ENSURE - Entwicklung Neuer Kunststoffe für eine Saubere Umwelt unter Bestimmung Relevanter Eintragspfade - Plastik in der Umwelt ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ENSURE - Entwicklung Neuer Kunststoffe für eine Saubere Umwelt unter Bestimmung Relevanter Eintragspfade Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 20.–21. April 2021 Prof. Dr. rer. nat. M. Kreutzbruck Bildquelle: grenzgaenge.me
Fernerkundung Ergebnisse Simulationsstudie zur Robuste, automatische und Definition eines Low-Cost 1 Detektierbarkeit und 2 übertragbare 3 Multi-Sensor-Systems zur Identifizierbarkeit von Plastik Klassifizierungs-methoden, Detektion und Identifikation in der terrestrischen Umwelt einsetzbar auf allen Skalen von Plastik in der mit historischen, aktuellen, und Spektralbereichen zur terrestrischen Umwelt zukünftigen und für Detektion (superspektral) und inklusive Machine Learning Kunststoffe optimierten Identifikation (hyper-spektral) Algorithmen Satellitensensoren von Plastik(arten) Spektr. Auflösung & Wellenlängenbereich Spektr. Auflösung & Wellenlängenbereich Spektr. Auflösung & Wellenlängenbereich VNIR VNIR VNIR TIR Skalenbereich Skalenbereich Skalenbereich Sektion Fernerkundung und Geoinformatik - Theres Kuester, Mathias Bochow, Shanyu Zhou Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 4
Fernerkundung Ergebnisse 2 VNIR PET 1 SWIR 47 mm E-waste in Accra, Ghana Aliphatische Kunststoffe Aromatische K. 2 VNIR Gewächshäuser, Almeria (ES) „Garbage City“, Kairo, Ägypten Sektion Fernerkundung und Geoinformatik - Theres Kuester, Mathias Bochow, Shanyu Zhou Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 5
Mechanische Degradation Fragmentierung im semiterrestrischen Bereich Aufbau der FSA-Freilandmesokosmen (2018-2020) - Wassertiefe + Sandufer Grobkiesufer Kies-/ Steinufer Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 6
Mechanische Degradation Fragmentierung im semiterrestrischen Bereich Ufer- und Tiefenabhängiger Massenverlust 1 L PET Flaschen Sandufer - Wassertiefe + Sandufer Kies / Stein – flaches Wasser Kies / Stein – tiefes Wasser Grobkiesufer Grobkiesufer Kies-/ Steinufer Kies-/ Steinufer Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 7
Mechanische Degradation Simulation von Mikroplastik in fließenden Systemen Tracerversuche in Simulation der Simulation von Fließrinnen des Tracerbewegung in der Plastikpartikeln in der Umweltbundesamtes Fließrinne fließenden Welle Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 8
Mechanische Degradation Entstehung von sekundärem Mikroplastik Laborversuche zur mechanischen Zerkleinerung in der Umwelt Abrasion • Abrieb von der Oberfläche des Plastikmaterials, z.B. durch Sandpartikel • Oberfläche wird rau und die Dicke des Plastik nimmt ab; das Plastikobjekt wird mit der Zeit löchrig • Es entsteht sekundäres Mikroplastik im unteren Mikrometer- oder vorher nachher Nanometer-Bereich Oberfläche (10x) Fragmentierung • Sequentielles Zerbrechen von größeren Objekten in immer kleinere Stücke (Fragmente) ähnlicher Größe • „Kollision“ mit harten Oberflächen (z.B. Kiesbett, Felsen) als Auslöser • Änderung der Größenklassenverteilung ist durch Potenzgesetz beschreibbar Prozesse finden häufig gleichzeitig statt und können nicht auseinander gehalten werden Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 9
