Erfahrungsbericht des Auslandssemesters in Cincinnati, Ohio - von Henrike Strohm - HFT Stuttgart

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Erfahrungsbericht des Auslandssemesters in Cincinnati, Ohio - von Henrike Strohm - HFT Stuttgart
Erfahrungsbericht des Auslandssemesters
                                   in Cincinnati, Ohio

                                  von Henrike Strohm

Heimathochschule:		  Hochschule für Technik Stuttgart
Gasthochschule:		    University of Cincinnati
Studienfach:			      International Master of Interior – Architectural Design
Studienziel:			Integriertes Auslandssemester
Semester:			         2. Semester (SS 2017)
Zeitpunkt:			        Januar 2017 – April 2017
Kommunikationsdaten: 62sthe1mia@hft-stuttgart.de

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INH A LTSV ER ZEICHNIS

   1. VORBEREITUNG DES AUFENTHALTES

         2. STUDIUM IM GASTLAND

       3. AUFENTHALT IM GASTLAND

4. PERSÖNLICHE WERTUNG DES AUFENTHALTES

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1. VORBEREITUNG DES AUFENTHALTES

Ein Auslandsaufenthalt an einer Partnerhochschule muss sehr gut geplant werden, weshalb sobald wie möglich
mit der Planung begonnen werden sollte. Da ich bereits während meines Bachelor Studiums die Möglichkeit hatte
ein Semester in den USA zu verbringen, wusste ich schon sehr genau, worauf ich bei den Vorbereitungen achten
muss. Im Masterprogramm „International Master of Interior–Architectural Design” ist ein Auslandssemester im
zweiten Mastersemester vorgesehen. Dadurch ist die Vorbereitungszeit auf das Auslandssemester sehr kurz.
Ende Oktober entschied sich, an welche Partnerhochschule ich gehen würde. Daraufhin war es mir möglich,
mich offiziell an der University of Cincinnati, kurz UC, zu bewerben. Dies musste sehr schnell geschehen, da das
Semester in Cincinnati schon Anfang Januar 2017 anfing. Neben Portfolio, Motivationsschreiben, Sprachnachweiß
und Angaben zur Kurswahl benötigte ich einen Finanz Nachweis um sicherzustellen, dass es mir möglich ist den
Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Glücklicherweise konnte ich die Bewerbung Anfang November abschicken.
Über die Annahme an der Universität bekam ich innerhalb weniger Tage per E-Mail Bescheid. Anschließend
hieß es abwarten, bis die Dokumente aus Amerika da sind, die notwendig sind, um das Visum zu beantragen. In
der Zwischenzeit stand ich mit UC in Kontakt, um abzuklären, welche Auslandskrankenversicherung von ihnen
anerkannt wird.

Des Weiteren setzte ich mich mit dem Akademischen Auslandsamt der HFT in Verbindung, um erfahren für
welche Stipendien ich mich noch so kurzfristig bewerben konnte. Ende November erhielt ich die lang ersehnten
Dokumente aus Amerika und konnte mein Visa beantragen. Dazu musste ich online einiges ausfüllen und einen
Termin beim amerikanischen Konsulat ausmachen. Hier hat man die Möglichkeit zwischen Berlin, Frankfurt und
München zu wählen. Bei dem Besuch im Konsulat werden die Fingerabdrücke genommen und ein paar Fragen
gestellt, beispielsweise warum ich in die USA will und wie lange ich dort bleibe. Wenn alles gut verläuft, lässt man
seinen Reisepass dort und bekommt diesen nach ca. einer Woche mit dem Studentenvisa per Post zugeschickt.

Nun war es mir möglich, mich um den Flug und eine Unterkunft zu kümmern. Gaststudenten der Partnerhochschule
gaben mir den Tipp über Facebook nach Wohnungsmöglichkeiten zu schauen. Nach etlichen Nachrichten an
verschiedene Leute, hatte ich ein Skype Interview und bekam eine Zusage. Auch habe ich nach Erhalten der
Dokumente aus Amerika meinen Antrag auf Auslands BAföG gestellt.

