Mietinger Altherren-Fussballer bei der EU in Brüssel - SV Mietingen

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Mietinger Altherren-Fussballer bei der EU in Brüssel - SV Mietingen
Mietinger Altherren-Fussballer bei der EU in Brüssel
                               von Ottmar Dentler

MIETINGEN (od) – Fünf intensive Tage erlebten die Mietinger AH-Kicker in Bel-
gien. Auf dem sportlichen Reiseprogramm standen Begegnungen mit der Ge-
schichte, der Kultur, dem Sport und der Politik und nicht zuletzt ein Fußball-
spiel gegen zwei Brüsseler Mannschaften.

 „So eine Reise erlebe ich kein zweites Mal mehr“, sagte Hanne Birk, als die Reise-
gruppe wieder gut in Mietingen angekommen war.
Mitten im Herzen von Brüssel, nur fünf Fußminuten vom „Grand Place“ entfernt hatte
die 27-köpfige Reisegruppe ihr Quartier aufgeschlagen, so konnte auch das Brüsse-
ler Nachtleben ausgiebig genossen werden.

Der erste Tag in Belgien führte die Kicker in die kleine Stadt Ypern, ungefähr 120
Kilometer westlich von Brüssel, in das größte Museum über den I. Weltkrieg „Flan-
der,s Field“. Das war Berührung mit der Geschichte pur, denn keiner hatte sich vor-
her mit der Geschichte des I. Weltkriegs intensiv befasst. Hier in Ypern hatte der
Krieg von 1914–1918 besonders gewütet. Hunderttausende von jungen Männern
mussten hier in Ypern Ihr Leben lassen, die zumeist noch erheblich jünger waren wie
die Mietinger Reisegruppe. Gleich am Stadteingang besichtigte man als erstes das
Menenpoort. Dieses gewaltige Stadttor wurde von den Briten gleich nach dem Ersten
Weltkrieg gebaut zum Gedenken an die 17 Millionen Kriegstoten. Seit 1928 wird hier
jeden Abend um 20 Uhr auf der Trompete „Last Post“ gespielt. Überraschend war für
die deutsche Gruppe auf dem Weg zum Museum, das man sehr vielen englischen
Reise- und Schülergruppen begegnete, selbst eine vorbeimarschierende Dudelsack-
gruppe konnte man beim spielen bewundern.

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Nach dem beeindruckenden auch teilweise schockierenden Museumsbesuch fuhr
die Reisegruppe nach Langemarck zum größten deutschen Soldatenfriedhof in Bel-
gien. Zuvor besichtigte man allerdings noch die imposante St. Georg´s Memorial
Church. Unglaubliche 44.000 deutsche Soldaten wurden hier in Langemarck bestat-
tet. Wortlos und nachdenklich schaute man auf die vielen Grabsteine.

Edwin Ackermann meinte, „Was haben wir für ein Glück, das wir in eine so gute Zeit
hineingeboren sind. Keiner von uns musste je einen Krieg mitmachen“.

Nach dem schweren Tag in Ypern, war der Folgetag, mit der Reise in die Stadt Gent,
-eine der schönsten Städte Belgiens-, erheblich leichter. Bei bestem Sonnenschein-
wetter, wurde die herrliche Altstadt mit Ihren Fachwerkbauten bestaunt. Höhepunkt
der Stadtbesichtigung, war dann eine dreistündige Grachtenfahrt, durch die Kanäle
der Hafenstadt. Außer Kultur und Geschichte der Stadt hatte die Reiseleiterin auch
manches lustiges für die deutsche Reisegruppe parat.
Die hungrigen Mägen wurden im Anschluss an die Bootsfahrt mit belgischen Pom-
mes gefüllt, von denen man sagt, sie wären die besten, weil sie hier erfunden wur-
den. Ebenso kaufte mancher noch Pralinen als Mitbringsel ein, die ebenso zu den
besten der Welt zählen.
Da es für die Mietinger Fußballer obligatorisch ist, bei reisen auch ein Fußballspiel
anzuschauen, wurden im Vorfeld Tickets für das neue Fußballstadion in Gent be-
sorgt, wo man den Klassiker Gent gegen Genk anschaute. Die Mietinger staunten
nicht schlecht, dass tausende der belgischen Fußballfans mit dem Fahrrad zum Sta-
dion geradelt kamen, was sie so in deutschen Fußballstadien noch nie gesehen hat-
ten, außer wenn der eigene SVM zu Hause spielt. Begeistert waren die AH-Kicker

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auch von ihrem Kameraden Reinhold Weber der auf Grund mangelnder Sprach-
kenntnisse statt fünf Biere fünfzig Biere in der Halbzeit bestellte.