Mikrokunststoffpartikel in Komposten 1 L Untersuchungsvolumen; Fraktion > 1mm (entsprechend DüMV) 0.2 0.18 Kunststoffgehalte in Komposten [mg/g] 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 PE PP PS PVC PU Polyacrylate *Detektion mittels ATR-FTIR; 30x 1L Einzelproben vom 25.11.2019 Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 10
Kunststoffgehalte in Komposten Grobfraktion vs. Feinfraktion PE Kunststoffgehalte in Kompost >2 mm und >1 mm 3,5 PS PP 0.1200 < 1 mm < 2 mm SBR 3,0 0.1000 > 2 mm > 1 mm Massegehalt / mg/mg 2,5 0.0800 2,0 0.0600 1,5 0.0400 1,0 0.0200 0,5 0.0000 0,0 Bützberg 1 Bützberg 2 Bützberg 3 Bützberg 4 Bützberg 5 Bützberg 6 Bützberg 7 Bützberg 8 Bützberg 9 Bützberg 10 1 mm : Gehalte Feinfraktionen : 0,006 - 0,014 mg/g 0,017 - 0,097 mg/g ~ 2,5 mg/g Mikroplastikgehalte in der Feinfraktion des Kompostes sind deutlich höher, als in Grobfraktion Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 11
Kunststoffgehalte in Klärschlämmen [mg/g] 1 L Untersuchungsvolumen; Fraktion > 1mm (entsprechend DüMV) 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 20190920 20191004 20191025 PE [mg/g] PP [mg/g] PET [mg/g] Celluloseacetat [mg/g] *Detektion mittels ATR-FTIR; Beprobungen mit 2-3 Wochen Abstand Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 12
Polymerdegradation Alterungsprozesse Kompost als Vektor für MP in Modellversuche zur MP- Bakterielle Degradation Entstehung in semiterrestrischen Eintragspfad von MP in terrestrische Ökosysteme terrestrische Ökosysteme Gealtertes PE Ökosystemen Mechanische Degradation von Kunststoffen Biologische Degradation von Kunststoffen Probe 10 1st derivative of "Probe 10" PE + bacterial consortium + culture media PE + culture media 100 PE PS S(100 mm+50 mm+10 mm) S(100 mm+50 mm+10 mm) 6 Masseverlustrate / % °C-1 0,006 5,0×104 SBR 0,05 80 Ketone 1,2 0,12 PP 0,005 Abundance Masse / % Massegehalt / ug/mg 0,04 60 4 PET-Masse / g PE-Masse / g Massegehalt / % 0,004 1,0 0,10 0,03 40 0,003 2 0,02 20 0,002 0,01 0,0 0,001 0 0 0,2 0,02 200 400 600 800 14,5 15,0 15,5 16,0 16,5 17,0 17,5 0,00 0,000 22.08.2019 09.10.2019 20.11.2019 Temperatur / °C Retention time / min 22.08.2019 09.10.2019 20.11.2019 0,0 0,00 Kompostprobe TED-GC/MS als Methode zum Quantifizierung der Kein massenrelevanter Screenen/Monitoren von MP in entstehenden MP-Masse mittels biologischer Abbau Komposten TED-GC/MS quantifizierbar Massegehalte als Grundlage Unterschiedliche Reduktion sauerstoffhaltiger von Modellierungen und Fragmentierungsverhalten der Funktionalitäten während der Stoffströmen Kunststoffe anhand der bakteriellen Inkubation mittels Quantifizierung erkennbar TED-GC/MS detektierbar Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 13
Mikrobieller Abbau von Kunststoffen Mikroorganismen im Kunststoff Isolierung und Charakterisierung potenzieller PE-Abbauer 1. Böden mit Kunststoff haben eine geringere mikrobielle Selektion von Diversität Bakterien auf PE- Pulver 2. Gemeinschaft dominiert durch wenige, hoch abundante bakterielle Gruppen = selektives Actinobacterium: Nocardioides sp. Habitat Kunststoff im Boden – die terrestrische Plastisphäre – ist ein Genom Sequenzierung - Suche spezieller mikrobieller Lebensraum nach funktionellen Enzymen alkB-Gen: Spaltet C-C- Bindungen von langkettigen Kohlenwasserstoffen MacLean et al. (submitted) Microorganisms Sektionen Geomikobiologie und Organische Geochemie - Joana MacLean, Susanne Liebner, Kai Mangelsdorf, Dirk Wagner Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 14