Allgemein ist zu erwähnen, dass die Beschaffung der Dokumente mit Kosten verbunden ist. Neben den ca.
300€ für das Visa kommen Kosten für die Bewerbung an der Gasthochschule dazu, beispielsweise die Gebühr
für den Sprachtest. Auch ist es wichtig zu dem Zeitpunkt einen gültigen Reisepass zu haben, welcher nicht vor
Beendigung des Auslandaufenthaltes abläuft. Des Weiteren sollte man sich eine Kreditkarte zulegen, da in den
USA der hauptsächliche Zahlungsverkehr damit abgewickelt wird.

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2. STUDIUM IM GASTLAND

Die University of Cincinnati ist die
neue Partnerhochschule von der
HFT im Studiengang International
Master    of    Interior-Architectural
Design. Ich gehörte zu den ersten
sechs Austauschstudenten die an
die Partnerschaft nach Cincinnati
gehen durften. Die Universität wurde
im Jahre 1819 gegründet und hat
heute um die 44.000 Studenten. Die
Farben der Universität, schwarz und
rot, sind überall zu finden, ebenso
das Maskottchen The Bearcat. Der
Campus selbst ist für amerikanische      Ausgestelltes Model während DAAP Works
Verhältnisse   relativ   klein   und
kompakt, dennoch ist dort alles zu finden. Es gibt eine große Bibliothek, mehrere Food Courts, ein Recreation
Center (Fitnessstudio inklusive Schwimmbad), ein Stadion in der Mitte des Campus, das Health Center, mehrere
Starbucks Cafés und vieles mehr. Somit ist der Campus quasi eine eignen Stadt für sich. Es ist sehr leicht den
ganzen Tag dort zu verbringen. Als Design Student wurden meine Kurse im Department of Architecture and
Design (DAAP) unterrichtet. Das DAAP ist eine der Top 10 Universitäten für Interior Desing (Ranking 2016). Es ist
sehr gut ausgestattet - von verschiedenen Werkstätten und selbstständig benutzbaren Lasercuttern bis hin zu
3D-Druckern.

Das Semester begann am 4. Januar 2017 mit ein paar Einführungstagen bei denen ich herzlich willkommen
wurde. Da ich zu den ersten Studenten in diesem Austauschprogramm gehörte, war die Kurswahl zu Beginn
nicht ganz so eindeutig und meine Wahl stand nicht ganz fest. Nach einer genaueren Kursbeschreibung hatte
ich die Möglichkeit die angegebenen Kurse der Bewerbung nochmals zu überdenken und zu wechseln. An der
University of Cincinnati ist der Studiengang Interior Design ein 5-jähriges Programm, bei dem die Studenten
jedes Semester zwischen einem Unisemester und einem Co-op Semester (Praktikum) wechseln. Bisher hat
die Universität noch kein Masterprogramm für Interoir Design, weshalb mein Hauptkurs das „Studio“ des
Abschlussjahrgangs war. In diesem Kurs konnte ich mein eigenes Thema sehr frei wählen und entschied mich mit
Absprache des Professors eine deutsche Bäckerei in einem alten Feuerwehrgebäude zu designen. Der zweite
größere Kurs war „History of Interior Design“. Dieser Kurs war im Vergleich zu den normalen Studio Projekten
eine klassische Vorlesung und ausgesprochen gut. Ein weiterer Kurs war „Independing Studies“. Hier erlernte ich
in einer kleinen Gruppe die Programme „Rvit“ und „V-rey“. Zum Ausgleich zu den vielen am Computer sitzenden
Kursen entschied ich mich zwei kleinere Sportkurse zu belegen. Als letzten kleinen Kurs wählte ich einen Co-
op Vorbereitungskurs. Zu beginn des jeweiligen Kurses bekam ich genaue Angaben, wann welche Abgabe,
Präsentation und Zwischenprüfung war und was genau von den Studenten erwartet wird. Insgesamt belegte
ich 6 Kurse 15 Credits / 30 ECTS. Für jeden weiteren Credit hätte ich eine zusätzliche Gebühr zahlen müssen,
weshalb ich hierauf verzichtete. Am Ende des Semesters gab es eine Woche lang die Veranstaltung „DAAP
works“ bei dieser die Hauptprojekte sämtlicher DAAP Studenten ausgestellt wurden. So konnte jeder Besucher
einen guten Einblick in die studentischen Arbeiten der verschiedenen Disziplinen bekommen.

