Die 1-Minuten-Fortbildung - Das Team bei COVID-19 - UKSH
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Die 1-Minuten-Fortbildung Das Team bei COVID-19 Die Intensive Care Society empfiehlt, sich und das Team vorzubereiten Probleme im Team Strategien für das Team Vorbereitungsphase: noch kein Fall auf Station Diffuse Ängste, erhöhte Nervosität, Kontrolle vermitteln, regelmäßige Kommunikationsfehler, Gerüchte, Updates zur Planung, Eskalations- Burn-out durch Überbereitschaft pläne kommunizieren Initiale Phase: Fall 1 auf Station Es geht los, viel Ausprobieren, try & Zentrale Planungszentren, um zen- error, Revisionen, Zeitverluste, Frus- tralisierte Kommunikation zu ge- tration. Erhöhte Grundangst, sich währleisten (1 Ansprechpartner). anzustecken Zentrale Phase: die Station ist voll belegt mit COVID-19 Patienten Phase mit größten Risiken, Fehler zu Management muss da sein. Pinn- machen. Überwältigende Arbeitsbe- boards & tägl. Updates. Es ist okay, lastung, viel auf Autopilot & unter sich nicht okay zu fühlen. Adrenalin. Erschöpfung. Ethische Täglich Kurze Pre- und De-Briefings Konflikte bei begrenzten Ressour- (Was ist der Plan heute? Wie war es cen. Angst, die Familie zu Hause heute?) anzustecken. Stress durch Erfah- Psychologische Hilfe für das Team. rungen der Patienten und ihren Basics: Pausen, Nahrung, Schlaf, Familien. Stigma, wenn man sich freie Tage selbst in die Öffentlichkeit begibt Schlussphase: unmittelbare Nachwirkungen Erschöpfung. Vereinzelt Burn-out Einzel- und Teamreflexionen. und PTBS Evaluation & Lernen. Belohnungen und Wertschätzungen organisieren. Auf PTBS-Symptome achten Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Quelle/n Intensive Care Society, https://ics.ac.uk/ICS/Education/Wellbeing/ICS/Wellbeing.aspx
Die 1-Minuten-Fortbildung Seriöse Informationen über COVID-19 Seriöse Informationsquellen zu COVID-19 sind folgende: RKI https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronav irus/nCoV.html DBfK (hier auch Arbeitsrecht) https://www.dbfk.de/de/themen/Covid-Pandemie.php DIVI https://www.divi.de/aktuelle-meldungen- intensivmedizin/covid-19-empfehlungen-zur- intensivmedizinischen-therapie-von-patienten-veroeffentlicht Society of Critical Medicine https://www.sccm.org/Tag?tagname=COVID-19&groupid=2 New England Journal of Medicine https://www.nejm.org/coronavirus Johns-Hopkins-Hospital https://browse.welch.jhmi.edu/covid-19 Center of Desease Control CDC, USA https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/index.html Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Diverse Quellen
Die 1-Minuten-Fortbildung Stabilität von COVID-19 in der Umgebung COVID-19 ist eine Tröpfeninfektion, d.h. dass das Virus beim Hus- ten, Niesen, Absaugen, Bronchoskopieren, In-/Extubieren oder NIV- und Highflowbeatmung usw. in die Umgebung gestreut wer- den kann. Das Überleben des SARS-CoV-2 Virus wurde auf unter- schiedlichen Oberflächen getestet. Ergebnis: Plastik: 2-3 Tage Aerosol/Luft: 3h Stahlflächen: 2-3 Tage Karton: 24h Kupfer: 4h Die Studie berücksichtigte nicht beein- flussende Faktoren wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Virenmenge usw., d.h. dass die Angaben im echten Leben ab- weichen können – aber im schlimmsten Fall auch so sein können. Deswegen: Hände waschen! Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, van Doremalen N, Bushmaker T, Morris DH, Holbrook MG, Gamble A, Williamson BN, Tamin A, Harcourt JL, Thornburg NJ, Gerber SI, Lloyd-Smith JO, de Wit E, Munster VJ. Aerosol and Surface Stability of SARS-CoV-2 as Compared with SARS-CoV-1. N Engl J Med. 2020 Mar 17
