Anders Weltgebetstag feiern 2021 - Evangelische ...

 
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Anders Weltgebetstag feiern 2021 - Evangelische ...
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Weltgebetstag
       feiern
        2021
Anders Weltgebetstag feiern 2021 - Evangelische ...
WELTGEBETSTAG IN VIELFALT

Trotz Corona: der Weltgebetstag 2021 findet statt! In den Kirchen oder im Freien, wenn auch un-
ter Verzicht auf viel lieb Gewordenes wie gemeinsam zu singen, tanzen und essen. Er findet dies-
mal in vielen Formen statt: vor dem Fernsehbildschirm, vor dem PC, allein im Kirchenraum oder
lesend und betend zu Hause. Alleine oder in kleinen Gruppen. Gottes Lob kennt keine Grenzen!
In diesem Faltblatt möchten wir Ihnen eine kleine Hilfe geben, wie Sie den Gottesdienst in kurzer,
„coronakompatibler“ Form feiern können oder in kleinem Kreis daheim, auch im Lesen und Beten
für sich allein. Die Liturgie richtet sich dabei an den Vorgaben der Frauen aus Vanuatu aus. Sie
will die vorgegebene Ordnung nicht ersetzen, sondern Hinweise zu ihrer Anwendung unter beson-
deren Bedingungen geben.
Im Anschluss finden Sie einige Anregungen, wie der Gottesdienst alternativ gefeiert werden kann.
Denn der Weltgebetstag 2021 findet statt!

EINIGE GEDANKEN IM VORAUS

Die Ni-Vanuatu, die Menschen des Gastgeberinnenlandes Vanuatu, gelten nach dem „Happy Planet
Index“ als die mit am glücklichsten der Welt. Glück – wie lässt sich das messen, was ist das über-
haupt? Milde Temperaturen, Strand, Palmen, eine reiche friedliche Tierwelt – das fällt vielen wohl
beim Stichwort „Inselgruppe im Pazifik“ ein. Das Wohlbefinden der Ni-Vanuatu gründet sich vor
allem auf einem genügsamen, dankbaren Lebensstil. Ein Rezept auch für uns? Die Bergpredigt, an
deren Ende das Motto des diesjährigen Weltgebetstags „Worauf bauen wir“ steht, bietet solch eine
hilfreiche Anleitung zum Verzicht an: Wie wäre es, einmal auf das Bewerten und Verurteilen ande-
rer zu verzichten, auf Vergeltung, auf sein „gutes Recht“, den Vorteil, das Gefühl eigener Überle-
genheit? Und es geht nicht nur um das eigene Wohlbefinden, sondern auch um das, was der Ge-
meinschaft, der Gesellschaft, der Erde guttut – Leben ohne Gewalt, Hass, Gier und Verschwendung.
Denn auch das glückliche Vanuatu ist zunehmend bedroht durch die Folgen des Klimawandels
und die Verschmutzung der Ozeane. Korallenriffe sterben ab, Wirbelstürme nehmen an Heftigkeit
zu, Dörfer und Häuser sind bedroht. Und patriarchalische Strukturen stützen männliche Macht
und häusliche Gewalt.
Was Gefährdung bedeuten kann, erfahren wir durch die Coronakrise: Menschen müssen um ihre
wirtschaftliche Existenz bangen, andere gelten als „Risikopersonen“. Gemeinschaft, Geselligkeit,
Berührung und Umarmung sind nur sehr begrenzt noch möglich, und auch alles, was den Weltge-
betstagsgottesdienst ausmacht, muss unterbleiben: Nähe, gemeinsames Singen, Tanz. Umso wich-
tiger ist es, Zeichen der Solidarität zu setzen, die Gebets- und Hilfskette nicht brechen zu lassen.

