TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV

Die Seite wird erstellt Rafael Otto
 
WEITER LESEN
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
AUSGABE 8.2019

  BAYERN
TENNIS
 Comeback
 Neue Hoffnung
  für Rehberg
   und Stebe

                    Schwaben
                        Open
                       Hanfmann
                          siegt in
                        Augsburg

                   Bundesliga
                  Großhesselohe
                 bleibt erstklassig
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
Inhalt |

                                                                                                      04 Aufschlag
                                                                                                      06 Schwaben Open
                                                                                                        Gelungener Aufschlag beim
                                                                                                      	TC Augsburg Siebentisch

                                                                                                      08 Hamburg
                                                                                                      	Titelverteidigung am Rothenbaum

                                                                                                      09 Kitzbühel
                      Grund zum Feiern                                                                      Österreichs Tennisfans jubeln

                                                                                                      10 ITF-Jugendturnier

J
      uni, Juli und August sind Monate im Vereinskalender, in denen neben der Verbandsrunde,                Rehberg dominiert in Aschheim
      LK-Turnieren und anderen Wettkämpfen auch die gesellschaftlichen Events das ehren-
      amtliche Engagement zu einem Fulltime-Job werden lassen. Vor allem, wenn noch ein               11 Comeback und Abschied
Vereinsjubiläum ansteht. Ein Jubiläum ist ein Anlass zur Freude, zur Geselligkeit und zum                   Cedrik-Marcel Stebe - unverwüstlich
                                                                                                            Daniel Brands – 15 Jahre sind genug
Feiern, aber auch zur Rückbesinnung auf die Anfänge und den Werdegang des Vereins.
Tennisvereine oder Tennisabteilungen, die einen runden Geburtstag feiern können, haben
                                                                                                      12 Bundesliga Herren
allen Grund, auf dieses Datum stolz zu sein. Sicher waren den Jubilaren nicht nur erfolgreiche
                                                                                                            Mannheim verteidigt Titel –
und schöne Jahre beschieden. Es gab auch Tage oder Wochen, die dem Vorstand schlaflose                      Großhesselohe bleibt erstklassig
Nächte bereiteten. Sinkende Mitgliederzahlen durch Konkurrenzvereine in der Nachbarschaft,
Auflösung von Mannschaften, vakante Vorstandspositionen, keine Verlängerung der Pacht-                13 Zweite Bundesliga Süd
verträge, Nachbarn, die sich über den „Lärm“ durch ploppende Bälle in der Mittagsruhe gestört               Rosenheim souverän Meister
fühlten oder Naturgewalten wie Hochwasser, die den Verein in seiner Existenz massiv bedroh-
ten. Gründe für interne Reibereien oder negative Einwirkungen von außen gibt es mehr als              13 Regionalliga Süd-Ost
genug, die von den Vorständen in gemeinsamer Verantwortung gelöst werden müssen.                      	Landshut verteidigt Titel

Im Vereinsleben eines Tennisvereins steht selbstverständlich die Ausübung des Tennissports an         14 Bundesliga Herren 30
erster Stelle. Er dient zunächst erst einmal der körperlichen Fitness und Kameradschaft, schafft
                                                                                                            Garching im Finale
Wohlbefinden und Freude. Aber Tennisvereine leisten auch einen unschätzbaren Beitrag zum
Gemeinwohl der Bürger. Sie sind heute besonders wichtig für die jüngere Generation. Sie
                                                                                                      15 Senioren
                                                                                                            Meisterschaften in Bad Neuenahr
geben ihnen Ziele und Anerkennung, Langweile kommt erst gar nicht auf und die aktive                        und Worms
Betätigung im Kreis Gleichgesinnter wird gefördert. In den Mannschaften werden Qualitäten
wie Ausdauer, Willenskraft, Einbindung und Kollegialität entwickelt. Ein wichtiges Anliegen ist       16 Internationales Tennis
es, die Kinder zu fairen Sportlern zu erziehen. Sportvereine tragen dazu bei, der zunehmenden               Peter Gojowczyk – Lucky Loser
Vereinsamung im Alter wirkungsvoll entgegenzutreten.
                                                                                                      18 Bezirke
Die angenehme Seite des Vereinslebens ist die Geselligkeit, miteinander zu reden, miteinander
zu feiern und füreinander da zu sein. Alle, die hier maßgeblich dazu beitragen, sind insbeson-        34 Termine |
dere die ehrenamtlichen Mitglieder im Vorstand. Wir wissen alle, wie schwierig es ist, Mit-                 Meister und Aufsteiger
glieder für dieses Amt zu gewinnen und deshalb meine Hochachtung vor diesen engagierten
Persönlichkeiten. Ehrenamt soll in erster Linie Freude und nicht Last und Qual sein. Die ehren-
                                                                                                      36 BTV intern
                                                                                                      	Tennis Force II
amtlichen Mitglieder sind die Säulen des Vereins. Mit ihnen lebt und fällt der Verein. Leider lässt
                                                                                                        Vereinsservice
die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, in der heutigen Gesellschaft spürbar nach. Es ist
                                                                                                      	Lk-Festschreibung
ja so bequem, andere arbeiten zu lassen und sich selbst in der Mitarbeit zurückzuhalten. Es           	Neuer BTV-Partner
kommt allerdings schnell Kritik, wenn irgendwo Mängel in der Vereinsarbeit entdeckt werden.
Ehrenamt braucht Anerkennung und Förderung. Die Vorstandsmitglieder, Übungsleiter und                 40 mybigpoint
stillen Helfer verdienen deshalb gerade heute unser aller Anerkennung und Wertschätzung.                    Endspurt 2019-08-09
Denken Sie daran, dass eine Ehrennadel des BTV eine kleine, aber wertvolle Auszeichnung für
einen verdienten Mitarbeiter ist.                                                                     42 Weltrangliste
                                                                                                            Deutsche Spielerinnen und Spieler
Ich ermutige daher alle Vereine im BTV: Seien sie aktuell in Feierlaune oder steht noch ein                 bis Platz 1.000
Jubiläum in naher Zukunft an, auf dem begonnenen Weg weiter zu gehen, nicht nach-
zulassen, zusammenzuhalten und weiterhin für die Zukunft zu wirken. Mir liegt sehr daran,             44 Return
                                                                                                        Meister und Aufsteiger
dass das gute Verhältnis zwischen den BTV-Mitgliedsvereinen, den Bezirks- und Verbands-
                                                                                                      	Tennisrecht
verantwortlichen sowie unserem Hauptamt weiter gepflegt wird. Gleichzeitig bitte ich um
Verständnis, dass das BTV-Präsidium und die Bezirksvorstandschaften persönlich nicht bei
                                                                                                      45 Interview des Monats
allen Vereinsjubiläen vor Ort sein können. Es sind einfach zu viele Termine, die sich oft auch        	Torsten Bonacker
mit unseren beruflichen Verpflichtungen überschneiden.
                                                                                                      46 Matchball | Impressum
                                                                                                      Titelfotos: Maximilian Rehberg (links) gewinnt
                                                                                                      nach langer Verletzungspause ITF-Turnier in
                                                                                                      Aschheim (siehe Seite 10), Cedrik-Marcel Stebe
                                                                                                      feiert Comeback in Gstaad (siehe Seite 11).
              Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes                          Fotos: Horst Huber und Jürgen Hasenkopf

                                                                                                                Bayern Tennis 8.2019                   3
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
| Aufschlag

                                                                                                     Von links: Helmut Schmidbauer
                                                                                                     (Präsident), Achim Fessler (Leiter
                                                                                                     Medien- u. Öffentlichkeitsarbeit),
                                                                                                     Harald Heger (Leiter Sport), Christian
                                                                                                     Wenning (Vizepräsident Sport), Julia
                                                                                                     Höhn (Leiterin Vereinsberatung und
                                                                                                     Entwicklung), Martin Liebhardt (Lei-
                                                                                                     ter Talentförderung und Leistungs-
                                                                                                     sport), Peter Mayer (Geschäftsführer
                                                                                                     BTV e.V.), Dr. Rainer Wohlmann (Lei-
                                                                                                     ter Trainerausbildung), Heinz Wagner
                                                                                                     (Vizepräsident Vereinsberatung,
                                                                                                     Ausbildung u. Entwicklung), Hans
                                                                                                     Hauska (Geschäftsführer BTV-Marke-
                                                                                                     ting, Sport und Service GmbH) und
                                                                                                     Bernd Walther (Vizepräsident Finan-
                                                                                                     zen). Nicht auf dem Foto: Dr. Peter
                                                                                                     Aurnhammer (Vizepräsident Talent-
                                                                                                     förderung und Leistungssport) und
                                                                                                     Mirjam Rief (stv. Geschäftsführerin,
                                                                                                     Leiterin Zentrale Organisation und
                                                                                                     Services).

