TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
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AUSGABE 8.2019 BAYERN TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe Schwaben Open Hanfmann siegt in Augsburg Bundesliga Großhesselohe bleibt erstklassig
Inhalt | 04 Aufschlag 06 Schwaben Open Gelungener Aufschlag beim TC Augsburg Siebentisch 08 Hamburg Titelverteidigung am Rothenbaum 09 Kitzbühel Grund zum Feiern Österreichs Tennisfans jubeln 10 ITF-Jugendturnier J uni, Juli und August sind Monate im Vereinskalender, in denen neben der Verbandsrunde, Rehberg dominiert in Aschheim LK-Turnieren und anderen Wettkämpfen auch die gesellschaftlichen Events das ehren- amtliche Engagement zu einem Fulltime-Job werden lassen. Vor allem, wenn noch ein 11 Comeback und Abschied Vereinsjubiläum ansteht. Ein Jubiläum ist ein Anlass zur Freude, zur Geselligkeit und zum Cedrik-Marcel Stebe - unverwüstlich Daniel Brands – 15 Jahre sind genug Feiern, aber auch zur Rückbesinnung auf die Anfänge und den Werdegang des Vereins. Tennisvereine oder Tennisabteilungen, die einen runden Geburtstag feiern können, haben 12 Bundesliga Herren allen Grund, auf dieses Datum stolz zu sein. Sicher waren den Jubilaren nicht nur erfolgreiche Mannheim verteidigt Titel – und schöne Jahre beschieden. Es gab auch Tage oder Wochen, die dem Vorstand schlaflose Großhesselohe bleibt erstklassig Nächte bereiteten. Sinkende Mitgliederzahlen durch Konkurrenzvereine in der Nachbarschaft, Auflösung von Mannschaften, vakante Vorstandspositionen, keine Verlängerung der Pacht- 13 Zweite Bundesliga Süd verträge, Nachbarn, die sich über den „Lärm“ durch ploppende Bälle in der Mittagsruhe gestört Rosenheim souverän Meister fühlten oder Naturgewalten wie Hochwasser, die den Verein in seiner Existenz massiv bedroh- ten. Gründe für interne Reibereien oder negative Einwirkungen von außen gibt es mehr als 13 Regionalliga Süd-Ost genug, die von den Vorständen in gemeinsamer Verantwortung gelöst werden müssen. Landshut verteidigt Titel Im Vereinsleben eines Tennisvereins steht selbstverständlich die Ausübung des Tennissports an 14 Bundesliga Herren 30 erster Stelle. Er dient zunächst erst einmal der körperlichen Fitness und Kameradschaft, schafft Garching im Finale Wohlbefinden und Freude. Aber Tennisvereine leisten auch einen unschätzbaren Beitrag zum Gemeinwohl der Bürger. Sie sind heute besonders wichtig für die jüngere Generation. Sie 15 Senioren Meisterschaften in Bad Neuenahr geben ihnen Ziele und Anerkennung, Langweile kommt erst gar nicht auf und die aktive und Worms Betätigung im Kreis Gleichgesinnter wird gefördert. In den Mannschaften werden Qualitäten wie Ausdauer, Willenskraft, Einbindung und Kollegialität entwickelt. Ein wichtiges Anliegen ist 16 Internationales Tennis es, die Kinder zu fairen Sportlern zu erziehen. Sportvereine tragen dazu bei, der zunehmenden Peter Gojowczyk – Lucky Loser Vereinsamung im Alter wirkungsvoll entgegenzutreten. 18 Bezirke Die angenehme Seite des Vereinslebens ist die Geselligkeit, miteinander zu reden, miteinander zu feiern und füreinander da zu sein. Alle, die hier maßgeblich dazu beitragen, sind insbeson- 34 Termine | dere die ehrenamtlichen Mitglieder im Vorstand. Wir wissen alle, wie schwierig es ist, Mit- Meister und Aufsteiger glieder für dieses Amt zu gewinnen und deshalb meine Hochachtung vor diesen engagierten Persönlichkeiten. Ehrenamt soll in erster Linie Freude und nicht Last und Qual sein. Die ehren- 36 BTV intern Tennis Force II amtlichen Mitglieder sind die Säulen des Vereins. Mit ihnen lebt und fällt der Verein. Leider lässt Vereinsservice die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, in der heutigen Gesellschaft spürbar nach. Es ist Lk-Festschreibung ja so bequem, andere arbeiten zu lassen und sich selbst in der Mitarbeit zurückzuhalten. Es Neuer BTV-Partner kommt allerdings schnell Kritik, wenn irgendwo Mängel in der Vereinsarbeit entdeckt werden. Ehrenamt braucht Anerkennung und Förderung. Die Vorstandsmitglieder, Übungsleiter und 40 mybigpoint stillen Helfer verdienen deshalb gerade heute unser aller Anerkennung und Wertschätzung. Endspurt 2019-08-09 Denken Sie daran, dass eine Ehrennadel des BTV eine kleine, aber wertvolle Auszeichnung für einen verdienten Mitarbeiter ist. 42 Weltrangliste Deutsche Spielerinnen und Spieler Ich ermutige daher alle Vereine im BTV: Seien sie aktuell in Feierlaune oder steht noch ein bis Platz 1.000 Jubiläum in naher Zukunft an, auf dem begonnenen Weg weiter zu gehen, nicht nach- zulassen, zusammenzuhalten und weiterhin für die Zukunft zu wirken. Mir liegt sehr daran, 44 Return Meister und Aufsteiger dass das gute Verhältnis zwischen den BTV-Mitgliedsvereinen, den Bezirks- und Verbands- Tennisrecht verantwortlichen sowie unserem Hauptamt weiter gepflegt wird. Gleichzeitig bitte ich um Verständnis, dass das BTV-Präsidium und die Bezirksvorstandschaften persönlich nicht bei 45 Interview des Monats allen Vereinsjubiläen vor Ort sein können. Es sind einfach zu viele Termine, die sich oft auch Torsten Bonacker mit unseren beruflichen Verpflichtungen überschneiden. 46 Matchball | Impressum Titelfotos: Maximilian Rehberg (links) gewinnt nach langer Verletzungspause ITF-Turnier in Aschheim (siehe Seite 10), Cedrik-Marcel Stebe feiert Comeback in Gstaad (siehe Seite 11). Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes Fotos: Horst Huber und Jürgen Hasenkopf Bayern Tennis 8.2019 3
| Aufschlag Von links: Helmut Schmidbauer (Präsident), Achim Fessler (Leiter Medien- u. Öffentlichkeitsarbeit), Harald Heger (Leiter Sport), Christian Wenning (Vizepräsident Sport), Julia Höhn (Leiterin Vereinsberatung und Entwicklung), Martin Liebhardt (Lei- ter Talentförderung und Leistungs- sport), Peter Mayer (Geschäftsführer BTV e.V.), Dr. Rainer Wohlmann (Lei- ter Trainerausbildung), Heinz Wagner (Vizepräsident Vereinsberatung, Ausbildung u. Entwicklung), Hans Hauska (Geschäftsführer BTV-Marke- ting, Sport und Service GmbH) und Bernd Walther (Vizepräsident Finan- zen). Nicht auf dem Foto: Dr. Peter Aurnhammer (Vizepräsident Talent- förderung und Leistungssport) und Mirjam Rief (stv. Geschäftsführerin, Leiterin Zentrale Organisation und Services). BTV-Strategietagung im Tannenhof Einmal jährlich geht das BTV-Präsidium gemeinsam mit den TennisBase Oberhaching eröffnet wird. Auch strukturelle Verän- hauptamtlichen Führungskräften in Klausur. Am vorletzten Juli- derungsprozesse in Haupt- und Ehrenamt wurden ausgiebig dis- wochenende war es wieder soweit – im Partnerhotel Tannenhof kutiert, ebenso Blended Learning im Ausbildungsbereich, das neue im Allgäu standen von Freitagabend bis Sonntagmittag unter Lei- Leistungssportkonzept und das BTV-Vereinsbenchmarking. „Es tung von BTV-Präsident Helmut