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Vereinzelt und doch verbunden. Im Gebet und in der Stille können wir bei den Frauen in Vanu-
atu sein, bei den Frauen und Männern, die heute mit uns beten, bei denen, die in unserem Land,
unserer Stadt alleine oder gemeinsam Weltgebetstag feien. Im Gebet vereinen wir uns in unse-
ren Sehnsüchten und Ängsten, tragen sie vor Gott. Wir sind nicht allein.

ZUR VORBEREITUNG

In der Kirche oder im Freien

Achten Sie auf das aktuell gültige Schutzkonzept. Begrenzen Sie sich auf wenige Vortragende,
die alle ihr eigenes Mikrofon haben.

Feiern Sie mehrere Gottesdienste in kleineren Gruppen. Dies kann als „Staffellauf“ durch meh-
rere Gemeinden gefeiert werden.

Vielleicht finden Sie ein Symbol, das sichtbar durch den Gottesdienst leitet, oder finden für ei-
nes der eingespielten Lieder eine für alle leicht nachvollziehbare Geste.

Wenn nicht durch neue Vorschriften untersagt, können zum Ausgang z. B. abgepackte Kokos-
riegel, Ingwerkekse (Weltladen) ausgelegt werden.

Zu Hause

Nehmen Sie sich etwas Zeit, um die Feier allein, in Ihrer Familie oder im kleinen Kreis vorzube-
reiten. Sie brauchen: Die Gottesdienstordnung aus Vanuatu (zum vertieften Nachlesen) und ge-
gebenenfalls die Musik-CD.

Planen Sie eine feste Stunde ohne Störungen ein.

Gestalten Sie einen kleinen Blickpunkt, eine Mitte, einen „Altar“ oder eine Augenweide, auf die
Sie während des Gottesdienstes immer wieder blicken können. Dies können sein:
Eine Kerze,
eine Blume,
die Postkarte bzw. das Plakat des Weltgebetstags.

Wenn Sie gerne Musik hören, legen Sie die Musik-CD oder eine andere Lieblingsmusik bereit.

Wenn Sie mehr Zeit haben, gestalten Sie für sich einen „Vanuatu-Tag“ – lesen Sie noch einmal in
den Landinfos oder kochen Sie sich ein besonderes Gericht aus der Rezeptsammlung.

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WELTGEBETSTAGSLITURGIE FÜR DEN ÖFFENTLICHEN GOTTESDIENST
UND FÜR ZUHAUSE

Lied 1: Seid willkommen (CD Nr. 02)

BEGRÜSSUNG
Sprecherin 1: Willkommen zum Weltgebetstag 2021. Vieles ist in diesem Gottesdienst anders
als gewohnt. Doch wir wissen, dass das Gebet uns vereint – mit den Menschen in Vanuatu, mit
Schwestern und Brüdern in der ganzen Welt. Es vereint uns mit allen denen, die heute den Got-
tesdienst in ihren Kirchen feiern, vor dem Fernseher, dem PC oder im Gebet daheim.
All dies geschehe zu Gottes Lob!

Sprecherin 2: Frauen aus Vanuatu haben den diesjährigen Gottesdienst vorbereitet. Vanuatu
ist ein kleines Land im Südpazifik. Nach der Unabhängigkeit von der französisch-britischen
Kolonialherrschaft wurde die Republik 1980 gegründet. Heute schwenkt Vanuatu stolz seine
Flagge und zeigt das Wappen, auf dem jeder und jede lesen kann: „In God we stand“, das heißt
in etwa „mit Gott bestehen wir“.
Und so feiern wir diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und der
Heiligen Geistkraft.

RUF ZUM GEBET
Sprecherin 1: Hören wir den ersten Vers von Psalm 127: Wenn Gott das Haus nicht baut, mü-
hen sich vergeblich, die daran bauen. Wenn Gott die Stadt nicht behütet, wachen vergeblich, die
sie behüten.
Glücklich sind alle, die auf Gott als Baumeister vertrauen. Lasst uns zu ihnen gehören. Amen.