Mikrobieller Abbau von Kunststoffen Wachstum eines Bakterienkonsortiums mit vorgealterter HD-Polyethylenfolie initial Schaumbildung in der PE-Glucose-Variante Beginn PE-Folienfragmentierung Zugabe von Mineralmedium ohne C-Quelle Zelldichte (OD 600) Inkubationszeit [d] PE-Varianten unterscheiden sich signifikant von den Kontrollen REM-Analysen belegen Degradation der PE-Folien Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 15
Mikrobieller Abbau von Kunststoffen Relevante Gene, hochreguliert in PE + Glucose (initial) relativ zu Glucose (x>2, p2,p2, p
Bodenfunktionen und Umweltverträglichkeit Okklusion und biologische Degradation durch Bodenfauna und –mikroflora Mikroplastik wird von fast allen Bodenorganismen aufgenommen und wirkt negativ auf Wachstum, Fortpflanzung und Gesundheit des Edaphon. (Büks et al., 2020a: What do we know about how the terrestrial multicellular soil fauna reacts to microplastic?) Adverse Effekte treten bei MP
Materialentwicklung Umweltgerechte Optimierung PHBV hat großes Potenzial als biologisch abbaubarer Kunststoff in Wasser und Boden Durch Modifizierung u. a. mit biogenen Weichmacher wird Verarbeitung möglich Modifikationen: Steigerung der Polarität, Zusatzstoffe als Nährsubstrat, „schaltbare“ Sequenzen Zusätzlich beschleunigt der Weichmacher die Fragmentierung beim Abbau Weitere Modifizierungen nötig um Anwendungsfeld zu vergrößern z.B. für Schäume Materialkosten derzeit noch zu hoch bzw. Verfügbarkeit zu gering 100000 complex viscosity in Pa s PHBV 10000 PHBV C 70/30 PBAT 1000 + versch. PHAs + biobasierter/bioabbaubarer 70/30 Weichmacher C 100 0 1 10 100 angular frequency in rad/s Plastik in der Umwelt – Statuskonferenz 18
Nano-Partikel Analyse Mittels Nano-IR-AFM 9,31 0,1 (µm) (V) 4,65 0 0 -0,1 0 9,5 (µm) Ratio-Bild bei 1730 cm-1 / 1600 cm-1 5 Rasterkraftmikroskopie gekoppelt mit IR- PMMA Spektroskopie Räumliche Auflösung ~ 5 nm (µm) Spektren vergleichbar mit herkömmlichen (FT)IR-Spektren PS 0 0 5 (µm) Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 19
Gesellschaftliche Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster Fragestellungen Welches Wissen und welche Wahrnehmungen bestehen hinsichtlich Plastikverpackungen? Welche Gründe haben Konsument*innen, sich für oder gegen Lebensmittel in Plastikverpackungen zu entscheiden? Welchen Handlungsbarrieren zur Reduktion von Plastikverpackungen für Lebensmittel sehen sich Verbraucher*innen gegenüber? Welche plastikfreien Möglichkeiten nutzen Verbraucher*innen? Welche Lösungsansätze gibt es zur Reduktion von Plastikverpackungen für Lebensmittel? Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 20
Gesellschaftliche Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster Ergebnisse Verpackungs- und Plastikmüll werden von vielen Verbraucher*innen als Problem wahrgenommen Die große Mehrheit erwirbt Lebensmittel in Plastikverpackungen und in Supermärkten Bei der Vermeidung von (Plastik-)Verpackungen von Lebensmitteln sieht sich die Mehrheit der Konsument*innen mit Barrieren konfrontiert Die Förderung von Mehrweglösungen und Unverpackt-Konzepten wird begrüßt und die Bereitschaft zur Nutzung ist gegeben Stellschrauben für Lebensmittelerwerb ohne Plastikverpackungen sind 1) Angebot 5) Ernährungsgewohnheiten, 2) Zeit(-strukturen) 6)Handlungsroutinen, 3) Aufwand 7) Hygiene, 4) Einkaufsstätten 8) Preis Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 21
ENSURE - Entwicklung Neuer Kunststoffe für eine Saubere Umwelt unter Bestimmung Relevanter Eintragspfade Plastik in der Umwelt – Abschlusskonferenz 20.–21. April 2021 Prof. Dr. rer. nat. M. Kreutzbruck Bildquelle: grenzgaenge.me
Sie können auch lesen