Schmidbauer zahlreiche Work- war ein sehr kreatives und fruchtbares Wochenende. Die professi- shops, Präsentationen und Diskussionen auf dem Programm. Ein onelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Präsidium Schwerpunktthema war die Inbetriebnahme und Positionierung und Hauptamt hat wieder einmal gezeigt, wie gut der BTV aufge- der neuen BTV-Geschäftsstelle, die im Sommer 2020 in der stellt ist“, so das Fazit von Präsident Schmidbauer. Bestbezahlte Sportlerinnen In der Liste der bestbezahlten Sportlerinnen dominieren die Tennis- spielerinnen. Das ermittelte das Forbes-Magazin, das für die Berech- nung nicht nur Preisgelder, sondern auch Sponsorenverträge und Antrittsprämien berücksichtigt. Im vierten Jahr in Folge wird die Liste von Serena Williams mit 26,07 Millionen Euro angeführt, gefolgt von Naomi Osaka (21,69 Millionen Euro). Bereits an dritter Stelle folgt An- gelique Kerber (Foto) mit 10,53 Millionen Euro. Im Zeitraum von Juni 2018 bis Ende Mai 2019 hatte Angelique Kerber Wimbledon gewonnen und die Finalspiele von Indian Wells und Eastbourne erreicht. Auch die Plätze vier bis elf belegen Tennisspielerinnen, erst auf Rang zwölf folgt die US-Fußballerin Alex Morgan mit fünf Fotos: BTV (2), Hasenkopf (1), Privat (3) Millionen Euro. Bei den Männern führt der Fußballer Lionel Messi mit 113,36 Millionen Euro die Liste an. In der kombinierten Liste von Männern und Frauen ist Serena Williams die einzige Frau unter den Top 100. 4 Bayern Tennis 8.2019
Aufschlag | Martin Liebhardt DTB-Stützpunktleiter in Oberhaching Martin Liebhardt ist im Juli 2019 offiziell vom Deutschen Tennis Bund zum Leiter des Bundesstützpunkts Oberhaching bestellt worden. Der 56-jährige Diplom-Sportlehrer steht seit 1994 mit großem Erfolg im Dienste des Bayerischen Tennis-Verbandes. Er begann als Trainer im Jüngstenbereich und übernahm 2008 die Leitung Talentförde- rung und Leistungssport in der BTV-TennisBase Oberhaching. Diese Position übt er ganz im Sinne des DOSB auch weiter aus. Zusätzlich vertritt Liebhardt nunmehr die Interessen des DTB und ist verantwortlich für die Organisation sowie Koordination aller Maßnahmen des Bundes in Oberhaching. Erfolgreiches Ehepaar Alena Klein (Stockdorf) und Klaus-Jürgen Klein (Luitpoldpark) treten, wenn möglich, gemeinsam bei Turnieren auf, und das meist erfolgreich. So auch bei den „Amsterdam Senior International Open 2019“. Alena Klein gewann den Titel bei den Damen 70 – sie besiegte im Finale die Berlinerin Christina Gehrke mit 6:4 und 6:0. Auch Ehemann Klaus-Jürgen Klein stand ganz oben auf dem Siegertreppchen – er schlug im Endspiel bei den Herren 80 mit 0:6, 6:2 und 10:5 den Holländer Peter Buter. H.K. Tamina Kochta Bayerischer Titel geht siegt in Lippe nach Griechenland Beim „Nationalen Deutschen Jüngstenturnier 2019“ in Lippe gewann die neunjährige Tamina Kochta (Fideliopark) den Titel in der Juniorin- nenklasse U10. Tamina Kochta siegte in allen Matches souverän in zwei Sätzen. Über 800 Jüngste traten in den Altersklassen U8 bis U12 an. Bei diesem Traditionsturnier trugen sich unter anderem Boris Becker, Tommy Haas, Steffi Graf, Angelique Kerber und Alexander Zverev in die Siegerlis- ten ein. Tamina Koch- ta, die täglich mit ihrer Mutter, der ehemali- Die Griechin Despina Papamichail (rechts) gewann bei den 12. Schön- gen Top-100-Spielerin busch Open in Aschaffenburg den Titel. Bei den mit 25.000 Dollar dotier- Renata Kochta, trai- ten Internationalen Bayerischen Meisterschaften besiegte sie im Finale niert, will es – wie sie die 19-jährige Dortmunderin Jule Niemeier mit 6:2, 5:7, 6:2. Die Griechin sagt – einmal besser hatte im Halbfinale die an zwei gesetzte Katharina Hobgarski aus dem machen als die Mama, Rennen geworfen, Jule Niemeier besiegte zuvor Anna-Lena Friedsam denn sie will Wimble- und im Halbfinale Katharina Gerlach. Der Titel im Doppel blieb Despina don gewinnen. Papamichail jedoch versagt – mit Partnerin Irena Burillo unterlag sie im Finale gegen Tatiana Pieri (ITA)/Ivana Popovic (AUS) mit 6:7, 4:6. Bayern Tennis 8.2019 5
| Schwaben Open Gelungener Aufschlag beim TC Augsburg Siebentisch Yannick Hanfmann ist ein eher zurückhaltender Typ, doch nach dem 2:6; 6:4 und 7:5-Sieg über Emil Ruusuvuori im Finale der Schwaben Open ließ er seinen Emotionen freien Lauf. Der 20- jährige Finne verlangte dem Mann aus der TennisBase alles ab, und das bei tropischen Temperaturen. Das Talent aus Helsinki domi- nierte den ersten Satz, im zweiten drehte Hanfmann den Spieß um. Im dritten lag er mit 4:5 im Rückstand, musste drei Matchbälle abwehren, um schließlich drei Spiele hinterein- ander zu gewinnen, mit einem Ass als krönen- den Abschluss. Für Hanfmann war es nach Ludwigsburg bereits der zweite Sieg bei einem ATP-Challenger der Kategorie 80 in diesem Jahr und der fünfte insgesamt seiner Karriere. Damit kommt der 27-Jährige seinem Ziel, zu- rück unter die ersten Hundert der Weltrangliste, Yannick Hanfmann einen großen Schritt näher. D ie Sportstadt Augsburg dürfte um ein sportliches Highlight reicher sein. Der Augsburg. Zum einen konnte sich durch die TC Augsburg Siebentisch hat sich kurzerhand in ein würdiges ATP-Turnier- Kontakte von Turnierdirektor Dominik Schulz gelände mit Center Court samt Tribüne für 500 Zuschauer und zwei weiteren das Teilnehmerfeld derart gestalten, zum ande- Spiel-Courts verwandelt. Bedauerlich zwar, dass die angekündigten Spieler wie ren war es nicht zuletzt dem leidenschaftlichen Dustin Brown, Cedrik Marcel Stebe oder Rudolf Molleker allesamt krankheitsbedingt Engagement der ehrenamtlichen Helfer aus absagen mussten, doch schnell entschädigten die Auftritte der Anwesenden das dem Kreise des austragenden Vereins, dem TC Publikum mit spannenden Begegnungen im Verlauf der Turnierwoche. Daniel Alt- Augsburg Siebentisch, um die Vorstände Jakob maier etwa wurde erst im Viertelfinale am Freitag vom „Schreck der Deutschen“, Schweyer und Werner Leinfelder sowie Club- dem Argentinier Facundo Mena (er warf vorher der Reihe nach Kai Lemstra, Niklas manager Yannick Paul geschuldet, dass sich das Guttau und Benjamin Hassan aus dem Turnier), gestoppt, der seinerseits vom späte- Turnier in dieser Form präsentieren konnte. ren Sieger Hanfmann im Halbfinale kurz und schmerzlos mit 6:1 und 6:1 besiegt wurde. Oder Julian Lenz, der in einem packenden Viertelfinale – zunächst mit Start- Die ATP-Verantwortlichen Eric Lamquet (Senior schwierigkeiten – den Spanier Guillermo Garcia-Lopez letztendlich mit Kämpfer- Manager of ChallengerTour Relations) und Super- qualitäten in 176 Minuten mit 7:6 (4), 3:6 und 7:5 bezwang und im Halbfinale mit visor Hans-Jürgen Ochs zeigten sich dann auch Emil Ruusuvuori seine Endstation hatte (3:6, 5:7). überaus zufrieden mit den Schwaben Open. „Ich war sehr