DANKGEBET
Sprecherin 2: Wir sind dankbar für die großartigen Dinge, die Gott getan hat.
Gott, du hast Himmel und Erde in ihrer ganzen Fülle geschaffen. Von Anfang an bist du, in der
Geschichte deines Volkes, gegenwärtig. Gott der Liebe, auf dir steht und gründet Vanuatu, wir
preisen dich.
Danke für unsere Gemeinschaft untereinander und mit den Schwestern und Brüdern, die rund
um die Erde zum Weltgebetstag versammelt sind.
Danke für die großen und wunderbaren Dinge in unserem Leben und unseren Völkern. Du
gibst uns Verantwortung, Weisheit, Wissen und Verständnis, damit wir für all die schönen
Inseln und Länder Sorge tragen können.
Danke für die lieblichen Melodien der Vögel, für die Stimmen der Landtiere und die Geheim-
nisse der Fische im Meer und in den Flüssen. Danke für die Wasserfälle, die sich wie Regen
ergießen und uns deine Größe und Kraft machtvoll verkünden.
Danke für den Klang der Kinderstimmen, die singen, lachen und rufen. Danke für die Gebete
und Lieder der Alten und der Jungen. Sie alle bezeugen die Freude über deine Liebe.

Einspielen: Liedruf „Heilig“ (CD 16)

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BITTE UM VERGEBUNG
Sprecherin 1: Wir bekennen unsere Schuld, denn Gott ist treu und gerecht und schenkt uns
Vergebung.
Vater und Mutter im Himmel, geheiligt werde dein Name. Wir bauen auf deine Gnade und
bekennen unsere Sünden. Wir bekennen, dass wir dein Wort gehört, aber nicht danach
gehandelt haben. Oft tun wir Dinge, die wir nicht tun sollten, und unterlassen, was notwendig
wäre.
Gott der ganzen Schöpfung, wir haben die Umwelt verschmutzt und bedrohen die Grundlage
unseres gesamten Lebens. Wir füllen das Meer an mit Müll. Den Meerestieren und Pflanzen
fügen wir Schaden zu und zerstören ihren Lebensraum.
Wir bekennen und bereuen es. Wir wissen, dass wir es ändern können. Wir verpflichten uns,
deinen Auftrag zu erfüllen, die Schöpfung zu hüten und zu bewahren. Gott, erhöre unser Gebet.

VERPFLICHTUNG
In aller Demut wollen wir dir ein Haus sein, indem du wohnen kannst. Verwandle unser Leben
und unsere Völker durch die Kraft deines Wortes. Führe uns zu einer Gemeinschaft zusammen,
die in Gerechtigkeit und Frieden lebt.

WIR HÖREN AUF STIMMEN AUS VANUATU
Im Gottesdienst und im Hauskreis: Wählen Sie eine der Stimmen aus und regen Sie die Teil-
nehmerinnen an, die Geschichten der Frauen daheim noch einmal in Ruhe durchzulesen.
Daheim: Lesen Sie für sich in Ruhe die Stimmen der drei Frauen in der Ordnung durch. Was be-
eindruckt Sie an diesen Frauen? Worauf bauen sie? Vielleicht möchten Sie ein kurzes Gebet für
die drei sprechen?

Einspielen „Du bist der Urgrund“ (CD 06)

