JAHRES-BERICHT 2018 - Sexuelle Gesundheit Aargau
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
BERICHT DER PRÄSIDENTIN Rückschau halten ist üblicherweise mit aufrecht gehalten und leichter Wehmut besetzt. In diesem Fall al- die Nachfrage sowohl lerdings eher mit Zufriedenheit und Stolz im Bereich der obligato- über die geleistete Arbeit der Mitarbeiten- rischen Schulzeit als auch den und der Fachstelle. Aus diesem Grund bei den Ü16 befriedigt werden. gleich am Anfang der Dank an alle, die sich Die Anfragen zu sexuell übertragbaren mit viel Engagement dafür eingesetzt haben, Krankheiten haben zumeist nicht mehr nur dass Sexuelle Gesundheit Aargau ein Garant HIV im Fokus. Dies wurde zum Anlass ge- und erster Ansprechpartner für kompetente nommen, unser diesbezügliches Testing-An- Beratung und Weiterbildung im Bereich der gebot zu überdenken und zu erweitern. Seit sexuellen Gesundheit geworden ist. September wird diese Möglichkeit von den Es war dem Vorstand ein wichtiges Anlie- Klienten nun auch rege genutzt. gen, den Verein dem Departement Gesund- Die regelmässige und zunehmende Nach- heit und Soziales persönlich vorzustellen. Im frage nach Beratungen für Menschen mit März hat ein Treffen mit der Departements- Einschränkungen hat aufgezeigt, dass bei vorsteherin Frau Regierungsrätin Franziska den Institutionen ein zunehmender Bedarf Roth stattgefunden. in Bezug auf den Umgang mit der Sexualität In diversen Medienberichten und Interviews besteht. Wir nehmen diesen roten Faden im wurde über die Arbeit der Geschäftsstelle, die Rahmen der Gleichstellung gerne auf und Präventionseinsätze im Mägenwiler Wäldli verfolgen ihn in Zukunft weiter. und die Sexualpädagogik berichtet. Herzlichen Dank an dieser Stelle den Mitarbeitenden, die «Die Arbeit auf der Fachstelle auf kompetente und spannende Weise einen wird täglich durch die Bedürfnis- Einblick in ihre Arbeit gewährt haben. Zu Beginn des Jahres hatte die Nachfra- se der Menschen und die ge- ge nach sexualpädagogischen Einsätzen an sellschaftlichen Veränderungen den Schulen dermassen zugenommen, dass geformt.» Ende März bereits alle Jahrestermine ausge- bucht waren. Die Einsätze an den Schulen Wir nehmen dies als Herausforderung an dienen nicht einzig der Aufklärung, sondern und werden auch in Zukunft flexibel das An- sollen die Jugendlichen in ihrer Eigen- und gebot danach ausrichten. Risikokompetenz stärken. Dank zusätzlicher Finanzierung konnte das Angebot weiterhin Renata Siegrist-Bachmann 2 | Geschäftsbericht | 2018
BERICHT DER GESCHÄFTS- STELLE Neben unseren traditionellen Angeboten wie Beratung und Prävention zu Schwanger- schaft, Sexualität und sexuell übertragbaren Krankheiten ist es unserer Fachstelle ein grosses Anliegen, immer wieder aktuelle Themen aufzugreifen und auf Entwicklungen zu reagieren. «Wir sehen uns deshalb auch als shops für Fachpersonen, die mit jungen Men- wichtigen Partner von anderen Ins- schen arbeiten, die psychische und physische titutionen in allen Fragen sexueller Gesundheit von jungen LGBT-Menschen sowie von jungen Menschen, die sich ihrer sexuellen Gesundheit und lancieren Projekte Orientierung und/oder Geschlechtsidentität – seien es unsere eigenen wie auch nicht sicher sind. in Zusammenarbeit mit anderen.» Auf kantonaler Ebene arbeiten wir unter anderem