Ein virtueller Stadtspaziergang zum Tag des offenen Denkmals
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Ein virtueller Stadtspaziergang zum Tag des offenen Denkmals Aufschlussreiche Einblicke in sechs bemerkenswerte, denkmalgeschützte Gebäude unserer Stadt haben Stadtheimatpflegerin Ursula Kaiser-Biburger und Kai Maier von der Unteren Denkmalschutzbehörde hier für Sie zusammengestellt ganz gemäß dem diesjährigen Veranstaltungsmotto: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei dieser virtuellen Entdeckungstour 2020! © Stadt Schwabach 2020
Ein herzliches Dankeschön sei allen beteiligten Eigentümern gesagt, die ihre historischen Anwesen geöffnet haben, damit eine solche Präsentation möglich wird sowie Dank auch an den Freundeskreis der Dreieinigkeitskirche, die ihre Altarbilder hierfür zur Verfügung gestellt haben. So wird es für Sie möglich, statt der gewohnten Führungen, die Denkmäler auf virtuelle Weise zu besuchen. Ein Dankeschön auch an die beteiligten Planer und Restauratoren: Reiner Urbansky, Holger Wilcke, Rötter & Bottler-Pracher, Grellmann- Kriebel-Teichmann, Georg Wechsler, ALS Ingenieure, Helmut Rester, fhs Ingenieure, Holger Schatz
Das ehemalige Finanzamt in der Bahnhofstraße 6 Gebaut wurde der freistehende Amtsbau mit Walmdach, Erker und Zwerchgiebel zusammen mit der Einfriedung 1903 als „Königliches Rentamt“. Bezogen wurde das Finanzamt am 01. Juni 1904. Der zweigeschossige Anbau an der Rückseite im Jahre 1951 reichte jedoch nicht aus. Im März 1993 zog die Behörde in den stattlichen Neubau an der Theodor-Heuss-Straße. Auch wenn danach städtische Behörden in dieses Gebäude zogen, spricht man im Volksmund nach wie vor vom „alten Finanzamt“.
Ein reizvoller Blick in das historische Treppenhaus Mit den neuen Eigentümern kehrte der alte Charme des Gebäudes wieder zurück. Liebevoll wurden Verzierungen des Jugendstils sorgsam saniert, bauzeitliche Details erstrahlen wieder im neuen Glanz. Man spürt die Liebe zum Denkmal, die gekonnt mit den Ansprüchen der Moderne verbunden wird. Foto: Diane Summa
Auf dem linken Bild ist der Boden gerade erstmals abge- geschliffenen worden. Auf der rechten Seite zeigt sich der behandelte Parkettboden in voller Schönheit nach der Fertigstellung.
Der Durchgang vom Altbau zum jüngeren Rückanbau von den beiden Seiten aus. Diese Wand war die frühere Außenwand des Altbaus. Auf diese Weise wird ein idealer Mit der Sandsteinfront werden das Amt mit Durchgang geschaffen. dem Anbau stilsicher bestens verbunden.
Und wenn alles fertig ist, kann das Leben wieder in dieses wunderschöne Gebäude einziehen. Ein Glanzpunkt der Sanierung ist im wahrsten Sinne die von Restaurator Holger Wilcke vergoldete Wetterfahne.
Die Altarsanierung in der Dreieinigkeits- kirche An der heutigen Bahnhofstraße/ Penzendorfer Straße wurde 1607/8 von der evangelischen Bürgerschaft die Dreieinigkeitskirche als Friedhofskapelle gebaut. Auch die Inneneinrichtung verdankte sie im Wesentlichen Stiftungen. Mit der endgültigen Auflassung des Friedhofs 1931 verlor diese Kirche ihre ursprüngliche Funktion und wurde ab 1936 für den Gemeindegottesdienst geöffnet. Nach einer erneuten Schließung 2004 erfolgte die Gründung des Vereins Freundeskreis Dreieinigkeitskirche. Seitdem wird die Kirche wieder für alle Gottes- dienste und kulturellen Zwecke verwendet.
Der Hochaltar in der Dreieinigkeitskirche Im Chor befindet sich der Hochaltar, eine Stiftung von etwa 1673 zum Gedächtnis an den Stadtschreiber und kaiserlichen Notar Johann Wolfgang Brückner (gest. 1669) . Das Gemälde geht auf ein Werk des niederländischen Malers Peter Paul Rubens zurück, das hier in spiegelverkehrter Form kopiert wurde. Neben anderen Schäden machte eine starke Verschmutzung durch Staub, Ruß, Spinnweben sowie zahlreiche Wachsspritzer eine Sanierung nötig.
Das Leinwandgemälde auf einer Holztafel zeigt nach der Sanierung in leuchtenden Farben die Kreuzabnahme Christi Deutlich tritt wieder das kalte Weiß des Gerade die Nahaufnahme offenbart wieder Leinentuchs und das symbolische Rot aus die bislang verborgenen Details wie die der Dunkelheit des Hintergrunds hervor. roten Bluttropfen auf dem Körper Jesu.