Die 1-Minuten-Fortbildung Beatmung bei COVID-19 Die Society of Critical Care Medicine hat Empfehlungen zur Beatmung bei Patienten mit COVD-19 und respiratorischem Versagen herausgegeben. Ca. 14% der infizierten Patienten benötigen O2-Therapie, 5% Beatmung, von denen >50% ein ARDS entwickeln. Highflow/NIV können bei hypoxischem Versagen erwogen werden (wenn eher Highflow als NIV). Bei Verschlechterung ist sofort zu intubieren. Keimbelastung für das Personal bei Highflow/NIV abwägen. O2-Ziel: soviel O2, dass die Sauerstoffsättigung ≤ 96% ist. Tidalvolumen 4-8 ml/kg (Regel: Männer: 450ml, Frauen 350ml) Plateaudruck: < 30 mbar PEEP: je höher O2-Bedarf, desto höher der PEEP, allg. > 10 mbar Bilanz: negative, konservative Flüssigkeitsbilanz Positionierung: Bauchlage 12-16 h bei pO2 /FiO2 < 150 Relaxierung bis zu 48h bei Dyssychronie der Beatmung Rekruitmentmanöver und ECMO, ggf NO-Beatmung können weiter erwogen werden Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Alhazzani et al. Surviving Sepsis Campaign:Guidelineson the Management of Critically Ill Adultswith CoronavirusDisease 2019(COVID-19). https://www.sccm.org/getattachment/Disaster/SSC-COVID19-Critical-Care- Guidelines.pdf
Die 1-Minuten-Fortbildung COVID-19: eine Beatmung für mehrere Patienten? Der hohe Bedarf an Beatmungsplätzen hat dazu geführt, dass Mediziner ernsthaft darüber nachdenken, an eine Beatmungs- maschine mehrere Patienten gleichzeitig anzuschließen. Alle hätten ein ARDS und wenn die Patienten gleich groß seien, könnte das Tidalvolumen etc. angepasst werden. Dieser Gedanke wird so ernst genommen, dass die Society of Criti- cal Care Medicine am 26.3. eine Stellungnahme publiziert hat: Es sollen nicht mehrere Patienten gleichzeitig an eine Beatmungs- maschine angeschlossen werden. Gründe: • Das Volumen geht in die am meisten dehnbaren Lungenbereich und wird daher ungleich zw. Patienten und Lungen verteilt • Ein Alarmmanagement wäre unmöglich • Bei einer Reanimation müssten alle Patienten bebeutelt werden • Selbst wenn bestimmte Patienten die gleichen initialen Beding- ungen hätten, würden sie zu unterschiedlichen Zeiten regene- rieren; wenn nur ein Patient eine Spontanatmung entwickelt, müssten alle mitmachen • Druckverluste durch Prozeduren wie Absaugen oder Bronchos- kopieren würden alle betreffen • 30% haben Co-Infektionen, die über das Geschläuch übertragen würden u.v.a.m. Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, https://www.sccm.org/Disaster/Joint-Statement-on-Multiple-Patients-Per-Ventilato
Die 1-Minuten-Fortbildung Nimm Covid-19 nicht mit nach Hause Auf der Arbeit Bringe so wenig Dinge wie möglich auf die Station. Ein Rucksack kann kontaminiert werden und ist nicht nötig Trage nur Kleidung und Schuhe, die Du ggf. heute desinfizieren oder wegwerfen kannst Bewahre Dein Smartphone in einer passenden Klarsicht- hülle auf, damit es funktionsfähig & abwischbar bleibt Desinfiziere regelmäßig persönliche Utensilien wie Kugel- schreiber etc. Lass persönliche Utensilien im Krankenhaus Desinfiziere regelmäßig Gegenstände, die alle anfassen: Türklinken, Tastaturen, Telefone, Kaffeekannen usw. Benutze Becher nur 1x. Bring Dein Essen & Trinken in geschlossenen Behältern selbst mit. Iss mit Abstand (und Anstand J). Bei Dienstschluss desinfiziere alle Gegenstände, die Du nach Hause mitnimmst. Wasche Hände und Unterarme. Zu Hause Keine Umarmungen. Zieh Deine Kleidung an der Tür aus. Lege die Kleidung in eine Plastiktüte und wasche sie später heiß. Nimm zuerst eine heiße Dusche (wenn nicht schon in der Klinik) Kümmere Dich um Dich selbst und Deine Lieben. Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, The Association of Salaried Medical Specialists (ASMS), https://twitter.com/ASMSNZ/status/1242532324270411776. Die Informationen basieren auf allgemeinen hygienischen Überlegungen. Entsprechende Studien zu Covid-19 sind noch nicht ausreichend verfügbar