mit Institutionen wie der Caritas, Kooperationen sind ein wichtiger Be- dem HEKS und der Anlaufstelle Integration standteil unserer Arbeit. zusammen. So sind wir beispielsweise im Eine Zusammenarbeit auf nationaler Ebe- Projekt Femmes-Tische engagiert, wo wir mit ne war auch im Jahr 2018 die Betreuung Migrantinnen über Themen der sexuellen Ge- des Pilotprojektes lokale Anlaufstelle FGM/C sundheit diskutieren. Bereits zum zweiten Mal (Beschneidung des weiblichen Genitals) mit konnten wir mit den Übersetzer*innen vom Sexuelle Gesundheit Schweiz und Caritas HEKS Linguadukt einen Weiterbildungswork- Schweiz. In den zwei Projektjahren konnte viel shop durchführen. Aufbauarbeit geleistet werden, von der wir Mit der Stiftung Schürmatt arbeiteten wir auch in Zukunft zehren können, auch wenn an einer Website und App zur sexuellen Auf- wir mit dem Projekt auf eigenen finanziellen klärung von Menschen mit Beeinträchtigun- Beinen stehen. gen (MmB) in leichter Sprache. Schon seit einigen Jahren unterstützen wir Einen Einblick in unsere Arbeit geben die das Programm «du-bist-du» der Fachstelle Se- Berichte über einige unserer Tätigkeiten auf xuelle Gesundheit Zürich. «du-bist-du» ist auf den folgenden Seiten. dem Peer-Ansatz aufgebaut und fördert durch Beratung, Wissensvermittlung und Work- Michael Ganz, Geschäftsleiter 2018 | Geschäftsbericht | 3
UNSER ANGEBOT PROJEKT «LIEBE, SEX sensiblen Phase der Vorpubertät in ihren Le- bens- und Risikokompetenzen. Sie erfahren in UND 1000 FRAGEN» – den Lektionen auch, wohin sie sich bei Prob- LEBENS- UND RISIKOKOMPETENZ FÖRDERN lemen im Themenbereich Sexualität wenden Im Mai 2018 erhielt Sexuelle Gesundheit können. Selbstbewusste und gut informierte Aargau die positive Nachricht, dass das ge- Heranwachsende haben bessere Chancen, plante Projekt «Liebe, Sex und 1000 Fragen» ihre sexuelle Selbstbestimmung zu gestalten vom Alkoholzehntel des Kantons Aargau gut- und sind über Risiken im Bereich der Sexuali- geheissen wurde. So können wir neben der Se- tät informiert. So beinhaltet Sexualpädagogik xualpädagogik an der Oberstufe zusätzlich 20 auch die Prävention vor sexualisierter Gewalt. sechste Klassen der Primarschule besuchen. Bis Ende 2018 hatten wir bereits 13 der 20 Klassen besucht ohne Werbung «Meine Schüler*innen sollen mit dafür gemacht zu haben. Die Lehrperso- externen Fachleuten unbefangen nen fanden uns im Internet oder durch Mund-zu-Mund-Empfehlungen. Das Projekt über die heiklen Themen reden wird laufend evaluiert und die Fragen wer- können». (Lehrerin) den kategorisiert. Die bereits eingegangenen Rückmeldungen von Schülerinnen und Schü- Im Anschluss an die schulische Sexualauf- lern und den Lehrpersonen zeigen, dass wir klärung beantworten wir im Mann/Frau-Team auf dem richtigen Weg der Gesundheitsförde- die persönlichen Fragen der Schülerinnen und rung sind und uns an den Lebensrealitäten Schüler geschlechtergetrennt in kleinen Grup- orientieren. Das Projekt läuft noch bis ins pen, ohne Lehrperson und vertraulich. Schuljahr 2020/2021 und wird von der Abtei- Im Lehrplan 21 steht, dass Schülerinnen lung Gesundheit des DGS fachlich begleitet. und Schüler in diesem Alter die Möglichkeit erhalten, Fragen und Unsicherheiten bezüg- lich Pubertät, körperlicher und seelischer «Fachleute schämen sich nicht, Entwicklung und anderes zu äussern. Mit dem Projekt «Liebe, Sex und 1000 Fragen» unter- darüber zu sprechen». stützen wir Schülerinnen und Schüler in der (12-jährige Schülerin) 4 | Geschäftsbericht | 2018
