Die Olympischen Spiele 1936 und die öffentliche Wahrnehmung in Frankreich am Beispiel der Presseberichterstattung der Tageszeitung le figaro.

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Vorname, Name                                           Bochum, den
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                    Die Olympischen Spiele 1936 und
               die öffentliche Wahrnehmung in Frankreich
    am Beispiel der Presseberichterstattung der Tageszeitung le figaro.

Betreuer: Andreas Luh
Fakultät für Sportwissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Gliederung der Arbeit

1.          Einleitung
2.    Das Verhältnis Deutschland – Frankreich
2.1         Deutsche Außenpolitik bis 1936
2.2         Französische Außenpolitik bis 1936
2.3         Die Entwicklung der deutsch-französichen Beziehungen bis 1936
2.4   Die sportlichen Beziehungen zu Frankreich vor den Olympischen Spielen 1936
3.          Deutschland und die Olympische Bewegung
3.1         Die Olympische Bewegung vor 1933
3.2         Die Olympische Bewegung nach 1933
4.          Quellenanalyse – le figaro
4.1         Le figaro als Untersuchungsgegenstand
4.2         Sportliche Berichterstattung
4.3         Politische Berichterstattung
5.          Fazit
Literaturverzeichnis

Thematische, methodische Konzeption und Vorgehensweise
Untersuchungsgegenstand meiner Bachelorarbeit sind die Olympischen Spiele 1936,
welche ich unter Berücksichtigung der öffentlichen Meinung in Frankreich, am Beispiel
der Presseberichterstattung in der Tageszeitung le figaro untersuchen werde.
Die Ausrichtung der Olympischen Spiele 1936 wurde Berlin noch zur Zeit der Weimarer
Republik zugesprochen (Ueberhorst, 1986, S.3). Mit der Machtergreifung der National-
sozialisten im Jahre 1933 änderte sich die politische Situation in Deutschland allerdings
grundlegend. Die Olympischen Spiele sollten nun zum ersten Mal in einem diktatorisch
regierten Land stattfinden.
Anfangs zeigte Hitler jedoch wenig Interesse an der Abhaltung der Olympischen Spiele
in Berlin. Er bezeichnete sie 1932 als „Erfindung von Juden und Freimaurern“, wonach
sich ihre Ausrichtung selbstredend verbat (Hart-Davis, 1986, S.45). Zudem ließ sich die
Olympische Idee der Völkerverständigung und des Weltfriedens nicht mit den NS-
Ideologien vereinbaren (Ueberhorst, 1986, S.4). Als Hitler die Chance erkannt hatte, die
dem Deutschen Reich mit der Möglichkeit zur Inszenierung der Olympischen Spiele in
die Hand gelegt wurde, waren die Erwartungen an das Großereignis auf einmal sehr
hoch. Die Olympischen Spiele sollten einerseits das Zusammengehörigkeitsgefühl und
Selbstbewusstsein der Bevölkerung stärken und der Regierung somit einen großen
Rückhalt nach innen geben. Andererseits sollten sie, dem vom Ausland weitgehend po-
litisch isolierten Deutschland, Prestige und Ansehen einbringen. Die unablässigen Be-