überrascht, wie gut das Turnier hier an- Aus bayerischer Sicht besonders interessant: das Duell der beiden TennisBase- genommen wird. Augsburg hatte lange Zeit kein Kollegen Yannick Hanfmann und Matthias Bachinger. Hanfmann konnte sich für die großes Tennisevent, aber die Zuschauer kamen kürzliche Niederlage gegen seinen Trainingspartner bei der Qualifikation für die von Anfang an. Das ist nicht normal bei einem Generali Open in Kitzbühel revanchieren und kämpfte den an Nummer zwei gesetz- Challenger, da geht es sonst langsam vorwärts. ten Bachinger mit 6:7 (5), 6:2 und 6:1 nieder. Die Zuschauer auf dem vollbesetzten Das freut uns. Auch der Club ist sehr ambitio- Center Court waren begeistert. niert, das war ein sehr guter Start“, so Ochs. Eine Wiederauflage 2020 kann also kommen und ist Dass die Turnierorganisatoren Alessandra Trenkle und anvisiert. MBK Marinus Zeichinger (isarOne GmbH) und ihr Team, zu dem noch u. a. Event-Managerin Anett Wehner und IT-Beauftragter Maximilian Schnabel zählten, mit der Wahl des neuen Standortes und des Termins richtig Siegerehrung, von links: lagen, zeigte im Laufe der Woche der Andrang am Jakob Schweyer (TCA-Vorstand), Dominik Turnierdonnerstag. An Augsburgs Spezialfeiertag, dem Schulz (Turnierdirektor), Hohen Friedensfest am 8. August, konnte nach voran- Yannick Hanfmann gegangenen, bereits gut besuchten Tagen, erstmals (Schwaben-Open-Sieger), ausverkauft für die Tribüne vermeldet werden. Und so Emil Ruusuvuori (Finalist), Alessandra Trenkle Fotos: Schwaben Open tummelten sich auf dem Gelände mit den Ground- (Turnierorganisatorin) und ticket-Besuchern an die 600 Tennisinteressierte. Dass Kurt Gribl (Oberbürger- der Erfolg viele Väter hat, zeigte sich einmal mehr in meister Augsburg) 6 Bayern Tennis 8.2019
| Hamburg Titelverteidigung am Rothenbaum Nach zwei Stunden und sieben Minuten riss er die Arme hoch und wurde von 7.200 Hamburger Tennisfans auf dem Center Court gefeiert. Der Georgier Nikoloz Basilashvili, Nummer 16 der Welt, hatte seinen Titel bei den Hamburg European Open verteidigt. Mit 7:5, 4:6, 6:3 besiegte er den Russen Andrey Rublev. I m Finale zeigte Nikoloz Basilashvili, dass er nicht umsonst seit elf Spielen am Hamburger Rothen- baum ungeschlagen ist. Er startete energisch und war, wie schon im Match gegen Alexander Zverev, der aktivere Spieler und auch derjenige, der etwas präziser agierte. Zwar bekam Andrey Rublev mit einem Break auf der Zielgerade noch einmal Aufwind, doch die Titelverteidung konnte er Basilashvili nicht mehr streitig machen. Der Schützling des deutschen Trainers Jan de Witt nutzte gleich seinen ersten Matchball. Während Finalist Andrey Rublev im Viertelfinale den topgesetzten Dominic Thiem mit zwei Tiebreaks besiegte, hatte Großhesselohes Nummer eins – gegen Düsseldorf bestritt Nikoloz Basilashvili sein Bundesligaspiel – seinen stärksten Gegner im Halbfinale. Erst im Tiebreak des dritten Satzes behielt er gegen den an zwei gesetzten Alexander Zverev die Oberhand. Jan-Lennard Struff unterlag nach sei- nem Auftaktsieg über den brasilianischen Qualifikanten Monteiro dem Spanier Carreno Busta. Dieser wiederum hatte zuvor Yannick Hanfmann denkbar knapp besiegt. Philipp Kohlschreiber gewann in seinem Erstrundenmatch gegen den Ungarn Fucsovics in zwei Sätzen nur ganze drei Spiele. Besser verkaufte sich Rudolf Molleker: Er besiegte den Argentinier Leonardo Mayer, verlor dann aber nach ausgeglichenem Spiel gegen den an drei gesetzten Italiener Fabio Fognini. Die Sieger in der Doppelkonkurrenz der Hamburg European Open 2019 kommen aus Österreich. Oliver Matach und Jürgen Melzer machten in einem packenden Finale Werbung für das Doppel und besiegten das niederländische Duo Robin Haase und Wesley Koolhof mit 6:2, 7:6(3). In deutschen Duellen besiegten Pütz/Struff zunächst Altmaier/Härteis, unterlagen dann aber dem kroatischen Doppel Dodog/Pavic. Lenz/Masur warfen die Zverev-Brüder aus dem Rennen, schieden aber anschlie- ßend gegen Haase/Koolhof aus. Eine erneute Niederlage mussten die French-Open-Sieger Krawietz/ Mies hinnehmen. Nach Auftaktsieg über Jebavy/Middelkoop unterlagen sie dem südamerikanischen Doppel Cuevas/Jarry. H.H. Foto: Hamburg European Open/Alexander Scheuber Nikoloz Basilashvili 8 Bayern Tennis 8.2019
Kitzbühel | Foto: Mia Knoll Dominic Thiem Österreichs Tennisfans jubeln 26 Jahre nach Thomas Muster hat das Generali Open Kitzbühel wie- der einen Turniersieger aus Österreich: Dominic Thiem elektrisierte die Massen im restlos ausverkauften Kitzbüheler Center Court und er- füllte sich und den österreichischen Tennisfans den Traum vom ersten ATP-Titel auf heimischem Boden. Im Finale besiegte Dominic Thiem den Spanier Albert Ramos-Vinolas mit 7:6, 6:1. D ominic Thiem erfüllt sich an jenem Ort, an dem er schon so viele Premieren feierte (erstes ATP-Match, erstes ATP-Finale) seinen Kindheitstraum vom Turniersieg und dem ersten ATP-Titel auf heimischem Boden: „Vom Turniersieg träume ich, seit ich ein kleiner Bub bin. Das Turnier hat mich von Beginn an unterstützt. Ich habe vier Mal eine Wildcard erhalten: 2010, 2011, 2012 und 2013, und bin jetzt glücklich, dass ich den Veran- staltern etwas zurückgeben kann. Was die Leute hier aufgebaut haben, ist einmalig. Ich hoffe, dass wir es alle gemeinsam schaffen, dass der Status, den das Turnier zur Zeit hat, nämlich für mich eines der besten ATP Turniere auf der Tour zu sein, lange Bestand hat. Ich werde versuchen, meinen Teil beizutragen. Philipp Kohlschreiber und Matthias Bachinger erreichten jeweils die zweite Runde. Kohl- schreiber besiegte den Franzosen Richard Gasquet in zwei glatten Sätzen, scheiterte aber dann am Spanier Pablo Andujar. Einen tollen Erstrundensieg feierte Bachinger, denn er be- zwang den wesentlich höher eingeschätzten Slowaken Martin Klizan in drei Sätzen, die alle erst im Tiebreak endeten, in Runde zwei unterlag er mit 4:6, 6:7 dem Norweger Casper Ruud. Nach 68 Jahren gibt es im selben Turnier und Jahr noch einen zweiten Titelgewinner aus Österreich: Philipp Oswald erfüllte sich mit seinem slowakischen Doppel-Partner Filip Polasek wenige Stunden vor Dominic Thiem ebenfalls seinen Kindheitstraum vom Titel- gewinn in Kitzbühel. Mit 6:4, 6:4 wurden die Belgier Sander Gille/Joran Vliegen besiegt. Für Tim Pütz mit seinem dänischem Partner Frederic Nielsen war im Halbfinale gegen Gille/Vliegen Endstation. Auch die Veranstalter jubeln über den Erfolg der 75. Auflage des Generali Open Kitzbühel: 51.500 Zuschauer stürmten das Eventgelände und sorgten trotz des teilweise durchwach- senen Wetters für tolle Gänsehautstimmung. Vier Mal in Folge war der Center Court aus- verkauft. Auch der Termin für die nächste Auflage steht bereits fest: Das 76. Generali Open Kitzbühel findet von 25. Juli bis 1. August 2020 statt.