WIR HÖREN AUF DAS WORT GOTTES
Sprecherin 2: Wir hören das Wort Gottes aus dem Kapitel 7 des Matthäusevangeliums.
 Alle, die nun meine Worte hören und entsprechend handeln, werden einer klugen Frau, einem
vernünftigen Mann ähnlich sein, die ihr Haus auf Felsen bauten. Und Regen fällt herab, es kom-
men reißende Flüsse, Stürme wehen und überfallen dieses Haus – und es stürzt nicht ein! Denn
es ist auf Felsen gegründet. Alle, die nun meine Worte hören und sie nicht befolgen, werden so
unvernünftig sein wie eine Frau oder ein Mann, die ihr Haus auf Sand bauten. Und Regen fällt
herab, es kommen reißende Flüsse, Stürme wehen und prallen an dieses Haus – da stürzt es in
einem gewaltigen Zusammenbruch ein!
Sprecherin 1 Wir denken nach, was die Frauen aus Vanuatu uns zu diesem Bibeltext mitteilen
möchten.
Er steht am Ende der Bergpredigt. Hier und in den Kapiteln zuvor geht es darum, wie wir weise
leben und ins Reich Gottes gelangen können.
Hören und Tun – das sind die zwei Schlüsselworte im Text. Wo wir Gottes Wort hören und da-
nach handeln, wird das Reich Gottes Wirklichkeit. Wo wir uns daran orientieren, haben wir ein
festes Fundament – wie der kluge Mensch im biblischen Text. Unser Handeln ist entscheidend.
Jesus gibt uns ein Beispiel: Er hört genau auf die Menschen, die ihn umgeben; er sieht, ob sie
hungrig und durstig sind oder krank und leidend.
Auch für uns gilt es, nach den Bedürfnissen anderer zu fragen. Dabei kann uns die sogenannte
„Goldene Regel“ Orientierung geben, mit der Jesus die Botschaft der Bergpredigt zusammen-
fasst: „Alles nun, das ihr wollt, das euch die Leute tun, tut es ihnen ebenso. Das sagen die Tora
und die prophetischen Schriften.“
Sprecherin 2: In einer Minute der Stille denken wir über die gehörten Verse und die Gedanken
der Frauen aus Vanuatu nach.

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KOLLEKTENANSAGE UND PROJEKTVORSTELLUNG
Sprecherin 1: Wir leben in besonderen Zeiten. Das vergangene Jahr hat deutlich gemacht, wie
verwundbar wird sind. Das Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit verbindet uns mit den
Menschen und Geschöpfen auf der ganzen Welt, die von Krankheiten, Gewalt, der klimatischen
Veränderung bedroht sind.
Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können. Auf dem Weg
dorthin brauchen wir Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung. Eines dieser Zei-
chen ist unsere Kollekte, mit der wir weltweit über 100 Projekte unterstützen, die Frauen und
Kinder stärken. Lassen wir uns von Corona nicht einkapseln, uns nicht voneinander isolieren.
Setzen wir ein Zeichen des Zusammenhalts, des Mutes und der Hoffnung.
Geben Sie am Ende des Gottesdienstes Ihre Gabe, füllen Sie ein Spendentütchen oder überwei-
sen Sie eine Spende – so viel Sie können und möchten.

GEBET FÜR VANUATU UND DIE WELT
Sprecherin 2: Wir verbinden uns im Gebet mit Vanuatu und der Welt, hier in diesem Gottes-
dienst, in Wohnungen und Häusern.
Gott, du bist Anfang und Ende, und auf dir steht und gründet Vanuatu. Wir bitten dich, hilf uns,
dass wir uns für den Frieden auf der Welt und in unseren Familien einsetzen. Wir legen die
Regierenden und das Volk von Vanuatu in deine weisen Hände.
Wir wollen aufstehen gegen Ungerechtigkeit in unseren Ländern und Widerstand leisten. Gib
uns die Kraft, für unsere Inseln, Völker und Nationen Verantwortung zu übernehmen.
Wir beten, dass wir in Einheit, Liebe und Frieden mit ethnischer und kultureller Vielfalt leben
können wie in Vanuatu und vielen anderen Orten auf der Welt.
Wir denken an die Menschen, die von Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen und Vulkan-
ausbrüchen bedroht sind. Wir sorgen uns um Menschen, die unter Abhängigkeiten leiden.
Starker Gott, beschütze unsere Gemeinschaften vor Katastrophen und Leiden. Heile die Seelen
aller Menschen und lass uns deine Liebe spüren.