SCHWANGERSCHAFTS- KONFLIKTBERATUNG In den letzten zehn Jahren reduzierte sich die Anzahl ungewollter Schwanger- schaften durch Aufklärung und sichere und wurden durch Arztpraxen, Spitäler oder sozi- zugängliche Verhütung. 2017 gab es in der ale Institutionen an uns verwiesen. Ca. 30 % Schweiz 10’015 Schwangerschaftsabbrü- der Frauen fanden uns im Internet. che (2010 waren es noch 11’101). 95 % der Abbrüche fanden innerhalb der ersten zwölf «Immer gibt es eine Vielzahl von Schwangerschaftswochen statt. Faktoren bei der Entscheidung für Gemäss dem Bundesgesetz über die Schwangerschaftsberatungsstellen haben oder gegen eine Fortsetzung der von einer Schwangerschaft betroffene Per- Schwangerschaft.» sonen das Recht auf kostenlose Beratung, unabhängig davon, ob sie die Schwanger- Oft kriselt es in der Beziehung. Manche schaft austragen oder abbrechen wollen. kennen den Partner erst seit kurzem. Frauen Die Gespräche sind ergebnisoffen und wer- werden ungewollt schwanger, da sie denken, den von erfahrenen und qualifizierten Bera- sie seien bereits in den Wechseljahren und terinnen durchgeführt. Termine werden in- die Familienplanung längst abgeschlossen. nert kurzer Zeit angeboten, denn oft drängt Manche vertrauten einer Verhütungs-App, die Zeit einer Entscheidung für oder gegen die doch nicht die richtigen Tage angezeigt eine Schwangerschaft. hatte. Oft ist das finanzielle Budget so knapp, Die Zahl der Schwangerschaftskonfliktbe- dass ein weiteres Kind die Existenz bedroht. ratungen bei Seges ist 2018 im Vergleich zum Die Beratungen sind herausfordernd, Vorjahr konstant geblieben. Erfreulicherwei- denn die Beraterin erlebt die Frau oder das se liessen sich mehr Männer mit ihrer Partne- Paar unter grossem Zeitdruck und in einer rin zusammen in dieser Entscheidungssitua- schwierigen Lebenssituation mit ambivalen- tion beraten. Über 60 % unserer Klientinnen ten Gefühlen. 2018 | Geschäftsbericht | 5
UNSER ANGEBOT dem anonymen Beratungstelefon die ganze VCT - VOLUNTARY COUN- Palette der Ziele des nationalen Programms CELLING AND TESTING HIV und andere sexuell übertragbare Infekti- onen (NPHS) um. Seit den ersten Fällen von HIV ist viel Bei der Umsetzung der Erweiterung unse- passiert. Neu sind nun HIV-Labor- und res Testingangebotes stand uns Barbara Ja- Schnelltests der vierten Generation bereits kopp, Oberärztin Infektiologie des Kantons- sechs Wochen nach einer Risikosituation spitals Aarau, mit Rat und Tat zur Seite. Der 100 % aussagekräftig. Ausserdem sind in Austausch mit anderen VCT-Stellen in der der Schweiz die sogenannten Hometests Schweiz gab ebenfalls wichtige Inputs. Durch erhältlich, HIV-Schnelltests, die man selb- die gute Zusammenarbeit mit dem Labor Dr. ständig durchführen kann. Sie können eine Risch können wir ein preisgünstiges und HIV-Infektion aber erst zwölf Wochen nach qualitativ einwandfreies Angebot anbieten. einem Risiko zuverlässig ausschliessen. Unter anderem dank dem guten Testver- «Klient*innen können ihren halten der Bevölkerung beträgt die HIV-Ver- Termin auf unserer Website breitung in der Schweiz nur rund 0. 2%. 