Die 1-Minuten-Fortbildung Zieh Dich nicht alleine um 80% der Kontaminationen mit Covid-19, die Mitarbeiter auf Intensivstationen erleiden, geschehen beim Ausziehen der Schutzkleidung. Zieh die Schutzkleidung in Supervision einer zweiten Person aus, damit die zweite Person auf Risiken & versehentliche Kontaminationen hinweisen kann. Tipp: auch beim Anziehen der Schutzkleidung kann eine Supervision nicht schaden. Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Society of Critial Care Medicine. Surviving Sepsis Campaign: Guidelines on the Management of Critically Ill Adults with Coronavirus Disease 2019 (COVID-19). Die Informationen basieren auf allgemeinen hygienischen Überlegungen. Entsprechende Studien zu Covid-19 sind noch nicht ausreichend verfügbar
Die 1-Minuten-Fortbildung Masken Chirurgische Masken schützen die Umgebung vor den Keimen des Trägers. FFP-Masken schützen den Träger vor den Keimen der Umgebung. In Labor- Studien wurde der Vorteil von N95*/FFP-Masken gegenüber chirurgischen Masken im Hinblick auf Kontamination und Infektionen belegt. In klinischen Studien konnte der Vorteil nicht belegt werden. In einer Meta-Analyse mit 3 randomisierten Studien moderater Evidenz mit 3190 Mitarbeitern hatten FFP-Masken keinen signifikanten Vorteil gegenüber chirurgischen Masken im Hinblick auf virale Infektionen: Odds Ratio 0,9 (95%CI: 0,71-1,14, p=0,39). Die Autoren erklären dies durch folgende vermeidbare Fehler: • FFP-Masken bieten den besten Schutz, wenn sie eng sitzen. Ein undichter Sitz kann dazu führen, dass infektiöse Aerosole inhaliert werden. Bart- trägern wird dringend empfohlen, sich zu rasieren! • Nach stundenlanger Verwendung schmerzt die FFP-Maske im Gesicht. Man greift unbewusst an die Maske und kontaminiert sich. • Der Gebrauch einer FFP-Maske kann zu Kopfschmerzen führen. Ein Lockern der Maske führt zu einer erhöhten Infektionsgefahr. • FFP-Masken können zu Atembeschwerden führen. Tiefes Luft holen, weites Öffnen des Mundes oder Gähnen können zu anderen Kieferposi- tionen und damit zur Undichtigkeit der Maske führen. • FFP-Masken können zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen. Sie bieten keinen 100% Schutz. Dies kann zu unvorsichtigem Verhalten führen, vor allem beim Ablegen. Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Long Y, Hu T, Liu L, Chen R, Guo Q, Yang L, Cheng Y, Huang J, Du L, (2020) Effectiveness of N95 respirators versus surgical masks against influenza: A systematic review and meta-analysis. J Evid Based Med; doi: 10.1111/jebm.12381. *US-amerikanische N95-Masken sind den europäischen FFP2-Masken nahezu äquivalent
Die 1-Minuten-Fortbildung Beatmung bei COVID-19 Die Society of Critical Care Medicine hat bei sehr begrenzter Evidenz Empfehlungen zur Beatmung bei Patienten mit COVD-19 und respiratorischem Versagen herausgegeben. Zu beachten sind die Empfehlungsgrade: „Do“ = Muss und „Consider“= Erwägen Relaxierung Relaxierung Bauchlage Bauchlage Stickstoffmonoxid: NO Relaxierung Keine stufenweise Erhöhung des PEEP/Insp. Druck Interessant ist, dass Relaxierung und NO- Beatmung überhaupt erwähnt werden, weil die Vorteile in Meta-Analysen nicht belegt werden konnten. Wenn man aber mit dem Rücken zur Wand steht und nach einer Rescue-Therapie sucht, kann sie im Einzelfall erwogen werden. Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Alhazzani et al. Surviving Sepsis Campaign:Guidelineson the Management of Critically Ill Adultswith CoronavirusDisease 2019(COVID-19). https://www.sccm.org/getattachment/Disaster/SSC- COVID19-Critical-Care-Guidelines.pdf
Die 1-Minuten-Fortbildung Infektion, Krankheitsschwere und Ansteckungsgefahr bei Covid-19 Ansteckung ansteckend Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Rahme overview on #COVID19 patients that includes clinical severity, outcome and contagion period. https://twitter.com/RamyRahme/status/1244088504818204674/photo/1