In der Predella (Sockel mit Stifterbild) ist die gesamte Stifterfamilie abgebildet mit einer Kartusche darunter mit der Stifterinschrift Die Stifterfamilie (Johann Wolfgang Das Stifterwappen, ein bürgerliches Brückner) mit ihren neun Kindern. Wappen mit einem Stechhelm, Helmzier, Von drei Töchtern war eine im Kindesalter Hörnern und den Farben der Hohenzollern gestorben wie drei von sechs Söhnen. ausgestattet.
Das Alte DG in der Seminarstraße erlebt die Vollendung seines zweiten Bauabschnitts Nach der Fertigstellung des ersten Abschnitts für die Musikschule und die staatl. Berufsschule steht nun in dem zweiten die Fertigstellung des AWO-Saals (hier auf dem Bild von der Seminarstraße aus), die Räume für die Puppenbühne und die Räume für die Kinderpflegeschule im Süden des Gebäudekomplexes aus dem 18. Jahrhunderts, dem zweigeschossigen, zweiflügeligen Sandsteinquaderbau des ehemaligen Rentamt an.
Links oben: Ein Blick in den großen AWO-Saal, unten in der Mitte von der Küche aus, die einmal so vorgesehen ist, wie es das rechte Bild zeigt.
Über dem AWO-Saal erwartet die Schüler eine Pausen- Terrasse. Zu ihr gelangt man über einen langen Gang, der noch fertig gestellt werden muss. Einst waren hier die Studierräume des Schülerheims untergebracht.
Ein Rundgang durch das Gebäude hält viele bauliche Besonderheiten bereit wie das bauzeitliche Fenster im AWO-Saal, die neue Treppenkonstruktion und die renovierte alte Eingangstür
Die neue, alte Heimat für die Marionettenbühne mit Besucherpodest und dem Blick auf die Bühne
So wird einmal der Eingangsbereich zur Puppen- bzw. Marionettenbühne aussehen, der mit Glaswänden und Türen von den anderen Bereichen klar und sauber abgetrennt ist. Hier ist exaktes Arbeiten gefragt!!!
Willkommen im Schulbereich der Kinderpflegeschule mit einem der Klassenzimmer und der Lernküche
Zwei ganz besondere Motive, die dieses Haus zu bieten hat: links das historische Geländer, das alte und neue Sicherheits- anforderungen gekonnt verbindet. Das rechte Bild gönnt einen ganz seltenen Blick in die Heizungs- und Lüftungsanlage des Hauses.
Mit mustergültigen Postkartenmotiven verabschiedet sich nun sowohl die südwestliche Außenseite als auch der Innenhof des ALTEN DGs
Die Boxlohe 10 Dieses zweigeschossige Wohn- und Handwerkerhaus zeigt sich als einen giebelständigen Steilsatteldachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss am westlichen Ende des Altstadtkerns. Das Gebäude weist eine lange Geschichte auf, die mit einem Vorgängerbau im 13./14. Jahrhundert begonnen hat und dem Über- und Umbauten folgten. So zunächst in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dann in der Zeit des Barock um 1736/37 sowie noch in den Jahren 1742/43, als es aufgestockt wurde. Vorgenommen hat dies der Büttner Johann Michael Köchert (1736-1770). Das Erdgeschoss wurde überwiegend als Quadersandstein-Mauerwerk errichtet.
Hier lebt die Geschichte des Hauses, fein säuberlich und fachmännisch aufbereitet: Während die Außenwand gedämmt ist, bleibt die Fachwerkkonstruktion innen sichtbar.
Neue, zeitgemäße Anforderungen ergänzen historisches Ambiente und verleihen dem Wohnen in diesem denkmalgeschützten Haus eine besondere Atmosphäre.
Ein herrlicher Blick über die Dächer Schwabachs Bis ins oberste Stockwerk wird die Wohn- und Lebensqualität bei den denkmalsanierten Wohnhäusern groß geschrieben. Solide Handwerksqualität im Einklang mit dem Eigentümer und dem Denkmalschutz. Geldwerte Förderung und Steuervorteile für den denkmalpflegerischen Mehraufwand gewährleisten schönes Wohnen in der Stadt.
Die Wöhrwiese 8, ein großes Sanierungsprojekt Wenn man diese Bilder sieht, mag man kaum glauben, dass es Menschen gibt, die aus diesem Relikt wieder ein anständiges Wohnhaus machen, in dem das Leben lebenswert ist. Dafür braucht man mutige Idealisten, tolle Zimmerleute, beste Handwerker, Restauratoren und Architekten, die ein Gefühl und Herz für Denkmäler haben.
Der Eindruck täuscht nicht! Hier wurde die stabile bauzeitliche Fachwerk-Konstruktion von etwa 1719 durch spätere Umbauten so gestört, dass die Statik nicht mehr stimmte, was zu Verformungen führte sowie letztlich Feuchtigkeit Tür und Tor im Fach- und Mauerwerk öffnete.