2017 gab es 445 Neuinfektionen, was ei- online vereinbaren. Die Tests nem erneuten Rückgang entspricht. finden jeweils am Mittwochnach- Etwas anders sieht es mit den anderen mittag auf unserer Stelle statt.» sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) aus. Sie sind leichter übertragbar und bleiben oft Teil unseres Angebotes ist ein Beratungs- symptomlos. Die Zahl der positiv getesteten gespräch mit Informationen zu Schutz und Personen hat in den letzten Jahren zuge- Prävention. Die Resultate der Labortests nommen, ebenso das Bewusstsein der Be- liegen innerhalb von 48 Stunden vor. Im Fal- völkerung für Risiken. Neben den seit Jahren le eines positiven Resultats informieren wir angebotenen HIV- und Syphilis-Tests bieten über den Behandlungsweg. wir seit September 2018 neu auch Chlamy- Unser Angebot ist Woche für Woche ausge- dien- und Gonorrhoe-Tests an. Damit setzen bucht. Dies zeigt, dass wir damit ein grosses wir neben unserem Bildungsangebot und Bedürfnis der Bevölkerung abdecken können. 6 | Geschäftsbericht | 2018
MENSCHEN MIT BEEINTRÄCHTIGUNGEN Seit der Unterzeichnung der Behinder- tenrechtskonvention inklusive der sexuellen Menschenrechte durch die Schweiz im April 2014 und dem Bekanntwerden der Miss- Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen brauchsfälle in einer Aargauischen Institu- sich besser gegen sexuelle Grenzüberschrei- tion für Menschen mit Beeinträchtigungen tungen wehren oder durchsetzen können. Die (MmB) im Jahr 2010 ist die Thematik Sexua- klassische Sexualaufklärung ist dafür eine lität und Behinderung ein wichtiger Bestand- sinnvolle Präventionsmassnahme. teil unseres Beratungsangebotes geworden. Unsere Beratungstätigkeit im Bereich Die Zahl der Anfragen von Fachpersonen, MmB bauen wir auf der Triade Betroffene in Eltern von MmB und die Beratungen der eigener Sache – Eltern – Fachpersonen auf. Betroffenen selbst zum Thema Sexualität Wir bieten Beratungen zu allen sexualspezi- steigt stetig an. fischen Fragestellungen für die Betroffenen, Informationsgespräche für Eltern und fach- «Es ist sehr erfreulich, dass liche Weiterbildungen für Professionelle in unsere Gesellschaft es geschafft den Institutionen an. Da im juristischen Sinn Urteilsfähigkeit hat, das Thema Sexualität und als grundlegende Basis im Menschen ange- Behinderung zu enttabuisieren, nommen wird, haben wir so genannt Normal- damit MmB ihre sexuellen Be- bildungsfähigen die Pflicht, MmB bezüglich Wissen zu einem Gebiet wie zum Beispiel dürfnisse ebenfalls frei und ohne der Sexualität urteilsfähig zu machen und Schuldgefühle ausleben dürfen.» sie darin zu unterstützen, Entscheidungen in diesem wichtigen Lebensbereich selber fäl- Diese Entwicklung ist auch dahingehend len zu können. Diesem Auftrag sehen wir uns zu würdigen, da erwiesen ist, dass aufgeklärte als Sexuelle Gesundheit Aargau verpflichtet. 2018 | Geschäftsbericht | 7