| ITF Jugendturnier Rehberg dominiert in Aschheim Lokalmatador Max Rehberg siegt beim ITF-Jugend-Weltranglistenturnier in Aschheim – Fotos: BTV Beim rein bayerischen Doppelfinale der Jungs holt sich Rehberg mit Partner Maximilian Homberg ebenfalls den Titel Max Rehberg F ür einen kurzen Moment lag Max Rehberg reglos auf dem Die Dunlop Bavarian Junior Summer Champion- roten Sandplatz in Aschheim und genoss den Applaus der ships, die vom 22. bis 27. Juli vom Bayerischen Zuschauer, der ausschließlich ihm galt. Nach 90 Minuten Tennis-Verband durch das Team um Turnier- konnte der 15-jährige Nachwuchsspieler vom TC Aschheim end- direktor Christoph Poehlmann (BTV-Referent lich seinen dritten Matchball verwandeln und seinen ersten inter- Talentförderung/Leistungssport) veranstaltet nationalen Titel feiern – und das auch noch vor heimischem wurden, fanden zum dritten Mal beim TC Asch- Publikum. Bei den Dunlop Bavarian Junior Summer Champion- heim im Aschheimer Sportpark statt. Im kom- ships bezwang das bayerische Ausnahmetalent im Finale den menden Jahr wird das Turnier nach Nordbayern Briten Max Basing mit 6:3, 6:3 und sicherte sich damit 30 Punkte umziehen, nachdem das zweite ITF-Jugend- für die Jugend-Weltrangliste. Schon im ersten Satz war Rehberg turnier des BTV im Winter künftig in der erwei- der konzentriertere Spieler, der die wichtigen Punkte für sich terten TennisBase Oberhaching stattfinden wird. entschied. Mit seiner starken Vorhand ließ er dem Briten dann Bei der Siegerehrung bedankte sich Poehlmann auch im zweiten Satz nur wenige Chancen. bei allen Helfern des TC Aschheim und stellver- tretend beim Vorsitzenden Dr. Roman Bartz, Doch nicht nur im Einzel holte sich der Aschheimer den Titel. ohne die ein solches Turnier nicht zu machen Auch im Doppel konnte sich das BTV-Talent zusammen mit gewesen wäre. seinem Partner Maximilian Homberg bis ins Finale spielen. Im rein bayerischen Doppelfinale, das Nico Kleber und Alen Mujakic komplettierten, zeigten die vier Jungprofis, die gemeinsam in der TennisBase Oberhaching trainieren, den Zuschauern ein spannen- Finalergebnisse, Einzel – Junioren U18: Max des Match. Am Ende waren Rehberg/Homberg das stärkere Team Rehberg – Max Basing (GBR) 6:3, 6:3. Juniorin- und siegten mit 6:2, 6:4. nen U18: Andrea Nova (CZE) – Agata Cerna (CZE) 6:2, 7:5. Doppel – Junioren U18: Maximi- Für den Lokalmatadoren ist der Doppelerfolg fast wie ein kleines lian Homberg/Max Rehberg – Nico Kleber/Alen Märchen, denn am Anfang des Jahres musste Rehberg wegen Mujakic 6:2, 6:4. Juniorinnen U18: Deborah einer schweren Rückenverletzung fünf Monate pausieren und Muratovic/Louisa Voelz – Agata Cerna (CZE)/ sogar über ein frühes Karriereende nachdenken. Beim Turnier in Andrea Nova (CZE) 2:6, 6:1, 10:7. Sämtliche Er- Aschheim hat Rehberg einmal mehr gezeigt, dass er wieder fit und gebnisse der Dunlop Bavarian Junior Summer stärker denn je aus der Verletzungspause zurückgekommen ist. Championships finden Sie auf der offiziellen Turnier-Website unter www.itfjuniors.de. Mehr als gelohnt hat sich die Anreise nach Aschheim für die beiden Tschechinnen Andrea Nova und Agata Cerna. Die beiden standen sich zunächst im Einzelfinale gegenüber, ehe sie an- schließend Seite an Seite im Doppelfinale die Schläger geschwun- Die Finalisten im Doppel Junioren 18 mit Christoph Pöhlmann (links) gen haben. Das Einzelduell und somit 30 Punkte für die Jugend- und Verbandstrainer Internat Korbinian Appl (rechts), von links: Maximilian Homberg, Alen Mujakic, Max Rehberg und Nico Kleber. weltrangliste sicherte sich Andrea Nova, die sich gegen ihre Landsfrau in einem hart umkämpften Match mit 6:2, 7:5 durchset- zen konnte. Die Lokalmatadorin Laura Putz musste sich am Freitag im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Nova nur knapp in einem fast vier Stunden andauernden Match bei Temperaturen um die 35 Grad mit 5:7, 7:5, 3:6 geschlagen geben. Im Doppelfinale der Mädchen hat am Ende die Kraft für das tsche- chische Team nicht mehr ganz gereicht. Bis zum Gewinn des ers- ten Satzes mit 6:2 dominierten sie das Spiel noch nach Belieben, ehe die beiden deutschen Deborah Muratovic und Louisa Voelz das Ruder herumreißen konnten und Satz zwei mit 6:1 gewannen. Am Ende musste der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen, den sich die Juniorinnen aus Westfalen mit 10:7 sicherten. 10 Bayern Tennis 8.2019
Comeback und Abschied | Cedrik-Marcel Stebe Daniel Brands Unverwüstlich 15 Jahre sind genug E r galt als eines der herausragenden Talente des deutschen Tennis. Cedrik-Marcel Stebe war 2008 bereits Fünfter der Junioren-Weltrangliste. Doch immer wieder wurde er durch Verletzungen zurückgeworfen, von denen er sich mit bewun- dernswerter Energie und Durchhaltevermögen stets aufrappelte. Ganz schlimm erwischte es den Linkshänder 2013, gerade als er sich unter die ersten 100 der Weltrangliste zurückgespielt hatte. Verschiedene Verletzungen und Operation an der Lendenwirbel- säule, an der Leiste und am Schambein machten leistungsorien- tiertes Tennis fast zweieinhalb Jahre unmöglich. 2014 entschloss sich der Württemberger, nach München zu gehen und sich in die Obhut der BTV-TennisBase zu begeben, weil er dort, wie er selbst sagt, ein optimales Umfeld im medizinischen Bereich, in der Physiotherapie, beim Konditions- und Tennistraining vorfand: „Ohne die Arbeit mit unserem Team in der Base, ohne die Trainer und Trainingspartner wäre meine Karriere wohl zu Ende gewesen.“ So aber rappelte er sich 2016 auf und spielte sich mit Siegen bei Challengers wieder zurück auf Platz 78, ehe die Probleme mit dem W enn Daniel Brands von seinen Erfolgen erzählt, bekom- men seine hellen Augen einen besonderen Glanz. Der gebürtige Niederbayer gehört dem erlauchten Kreis derer an, die in ihrer Karriere Roger Federer geschlagen haben. 2013 in Gstaad, ausgerechnet in der Heimat des Superstars, war das. „Allein wegen dieses Sieges hat sich meine Tenniskarriere schon gelohnt“, verkündet er mit dem typischen sympathischen Brands-Lächeln. „Es ist schon ein besonderes Gefühl, gegen Roger zu spielen. Ich hab einen Moment gebraucht, zu realisieren, dass ich gewonnen hatte.