    BTV-Strategietagung im Tannenhof
    Einmal jährlich geht das BTV-Präsidium gemeinsam mit den                TennisBase Oberhaching eröffnet wird. Auch strukturelle Verän-
    hauptamtlichen Führungskräften in Klausur. Am vorletzten Juli-          derungsprozesse in Haupt- und Ehrenamt wurden ausgiebig dis-
    wochenende war es wieder soweit – im Partnerhotel Tannenhof             kutiert, ebenso Blended Learning im Ausbildungsbereich, das neue
    im Allgäu standen von Freitagabend bis Sonntagmittag unter Lei-         Leistungssportkonzept und das BTV-Vereinsbenchmarking. „Es
    tung von BTV-Präsident Helmut Schmidbauer zahlreiche Work-              war ein sehr kreatives und fruchtbares Wochenende. Die professi-
    shops, Präsentationen und Diskussionen auf dem Programm. Ein            onelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Präsidium
    Schwerpunktthema war die Inbetriebnahme und Positionierung              und Hauptamt hat wieder einmal gezeigt, wie gut der BTV aufge-
    der neuen BTV-Geschäftsstelle, die im Sommer 2020 in der                stellt ist“, so das Fazit von Präsident Schmidbauer.

                                             Bestbezahlte
                                            Sportlerinnen
                In der Liste der bestbezahlten Sportlerinnen dominieren die Tennis-
                spielerinnen. Das ermittelte das Forbes-Magazin, das für die Berech-
                nung nicht nur Preisgelder, sondern auch Sponsorenverträge und
                Antrittsprämien berücksichtigt. Im vierten Jahr in Folge wird die Liste
                von Serena Williams mit 26,07 Millionen Euro angeführt, gefolgt von
                Naomi Osaka (21,69 Millionen Euro). Bereits an dritter Stelle folgt An-
                gelique Kerber (Foto) mit 10,53 Millionen Euro. Im Zeitraum von Juni
                2018 bis Ende Mai 2019 hatte Angelique Kerber Wimbledon
                gewonnen und die Finalspiele von Indian Wells und Eastbourne
                erreicht. Auch die Plätze vier bis elf belegen Tennisspielerinnen,
                erst auf Rang zwölf folgt die US-Fußballerin Alex Morgan mit fünf
                                                                                                                                               Fotos: BTV (2), Hasenkopf (1), Privat (3)

                Millionen Euro. Bei den Männern führt der Fußballer Lionel Messi
                mit 113,36 Millionen Euro die Liste an. In der kombinierten Liste
                von Männern und Frauen ist Serena Williams die einzige Frau unter
                den Top 100.

4   Bayern Tennis 8.2019
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
Aufschlag |

                                                          Martin Liebhardt
                 DTB-Stützpunktleiter in Oberhaching
                Martin Liebhardt ist im Juli 2019 offiziell vom Deutschen Tennis Bund zum Leiter des
                Bundesstützpunkts Oberhaching bestellt worden. Der 56-jährige Diplom-Sportlehrer
                steht seit 1994 mit großem Erfolg im Dienste des Bayerischen Tennis-Verbandes. Er
                begann als Trainer im Jüngstenbereich und übernahm 2008 die Leitung Talentförde-
                rung und Leistungssport in der BTV-TennisBase Oberhaching. Diese Position übt er ganz
                im Sinne des DOSB auch weiter aus. Zusätzlich vertritt Liebhardt nunmehr die Interessen
                des DTB und ist verantwortlich für die Organisation sowie Koordination aller Maßnahmen des
                Bundes in Oberhaching.

                                                    Erfolgreiches Ehepaar
                                                    Alena Klein (Stockdorf) und Klaus-Jürgen Klein (Luitpoldpark) treten, wenn
                                                    möglich, gemeinsam bei Turnieren auf, und das meist erfolgreich. So auch
                                                    bei den „Amsterdam Senior International Open 2019“. Alena Klein gewann
                                                    den Titel bei den Damen 70 – sie besiegte im Finale die Berlinerin Christina
                                                    Gehrke mit 6:4 und 6:0. Auch Ehemann Klaus-Jürgen Klein stand ganz
                                                    oben auf dem Siegertreppchen – er schlug im Endspiel bei den Herren 80
                                                    mit 0:6, 6:2 und 10:5 den Holländer Peter Buter.                       H.K.

Tamina Kochta                                                      Bayerischer Titel geht
siegt in Lippe                                                     nach Griechenland
Beim „Nationalen Deutschen Jüngstenturnier
2019“ in Lippe gewann die neunjährige Tamina
Kochta (Fideliopark) den Titel in der Juniorin-
nenklasse U10. Tamina Kochta siegte in allen
Matches souverän in zwei Sätzen. Über 800
Jüngste traten in den Altersklassen U8 bis U12
an. Bei diesem Traditionsturnier trugen sich
                        unter anderem Boris
                        Becker, Tommy Haas,
                        Steffi Graf, Angelique
                        Kerber und Alexander
                        Zverev in die Siegerlis-
                        ten ein. Tamina Koch-
                        ta, die täglich mit ihrer
                        Mutter, der ehemali-                       Die Griechin Despina Papamichail (rechts) gewann bei den 12. Schön-
                        gen Top-100-Spielerin                      busch Open in Aschaffenburg den Titel. Bei den mit 25.000 Dollar dotier-
                        Renata Kochta, trai-                       ten Internationalen Bayerischen Meisterschaften besiegte sie im Finale
                        niert, will es – wie sie                   die 19-jährige Dortmunderin Jule Niemeier mit 6:2, 5:7, 6:2. Die Griechin
                        sagt – einmal besser                       hatte im Halbfinale die an zwei gesetzte Katharina Hobgarski aus dem
                        machen als die Mama,                       Rennen geworfen, Jule Niemeier besiegte zuvor Anna-Lena Friedsam
                        denn sie will Wimble-                      und im Halbfinale Katharina Gerlach. Der Titel im Doppel blieb Despina
                        don gewinnen.                              Papamichail jedoch versagt – mit Partnerin Irena Burillo unterlag sie im
                                                                   Finale gegen Tatiana Pieri (ITA)/Ivana Popovic (AUS) mit 6:7, 4:6.

                                                                                                                  Bayern Tennis 8.2019         5
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
| Schwaben Open

    Gelungener Aufschlag
    beim TC Augsburg Siebentisch
                                                                                        Yannick Hanfmann ist ein eher zurückhaltender
                                                                                        Typ, doch nach dem 2:6; 6:4 und 7:5-Sieg über
                                                                                        Emil Ruusuvuori im Finale der Schwaben Open
                                                                                        ließ er seinen Emotionen freien Lauf. Der 20-
                                                                                        jährige Finne verlangte dem Mann aus der
                                                                                        TennisBase alles ab, und das bei tropischen
                                                                                        Temperaturen. Das Talent aus Helsinki domi-
                                                                                        nierte den ersten Satz, im zweiten drehte
                                                                                        Hanfmann den Spieß um. Im dritten lag er
                                                                                        mit 4:5 im Rückstand, musste drei Matchbälle
                                                                                        abwehren, um schließlich drei Spiele hinterein-
                                                                                        ander zu gewinnen, mit einem Ass als krönen-
                                                                                        den Abschluss. Für Hanfmann war es nach
                                                                                        Ludwigsburg bereits der zweite Sieg bei einem
                                                                                        ATP-Challenger der Kategorie 80 in diesem
                                                                                        Jahr und der fünfte insgesamt seiner Karriere.
                                                                                        Damit kommt der 27-Jährige seinem Ziel, zu-
                                                                                        rück unter die ersten Hundert der Weltrangliste,
                                                             Yannick Hanfmann           einen großen Schritt näher.

