Erfahrungsbericht zu meinem Erasmusaufenthalt an der Katholieke Universiteit in Leuven, Belgien im Wintersemester 2019/2020 - Heidelberg University
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Erfahrungsbericht zu meinem Erasmusaufenthalt an der Katholieke Universiteit in Leuven, Belgien im Wintersemester 2019/2020 von Anna Schweppe Einleitung Mein Auslandssemester in Leuven war eine traumhafte Erfahrung. Jeder Erasmusaufenthalt ist einzigartig. Trotzdem oder gerade wegen dieser naturgemäßen Besonderheit eines jeden Auslandssemesters möchte ich von meinen Erkenntnissen berichten, sodass ihr euch hoffentlich etwas schneller zurechtfindet und euch in dieser vielseitigen Stadt direkt etwas wohler fühlt. Auf diesem Weg hoffe ich eine Grundlage dafür zu schaffen, dass ihr ein zwar ganz individuelles aber dennoch genauso schönes und ereignisreiches Auslandssemester erleben dürft wie ich. Die Stadt Leuven Leuven ist optimal für jeden, der nachts den Geruch von frisch gebrautem Bier genießt, es wertschätzt in jeder Straße eine Pommesbude vorzufinden, die Nähe zu einer Weltstadt wie Brüssel spannend findet, an Donnerstagabenden gerne Slalomrennen um Erbrochenes unternehmen möchte und auf der Suche nach akademischer Exzellenz ist. Leuven ist eine Studentenstadt, wie sie im Bilderbuch steht. Die bezaubernde Stadt hat rund 100.000 Einwohner, wovon 60.000 Studenten sind. Wenn man durch die Straßen läuft, erkennt man diese Dominanz der Studenten deutlich. Jeder, der mich während des Semesters besuchte, merkte an, wie jung alle Menschen sind, denen man begegnet. Außerdem bietet Leuven für Studenten unfassbar viel: von Bars und Kneipen so weit das Auge reicht über Kinos, Restaurants, Cafés, Waffelläden, einem Schloss, einem Botanischer Garten, unzähligen Shoppingmöglichkeiten, charmanten Boutiquen, beeindruckenden Bibliotheken und einer genialen Universität ist alles vorhanden, was man für eine erfüllte und glückliche Zeit benötigen könnte. Orientation Days Die KU Leuven veranstaltet in der ersten Woche des Semesters eine wunderbare und sehr vielfältige Orientierungswoche speziell für die Erasmusstudenten. Dazu sollte man wissen, dass diese eine Woche vor dem tatsächlichen Semesterbeginn stattfindet. Das heißt, wenn ihr da schon denkt „Mensch, hier steppt ja echt der Bär!“, dann wartet erst mal, bis am folgenden Montag, die belgischen Studenten wie aus dem Nichts auftauchen und die Stadt auf den Kopf stellen. Ich empfehle euch sehr, in dieser Woche alle Erfahrungen, die ihr könnt, mitzunehmen. Aus eigener Erfahrung und der Erfahrungen meiner Freunde werdet ihr die ersten zwei bis drei Wochen mit großer Wahrscheinlichkeit selten vor 4 Uhr im Bett liegen. Und das ist auch gut so! Denn es finden gerade in diesen ersten Wochen unglaublich viele Partys statt, auf denen man mit interessanten, kontaktfreudigen jungen Menschen aus der
ganzen Welt tanzen kann. Dort werdet ihr eure zukünftigen Freunde kennenlernen. Wie aufregend! Danach wird es etwas ruhiger in Leuven. Die Belgier nehmen die Universität sehr ernst und fangen bereits im November (nach dem alljährlichen 24-Stunden-Run) in der Regel mit dem Lernen für die Klausuren im Januar an. Bis dann hat man allerdings bereits seine Gruppe an Freunden gefestigt und muss nicht mehr jeden Abend ewig ausgehen. Daher meine Devise: In den ersten Wochen alles geben! Eine ruhigere Zeit wird kommen. Außerdem wird man während der Orientation Days über viele wichtige Aspekte eines Lebens in Belgien informiert. Auf jeden Fall gut zuhören (vor allem zum Thema