“ Dabei war er um diese Zeit das Siegen durchaus gewöhnt. So drang er 2010 in Wimbledon bis ins Achtel- Fotos: Juergen Hasenkopf finale vor, stand zwei Mal im Halbfinale seines, wie er sagt, abso- luten Lieblingsturniers, den BMW Open, und sicherte 2013 im Davis Cup mit seinem Sieg im Einzel gegen Brasilien dem deut- schen Team den entscheidenden dritten Punkt zum vorzeitigen Klassenerhalt. Sieben Siege auf der Challenger Tour trugen oben- drein dazu bei, dass der 1,96 Meter lange Schlacks 2013 auf Platz 51 der Weltrangliste stand. Handgelenk begannen. Seit April dieses Jahres ist Stebe schmerz- frei und kämpft sich mit einem Protected Ranking von 95, vorwie- Die Grundlagen für all diese Erfolge holte er sich beim Training in gend unter der Regie von Lars Uebel, zurück in die Weltspitze. der TennisBase in Oberhaching. Mit 18 begann er dort unter Anlei- Nach Erstrunden-Niederlagen bei den French Open, in Wim- tung von Trainern wie Ulf Fischer und Stefan Eriksson seine besten bledon und in Umag kam der durchschlagende Erfolg in Gstaad. Waffen zu entwickeln, den Aufschlag und die knallharte Vorhand, „Ich habe versucht, alle schlechten Gedanken auszublenden und ehe er 2014 infolge des Pfeifferschen Drüsenfiebers eine lange mich von Match zu Match besser und freier im Kopf gefühlt.“ Nach Pause einlegen musste und er danach neue Wege ging. Die er- Siegen über Moutet, Vesely, Fabbiano und Sousa stand der wiesen sich als steinig: Nach seiner Niederlage bei der Qualifi- 28-Jährige plötzlich im Endspiel, dem ersten seiner so komplizier- kation für Wimbledon in diesem Jahr entschloss der 32-Jährige ten Karriere bei einem ATP-250er. Dort unterlag er gegen Albert sich, seine Profikarriere zu beenden. „Für mich macht es einfach Ramos-Vinolas mit 3:6 und 2:6, auch weil er am Tag zuvor wegen nur dann Sinn mich weiter zu plagen, wenn ich eine Chance sehe, einer Regenverschiebung zwei Matches spielen musste. „Bei bes- unter die ersten 100 in der Weltrangliste zu kommen.“ Zuletzt half serem Wetter hätte das Finale vielleicht ganz anders ausgesehen“, er dem TC Großhesselohe dabei, den Klassenerhalt in der 1. Bun- meinte er mit frisch gewonnenem Selbstvertrauen. Sechs Einsätze desliga zu sichern. „Das hat Spaß gemacht! Ansonsten bin ich froh, mit Protected Ranking bleiben Stebe noch. Er will sie beim wenn ich jetzt mehr Zeit für meine Freundin habe.“ Dem Tennis- 250er-Turnier in Winston Salem/New York, bei den US Open, in sport, der 15 Jahre sein Leben bestimmt hat, will Daniel Brands Metz oder St. Petersburg, zwei Vorbereitungsturnieren in China treu bleiben. Im Herbst beginnt er mit einer Trainerausbildung. und schließlich bei den Australian Open nutzen. Neben seinem Talent braucht er hierzu in erster Linie eine stabile Gesundheit. Wir Wir wünschen Daniel dabei viel Erfolg und freuen uns, dass ein so halten die Daumen. L.R. guter Typ dem Sport erhalten bleibt. L.R. Bayern Tennis 8.2019 11
| bundesliga Herren Mannheim verteidigt Titel – Großhesselohe bleibt erstklassig N ach sechs Siegen und drei Unentschie- den, aber ohne Niederlage verteidigte TK GW Mannheim den Titel eines Deutschen Meisters in der Bundesliga. Zweiter wurde der Rochusclub Düsseldorf, der am letzten Spieltag durch einen Sieg im direkten Duell Krefeld vom zweiten Platz verdrängte. Absteiger in die Zwei- ten Bundesligen Süd und Nord sind der TC Wein- heim und der sieglose BW Aachen. Erst am vorletzten Spieltag sicherte sich Groß- hesselohe durch seinen ersten Saisonsieg bei Schlusslicht BW Aachen den Klassenerhalt. Vor- her hatte Großhesselohe bei zwei Niederlagen – gegen Mannheim und Krefeld – und fünf (!) Punkteteilungen noch bangen müssen. Wesent- lich früher hätten die Münchner den Verbleib in Peter Gojowczyk der Bundesliga klar machen können, doch allein sieben Doppelpartien wurden im Laufe der Saison im Match-Tiebreak verloren. Besonders schmerz- Florian Mayer lich war das Remis gegen Gladbach, als Groß- hesselohe nach der Einzel-3:1-Führung beide Doppel nach Niederlagen im Match-Tiebreak abgab. Beste Spieler beim Bundesliga-Neuling waren Florian Mayer mit einer 4:0-Siegbilanz und Dennis Novak (4:1) auf Position eins, der seine „weiße Weste“ erst am Schlusstag abgab, als er gegen Luca Vanni – auch erst im Match-Tiebreak – verlor. Peter Gojowczyk steuerte drei Siege bei, Matthias Bachinger erkämpfte sich im Einzel und Doppel eine 7:6-Siegbilanz. Nach einem Sieg am letzten Spieltag gegen Weinheim landete Großhesselohe – daheim un- geschlagen – schließlich sogar auf Platz sechs in der Tabelle. H.H. Dennis Novak Matthias Bachinger Fotos: Huber Weiterhin in der Bundesliga, TC Großhesselohe, von links: Dennis Novak, Matthias Bachinger, Peter Gojowczyk, Alejandro Davidovic, Kevin Krawietz, Oliver Marach, Daniel Brands, Florian Mayer, Maximilian Wimmer (Team- betreuer), Marcel Zimmermann (Teambetreuer) und Christopher Kas (Teammanager) 12 Bayern Tennis 8.2019
Zweite bundesliga | Regionalliga | Rosenheim U ngeschlagen beendete der bayerische Club TSV 1860 Rosenheim die Saison in der Zweiten Bundesliga Süd. Be- reits einen Spieltag vor Saisonende stand die Meisterschaft souverän Meister fest – BASF Ludwigshafen belegte den zweiten Tabellenplatz. SpVgg Hainsacker und WB Würzburg landeten im sicheren Mittel- feld, Amberg am Schanzl entging dem Abstieg durch das bessere Matchpunktverhältnis. Neben dem Wiesbadener THC muss auch BW Oberweier absteigen, da aus der Bundesliga TC Weinheim in die Zweite Bundesliga Süd absteigt. Nur zwei Mal gab es für Rosenheim im Laufe der Saison ein etwas knapperes Ergebnis, am Saisonanfang gegen den späteren Tabellen- zweiten Ludwigshafen und als die Meisterschaft feststand am letz- ten Spieltag, endeten die Partien mit 6:3. Mit 9:0, 8:1 (2) und 7:2 (3) wurden die weiteren Spiele überlegen gewonnen. Nur zehn der 16 gemeldeten Spieler wurden eingesetzt, die einzigen beiden deutschen Spieler, Florian Haslbeck und Thomas Kastenhuber, auf Position 15 und 16 gemeldet, standen nicht ein einziges Mal in der Mannschaft. Je drei Italiener und Österreicher und je ein Argentinier, Spanier, Schwede und Tscheche gewannen den Titel für Rosenheim. Bester Punktesammler war Lukas Jastraunig (AUT) mit einer 7:0, 6:2-Einzel- und Doppel-Siegbilanz, Ricardo Bellotti TSV 1860 Rosenheim, von links: Dieter Dörfler, Thomas (ITA) folgte mit 7:1, 4:3, gefolgt von Matteo Viola (ITA) 6:1, 4:2 und Detterbeck, Carina Stiglauer, Matteo Viola, Lukas Jas- Mario Vilella Martinez (ESP), 6:1 und 4:3 war seine Erfolgsbilanz. traunig, Thomas Statzberger, Riccardo Bellotti, Federico Coria, Bernie Gleissner und Mario Vilella Martinez. „Ja, wir wollen aufsteigen“, war die klare Aussage von Rosenheims Team-Manager Dieter Dörfler bereits vor den letzten beiden Spiel- tagen. In der Bundesliga werden also 2020 mit Großhesselohe und Rosenheim gleich zwei bayerische Mannschaften vertreten sein. Wann hat es das zuletzt gegeben? H.H. Titelverteidigung Herren des TC Rot-Weiß Landshut wieder Regionalligameister D en Herren des TC Rot-Weiß Landshut gelang die erfolgreiche Titelverteidigung in der Regionalliga Süd-Ost. Am