    D
           ie Sportstadt Augsburg dürfte um ein sportliches Highlight reicher sein. Der       Augsburg. Zum einen konnte sich durch die
           TC Augsburg Siebentisch hat sich kurzerhand in ein würdiges ATP-Turnier-           Kontakte von Turnierdirektor Dominik Schulz
           gelände mit Center Court samt Tribüne für 500 Zuschauer und zwei weiteren          das Teilnehmerfeld derart gestalten, zum ande-
    Spiel-Courts verwandelt. Bedauerlich zwar, dass die angekündigten Spieler wie             ren war es nicht zuletzt dem leidenschaftlichen
    Dustin Brown, Cedrik Marcel Stebe oder Rudolf Molleker allesamt krankheitsbedingt         Engagement der ehrenamtlichen Helfer aus
    absagen mussten, doch schnell entschädigten die Auftritte der Anwesenden das              dem Kreise des austragenden Vereins, dem TC
    Publikum mit spannenden Begegnungen im Verlauf der Turnierwoche. Daniel Alt-              Augsburg Siebentisch, um die Vorstände Jakob
    maier etwa wurde erst im Viertelfinale am Freitag vom „Schreck der Deutschen“,            Schweyer und Werner Leinfelder sowie Club-
    dem Argentinier Facundo Mena (er warf vorher der Reihe nach Kai Lemstra, Niklas           manager Yannick Paul geschuldet, dass sich das
    Guttau und Benjamin Hassan aus dem Turnier), gestoppt, der seinerseits vom späte-         Turnier in dieser Form präsentieren konnte.
    ren Sieger Hanfmann im Halbfinale kurz und schmerzlos mit 6:1 und 6:1 besiegt
    wurde. Oder Julian Lenz, der in einem packenden Viertelfinale – zunächst mit Start-       Die ATP-Verantwortlichen Eric Lamquet (Senior
    schwierigkeiten – den Spanier Guillermo Garcia-Lopez letztendlich mit Kämpfer-            Manager of ChallengerTour Relations) und Super-
    qualitäten in 176 Minuten mit 7:6 (4), 3:6 und 7:5 bezwang und im Halbfinale mit          visor Hans-Jürgen Ochs zeigten sich dann auch
    Emil Ruusuvuori seine Endstation hatte (3:6, 5:7).                                        überaus zufrieden mit den Schwaben Open. „Ich
                                                                                              war sehr überrascht, wie gut das Turnier hier an-
    Aus bayerischer Sicht besonders interessant: das Duell der beiden TennisBase-             genommen wird. Augsburg hatte lange Zeit kein
    Kollegen Yannick Hanfmann und Matthias Bachinger. Hanfmann konnte sich für die            großes Tennisevent, aber die Zuschauer kamen
    kürzliche Niederlage gegen seinen Trainingspartner bei der Qualifikation für die          von Anfang an. Das ist nicht normal bei einem
    Generali Open in Kitzbühel revanchieren und kämpfte den an Nummer zwei gesetz-            Challenger, da geht es sonst langsam vorwärts.
    ten Bachinger mit 6:7 (5), 6:2 und 6:1 nieder. Die Zuschauer auf dem vollbesetzten        Das freut uns. Auch der Club ist sehr ambitio-
    Center Court waren begeistert.                                                            niert, das war ein sehr guter Start“, so Ochs. Eine
                                                                                              Wiederauflage 2020 kann also kommen und ist
    Dass die Turnierorganisatoren Alessandra Trenkle und                                      anvisiert. 			                               MBK
    Marinus Zeichinger (isarOne GmbH) und ihr Team, zu
    dem noch u. a. Event-Managerin Anett Wehner und
    IT-Beauftragter Maximilian Schnabel zählten, mit der
    Wahl des neuen Standortes und des Termins richtig             Siegerehrung, von links:
    lagen, zeigte im Laufe der Woche der Andrang am                       Jakob Schweyer
                                                                 (TCA-Vorstand), Dominik
    Turnierdonnerstag. An Augsburgs Spezialfeiertag, dem
                                                                  Schulz (Turnierdirektor),
    Hohen Friedensfest am 8. August, konnte nach voran-                Yannick Hanfmann
    gegangenen, bereits gut besuchten Tagen, erstmals          (Schwaben-Open-Sieger),
    ausverkauft für die Tribüne vermeldet werden. Und so        Emil Ruusuvuori (Finalist),
                                                                       Alessandra Trenkle
                                                                                                                                                    Fotos: Schwaben Open

    tummelten sich auf dem Gelände mit den Ground-
                                                               (Turnierorganisatorin) und
    ticket-Besuchern an die 600 Tennisinteressierte. Dass         Kurt Gribl (Oberbürger-
    der Erfolg viele Väter hat, zeigte sich einmal mehr in              meister Augsburg)

6   Bayern Tennis 8.2019
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
| Hamburg

    Titelverteidigung
    am Rothenbaum
    Nach zwei Stunden und sieben Minuten riss er die Arme hoch und wurde von
    7.200 Hamburger Tennisfans auf dem Center Court gefeiert. Der Georgier Nikoloz
    Basilashvili, Nummer 16 der Welt, hatte seinen Titel bei den Hamburg European
    Open verteidigt. Mit 7:5, 4:6, 6:3 besiegte er den Russen Andrey Rublev.

                I
                   m Finale zeigte Nikoloz Basilashvili, dass er nicht umsonst seit elf Spielen am Hamburger Rothen-
                   baum ungeschlagen ist. Er startete energisch und war, wie schon im Match gegen Alexander Zverev,
                   der aktivere Spieler und auch derjenige, der etwas präziser agierte. Zwar bekam Andrey Rublev mit
                 einem Break auf der Zielgerade noch einmal Aufwind, doch die Titelverteidung konnte er Basilashvili
                 nicht mehr streitig machen. Der Schützling des deutschen Trainers Jan de Witt nutzte gleich seinen
                 ersten Matchball.

                 Während Finalist Andrey Rublev im Viertelfinale den topgesetzten Dominic Thiem mit zwei Tiebreaks
                 besiegte, hatte Großhesselohes Nummer eins – gegen Düsseldorf bestritt Nikoloz Basilashvili sein
                 Bundesligaspiel – seinen stärksten Gegner im Halbfinale. Erst im Tiebreak des dritten Satzes behielt er
                 gegen den an zwei gesetzten Alexander Zverev die Oberhand. Jan-Lennard Struff unterlag nach sei-
                 nem Auftaktsieg über den brasilianischen Qualifikanten Monteiro dem Spanier Carreno Busta. Dieser
                 wiederum hatte zuvor Yannick Hanfmann denkbar knapp besiegt. Philipp Kohlschreiber gewann in
                 seinem Erstrundenmatch gegen den Ungarn Fucsovics in zwei Sätzen nur ganze drei Spiele. Besser
                 verkaufte sich Rudolf Molleker: Er besiegte den Argentinier Leonardo Mayer, verlor dann aber nach
                 ausgeglichenem Spiel gegen den an drei gesetzten Italiener Fabio Fognini.

                 Die Sieger in der Doppelkonkurrenz der Hamburg European Open 2019 kommen aus Österreich.
                 Oliver Matach und Jürgen Melzer machten in einem packenden Finale Werbung für das Doppel und
                 besiegten das niederländische Duo Robin Haase und Wesley Koolhof mit 6:2, 7:6(3). In deutschen
                 Duellen besiegten Pütz/Struff zunächst Altmaier/Härteis, unterlagen dann aber dem kroatischen
                 Doppel Dodog/Pavic. Lenz/Masur warfen die Zverev-Brüder aus dem Rennen, schieden aber anschlie-
                 ßend gegen Haase/Koolhof aus. Eine erneute Niederlage mussten die French-Open-Sieger Krawietz/
                 Mies hinnehmen. Nach Auftaktsieg über Jebavy/Middelkoop unterlagen sie dem südamerikanischen
                 Doppel Cuevas/Jarry.							                                                               H.H.

                                                                                                                                            Foto: Hamburg European Open/Alexander Scheuber

                                                                                                                     Nikoloz Basilashvili

8   Bayern Tennis 8.2019
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
Kitzbühel |

                                                                                              Foto: Mia Knoll
                                                                         Dominic Thiem

Österreichs
Tennisfans jubeln
26 Jahre nach Thomas Muster hat das Generali Open Kitzbühel wie-
der einen Turniersieger aus Österreich: Dominic Thiem elektrisierte
die Massen im restlos ausverkauften Kitzbüheler Center Court und er-
füllte sich und den österreichischen Tennisfans den Traum vom ersten
ATP-Titel auf heimischem Boden. Im Finale besiegte Dominic Thiem
den Spanier Albert Ramos-Vinolas mit 7:6, 6:1.

D
       ominic Thiem erfüllt sich an jenem Ort, an dem er schon so viele Premieren feierte
       (erstes ATP-Match, erstes ATP-Finale) seinen Kindheitstraum vom Turniersieg und
       dem ersten ATP-Titel auf heimischem Boden: „Vom Turniersieg träume ich, seit ich
ein kleiner Bub bin. Das Turnier hat mich von Beginn an unterstützt. Ich habe vier Mal eine
Wildcard erhalten: 2010, 2011, 2012 und 2013, und bin jetzt glücklich, dass ich den Veran-
staltern etwas zurückgeben kann. Was die Leute hier aufgebaut haben, ist einmalig. Ich
hoffe, dass wir es alle gemeinsam schaffen, dass der Status, den das Turnier zur Zeit hat,
nämlich für mich eines der besten ATP Turniere auf der Tour zu sein, lange Bestand hat.
Ich werde versuchen, meinen Teil beizutragen.

Philipp Kohlschreiber und Matthias Bachinger erreichten jeweils die zweite Runde. Kohl-
schreiber besiegte den Franzosen Richard Gasquet in zwei glatten Sätzen, scheiterte aber
dann am Spanier Pablo Andujar. Einen tollen Erstrundensieg feierte Bachinger, denn er be-
zwang den wesentlich höher eingeschätzten Slowaken Martin Klizan in drei Sätzen, die alle
erst im Tiebreak endeten, in Runde zwei unterlag er mit 4:6, 6:7 dem Norweger Casper Ruud.

Nach 68 Jahren gibt es im selben Turnier und Jahr noch einen zweiten Titelgewinner aus
Österreich: Philipp Oswald erfüllte sich mit seinem slowakischen Doppel-Partner Filip
Polasek wenige Stunden vor Dominic Thiem ebenfalls seinen Kindheitstraum vom Titel-
gewinn in Kitzbühel. Mit 6:4, 6:4 wurden die Belgier Sander Gille/Joran Vliegen besiegt.
Für Tim Pütz mit seinem dänischem Partner Frederic Nielsen war im Halbfinale gegen
Gille/Vliegen Endstation.