UNSER ANGEBOT PRÄVENTION MSM DURCH SOCIAL MEDIA Gerade bei Männern, die mit anderen Männern Sex haben (MSM), sind Dating-Apps Seges und/oder an der Person dahinter, die schon etwas länger im Einsatz und haben ihre das Profil bedient. Weitere Themen waren Beliebtheit nicht verloren. Zwei dieser Ange- Sex-Anfragen (es handelt sich um eine Kon- bote heissen Planet Romeo und Grindr. Sie takt-App), Fragen zum Testing-Angebot, zu werden seit ca. Mitte 2017 von uns bedient, STIs, Risikosituationen, Schutzmöglichkei- um «Gesprächsdates» und/oder «Verführun- ten, Beziehungen und PEP («Pille nach dem gen zum Testing» anzubieten. Mit einem ei- HIV-Risiko») und zum Mägenwiler Wäldli, weil genen Seges-Profil konnten wir von Juli 2018 wir dort auch präsent waren. Vereinzelte An- bis zum Jahresende mit ca. 200 Männern in fragen gab es zudem zur sexuellen Orientie- Kontakt treten. Natürlich waren dies nicht rung, Kontaktdatensuche von Spezialist*in- 200 Beratungsgespräche, jedoch konnte bei nen, medizinischen Unklarheiten, HIV und vielen dieser virtuellen Begegnungen mehr dessen Therapie. Selten gab es auch juris- als nur Interesse für Seges geweckt werden. tische Anliegen. Einige haben im Anschluss einen Beratungs- oder Testing-Termin reserviert. «Auch wenn es um Dating-Apps Durch die Chats wurde auch klar, dass die und Single-Börsen geht: ernsthaf- PrEP – die «Pille vor dem HIV-Risiko» – ein grosses Anliegen der Community ist. Dies te Gespräche können durchaus hatte auch zur Folge, dass wir Partner*innen entstehen und Bedürfnisse ange- suchten, die diese Medikamente anbieten sprochen werden.» und den PrEP-Bezügern die dringend notwen- dige medizinisch-professionelle Begleitung Die Anzahl der schwulen Testing-Besu- auch im Aargau ermöglichen. cher ist von 2017 bis 2018 um ca. ein Drittel Bei den meisten Kontakten blieb es le- gestiegen. Die Präsenz auf solchen Medien diglich beim Interesse und der Neugier an ist heutzutage unerlässlich. 8 | Geschäftsbericht | 2018
BERATUNG SEXUALITÄT Jedes Jahr fragen mehr Menschen nach eine neue Liebe hinzu, obwohl die gelebte einem Beratungstermin zu einem indivi- eigentlich erfüllend war. Manchmal war die duellen Thema ihrer Sexualität. Ob sie uns sexuelle Orientierung doch nicht so klar oder als Testing-Klient*innen darum bitten, sich die Beziehung als solche fehlte schlichtweg. nach einem Vortrag an uns wenden oder Ebenfalls häufig wurden wir aufgesucht, sich über eine App für schwule und bisexu- weil die sexuellen Begegnungen nicht elle Männer bei uns melden – ihre Themen (mehr) übereinstimmten mit den Wünschen sind ähnlich breit gefächert. Nahezu alle der Beteiligten. Ob funktionelle Störungen Beratungen waren Einzelgespräche, selten oder fehlende Lust vorherrschten, eine kör- kam ein Paar zur Beratung. perliche Beeinträchtigung / Krankheit hinzu- kam oder aber sich nach einer Operation die «Es braucht Mut, sich einzuge- Empfindungen veränderten: die Gründe für stehen, dass etwas in der eigenen Unzufriedenheit mit der gelebten Sexualität Sexualität nicht mehr geht, wie es – ob in einer Beziehung oder nicht – können Unsicherheiten auslösen und Angst vor der mal war.» nächsten Begegnung machen. Meistens ist der Leidensdruck bei den Dass in einer sexuellen Begegnung die Betroffenen ziemlich gross, bis jemand Hilfe Bedürfnisse zweier Menschen die gleichen sucht. Auch wenn wir keine therapeutische sind, wäre wünschenswert. Dass in einer Begleitung anbieten können, stand oft eine mehrjährigen Beziehung der Wunsch nach Beziehung im Zentrum der Gespräche. Sehr Sex von beiden Partner*innen gleich häufig häufig war eine konfliktgeladene Beziehung aufkommt, ist selten. Ein Wunsch nach Nor- der Grund für die Kontaktaufnahme. Ent- malität in der Sexualität und ein Verständnis weder funktionierte diese Beziehung nicht für die persönliche Sexualität haben fast alle mehr so wie früher oder sie ist etwas einge- Menschen. Und so bleibt Sexualität eine He- schlafen. Ein anderes Mal kam unerwartet rausforderung. 2018 | Geschäftsbericht | 9