Sprecherin 1: Wir beten gemeinsam zu Gott, für uns Vater und Mutter:

VATER UNSER

SEGEN UND SENDUNG
Sprecherin 1: Wir freuen uns über die Gegenwart Gottes in uns und mit uns.
Gott führe und leite dich, Gott erneuere dich und heile die Völker und Nationen. Gottes Wille
geschehe in deinem Haus so wie im Himmel.
Sprecherin 2: Denk daran, wenn du hinausgehst: Alle, die die Worte Jesu hören und sie tun,
sind wie kluge Menschen und ihr Haus wird den Fluten standhalten. Geh und baue dein Haus
auf Jesu Wort.
Geht mit diesem Segen im wundervollen Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Königs.
Er ist der Grund, auf dem wir stehen. Wir wollen Jesus folgen: er ist der Weg, die Wahrheit und
das Leben. Amen

Schlusslied 9: Der Tag ist um (Orgel, CD Nr. 30)

Grundlage:
Worauf bauen wir? Gottesdienstordnung Weltgebetstag 5. März 2021. Vanuatu.
Hg. Dt. Komitee Weltgebetstag. Stein 2020

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MEDITATION ZUM TITELBILD

WORAUF BAUEN WIR?

Jesus sagt: Wer meine Worte sowohl hört als auch tut, schafft sich damit ein standfestes Funda-
ment für das Lebenshaus. Diese Worte vom klugen Hausbau schließen im Matthäusevangelium
die Bergpredigt ab. In dieser sind die wichtigsten Grundlagen der Lehre Jesu zusammengestellt:
Einander vergeben und verzeihen, dabei wahrhaftig und ehrlich bleiben, andere und auch sich
selbst nicht vergleichen, verurteilen und richten, auch in Gegner*innen nicht Feinde sehen, son-
dern Mitmenschen. Wer so handelt, gilt unter Umständen als „schön dumm“. In Gottes Wirk-
lichkeit glänzen sie oder er als besonders lebensklug, clever, fuchsschlau. Beweisen können wir
dies nur, indem wir es zu leben versuchen.

Wer ist „wir“? Matthäus berichtet, dass Jesus bei der Bergpredigt Jüngerinnen und Jünger um
sich scharte, aber die Rede von einer Erhöhung hinab predigte, den Menschen, die ihm gefolgt
waren wie denen, die zufällig vorbeikamen. Allen gilt dieses Lebensangebot: Den Gläubigen
und Ungläubigen, den Zuversichtlichen und Skeptischen, den Marktfrauen und Soldaten, Fi-
schern und Beamten, Sklavinnen und Sklaven, Großgrundbesitzerinnen und Händlerinnen.

Hört und handelt, versucht es einmal, nach diesen Prinzipien zu leben! Das legt ein Fundament
nicht nur für das eigene Leben, sondern auch für Gemeinschaften. Nach solchen Regeln kann
man nicht leben? Ohne sie aber auch nicht. Das Bild aus Vanuatu zeigt, wie das selbstbestimmte
Leben ohne diese Regeln aussieht: Missachtung der Erde, der Natur bis in den Himmel hinein
haben zum Klimawandel und zu zunehmend heftigeren Katastrophen geführt. Noch treffen
diese vorwiegend die Armen. Das Bild zeigt die Verwüstungen des Hurrikans „Pam“ – Palmen
biegen sich, werden entwurzelt, oben und unten werden verkehrt. Menschen verlieren ihr Le-
ben, ihre Heimat, ihr Auskommen. Was bleibt, wenn alles wegbricht? Auch wenn unser Funda-
ment weggespült wird, wir den Boden unter den Füßen verlieren, bleibt uns Gott treu. Die Mut-
ter, selbst in Gefahr, birgt ihr kleines Kind. Das können wir einander noch schenken und geben:
Schutz, Trost, Liebe. Damit bleibt das tiefste Fundament unserer Menschlichkeit bestehen.