Auch die Veranstalter jubeln über den Erfolg der 75. Auflage des Generali Open Kitzbühel:
51.500 Zuschauer stürmten das Eventgelände und sorgten trotz des teilweise durchwach-
senen Wetters für tolle Gänsehautstimmung. Vier Mal in Folge war der Center Court aus-
verkauft. Auch der Termin für die nächste Auflage steht bereits fest: Das 76. Generali
Open Kitzbühel findet von 25. Juli bis 1. August 2020 statt.
TENNIS Comeback Neue Hoffnung für Rehberg und Stebe - BTV
| ITF Jugendturnier

        Rehberg dominiert
             in Aschheim
                              Lokalmatador Max Rehberg siegt beim
                   ITF-Jugend-Weltranglistenturnier in Aschheim –

                                                                                                                                                    Fotos: BTV
             Beim rein bayerischen Doppelfinale der Jungs holt sich
         Rehberg mit Partner Maximilian Homberg ebenfalls den Titel
                                                                                                                                      Max Rehberg

     F
          ür einen kurzen Moment lag Max Rehberg reglos auf dem          Die Dunlop Bavarian Junior Summer Champion-
          roten Sandplatz in Aschheim und genoss den Applaus der         ships, die vom 22. bis 27. Juli vom Bayerischen
          Zuschauer, der ausschließlich ihm galt. Nach 90 Minuten        Tennis-Verband durch das Team um Turnier-
     konnte der 15-jährige Nachwuchsspieler vom TC Aschheim end-         direktor Christoph Poehlmann (BTV-Referent
     lich seinen dritten Matchball verwandeln und seinen ersten inter-   Talentförderung/Leistungssport)     veranstaltet
     nationalen Titel feiern – und das auch noch vor heimischem          wurden, fanden zum dritten Mal beim TC Asch-
     Publikum. Bei den Dunlop Bavarian Junior Summer Champion-           heim im Aschheimer Sportpark statt. Im kom-
     ships bezwang das bayerische Ausnahmetalent im Finale den           menden Jahr wird das Turnier nach Nordbayern
     Briten Max Basing mit 6:3, 6:3 und sicherte sich damit 30 Punkte    umziehen, nachdem das zweite ITF-Jugend-
     für die Jugend-Weltrangliste. Schon im ersten Satz war Rehberg      turnier des BTV im Winter künftig in der erwei-
     der konzentriertere Spieler, der die wichtigen Punkte für sich      terten TennisBase Oberhaching stattfinden wird.
     entschied. Mit seiner starken Vorhand ließ er dem Briten dann       Bei der Siegerehrung bedankte sich Poehlmann
     auch im zweiten Satz nur wenige Chancen.                            bei allen Helfern des TC Aschheim und stellver-
                                                                         tretend beim Vorsitzenden Dr. Roman Bartz,
     Doch nicht nur im Einzel holte sich der Aschheimer den Titel.       ohne die ein solches Turnier nicht zu machen
     Auch im Doppel konnte sich das BTV-Talent zusammen mit              gewesen wäre.
     seinem Partner Maximilian Homberg bis ins Finale spielen. Im rein
     bayerischen Doppelfinale, das Nico Kleber und Alen Mujakic
     komplettierten, zeigten die vier Jungprofis, die gemeinsam in der
     TennisBase Oberhaching trainieren, den Zuschauern ein spannen-                       Finalergebnisse, Einzel – Junioren U18: Max
     des Match. Am Ende waren Rehberg/Homberg das stärkere Team                           Rehberg – Max Basing (GBR) 6:3, 6:3. Juniorin-
     und siegten mit 6:2, 6:4.                                                            nen U18: Andrea Nova (CZE) – Agata Cerna
                                                                                          (CZE) 6:2, 7:5. Doppel – Junioren U18: Maximi-
     Für den Lokalmatadoren ist der Doppelerfolg fast wie ein kleines                     lian Homberg/Max Rehberg – Nico Kleber/Alen
     Märchen, denn am Anfang des Jahres musste Rehberg wegen                              Mujakic 6:2, 6:4. Juniorinnen U18: Deborah
     einer schweren Rückenverletzung fünf Monate pausieren und                            Muratovic/Louisa Voelz – Agata Cerna (CZE)/
     sogar über ein frühes Karriereende nachdenken. Beim Turnier in                       Andrea Nova (CZE) 2:6, 6:1, 10:7. Sämtliche Er-
     Aschheim hat Rehberg einmal mehr gezeigt, dass er wieder fit und                     gebnisse der Dunlop Bavarian Junior Summer
     stärker denn je aus der Verletzungspause zurückgekommen ist.                         Championships finden Sie auf der offiziellen
                                                                                          Turnier-Website unter www.itfjuniors.de.
     Mehr als gelohnt hat sich die Anreise nach Aschheim für die
     beiden Tschechinnen Andrea Nova und Agata Cerna. Die beiden
     standen sich zunächst im Einzelfinale gegenüber, ehe sie an-
     schließend Seite an Seite im Doppelfinale die Schläger geschwun-    Die Finalisten im Doppel Junioren 18 mit Christoph Pöhlmann (links)
     gen haben. Das Einzelduell und somit 30 Punkte für die Jugend-      und Verbandstrainer Internat Korbinian Appl (rechts), von links:
                                                                         Maximilian Homberg, Alen Mujakic, Max Rehberg und Nico Kleber.
     weltrangliste sicherte sich Andrea Nova, die sich gegen ihre
     Landsfrau in einem hart umkämpften Match mit 6:2, 7:5 durchset-
     zen konnte. Die Lokalmatadorin Laura Putz musste sich am Freitag
     im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Nova nur knapp in einem
     fast vier Stunden andauernden Match bei Temperaturen um die
     35 Grad mit 5:7, 7:5, 3:6 geschlagen geben.

     Im Doppelfinale der Mädchen hat am Ende die Kraft für das tsche-
     chische Team nicht mehr ganz gereicht. Bis zum Gewinn des ers-
     ten Satzes mit 6:2 dominierten sie das Spiel noch nach Belieben,
     ehe die beiden deutschen Deborah Muratovic und Louisa Voelz
     das Ruder herumreißen konnten und Satz zwei mit 6:1 gewannen.
     Am Ende musste der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen,
     den sich die Juniorinnen aus Westfalen mit 10:7 sicherten.

10   Bayern Tennis 8.2019
Comeback und Abschied |

                           Cedrik-Marcel Stebe                                                     Daniel Brands
                           Unverwüstlich                                                           15 Jahre sind genug

                           E
                                 r galt als eines der herausragenden Talente des deutschen
                                 Tennis. Cedrik-Marcel Stebe war 2008 bereits Fünfter der
                                 Junioren-Weltrangliste. Doch immer wieder wurde er durch
                           Verletzungen zurückgeworfen, von denen er sich mit bewun-
                           dernswerter Energie und Durchhaltevermögen stets aufrappelte.
                           Ganz schlimm erwischte es den Linkshänder 2013, gerade als er
                           sich unter die ersten 100 der Weltrangliste zurückgespielt hatte.
                           Verschiedene Verletzungen und Operation an der Lendenwirbel-
                           säule, an der Leiste und am Schambein machten leistungsorien-
                           tiertes Tennis fast zweieinhalb Jahre unmöglich. 2014 entschloss
                           sich der Württemberger, nach München zu gehen und sich in
                           die Obhut der BTV-TennisBase zu begeben, weil er dort, wie er
                           selbst sagt, ein optimales Umfeld im medizinischen Bereich, in
                           der Physiotherapie, beim Konditions- und Tennistraining vorfand:
                           „Ohne die Arbeit mit unserem Team in der Base, ohne die Trainer
                           und Trainingspartner wäre meine Karriere wohl zu Ende gewesen.“
                           So aber rappelte er sich 2016 auf und spielte sich mit Siegen bei
                           Challengers wieder zurück auf Platz 78, ehe die Probleme mit dem

                                                                                                   W
                                                                                                             enn Daniel Brands von seinen Erfolgen erzählt, bekom-
                                                                                                             men seine hellen Augen einen besonderen Glanz. Der
                                                                                                             gebürtige Niederbayer gehört dem erlauchten Kreis
                                                                                                   derer an, die in ihrer Karriere Roger Federer geschlagen haben.
                                                                                                   2013 in Gstaad, ausgerechnet in der Heimat des Superstars, war
                                                                                                   das. „Allein wegen dieses Sieges hat sich meine Tenniskarriere
                                                                                                   schon gelohnt“, verkündet er mit dem typischen sympathischen
                                                                                                   Brands-Lächeln. „Es ist schon ein besonderes Gefühl, gegen
                                                                                                   Roger zu spielen. Ich hab einen Moment gebraucht, zu realisieren,
                                                                                                   dass ich gewonnen hatte.“ Dabei war er um diese Zeit das Siegen
                                                                                                   durchaus gewöhnt. So drang er 2010 in Wimbledon bis ins Achtel-
Fotos: Juergen Hasenkopf