Mülltrennung)! Die Universität Als Juristen haben wir das große Glück, dass die Faculty of Law direkt in der Innenstadt liegt. Ich habe folgende Kurse belegt: - Law and Religion - The Law of International Organisations, including Discussion Sessions - European Legal History - International and European Human Rights Law - European Criminal Law, including Discussion Sessions - The Law of the World Trade Organization - Discrimination Law, including Discussion Sessions Ich war mit allen Kursen sehr zufrieden. Die Professoren sind zum großen Teil wirklich dynamisch und in der Praxis sehr aktiv. Die meisten Kurse haben sehr gute Powerpoint Präsentation zur Unterstützung, die sich dann später auch optimal zum Lernen eignen. In der Lernphase werden die Fakultätsbibliotheken unbeschreiblich überlaufen sein. Also empfehle ich entweder sich sehr sehr sehr früh morgens vor Ort anzustellen oder daheim zu lernen oder in die überraschenderweise nie überfüllte Universitätsbibliothek zu gehen. Viele Klausuren sind sogenannte Open-Book-Exams. Das heißt man darf Notizen und Unterlagen mit in das Examen nehmen. Das darf man allerdings nicht unterschätzen. Die Klausuren sind trotzdem oder gerade deswegen sehr anspruchsvoll und meistens schaut man dann doch nicht in seine Unterlagen. Die Fakultätsbars (FakBars) Die Fakultätsbars sind ein Konzept, dass wir so in Deutschland nicht kennen. Jede Fakultät hat eine eigene Bar, in der zu sehr günstigen Preisen vor allem Bier angeboten wird. Regelmäßig werden dort bestimmte Themenpartys geschmissen, die immer gut besucht sind. Wichtig: zieht euch dafür nicht schick an. Die FakBars sind grundsätzlich sehr abgerockt und es geschieht nicht selten, dass sich an einem Abend mehrere Personen noch im Raum übergeben. Daher gilt: am besten die ältesten und dreckigsten Schuhe, die man besitzt, anziehen. Die beliebtesten FakBars sind die der Rechtswissenschaftler und der Psychlogen, die glücklicherweise direkt nebeneinanderliegen.
Cafés und Restaurants Hier möchte ich meine Lieblingscafés und Restaurants aufzählen, da es mich tatsächlich einige Zeit gebraucht hat, diese ausfindig zu machen und mir eine genau solche Aufzählung bestimmt sehr geholfen hätten. Wichtig ist hier noch zu wissen, dass die meisten Cafés sonntags tatsächlich nicht geöffnet sind. Außerdem schließen sie unter der Woche meistens gegen 17.30 Uhr. Cafés: 1. Madmum 2. Café Noir 3. Leo’s Pancakes 4. Life Bar 5. Bar Leuv 6. Bar Berlin 7. Les Tartes de Francoise (nicht wirklich ein Café, aber köstlich) 8. Koffie Onan 9. Café in der KU Leuven University Hall 10. Coffee College Restaurants: 1. Zoff 2. Pasta Ruffo 3. Umamido 4. Het Strand 5. Hawaiian Poke Bowl 6. Chick n‘ Dip Bars: 1. De Fiere Margriet (dienstags gibt es da eine sehr goldige Open Mic Night) 2. Dokteur 3. De Blauwe Kater Verreisen und Besuch empfangen Belgien eignet sich wunderbar dafür, innerhalb des Landes zu reisen. Es bieten sich Städte wie Brüssel, Gent, Brügge, Antwerpen und Namur an. Alle sind in unter zwei Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und durchweg sehr sehenswert. Ich kann sehr empfehlen einen Besuch von Brügge mit einem kleinen Ausflug ans Meer zu verbinden. Bestimmt werden euch Familie und Freunde auch besuchen wollen. Grundsätzlich ist das in Ordnung. Doch man sollte darauf achten, dass nicht jedes Wochenende Besuch vor der Tür steht. Denn so verbringt man weniger Zeit mit den Menschen vor Ort, die man leider nur für einen so kurzen Zeitraum in seiner Nähe wissen darf.
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