ZUKUNFT KASERNENAREAL ZÜRICH - MASTERPLAN - Rote Liste
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LEITIDEE FÜR DAS KASERNENAREAL Die nachfolgende Leitidee ist die Synthese aus den Ergebnissen der Beteiligung und den Diskussionen innerhalb der Verwaltung. Kanton und Stadt orientieren sich bei der Entwicklung des Areals daran. Das Kasernenareal ist ein städtischer und regionaler Magnet mit Quartierbezug – ein lebendiger, möglichst allen zugänglicher Erholungs-, Begegnungs- und Arbeitsort. Die vielfältigen privaten und öffentlichen Nutzungen und Angebote auf dem Areal zeichnen sich dadurch aus, dass sie in erster Linie gemeinwohlorientiert sind und sich auch wandeln können. Die Nutzungen und der Betrieb auf dem ganzen Kasernenareal orientieren sich an der Leitidee. Nutzung Kulturelle Nutzungen, kleinere Gewerbebetriebe, Nutzungen mit sozialer Ausrichtung sowie Bildungs- und Freizeitnutzungen prägen das gesamte Areal. Zwischen- und temporäre Nutzungen sind erwünscht. Der Zeughaushof und die Kasernenwiese sind vielseitig und ganzjährig nutzbare Freizeitorte und stadt- teilverbindende Freiräume. Bebauung und Gestaltung Veränderungen am gestalteten Ensemble geschehen mit grosser Zurück- haltung. Anbauten sind möglich. Die Gestaltung der Freiräume unterstützt eine vielseitige Nutzung. Wirtschaftlichkeit und Betrieb Das Kasernenareal erhält eine transparente Betriebsorganisation und ein Nutzungsmanagement, welches Flächen nach klaren Kriterien vergibt und auf einen stimmigen Nutzungsmix achtet. Es ermöglicht eine flexible und schrittweise Entwicklung. Das Areal wird nicht gewinnorientiert geführt. Die Kasernenwiese und der Zeughaushof sind stadtteilverbindende Freiräume
WEG ZUM MASTERPLAN Das Kasernenareal Zürich ist aufgrund seiner zentralen Lage und seiner Grösse ein Schlüsselareal für die Entwicklung von Zürichs Innenstadt. Die Anlage entstand in den Jahren 1864 bis 1876. Sie wurde bis 1987 durch das Militär genutzt und seither grösstenteils durch die Kantonspolizei Zürich. 2020 zieht die Kantonspolizei in das neue Polizei- und Justizzentrum (PJZ) auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal ein. Damit wird ein Grossteil des Kasernenareals für neue Nutzungen frei. Um eine Strategie für das Gesamtareal zu entwickeln und Lösungen für frei werdende Flächen bereit zu halten, haben der Kanton und die Stadt Zürich gemeinsam das Projekt «Zukunft Kasernenareal Zürich» ins Leben gerufen. Gebietsplanung Einbezug der Öffentlichkeit Machbarkeitsstudie Im Rahmen einer Gebietsplanung Im öffentlichen Beteiligungsverfahren Die Nutzungsvorstellungen für das Ka- sollten die Bedürfnisse des Quartiers, haben interessierte Personen unter Be- sernenareal wurden in einer Machbar- der Stadt und des Kantons berück- rücksichtigung der kantonalen und keitsstudie analysiert und bewertet. sichtigt werden. Dazu erstellten Kan- städtischen Vorgaben die künftige Dabei hat das Planungsteam vor allem ton und Stadt in der Vorbereitungs- Ausrichtung des Areals mitentwickelt. darauf geachtet, ob die möglichen phase eine Auslegeordnung der Im Dialog wurden die künftige Bedeu- künftigen Nutzungen innerhalb der gel- vorhandenen öffentlichen Bedürfnisse tung und Funktion des Kasernenareals tenden Rahmenbedingungen realisier- und erarbeiteten im Rahmen von inter- diskutiert und Vorschläge zur Raum- bar waren und ob sie in ihrer Ausrich- nen Workshops verbindliche Rahmen- nutzung und zur Betriebsorganisation tung der Leitidee für das bedingungen für die weitere Planung: eingebracht. Die Ergebnisse sind eine Kasernenareal entsprechen. wichtige Grundlage für die Ausformu- – die Qualitäten des Areals lierung der Leitidee zum Kasernen- Erarbeitung Masterplan werden berücksichtigt areal. Das Beteiligungsverfahren und die – die denkmalgeschützten Objekte Machbarkeitsstudie lieferten wichtige werden erhalten Grundlagen für den Masterplan, wel- – die Freiräume auf dem Areal cher im Anschluss durch das interdis- werden aufgewertet ziplinär zusammengesetzte verwal- – das Areal wird für die Öffentlichkeit tungsinterne Projektteam ausgehandelt zugänglich gemacht und festgelegt wurde. – die Nutzungen müssen wirtschaftlich tragbar sein In drei Workshops wurden Grundlagen für die Leitidee erarbeitet