                                                                                                   finale vor, stand zwei Mal im Halbfinale seines, wie er sagt, abso-
                                                                                                   luten Lieblingsturniers, den BMW Open, und sicherte 2013 im
                                                                                                   Davis Cup mit seinem Sieg im Einzel gegen Brasilien dem deut-
                                                                                                   schen Team den entscheidenden dritten Punkt zum vorzeitigen
                                                                                                   Klassenerhalt. Sieben Siege auf der Challenger Tour trugen oben-
                                                                                                   drein dazu bei, dass der 1,96 Meter lange Schlacks 2013 auf Platz
                                                                                                   51 der Weltrangliste stand.
                           Handgelenk begannen. Seit April dieses Jahres ist Stebe schmerz-
                           frei und kämpft sich mit einem Protected Ranking von 95, vorwie-        Die Grundlagen für all diese Erfolge holte er sich beim Training in
                           gend unter der Regie von Lars Uebel, zurück in die Weltspitze.          der TennisBase in Oberhaching. Mit 18 begann er dort unter Anlei-
                           Nach Erstrunden-Niederlagen bei den French Open, in Wim-                tung von Trainern wie Ulf Fischer und Stefan Eriksson seine besten
                           bledon und in Umag kam der durchschlagende Erfolg in Gstaad.            Waffen zu entwickeln, den Aufschlag und die knallharte Vorhand,
                           „Ich habe versucht, alle schlechten Gedanken auszublenden und           ehe er 2014 infolge des Pfeifferschen Drüsenfiebers eine lange
                           mich von Match zu Match besser und freier im Kopf gefühlt.“ Nach        Pause einlegen musste und er danach neue Wege ging. Die er-
                           Siegen über Moutet, Vesely, Fabbiano und Sousa stand der                wiesen sich als steinig: Nach seiner Niederlage bei der Qualifi-
                           28-Jährige plötzlich im Endspiel, dem ersten seiner so komplizier-      kation für Wimbledon in diesem Jahr entschloss der 32-Jährige
                           ten Karriere bei einem ATP-250er. Dort unterlag er gegen Albert         sich, seine Profikarriere zu beenden. „Für mich macht es einfach
                           Ramos-Vinolas mit 3:6 und 2:6, auch weil er am Tag zuvor wegen          nur dann Sinn mich weiter zu plagen, wenn ich eine Chance sehe,
                           einer Regenverschiebung zwei Matches spielen musste. „Bei bes-          unter die ersten 100 in der Weltrangliste zu kommen.“ Zuletzt half
                           serem Wetter hätte das Finale vielleicht ganz anders ausgesehen“,       er dem TC Großhesselohe dabei, den Klassenerhalt in der 1. Bun-
                           meinte er mit frisch gewonnenem Selbstvertrauen. Sechs Einsätze         desliga zu sichern. „Das hat Spaß gemacht! Ansonsten bin ich froh,
                           mit Protected Ranking bleiben Stebe noch. Er will sie beim              wenn ich jetzt mehr Zeit für meine Freundin habe.“ Dem Tennis-
                           250er-Turnier in Winston Salem/New York, bei den US Open, in            sport, der 15 Jahre sein Leben bestimmt hat, will Daniel Brands
                           Metz oder St. Petersburg, zwei Vorbereitungsturnieren in China          treu bleiben. Im Herbst beginnt er mit einer Trainerausbildung.
                           und schließlich bei den Australian Open nutzen. Neben seinem
                           Talent braucht er hierzu in erster Linie eine stabile Gesundheit. Wir   Wir wünschen Daniel dabei viel Erfolg und freuen uns, dass ein so
                           halten die Daumen.				                                           L.R.   guter Typ dem Sport erhalten bleibt.		                       L.R.

                                                                                                                                          Bayern Tennis 8.2019           11
| bundesliga Herren

     Mannheim verteidigt Titel –
 Großhesselohe bleibt erstklassig

                                                N
                                                      ach sechs Siegen und drei Unentschie-
                                                      den, aber ohne Niederlage verteidigte TK
                                                      GW Mannheim den Titel eines Deutschen
                                                Meisters in der Bundesliga. Zweiter wurde der
                                                Rochusclub Düsseldorf, der am letzten Spieltag
                                                durch einen Sieg im direkten Duell Krefeld vom
                                                zweiten Platz verdrängte. Absteiger in die Zwei-
                                                ten Bundesligen Süd und Nord sind der TC Wein-
                                                heim und der sieglose BW Aachen.

                                                Erst am vorletzten Spieltag sicherte sich Groß-
                                                hesselohe durch seinen ersten Saisonsieg bei
                                                Schlusslicht BW Aachen den Klassenerhalt. Vor-
                                                her hatte Großhesselohe bei zwei Niederlagen –
                                                gegen Mannheim und Krefeld – und fünf (!)
                                                Punkteteilungen noch bangen müssen. Wesent-
                                                lich früher hätten die Münchner den Verbleib in
     Peter Gojowczyk                            der Bundesliga klar machen können, doch allein
                                                sieben Doppelpartien wurden im Laufe der Saison
                                                im Match-Tiebreak verloren. Besonders schmerz-                           Florian Mayer
                                                lich war das Remis gegen Gladbach, als Groß-
                                                hesselohe nach der Einzel-3:1-Führung beide
                                                Doppel nach Niederlagen im Match-Tiebreak
                                                abgab. Beste Spieler beim Bundesliga-Neuling
                                                waren Florian Mayer mit einer 4:0-Siegbilanz und
                                                Dennis Novak (4:1) auf Position eins, der seine
                                                „weiße Weste“ erst am Schlusstag abgab, als er
                                                gegen Luca Vanni – auch erst im Match-Tiebreak
                                                – verlor. Peter Gojowczyk steuerte drei Siege
                                                bei, Matthias Bachinger erkämpfte sich im Einzel
                                                und Doppel eine 7:6-Siegbilanz.

                                                Nach einem Sieg am letzten Spieltag gegen
                                                Weinheim landete Großhesselohe – daheim un-
                                                geschlagen – schließlich sogar auf Platz sechs in
                                                der Tabelle.			                             H.H.
     Dennis Novak                                                                                                   Matthias Bachinger

                                                                                                                                         Fotos: Huber

     Weiterhin in der Bundesliga, TC Großhesselohe, von links: Dennis Novak, Matthias Bachinger, Peter Gojowczyk,
     Alejandro Davidovic, Kevin Krawietz, Oliver Marach, Daniel Brands, Florian Mayer, Maximilian Wimmer (Team-
     betreuer), Marcel Zimmermann (Teambetreuer) und Christopher Kas (Teammanager)

12   Bayern Tennis 8.2019
Zweite bundesliga | Regionalliga |

       Rosenheim                                                       U
                                                                              ngeschlagen beendete der bayerische Club TSV 1860
                                                                              Rosenheim die Saison in der Zweiten Bundesliga Süd. Be-
                                                                              reits einen Spieltag vor Saisonende stand die Meisterschaft

  souverän Meister                                                     fest – BASF Ludwigshafen belegte den zweiten Tabellenplatz.
                                                                       SpVgg Hainsacker und WB Würzburg landeten im sicheren Mittel-
                                                                       feld, Amberg am Schanzl entging dem Abstieg durch das bessere
                                                                       Matchpunktverhältnis. Neben dem Wiesbadener THC muss auch
                                                                       BW Oberweier absteigen, da aus der Bundesliga TC Weinheim in
                                                                       die Zweite Bundesliga Süd absteigt.

                                                                       Nur zwei Mal gab es für Rosenheim im Laufe der Saison ein etwas
                                                                       knapperes Ergebnis, am Saisonanfang gegen den späteren Tabellen-
                                                                       zweiten Ludwigshafen und als die Meisterschaft feststand am letz-
                                                                       ten Spieltag, endeten die Partien mit 6:3. Mit 9:0, 8:1 (2) und 7:2 (3)
                                                                       wurden die weiteren Spiele überlegen gewonnen. Nur zehn der
                                                                       16 gemeldeten Spieler wurden eingesetzt, die einzigen beiden
                                                                       deutschen Spieler, Florian Haslbeck und Thomas Kastenhuber, auf
                                                                       Position 15 und 16 gemeldet, standen nicht ein einziges Mal in
                                                                       der Mannschaft. Je drei Italiener und Österreicher und je ein
                                                                       Argentinier, Spanier, Schwede und Tscheche gewannen den Titel
                                                                       für Rosenheim. Bester Punktesammler war Lukas Jastraunig (AUT)
                                                                       mit einer 7:0, 6:2-Einzel- und Doppel-Siegbilanz, Ricardo Bellotti
        TSV 1860 Rosenheim, von links: Dieter Dörfler, Thomas          (ITA) folgte mit 7:1, 4:3, gefolgt von Matteo Viola (ITA) 6:1, 4:2 und
        Detterbeck, Carina Stiglauer, Matteo Viola, Lukas Jas-         Mario Vilella Martinez (ESP), 6:1 und 4:3 war seine Erfolgsbilanz.
        traunig, Thomas Statzberger, Riccardo Bellotti, Federico
        Coria, Bernie Gleissner und Mario Vilella Martinez.            „Ja, wir wollen aufsteigen“, war die klare Aussage von Rosenheims
                                                                       Team-Manager Dieter Dörfler bereits vor den letzten beiden Spiel-
                                                                       tagen. In der Bundesliga werden also 2020 mit Großhesselohe
                                                                       und Rosenheim gleich zwei bayerische Mannschaften vertreten
                                                                       sein. Wann hat es das zuletzt gegeben? 		                    H.H.