BILANZ Bilanz per 31.12.2018 AKTIVEN (CHF) (%) Umlaufvermögen Flüssige Mittel 3 300'663.54 93.84 Forderungen aus Lieferung und Leistung 16'893.50 5.27 Sonstige kurzfristige Forderungen 1'160.10 0.36 Aktive Rechnungsabgrenzung 1'684.65 0.53 Total Umlaufvermögen 320'401.79 100.00 Anlagevermögen Sachanlagen 4 3.00 0.00 Total Anlagevermögen 3.00 0.00 Total AKTIVEN 320'404.79 100.00 PASSIVEN (CHF) (%) Fremdkapital kurzfristig Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 5'742.65 1.79 übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 6'542.20 2.04 Passive Rechnungsabgrenzung 19'102.90 5.96 Total Fremdkapital kurzfristig 31'387.75 9.79 Fondskapital Fonds Unterstützungsfonds Klienten 1 62'790.71 19.60 Total Fondskapital 62'790.71 19.60 Organisationskapital Grundkapital 2 254'296.46 79.37 Gebundenes Kapital Freies Kapital, Verlustvortrag 2 -28'070.13 -8.76 Total Organisationskapital 226'226.33 70.61 Total PASSIVEN 320'404.79 100.00 10 | Geschäftsbericht | 2018
ERFOLGS- RECHNUNG 2018 2017 ERTRAG (CHF) (CHF) Mitgliederbeiträge 5 4'120.00 3'720.0 Projektbeiträge, Spenden zweckgebunden 6 4'892.25 20'926.76 Beiträge Kanton Aargau 457'350.00 457'350.00 Beiträge der Landeskirchen 5 10'200.00 10'200.00 Freie Spenden 7 6'366.00 7'996.40 Ertrag aus Geldsammelaktionen 482'928.25 500'193.16 Betriebliche Erträge Primärprävention 90'215.27 71'886.70 Rückvergütung ApiS 14'406.00 14'249.90 Erträge aus erbrachten Leistungen 104'621.27 86'136.60 Total Erträge 587'549.52 586'329.76 AUFWAND FÜR DIE LEISTUNGSERBRINGUNG Direkter Projektaufwand Direkter Aufwand Primärprävention -24'910.11 -21'530.67 Direkter Aufwand APiS -3'197.20 -3'857.24 Direkter Aufwand Sekundärprävention -4'948.85 -8'193.20 Direkter Aufwand Tertiärprävention -4'697.45 -5'453.90 Personalaufwand -463'669.96 -493'334.25 Raumaufwand -34'800.00 -37'200.00 Unterhalt, Reparatur, Ersatz mobile Sachanlagen -6'732.99 -8'568.85 Versicherungen -737.90 -737.90 Verwaltungsaufwand -10'204.65 -14'976.55 Total direkter Projektaufwand -553'899.11 -593'852.56 Administrativer Aufwand Spesen Vorstand und Verein -1'273.30 -1'904.80 Vereinsaufwand -1'514.75 -5'319.75 Geschäftsstellenaufwand -754.60 -727.06 Total Administrativer Aufwand -3'542.65 -7'951.61 Zwischenergebnis 30'107.76 -15'474.41 Finanzergebnis -530.42 -598.12 Ergebnis vor a.o. Ertrag 29'577.34 -16'072.53 Ausserordentlicher Erfolg 953.50 0.00 Jahresergebnis 30'530.84 -16'072.53 Zuweisung (-)/Entnahme (+) des Fondskapitals 56.60 -12'733.56 Zuweisung (-)/Entnahme (+) des Organisationskapitals -30'587.44 28'806.09 Jahresergebnis 2 0.00 0.00 2018 | Geschäftsbericht | 11