INHALTE DES MASTERPLANS Das Kasernenareal ist in der Dimension der Anlage, in seiner Lage und Erreichbarkeit für Stadt und Kanton sehr bedeutend. Um dieses Potenzial zu nutzen und das Areal in Zukunft allen zugänglich zu machen, wurde für die Weiterentwicklung ein Masterplan erarbeitet. Dieser macht Aussagen zu übergeordneten Themen wie Schutzobjekte, Freiraum und Zugänglichkeit und darüber hinaus zur Funktion der einzelnen Arealteile. Damit sollen die städtebaulichen Qualitäten genutzt und gestärkt werden. Schutzobjekte Freiraum Zugänglichkeit Die Kaserne mit Wiese, Zeughäusern Der bestehende Freiraum mit Kasernen- Das Areal wird für die Öffentlichkeit und Stallungen entstand im 19. Jahrhun- wiese und Zeughaushof wird erhalten. vollständig zugänglich gemacht. dert und zählt heute in der Schweiz zu Er soll eine ökologische und gestalte- Eine grosse Durchlässigkeit wird an- den grössten erhaltenen Baukomplexen rische Qualität aufweisen, die dem Ort gestrebt. Durch die Stärkung der Fuss- des Historismus. Die Anlage stellt als und der künftigen Nutzung gerecht wird. und Veloverkehrsachsen wird es ideal Gesamtheit ein kulturhistorisch und Die Nutzung und Gestaltung der Frei- an das Quartier angebunden. Dank städtebaulich bedeutsames Zeugnis von räume erhält eine gesamtstädtische und seiner zentralen Lage ist das Areal nationalem Rang dar und wird als quartierbezogene Bedeutung. Der Vor- optimal durch den öffentlichen Verkehr Schutzobjekt von kantonaler Bedeutung bereich der Militärkaserne inklusive erschlossen. eingestuft. der Umzäunung wird einer publikums- orientierten Erdgeschossnutzung Die Erdgeschossnutzungen tragen zur Bis 1987 war das gesamte Areal für entsprechend gestaltet, der Bezug zur Belebung des Areals bei. Sämtliche Erd- die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Kasernenstrasse und zur Sihl herge- geschosse werden wo immer möglich Die Anknüpfung an die Geschichte und stellt. zum angrenzenden Quartier und den die Identität des Ortes ist eine beson- Freiräumen hin für publikumsorientierte dere Chance für die Entwicklung des Um eine hohe Aufenthaltsqualität Nutzungen geöffnet. Areals. Das Kasernenareal wird unter sicherzustellen, wird das gesamte Areal Wahrung der wertvollen Bau- und Frei- autoarm ausgerichtet. In einem Mobili- raumstrukturen inklusive historischer tätskonzept werden dazu verbindliche Umzäunung weiterentwickelt. Massnahmen festgelegt. Kasernenwiese und Zeughaushof werden als öffentliche Freiräume nutzbar
Zeughäuser Es wird ein Nutzungsmix aus kulturellen und sozialen Angeboten, autoarmen Gewerbebetrieben sowie Bildungs- und Freizeitnutzungen angestrebt. Zeughaushof Der Zeughaushof bleibt ein vielfältig nutzbarer, öffentlicher Freiraum. Er wird wie die Kasernenwiese in seiner Grundstruktur erhalten und entwickelt seinen Charakter im Zusammenspiel mit den künftigen Nutzungen der Zeughäuser. Polizeikaserne Die Führungsbereiche der Kantonspolizei verbleiben bis auf Weiteres in der Polizei- kaserne. Das provisorische Polizeigefängnis und die dazugehörende Umzäunung werden aufgehoben.
Militärkaserne In der Militärkaserne ist die Realisierung des Bildungszentrums für Erwachsene (BiZE) vorgese- hen. Im Erdgeschoss sollen überwiegend publikums- orientierte Nutzungen entstehen. Der zentrale Durch- gang des Gebäudes wird als öffentlicher Weg geöffnet. Kasernenwiese Die Kasernenwiese wird zusammen mit den Flächen um Militär- und Polizeikaserne wieder in ihrer ursprünglichen Grösse als öffentlicher Freiraum nutzbar. Das Nutzungs- angebot kann den Bedürfnissen der Ilustrationen: Yvonne Rogenmoser, Zürich Öffentlichkeit entsprechend erweitert und verdichtet werden. Hierzu bieten sich die baumbestandenen Flanken an. Auf der Wiese können zeitweise Veranstaltungen stattfinden.