Titelverteidigung
Herren des TC Rot-Weiß Landshut
wieder Regionalligameister

D
        en Herren des TC Rot-Weiß Landshut gelang die erfolgreiche
        Titelverteidigung in der Regionalliga Süd-Ost. Am letzten
        Spieltag gab es „dahoam“ einen knappen 9:0-Erfolg gegen
den TC Rot-Blau Regensburg. Das Wörtchen „knapp“ ist keineswegs
ironisch gemeint, denn nicht weniger als vier Einzel konnten die
Rot-Weißen nur im Match-Tiebreak und ein Doppel in zwei Tiebreaks
gewinnen. Nach einer durchaus nervenaufreibenden Saison – gegen
TC Schönbusch Aschaffenburg, TC Augsburg Siebentisch und MTTC          Von links: Christian Arlt, Frederic Arlt, Bartosz Golas, Mario Haider-
Iphitos München gab es umkämpfte 5:4-Siege – ist die Truppe des        Maurer, Jan Stancik, Libor Salaba und Danylo Kalenichenko
Non Playing Captain Christian Arlt nun seit 19 Spielen in der Regio-
nalliga ungeschlagen. Beste Punktesammler waren mit einer 7:0-Ein-     der herben 0:9-Auftaktschlappe in Landshut gut erholt und schlug
zelbilanz die „Oldies“ der Mannschaft: Jan Stancik (36) und Mario      überraschend den TC Augsburg Siebentisch mit 8:1, wobei drei Einzel
Haider-Maurer (35). Die beiden spielen schon elf bzw. 13 Jahre für     für Dresden im Match-Tiebreak entschieden wurden. Die Augsburger
die Isarstadt. Landshut ist auch der Zuschauerkrösus der Liga. Zum     beendeten die Saison auf dem dritten Platz. Überfordert war die
Heimspiel gegen Iphitos kamen über 400 Tennisbegeisterte aus           Mannschaft des TC Wolfratshausen, für die das Abenteuer Regional-
ganz Niederbayern. Auf dem zweiten Platz landete der TC Blau-Weiß      liga mit gerade mal sechs Matchpunkten abgeschlagen auf dem
Dresden Blasewitz. Das Team aus dem „Elbflorenz“ zeigte sich von       letzten Tabellenplatz endete.				 W.B.

                                                                                                                 Bayern Tennis 8.2019            13
| bundesliga Herren 30

        Garching im Bundesliga-Finale
        A
               lle vier bayerischen Teams haben den Klassenerhalt in der
               Bundesliga geschafft. Das Team vom STK Garching hatte
               vor vier Jahren bereits Bundesligaluft geschnuppert, musste
        aber nach einer Saison zurück in die Regionalliga. Mit dem Team,
        das seit Jahren zusammenspielt, überwiegend aus dem Raum
        München kommt und nur sehr begrenzt Legionäre einsetzt, hatte
        die Mannschaft mit Oldie Oliver Jöhl, Alexander Satschko, Maxi-
        milian Schmuck (MF), Marco Mader, Christian Blankl, Christian
        Magg, Patrick Schmölzel, Andreas Fasching, Felix Hutt und Nikolas
        Holzen ihre Philosophie erfolgreich umgesetzt. Ihr Motto hieß:
        „Erfolgreich spielen, aber unter Freunden. Wer für uns spielt, soll
        auch im Verein präsent sein, und nicht am Spieltag ankommen
        und wieder abfahren“. Mit 12:0 Punkten, vier Punkte vor dem
        Zweitplatzierten Team vom MTTC Iphitos, sicherten sie sich den                                 Das erfolgreiche Team vom STK Garching,
                                                                                                        von links: Christian Blankl, Marco Mader,
        Gruppensieg der Bundesliga Süd und damit die Teilnahme am
                                                                                                             Oliver Jöhl, Niko Holzen, Maximilian
        Finale der Deutschen Meisterschaft am 27. Juli beim Tabellen-                                         Schmuck, Felix Hutt und Alexander
        führer Nord, dem Buschhausener TC 1, dem sie mit 2:7 unter-                                          Satschko. Es fehlen: Christian Magg,
        lagen. In der rein deutschen Truppe aus Bayern konnte nur                                       Patrick Schmölzel und Andreas Fasching.
        Alexander Satschko sein Einzel gewinnen. Die Doppel wurden
        nicht mehr ausgespielt und mit 2:1 an die rein ausländische
        Legionärsmannschaft, von denen kein Spieler ein Wort Deutsch
        sprach, des Gastgebers abgegeben. Hier stellt sich die Frage, ob      Für die Herren vom MTTC Iphitos mit Ludovic Walter, Kristian
        der Titel „Deutsche Vereinsmeisterschaft“ noch angebracht ist.        Pless, Richard Malobicky, Lars Uebel, Benedikt Dorsch, Filip
                                                                              Fichtel, Björn Krenzer, Uli Kiendl, Fabian Ziemer (MF), Christoph
                                                                              Hübler und Fabian Schmid hätte ein Sieg im letzten Spiel gegen
                                                                              den TC Großhesselohe (4:5) keine Änderung in der Tabelle ge-
                                                                              bracht, da das erste Match gegen den STK Garching zu Null ver-
                                                                              loren ging. Wieder einmal muss sich die Mannschaft mit dem
   Mit dem vierten Tabellen-
   platz ist der Klassenerhalt
                                                                              zweiten Tabellenplatz begnügen.
 für die Mannschaft vom TC
  Großhesselohe geschafft.                                                    Die Mannschaft vom TC GroSShesselohe landete auf dem
   Von links hinten: Thomas                                                   vierten Tabellenplatz und damit haben Maximilian Wimmer, Ema-
          Vogel, Girts Dzelde,
         Emanuel Fraitzl und
                                                                              nuel Fraitzl, Martin Wetzel, Christopher Kas, Sven Weven, Dominik
 Maximilian Wimmer; vorne:                                                    und Jan Hansen, Girts Dzelde, Benedikt Eger, Moritz Trüg, Bene-
  Jaro Becka, Martin Wetzel                                                   dikt Nürnberger (MF) und Thomas Vogl ihr Saisonziel erreicht. Mit
        und Christopher Kas.                                                  einem Sieg gegen den TC Dachau hätte es ein dritter Platz werden
                                                                              können. So mussten sie sich mit 4:5 geschlagen geben.

                                                                              Die Herren vom TC Dachau waren die Newcomer in der diesjäh-
                                                                              rigen Bundesligasaison und hier hieß es für Tommy Haas, Marek
                                                                              Semjan, Michal Schmid, Igor Zelenay, Darius Lipka, Benjamin
                                                                              Ringlstetter (MF), Peter Schuster, Manuel Ringlstetter, Peter Zick,
                                                                              Gaetano Marrone und Sandro Costa die Klasse zu halten. Tommy
                                                                              Haas hat zwar nur ein Einzel gegen die Herren vom TC Groß-
                                                                              hesselohe, gespielt, aber vielleicht war dieser Sieg (6:4, 7:6 gegen
                                                                              Maximilian Wimmer) das ausschlaggebende Match zum 5:4-Sieg
                                                                              und damit zum sicheren sechsten Tabellenplatz. Eine Weile guckte
                                                                              Tommy Haas „seinen“ Jungs beim Doppel zu, bis er sich dann ver-
                                                                              abschiedete. Sein Flieger nach London gehe noch am Abend. Er
                                                                              müsse bei den „Legenden“ in Wimbledon antreten. Tommy Haas
                                                                              lässt das Tennis nicht los. Bleibt die Meisterfrage, ob er auch
                                                                              nächstes Jahr für den TC Dachau spielt. Peter Schuster: „Nichts ist
                                                                              entschieden, aber es hat ihm alles gut gefallen und er kann sich
                                                                              vorstellen, im kommenden Jahr wieder für uns anzutreten, dann
        Das Team vom TC Dachau mit Starauftritt von Tommy
                                                                              aber bei einem Heimspiel in Dachau!“ Knapp wurde es am vor-
        Haas im Match gegen die Herren 30 vom TC Großhes-
        selohe. Von links: Tommy Haas, Marek Semjan, Michal                   letzten Spieltag noch einmal gegen Absteiger Frankfurt. Mit zwei
        Schmid, Igor Zelenay, Dariusz Lipka, Mannschaftskapi-                 gewonnenen und zwei verlorenen Match-Tiebreaks in den Ein-
        tän Peter Schuster, Sandro Costa, Gaetone Marrone                     zeln, aber zwei klaren Siege in den Doppeln, war das Ziel erreicht.
        und Peter Zick
                                                                              So werden auch 2020 vier bayerische Mannschaften in der
                                                                              Bundesliga Süd aufschlagen. 			                          Helmi Krug