Denn wie von treuen Müttern in schweren Ungewittern die Kindlein hier auf Erden mit Fleiß
bewahret werden,
also auch und nicht minder lässt Gott uns, seine Kinder, wenn Not und Trübsal blitzen, in sei-
nem Schoße sitzen.
Ach Hüter unsres Lebens, fürwahr, es ist vergebens mit unserm Tun und Machen, wo nicht dein
Augen wachen.
(EG 58)

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IDEEN FÜR DEN WELTGEBETSTAG IN CORONA-ZEITEN

•   Fernsehgottesdienst: Am 5. März wird ein aufgezeichneter WGT-Gottesdienst auf Bibel-
    TV übertragen. Dieser ist auch auf youtube abrufbar.
    Aktuelle Informationen: www.weltgebetstag.de
    Sie verabreden in Ihrer Gemeinde, den Online-Gottesdienst, der von der WGT-Geschäfts-
    stelle rechtzeitig in das Netz gestellt wird, zu Ihrer gewohnten Zeit zu feiern, zwar jede
    allein oder zu zweit vor dem PC, aber doch im Gebet verbunden. Sie weisen die Frauen auf
    die Möglichkeit hin, über den Spendenbutton auf der Homepage des WGT einen Beitrag für
    die Kollekte zu geben. Informationen unter www.weltgebetstag.de

•   Zoom-Gottesdienst selbst gestalten: Verabreden Sie sich für einen gemeinsamen Gottes-
    dienst auf Zoom. Auch dieser Gottesdienst bedarf der Vorankündigung und sorgfältigen
    Vorbereitung. Die liturgischen Rollen müssen wie im gewohnten Gottesdienst auch klar
    verteilt sein, es muss vereinbart werden, ob und welche Lieder wie eingespielt werden.
    Eine Frau moderiert und führt durch den Gottesdienst und ermuntert die mitmachenden
    Frauen, bei den gemeinsamen Gebeten mitzusprechen.

•   Pilgerweg: Die Evangelischen Frauen in Württemberg haben einen Klimapilgerweg mit
    Texten der Gottesdienstordnung erarbeitet. Im Freien oder im Kirchenraum können ein-
    zelne Stationen eingerichtet werden, die im Freien abgelaufen werden können, oder über
    eine längere Zeit in der Kirche dazu einladen, innezuhalten und sich zu informieren.
    Der Pilgerweg ist abrufbar unter:
    https://www.frauen-efw.de/unsere-themen/weltgebetstag/vanuatu-2021/
    Dazu gibt es einen Klimapilgerweg (ohne Bezug zu Vanuatu) der katholischen Frauen:
    www.kfd-bundesverband.de/aktionswoche

•   Auslegen der Gottesdienstordnungen: Die Gottesdienstordnungen werden in Kirche o-
    der Pfarrbüro ausgelegt; die Frauen können sich diese abholen, ein Zeitpunkt für die
    Feier@Home wird verabredet. Eine Spendenbox, in die die Frauen die Kollekte legen kön-
    nen, wird z.B. in der Kirche aufgestellt. Material unter www.weltgebetstag.de

•   Weltgebetstags-Überraschungspaket: Sie kennen Frauen, für die ein Besuch des Weltge-
    betstags-Gottesdienstes sonst selbstverständlich war, die aber aktuell keine Gottesdienste
    besuchen, da sie z. B. zur Risikogruppe gehören? Sie wollen andere auf den Weltgebetstag
    aufmerksam machen? Bringen Sie diesen doch ein WGT-Überraschungspaket (Gottes-
    dienstordnung, Postkarte, Segensbändchen, Samentütchen und vielleicht etwas Nerven-
    nahrung)! Das kann ggf. auch kontaktlos an die Haustür gehängt werden – Freude bringt es
    in jedem Fall!