teuerungen auf Friedensliebe und Völkerverständigung sollten über die wahren Aufrüs-
tungspläne des nationalsozialistischen Deutschlands hinwegtäuschen. Die Wirkung der
Propaganda auf die deutsche Bevölkerung, welche zu einer Festigung des Regimes
führte, ist unumstritten und führte indirekt auch zu einer positiven Wirkung auf das Aus-
land (Krüger, 1972, S.11f; Teichler, 1991, S.164).
Frankreich lebte als „Erbfeind“ mit Deutschland in traditioneller Feindschaft, daher war
es befremdlich, dass Hitler in den Jahren 1933 bis 1936 eine versöhnliche Haltung
Frankreich gegenüber einnahm (Teichler, 1991, S.153). Er schlug nun den Kurs der
Friedens- und Versöhnungspolitik ein, um über seine Kriegsvorbereitungen hinwegzu-
täuschen. Dies gelang nur bedingt, denn Frankreich musste sich direkt von der deut-
schen Aufrüstung bedroht fühlen. Wie kein anderes Land war es dem Wechsel von de-
monstrativen Friedensgesten und Vertragsverletzungen ausgesetzt (Teichler, 1991,
S.174).
Dies wirft die Frage auf, wie die französische Presse, im Rahmen dieses politischen
Hintergrundes, die Olympischen Spiele 1936 in Berlin wahrgenommen und bewertet
hat. Ob sie lediglich über Organisation, Höchstleistungen und Erfolge berichtet oder ob
sie auch die Hintergründe der Großveranstaltung kritisch hinterfragt und die propagan-
distischen Ziele erkennt. Ziel meiner Arbeit ist es, dies am Beispiel der Tageszeitung le
figaro herauszufinden.
Inhaltlich werde ich in der Arbeit die Vergabe sowie die Vorbereitung der Olympischen
Spiele erklären. Dabei wird die deutsche Außenpolitik eine wichtige Rolle spielen. Des
Weiteren werden die politische Situation Frankreichs sowie die Beziehung zu Deutsch-
land, aus politischer und sportlicher Sicht beschrieben. Die Presseberichterstattung des
le figaro werde ich während der Olympischen Spiele, eine Woche vor dem Ereignis und
2-3 Tage nach dem Ereignis einbeziehen. Auf die Rolle anderer Staaten werde ich nicht
speziell eingehen.
Um die Fragen, die mit dem Thema verbunden sind, angemessen behandeln zu kön-
nen, wurde die Arbeit chronologisch gegliedert und in fünf Sinnabschnitte mit den dazu-
gehörigen Unterkapiteln unterteilt.
Nach der Einleitung, in der das Untersuchungsdesign der Arbeit erklärt wird, schließt
sich die Erläuterung der deutschen und französischen Außenpolitik und der ambivalen-
ten Haltung Deutschlands gegenüber Frankreich, zu Beginn der NS Herrschaft an. Zu-
dem werde ich auf die deutsch-französichen Sportbeziehungen vor den Olympischen
Spielen 1936 eingehen. Im Folgenden steht die Darstellung der Olympischen Bewe-
gung im Vordergrund, bevor ich zur Analyse des le figaro komme, der exemplarisch für
die Meinung des rechtskonservativen Bügertums in Frankreich, in starker Abgrenzung
zur rechtsextremen Bewegung steht (Tschirwer, 2000, S.20).

