Bayerische Eisenbahngesellschaft schreibt Regionalverkehr in Südostbayern aus

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Bayerische Eisenbahngesellschaft schreibt Regionalverkehr in Südostbayern aus
Pressemitteilung
                                                                                        Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH
                                                                                        Boschetsrieder Straße 69
                                                                                        81379 München
05. Februar 2021                                                                        Tel.: +49 (89) 748825-0
                                                                                        www.bahnland-bayern.de/beg
                                                                                        www.bahnland-bayern.de

Bayerische Eisenbahngesellschaft schreibt
Regionalverkehr in Südostbayern aus

Aktuelles Fahrplankonzept im Linienstern Mühldorf wird
fortgeführt / Bayernweit erstes Pilotprojekt mit Wasserstoff-
zügen / Einsatz barrierefreier Fahrzeuge / Kürzere
Vertragslaufzeit wegen geplanter Elektrifizierungen

MÜNCHEN. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-
Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert,
hat das Wettbewerbsverfahren für den Regionalzugverkehr im Linienstern Mühldorf
eröffnet. Das Netz umfasst sämtliche nicht elektrifizierten Strecken in Südostbayern,
inklusive der Gäubodenbahn Bogen – Straubing – Neufahrn. Der Verkehrsvertrag
startet im Dezember 2024 und endet im Dezember 2032. Es handelt sich um einen
Nettovertrag. Interessierte Verkehrsunternehmen können ihre Angebote
voraussichtlich bis Oktober 2021 abgeben. Den Zuschlag erteilt die BEG
voraussichtlich im Dezember 2021. Aktuell werden die Strecken von der
Südostbayernbahn betrieben, einer Tochter der Deutschen Bahn. Das Unternehmen
hatte sich bei der letzten Ausschreibung im Jahr 2014 durchgesetzt.

Aktuelles Fahrplanangebot wird fortgeführt
Während der Laufzeit des aktuellen Verkehrsvertrags hat die BEG das
Fahrplanangebot in mehreren Schritten verbessert, zuletzt im vergangenen
Dezember. Die Züge im gesamten Netz fahren mittlerweile fast durchgehend im
Stundentakt, entsprechend dem Bedienstandard des Bayern-Takts. Lediglich im
Streckenabschnitt Hörpolding – Garching (Alz) gibt es infrastrukturbedingt ein
zweistündliches Angebot. Auf der Strecke München – Mühldorf fahren zu den
Hauptverkehrszeiten zusätzliche Züge. Dieses Angebot wird im neuen
Verkehrsvertrag ab Dezember 2024 fortgeführt.

BEG bestellt Wasserstofffahrzeuge auf zwei Strecken
Für die Erbringung der Verkehrsleistungen im Linienstern Mühldorf gibt die BEG
Mindeststandards für die Fahrzeuge vor, die sich auf einzelnen Streckenabschnitten
unterscheiden. Zwischen Passau und Mühldorf sowie Burghausen und Mühldorf
fordert die BEG emissionsfreie Neufahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb. Es

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Bayerische Eisenbahngesellschaft schreibt Regionalverkehr in Südostbayern aus
handelt sich bayernweit um das erste Pilotprojekt mit Wasserstoffzügen. Eine
Wasserstofftankstelle für die voraussichtlich rund zehn Züge ist in Mühldorf geplant.
Für die Strecke Mühldorf – München sind klimatisierte lokbespannte
Doppelstockzüge mit hoher Kapazität ab einem Wagenbaujahr 1994 sowie
Neufahrzeuge zugelassen. Auf der Gäubodenbahn (Landshut – Neufahrn –
Straubing – Bogen) sind abweichend von den übrigen Strecken auch nicht
klimatisierte Fahrzeuge mit Hocheinstiegen zulässig. Der Grund hierfür ist die
Beschränkung der Achslast auf der erneuerungsbedürftigen Donaubrücke bei
Bogen. Deshalb können dort auch weiterhin nur die leichten, aber nicht
barrierefreien Dieseltriebwagen der Baureihe VT 628 eingesetzt werden. Auf allen
anderen Strecken im Linienstern Mühldorf sind barrierefreie und klimatisierte
Triebwagen ab Baujahr 1998 gefordert, die ein stufenfreies Ein- und Aussteigen an
55 cm hohen Bahnsteigen ermöglichen.