•   Gemeinsames Singen von „Der Tag ist um“: Für viele Frauen ist das Schlusslied „Der Tag
    ist um“ am ersten Freitag im März emotional sehr wichtig. Verabreden Sie in Ihrer Ge-
    meinde, zu einer bestimmten Uhrzeit das Lied „Der Tag ist um“ zu singen, auf dem Balkon,
    im Garten, auf dem Bürgersteig, vielleicht finden Sie auch Musikerinnen und Musiker dafür.
    Machen Sie Bilder davon und verbreiten diese in sozialen Netzwerken.

•   WGT-Kerze in Kirche: Stellen Sie am 5. März in Ihrer Kirche das Bild aus Vanuatu und eine
    WGT-Kerze auf, die den ganzen Tag brennt und so an unsere Gebetsgemeinschaft rund um
    den Globus erinnert. Laden Sie ein zum stillen Gebet an der Kerze. WGT-Frauen machen
    „Gebetswache“. Dazu kann eine Spendenbox aufgestellt und Flyer ausgelegt werden.

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•   Plakatwände: Bringen Sie etwas Südseefeeling in Ihre Kirche. Gestalten Sie eine Plakat-
    wand mit Informationstexten und Bildern zum Weltgebetstagsland im Vorraum der Kirche,
    im Gemeindehaus, die über den Märztermin mehrere Monate sichtbar ist. Sie können die
    Plakate durch Pflanzen, Arrangements von Muscheln, Sandbildern u. ä. ergänzen.
    Textvorlagen finden Sie unter:
    https://www.ekiba.de/html/content/weltgebetstag_und_kumene.html

•   Hausaltäre und Sandbilder: Gestalten Sie einen kleinen „Hausaltar“ mit Symbolen aus
    Vanuatu (Postkarte, Sand, Schildkröten …) oder zum Bibeltext vom Hausbau. Verabreden
    Sie sich in der Gruppe dazu und stellen Sie über Zoom oder einen anderen Anbieter Ihre
    Werke gegenseitig vor. Oder versuchen Sie, ein Symbol in Sand (aus Ihrer Urlaubs-
    sammlung oder Vogelsand) zu malen, das Sie sich gegenseitig vorstellen können.

•   Im Altenpflegeheim: Hauptamtliche haben in der Coronazeit bewährte Formen von Got-
    tesdiensten – auf Video, mit Übertragung, vom Innenhof aus – erprobt, die auch für den
    Weltgebetstag genutzt werden können. Auf www.weltgebetstag.de findet sich zum Down-
    loaden wieder eine Liturgie in Leichter Sprache.

•   Ehrenamtlichen ist es – je nach den jeweiligen Schutzmaßnahmen – vielleicht möglich, in
    kleiner Besetzung vor dem Haus „der Tag ist um“ zu singen oder Desasterfoodpäckchen ab-
    zugeben. Die WGT-Postkarte mit Grüßen erfreut die Bewohner*innen ebenso wie Mitarbei-
    tende in der Pflege.

Vorschläge von Ulrike Göken-Huismann, mit freundlicher Genehmigung der
Dt. Geschäftsstelle Weltgebetstag, ergänzt durch Anregungen von Frauen aus Baden

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BE A VOICE IM WELTGEBETSTAGS-CHOR IN DEUTSCHLAND, EUROPA
& WELTWEIT!

In Zusammenarbeit mit dem deutschen Weltgebetstagskomitee gibt es ein Festival der Lieder
für Vanuatu und viel mehr:
https://www.youtube.com/channel/UCzE3G19tRfkMoifSNegxGVg
Denn wir wissen, Singen macht glücklich und verbindet Menschen über Grenzen und Corona
hinweg. Singen Sie mit, lernen Sie im Handumdrehen die aktuellen WGT-Songs mit Spaß &
Freude, frischen alte Lieder auf, und wagen Sie einen musikalischen Blick in die Zukunft ...
Mehr dazu gibt es demnächst auf www.bea-nyga.de & www.weltgebetstag.de