ANHANG ZUR JAHRES- RECHNUNG 2018 I. Ergänzende Erläuterungen zur Jahresrechnung Angewandte Rechnungslegungsgrundsätze Die Jahresrechnung wurde nach den Vorschriften des Schweizer Gesetzes, insbesondere der Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962) sowie den ergänzenden Rechnungslegungsgrundsätzen nach Swiss GAAP FER 21 erstellt. Dabei gilt der Verein als kleine Organisation gemäss Ziff. 16 von Swiss GAAP FER 21. Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt Die Gesellschaft beschäftigt weniger als 10 Vollzeitmitarbeitende. II. Rechnung über die Veränderung des Kapitals Bestand Zuweisung Interne Verwendung Bestand 1.1. Transfers 31.12. 1. Fondskapital Unterstützungsfonds Klienten 62'847.31 4'892.25 -4'948.85 62'790.71 2. Organisationskapital Grundkapital aus Beratungsstelle Familienplanung 210'325.26 210'325.26 aus Aids-Hilfe Aargau 43'971.20 43'971.20 Total Grundkapital 254'296.46 254'296.46 Freies Kapital, Verlustvortrag -58'657.57 30'587.44 -28'070.13 12 | Geschäftsbericht | 2018
III. Angaben zu ausgewählten Positionen der Jahresrechnung 3. Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel enthalten den Kassenbestand, Postkonto und Bankguthaben. Diese sind zu Nominalwerten bilanziert. 4. Sachanlagen Die Sachanlagen und immateriellen Anlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellkosten ab- züglich betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen bilanziert. Die Sachanlagen wurden auf je CHF 1 abgeschrieben. 5. Mitgliederbeiträge Rechnungsjahr (CHF) Juristische Personen 3'400.00 Natürliche Personen 720.00 Landeskirchen 10'200.00 Total 14'320.00 6. Projektbeiträge, Spenden zweckgebunden Rechnungsjahr (CHF) Römisch-katholische Kirchen 802.70 Reformierte Kirchen 2'759.55 Private 1'330.00 Total 4'892.25 7. Freie Spenden Rechnungsjahr (CHF) Politische Gemeinden 6'366.00 Total 6'366.00 8. Vorstand Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich. 2018 | Geschäftsbericht | 13
DANK Wir danken ganz herzlich allen unseren pri- Politische Gemeinden: Aarau, Baden, vaten und institutionellen Mitgliedern für ihren Biberstein, Buchs, Ennetbaden, Frick, Geltwil, Jahresbeitrag und den vielen Spenderinnen Hausen, Hornussen, Hunzenschwil, Kölliken, und Spendern für ihre Unterstützung. Projekt- Lenzburg, Lupfig, Niederwil, Schafisheim, bezogene Unterstützung haben wir vom Mit- Schinznach, Seengen, Seon, Sisseln, Staffel- gliederfonds der Aids-Hilfe Schweiz, dem Alko- bach, Windisch, Würenlingen holzehntel, von Sexuelle Gesundheit Schweiz Katholische Kirchgemeinden: Römisch- sowie von diversen Stiftungen erhalten. Katholische Landeskirche, Birmenstorf, Besonders danken wir dem Kanton Aargau, Hornussen-Zeihen, Leibstadt, Mariawil Baden, vertreten durch das Departement Gesundheit Mettau, Niederwil, Oeschgen, Rheinfelden, und Soziales, für die gute Zusammenarbeit Würenlos und den Jahresbeitrag für unsere Tätigkeiten Reformierte Kirchgemeinden: gemäss Leistungsauftrag und projektbezogene Reformierte Landeskirche, Ammerswil, Unterstützung. Bergdietikon, Bremgarten-Mutschellen, Folgende Gemeinden und Kirchgemeinden Buchs-Rohr, Möriken, Muhen, Muri, Othmar- haben uns 2018 mit Mitgliederbeiträgen, singen, Schöftland, Staufberg, Strengelbach, Spenden und Kollekten unterstützt: Umiken, Wettingen-Neuenhof, Zofingen DAS TEAM DER VORSTAND Von links nach rechts: Florian Vock (Vizepräsident), Dr. med. Barbara Von links nach rechts: Jakopp, Dr. med.Katharina Könitzer, Willy Michael Ganz, Susanne Eichenberger, Cynthia Deck, Renata Siegrist-Bachmann (Präsidentin), Zurkirchen, Sibylle Ming, Silvia Maurer, Doris Dr. Christine Stuber Luppa, Halyna Roth, Kandid Jäger 2018 | Geschäftsbericht | 15
Sie können auch lesen