DIE UMSETZUNG DES MASTERPLANS Das gesamte Areal bleibt im Eigentum des Kantons Zürich, einzelne Arealteile werden von der Stadt betrieben. Kanton und Stadt werden sich weiterhin zusammen für die Entwicklung und den Betrieb des Kasernenareals einsetzen. Die inhaltliche Arbeit und die Kommunikation über das gesamte Areal werden koordiniert. Für den Umzug der beiden Institu- Die Vergabe der Räumlichkeiten tionen des Bildungszentrums für Er- erfolgt in einem transparenten Verfah- Information und Beteiligung wachsene, der Kantonalen Berufs- ren und nach Kriterien, welche die Kanton und Stadt werden weiterhin schule für Weiterbildung (EB Zürich) Umsetzung der Leitidee gewährleis- kontinuierlich über die Planungs- und und der Kantonalen Maturitätsschule ten. Allfällige Anpassungen der Umsetzungsschritte auf dem Kaser- für Erwachsene (KME), in die Militär- Mieterschaft im Verlauf der Zeit sind nenareal informieren und den Aus- kaserne braucht es einen Eintrag dabei ausdrücklich erwünscht. tausch mit der interessierten Öffent- im kantonalen Richtplan. Sobald lichkeit suchen. Im «Dialog Kaser- der Planungskredit gesprochen ist, Es wird angestrebt, die gesamte nenareal» finden regelmässige Veran- folgt unter der Leitung des kanto- Kasernenwiese als Gebrauchs- staltungen statt, die die direkte Kom- nalen Hochbauamtes die Projektie- leihe an die Stadt Zürich zu über- munikation und den Austausch mit rung inklusive Wettbewerb. Der tragen, die damit für die Projektie- den interessierten Akteurinnen und Baubeginn wird auf den Auszug der rung, Sanierung und Bewirtschaftung Akteuren erlauben und Raum für Dis- Kantonspolizei abgestimmt. dieses öffentlichen Freiraums ver- kussionen zum Kasernenareal antwortlich ist. bieten. Mit einem Baurechtsvertrag zwischen Kanton und Stadt Zürich soll die Ent- Eigenständige Partizipationspro- wicklung des Zeughausareals zesse finden nach Bedarf zu einzel- der Stadt übertragen werden. Mit nen Teilprojekten statt. Diese werden Blick auf die angestrebten Nutzungen jeweils von den zuständigen Verwal- muss ein minimaler Ausbaustandard tungsstellen nach deren Bedürfnissen genügen. Die Sanierung der Zeug- entwickelt und unter Einbezug der häuser geschieht etappenweise interessierten Öffentlichkeit durchge- und orientiert sich am Zustand der führt. Eine Kultur des Dialogs soll Gebäude. auch weiterhin Markenzeichen dieser Arealentwicklung sein. ZEITPLAN Sukzessive Projektierung und Umsetzung nach Verfügbarkeit der Bauten
Beschlüsse: Regierungsratsbeschluss 975 5. Oktober 2016 Stadtratsbechluss 593 13. Juli 2016 Projektleitung: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich Amt für Städtebau der Stadt Zürich Beteiligte Stellen Kanton Zürich: Hochbauamt VERBINDLICHE GRUNDLAGE Immobilienamt Mittelschul- und Berufsbildungsamt Seit 2012 arbeiten Kanton und Stadt Zürich gemeinsam mit der interessierten Beteiligte Stellen Stadt Zürich: Amt für Hochbauten Öffentlichkeit an der Zukunft des Kasernenareals. An verschiedenen Dialog- Finanzverwaltung veranstaltungen wurden eine Vielzahl von Ideen eingebracht, Vorschläge disku- Grün Stadt Zürich tiert und Visionen für dieses aussergewöhnliche Areal im Herzen von Zürich Immobilien Stadt Zürich Liegenschaftenverwaltung entwickelt. Soziale Dienste Stadtentwicklung Und das mit Erfolg: Mit diesem Faltblatt halten Sie den Masterplan Tiefbauamt für das Kasernenareal in den Händen. Er bildet die verbindliche Basis für Mitarbeit: alle zukünftigen Entwicklungen und gibt klare Leitlinien für die Planung und Ernst Basler & Partner AG Umsetzung der anstehenden Neuausrichtung des Areals: Sämtliche (Projektsupport) Nutzungen müssen der Leitidee entsprechen und dazu beitragen, dass das Michael Emmenegger (Beteiligungsverfahren) Kasernenareal ein belebter Begegnungsort für die Stadt Zürich und die Menschen im Quartier wird. Bezugsquellen: Baudirektion Kanton Zürich Amt für Raumentwicklung Bei allen Beteiligten, die mit viel Herzblut und Engagement an der Zukunft Stampfenbachstrasse 12 des Kasernenareals mitgearbeitet haben, wollen wir uns an dieser Stelle CH-8090 Zürich bedanken. Vor allem dieser Dialog zwischen den Akteurinnen und Akteuren hat Telefon: 043 259 30 22 are@bd.zh.ch den bisherigen Prozess entscheidend geprägt und wird auch in Zukunft www.are.zh.ch weitergeführt werden. Stadt Zürich Amt für Städtebau Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit Lindenhofstrasse 19 und auf das neue Kasernenareal. 8021 Zürich Telefon: 044 412 11 11 afs@zuerich.ch Regierungsrat Markus Kägi Stadtrat Dr. André Odermatt www.stadt-zuerich.ch/hochbau Baudirektor Vorsteher Kanton Zürich Hochbaudepartement der Stadt Zürich Zürich, Juli 2016
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