VANUATU IN NEUEM GLANZ

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HÖREN UND HANDELN
Weltgebetstag – das ist auch die Vision einer gerechten, friedlichen Welt, in der Frauen selbst-
bestimmt und ungefährdet leben können. Mit den Kollekten des WGT werden weltweit Pro-
jekte von Frauen gefördert: zu Ernährungssicherheit und Selbständigkeit, zur Gewaltpräven-
tion und -nachsorge, zu Bildung und zum ökumenischen und interreligiösen Miteinander. Der
Kollektenaufruf in der Gottesdienstordnung ist nicht eine Spendenbitte, sondern integraler
Bestandteil des Gottesdienstes. Darin danken wir für alles, was wir noch haben und woran wir
uns erfreuen dürfen und geben etwas von unserem Reichtum ab. Auch kleine Spenden helfen
Frauen und Kindern weltweit.

SPENDEN SIND ÜBER DAS GANZE JAHR HIN MÖGLICH:

•   Nutzen Sie den Spendenbutton auf www.weltgebetstag.de und weisen Sie darauf hin.

•   Über die Geschäftsstelle des Dt. WGT können kostenlos Spendentütchen inklusive Überwei-
    sungsträger bestellt werden:
     https://weltgebetstag.de/aktionen/weltgebetstag-trotz-corona/#c4030

•   Fragen Sie Ihren Ältestenkreis, ob eine „Kollekte für die eigene Gemeinde“ aus den aktuel-
    len gründen für den WGT gesammelt werden kann.

•   Suchen Sie Verbündete und legen Sie Postkarten, Infos u.a. bei Aktionen zum Klimafasten,
    in Buchhandlungen, Bäckereien usw. aus.

GEBET:

Gütiger Gott, wir loben und preisen dich für den reichen Segen, den du uns geschenkt hast:
Familie, Freunde und Freundinnen, unser Zuhause, Nahrung und Wasser. Wir danken dir, dass
wir mit Einfallsreichtum unsere Familien trotz aller Schwierigkeiten durchbringen können.
Heute bringen wir einen kleinen Teil unseres Reichtums vor dich.
Wir geben ihn an die Weltgebetstag-Gemeinschaft, damit dieses Geschenk all denen zugute-
kommt, die es brauchen, bei uns und überall auf der Welt. Amen.

Aus: Worauf bauen wir? Gottesdienstordnung Weltgebetstag 5. März 2021. Vanuatu.
Hg. Dt. Komitee Weltgebetstag. Stein 2020

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IMPRESSUM

Herausgeben von
Abteilung Frauen, Männer, Geschlechterdialog der Evangelischen Landeskirche in Baden
Fachbereich Evangelische Frauen in Baden
Blumenstraße 1-7
76133 Karlsruhe
frauen@ekiba.de
www.evangelische-frauen-baden.de

und

Referat Frauen-Männer-Gender der Erzdiözese Freiburg
Okenstraße 15
79108 Freiburg
f-m-g@seelsorgeamt-freiburg.de
www.ebfr.de/frauen-männer-gender

Erstellt vom ökumenischen Arbeitskreis Weltgebetstag in Baden

Mit Beiträgen von:
Dr. Urte Bejick, Ulrike Göken-Huismann und aus: Worauf bauen wir? Gottesdienstordnung
Weltgebetstag 5. März 2021. Vanuatu. Hg. Dt. Komitee Weltgebetstag. Stein 2020

Redaktion:
Dr. Urte Bejick, Renate Heuck, Anke Ruth-Klumbies, Cornelia Trommer-Klimpke, Birgit Weber

Gestaltung:
Abteilung Frauen, Männer, Geschlechterdialog der Evangelischen Landeskirche in Baden

Titelbild:
„Cyclon PAM II. 13th of March 2015“, © Juliette Pita

Bezug:
www.shop.ekiba.de

Alle Rechte vorbehalten.

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