Drei Betriebsstufen und kürzere Laufzeit wegen Streckenausbau
Der jetzt ausgeschriebene Verkehrsvertrag setzt sich aus drei Betriebsstufen
zusammen, die mit Infrastrukturmaßnahmen zusammenhängen: In der zweiten
Betriebsstufe voraussichtlich ab Dezember 2026 entfallen die Verkehrsleistungen
auf dem Filzenexpress von Grafing Bahnhof nach Wasserburg, da diese Strecke nach
der Elektrifizierung in das Netz der Münchner S-Bahn integriert wird. In der dritten
Betriebsstufe ab voraussichtlich Ende 2028 wird das Verkehrsangebot der
Gäubodenbahn von Bogen über Straubing nach Neufahrn zweistündlich bis
Landshut verlängert. Grund dafür ist die Inbetriebnahme der 2. S-Bahn-
Stammstecke in München. Sie macht eine Neuordnung des Regionalzugangebots
auf der Strecke München – Landshut – Neufahrn – Regensburg erforderlich.

Die BEG hat sich für eine relative kurze Vertragslaufzeit von acht Jahren entschieden.
Der Grund dafür liegt im geplanten Ausbau der Strecke (München –) Markt
Schwaben – Mühldorf – Freilassing (– Salzburg). Dieser Abschnitt wird ebenso
elektrifiziert wie die Strecke Mühldorf – Burghausen. Mit einer Inbetriebnahme wird
Anfang der 2030er Jahre gerechnet. Dann soll im Rahmen eines weiteren
Verkehrsvertrages ein elektrischer Zugbetrieb auf diesen Strecken erfolgen.

Die Vergabe erfolgt im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit vorgeschaltetem
Teilnahmewettbewerb. Der Grund dafür sind die Wasserstoffneufahrzeuge, mit
denen sowohl die BEG als auch die Eisenbahnverkehrsunternehmen Neuland
betreten. Deshalb hält die BEG Abstimmungen mit den bietenden Unternehmen
während des Vergabeverfahrens für erforderlich.

Hohe Qualitätsanforderungen
Die BEG stellt detaillierte Anforderungen             in   Sachen     Qualität.   Das

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Eisenbahnverkehrsunternehmen, das sich im Vergabeverfahren durchsetzt, erhält
beispielsweise monatliche und jährliche Zielwerte zur Pünktlichkeit und zur
Anschlusssicherung. Unterschreitet das Unternehmen diese Werte, werden
Strafzahlungen fällig. Zur Verbesserung der Servicequalität wird zusätzlich zur heute
bereits bestehenden Zugbegleitquote von 100 % zwischen München und Mühldorf
zukünftig die Zugbegleitquote auf allen übrigen Strecken von heute 25 % auf 50 %
erhöht. Außerdem misst die BEG die Servicequalität des Betreibers mit Hilfe von
Tests und Fahrgastbefragungen. Zu den Kriterien zählen unter anderem die
Sauberkeit der Züge, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung und die
Fahrgastinformation. Unterschreitet ein Verkehrsunternehmen die von der BEG
vorgegebenen Zielwerte, muss es Strafzahlungen leisten, übertrifft es die
Mindestanforderungen, erhält es einen finanziellen Bonus.

Detaillierte Informationen zum Vergabeverfahren Linienstern Mühldorf unter
www.beg.bahnland-bayern.de/linienstern-mühldorf

Bildmaterial: Netzkarte            Linienstern      Mühldorf       (Copyright:      Bayerische
Eisenbahngesellschaft)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des
Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den
Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei
die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für
Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das
Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich
beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen
konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch
Qualitätsmerkmale wie Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren
unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des
Bayern-Tickets.

Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG):
Wolfgang Oeser
Leiter Qualitätsmanagement, Marketing, Presse
Tel.: +49 (89) 748825 - 17
E-Mail: presse@bahnland-bayern.de

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