14      Bayern Tennis 8.2019
Senioren |

                                Bayerische Erfolge in Bad Neuenahr
                                In Anbetracht der Hitze des Vorjahres hat sich der DSM, Ausrichter der
                                66. Nationalen Deutschen Tennismeisterschaften der Seniorinnen und
                                Senioren gut, gerüstet. Er reagierte auch auf die terminliche Über-
                                schneidung mit der ITF-Seniors-Weltmeisterschaft in Portugal und zog
                                einige Spiele der AK 50, 60 und 65 vor. Die engagierte und gut einge-
                                spielte Turniergilde um Turnierdirektorin Annette Bartsch hat das alles
                                bestens gemeistert. Positiver Effekt der vollen ersten Woche: Umso
                                mehr Spielerinnen und Spieler hatten die Gelegenheit, den traditionel-
                                len „White Day“ à la Wimbledon mitzuerleben. In nahezu allen Diszipli-
                                nen und Altersklassen konnten sich die Vertreter des BTV unter den 640
                                Teilnehmern bis in die Endrunden durchsetzen. In acht Altersklassen
                                holten sie sich den nationalen Titel auf Sand. 		                  H.K.
Dr. Gabriele Kirchner
                                Ergebnisse: 1. Platz, H55: Stefan Eggmayer (TC BW Fürs-
                                tenzell), D50: Gabriele Kirchner (TC RB Regensburg), H70:
                                                                                                                Damen-Doppel 40, von links, mit den
                                Peter Marklstorfer (RB Regensburg), Doppel: D40: Astrid
                                                                                                                Siegerinnen Kristine Quadflieg und
                                Obermeier/Kristine Quadflieg (STK Garching/TC Gauting),                         Astrid Obermeier und den Finalistinnen
                                D55: Ellen Neumann/Jolanta Bojko (TC Gernlinden/TC Gen-                         Stefanie Heim und Corinna Kaup
                                singen), D65: Monika Quirnbach/Elisabeth Weyel-Albrecht
                                (TSV Unterhaching/TC Siegen), Mixed: 60: Monika Quirm-
                                bach/Rainer Schubert (TSV Unterhaching/TC Wolfsberg-
                                Pforzheim) 80: Christel Strung/Gerhard Specht (Kölner HTC
                                BW/TG Neunkirchen). 2. Platz, D45: Corinna Kaup (TSC
                                Heuchelhof Würzburg) D55: Martina Simon (SV Helfendorf),
                                D65: Marlis Danner (TSV Siegsdorf), D70: Christa Pöttinger                                            Von links:
                                (TSV Unterhaching). Doppel: D40: Corinna Kaup/Stefanie                                                Annette Bartsch,
                                Heim (TSC Heuchelfof-Würzburg/BASF Ludwigshafen),                                                     Hannelore Pagels,
                                Mixed: 60: Margreth Beyer/Jens Ganss (Andernacher TC/                                                 Siegfried Dinsel,
                                TC Bamberg). 3. Platz, H40: Christian Fuchs (TC Weil-                                                 Gerhard Specht,
                                                                                                                                      Christel Strung
                                heim), H50: Jochen Wejnar (TC Rot-Weiß Landshut), H85:
                                                                                                                                      und Karin Spanke
                                Werner Marx (ASV Dachau), D40: Kristine Quadflieg (TC
Stefan Eggmayer                 Gauting), D45: Astrid Obermeier (STK Garching), D75: Hilde-
                                gard Schlez (TF GW Fürth), Doppel: H70: Ernst-Jochen
                                Otto/Günter Klein (Deutscher Sportclub Düsseldorf/TSV
                                Altenberg), H80: Josef Harrer/Rudolf Perplies (TSV Forsten-
                                ried/TV Eselkamp Mittwald), H85: Günter Loibl/Heinz Wirtz
                                (THC am Forsthof/TC Rottach Egern) und Werner Marx/Horst
                                Schmütsch (ASV Dachau/TC Garstedt), D70: Jara Redweik/
                                Crista Pöttinger (FT Blumenau München/TSV Unterhaching),
                                Mixed: 40: Christine und Dierk Schindler (TC Ottobrunn),                  Von links:
                                                                                                   Elisabeth Weyel-
                                50: Karola Thumm/Jochen Wejnar (STK Garching/TC RW
                                                                                                   Albrecht, Monika
                                Landshut), 60: Renate Scherzer-Bachmayer/Erwin Bachmayer
                                                                                                Quirmbach (Siegerin
Peter Marklstorfer              (TSV Schäftlarn/TC Seefeld), 75: Hildegard Schlez/Peter Sig-   im Damen-Doppel 65
                                wart (TF GW Fürth/TSG Backnang), 80: Hannelore Pagels/            und im Mixed 60),
                                Siegfried Dinsel (Recklinghäuser TG/TC GG Luitpoldpark).         Dagmar-Hellwegen
                                                                                               und Reinhilde-Adams

                        Titel für Fabian Grötsch
                        Die Deutschen Tennismeisterschaften der Jungseniorinnen & Jungsenioren (Damen 30 und 35, Herren 30 und 35) wur-
                        den am 1. August zum zehnten Mal beim TC Bürgerweide Worms ausgetragen. Für die Vereinsmitglieder, die alle kräftig
                        mit anpackten, war es eine Ehre, den Spielern(innen) und Besuchern ein unvergessliches Wochenende zu bescheren.
                        Und so gehörte neben hochkarätigem Tennis auch wie jedes Jahr eine stimmungsvoll dekorierte Anlage, allerlei kulinari-
                        sche Genüsse sowie ein buntes Rahmenprogramm mit Partys, Oldtimern und einer Players Night zum Turnier. In der
                        Königsklasse der Herren 30 setzte sich Fabian Grötsch vom 1. FC Nürnberg bis ins Finale durch, wo er gegen den an eins
                        gesetzten Kim Möllers (TC Bredeney-Essen) in einem spannenden Match mit 7:5, 6:2 die Oberhand behielt. Gemeinsam
                        mit Wolfgang Wenus (TC Wolfratshausen) unterlag er im Finale des Herrendoppels 30 der Paarung Kim Möllers/Marc
                        Leimbach (TC Bredeney/Ratinger TC GW) mit 4:6, 3:6. Bei den Damen 30 erreichte Natali Gumbrecht vom TSV Altenfurt
                        die Endrunde. In einem Kopf-an-Kopf Rennen musste sie schließlich Katherina Rath (RTHC Bayer Leverkusen) mit 4:6,
Der neue Deutsche
Meister der Herren 30   4:6 den Sieg überlassen. Ähnlich erging es Vroni Hinterseer (MTTC Iphitos) im Finale der Damen 35 gegen Marion Kruse
heißt Fabian Grötsch    (TC Union Münster), der sie sich mit 4:6, 2:6 geschlagen geben musste. Damendoppel wurden nicht gespielt.        H.K.

                                                                                                                       Bayern Tennis 8.2019        15
| Internationales Tennis

                                              Peter Gojowczyk
                                              Lucky Loser mit
                                              einem „Lauf“
                                              I
                                                ch kann es noch gar nicht fassen“, Peter Gojowczyk war überglücklich,
                                                „ich bin im Halbfinale eines 500er-Turniers“. Der Münchner hatte im
                                                Viertelfinale der Citi Open in Washington den Briten Kyle Edmund (ATP 35)
                                              besiegt, und das in seinem bereits sechsten Match der Turnierwoche. Mit sei-
                                              nem Ranking (ATP 122) musste er in die Qualifikation, wo er dem Amerikaner
                                              Donald Young in drei Sätzen unterlag. Doch nach der Absage des Südafrika-
                                              ners Kevin Anderson (ATP 11) hatte er Glück – als Lucky Loser rutschte er ins
                                              Hauptfeld des mit über zwei Millionen Preisgeld dotierten Turniers. Und hier
                                              hatte der seit zwei Wochen 30-Jährige einen „Lauf“. Zunächst besiegte er
                                              den Russen Andrey Rublev ziemlich knapp (7:6, 4:6, 7:6), dann den Australier
                                              Alex de Minaur (ATP 34 – 6:3, 7:6). Nächster Gegner war der Kanadier Milos
                                              Raonic (ATP 21), der übrigens dieses Turnier bereits gewonnen hatte, mit 6:4
                                              und 6:4, ehe er Kyle Edmund den Eintritt ins Halbfinale verwehrte. Endsta-
                                              tion für Gojowczyk war dann das Halbfinalmatch gegen den Weltranglisten-
                                              neunten, den an drei gesetzten Russen Daniil Medvedev, „Gojo“ unterlag in
                                              zwei glatten Sätzen. In der Weltrangliste machte Peter Gojowczyk einen ge-
                                              waltigen Sprung nach vorne, er verbesserte sich um 37 Plätze auf Rang 85
                                              und ist damit wieder unter den Top 100 und nach Zverev (7), Struff (35) und
                                              Kohlschreiber (73) viertbester deutscher Spieler. Der ungesetzte Australier
                                              Nick Kyrgios besiegte im Finale Medvedev in zwei Tiebreaksätzen.

                                                    Beim anschließenden, mit 6,3 Millionen Dollar dotierten und mit acht
                                                    Top-10-Spielern hervorragend besetzten 1.000er in Montreal traf Peter
                                                    Gojowczyk im Erstrundenspiel auf Borna Coric (ATP 14) – der Kroate
                                                    besiegte den Münchner in drei Sätzen. Jan-Lennard Struff unterlag in
                            Peter Gojowczyk         Runde zwei dem Georgier Nikoloz Basilashvili ebenfalls in drei
                                                    Sätzen, der Georgier wiederum bot Alexander Zverev einen großen
                                                    Kampf, ehe er im Achtelfinale gegen Zverev mit 5:7, 7:5 und 6:7 unter-
                                                    lag. Chancenlos war Zverev anschließend gegen den Russen Karen
                                                    Khachanov – er unterlag 3:6, 3:6. Das Turnier gewann der topgesetzte
                                                    Raphael Nadal, der Daniil Medvedev beim 6:3, 6:0 keine Chance ließ.