letzten Spieltag gab es „dahoam“ einen knappen 9:0-Erfolg gegen den TC Rot-Blau Regensburg. Das Wörtchen „knapp“ ist keineswegs ironisch gemeint, denn nicht weniger als vier Einzel konnten die Rot-Weißen nur im Match-Tiebreak und ein Doppel in zwei Tiebreaks gewinnen. Nach einer durchaus nervenaufreibenden Saison – gegen TC Schönbusch Aschaffenburg, TC Augsburg Siebentisch und MTTC Von links: Christian Arlt, Frederic Arlt, Bartosz Golas, Mario Haider- Iphitos München gab es umkämpfte 5:4-Siege – ist die Truppe des Maurer, Jan Stancik, Libor Salaba und Danylo Kalenichenko Non Playing Captain Christian Arlt nun seit 19 Spielen in der Regio- nalliga ungeschlagen. Beste Punktesammler waren mit einer 7:0-Ein- der herben 0:9-Auftaktschlappe in Landshut gut erholt und schlug zelbilanz die „Oldies“ der Mannschaft: Jan Stancik (36) und Mario überraschend den TC Augsburg Siebentisch mit 8:1, wobei drei Einzel Haider-Maurer (35). Die beiden spielen schon elf bzw. 13 Jahre für für Dresden im Match-Tiebreak entschieden wurden. Die Augsburger die Isarstadt. Landshut ist auch der Zuschauerkrösus der Liga. Zum beendeten die Saison auf dem dritten Platz. Überfordert war die Heimspiel gegen Iphitos kamen über 400 Tennisbegeisterte aus Mannschaft des TC Wolfratshausen, für die das Abenteuer Regional- ganz Niederbayern. Auf dem zweiten Platz landete der TC Blau-Weiß liga mit gerade mal sechs Matchpunkten abgeschlagen auf dem Dresden Blasewitz. Das Team aus dem „Elbflorenz“ zeigte sich von letzten Tabellenplatz endete. W.B. Bayern Tennis 8.2019 13
| bundesliga Herren 30 Garching im Bundesliga-Finale A lle vier bayerischen Teams haben den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft. Das Team vom STK Garching hatte vor vier Jahren bereits Bundesligaluft geschnuppert, musste aber nach einer Saison zurück in die Regionalliga. Mit dem Team, das seit Jahren zusammenspielt, überwiegend aus dem Raum München kommt und nur sehr begrenzt Legionäre einsetzt, hatte die Mannschaft mit Oldie Oliver Jöhl, Alexander Satschko, Maxi- milian Schmuck (MF), Marco Mader, Christian Blankl, Christian Magg, Patrick Schmölzel, Andreas Fasching, Felix Hutt und Nikolas Holzen ihre Philosophie erfolgreich umgesetzt. Ihr Motto hieß: „Erfolgreich spielen, aber unter Freunden. Wer für uns spielt, soll auch im Verein präsent sein, und nicht am Spieltag ankommen und wieder abfahren“. Mit 12:0 Punkten, vier Punkte vor dem Zweitplatzierten Team vom MTTC Iphitos, sicherten sie sich den Das erfolgreiche Team vom STK Garching, von links: Christian Blankl, Marco Mader, Gruppensieg der Bundesliga Süd und damit die Teilnahme am Oliver Jöhl, Niko Holzen, Maximilian Finale der Deutschen Meisterschaft am 27. Juli beim Tabellen- Schmuck, Felix Hutt und Alexander führer Nord, dem Buschhausener TC 1, dem sie mit 2:7 unter- Satschko. Es fehlen: Christian Magg, lagen. In der rein deutschen Truppe aus Bayern konnte nur Patrick Schmölzel und Andreas Fasching. Alexander Satschko sein Einzel gewinnen. Die Doppel wurden nicht mehr ausgespielt und mit 2:1 an die rein ausländische Legionärsmannschaft, von denen kein Spieler ein Wort Deutsch sprach, des Gastgebers abgegeben. Hier stellt sich die Frage, ob Für die Herren vom MTTC Iphitos mit Ludovic Walter, Kristian der Titel „Deutsche Vereinsmeisterschaft“ noch angebracht ist. Pless, Richard Malobicky, Lars Uebel, Benedikt Dorsch, Filip Fichtel, Björn Krenzer, Uli Kiendl, Fabian Ziemer (MF), Christoph Hübler und Fabian Schmid hätte ein Sieg im letzten Spiel gegen den TC Großhesselohe (4:5) keine Änderung in der Tabelle ge- bracht, da das erste Match gegen den STK Garching zu Null ver- loren ging. Wieder einmal muss sich die Mannschaft mit dem Mit dem vierten Tabellen- platz ist der Klassenerhalt zweiten Tabellenplatz begnügen. für die Mannschaft vom TC Großhesselohe geschafft. Die Mannschaft vom TC GroSShesselohe landete auf dem Von links hinten: Thomas vierten Tabellenplatz und damit haben Maximilian Wimmer, Ema- Vogel, Girts Dzelde, Emanuel Fraitzl und nuel Fraitzl, Martin Wetzel, Christopher Kas, Sven Weven, Dominik Maximilian Wimmer; vorne: und Jan Hansen, Girts Dzelde, Benedikt Eger, Moritz Trüg, Bene- Jaro Becka, Martin Wetzel dikt Nürnberger (MF) und Thomas Vogl ihr Saisonziel erreicht. Mit und Christopher Kas. einem Sieg gegen den TC Dachau hätte es ein dritter Platz werden können. So mussten sie sich mit 4:5 geschlagen geben. Die Herren vom TC Dachau waren die Newcomer in der diesjäh- rigen Bundesligasaison und hier hieß es für Tommy Haas, Marek Semjan, Michal Schmid, Igor Zelenay, Darius Lipka, Benjamin Ringlstetter (MF), Peter Schuster, Manuel Ringlstetter, Peter Zick, Gaetano Marrone und Sandro Costa die Klasse zu halten. Tommy Haas hat zwar nur ein Einzel gegen die Herren vom TC Groß- hesselohe, gespielt, aber vielleicht war dieser Sieg (6:4, 7:6 gegen Maximilian Wimmer) das ausschlaggebende Match zum 5:4-Sieg und damit zum sicheren sechsten Tabellenplatz. Eine Weile guckte Tommy Haas „seinen“ Jungs beim Doppel zu, bis er sich dann ver- abschiedete. Sein Flieger nach London gehe noch am Abend. Er müsse bei den „Legenden“ in Wimbledon antreten. Tommy Haas lässt das Tennis nicht los. Bleibt die Meisterfrage, ob er auch nächstes Jahr für den TC Dachau spielt. Peter Schuster: „Nichts ist entschieden, aber es hat ihm alles gut gefallen und er kann sich vorstellen, im kommenden Jahr wieder für uns anzutreten, dann Das Team vom TC Dachau mit Starauftritt von Tommy aber bei einem Heimspiel in Dachau!“ Knapp wurde es am vor- Haas im Match gegen die Herren 30 vom TC Großhes- selohe. Von links: Tommy Haas, Marek Semjan, Michal letzten Spieltag noch einmal gegen Absteiger Frankfurt. Mit zwei Schmid, Igor Zelenay, Dariusz Lipka, Mannschaftskapi- gewonnenen und zwei verlorenen Match-Tiebreaks in den Ein- tän Peter Schuster, Sandro Costa, Gaetone Marrone zeln, aber zwei klaren Siege in den Doppeln, war das Ziel erreicht. und Peter Zick So werden auch 2020 vier bayerische Mannschaften in der Bundesliga Süd aufschlagen. Helmi Krug 14 Bayern Tennis 8.2019