Sorgfältige Arbeiten stellen die maroden, barocken Fachwerk-Konstruktionen wieder her. Auf die Sicherheit der Handwerker wird natürlich geachtet!
Ein Blick in den Dachstuhl. Es handelt sich ursprünglich um ein Sparrendach mit eingezapften Kehlbalken und liegendem Stuhl. Durch den Einbau der beiden Zwerchhäuser Mitte des 19. Jahrhunderts führte dies zu erheblichen Verformungen der wichtigen Zerrbalkenlage.
Gut zu erkennen sind die Schäden an den Sparren und der barocken Fachwerkkonstruktion auf der Westseite des Dachstuhls.
Solche Zwingen brauchen die Zimmerleute bei ihrer umfangreichen aufwändigen Arbeit, um für den nötigen Halt sorgen zu können. Ohne den Faible für Denkmäler könnte ein Handwerker diese vielschichtige Arbeit gar nicht bewältigen!
Wie gut, dass solche barocken Fachkonstruktionen mit V-Streben und den Ausfachungen mit Bruchsandsteinen erhalten bleiben werden. Bei aller Arbeit ist doch ein Licht am Ende der Bauzeit so sichtbar wie derzeit beim Eingang in dieses Haus, das vor dem gänzlichen Verfall bewahrt wird.
Letzte Station am Pinzenberg 24 Wenn man sich vorher die Bilder aus der Wöhrwiese verinnerlicht hat, fällt es einem schwer, sich so ein Ergebnis vorzustellen, wie hier das Haus am Pinzenberg 24 darstellt. Nein, so desolat ist die Bausubstanz dieses Objekts nicht gewesen. Das Fachwerk im Obergeschoss, das überwiegend noch erhalten ist, stammt aus der Bauzeit um 1510. Das Erdgeschoss geht mit seinem Quadersandsteinmauerwerk auf eine bauliche Veränderung um 1550 zurück.
In diesem kleinen Rundgang durch das Haus kann man erahnen, wie gelungen und erbaulich Denkmalsanierung nach den Mühen und dem Aufwand sein kann. Gerade in den Städten leisten solche Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung von Lebens- und Wohnqualität!
So lässt es sich leben! In einem historisch sichtbaren Wohnraum, dem sich eine kleine, aber feine Altane anschließt mit dem Blick auf den freien Hinterhof, der ebenfalls saniert worden ist.
Ganz selbstverständlich dürfen bei einer denkmalgerechten Sanierung die technischen Ansprüche der Gegenwart nicht außer Acht gelassen werden. Denn auf modernen Komfort braucht man hier nicht zu verzichten!
Damit endet unser virtueller Spaziergang durch sechs denkmalgeschützte Objekte, die ganz dem diesjährigen Thema entsprechen, weil sie die Chance bekommen haben und daher „Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ Wir danken sehr für Ihr Interesse und hoffen, es hat Ihnen gefallen, einmal so die Gebäude kennen zu lernen.
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 WEITERE SANIERUNGSAKTIVITÄTEN IN DER ALTSTADT SCHWABACH 2020 Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Gesamtsanierungen Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Bachgasse 8 Architekt: Wolfgang Müller Tragwerksplanung: Ing.Büro Schrittesser Restaurator: Reiner Wiedel Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Falkensteingasse 5 Planung: Uli Rupprecht Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Friedrichstraße 2 Architekt: Helmut Rester Restauratoren: Bela Farago, E. Hartmann, Holger Schatz Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Königstraße 15 Architekt: Hübsch, Ramsauer, Harle Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Nördliche Mauerstraße 37 Architekt: Oliver Reiß Ausführung, Details: Eigentümer Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Pinzenberg 27 Planung: Thomas Scheiner Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Schulgasse 3 Planung: Thomas Scheiner Restaurator: Holger Schatz Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Silbergasse 2 Architekt: Helmut Rester Restaurator: Holger Wilcke Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Südliche Mauerstraße 1 Architekt: Helmut Rester Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Zöllnertorstraße 12 Architekt: Helmut Rester Restaurator: Edgar Hartmann Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Fassaden Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Boxlohe 6 Restaurator: Holger Schatz Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Kappadozia 4 Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Nürnberger Straße 29 Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Nürnberger Straße 30 Architekt: H. Rester Restaurator: E. Hartmann Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 SANIERUNG IN DURCHFÜHRUNG Wöhrwiese 8 Architekt: Helmut Rester Tragwerk: fhs Ingenieure Restaurator: Holger Schatz Stadt Schwabach © 2020
REFERAT FÜR STADTPLANUNG UND BAUWESEN Tag des offenen Denkmals 2020, Teil 2 Bearbeitung: Ursula Kaiser-Biburger, Stadtheimatpflegerin Amt für Stadtplanung und Bauordnung A 41 - Kai Maier, 08-2020 Stadt Schwabach © 2020
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