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3. AUFENTHALT IM GASTLAND

Als Austauschstudent hatte man die Möglichkeit im
Wohnheim auf dem Campus zu wohnen. Ich entschied
mich allerdings dagegen, da „off Campus living“ nicht
nur günstiger ist, sondern auch eine gute Möglichkeit
bietet mit Amerikanern in Kontakt zukommen und
Beziehungen zu knüpfen. Ich hatte das Glück ein
Zimmer in nächster Nähe vom Campus zu ergattern.
Wie zuvor erwähnt fand ich das Zimmer über Facebook,
in einem Haus mit sechs amerikanischen Studenten.
Es war ein sehr angenehmes Zusammenleben und es
half mir mich besser zu integrieren. Wir versuchten
beispielsweise   regelmäßig    Family   Dinners    zu
veranstalten und Zeit miteinander zu verbringen.            Family Dinner mit meinen Mitbewohnern

Generell lässt sich sagen, dass die Lebenshaltungs-
kosten im vergleich zu Deutschland um einiges höher
sind. Daher entschied ich mich so oft wie möglich
Daheim zu kochen. Hierbei waren die Möglichkeiten
Lebensmittel einzukaufen zu Beginn sehr beschränkt,
da der Laden um die Ecke renoviert wurde. Am
Wochenende gab es die Möglichkeit mit dem Shuttle
Bus der Universität einkaufen zu fahren. Mitte des
Semesters eröffnete ein Kroger in Laufnähe, wodurch
Einkaufen zu jeder Zeit möglich war. Dennoch lies
ich mir es nicht entgehen auch typisch amerikanisch
zu essen, beispielsweise Pancakes with Bacon zum
Frühstück.                                                  Pancakes with Bacon

Neben dem Shuttle Bus der Universität gab es auch
noch den öffentlichen Busverkehr. Dieser ist jedoch
nicht mit dem ÖVN in Europa vergleichbar. Das ganze
öffentliche Verkehrssystem ist in den USA nicht
sehr ausgebaut, da nahezu jeder ein Auto besitzt. In
Cincinnati waren die Fortbewegungsmöglichkeiten
verhältnismäßig gut, jedoch nicht optimal ohne Auto.
Zur späteren Stunde gab es von der Universität aus
die Möglichkeit einen NightRight zu rufen. Dieser
brachte einen überall hin, im Umkreis von einer
Meile um den Campus. Eine weitere oft genutzte
Fortbewegungsmöglichkeit ist „Uber“.                        Ausflug nach Detroit

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Während des Semesters hatte ich leider nicht viel Zeit zum reisen. Ich machte jedoch einen Wochenendausflug
nach Detroit zur Autoshow und einen Wochentrip während Springbreak. Glücklicherweise hatte ich die
Möglichkeit im Anschluss des Auslandssemesters noch ein Praktikum in Dallas, TX zu machen, wodurch sich
mehr Möglichkeiten zum Reisen ergaben.

4. PERSÖNLICHE WERTUNG

Allgemein ist zu erwähnen, dass die gesamte Vorbereitungszeit sehr knapp kalkuliert war, daher war es sehr
hilfreich, dass ich schon wusste was auf mich zukommt. Obwohl ich schon einmal ein Semester in den USA
verbracht habe, war dieses Semester sehr spannend und gefüllt mit vielen prägenden Ereignissen. Der Aufenthalt
an der Gasthochschule hat meine Neugierde für das Unbekannte und Fremde nicht enttäuscht. Durch das
Zusammenleben mit amerikanischen Studenten konnte ich mehr von der vielseitigen amerikanischen Kultur und
Lebensweise der Menschen kennenlernen, neue Freundschaften knüpfen und mich persönlich weiterentwickeln
. Durch die neuen Erfahrungen konnte ich meine Kreativität positiv beeinflussen und noch tiefer in amerikanische
Kultur eintauchen. Sie ist reich an Musik, Sprache, Literatur und Kunst. Besonders toll finde ich, dass ich die
Möglichkeit von der University of Cincinnati bekommen habe, im Anschluss des Auslandsemester ein Teil des
Co-op Systems zu sein und ein Praktikum in den Staaten machen zu können.

Fußballspiel des FC Cincinnati

Eröffnungsspiel der Basketball Season

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