Senioren | Bayerische Erfolge in Bad Neuenahr In Anbetracht der Hitze des Vorjahres hat sich der DSM, Ausrichter der 66. Nationalen Deutschen Tennismeisterschaften der Seniorinnen und Senioren gut, gerüstet. Er reagierte auch auf die terminliche Über- schneidung mit der ITF-Seniors-Weltmeisterschaft in Portugal und zog einige Spiele der AK 50, 60 und 65 vor. Die engagierte und gut einge- spielte Turniergilde um Turnierdirektorin Annette Bartsch hat das alles bestens gemeistert. Positiver Effekt der vollen ersten Woche: Umso mehr Spielerinnen und Spieler hatten die Gelegenheit, den traditionel- len „White Day“ à la Wimbledon mitzuerleben. In nahezu allen Diszipli- nen und Altersklassen konnten sich die Vertreter des BTV unter den 640 Teilnehmern bis in die Endrunden durchsetzen. In acht Altersklassen holten sie sich den nationalen Titel auf Sand. H.K. Dr. Gabriele Kirchner Ergebnisse: 1. Platz, H55: Stefan Eggmayer (TC BW Fürs- tenzell), D50: Gabriele Kirchner (TC RB Regensburg), H70: Damen-Doppel 40, von links, mit den Peter Marklstorfer (RB Regensburg), Doppel: D40: Astrid Siegerinnen Kristine Quadflieg und Obermeier/Kristine Quadflieg (STK Garching/TC Gauting), Astrid Obermeier und den Finalistinnen D55: Ellen Neumann/Jolanta Bojko (TC Gernlinden/TC Gen- Stefanie Heim und Corinna Kaup singen), D65: Monika Quirnbach/Elisabeth Weyel-Albrecht (TSV Unterhaching/TC Siegen), Mixed: 60: Monika Quirm- bach/Rainer Schubert (TSV Unterhaching/TC Wolfsberg- Pforzheim) 80: Christel Strung/Gerhard Specht (Kölner HTC BW/TG Neunkirchen). 2. Platz, D45: Corinna Kaup (TSC Heuchelhof Würzburg) D55: Martina Simon (SV Helfendorf), D65: Marlis Danner (TSV Siegsdorf), D70: Christa Pöttinger Von links: (TSV Unterhaching). Doppel: D40: Corinna Kaup/Stefanie Annette Bartsch, Heim (TSC Heuchelfof-Würzburg/BASF Ludwigshafen), Hannelore Pagels, Mixed: 60: Margreth Beyer/Jens Ganss (Andernacher TC/ Siegfried Dinsel, TC Bamberg). 3. Platz, H40: Christian Fuchs (TC Weil- Gerhard Specht, Christel Strung heim), H50: Jochen Wejnar (TC Rot-Weiß Landshut), H85: und Karin Spanke Werner Marx (ASV Dachau), D40: Kristine Quadflieg (TC Stefan Eggmayer Gauting), D45: Astrid Obermeier (STK Garching), D75: Hilde- gard Schlez (TF GW Fürth), Doppel: H70: Ernst-Jochen Otto/Günter Klein (Deutscher Sportclub Düsseldorf/TSV Altenberg), H80: Josef Harrer/Rudolf Perplies (TSV Forsten- ried/TV Eselkamp Mittwald), H85: Günter Loibl/Heinz Wirtz (THC am Forsthof/TC Rottach Egern) und Werner Marx/Horst Schmütsch (ASV Dachau/TC Garstedt), D70: Jara Redweik/ Crista Pöttinger (FT Blumenau München/TSV Unterhaching), Mixed: 40: Christine und Dierk Schindler (TC Ottobrunn), Von links: Elisabeth Weyel- 50: Karola Thumm/Jochen Wejnar (STK Garching/TC RW Albrecht, Monika Landshut), 60: Renate Scherzer-Bachmayer/Erwin Bachmayer Quirmbach (Siegerin Peter Marklstorfer (TSV Schäftlarn/TC Seefeld), 75: Hildegard Schlez/Peter Sig- im Damen-Doppel 65 wart (TF GW Fürth/TSG Backnang), 80: Hannelore Pagels/ und im Mixed 60), Siegfried Dinsel (Recklinghäuser TG/TC GG Luitpoldpark). Dagmar-Hellwegen und Reinhilde-Adams Titel für Fabian Grötsch Die Deutschen Tennismeisterschaften der Jungseniorinnen & Jungsenioren (Damen 30 und 35, Herren 30 und 35) wur- den am 1. August zum zehnten Mal beim TC Bürgerweide Worms ausgetragen. Für die Vereinsmitglieder, die alle kräftig mit anpackten, war es eine Ehre, den Spielern(innen) und Besuchern ein unvergessliches Wochenende zu bescheren. Und so gehörte neben hochkarätigem Tennis auch wie jedes Jahr eine stimmungsvoll dekorierte Anlage, allerlei kulinari- sche Genüsse sowie ein buntes Rahmenprogramm mit Partys, Oldtimern und einer Players Night zum Turnier. In der Königsklasse der Herren 30 setzte sich Fabian Grötsch vom 1. FC Nürnberg bis ins Finale durch, wo er gegen den an eins gesetzten Kim Möllers (TC Bredeney-Essen) in einem spannenden Match mit 7:5, 6:2 die Oberhand behielt. Gemeinsam mit Wolfgang Wenus (TC Wolfratshausen) unterlag er im Finale des Herrendoppels 30 der Paarung Kim Möllers/Marc Leimbach (TC Bredeney/Ratinger TC GW) mit 4:6, 3:6. Bei den Damen 30 erreichte Natali Gumbrecht vom TSV Altenfurt die Endrunde. In einem Kopf-an-Kopf Rennen musste sie schließlich Katherina Rath (RTHC Bayer Leverkusen) mit 4:6, Der neue Deutsche Meister der Herren 30 4:6 den Sieg überlassen. Ähnlich erging es Vroni Hinterseer (MTTC Iphitos) im Finale der Damen 35 gegen Marion Kruse heißt Fabian Grötsch (TC Union Münster), der sie sich mit 4:6, 2:6 geschlagen geben musste. Damendoppel wurden nicht gespielt. H.K. Bayern Tennis 8.2019 15
| Internationales Tennis Peter Gojowczyk Lucky Loser mit einem „Lauf“ I ch kann es noch gar nicht fassen“, Peter Gojowczyk war überglücklich, „ich bin im Halbfinale eines 500er-Turniers“. Der Münchner hatte im Viertelfinale der Citi Open in Washington den Briten Kyle Edmund (ATP 35) besiegt, und das in seinem bereits sechsten Match der Turnierwoche. Mit sei- nem Ranking (ATP 122) musste er in die Qualifikation, wo er dem Amerikaner Donald Young in drei Sätzen unterlag. Doch nach der Absage des Südafrika- ners Kevin Anderson (ATP 11) hatte er Glück – als Lucky Loser rutschte er ins Hauptfeld des mit über zwei Millionen Preisgeld dotierten Turniers. Und hier hatte der seit zwei Wochen 30-Jährige einen „Lauf“. Zunächst besiegte er den Russen Andrey Rublev ziemlich knapp (7:6, 4:6, 7:6), dann den Australier Alex de Minaur (ATP 34 – 6:3, 7:6). Nächster Gegner war der Kanadier Milos Raonic (ATP 21), der übrigens dieses Turnier bereits gewonnen hatte, mit 6:4 und 6:4, ehe er Kyle Edmund den Eintritt ins Halbfinale verwehrte. Endsta- tion für Gojowczyk war dann das Halbfinalmatch gegen den Weltranglisten- neunten, den an drei gesetzten Russen Daniil Medvedev, „Gojo“ unterlag in zwei glatten Sätzen. In der Weltrangliste machte Peter Gojowczyk einen ge- waltigen Sprung nach vorne, er verbesserte sich um 37 Plätze auf Rang 85 und ist damit wieder unter den Top 100 und nach Zverev (7), Struff (35) und Kohlschreiber (73) viertbester deutscher Spieler. Der ungesetzte Australier Nick Kyrgios besiegte im Finale Medvedev in zwei Tiebreaksätzen. Beim anschließenden, mit 6,3 Millionen Dollar dotierten und mit acht Top-10-Spielern hervorragend besetzten 1.000er in Montreal traf Peter Gojowczyk im Erstrundenspiel auf Borna Coric (ATP 14) – der Kroate besiegte den Münchner in drei Sätzen. Jan-Lennard Struff unterlag in Peter Gojowczyk Runde zwei dem Georgier Nikoloz Basilashvili ebenfalls in drei Sätzen, der Georgier wiederum bot Alexander Zverev einen großen Kampf, ehe er im Achtelfinale gegen Zverev mit 5:7, 7:5 und 6:7 unter- lag. Chancenlos war Zverev anschließend gegen den Russen Karen Khachanov – er unterlag 3:6, 3:6. Das Turnier gewann der topgesetzte Raphael Nadal, der Daniil Medvedev beim 6:3, 6:0 keine Chance ließ. Keine Erfolgsmeldung von den deutschen Damen. Im kanadischen Toronto, beim mit neun Top-10-Spielerinnen besetzten Rogers Cup schieden Julia Görges und Tatjana Maria in Runde zwei aus. Görges verlor gegen die Schweizerin Belinda Bencic in drei Sätzen, Maria gab gegen Naomi Osaka verletzt auf. Eine Erstrundenniederlage kassierte Angelique Kerber – sie verlor gegen die ungesetzte Russin Daria Kasatkina in drei Sätzen. Das Preisgeld von 520.000 Dollar kassierte die ungesetzte Kanadierin Bianca Andreescu – Serena Williams gab im Finale beim Stand von 1:3 verletzt auf. Horst Huber Daniil Medvedev Fotos: Juergen Hasenkopf (2), Horst Huber (1) Raphael Nadal 16 Bayern Tennis 8.2019