Zur Geschichte der Olympischen Spiele gibt es sehr umfangreiche Literatur. Mit der po-
litischen Relevanz der Olympischen Spiele von 1936 setzen sich bis 1972 jedoch nur
wenige Autoren auseinander (Krüger, 1972, S.17). Mittlerweile gibt es ein etwas breite-
res Spektrum an Sekundärliteratur. Das Interesse der deutschen Historiker keimte zum
Anlass der 1972 in München stattfindenden Olympischen Spiele auf. Zeitnah entstand
die Untersuchung von A. Krüger „Die Olympischen Spiele und die Weltmeinung. Ihre
Außenpolitische Bedeutung unter besonderer Berücksichtigung der USA.“ (1972), wel-
che sich vor allem auf intensive Quellenarbeit stützt. Der Aufsatz von Horst Ueberhorst
„Spiele unterm Hakenkreuz“ (1986) ist beim Erstellen dieser Arbeit weiterhin sehr dien-
lich, da er die Olympische Bewegung in Deutschland in kurzer und verständlicher Weise
darstellt. Das Werk, von H. J. Teichler „Internationale Sportpolitik im Dritten Reich“
(1991), gibt darüber hinaus, Auskunft über die deutsch-französischen Sportbeziehun-
gen und deren politischen Hintergrund. Des Weiteren befasst es sich mit der französi-
schen Presseberichterstattung. Die Dokumentation von R. Rürup „1936 - Die Olympi-
schen Spiele und der Nationalsozialismus“ (1996), entstand anlässlich einer Ausstel-
lung, in der ehemaligen Staatlichen Kunsthalle in Berlin und im Bonner Haus der Ge-
schichte der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist auf einem aktuellen Forschungsstand
und beinhaltet zudem eine Fülle an Bild – und Dokumentmaterial. Darüber hinaus gibt
es einige jüngere Aufsätze und Sammelwerkbeiträge, die sich mit dem Thema ausein-
ander setzen.
Als Quellen dienen dieser Arbeit der Olympiafilm von Leni Riefenstahl, der Bericht „O-
lympia 1936 – Eine nationale Aufgabe“ vom Propagandaausschuss für die Olympischen
Spiele 1936, sowie die Ausgaben der französischen Tageszeitung le figaro in der Zeit
vom 25.07.1936 bis 20.08.1936, die mit einer Auflage von 50000 Stück, in der damali-
gen Zeit eine große Leserschaft verbuchen konnte (Tschirwer, 2000, S.20). Aus zweiter
Hand werden Aussagen Hitlers und die Berichte aus dem Völkischen Beobachter und
dem Reichssportblatt zitiert.

Literaturverzeichnis (Verlagsnamen fehlen)
Abetz, O. (1951). Das offene Problem. Köln.
Bernett, H. (1971). Sportpolitik im dritten Reich. Schorndorf.
Delaplace, J-M. (1997). Les acteurs du developpement du sport entre les deux-guerres
en France (1919-1940): defenseurs et adversairs. Rom.
Duff, H. D. (1986). Hitler’s Games. The 1936 Olympics. New York.
Brender, R. (1992). Kollaboration in Frankreich im Zweiten Weltkrieg. München.
Eberhard, A. (1970). Das Dritte Reich. Hannover.
Hildebrand, K. (1995). Das Dritte Reich. München.
Hillmar, H. (1993). Mythos Olympia. Autonomie und Unterwerfung von Sport und Kultur.
Berlin.
Höfer, A. (1994). Der Olympische Friede. Anspruch und Wirklichkeit einer Idee. Sankt
Augustin
Jäckel, E. (1966). Frankreich in Hitlers Europa. Stuttgart.
Krüger, A. (1972). Die olympischen Spiele 1936 und die Weltmeinung. Berlin.
Lembke, R. (1971). Das große Handbuch der olympischen Sommerspiele. Darmstadt.
Roland, R. (2000). Annäherung an Frankreich im Dienste Hitlers?. München.
Rürup, R. (1996). 1936 Die Olympischen Spiele und der Nationalsozialismus. Berlin.
Scheler, E. (1962). Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich
zur Zeit der aktiven Außenpolitik Hitlers, Ende 1937 bis zum Kriegsausbruch. Disserta-
tion. Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg.
Stoffers, A. (2001). Betriebssport in Frankreich: Entwicklung und Struktur der unter-
nehmerischen Sportförderung von der Belle Epoque bis zur Gegenwart. Dissertation.
Ruhr-Universität Bochum.
Teichler, H. J. (1991). Internationale Sportpolitik im dritten Reich. Schorndorf.
Tschirwer, A. (2000). Le Figaro: le „vaisseau amiral“ de la Socpresse. Dissertation. Albert-
Ludwig-Universität zu Freiburg im Breisgau.
Ueberhorst, H. (1971). Von Athen bis München. Berlin.
Ueberhorst, H. (1986). Spiele unterm Hakenkreuz. Die Olympischen Spiele von Gar-
misch-Patenkirchen und Berlin 1936 und ihre politischen Implikationen. Aus Politik und
Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitschrift „Das Parlament“.
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