Die 1-Minuten-Fortbildung Therapieempfehlungen bei COVID-19 verursacht durch das Corona-Virus Krankheitsbild Es handelt sich um eine Atemwegsinfektion deren Leitsymptome Husten und Fieber sind. Folge ist eine Hypoxämie. Zwar verlaufen 81% harmlos, dennoch erkranken 5% kritisch indem sie ein ARDS entwickeln. Typische Laborparameter Lymphozyten ↓ (80% der Fälle) CRP ↑ Leukozyten ↓ (33% der Fälle) Procalcitonin Normal (in der Regel) LDH ↑ (40% der Fälle) D-Dimere ↑ (40% der Fälle) Insbesondere erhöhte LDH und CRP Werte deuten einen kritischen Verlauf an Hygienemaßnahmen Isolierzimmer, möglichst mit Schleuse Kohorten-Isolation kann angedacht werden Betreuendes Personal sollte möglichst von der Versorgung nicht betroffener Patienten befreit sein. Hohes Augenmerk auf Händehygiene Weiterhin: Schutzkittel, Handschuhe, dicht anliegende FFP2/ 3-Maske Schutzbrille bei atemwegsnahen Interventionen (z.B.: Intubation, Bronchoskopie) Intubation möglichst per Videolaryngoskop Abstandsverringerung zum Patien en Infek i n ch Geschlossene Absaugung ist zu bevorzugen Therapie: Oberstes Ziel ist eine ausreichende Oxygenierung (spO2 90%) Zurückhaltende Flüssigkeitssubstitution negativer Einfluss auf Oxygenierung Der Einsatz von NIV und nasalem High-Flow sollte kritisch geprüft werden Aerosolbildung K n amina i nsgefahr Die Datenlage zur antiviralen Therapie ist noch unzureichend. Empfohlen wird eine Verabreichung unter Führung von Studienprotokollen. Mögliche Medikamente: Hydroxychloroquin, Lopinavir/Ritonavir, Camostat, Remdesivir S e ide ll en nich einge e e den begünstigt Pilzwachstum (Ausnahme Hydrocortison bei septischen Schock) Erstellt von: Tanja Lehnen Datum: 16.03.2020 Nr. KrB_2020_5 Quellen: Kluge, St. et al. (2020): Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19, In: Med Klin Intensivmed Notfmed. https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00063-020-00674-3.pdf [16.03.2020] Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/welt-karte-pille-erde-1185076/; https://pixabay.com/de/vectors/smilie-smiley-emoji- mundschutz-4887356/ [16.03.2020]
Die 1-Minuten-Fortbildung Stabilität des SARS-CoV-2 (Coronavirus) Das Coronavirus (SARS-CoV-2), welches die COVID-19 Infektion auslöst, ist längerfristig in Aerosolen und auf Oberflächen nachweisbar. Aerosole • bis zu 3 Stunden Kupfer • bis zu 4 Stunden Pappe/ Kartons bis zu 24 Stunden Oberflächen: • 2-3 Tage Kunststoff/Edelstahl Demnach kann das Virus durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden! Bereits 2002/2003 löste ein ähnliches Virus (SARS-CoV-1) eine Infektionswelle aus, jedoch in der Dimension nicht vergleichbar mit der aktuellen Pandemie durch SARS-CoV-2. Die Forscher verglichen beide Viren, konnten aber kaum relevante Unterschiede feststellen. Daher lässt sich aus den Ergebnisse der aktuellen Studie nicht direkt ableiten, weshalb die Infektionsrate mit SARS-CoV-2 deutlich höher liegt. Vermutet wird, dass die Dunkelziffer der SARS-CoV-2-Infizierten hoch ist. Da viele Infizierte keine oder nur geringe Symptome aufweisen, könnte das Virus unbemerkt weitergegeben werden Es werden folgende Empfehlungen ausgesprochen: Kontakte zu Infizierten vermeiden Nicht in Mund, Nase und Augen fassen Taschentücher direkt nach Gebrauch entsorgen Bei Symptomen zu Hause bleiben Regelmäßige Desinfektion, auch von Oberflächen Erstellt von: Tanja Lehnen Datum: 22.03.2020 Nr. Hyg_2020_6 Quellen: van Doremalen, N. et al. (2020): Aerosol and surface stability of HCoV-19 (SARS-CoV-2) compared to SARS-CoV-1. In: The New England Journal of Medicine. DOI: 10.1056/NEJMc2004973.
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