| bezirk Oberbayern-München Schwerpunkt München Presse: Horst Huber Gartenstraße 4 | 82008 Unterhaching | Tel. 089 6118505 | horst.huber@toureiro.de Deutsche Bundesliga – registriert. Da zeigt es sich einmal mehr, wie sehr der Tennisfan einheimische, bekannte Spieler sehen möchte und nicht etwa Glückwunsch zum Klassenerhalt und ein ganz großes Lob. Mit beim einen oder anderen Match seinen Tribünennachbarn fragen überwiegend deutschen, bayerischen oder gar Münchner Spie- muss „Welcher ist denn unserer?“. lern wie Matthias Bachinger, Peter Gojowczyk, Daniel Brands, Kevin Krawietz und Florian Mayer bestritt der TC Großhesselohe Ganz andere Strategien verfolgten dagegen zum Beispiel Krefeld die Saison in der Bundesliga und beendete sie sogar auf Platz und Aachen. Krefeld meldete zehn (!) Italiener, Aachen zehn sechs recht erfolgreich. Belgier – stimmt da der Name „Deutsche Bundesliga“ noch? Fast ausschließlich mit vier Italienern in der Vierermannschaft trat Immer mit mindestens zwei, zwei Mal drei und zwei Mal sogar Krefeld an, sodass eigentlich im sowieso schon etwas sperrigen vier deutschen Spielern angetreten, mauserten sich die Münch- Mannschaftsnamen „BW Timberland Finance Krefeld“ nur noch ner zum „Remis-König“ der Liga – fünf Mal endeten die Partien das Wörtchen „Italia“ fehlt. Bei BW Aachen ging der „Schuss“ mit einem 3:3. Nur zwei Auswärts-Niederlagen gab es gegen den nach hinten los, denn die sieben im Laufe der Saison eingesetz- Deutschen Meister Mannheim und den Tabellendritten Krefeld, ten Belgier haben alle eine negative Siegbilanz. Da hätte man aber auch zwei Siege am Saisonende. Daheim blieben die auch dem deutschen Spielernachwuchs – was förderlicher ge- Münchner ungeschlagen. Schon lange wurden auf der Großhes- wesen wäre – die Gelegenheit geben können, sich Bundesliga- seloher Anlage nicht mehr so viele Zuschauer – meist über 1.000 spieler zu nennen und Spielpraxis zu sammeln. Vier Meister Meister von Oberbayern-München dürfen sich bei den Damen und Herren jeweils zwei Mann- schaften nennen. TC GW Gräfelfing und Wacker Burghausen gewannen bei den Damen in der Super-Bezirksliga die Titel, die zweiten Mann- schaften von GW Luitpoldpark und TC Ismaning siegten in den Gruppen bei den Herren. Da es Die Gräfelfinger Damen, von links: Susanne Gössel, Anna Müllerschön, keine Endspiele gibt, dürfen sich also diese vier Julia Lössel, Jenna Gössel, Felicia Egger, Sandra Bachmayer und Lara Mannschaften mit dem Titel schmücken. Mehlsam. Ungeschlagen beendeten die Gräfelfingerinnen die Saison, eine „weiße Weste“ behielten Jenna Gössel mit einer 7:0-Sieg-Bilanz und Sandra Bachmayer, die in sechs Matches den Platz als Siegerin verließ. Die zweite Garnitur von Grün-Weiss Luitpoldpark, hinten links: Hans-Jörg Albiez, Clemens Feigl, Magnus Michaelis Zwei Münchner Sieger: Beim internationalen Amper- und Julius Seifert, vorne links: Frederic Krusemark, Bene- Tennis-Cup in Haimhausen (Bericht auf Seite 20) dict Minkner, Mannschaftsführer David Bendheim, Patrick konnte sich Luitpoldpark gleich über zwei Sieger Strauss und Philipp Reiners. Ohne Punktverlust blieben die freuen. Bei den Damen siegte Adriana Rajkovic, Lupo-Herren, Magnus Michaelis (6:0) und Patrick Strauss Charly Zick war bei den Herren erfolgreich. (5:0) hatten die beste Saisonbilanz. 18 Bayern Tennis 8.2019
Schulte und Schmidt siegen am Schliersee Rene Schulte hat seinen Titel beim Schlierseer Sixtus-Cup vertei- digt. Bei der 68. Auflage dieses Traditionsturniers setzte sich der Konstanzer in einem der besten Endspiele der letzten 15 Jahre mit 6:7, 7:6, 6:4 gegen den Münchner Hannes Wagner nach etwas mehr als zwei Stunden und drohenden Regenwolken über der Anlage durch. Bei den Frauen war die Nürnbergerin Lara Schmidt beim 6:1, 6:3 über Anja Wildgruber eine Klasse für sich. Stark vertreten waren am Schliersee Münchner Spielerinnen. Eva- Marie Voracek (Luitpoldpark), Isabella Pfennig (Großhesselohe) und Franziska König (Iphitos) scheiterten erst im Viertelfinale, Anja Wildgruber (Iphitos) erreichte das Finale. Dennoch: Diesmal stah- Siegerehrung: Hannes Wagner, Rene Schulte, Anja Wildgruber und Lara Schmidt. len die Männer den Frauen die Show. Denn, dass Hannes Wagner, der für Schießgraben Augsburg spielt, Schulte so Paroli würde bieten können, hatte man nicht erwartet. Wagners Anreise zum Ergebnisse, Damen, Viertelfinale: Steffi Bach- Finale war nämlich ein Abenteuer. Die Autobahn auf dem Weg ofer (Bernhausen) – Alice Violet (Braunschweig) nach Schliersee war nach einem schweren Unfall bei Brunnthal 6:2, 6:3; Anja Wildgruber (Iphitos) – Isabella total gesperrt. Mit eineinhalb Stunden Verspätung kam Wagner Pfennig (Großhesselohe) 6:2, 6:4; Lara Schmidt auf die Anlage, nachdem er die Gegenfahrbahn der Autobahn (Dresden) – Eva-Marie Voracek (Luitpoldpark) mit der Tennistasche auf dem Buckel zu Fuß überquert und bei 6:4, 6:1; Alia Lex (Regensburg) – Franziska König einem Freund in dessen Auto gestiegen war. (Iphitos) 6:3, 3:6, 7:6. Halbfinale: Wildgruber – Bachofer 6:2, 0:6, 6:3; Schmidt – Lex n.a. Finale: Die Frauenkonkurrenz hatte insgesamt freilich auch eine ganze Schmidt – Wildgruber 6:1, 6:3. Herren, Viertel- Menge zu bieten. Franziska König (29) und Alia Lex (16) lieferten finale: Rene Schulte (Bad Homburg) – Jakob sich ein Marathonmatch über fast drei Stunden im Viertelfinale, Schnaitter (Starnberg) 6:4, 6:4; Charly Zick (Luit- anschließend trat der Teenager aus Zwiesel zum Halbfinale nicht poldpark) – Dominique Graf (Bad Schussenried) mehr an. Denn nach dem Erfolg über König hatte Familie Lex die 3:1 Aufgabe; Hannes Wagner (Schießgraben Anlage verlassen und war nach Bad Tölz ins Hotel gefahren. In der Augsburg) – Patrick Nyström (Bad Wörishofen) Annahme, dass wegen Regens nicht mehr gespielt werden könn- 6:2, 6:2; Hleb Maslau (Wolfratshausen) – Mark te. Doch nach zwei Stunden Pause ging es weiter, Alia Lex musste Wallner (Eschenried) 4:3 Aufgabe. Halbfinale: gestrichen werden und Lara Schmidt kam kampflos ins Endspiel, Schulte – Zick 7:6, 6:1; Wagner – Maslau 6:3, das sie dann auch gewann. „Das war sicher kein Nachteil für mich.“ 6:4. Finale: Schulte – Wagner 6:7, 7:6, 6:4. Hannes Wagner Charly Zick Anja Wildgruber Lara Schmidt Bayern Tennis 8.2019 19
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