                                                    Keine Erfolgsmeldung von den deutschen Damen. Im kanadischen
                                                    Toronto, beim mit neun Top-10-Spielerinnen besetzten Rogers Cup
                                                    schieden Julia Görges und Tatjana Maria in Runde zwei aus. Görges
                                                    verlor gegen die Schweizerin Belinda Bencic in drei Sätzen, Maria gab
                                                    gegen Naomi Osaka verletzt auf. Eine Erstrundenniederlage kassierte
                                                    Angelique Kerber – sie verlor gegen die ungesetzte Russin Daria
                                                    Kasatkina in drei Sätzen. Das Preisgeld von 520.000 Dollar kassierte
                                                    die ungesetzte Kanadierin Bianca Andreescu – Serena Williams gab
                                                    im Finale beim Stand von 1:3 verletzt auf.               Horst Huber

                                                                                  Daniil Medvedev
                                                                                                    Fotos: Juergen Hasenkopf (2), Horst Huber (1)

     Raphael Nadal

16   Bayern Tennis 8.2019
| bezirk

                 Oberbayern-München Schwerpunkt München
                  Presse: Horst Huber Gartenstraße 4 | 82008 Unterhaching | Tel. 089 6118505 | horst.huber@toureiro.de

     Deutsche Bundesliga                                                       – registriert. Da zeigt es sich einmal mehr, wie sehr der Tennisfan
                                                                               einheimische, bekannte Spieler sehen möchte und nicht etwa
     Glückwunsch zum Klassenerhalt und ein ganz großes Lob. Mit                beim einen oder anderen Match seinen Tribünennachbarn fragen
     überwiegend deutschen, bayerischen oder gar Münchner Spie-                muss „Welcher ist denn unserer?“.
     lern wie Matthias Bachinger, Peter Gojowczyk, Daniel Brands,
     Kevin Krawietz und Florian Mayer bestritt der TC Großhesselohe            Ganz andere Strategien verfolgten dagegen zum Beispiel Krefeld
     die Saison in der Bundesliga und beendete sie sogar auf Platz             und Aachen. Krefeld meldete zehn (!) Italiener, Aachen zehn
     sechs recht erfolgreich.                                                  Belgier – stimmt da der Name „Deutsche Bundesliga“ noch? Fast
                                                                               ausschließlich mit vier Italienern in der Vierermannschaft trat
     Immer mit mindestens zwei, zwei Mal drei und zwei Mal sogar               Krefeld an, sodass eigentlich im sowieso schon etwas sperrigen
     vier deutschen Spielern angetreten, mauserten sich die Münch-             Mannschaftsnamen „BW Timberland Finance Krefeld“ nur noch
     ner zum „Remis-König“ der Liga – fünf Mal endeten die Partien             das Wörtchen „Italia“ fehlt. Bei BW Aachen ging der „Schuss“
     mit einem 3:3. Nur zwei Auswärts-Niederlagen gab es gegen den             nach hinten los, denn die sieben im Laufe der Saison eingesetz-
     Deutschen Meister Mannheim und den Tabellendritten Krefeld,               ten Belgier haben alle eine negative Siegbilanz. Da hätte man
     aber auch zwei Siege am Saisonende. Daheim blieben die                    auch dem deutschen Spielernachwuchs – was förderlicher ge-
     Münchner ungeschlagen. Schon lange wurden auf der Großhes-                wesen wäre – die Gelegenheit geben können, sich Bundesliga-
     seloher Anlage nicht mehr so viele Zuschauer – meist über 1.000           spieler zu nennen und Spielpraxis zu sammeln.

           Vier Meister
           Meister von Oberbayern-München dürfen sich
           bei den Damen und Herren jeweils zwei Mann-
           schaften nennen. TC GW Gräfelfing und Wacker
           Burghausen gewannen bei den Damen in der
           Super-Bezirksliga die Titel, die zweiten Mann-
           schaften von GW Luitpoldpark und TC Ismaning
           siegten in den Gruppen bei den Herren. Da es
                                                                         Die Gräfelfinger Damen, von links: Susanne Gössel, Anna Müllerschön,
           keine Endspiele gibt, dürfen sich also diese vier             Julia Lössel, Jenna Gössel, Felicia Egger, Sandra Bachmayer und Lara
           Mannschaften mit dem Titel schmücken.                         Mehlsam. Ungeschlagen beendeten die Gräfelfingerinnen die Saison,
                                                                         eine „weiße Weste“ behielten Jenna Gössel mit einer 7:0-Sieg-Bilanz und
                                                                         Sandra Bachmayer, die in sechs Matches den Platz als Siegerin verließ.

                                                                                        Die zweite Garnitur von Grün-Weiss Luitpoldpark, hinten
                                                                                        links: Hans-Jörg Albiez, Clemens Feigl, Magnus Michaelis
           Zwei Münchner Sieger: Beim internationalen Amper-                            und Julius Seifert, vorne links: Frederic Krusemark, Bene-
           Tennis-Cup in Haimhausen (Bericht auf Seite 20)                              dict Minkner, Mannschaftsführer David Bendheim, Patrick
           konnte sich Luitpoldpark gleich über zwei Sieger                             Strauss und Philipp Reiners. Ohne Punktverlust blieben die
           freuen. Bei den Damen siegte Adriana Rajkovic,                               Lupo-Herren, Magnus Michaelis (6:0) und Patrick Strauss
           Charly Zick war bei den Herren erfolgreich.                                  (5:0) hatten die beste Saisonbilanz.

18   Bayern Tennis 8.2019
Schulte und Schmidt
siegen am Schliersee
Rene Schulte hat seinen Titel beim Schlierseer Sixtus-Cup vertei-
digt. Bei der 68. Auflage dieses Traditionsturniers setzte sich der
Konstanzer in einem der besten Endspiele der letzten 15 Jahre mit
6:7, 7:6, 6:4 gegen den Münchner Hannes Wagner nach etwas
mehr als zwei Stunden und drohenden Regenwolken über der
Anlage durch. Bei den Frauen war die Nürnbergerin Lara Schmidt
beim 6:1, 6:3 über Anja Wildgruber eine Klasse für sich.

Stark vertreten waren am Schliersee Münchner Spielerinnen. Eva-
Marie Voracek (Luitpoldpark), Isabella Pfennig (Großhesselohe)
und Franziska König (Iphitos) scheiterten erst im Viertelfinale, Anja
Wildgruber (Iphitos) erreichte das Finale. Dennoch: Diesmal stah-                         Siegerehrung: Hannes Wagner, Rene Schulte,
                                                                                          Anja Wildgruber und Lara Schmidt.
len die Männer den Frauen die Show. Denn, dass Hannes Wagner,
der für Schießgraben Augsburg spielt, Schulte so Paroli würde
bieten können, hatte man nicht erwartet. Wagners Anreise zum            Ergebnisse, Damen, Viertelfinale: Steffi Bach-
Finale war nämlich ein Abenteuer. Die Autobahn auf dem Weg              ofer (Bernhausen) – Alice Violet (Braunschweig)
nach Schliersee war nach einem schweren Unfall bei Brunnthal            6:2, 6:3; Anja Wildgruber (Iphitos) – Isabella
total gesperrt. Mit eineinhalb Stunden Verspätung kam Wagner            Pfennig (Großhesselohe) 6:2, 6:4; Lara Schmidt
auf die Anlage, nachdem er die Gegenfahrbahn der Autobahn               (Dresden) – Eva-Marie Voracek (Luitpoldpark)
mit der Tennistasche auf dem Buckel zu Fuß überquert und bei            6:4, 6:1; Alia Lex (Regensburg) – Franziska König
einem Freund in dessen Auto gestiegen war.                              (Iphitos) 6:3, 3:6, 7:6. Halbfinale: Wildgruber –
                                                                        Bachofer 6:2, 0:6, 6:3; Schmidt – Lex n.a. Finale:
Die Frauenkonkurrenz hatte insgesamt freilich auch eine ganze           Schmidt – Wildgruber 6:1, 6:3. Herren, Viertel-
Menge zu bieten. Franziska König (29) und Alia Lex (16) lieferten       finale: Rene Schulte (Bad Homburg) – Jakob
sich ein Marathonmatch über fast drei Stunden im Viertelfinale,         Schnaitter (Starnberg) 6:4, 6:4; Charly Zick (Luit-
anschließend trat der Teenager aus Zwiesel zum Halbfinale nicht         poldpark) – Dominique Graf (Bad Schussenried)
mehr an. Denn nach dem Erfolg über König hatte Familie Lex die          3:1 Aufgabe; Hannes Wagner (Schießgraben
Anlage verlassen und war nach Bad Tölz ins Hotel gefahren. In der       Augsburg) – Patrick Nyström (Bad Wörishofen)
Annahme, dass wegen Regens nicht mehr gespielt werden könn-             6:2, 6:2; Hleb Maslau (Wolfratshausen) – Mark
te. Doch nach zwei Stunden Pause ging es weiter, Alia Lex musste        Wallner (Eschenried) 4:3 Aufgabe. Halbfinale:
gestrichen werden und Lara Schmidt kam kampflos ins Endspiel,           Schulte – Zick 7:6, 6:1; Wagner – Maslau 6:3,
das sie dann auch gewann. „Das war sicher kein Nachteil für mich.“      6:4. Finale: Schulte – Wagner 6:7, 7:6, 6:4.

Hannes Wagner                             Charly Zick                        Anja Wildgruber                            Lara Schmidt

                                                                                                                 Bayern Tennis 8.2019   19
Sie können auch lesen