Jabing
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