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Der Höhepunkt der Belgienreise wurde dann der Folgetag mit einer dreistündigen
Stadtrundfahrt durch Brüssel und dem Besuch des EU-Parlaments am Nachmittag.
Karl Glenzinger der älteste Reiseteilnehmer meinte, „man bekommt ein ganz anders
Bild von der Stadt, wenn man sie mit eigenen Augen gesehen hat, als wenn man sie
im Fernsehen sieht. Dass der Maneken Pis so klein und das Atomium so groß ist,
hätte ich nicht gedacht“.

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Vor dem Eintritt in das Parlamentsgebäude musste die Gruppe große Sicherheits-
überprüfungen über sich ergehen lassen. Fast hätte ein Teilnehmer nicht mit eintre-
ten dürfen. Letztendlich stellte sich heraus, das er keinen Metallgegenstand in der
Hosentasche hatte, sondern ein künstliches Hüftgelenk sein Problem war. Empfan-
gen wurden die Mietinger von den politischen Assistenten des EU-Abgeordneten
Norbert Lins, der für die CDU seit 2014 im Parlament ist und aus der Region Ober-
schwaben stammt. Von Franziska Schwerdtle und Sebastian Jehle wurde die Grup-
pe durch das Parlamentsgebäude geführt und es wurde ihnen der große Plenarsaal
gezeigt, in dem die 751 Abgeordneten der EU regelmäßig zu Sitzungen zusammen
kommen.

In einem kleineren Sitzungssaal stellte sich dann der EU Abgeordnete Norbert Lins
den kritischen Fragen der Mietinger Sportler: „Warum macht man es den Vereinen so
schwer mit der Datenschutzgrundverordnung“, „Warum haben wir immer noch kein
Glyphosatverbot“, „Warum tut die EU nicht mehr für den Bienen- und Insekten-
schutz“, „Warum will die EU überall bei den Nationalstaaten reinreden“, „Warum hat
die EU soviel Bedienstete“. Fragen über Fragen wurden an den Politiker gestellt, die
er versuchte, jeweils umfassend zu beantworten. Zum Abschluss des EU-Besuchs
lud Reiseleiter Ottmar Dentler den Abgeordneten Norbert Lins als Dankeschön zu
einem Besuch nach Mietingen ein und überreichte ihm einen SVM-
Freundschaftswimpel. „Dieser Einladung werde ich gerne nachkommen“, sagte Lins.

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Nach der hautnahen Berührung mit der Politik, stand für die Mietinger AH-Kicker zum
Abschluss der Belgienreise die hautnahe Berührung mit dem Brüsseler Fußballrasen
an. In einem Freundschaftsspiel, das in Turnierform ausgetragen wurde, spielte man
im Stadion von SportCity gegen zwei Brüsseler Mannschaften. Das erste Spiel ge-
wannen die Mietinger souverän mit 2:0, das zweite Spiel verlor man als anständiger
Gast allerdings mit 0:2.

Beim gemeinschaftlichen Ausklang zusammen mit den Brüsseler Fußballern, be-
dankte sich AH-Coach Thomas Glanz vor allem bei der Mietingerin Astrid Dentler,
die bei der EU arbeitet. Bei seiner Ansprache sagte er „Astrid, ohne Dich wäre diese
Reise so gar nicht möglich gewesen. Als kleines Dankeschön bekommst Du von uns
einen Kapuzenpulli mit SVM-Logo, der Dir sicherlich viel Freude macht, denn
schließlich hast Du ja selbst schon beim SVM Fußball gespielt“.

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